DE10107289A1 - Durchlauf-Backofen - Google Patents

Abstract

Ein Durchlauf-Backofen weist mindestens zwei nebeneinander und parallel zu einer Durchlaufrichtung angeordnete Ofen-Stränge (1, 2) auf, die eine Einlaufstation und eine Auslaufstation (41, 41') aufweisen. In jedem Ofen-Strang (1, 2) erstreckt sich von der Einlaufstation bis zur Auslaufstation (41, 41') ein Backraum (8, 8'). Es ist weiterhin mindestens eine Energiezelle zur Beheizung der Backräume (8, 8') vorgesehen. In jedem Backraum (8, 8') ist ein endloses, sich von der Einlaufstation bis zur Auslaufstation (41, 41') erstreckendes Backband (38, 38') vorgesehen, wobei die Backbänder (38, 38') sowohl mit gleicher als auch mit unterschiedlicher Geschwindigkeit antreibbar sind.

Description

Die Erfindung betrifft einen Durchlauf-Backofen.

Durchlauf-Backöfen, die auch als Tunnelöfen bezeichnet werden, sind in der Backtechnik allgemein bekannt. Diese weisen eine Einlaufstation und eine Auslaufstation auf, zwischen denen ein endlos umlaufendes Band an- . geordnet ist, dessen Obertrum durch einen durchgehenden Backraum ge­ führt ist, dessen Obertrum das Backgut durch den Backraum transportiert. Ein solcher Durchlauf-Backofen kann nur einen Herd oder übereinander mehrere Herde aufweisen. Der Backofen weist eine Energiezelle auf, mit­ tels derer der Backraum beheizbar ist. Aus vielerlei Gründen, insbesondere konstruktiven Gründen, ist die Breite solcher Durchlauf-Backöfen und ins­ besondere der Backbänder begrenzt. Andererseits gibt es Anwendungsfälle, in denen ein derartig hoher Durchsatz erwünscht wird, daß überbreite Öfen wünschenswert sind, wobei aus verschiedenen Gründen eine Anordnung mehrerer Herde übereinander nicht in Betracht kommt.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Durchlauf-Backofen zu schaffen, der bei einfachstem Aufbau eine überbreite Ausgestaltung bei vielseitiger Einsatzmöglichkeit bietet.

Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruches 1 gelöst. Verein­ facht ausgedrückt, besteht der erfindungsgemäße Durchlauf-Backofen aus zwei nebeneinander angeordneten Tunnelöfen, den Ofen-Strängen, mit je einem eigenen Backband. Aufgrund der Möglichkeit, die Backbänder mit identischer Geschwindigkeit oder mit unterschiedlicher Geschwindigkeit anzutreiben, können durch gleiche oder unterschiedliche Backzeiten ent­ sprechend identische oder unterschiedliche Backergebnisse erzielt werden. Durch die Ausgestaltung nach Anspruch 2 und insbesondere auch nach An­ spruch 3 kann erreicht werden, daß in den beiden Backräumen unter­ schiedliche Backatmosphären und unterschiedliche Temperaturen einge­ stellt werden, daß diese aber auch weitgehend vergleichmäßigt werden können.

Durch die vorteilhafte Weiterbildung nach den Ansprüchen 4 und insbe­ sondere 5 und 6 ist es möglich, mit nur einer Energiezelle nur einen Back­ raum oder aber auch beide Backräume zu beheizen. Die Ausgestaltung nach den Ansprüchen 7 bis 9 gibt an, wie die gleichen oder unterschiedli­ chen Backband-Geschwindigkeiten realisierbar sind.

Die verschiedenen in den Unteransprüchen angegebenen Merkmale können auch beliebig miteinander kombiniert werden.

Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels anhand der Zeichnung.

Es zeigt:

Fig. 1 einen Durchlauf-Backofen in stark vereinfachter, perspektivischer Darstellung,

Fig. 2 einen Querschnitt durch den Ofen in einer Querschnitts-Ebene II-II,

Fig. 3 einen Teil-Längsschnitt durch den Backofen, entsprechend der Längsschnitt-Ebene III-III in Fig. 1,

Fig. 4 eine abgewandelte Ausführungsform in einer Darstellung, entspre­ chend Fig. 2 und

Fig. 5 einen Querschnitt durch die Auslaufstation des Backofens, entspre­ chend der Querschnitts-Ebene V-V in Fig. 1.

Der in Fig. 1 dargestellte Tunnelofen ist ein Durchlaufofen, und zwar ein sogenannter überbreiter Tunnelofen. Er besteht aus zwei Ofen-Strängen 1, 2, die - bezogen auf die Durchlaufrichtung 3 - unmittelbar nebeneinander und parallel zueinander angeordnet sind. Soweit sie gleiche Teile aufwei­ sen, sind diese für den Ofen-Strang 1 jeweils mit einer Bezugsziffer und für den Ofen-Strang 2 mit derselben Bezugszeichen mit einem hochgesetzten Strich bezeichnet, ohne daß es in jedem Fall einer doppelten Beschreibung bedürfte. Jeder Ofen-Strang 1, 2 besteht aus mehreren Ofen-Modulen 4, 4', 5, 5', 6, 6', 7, 7'. Die Ofen-Stränge 1, 2 sind im wesentlichen spiegelsym­ metrisch zueinander angeordnet. Die Module 4, 4', 5, 5', 7, 7' sind iden­ tisch ausgebildet. Gemäß Fig. 2 weist jedes Modul 4 bis 7' einen etwa qua­ derförmigen Backraum 8, 8' auf, wobei die Backräume 8, 8' jedes Ofen- Strangs 1, 2 in Durchlaufrichtung hintereinander angeordnet sind und mit­ einander fluchten. Sie werden nachfolgend auch als ein Backraum 8 bzw. 8' eines Ofen-Strangs 1 bzw. 2 bezeichnet.

Jeder Backraum 8, 8' weist ein Oberhitze-Heizregister 9, 9' und ein Unter­ hitze-Heizregister 10, 10' auf, die als Rohrregister ausgebildet sind und aus sich in Durchlaufrichtung 3 erstreckenden Heizgas-Rohren 11, 11' gebil­ det sind, die mit geringem Abstand nebeneinander angeordnet sind, so daß zwischen ihnen Luft hindurchtreten und aufgeheizt werden kann.

Die Ofen-Module 4 bis 7' weisen jeweils eine Unterwand 12, 12', eine Seitenwand 13, 13' und eine Oberwand 14, 14' auf, die mit einer dicken Wärme-Isolierung 15, 15' versehen sind. Die Backräume 8, 8' sind zuein­ ander offen, können aber mit einer schwertartig verfahrbaren Zwischen­ wand 16 teilweise oder vollständig voneinander getrennt werden. Diese sich in Durchlaufrichtung 3 erstreckende Zwischenwand 16 kann mittels eines Stellmotors 17 beispielsweise über eine Zahnstange 18 vertikal ver­ stellt werden.

Die Oberhitze-Heizregister 9 sind am unteren Bereich eines oberen Backatmosphären-Raums 19, 19' angeordnet, während die Unterhitze- Heizregister 10, 10' im oberen Bereich eines unteren Backatmosphären- Raums 20, 20' angeordnet sind. Die Räume 19, 20 bzw. 19', 20' sind durch je einen Backatmosphären-Kanal 21, 21' miteinander verbunden, in dem ein Backatmosphären-Umwälzgebläse 22, 22' angeordnet ist, das in zwei Drehrichtungen von seinem Antriebsmotor 23, 23' antreibbar ist, so daß die Backatmosphäre entsprechend dem Doppel-Strömungsrichtungspfeil 24, 24' von unten durch den unteren Raum 20, 20', das Unterhitze-Heizregister 10, 10', den Backraum 8, 8', das Oberhitze-Heizregister 9, 9', den oberen Raum 19, 19' oder umgekehrt strömen kann. In jedem Raum 19, 19' und 20, 20' ist eine Backatmosphären-Regelklappe 25, 25' angeordnet, die um eine benachbart zum benachbarten Backraum 8 bzw. 8' liegende, in Durchlaufrichtung 3 verlaufende Achse 26, 26' schwenkbar ist. Sie weist Durchlaßöffnungen 27, 27' für die Backatmosphäre auf, so daß die Ver­ teilung der Backatmosphäre horizontal und quer zur Durchlaufrichtung 3 im Backraum 8, 8' beeinflußt werden kann.

Jeder obere Backatmosphären-Raum 19, 19' ist an eine Schwaden- Absaugleitung 28 angeschlossen, d. h. die im Backraum 8 bzw. 8' vorhan­ dene Backatmosphäre kann abgesaugt werden. Die Absaug-Steuerung er­ folgt über zwischen den Räumen 19 bzw. 19' und der Absaugleitung 28 bzw. 28' angeordnete Stellklappen 29.

Wenn jeder Ofen-Strang 1, 2 eine eigene nur angedeutete Energiezelle 30, beispielsweise eine Brennereinheit, aufweist, dann ist diese in den Ofen- Modulen 6, 6' angeordnet, wie den Fig. 2 und 3 entnehmbar ist. Sie ist mit oberhalb des oberen Backatmosphären-Raums 19 bzw. 19' verlaufenden Heizgas-Vorlaufkanälen 31, 31' verbunden, von denen das Heizgas den Heizregistern 9, 10 bzw. 9', 10' zugeführt wird. Diese Heizregister 9, 10 bzw. 9', 10' sind wiederum mit Heizgas-Rückführungskanälen 32, 32' ver­ bunden, die das abgekühlte Heizgas wieder zur Energiezelle 30 zurückfüh­ ren. Wenn jeder Ofen-Strang 1, 2 über eine eigene Energiezelle 30 verfügt, dann können in den Backräumen 8 bzw. 8' der einzelnen Ofen-Stränge 1, 2 bei geschlossener Zwischenwand 16 völlig unterschiedliche Backverhält­ nisse eingestellt werden.

Wenn dagegen nur eine Energiezelle 30 in einem der Ofen-Module 6 bzw. 6' vorhanden ist, dann sind gemäß Fig. 4 die Vorlaufkanäle 31 und 31' und die Rückführungskanäle 32, 32' jeweils mittels Verbindungskanälen 33, 33' bzw. 34, 34' miteinander verbunden, in denen Heizgaszuführ- Schaltklappen 35 bzw. Heizgasrückführ-Schaltklappen 36 angeordnet sind, die in Fig. 4 im geschlossenen Zustand durchgezogen und im geöffneten Zustand strichpunktiert dargestellt sind. Mittels dieser Schaltklappen 35, 36 kann bewirkt werden, daß nur ein Ofen-Strang 1, 2 oder beide Ofen- Stränge 1, 2 betrieben werden. Durch entsprechende Stellung der Schalt­ klappen 35, 36 ist es möglich, den Ofen-Strängen 1, 2 unterschiedliche Mengen Heizgas zuzuführen und damit unterschiedliche Backraumverhält­ nisse in den beiden Ofen-Strängen 1, 2 einzustellen.

Wie insbesondere Fig. 5 entnehmbar ist, werden die Backräume 8, 8' von dem Obertrum 37, 37' eines endlosen Backbandes 38, 38' durchlaufen, das unmittelbar über das Unterhitze-Heizregister 10, 10' geführt ist. Es ist luft­ durchlässig, beispielsweise als Netzband ausgebildet. Auf dem jeweiligen Backband 38 bzw. 38' wird Backgut 39, 39' in Durchlaufrichtung 3 durch den jeweiligen Ofen-Strang 1, 2 gefördert und gebacken, wobei in der Zeichnung als ein Backgut 39 Brot und als das andere Backgut 39' Kasten­ brot dargestellt ist. Das Backgut 39, 39' wird dem jeweiligen Ofen-Strang 1, 2 in einer dem ersten Ofen-Modul 4, 4' vorgeordneten Einlaufstation 40, 40' aufgegeben, die gleichzeitig auch Bandumlenkstation ist. Das gebacke­ ne Backgut 39, 39' wird dem jeweiligen Ofen-Strang 1, 2 in einer Auslauf­ station 41, 41' entnommen, die gleichzeitig Bandantriebsstation ist. Hier ist in jeder Auslaufstation 41, 41' für jedes Backband 38, 38' eine eigene An­ triebswalze 42, 42' vorgesehen, die von einem eigenen selbständig steuer­ baren Antriebsmotor 43, 43' antreibbar ist. Ein Synchronlauf der Backbän­ der 38, 38', also ein Antrieb der beiden Backbänder 38, 38' mit gleicher Transportgeschwindigkeit, kann durch eine schaltbare Kupplung 44 zwi­ schen den Antriebswalzen 42, 42' bewirkt werden. Wenn die Kupplung 44 geschlossen ist, braucht nur ein Antriebsmotor 43, 43' angetrieben zu wer­ den; es können aber auch beide Antriebsmotoren 43, 43' mit der entspre­ chenden Zwangssynchronisation über die Kupplung 44 angetrieben wer­ den. Es kann weiterhin auch eine rein elektronische bzw. elektrische Gleichlaufregelung zwischen den Antriebsmotoren 43 bzw. 43' vorgesehen werden. Grundsätzlich ist auch vorstellbar, drei Ofen-Stränge nebeneinan­ der vorzusehen. In diesem Fall würde die Antriebswalze des mittleren Ofen-Stranges über eine entsprechende Kupplung mit der Antriebswalze des linken Ofen-Stranges oder mit der Antriebswalze des rechten Ofen- Stranges kuppelbar ausgestaltet, so daß wahlweise entweder die Antriebs­ walze des linken Ofen-Stranges zusammen mit der Antriebswalze des mittleren Ofen-Stranges oder die Antriebswalze des rechten Ofen-Stranges zusammen mit der Antriebswalze des mittleren Ofen-Stranges antreibbar wäre.

Claims (10)

1. Durchlauf-Backofen
mit mindestens zwei nebeneinander und parallel zu einer Durchlaufrich­ tung (3) angeordneten Ofen-Strängen (1, 2), die
eine Einlaufstation (40, 40') und
eine Auslaufstation (41, 41')
aufweisen,
mit einem sich von der Einlaufstation (40, 40') bis zur Auslaufstation (41, 41') erstreckenden Backraum (8, 8') in jedem Ofen-Strang (1, 2)
mit mindestens einer Energiezelle (30) zur Beheizung der Backräume (8, 8') und
mit einem endlosen, sich von der Einlaufstation (40, 40') bis zur Auslauf­ station (41, 41') erstreckenden Backband (38, 38') in jedem Backraum (8, 8'),
wobei die Backbänder (38, 38') jeweils gleichsinnig sowohl mit glei­ cher Geschwindigkeit als auch mit unterschiedlicher Geschwindigkeit an­ treibbar sind.

2. Durchlauf-Backofen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den Backräumen (8, 8') eine Zwischenwand (16) vorgesehen ist.

3. Durchlauf-Backofen nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Zwischenwand (16) zwischen einer ersten Stellung, in der die Backräume (8, 8') miteinander verbunden sind, und einer zweiten Stellung, in der die Backräume (8, 8') voneinander getrennt sind, verstellbar ist.

4. Durchlauf-Backofen nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge­ kennzeichnet,
daß nur ein Ofen-Strang (1, 2) mit einer Energiezelle (30) versehen ist und
daß der Backraum (8', 8) des anderen Ofen-Strangs (2, 1) an die Energie­ zelle (30) zuschaltbar und von dieser abschaltbar ist.

5. Durchlauf-Backofen nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß jeder Ofen-Strang (1, 2) mit einem Heizgas-Vorlaufkanal (31, 31') versehen ist und
daß die Heizgas-Vorlaufkanäle (31, 31') beider Ofen- Stränge (1, 2) miteinander verbindbar und voneinander trennbar sind.

6. Durchlauf-Backofen nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet,
daß jeder Ofen-Strang (1, 2) mit einem Heizgas-Rückführungskanal (32, 32') versehen ist und
daß die Heizgas-Rückführungskanäle (32, 32') beider Ofen-Stränge (1, 2) miteinander verbindbar und voneinander trennbar sind.

7. Durchlauf-Backofen nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch ge­ kennzeichnet,
daß jedes Backband (38, 38') über eine Antriebswalze (42, 42') geführt ist,
daß jede Antriebswalze (42, 42') von einem Antriebsmotor (43, 43') an­ treibbar ist und
daß die Antriebswalzen (42, 42') miteinander kuppelbar sind.

8. Durchlauf-Backofen nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den Antriebswalzen (42, 42') eine schaltbare Kupplung (44) vorgesehen ist.

9. Durchlauf-Backofen nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebsmotoren (43, 43') elektrisch miteinander kuppelbar sind.

10. Durchlauf-Backofen nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Ofen-Stränge (1) im wesentlichen spiegelsymmetrisch zueinander aufgebaut sind.