DE10102009A1 - Tensidgemisch - Google Patents
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Abstract
Vorgeschlagen wird ein Tensidgemisch aus DOLLAR A (a) 40 bis 80 Gew.-% mindestens einer acylierten Aminosäure und DOLLAR A (b) 60 bis 20 Gew.-% mindestens einem Proteinkondensat DOLLAR A mit der Maßgabe, dass sich die Mengenangaben gegebenenfalls mit Wasser zu 100 Gew.-% ergänzen.
Description
Die Erfindung betrifft ein Tensidgemisch aus mindestens einer acylierten Aminosäure und mindestens
einem Proteinkondensat definierter Zusammensetzung sowie deren Verwendung als Emulgator
und/oder Schäumungsmittel.
Zu vielen kosmetischen Zubereitungen, wie beispielsweise Haarshampoos sowie Körperreinigungsprä
paraten, werden neben Tensiden Proteinkondensate auf Basis von Collagen zugesetzt. Diese Protein
kondensate zeigen gute schäumende sowie reinigende Eigenschaften und lassen sich kostengünstig
herstellen. Aufgrund der derzeit vorherrschenden BSE-Problematik werden jedoch Proteinkondensate,
welche aus tierischen Proteinen gewonnen werden, nicht mehr in kosmetischen Zubereitungen einge
setzt.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung hat nun darin bestanden, Proteinkondensate - ggf. in Ab
mischung mit Tensiden - zur Verfügung zu stellen, welche aus marinen und pflanzlichen Proteinen
sowie aus Seide, Cashmere und Milch gewonnen werden, zur Verfügung zu stellen, welche hervorra
gende Schaum- und Reinigungseigenschaften besitzen und sich darüber hinaus als Emulgator eignen.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Tensidgemisch aus
- a) 40 bis 80, vorzugsweise 45 bis 60 und insbesondere 50 Gew.-% mindestens einer acylierten Ami nosäure und
- b) 60 bis 20, vorzugsweise 55 bis 40 und insbesondere 50 Gew.-% mindestens einem Proteinkon densat
mit der Massgabe, dass sich die Mengenangaben gegebenenfalls mit Wasser zu 100 Gew.-% ergän
zen.
Weitere Gegenstände der vorliegenden Erfindung sind auf die Verwendung der erfindungsgemässen
Tensidgemisch als Emulgator und Schäumungsmittel gerichtet.
Überraschenderweise wurde gefunden, dass Tensidgemische, welche acylierte Aminosäuren und Pro
teinkondensate, vorzugsweise auf Basis von Weizen, Soja, Seide Milch, Algen und dergleichen, einer
definierten Zusammensetzung enthalten, im Gegensatz zu acylierten Aminosäuren und Proteinkonden
sate alleine, hervorragende Schaumeigenschaften (u. a. stabile Schäume) aufweisen. Dementsprechend
können die erfindungsgemässen Tensidgemische ebenfalls als Schaumregulatoren in oberflächenakti
ven Zubereitungen eingesetzt werden. Die erfindungsgemässen Tensidgemische zeigen darüber hinaus
hervorragende emulgierende Eigenschaften.
Als acylierte Aminosäuren kommen im Sinne der Erfindung alle Verbindungen in Frage die durch Acylie
rung von Aminosäuren mit Fettsäurehalogeniden der Formel (I) nach den üblichen aus dem Stand der
Technik bekannten Verfahren erhalten werden,
R1COX (I)
in der R1 für einen Alkyl- oder Alkenylrest mit 6 bis 22, vorzugsweise 8 bis 18 und insbesondere 12 bis
16 Kohlenstoffatomen und X für Chor, Brom oder Jod und vorzugsweise Chlor steht. Typische Säure
halogenide sind Octanoylchlorid, Nonanoylchlorid, Decanoylchlorid, Undecanoylchlorid, Lauroylchlorid,
Tridecanoylchlorid, Myristoylchlorid, Palmitoylchlorid, Stearoylchlorid, Oleoylchlorid und auch deren
Gemische. Die Fettsäurehalogenide werden zur bei der erfindungsgemässen Herstellung der Tensid
gemische im Molverhältnis acylierbare Verbindung: Säurehalogenid = 1 bis 1,5 und vorzugsweise von
1,1 bis 1,3 Gew.-% eingesetzt. Die somit hergestellten acylierten Aminosäuren weisen einen Acylie
rungsgrad von mindestens 60 vorzugsweise 70 und insbesondere 85% auf.
Als acylierte Aminosäuren werden vorzugsweise solche eingesetzt, die durch Umsetzung von Gluta
minsäure, Sarkosin, Asparaginsäure, Alanin, Valin, Leucin, Isoleucin, Prolin, Glycin, Serin, Cystein,
Lysin, Cystin sowie deren Salze und insbesondere Glutaminsäure, Sarkosin, Asparaginsäure, Lysin,
Glycin sowie deren Mononatriumsalz in optisch reiner Form oder als racemische Gemische mit Fettsäu
rehalogeniden der Formel (I) gebildet werden. In einer besonderen Ausführungsform der Erfindung wird
Kokosacylglutamat eingesetzt.
Die Aminosäuren oder deren Salze werden in dem erfindungsgemässen Tensidgemisch in Mengen von
40 bis 80, vorzugsweise 45 bis 60 und insbesondere 50 Gew.-% - bezogen auf den Aktivsubstanzge
halt der Gesamtzusammensetzung - eingesetzt.
Als Proteinkondensate kommen im Sinne der Erfindung alle Verbindungen in Frage die durch Acylie
rung von Proteinhydrolysaten mit Fettsäurehalogeniden der Formel (I) - wie im Kapitel acylierte Amino
säuren beschrieben - nach den üblichen aus dem Stand der Technik bekannten Verfahren erhalten
werden. Die Proteinkondensate weisen im Sinne der Erfindung Acylierungsgrade von 40 bis 99, vor
zugsweise 55 bis 93 und insbesondere 60 bis 85 Gew.-% - bezogen auf den Aktivsubstanzgehalt - auf.
Diese Acylierungsgrade werden auf der Differenz des Einsatzfettsäure und der freie Fettsäure be
stimmt.
Proteinhydrolysate im Sinne der Erfindung sind Abbauprodukte von pflanzlichen Proteinen wie z. B.
Weizen-, Reis-, Soja-, Sonnenblumen-, Mandel- und Kartoffelprotein sowie von marinen Proteinen wie
z. B. Algen- oder Protein von Meerestieren sowie von Milch- Seide- und Cashmereproteinen und vor
zugsweise von Weizen-, Reis-, Soja-, Sonnenblumen-, Mandel-, Kartoffel-, Algen-, Seide- und Cashme
reproteinen und insbesondere Weizen-, Reis-, Soja-, Sonnenblumen-, Mandel- und Kartoffelprotein, die
durch saure, alkalische und/oder enzymatische Hydrolyse gespalten werden und danach ein durch
schnittliches Molekulargewicht im Bereich von 100 bis 4000, vorzugsweise 300 bis 2500 und insbeson
dere 400 bis 1200 aufweisen. Proteinhydrolysate stellen keine Tenside dar, sie können jedoch durch
Acylierung mit Fettsäurehalogeniden in Proteinkondensate überführt werden, welche tensidische Eigen
schaften besitzen. Auch Oligopeptide, die synthetisch zugänglich sind fallen unter diesen Anspruch.
Übersichten zu Herstellung und Verwendung von Proteinhydrolysaten sind beispielsweise von
G. Schuster und A. Domsch in Seifen Öle Fette Wachse 108, 177 (1982) bzw. Cosm. Toil. 99, 63
(1984), von H. W. Steisslinger in Parf. Kosm. 72, 556 (1991) und F. Aurich et al. in Tens.Surf.Det. 29,
389 (1992) erschienen. Vorzugsweise werden pflanzliche Proteinhydrolysate auf Basis von Weizenglu
ten, Soja- oder Reisprotein eingesetzt, deren Herstellung in den beiden Deutschen Patentschriften DE 195 02 167 C1
und DE 195 02 168 C1 beschrieben wird. In einer besonderen Ausführungsform der Erfin
dung werden beispielsweise Acylierungsprodukte von Weizenproteinen mit einem durchschnittlichen
Molekulargewicht von 400 bis 1400, vorzugsweise 800 bis 1200 mit Fettsäuren der Formel (I) und vor
zugsweise Kokosfettsäure mit einem Fettsäurerest mit 8 bis 18 Kohlenstoffatomen eingesetzt.
Die Proteinhydrolysate werden in dem erfindungsgemässen Tensidgemisch in Mengen von 60 bis 20,
vorzugsweise 55 bis 40 und insbesondere 50 Gew.-% - bezogen auf den Aktivsubstanzgehalt der Ge
samtzusammensetzung - eingesetzt.
In einer besonderen Ausführungsform der Erfindung können als weitere Komponenten 0 bis 15, vor
zugsweise 0,2 bis 10 und insbesondere 0,5 bis 6 Gew.-% ein- bzw. mehrwertige Alkohole zugesetzt
werden, wie beispielsweise Ethanol, Propanol, Isopropanol, Butanol, sek. Butanol, Methoxypropanol,
tert.Butanol, Glycerin, Ethylenglycol, Propylenglycol, Dipropylenglycol, 1,3 Butylenglycol, 1,2-Butandiol,
1,4-Butandiol, Sorbitol, Mannitol, Erythritol, Pentaerythritol zugesetzt werden.
Die Herstellung der acylierten Aminosäuren erfolgt entsprechend den in der chemischen Literatur be
kannten Verfahren, wobei die Reaktion auch unter Verwendung von Lösungsmitteln wie Ethanol, Iso
propanol, Propylenglkol etc. durchgeführt werden kann.
Die erfindungsgemässen Tensidgemische können durch Zusatz von Wasser auf beliebige Konzentra
tionen eingestellt werden, wobei der Wassergehalt 10 bis 80, vorzugsweise 30 bis 70 und insbesondere
40 bis 60 Gew.-% betragen kann.
Das erfindungsgemässe Tensidgemisch kann in oberflächenaktiven Zubereitungen, wie beispielsweise
Wasch- und Spülmittel, Haushaltsreiniger, Feuerlöschschäume, Schaumteppiche für Flugzeuge sowie
kosmetische und/oder pharmazeutische Zubereitungen als Schäumungsmittel bzw. als Emulgator ein
gesetzt werden. Diese oberflächenaktiven Zubereitungen können als weitere Hilfs- und Zusatzstoffe
Perlglanzwachse, Konsistenzgeber, Verdickungsmittel, Überfettungsmittel, Stabilisatoren, Siliconverbin
dungen, Fette, Wachse, Lecithine, Phospholipide, Antioxidantien, Deodorantien, Antitranspirantien,
Antischuppenmittel, Quellmittel, Tyrosininhibitoren, Hydrotrope, Solubilisatoren, Konservierungsmittel,
Parfümöle, Farbstoffe, weitere Tenside und dergleichen enthalten können. Als kosmetische und/oder
pharmazeutische Zubereitungen kommen beispielsweise Mund- und Zahnpflegemittel, Haarshampoos,
Haarlotionen, Schaumbäder, Duschbäder, Cremes, Gele, Lotionen, alkoholische und wäss
rig/alkoholische Lösungen und Emulsionen enthalten.
Als Wachse kommen u. a. natürliche Wachse, wie z. B. Candelillawachs, Carnaubawachs, Japanwachs,
Espartograswachs, Korkwachs, Guarumawachs, Reiskeimölwachs, Zuckerrohrwachs, Ouricurywachs,
Montanwachs, Bienenwachs, Schellackwachs, Walrat, Lanolin (Wollwachs), Bürzelfett, Ceresin, Ozoke
rit (Erdwachs), Petrolatum, Paraffinwachse, Mikrowachse; chemisch modifizierte Wachse (Hartwachse),
wie z. B. Montanesterwachse, Sasolwachse, hydrierte Jojobawachse sowie synthetische Wachse, wie
z. B. Polyalkylenwachse und Polyethylenglycolwachse in Frage. Neben den Fetten kommen als Zusatz
stoffe auch fettähnliche Substanzen, wie Lecithine und Phospholipide in Frage. Unter der Bezeichnung
Lecithine versteht der Fachmann diejenigen Glycero-Phospholipide, die sich aus Fettsäuren, Glycerin,
Phosphorsäure und Cholin durch Veresterung bilden. Lecithine werden in der Fachwelt daher auch
häufig als Phosphatidylcholine (PC) bezeichnet und folgen der allgemeinen Formel,
wobei R typischerweise für lineare aliphatische Kohlenwasserstoffreste mit 15 bis 17 Kohlenstoffatomen
und bis zu 4 cis-Doppelbindungen steht. Als Beispiele für natürliche Lecithine seien die Kephaline ge
nannt, die auch als Phosphatidsäuren bezeichnet werden und Derivate der 1,2-Diacyl-sn-glycerin-3-
phosphorsäuren darstellen. Dem gegenüber versteht man unter Phospholipiden gewöhnlich Mono- und
vorzugsweise Diester der Phosphorsäure mit Glycerin (Glycerinphosphate), die allgemein zu den Fetten
gerechnet werden. Daneben kommen auch Sphingosine bzw. Sphingolipide in Frage.
Als Perlglanzwachse kommen beispielsweise in Frage: Alkylenglycolester, speziell Ethylenglycoldistea
rat; Fettsäurealkanolamide, speziell Kokosfettsäurediethanolamid; Partialglyceride, speziell Stearinsäu
remonoglycerid; Ester von mehrwertigen, gegebenenfalls hydroxysubstituierte Carbonsäuren mit Fettal
koholen mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, speziell langkettige Ester der Weinsäure; Fettstoffe, wie bei
spielsweise Fettalkohole, Fettketone, Fettaldehyde, Fettether und Fettcarbonate, die in Summe mindestens
24 Kohlenstoffatome aufweisen, speziell Lauron und Distearylether; Fettsäuren wie Stearin
säure, Hydroxystearinsäure oder Behensäure, Ringöffnungsprodukte von Olefinepoxiden mit 12 bis 22
Kohlenstoffatomen mit Fettalkoholen mit 12 bis 22 Kohlenstoffatomen und/oder Polyolen mit 2 bis 15
Kohlenstoffatomen und 2 bis 10 Hydroxylgruppen sowie deren Mischungen.
Als Konsistenzgeber kommen in erster Linie Fettalkohole oder Hydroxyfettalkohole mit 12 bis 22 und
vorzugsweise 16 bis 18 Kohlenstoffatomen und daneben Partialglyceride, Fettsäuren oder Hydroxyfett
säuren in Betracht. Bevorzugt ist eine Kombination dieser Stoffe mit Alkyloligoglucosiden und/oder Fett
säure-N-methylglucamiden gleicher Kettenlänge und/oder Polyglycerinpoly-12-hydroxystearaten. Ge
eignete Verdickungsmittel sind beispielsweise Aerosil-Typen (hydrophile Kieselsäuren), Polysaccharide,
insbesondere Xanthan-Gum, Guar-Guar, Agar-Agar, Alginate und Tylosen, Carboxymethylcellulose und
Hydroxyethylcellulose, ferner höhermolekulare Polyethylenglycolmono- und -diester von Fettsäuren,
Polyacrylate, (z. B. Carbopole® und Pemulen-Typen von Goodrich; Synthalene® von Sigma; Keltrol-
Typen von Kelco; Sepigel-Typen von Seppic; Salcare-Typen von Allied Colloids), Polyacrylamide, Po
lymere, Polyvinylalkohol und Polyvinylpyrrolidon, Tenside wie beispielsweise ethoxylierte Fettsäuregly
ceride, Ester von Fettsäuren mit Polyolen wie beispielsweise Pentaerythrit oder Trimethylolpropan,
Fettalkoholethoxylate mit eingeengter Homologenverteilung oder Alkyloligoglucoside sowie Elektrolyte
wie Kochsalz und Ammoniumchlorid.
Als Überfettungsmittel können Substanzen wie beispielsweise Lanolin und Lecithin sowie polyethoxy
lierte oder acylierte Lanolin- und Lecithinderiväte, Polyolfettsäureester, Monoglyceride und Fettsäureal
kanolamide verwendet werden, wobei die letzteren gleichzeitig als Schaumstabilisatoren dienen.
Als Stabilisatoren können Metallsalze von Fettsäuren, wie z. B. Magnesium-, Aluminium- und/oder Zink
stearat bzw. -ricinoleat eingesetzt werden.
Geeignete Siliconverbindungen sind beispielsweise Dimethylpolysiloxane, Methylphenylpolysiloxane,
cyclische Silicone sowie amino-, fettsäure-, alkohol-, polyether-, epoxy-, fluor-, glykosid- und/oder al
kylmodifizierte Siliconverbindungen, die bei Raumtemperatur sowohl flüssig als auch harzförmig vor
liegen können. Weiterhin geeignet sind Simethicone, bei denen es sich um Mischungen aus Dimethico
nen mit einer durchschnittlichen Kettenlänge von 200 bis 300 Dimethylsiloxan-Einheiten und hydrierten
Silicaten handelt. Eine detaillierte Übersicht über geeignete flüchtige Silicone findet sich zudem von
Todd et al. in Cosm. Toil. 91, 27 (1976).
Es können auch Antioxidantien zugesetzt werden, die die photochemische Reaktionskette unterbre
chen, welche ausgelöst wird, wenn UV-Strahlung in die Haut eindringt. Typische Beispiele hierfür sind
Aminosäuren (z. B. Glycin, Histidin, Tyrosin, Tryptophan) und deren Derivate, Imidazole (z. B. Urocanin
säure) und deren Derivate, Peptide wie D,L-Carnosin, D-Carnosin, L-Carnosin und deren Derivate (z. B.
Anserin), Carotinoide, Carotine (z. B. α-Carotin, β-Carotin, Lycopin) und deren Derivate, Chlorogen
säure und deren Derivate, Liponsäure und deren Derivate (z. B. Dihydroliponsäure), Aurothioglucose,
Propylthiouracil und andere Thiole (z. B. Thioredoxin, Glutathion, Cystein, Cystin, Cystamin und deren
Glycosyl-, N-Acetyl-, Methyl-, Ethyl-, Propyl-, Amyl-, Butyl- und Lauryl-, Palmitoyl-, Oleyl-, γ-Linoleyl-,
Cholesteryl- und Glycerylester) sowie deren Salze, Dilaurylthiodipropionat, Distearylthiodipropionat,
Thiodipropionsäure und deren Derivate (Ester, Ether, Peptide, Lipide, Nukleotide, Nukleoside und Sal
ze) sowie Sulfoximinverbindungen (z. B. Buthioninsulfoximine, Homocysteinsulfoximin, Butioninsulfone,
Penta-, Hexa-, Heptathioninsulfoximin) in sehr geringen verträglichen Dosierungen (z. B. pmol bis
µmol/kg), ferner (Metall)-Chelatoren (z. B. α-Hydroxyfettsäuren, Palmitinsäure, Phytinsäure, Lactofer
rin), α-Hydroxysäuren (z. B. Citronensäure, Milchsäure, Äpfelsäure), Huminsäure, Gallensäure, Gallen
extrakte, Bilirubin, Biliverdin, EDTA, EGTA und deren Derivate, ungesättigte Fettsäuren und deren Deri
vate (z. B. γ-Linolensäure, Linolsäure, Ölsäure), Folsäure und deren Derivate, Ubichinon und Ubichinol
und deren Derivate, Vitamin C und Derivate (z. B. Ascorbylpalmitat, Mg-Ascorbylphosphat, Ascorbyl
acetat), Tocopherole und Derivate (z. B. Vitamin-E-acetat), Vitamin A und Derivate (Vitamin-A-palmitat)
sowie Koniferylbenzoat des Benzoeharzes, Rutinsäure und deren Derivate, α-Glycosylrutin, Feru
lasäure, Furfurylidenglucitol, Carnosin, Butylhydroxytoluol, Butylhydroxyanisol, Nordihydroguajakharz
säure, Nordihydroguajaretsäure, Trihydroxybutyrophenon, Harnsäure und deren Derivate, Mannose und
deren Derivate, Superoxid-Dismutase, Zink und dessen Derivate (z. B. ZnSO4) Selen und dessen Deri
vate (z. B. Selen-Methionin), Stilbene und deren Derivate (z. B. Stilbenoxid, trans-Stilbenoxid) und die
erfindungsgemäß geeigneten Derivate (Salze, Ester, Ether, Zucker, Nukleotide, Nukleoside, Peptide
und Lipide) dieser genannten Wirkstoffe.
Als Quellmittel für wäßrige Phasen können Montmorillonite, Clay Mineralstoffe, Pemulen sowie alkyl
modifizierte Carbopoltypen (Goodrich) dienen. Weitere geeignete Polymere bzw. Quellmittel können der
Übersicht von R. Lochhead in Cosm. Toil. 108, 95 (1993) entnommen werden.
Zur Verbesserung des Fließverhaltens können ferner Hydrotrope, wie beispielsweise Ethanol, Isopro
pylalkohol, oder Polyole eingesetzt werden. Polyole, die hier in Betracht kommen, besitzen vorzugs
weise 2 bis 15 Kohlenstoffatome und mindestens zwei Hydroxylgruppen. Die Polyole können noch wei
tere funktionelle Gruppen, insbesondere Aminogruppen, enthalten bzw. mit Stickstoff modifiziert sein.
Typische Beispiele sind
- - Glycerin;
- - Alkylenglycole, wie beispielsweise Ethylenglycol, Diethylenglycol, Propylenglycol, Butylenglycol, Hexylenglycol sowie Polyethylenglycole mit einem durchschnittlichen Molekulargewicht von 100 bis 1000 Dalton;
- - technische Oligoglyceringemische mit einem Eigenkondensationsgrad von 1,5 bis 10 wie etwa tech nische Diglyceringemische mit einem Diglyceringehalt von 40 bis 50 Gew.-%;
- - Methyolverbindungen, wie insbesondere Trimethylolethan, Trimethylolpropan, Trimethylolbutan, Pentaerythrit und Dipentaerythrit;
- - Niedrigalkylglucoside, insbesondere solche mit 1 bis 8 Kohlenstoffen im Alkylrest, wie beispiels weise Methyl- und Butylglucosid;
- - Zuckeralkohole mit 5 bis 12 Kohlenstoffatomen, wie beispielsweise Sorbit oder Mannit, Zucker mit 5 bis 12 Kohlenstoffatomen, wie beispielsweise Glucose oder Saccharose;
- - Aminozucker, wie beispielsweise Glucamin;
- - Alkoholamine, wie Diethanolamin, Triethanolamin oder 2-Amino-1,3-propandiol.
Als Konservierungsmittel eignen sich beispielsweise Phenoxyethanol, Formaldehydlösung, Parabene,
Pentandiol oder Sorbinsäure sowie die in Anlage 6, Teil A und B der Kosmetikverordnung aufgeführten
weiteren Stoffklassen.
Als Parfümöle seien genannt Gemische aus natürlichen und synthetischen Riechstoffen. Natürliche
Riechstoffe sind Extrakte von Blüten (Lilie, Lavendel, Rosen, Jasmin, Neroli, Ylang-Ylang), Stengeln
und Blättern (Geranium, Patchouli, Petitgrain), Früchten (Anis, Koriander, Kümmel, Wacholder), Frucht
schalen (Bergamotte, Zitrone, Orangen), Wurzeln (Macis, Angelica, Sellerie, Kardamon, Costus, Iris,
Calmus), Hölzern (Pinien-, Sandel-, Guajak-, Zedern-, Rosenholz), Kräutern und Gräsern (Estragon,
Lemongras, Salbei, Thymian), Nadeln und Zweigen (Fichte, Tanne, Kiefer, Latschen), Harzen und Bal
samen (Galbanum, Elemi, Benzoe, Myrrhe, Olibanum, Opoponax). Weiterhin kommen tierische Roh
stoffe in Frage, wie beispielsweise Zibet und Castoreum. Typische synthetische Riechstoffverbindungen
sind Produkte vom Typ der Ester, Ether, Aldehyde, Ketone, Alkohole und Kohlenwasserstoffe. Riech
stoffverbindungen vom Typ der Ester sind z. B. Benzylacetat, Phenoxyethylisobutyrat, p-tert.-Butylcyclo
hexylacetat, Linalylacetat, Dimethylbenzylcarbinylacetat, Phenylethylacetat, Linalylbenzoat, Benzylfor
miat, Ethylmethylphenylglycinat, Allylcyclohexylpropionat, Styrallylpropionat und Benzylsalicylat. Zu den
Ethern zählen beispielsweise Benzylethylether, zu den Aldehyden z. B. die linearen Alkanale mit 8 bis 18
Kohlenstoffatomen, Citral, Citronellal, Citronellyloxyacetaldehyd, Cyclamenaldehyd, Hydroxycitronellal,
Lilial und Bourgeonal, zu den Ketonen z. B. die Jonone, α-Isomethylionon und Methylcedrylketon, zu
den Alkoholen Anethol, Citronellol, Eugenol, Isoeugenol, Geraniol, Linalool, Phenylethylalkohol und
Terpineol, zu den Kohlenwasserstoffen gehören hauptsächlich die Terpene und Balsame. Bevorzugt
werden jedoch Mischungen verschiedener Riechstoffe verwendet, die gemeinsam eine ansprechende
Duftnote erzeugen. Auch ätherische Öle geringerer Flüchtigkeit, die meist als Aromakomponenten ver
wendet werden, eignen sich als Parfümöle, z. B. Salbeiöl, Kamillenöl, Nelkenöl, Melissenöl, Minzenöl,
Zimtblätteröl, Lindenblütenöl, Wacholderbeerenöl, Vetiveröl, Olibanöl, Galbanumöl, Labolanumöl und
Lavandinöl. Vorzugsweise werden Bergamotteöl, Dihydromyrcenol, Lilial, Lyral, Citronellol, Phenylethyl
alkohol, α-Hexylzimtaldehyd, Geraniol, Benzylaceton, Cyclamenaldehyd, Linalool, Boisambrene Forte,
Ambroxan, Indol, Hedione, Sandelice, Citronenöl, Mandarinenöl, Orangenöl, Allylamylglycolat, Cyclo
vertal, Lavandinöl, Muskateller Salbeiöl, β-Damascone, Geraniumöl Bourbon, Cyclohexylsalicylat, Ver
tofix Coeur, Iso-E-Super, Fixolide NP, Evernyl, Iraldein gamma, Phenylessigsäure, Geranylacetat, Ben
zylacetat, Rosenoxid, Romilllat, Irotyl und Floramat allein oder in Mischungen, eingesetzt.
Als Farbstoffe können die für kosmetische Zwecke geeigneten und zugelassenen Substanzen verwen
det werden, wie sie beispielsweise in der Publikation "Kosmetische Färbemittel" der Farbstoffkom
mission der Deutschen Forschungsgemeinschaft, Verlag Chemie, Weinheim, 1984, S. 81-106
zusammengestellt sind. Diese Farbstoffe werden üblicherweise in Konzentrationen von 0,001 bis 0,1 Gew.-%,
bezogen auf die gesamte Mischung, eingesetzt.
Der Gesamtanteil der Hilfs- und Zusatzstoffe kann 1 bis 80, vorzugsweise 5 bis 50 und insbesondere 7
bis 10 Gew.-% - bezogen auf die Mittel - betragen. Die Herstellung der Mittel kann durch übliche Kalt -
oder Heißemulgierungen oder aber nach dem PIT-Verfahren erfolgen.
A1 Sodium N-C8
-C16
-Cocoyl-glutamate
Natriumsalz eines N-Kokos-C8
-C16
-Acylglutamats
A2 Sodium N-C8
A2 Sodium N-C8
-C16
-Cocoyl-asparaginate
Natriumsalz eines N-Kokos-C8
-C16
-Asparaginats
A3 Sodium N-Palmitoyl/stearoyl-L-Glutamate: Natriumsalz eines N-Kokos-C16
A3 Sodium N-Palmitoyl/stearoyl-L-Glutamate: Natriumsalz eines N-Kokos-C16
-C18
-Acylglutamats
A4 Sodium N-C12
A4 Sodium N-C12
-C16
-Cocoyl-L-Glutamate:
Natriumsalz eines N-Kokos-C12
-C16
-Acylglutamats
B1 Sodium N-C12
B1 Sodium N-C12
-C18
-Cocoyl- Hydrolyzed Wheat Protein:
Natriumsalz eines Acylierungsproduktes von Weizenprotein (durchschnittliches Molekulargewicht
1200) mit C12/18
-Kokosfettsäure
B2 Sodium N-C12
B2 Sodium N-C12
-C18
-Cocoyl- Hydrolyzed Wheat Protein:
Natriumsalz eines Acylierungsproduktes von Weizenprotein (durchschnittliches Molekulargewicht
1200) mit C12/18
-Kokosfettsäure
B3 Sodium N-C12
B3 Sodium N-C12
-C18
-Cocoyl- Hydrolyzed Wheat Protein:
Natriumsalz eines Acylierungsproduktes von Weizenprotein (durchschnittliches Molekulargewicht
1200) mit C12/18
-Kokosfettsäure
B4 Sodium N-Palmitoyllstearoyl-Hydrolyzed Wheat Protein: Natriumsalz eines Acylierungsproduktes von Weizenprotein (durchschnittliches Molekulargewicht 1200) mit C16/18
B4 Sodium N-Palmitoyllstearoyl-Hydrolyzed Wheat Protein: Natriumsalz eines Acylierungsproduktes von Weizenprotein (durchschnittliches Molekulargewicht 1200) mit C16/18
-Kokosfettsäure
Die erfindungsgemässen Tensidgemische (Beispiele 1 bis 5), Vergleichstensidgemische (V5 und V6)
sowie die Einzelkomponenten (Vergleichsbeispiele V1 bis V4) wurden im Hinblick auf ihr Schaumver
mögen in hartem Wasser untersucht. Hierzu wurde das Schlagschaumvolumen (ml) nach der Schlag
schaum-Methode von Götte (DIN 53902, 3/81; 15°dH; pH 6; 40°C] zu unterschiedlichen Zeiten (30
Sekunden, 5, 10, 15 und 20 Minuten) bestimmt.
Es wurden O/W-Cremes unter Verwendung der erfindungsgemäßen Kombinationen aus N-Acylgluta
maten und N-Acylproteinkondensaten (Tabelle 3, Beispiele 1 bis 5) sowie aus den jeweiligen Einzel
komponenten bzw. nicht-erfindungsgemässen Tensidgemischen (Tabelle 3, Vergleichsbeispiele V1 bis
V7) hergestellt. Die Cremes wurden insgesamt 12 Wochen bei 20, 40 und 45°C gelagert und die Stabi
lität der Emulsionen beurteilt [(+) = stabil und (-) = Entmischung].
Claims (10)
1. Tensidgemisch, enthaltend
- a) 40 bis 80 Gew.-% mindestens einer acylierten Aminosäure und
- b) 60 bis 20 Gew.-% mindestens einem Proteinkondensat
2. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man
- a) 45 bis 60 Gew.-% mindestens einer acylierten Aminosäure und
- b) 55 bis 40 Gew.-% mindestens einem Proteinkondensat
3. Mittel nach den Ansprüchen 1 und/oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass man acylierte Ami
nosäuren einsetzt, die durch Umsetzung von Aminosäuren mit Fettsäurehalogeniden der Formel
(I),
R1COX (I)
in der R1 für einen Alkyl- oder Alkenylrest mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen und X für Chor, Brom Jod steht, gebildet werden.
R1COX (I)
in der R1 für einen Alkyl- oder Alkenylrest mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen und X für Chor, Brom Jod steht, gebildet werden.
4. Mittel nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass man acy
lierte Aminosäuren einsetzt, die durch Umsetzung von Glutaminsäure, Sarkosin, Asparaginsäure,
Alanin, Valin, Leucin, Isoleucin, Prolin, Glycin, Serin, Cystein, Lysin, Cystin sowie deren Salze mit
Fettsäurehalogeniden der Formel (I) gebildet werden.
5. Mittel nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass man Prote
inkondensate einsetzt, die durch Umsetzung von Proteinhydrolysaten auf Basis von pflanzlichen
oder marinen Proteinen sowie von Milch-, Seide- oder Cashmeproteinen mit Fettsäurehalogeniden
der Formel (I) gebildet werden.
6. Mittel nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass man acy
lierte Aminosäuren mit einem Acylierungsgrad von mindestens 70% und Proteinkondensate mit
einem Acylierungsgrad von mindestens 40% einsetzt.
7. Mittel nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass man Pro
teinkondensate mit einem durchschnittliches Molekulargewicht von 100 bis 4000 einsetzt.
8. Mittel nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Was
sergehalt 10 bis 80 Gew.-% beträgt.
9. Verwendung eines Tensidgemisches nach Anspruch 1 als Schäumungsmittel.
10. Verwendung Eines Tensidgemisches nach Anspruch 1 als Emulgator.
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