DE10062889A1 - Labortemperiereinrichtung zur Temperierung auf unterschiedliche Temperaturen - Google Patents
Labortemperiereinrichtung zur Temperierung auf unterschiedliche TemperaturenInfo
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Abstract
Eine Labortemperiereinrichtung zur gemeinsamen Temperierung von Reaktionsproben in mindestens zwei Schritten in jeweils angeordneten bestimmten Temperaturbereichen, welche als Schrittfolge wiederholt nacheinander ausgeführt werden, wobei die Labortemperiereinrichtung in einem beliebig ausgewählten ersten Schritt der Schrittfolge mehrere jeweils wenigstens eine Probe enthaltende erste Gruppen von Proben auf innerhalb der Gruppen gleiche und zwischen den Gruppen unterschiedliche Temperaturen innerhalb des dem ersten Schritt zugeordneten ersten Temperaturbereiches bringt, ist dadurch gekennzeichnet, daß in einem beliebig ausgewählten zweiten Schritt der Schrittfolge, wenn das Reaktionsprodukt bei den beiden Schritten hinsichtlich gleicher Auswertparameter beeinflußt wird, bei mindestens einer der ersten Gruppen wenigstens zwei der Proben verschiedenen zweiten Gruppen angehören, die auf innerhalb der Gruppen gleiche und zwischen den Gruppen unterschiedliche Temperaturen innerhalb des dem zweiten Schritt zugeordneten zweiten Temperaturbereiches gebracht sind, und wobei, wenn die Auswertparameter unterschiedlich sind, wenigstens zwei beliebige der Proben unterschiedlichen dritten Gruppen angehören, die auf innerhalb der Gruppen gleiche und zwischen den Gruppen unterschiedliche Temperaturen innerhalb des dem zweiten Schritt zugeordneten zweiten Temperaturbereiches gebracht sind.
Description
Die Erfindung betrifft eine Labortemperiereinrichtung der im Oberbegriff des
Anspruches 1 bzw. des Anspruches 11 genannten Art.
Derartige Einrichtungen werden zum Temperieren von Reaktionsproben verwen
det, die in Schritten einer Schrittfolge auf Temperaturen in unterschiedlichen
Temperaturbereichen gebracht werden. Die Schrittfolge wird in einem Durchlauf
zyklisch wiederholt. Solche Einrichtungen eignen sich zur Durchführung spezi
eller chemischer Reaktionen, insbesondere von Enzymreaktionen. Das Hauptan
wendungsgebiet ist die PCR (Polymerase Chain Reaction). Dabei werden in dem
üblichen dreischrittigen Verfahren der Denaturierungschritt bei zirka 90°C, der
Annealingschritt bei zirka 50°C und der Elongationsschritt bei zirka 60°C durch
laufen.
Ein Problem ist dabei, insbesondere beim Annealingschritt, aber auch bei den
anderen Schritten stets die Ermittlung der optimalen Temperatur. Dazu werden
Versuche bei unterschiedlichen Temperaturen benötigt.
Um diese Versuche zur Auffindung der optimalen Temperatur eines Schrittes zu
vereinfachen, wurden die gattungsgemäßen Labortemperiereinrichtungen entwic
kelt, wie sie z. B. in US 6 054 263 sowie in DE 196 46 115 A1 beschrieben sind.
Beim gattungsgemäßen Stand der Technik wird in einem der Schritte, zumeist im
Annealingschritt mit unterschiedlichen Temperaturen gearbeitet. Bei den anderen
Schritten werden gleiche Temperaturen verwendet. Die Reaktionsproben sind
nach dem Stand der Technik in einem Flächenarray in Reihen und Spalten ange
ordnet. In dem Schritt, der unterschiedliche Temperaturen verwendet, wird in
einer Richtung des Arrays, also beispielsweise in Richtung der Zeilen ein Tempe
raturgradient angelegt. Dies führt dazu, das erste Gruppen von Proben von den
Spalten gebildet werden, wobei innerhalb der Spalten gleiche Temperaturen, zwi
schen den Spalten jedoch unterschiedliche Temperaturen anliegen.
Bei der Auswertung der Proben nach abgeschlossenem Temperierungsdurchlauf
kann ermittelt werden, in welcher der Spalten das optimale Ergebnis vorliegt. Die
zugehörige Temperatur ist dann die optimale Temperatur dieses Schrittes, z. B.
des Annealingschritt.
Wird der Temperaturgradient auf den Annealingschritt angewendet und liegt bei
diesem der Temperaturbereich z. B. bei 50°-60°C, so kann man z. B. in zehn
Spalten die Temperaturen je ein Grad unterschiedlich anlegen und somit die op
timale Temperatur ermitteln.
Will man auch bei den anderen Schritten der Schrittfolge die Temperaturen opti
mieren, so muß derselbe Durchlauf wiederholt werden, wobei nun aber der Gra
dient in einem anderen der Schritte angelegt wird. Will man bei dem üblichen
dreischrittigen PCR-Verfahren alle drei Schritte optimieren, so müssen drei komplette
Temperierdurchläufe nacheinander durchgeführt werden. Dazu ist ein er
heblicher Zeitaufwand von zirka 1,5 h pro Durchlauf und ein erheblicher Ver
brauch an zum Teil extrem teuren Proben erforderlich. Da die optimalen Tempe
raturen der einzelnen Schritte in unterschiedlichen Durchläufen ermittelt werden,
werden eventuelle Wechselwirkungen zwischen den Temperaturen der Schritte
nicht berücksichtigt. Dies kann zur Ermittlung nichtoptimaler Temperaturen füh
ren.
In der DE 196 46 115 A1 ist zu Fig. 5 eine zu Anspruch 11 gattungsgemäße
Labortemperiereinrichtung beschrieben, die bei zwei Schritten der Schrittfolge
Gradienten in unterschiedlichen Richtungen (X, Y) an das Array der Reaktions
proben anlegt. Damit ist es möglich, in nur einem Durchlauf in zwei Temperatur
bereichen die optimale Temperatur zu ermitteln.
Auch bei der letztgenannten Einrichtung ist ein weiter Durchlauf zur Optimie
rung der dritten Temperatur erforderlich. Bei einer flächigen Arrayanordnung von
Reaktionsproben stehen aber nur zwei Richtungen X und Y zur Verfügung. Für
eine dritte Temperatur wäre eine dritte Richtung Z erforderlich, die bei einer
zweidimensionalen Anordnung nicht vorhanden ist.
Dabei wurde es nach dem Stand der Technik für unabdingbar erforderlich gehal
ten, Gradienten bei unterschiedlichen Schritten in unterschiedlichen Richtungen
anzulegen, also z. B. beim einen Schritt in Richtung der Spalten und beim ande
ren Schritt in Richtung der Zeilen, um bei der Ermittlung der Reaktionsergebnis
se, die sich ergebenden Unterschiede eindeutig den Temperaturvariationen im
einen Schritt und im andern Schritt zuordnen zu können.
Das Hauptanwendungsgebiet der gattungsgemäßen Labortemperiereinrichtungen
liegt auf dem Gebiet der PCR. Diese verwendet üblicherweise drei Schritte. Es
wäre sehr vorteilhaft, alle drei Schritte auf einfache Weise in einem einzigen
Temperierdurchlauf optimieren zu können. Es sind auch Prozesse mit mehr als
drei Schritten bekannt, bei denen dieselben Probleme bestehen. Es ist daher Auf
gabe der vorliegenden Erfindung, eine Labortemperiereinrichtung zu schaffen,
die den Arbeits- und Geräteaufwand bei der Ermittlung der optimalen Tempera
turen aller Schritte der Schrittfolge verringert.
Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruches 1 sowie des Anspruches
11 gelöst.
Bei der Lösung des Anspruches 1 geht die Erfindung von der Erkenntnis aus, daß
bei den meisten auf gattungsgemäßen Labortemperiereinrichtungen durchführba
ren Prozessen und insbesondere bei dem üblichen dreischrittigen PCR-Prozess
die Temperaturänderungen bei den einzelnen Schritten nicht immer denselben
Auswertparameter beeinflussen. Bei dem üblichen PCR-Prozess beeinflussen
Temperaturänderungen beim Annealingschritt und beim Elongationsschritt im
wesentlichen denselben Parameter, nämlich die Spezifität, also das Verhältnis
von korrekt amplifizierten DNA-Strängen der richtigen Länge zu falsch amplifi
zierten Strängen abweichender Länge. Temperaturänderungen beim Denaturie
rungschritt beeinflussen aber im wesentlichen einen anderen Parameter nämlich
die Ausbeute, also die Menge gewonnenen amplifizierten DNA-Materiales. Diese
beiden Parameter sind voneinander unabhängig am Reaktionprodukt bestimmbar.
Wenn man beim einfachen Beispiel einer Temperiereinrichtung mit flächig in
Zeilen und Spalten angeordneten Reaktionsproben bleibt, legt die Labortempe
riereinrichtung also bei zwei Schritten, die denselben Parameter beeinflussen
(z. B. Annealingschritt und Elongationsschritt), die Gradienten in unterschiedli
chen Richtungen an und bei zwei Schritten (z. B. Annealingschritt und Denaturie
rungschritt), die unterschiedliche Parameter beeinflussen, Gradienten in beliebi
ger Richtung an. Im letztgenannten Fall können die Temperaturgradienten sogar
in beiden Schritten derselben Richtungen angelegt werden. Da hierbei die Aus
wertparameter bei den beiden Schritten unterschiedlich sind und unabhängig be
stimmbar sind, können die optimalen Temperaturen für beide Schritte getrennt
ermittelt werden. Es ergibt sich der enorme Vorteil, daß bei der mit Gradienten in
X- und Y-Richtung arbeitenden Konstruktion der DE 196 46 115 A1 entgegen
der bisherigen Erwartungen der Fachwelt doch alle drei Schritte des Standard
PCR-Prozesses in einem Temperierdurchlauf optimiert werden können. Da die
Temperaturen mehrerer Schritte in einem gemeinsamen Durchlauf ermittelt wer
den, werden auch Wechselwirkungen zwischen den Schritten (Crosstalk) berück
sichtigt, was z. B. bei Annealingschritt und Elongationsschritt der Fall ist.
Die Erfindung ist nicht auf zweidimensionale Array-Anordnungen der Reakti
onsproben in Zeilen- und Spaltenausrichtung beschränkt. Die Reaktionsproben
können auch in einer dreidimensionalen Anordnung vorgesehen sein. Dann lassen
sich drei Schritte in unterschiedlichen Gradientenrichtungen optimieren. Die Er
findung gibt dann den Vorteil, auch bei mehr als dreischrittigen Schrittfolgen,
sofern bei wenigsten einem der Schritte ein unabhängiger Parameter beeinflußt
wird, alle Schritte in einem Durchlauf optimieren zu können.
Bei der Optimierung eines Reaktionsprozesses, wie z. B. des PCR-Prozesses,
kommt es nicht allein auf die Temperaturoptimierung bei den einzelnen Schritten
an, sondern es kann auch erforderlich sein, die Reaktionsproben hinsichtlich an
derer Parameter z. B. hinsichtlich der Verdünnung zu optimieren. Der Vorteil der
Erfindung, Temperaturoptimierungen in mehr Schritten durchführen zu können
als unabhängige Richtungen in der Probenanordnung vorhanden sind, bietet auch
hierfür eine Lösung. In einer 3-dimensionalen Anordnung können z. B. mehrere
Flächen in Ebenen übereinander gelegt werden, in denen Proben unterschiedli
cher Verdünnung angeordnet sind. Da sich die Verdünnung auf dieselben Aus
wertparameter auswirken kann, ist es vorteilhaft, die Richtung, in der unterschiedliche
Verdünnungen vorliegen, nicht zum Anlegen unterschiedlicher Tem
peraturen zu verwenden. Daher werden die Temperaturgradienten in den Ebenen
angelegt. Es können also in einem Durchlauf alle drei Schritte des PCR-Prozesses
hinsichtlich der Temperaturen und auch der Verdünnung optimiert werden.
Die Erfindung ist auch nicht beschränkt auf die übliche Anordnung der Reakti
onsproben in einem wärmeleitenden Temperierblock, der z. B. an gegenüberlie
genden Enden beheizt und gekühlt wird und auf diese Weise über den Block
hinweg einen Temperaturgradienten erzeugt. Bei Verwendung von Einzeltempe
riereinrichtungen für alle Reaktionsproben sind beliebige, auch zufällige Anord
nungen der Reaktionsproben und der einzelnen Gradienten möglich. Es sind dann
im ersten Schritt erste Gruppen von Reaktionsproben entsprechend zu temperie
ren und im zweiten Schritt zweite Gruppen von Reaktionsproben entsprechend
der Vorschrift des Anspruch 1 zu temperieren. Diese Gruppen können bei belie
biger Anordnung der Reaktionsproben und/oder der Temperaturschritte zufällig
über die Probenanordnung verteilt sein. Bei heutiger Computertechnik stellt die
sich ergebende komplizierte Verknüpfung der Proben zu ersten und zweiten
Gruppen kein Problem dar.
Sind die Auswertparameter zumindest weitgehend voneinander unabhängig, was
wie erwähnt beim üblichen PCR-Prozeß z. B. bei dem Annealingschritt und dem
Denaturierungsschritt der Fall ist, dann können, wie bereits erwähnt, die Proben
der dritten Gruppen völlig beliebig gewählt werden, weil auf die Gruppenzu
sammenstellung bei den anderen Schritten wegen der unabhängigen Parameter
auswertung keine Rücksicht genommen werden muß.
Vorteilhaft sind dann die Merkmale des Anspruches 2 vorgesehen. Hierbei kön
nen für die dritte Gruppenbildung das Schema der Gruppenbildung für die ersten
Gruppen verwendet werden. Das vereinfacht die Temperiereinrichtung erheblich.
Bei dem bereits erwähnten Standardanwendungsfall einer flächigen Array
anordung in Zeilen und Spalten können also z. B. die ersten Gruppen aus Zeilen
bestehen und die dritten wiederum ebenfalls aus Zeilen. Es kann also für den
zweiten Schritt die Ansteuerungsgeometrie des ersten Schrittes übernommen
werden. Wird mit einem Temperaturgradienten in einem wärmeleitfähigem Block
gearbeitet, so kann die Richtung des Gradient des zweiten Schrittes mit der des
Gradienten des ersten Schrittes parallel oder antiparallel zusammenfallen. Unter
anderem bedeutet dies, daß bei einer einfachen Labortemperiereinrichtung, die
einen Gradienten in nur einer Richtung erzeugen kann, dennoch bei einem zwei
schrittigen Verfahren beide Schritte optimiert werden können, sofern bei diesen
beiden Schritten die Auswertparameter unterschiedlich sind.
Nach der Erfindung ist es ganz allgemein nur erforderlich, daß bei mindestens
einer der ersten Gruppen wenigsten zwei der Proben verschiedenen zweiten
Gruppen angehören. Damit lassen sich sehr einfache grob gerasterte Optimierun
gen durchführen, die z. B. nur zwei unterschiedliche Temperaturen pro Schritt
untersuchen. Vorteilhaft sind jedoch die Merkmale des Anspruches 3 vorgesehen,
wonach z. B. auch bei größeren Gruppen jeweils alle Proben der zweiten Grup
pen zu unterschiedlichen ersten Gruppen gehören. Bei einem flächigen Array mit
Zeilen und Spalten würde dies bedeuten, daß z. B. im ersten Schritt die Tempe
raturen zwischen den Spalten unterschiedliche sind und im zweiten Schritt zwi
schen den Zeilen unterschiedlich sind, also alle Proben einer Spalte in unter
schiedlichen Zeilen (zweiten Gruppen) liegen.
Wie bereits erwähnt, läßt sich die Erfindung auch mit sehr komplexer Anordnung
der Reaktionsproben ausführen. Vorteilhaft sind jedoch die Merkmale des An
spruches 4 vorgesehen. Dies erlaubt die Ausbildung der erfindungsgemäßen
Labortemperiereinrichtung in üblicher Standardbauweise, wie z. B. aus einer der
eingangs genannten Schriften bekannt. Vorteilhaft sind dabei auch die Merkmale
des Anspruches 5 vorgesehen, wird also die übliche übersichtliche orthogonale
Anordnung verwendet, die den Vorteil hat, daß von den orthogonalen Kanten
eines Blockes her Gradienten in Zeilen- und Spaltenrichtung erzeugt werden
können. Dann sind vorteilhaft die Gruppen gemäß Anspruch 6 den Zeilen und
Spalten zugeordnet.
Gattungsgemäße Labortemperiereinrichtungen dienen nicht nur der Optimierung
der Temperaturen der einzelnen Schritte, sondern sind insbesondere auch nach
Ermittlung der optimalen Temperaturen zur Massenverarbeitung von Proben vor
gesehen. Sie nehmen daher eine sehr große Zahl von Reaktionsproben auf, z. B.
384 Proben in 24 Spalten und 16 Zeilen.
Dabei sind vorteilhaft die Merkmale des Anspruches 7 vorgesehen. Wenn hier
nach z. B. nur eine der ersten Gruppen mehrere Proben enthält, und auch nur eine
der zweiten Gruppen mehrere Proben enthält, ergibt sich im Falle der Anordnung
in einem zweidimensionalen Array mit Zeilen und Spalten z. B. nur bei einer
Zeile und nur einer Spalte eine vollständige Besetzung mit Proben, also pro
Richtung nur eine besetzte Reihe. Werden bei den Schritten Gradienten in Zei
len- und Spaltenrichtung angelegt, so kann die Temperaturoptimierung mit sehr
wenigen Proben, also mit sehr sparsamem Verbrauch der teuren Proben erfolgen.
Dabei kann die Labortemperiereinrichtung durchaus zur Aufnahme einer sehr
großen Probenzahl, z. B. 384 Proben ausgebildet sein. Die übrigen Probenplätze
bleiben unbesetzt. Es kann jedoch auch ein Spezialgerät verwendet werden, das
nur eine Probenspalte und ein Probenzeile aufweist und das speziell nur zur Op
timierung vorgesehen ist und nicht für den Massendurchsatz. Selbstverständlich
können pro Richtung auch mehr als eine besetzte Reihe verwendet werden, z. B.
zwei parallele Reihen direkt nebeneinander oder auch im Abstand.
Dabei sind vorteilhaft die Merkmale des Anspruches 8 vorgesehen. Durch dieses
Merkmal ist sichergestellt, daß jede Gruppe bei Schritten, bei denen ihre Proben
auf gleicher Temperatur liegen, im mittleren Bereich des zugeordneten Tempe
raturbereiches liegen. Es wird also z. B. beim Annealingschritt mit unterschiedli
chen Temperaturen nach der optimalen Temperatur gesucht. Bei den anderen
Schritten werden aber die mittleren Temperaturen des Temperaturbereiches ver
wendet, um aussagekräftige Ergebnisse zu gewährleisten.
Wenn bei zwei Schritten unterschiedliche Auswertparameter beeinflußt werden,
die ausgewerteten Ergebnisse also unabhängig sind, so können die dritten Grup
pen beliebig gewählt werden. Sie können auch gemäß Anspruch 2 mit den ersten
Gruppen zusammenfallen. Vorteilhaft können Sie auch gemäß Anspruch 9 ge
wählt werden. Danach sind die dritten Gruppen bei einer zweidimensionalen Ar
ray Anordnung der Reaktionsproben in zusammenhängende Flächen unterteilt,
die nur mit jeweils Proben einer Gruppe besetzt sind. Dies ermöglicht eine be
sonders einfache Auswertung. Bei einer Anordnung der Proben in der Tempe
riereinrichtung in Zeilen und Spalten können die dritten Gruppen also abwei
chend von den Zeilen und Spalten in Flächen, z. B. in vier Sektoren, angeordnet
sein, vorausgesetzt, daß die Temperiereinrichtung ihrer Bauart nach dies zuläßt.
Bei Einzeltemperierung der Reaktionsproben können die den dritten Gruppen
zugeordneten Flächen beliebig gewählt werden. Man kann beispielsweise aus
thermischen Gründen wärmere Gruppen in das Innere des Arrays und kältere
Gruppen zum Rand hin legen.
Die Erfindung kann bei mehrschrittigen Schrittfolgen nur auf wenige der Schritte,
z. B. auf zwei von drei Schritten angewendet werden, wobei dann der dritte
Schritt ohne Temperaturoptimierung mit gleicher Temperatur aller Reaktionspro
ben durchgeführt wird. Vorteilhaft sind jedoch die Merkmale des Anspruches 10
vorgesehen. Wie bereits erwähnt stellt die Temperaturoptimierung bei allen
Schritten eines Prozesses einen erheblichen Vorteil dar.
Bei der Erfindung gemäß Anspruch 11 werden Reaktionsproben ersten, zweiten
und dritten Gruppen zugeordnet, die jeweils für einen der Schritte in dem zuge
hörigen Temperaturbereich zwischen den Gruppen unterschiedliche Temperatu
ren, innerhalb der Gruppen jedoch gleiche Temperaturen aufweisen. Hiermit
kann bei jedem Schritt in unterschiedlicher Gruppenaufteilung mit unterschiedli
chen Temperaturen gearbeitet werden. In einem Durchlauf können somit bei allen
drei Schritten des üblichen PCR-Prozesses die optimalen Temperaturen ermittelt
werden.
Die Proben können 3-dimensional angeordnet sein, wodurch sich drei Dimensio
nen, also bei regelmäßiger Anordnung z. B. Spalten, Zeilen und Ebenen ausbil
den, nach denen in übersichtlicher Weise gruppiert werden kann. Wie bereits
oben zu Anspruch 1 erwähnt, sind auch unregelmäßige 3-dimensionale Anord
nungen mit entsprechend komplizierterer Gruppenunterteilung möglich, wenn
Einzelheizungen der Reaktionsproben vorgesehen sind.
Vorteilhaft sind die Merkmale des Anspruches 12 vorgesehen. Bei dieser sehr
einfachen Anordnung mit Temperaturgradienten in X-, Y- und Z-Richtung kann
in einem üblichen wärmeleitenden Block gearbeitet werden, in dem die Reakti
onsproben angeordnet sind. Gegenüber der bekannten Anordnung muß hier aller
dings der Temperierblock 3-dimensional und beheizbar ausgebildet sein.
Vorteilhaft sind auch die Merkmale des Anspruches 13, wonach die Reaktions
proben in einer Fläche angeordnet sind. Es können beispielsweise Teilflächen,
die die übliche X-Y-Anordnung von Proben aufweisen und die den Ebenen einer
3-dimensionalen Anordnung entsprechen, zu mehreren z. B. nebeneinander in
einer Fläche angeordnet sein. In dem die Labortemperiereinrichtung steuernden
Computer kann zu Darstellungszwecken die etwas unübersichtliche 2-
dimensionale Anordnung in die mit drei Koordinaten wohlgeordnete 3-
dimensionale Anordnung umgerechnet werden.
Vorteilhaft sind die Merkmale des Anspruches 14 vorgesehen. In zwei Schritten
werden jeweils in Teilflächen Gradienten entgegengesetzter Richtung angelegt,
wobei sich die Teilflächen der beiden Schritte in Quadranten überlappen. Im
dritten Schritt werden die gebildeten Quadranten auf unterschiedliche Temperatu
ren gebracht. Auf diese Weise ist es ebenfalls sehr einfach möglich, in einer flä
chigen Anordnung von Reaktionsproben in drei Schritten die Temperatur für alle
Schritte in einem Durchgang zu optimieren.
Die Merkmale der Ansprüche 1 bis 10 sowie 11 bis 14 können in vorteilhafter
Weise auch kombiniert werden.
In den Zeichnungen ist die Erfindung beispielsweise und schematisch dargestellt.
Es zeigen:
Fig. 1 eine stark schematisierte erfindungsgemäße Labortemperiereinrich
tung in Draufsicht auf ein nach Zeilen und Spalten geordnetes zwei
dimensionales Array von Reaktionsproben mit einem in X-Richtung
angelegten Temperaturgradienten für den Annealingschritt eines
Standard PCR-Prozesses,
Fig. 2 die Ansicht nach Fig. 1 für den Elongationsschritt mit einem Tempe
raturgradient in Y-Richtung,
Fig. 3 eine Ansicht nach Fig. 1 für den Denaturierungsschritt mit einem
Temperaturgradienten ebenfalls in Y-Richtung,
Fig. 4 eine Ansicht nach Fig. 1 für den Denaturierungsschritt mit einer
Aufteilung des Arrays in drei flächig gestaltete Gruppen,
Fig. 5 die schematische Darstellung eines nach Zeilen und Spalten geord
neten Arrays von Reaktionsproben, die ersten Gruppen (Zahlen) und
zweiten Gruppen (Buchstaben) zugeordnet sind,
Fig. 6 eine Darstellung entsprechend Fig. 5 mit anderer Anordnung der Re
aktionsproben,
Fig. 7 eine stark schematisierte erfindungsgemäße Labortemperiereinrich
tung mit 3-dimensionaler Anordnung von Reaktionsproben, wobei
drei Ebenen der 3-dimensionalen Anordnung in der Figur übereinan
der dargestellt sind,
Fig. 8 die Darstellung einer Anordnung der Proben der Ausführungsform
der Fig. 7 in einem Flächenarray und
Fig. 9-11 zeigen eine weitere Ausführungsform der Labortemperiereinrichtung
mit den jeweils eingestellten Temperaturen bei drei Schritten.
Fig. 1 zeigt eine Draufsicht auf ein Array von insgesamt 35 Reaktionsproben 1,
die in einem zweidimensionalen Array in orthogonalen Zeilen und Spalten ange
ordnet sind. Das Feld ist mit einem gestrichelt dargestellten Rand 2 umgrenzt. Es
kann sich beispielsweise um einen üblichen, mit dem Rand 2 begrenzten Tempe
rierblock 3 handeln, wie er z. B. in der DE 196 46 115 A1 zu Fig. 5 erläutert ist,
mit der Möglichkeit, in Richtung der Zeilen oder in Richtung der Spalten einen
Temperaturgradienten anzulegen. Zu den technischen Einzelheiten dazu wird auf
die genannte Schrift ausdrücklich Bezug genommen.
In Fig. 1 ist die dargestellte Labortemperiereinrichtung zur Ausführung des An
nealingschrittes des Standard PCR-Prozesses betrieben. Es ist in X-Richtung der
mit in Zeilenrichtung laufendem Pfeil dargestellte Temperaturgradient angelegt,
der dafür sorgt, daß alle Reaktionsproben 1 der ersten Spalte auf 40° liegen, alle
Proben der letzten Spalte auf 60° und die der mittleren Spalte auf 50°. Die übri
gen Spalten weisen dazwischen liegende Temperaturen auf.
Die dargestellten Reaktionsproben 1 sind somit in ersten Gruppen unterschiedlich
temperiert, wobei die ersten Gruppen den Spalten der dargestellten Anordnung
entsprechen. Innerhalb jeder ersten Gruppe (Spalte) weisen alle Reaktionsproben
1 gleiche Temperatur auf, zwischen den Spalten herrschen unterschiedliche Tem
peraturen.
Fig. 2 zeigt die Temperiereinrichtung der Fig. 1 beim Elongationsschritt. Hier ist
mit geeigneten, nicht dargestellten Einrichtungen ein Temperaturgradient im Sin
ne des dargestellten Pfeiles in Y-Richtung angelegt. Die unterste Zeile liegt auf
70°, die oberste Zeile auf 76°. Die Zwischenzeilen haben entsprechende Zwi
schentemperaturen. Hier sind also die Reaktionsproben in zweiten Gruppen auf
unterschiedlichen Temperaturen gehalten, wobei die zweiten Gruppen den Zeilen
entsprechen. Aus Vergleich der Fig. 1 und 2 ist ersichtlich, daß bei den bei
den in Fig. 1 und 2 dargestellten Schritten jeweils alle Proben einer ersten Grup
pe (Spalte) unterschiedlichen zweiten Gruppen (Zeilen) angehören und umge
kehrt. In der flächigen Darstellung bedeutet dies, daß die Gruppen und ebenso die
Temperaturgradienten orthogonal zueinander stehen.
Fig. 3 zeigt dieselbe Temperiereinrichtung bei der Ausführung eines dritten
Schrittes, nämlich des Denaturierungsschrittes. Auch dieser Schritt soll auf die
günstigste Temperatur optimiert werden und zwar in einem Temperaturbereich,
der im dargestellten Beispiel bei 90°-96° liegt. Der Temperaturgradient wird hier
in Y-Richtung angelegt.
Die drei Schritte Annealing, Elongation und Denaturierung bilden eine Schritt
folge, die mehrfach wiederholt wird zur exponentiellen Amplifizierung.
Wie die Fig. 1-3 zeigen, wird bei allen Schritten in dem jeweils dem Schritt
zugeordneten Temperaturbereich die Temperatur variiert. Gemäß Fig. 1 sind un
terschiedliche erste Gruppen (Spalten) auf unterschiedlichen Temperaturen zwi
schen 40°-60° gehalten. Gemäß Fig. 2 sind zweite Gruppen (Zeilen) auf unter
schiedlichen Temperaturen im Temperaturbereich zwischen 70°-76° gehalten.
Gemäß Fig. 3, beim Denaturierungsschritt, sind unterschiedliche dritte Gruppen
(wiederum Zeilen) auf unterschiedlichen Temperaturen zwischen 90°-96° gehal
ten. Bei allen drei Schritten werden unterschiedliche Temperaturen angelegt.
Durch Auswertung des Reaktionsergebnisses nach abgeschlossenem Durchlauf
kann ermittelt werden, welche Temperatur in welchem Schritt optimal ist. Das
Reaktionsergebnis kann auch während des Durchlaufes laufend verfolgt werden
(Onlinemonitoring).
Diese Auswertung stellt bei den beiden Schritten gemäß Fig. 1 und Fig. 2 kein
Problem dar, da die Gradienten in X- und Y-Richtung, also orthogonal zueinan
der stehen. Man braucht nur auszuwerten in welcher Reaktionsprobe das beste
Ergebnis vorliegt und kann dann nach Zeile und Spalte ersehen, welches die be
ste Annealingtemperatur (Fig. 1) und welches die beste Elongationstemperatur
(Fig. 2) ist. Bei dem Denaturierungsschritt gemäß Fig. 3 fallen die dort unter
schiedlich temperierten dritten Gruppen mit den in Fig. 2 unterschiedlich temperierten
zweiten Gruppen zusammen. Bei beiden Gruppen handelt es sich um
Zeilen.
Unterschiedliche Annealingtemperaturen beeinflussen im wesentlichen die Spezi
fität des Reaktionsergebnisses. Mit Spezifität wird das Verhältnis der korrekt
amplifizierten DNA-Stücke mit korrekter Länge zu nicht korrekt amplifizierten
DNA-Stücken abweichender Länge bezeichnet. Die Elongationstemperatur beein
flußt im wesentlichen denselben Auswertparameter, nämlich die Spezifität. Die
Denaturierungstemperatur im Schritt gemäß Fig. 3 beeinflußt jedoch im wesentli
chen die Ausbeute, also die Menge des erhaltenen Reaktionsmateriales.
Die Temperiereinrichtung ist daher so ausgebildet, daß sie bei den beiden Schrit
ten Annealing (Fig. 1) und Elongation (Fig. 2), die den selben Auswertparameter
beeinflussen, die Temperaturgradienten in unabhängiger Richtung X und Y an
legt. Bei dem Schritt gemäß Fig. 3 (Denaturierung), der einen abweichenden
Auswertparameter nämlich die Ausbeute beeinflußt, kann der Temperaturgradient
in beliebiger Richtung gelegt werden. In dem in Fig. 3 dargestellten Ausführungs
fall liegt er in Y-Richtung. Er kann jedoch auch in X-Richtung liegen.
Fig. 4 zeigt in einer Ausführungsvariante die Einrichtung der Fig. 1-3 beim De
naturierungsschritt, also im Temperaturbereich zwischen 90°-96°. Die dritten
Gruppen unterschiedlicher Temperatur sind hier jedoch nicht zeilenweise oder
spaltenweise angeordnet, sondern in Form der drei dargestellten Flächenbereiche,
die auf den drei Temperaturen 90°, 93° und 96° liegen. Die Flächenbereiche sind
durch die dargestellten Bereichsgrenzen unterteilt.
Die Ausführungsform der Fig. 4 setzt eine etwas andere Konstruktion voraus. Ein
gut wärmeleitender Block, der sich zur Anlegung von Temperaturgradienten in
X- und Y-Richtung eignet, wie er für die Ausführungsform der Fig. 1-3 verwendbar
ist, wäre zur Ausbildung gut abgegrenzter in sich gleichmäßig tempe
rierter Flächen gemäß Fig. 4 nur schlecht geeignet. Sonderkonstruktionen können
dies jedoch leisten, insbesondere Einrichtungen mit individueller Temperierung
der einzelnen Reaktionsproben 1. Eine solche Konstruktion der Labortempe
riereinrichtung kann dann selbstverständlich auch die in den Fig. 1-3 darge
stellten Temperaturgradienten erzeugen.
Die Erfindung ist nicht beschränkt auf die in den Fig. 1-4 dargestellte Aus
führungsform.
Fig. 5 zeigt noch einmal stark schematisiert eine flächige Arrayanordnung von
Reaktionsproben, die in Zeilen und Spalten angeordnet sind. Jede Reaktionsprobe
ist mit einer Zahl/Buchstabe-Kombination dargestellt. Dabei bedeuten die Zahlen
die Spalten und die Buchstaben die Zeilen. Eine Reaktionsprobe in der zweiten
Zeile und in der dritten Spalte ist also mit 3b dargestellt.
Fig. 6 zeigt dieselben Reaktionsproben, die in Fig. 5 dargestellt sind, jedoch in
einer anderen, z. B. zufälligen Anordnung. Auch mit einer solchen Anordnung,
die allerdings Einzeltemperierung der Reaktionsproben voraussetzt, kann eine
Labortemperiereinrichtung erfindungsgemäß arbeiten. Sie muß z. B. mit Compu
terunterstützung erste Gruppen (z. B. die Zahlen 1-4) ermitteln und bei einem
ersten Schritt unterschiedlich aber in sich gleich temperieren und sie muß in ei
nem zweiten Schritt zweite Gruppen (Buchstaben) gruppenweise unterschiedlich
aber mit in sich gleichen Temperaturen temperieren. Wenn bei den beiden
Schritten die Auswertparameter unterschiedlich sind, kann sie in den beiden
Schritten beliebige Gruppen bilden und entsprechend temperieren.
In den dargestellten Ausführungsformen sind die Reaktionsproben in flächigen
Arrays in Zeilen- und Spaltenanordnung sortiert. Dies erleichtert insbesondere
die Verwendung herkömmlicher Temperierblocks, die nur zur Ausbildung von
Temperaturgradienten in orthogonaler Richtung und zwar in Richtung der Spal
ten bzw. Zeilen geeignet sind. Bei anderer Ausbildung der Einrichtung, insbe
sondere, wenn diese mit Einzeltemperierung für die einzelnen Reaktionsproben
ausgerüstet ist, können auch völlig willkürliche Anordnungen abweichend vom
Zeilen- und Spaltenmuster gewählt werden.
Die Erfindung ist nicht auf Einrichtungen mit zweidimensionaler Anordnung der
Reaktionsproben beschränkt. Die Reaktionsproben können auch dreidimensional
angeordnet sein, z. B. in einem dreidimensionalen Gitter. Dann lassen sich drei
Schritte gleichzeitig hinsichtlich ihrer Temperatur optimieren, die alle drei den
selben Auswertparameter beeinflussen. Handelt es sich um einen Temperierungs
prozeß, der mehr als drei Schritte aufweist, so können bei zusätzlichen Schritten
die bereits verwendeten Richtungen erneut verwendet werden, sofern die Aus
wertparameter unabhängig sind. Die erwähnte dreidimensionale Anordnung kann
bei Einzelheizung der Proben auch, wie am zweidimensionalen Beispiel in den
Fig. 5 und 6 erläutert, umsortiert werden. Dabei ist auch eine Anordnung in einer
Ebene möglich, auf die die dreidimensionale Anordnung abgebildet ist.
Im Ausführungsbeispiel der Fig. 1 bis 3 ist ein Array von Proben 1 darge
stellt, das 5 Zeilen und 7 Spalten ausbildet, also insgesamt 35 Proben aufweist.
Um in einem Durchlauf die optimalen Temperaturen für die drei Schritte zu er
mitteln, müssen somit 35 teure Proben eingesetzt werden.
Es ist eine Einsparung möglich, indem, wie in den Fig. 1 bis 3 dargestellt, nur
eine Spalte und nur eine Zeile mit Proben besetzt wird. In den Fig. 1 bis 3 ist
dies durch Unterstreichung der Proben in der 5. Spalte und in der 4. Zeile darge
stellt.
Die sich ergebende Kreuzanordnung ermöglicht, die Auswirkung der angelegten
Temperaturgradienten sowohl in X-Richtung als auch in Y-Richtung jeweils an
einer Reihe von Proben zu ermitteln. Die nicht besetzten Probenplätze können
leer bleiben. Die Labortemperatureinrichtung kann auch in Spezialausführung nur
zu Zwecken der Temperaturoptimierung ausgebildet sein und dann nur die in den
Fig. 1 bis 3 unterstrichen dargestellten Probenplätze aufweisen.
Fig. 7 zeigt eine weitere Ausführungsform einer Labortemperiereinrichtung, bei
der die Reaktionsproben in einer orthogonal geordneten 3-dimensionalen Anord
nung mit sechs Spalten, vier Zeilen und drei Ebenen angeordnet sind. Die drei
Ebenen, die tatsächlich übereinander liegen, sind in Fig. 7 nebeneinander darge
stellt, um die Übersicht zu vereinfachen. An den Plätzen der dargestellten Anord
nung sind Reaktionsproben vorgesehen, die in Fig. 7 mit dreistelligen Zahlen
dargestellt sind. Dabei bedeutet jeweils die erste Ziffer die Spalte, die zweite Zif
fer die Zeile und die dritte Ziffer die Ebene. In der in Fig. 7 ganz unten liegen
den Ebene enden daher alle Zahlen mit 3, weil dies die dritte Ebene ist.
Im Ausführungsbeispiel sind die Proben in einem 3-dimensionalen Block aus
wärmeleitfähigem Material angeordnet. Nach aus dem Stand der Technik be
kannter Weise können an diesem Block Gradienten in X-Richtung, Y-Richtung
oder Z-Richtung angelegt werden. Wird ein Gradient in X-Richtung angelegt, so
liegen Proben mit niedriger Spaltenzahl auf niedrigerer und Proben mit höherer
Spaltenzahl auf höherer Temperatur. Wird der Gradient in Y-Richtung angelegt,
so liegt er quer zu den Zeilen, bringt also diese auf unterschiedliche Temperatu
ren. Liegt der Gradient in Z-Richtung an, so werden die Ebenen auf unterschied
liche Temperatur gebracht. Dabei liegen jeweils die Zeilen, Spalten oder Ebenen,
die quer zum jeweils angelegten Gradienten stehen, auf gleicher Temperatur.
Bei einem Prozeß mit einer dreischrittigen Schrittfolge können mit der darge
stellten Labortemperiereinrichtung mit zyklisch wiederholter Schrittfolge, z. B.
immer wieder im ersten Schritt ein Gradient in X-Richtung, in jedem zweiten
Schritt ein Gradient in Y-Richtung und in jedem dritten Schritt ein Gradient in Z-
Richtung angelegt werden.
Die in Fig. 7 dargestellt 3-dimensionale Anordnung mit orthogonal geordneter
Anordnung der Reaktionsproben zeichnet sich durch gute Übersichtlichkeit aus.
Werden die Proben nicht in einen wärmeleitfähigen Block sondern mit Einzelhei
zung temperiert, so können auch abweichende 3-dimensionale Anordnungen
verwendet werden, bei denen die Proben z. B. beliebig vertauscht angeordnet
sind, analog zur Vertauschung zwischen den Fig. 5 und 6.
Fig. 8 zeigt eine Ausführungsvariante, bei der alle in Fig. 7 dargestellten Pro
ben in dem dargestellten flächigen Array angeordnet sind. Man kann erkennen,
daß hier die in Fig. 7 einzeln dargestellten drei Ebenen nebeneinander in einer
Fläche angeordnet sind, und zwar in den ersten sechs Spalten übereinander die
obere und mittlere Fläche gemäß Fig. 7 und in der 7 und 8 Spalte die unterste
Fläche der Fig. 7 in Umordnung. Mit Einzelheizung der Reaktionsproben oder
z. B. geeigneter Unterteilung größerer, nicht dargestellter Heizeinrichtungen kön
nen an die Proben der Anordnung gemäß Fig. 8 schrittweise dieselben Gra
dienten angelegt werden, wie zur Ausführungsform der Fig. 7 erläutert.
Die Fig. 9 bis 11 zeigen eine weitere Ausführungsform der Labortempe
riereinrichtung in drei Schritten einer dreischrittigen Schrittfolge. Dabei zeigt
Fig. 9 den Annealingschritt, Fig. 10 den Elongationsschritt und Fig. 11 den
Denaturierungsschritt. Die in den Figuren angegebenen Temperaturen entspre
chen den zugehörigen Temperaturbereichen, die anhand der Fig. 1 bis 4 be
reits erläutert wurden.
In allen drei Fig. 9 bis 11 ist dieselbe flächige Arrayanordnung von Reakti
onsproben, jeweils mit Kreisen angedeutet, dargestellt. Im Ausführungsbeispiel
sind die Reaktionsproben in sechs Spalten und vier Zeilen in orthogonaler Aus
richtung angeordnet.
Beim Annealingschritt der Fig. 9 ist die Arrayfläche mit einer lotrecht stehen
den ersten Mittellinie in zwei erste Teilflächen (links bzw. rechts der Mittellinie)
unterteilt. In den beiden so gebildeten Teilflächen sind die mit Pfeilen darge
stellten Temperaturgradienten angelegt, die zu der mit den Zahlen angegebenen
Temperaturverteilung führen. Die rechts und links außen liegenden Spalten liegen
auf 40°, die nahe der ersten Mittellinie liegenden Spalten liegen auf 60°. Es
handelt sich also um gleiche Gradienten jedoch mit umgekehrter Richtung.
Beim Elongationsschritt der Fig. 10 wird eine entsprechende Temperaturvertei
lung jedoch innerhalb des für den Elongationsschritt benötigten Temperaturberei
ches von 70° bis 76° angelegt. Hier liegt allerdings die zweite Mittellinie senk
recht zur ersten Mittellinie, also waagerecht. Es sind wiederum gegenläufige
gleiche Gradienten in den so gebildeten zweiten Teilflächen angelegt.
Fig. 11 zeigt den Denaturierungsschritt. Bei diesem wird in den aus den beiden
aus Fig. 9 und 10 ersichtlichen Mittellinien gebildeten vier Quadranten jeweils
unterschiedliche Temperatur von 90° bis 96° angelegt, also im Temperaturbe
reich der für die Denaturierung erforderlich ist.
Betrachtet man die unterstrichen gekennzeichnete Reaktionsprobe die in Spalte 5,
Zeile 2 liegt, und verfolgt man diese durch die drei in den Fig. 9, 10 und 11
dargestellten Schritte, so erkennt man, daß diese Probe eindeutig hinsichtlich der
optimalen Temperaturen in den drei Schritten identifiziert werden kann. Sie benötigt
für den Annealingschritt gemäß Fig. 9 etwa 50°, für den Elongations
schritt gemäß Fig. 10 etwa 75° und für den Denaturierungsschritt gemäß Fig.
11 etwa 92°.
Läge die optimale Temperatur bei dem Schritt gemäß Fig. 9 bei 50, gemäß Fig.
10 bei 75°, gemäß Fig. 11 jedoch anders, und zwar beispielsweise bei 96°, so
läge die Probe, für die alle drei Temperaturen optimal sind, in der zweiten Spalte
und der dritten Zeile. Es ist zu beachten, daß, wenn in Fig. 9 die optimale Tempe
ratur wie erwähnt bei 50° liegt, dann sowohl in der fünften Zeile als auch in der
zweiten Zeile die optimale Temperatur herrscht. Beim gewählten Beispiel der
Fig. 10 liegt die optimale Temperatur in der zweiten Zeile und auch in der dritten
Zeile.
Es wird nur angemerkt, daß in den Fig. 9 bis 11 eine sehr kleine Arrayfläche
mit wenigen Reaktionsproben dargestellt ist, um die zeichnerische Darstellung zu
erleichtern. Dadurch ergibt sich beim Elongationsschritt in Fig. 10 für die Re
aktionsproben nur eine Differenzierung in zwei Temperaturen. Wird die Anzahl
der Zeilen und Spalten deutlich erhöht, so lassen sich wesentlich feinere Tempe
raturunterschiede auswerten.
Wird anstelle der in den Fig. 9 bis 11 dargestellten Arrayfläche mit 24 Proben
in sechs Spalten und vier Zeilen die übliche, wesentlich größere Anzahl von 384
Proben in vierundzwanzig Spalten und sechzehn Zeilen verwendet und wird, wie
in den Fig. 9 bis 11 dargestellt, mit Teilflächen in Form von Quadranten ge
arbeitet, so ergeben sich vier Quadranten mit je zwölf Spalten und acht Zeilen.
Sollen Temperaturübergangsprobleme im Bereich der Mittellinien zwischen den
Quadranten vermieden werden, so können beispielsweise jeweils die beiden den
Mittellinien in jedem Quadranten benachbarten Zeilen bzw. Spalten frei gelassen
werden. Es verbleiben dann noch in den vier Ecken des Arrays angeordnete, mit
Proben besetzte Bereiche, die jeweils in zehn Spalten und sechs Zeilen sechzig
Proben aufnehmen und in denen mit hoher Temperaturauflösung die optimale
Temperatur gesucht werden kann.
Wird bei einer solchen Labortemperiereinrichtung mit einem durchgehend wär
meleitfähigen Temperierblock nach Art der Konstruktion gearbeitet, die in der
DE 196 46 115 C2 in den Fig. 1 bis 3 dargestellt ist, dann kann der Tempe
rierblock z. B. an seiner den Proben abgewandten Unterseite mit neun Peltiere
lementen in 3 × 3 Anordnung großflächig besetzt sein. Dabei liegen in beiden
Richtungen die mittleren Peltierelemente unter den Mittellinien und beheizen
jeweils vom Rand her zwei benachbarte Quadranten. Mit dieser Anordnung läßt
sich in unterschiedlicher Strombeaufschlagung der Peltierelemente abwechselnd
die Gradiententemperierung nach Fig. 9 und nach Fig. 10 erzielen. Zur Erzeu
gung der quadrantenweise unterschiedlichen Beheizung gemäß Fig. 11 könnte die
Unterseite des Temperieblockes zusätzlich mit die Quadranten bedeckenden
Heizfolien versehen sein, die bei dem Schritt gemäß Fig. 11 und bei ausgeschal
teten Peltierelementen die Quadranten einzeln auf die gewünschte Temperatur
bringen.
Anders als bei der in den Fig. 9 bis 11 dargestellten Ausführungsform können die
Gradienten auch in anderer Weise angelegt werden. Gemäß Darstellung in Fig. 9
werden der rechte obere und der rechte untere Quadrant mit dem selben Gra
dienten in der selben Richtung beaufschlagt. Der Gradient könnte in diesen bei
den Quadranten auch mit entgegengesetzter Richtung angelegt sein. Dasselbe gilt
auch für die Quadranten links oben und unten. Es kann z. B. im linken oberen
Quadranten der Gradient mit Pfeil nach links und links unten der Gradient mit
Pfeil nach rechts angelegt sein. Diese Überlegung gilt auch für die Fig. 10.
Allgemein gilt für diese Ausführungsform, daß in den vier durch die Quadranten
gebildeten Teilflächen jeweils im ersten und zweiten Schritt Gradienten in ver
schieden Richtungen angelegt sind und im dritten Schritt (Fig. 11) jeweils alle
Proben einer Teilfläche auf gleicher Temperatur liegen. Werden im dritten Schritt
nicht, wie in Fig. 11 dargestellt, vier sondern z. B. sechs unterschiedliche Tempe
raturen benötigt, so sind dementsprechend sechs auf die vorbeschriebene Weise
zu behandelnde Teilflächen erforderlich.
In jeder Teilfläche liegt im dritten Schritt eine andere Temperatur an, und werden
in den beiden anderen Schritten Gradienten über jede Teilfläche angelegt. Da es
für jede Kombination der unterschiedlichen Temperaturen der unterschiedlichen
Schritte eine Probe gibt, die mit dieser Temperaturkombination behandelt wurde,
werden mit dieser Anordnung auch alle Wechselwirkungen zwischen den Schrit
ten berücksichtigt.
Claims (14)
1. Labortemperiereinrichtung zur gemeinsamen Temperierung von Reakti
onsproben in mindestens zwei Schritten in jeweils zugeordneten be
stimmten Temperaturbereichen, welche als Schrittfolge wiederholt nach
einander ausgeführt werden, wobei die Labortemperiereinrichtung in ei
nem beliebig ausgewählten ersten Schritt der Schrittfolge mehrere jeweils
wenigstens eine Probe enthaltende erste Gruppen von Proben auf inner
halb der Gruppen gleiche und zwischen den Gruppen unterschiedliche
Temperaturen innerhalb des dem ersten Schritt zugeordneten ersten Tem
peraturbereiches bringt, dadurch gekennzeichnet, daß in einem beliebig
ausgewählten zweiten Schritt der Schrittfolge, wenn das Reaktionsprodukt
bei den beiden Schritten hinsichtlich gleicher Auswertparameter beeinflußt
wird, bei mindestens einer der ersten Gruppen wenigstens zwei der Proben
verschiedenen zweiten Gruppen angehören, die auf innerhalb der Gruppen
gleiche und zwischen den Gruppen unterschiedliche Temperaturen innerhalb
des dem zweiten Schritt zugeordneten zweiten Temperaturbereiches
gebracht sind, und wobei, wenn die Auswertparameter unterschiedlich
sind, wenigstens zwei beliebige der Proben unterschiedlichen dritten
Gruppen angehören, die auf innerhalb der Gruppen gleiche und zwischen
den Gruppen unterschiedliche Temperaturen innerhalb des dem zweiten
Schritt zugeordneten zweiten Temperaturbereiches gebracht sind.
2. Labortemperiereinrichtungen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß bei zwei Schritten mit unterschiedlichen Auswertparametern alle Pro
ben einer dritten Gruppe in einer ersten Gruppe enthalten sind oder alle
Proben einer ersten Gruppe in einer dritten Gruppe enthalten sind.
3. Labortemperiereinrichtungen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß bei zwei Schritten mit gleichen Auswertparametern bei allen zweiten
Gruppen jeweils alle Proben unterschiedlichen ersten Gruppen angehören.
4. Labortemperiereinrichtungen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Proben in einem Array in Zeilen und Spalten angeordnet sind.
5. Labortemperiereinrichtungen nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Zeilen und Spalten orthogonal zueinander angeordnet sind.
6. Labortemperiereinrichtungen nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß alle Proben einer Gruppe in einer Zeile oder in einer Spalte liegen.
7. Labortemperiereinrichtungen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß nur je eine der ersten und/oder zweiten und/oder dritten Gruppen meh
rere Proben enthalten.
8. Labortemperiereinrichtungen nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die mehrere Proben enthaltenden Gruppen Proben derjenigen anderen
Gruppen enthalten, die in ihrem jeweils zugeordneten Temperaturbereich
in der Nähe der mittleren Temperatur liegen.
9. Labortemperiereinrichtungen nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die dritten Gruppen Teilbereiche des Arrays ausbilden, welche mit ih
ren Bereichsgrenzen nur jeweils Proben derselben dritten Gruppe um
schließen.
10. Labortemperiereinrichtungen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß bei allen Schritten der Schrittfolge die Proben auf gruppenweise unter
schiedliche Temperaturen im Bereich des zugeordneten Temperaturberei
ches gebracht sind.
11. Labortemperiereinrichtung zur gemeinsamen Temperierung von Reakti
onsproben in mindestens drei Schritten in jeweils zugeordneten bestimm
ten Temperaturbereichen, welche als Schrittfolge wiederholt nacheinander
ausgeführt werden, wobei die Labortemperiereinrichtung in einem beliebig
ausgewählten ersten Schritt der Schrittfolge mehrere jeweils wenigstens
eine Probe enthaltende erste Gruppen von Proben auf innerhalb der Grup
pen gleiche und zwischen den Gruppen unterschiedliche Temperaturen in
nerhalb des dem ersten Schritt zugeordneten ersten Temperaturbereiches
bringt, und wobei in einem beliebig ausgewählten zweiten Schritt der
Schrittfolge bei mindestens einer der ersten Gruppen wenigstens zwei
Proben verschiedenen zweiten Gruppen angehören, die auf innerhalb der
Gruppen gleiche und zwischen den Gruppen unterschiedliche Temperatu
ren des dem zweiten Schritt zugeordneten zweiten Temperaturbereiches
gebracht werden, dadurch gekennzeichnet, daß in einem beliebig ausgewählten
dritten Schritt der Schrittfolge bei mindestens einer der ersten
Gruppen und mindestens einer der zweiten Gruppen wenigstens jeweils
zwei Proben verschiedenen dritten Gruppen angehören, die auf innerhalb
der Gruppen gleiche und zwischen den Gruppen unterschiedliche Tempe
raturen innerhalb des dem dritten Schritt zugeordneten dritten Tempera
turbereiches gebracht werden.
12. Labortemperiereinrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß die Reaktionsproben 3-dimensional angeordnet sind und zur Erzeu
gung der unterschiedlichen Temperaturen für drei Schritte Temperaturgra
dienten in X-, Y- und Z-Richtung angelegt werden.
13. Labortemperiereinrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß die Reaktionsproben in einer Fläche angeordnet sind.
14. Labortemperiereinrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet,
daß in dem ersten Schritt die Fläche mit einer ersten Mittellinie in zwei er
ste Teilflächen geteilt ist, in denen jeweils gleiche Temperaturgradienten
mit entgegengesetzter Richtung senkrecht zur Mittellinie angelegt sind,
und daß in dem zweiten Schritt die Fläche mit einer zweiten Mittellinie,
die senkrecht zur ersten Mittellinie steht, in zwei zweite Teilflächen geteilt
ist, in denen jeweils gleiche Temperaturgradienten mit entgegengesetzter
Richtung senkrecht zur Mittellinie angelegt sind, und daß in dem dritten
Schritt in den durch die beiden Mittellinien gebildeten vier Quadranten der
Fläche unterschiedliche Temperaturen angelegt sind.
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