Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Verzurren von Containern, insbesondere
an Deck von Schiffen, mit einem Spannelement, das eine Gewindespindel, eine mit
dieser in Eingriff stehende Spindelmutter und ein der Spindelmutter zugeordnetes
Kontermittel aufweist.
Eine solche Vorrichtung ist aus der EP-0 344 635 A1 bekannt. Bei der bekannten
Vorrichtung werden Container mit einer Zurrstange oder mit einem Zurrseil an
einem Zurrauge an Deck eines Schiffes befestigt. Die zum Festzurren erforderliche
Kraft wird durch ein Spannelement, nämlich ein Spannschloß erzeugt. Dieses
Spannschloß weist eine Gabel, an der die Zurrstange oder das Zurrseil angreift,
eine Gewindespindel, die mit dem Zurrauge verbunden ist, und eine Spindelmutter,
durch die die Gabel und die Gewindespindel miteinander verschraubt werden, auf.
Konkret wird durch das Spannschloß die Zurrkraft mittels Verschrauben der
Spindelmutter auf der Gewindespindel erzeugt. Damit ein ungewolltes Lösen bzw.
ein Losschrauben der Spindelmutter verhindert wird, ist bei der bekannten
Vorrichtung eine Kontermutter vorgesehen, die ebenfalls auf die Spindel
aufgeschraubt wird und zum Kontern gegen die Spindelmutter verschraubt wird.
Nachteilig bei der bekannten Vorrichtung ist, daß das Kontern mit der Kontermutter
einen verhältnismäßig großen Aufwand erfordert. Die Kontermutter muß nämlich
über den gesamten Hub, der beim Verzurren des Containers zwischen der
Spindelmutter und der Gewindespindel erforderlich ist, beim Lösen der Vorrichtung
und beim Verzurren geschraubt werden. Außerdem muß in, diesem Fall das
Gewinde der Gewindespindel länger ausgebildet sein, damit jederzeit für die
Kontermutter genügend Raum auf der Gewindespindel zur Verfügung steht. Jede
zusätzliche Länge des Spindelgewindes verursacht aber zusätzliche Kosten. Ein
weiterer Nachteil bei der bekannten Vorrichtung ist, daß bei einer Druckbelastung
auf die Zurrstangen nicht nachgegeben werden kann, da sich die Spindelmutter und
die Kontermutter auf gegenüberliegenden Seiten einer Durchgangsbohrung für die
Gewindespindel befinden. Wenn beispielsweise im Seegang durch die stark
wechselnd auftretenden Belastungen der festgezurrten Container anstelle der
Zugbelastung eine Druckbelastung auf eine Zurrstange einwirkt, kann das
Spannelement nicht in Axialrichtung der Gewindespindel dieser Druckbelastung
ausweichen, weil die Gabel zwischen der Kontermutter und der Gewindespindel
gekontert ist. Dieses kann im Extremfall sogar dazu führen, daß die Zurrstange aus
seiner Aufnahme an der Gabel rutscht, so daß der Container nicht mehr vollständig
verzurrt ist.
Das der Erfindung zugrunde liegende Problem ist es, eine Vorrichtung der eingangs
genannten Art anzugeben, die sich schnell und einfach montieren läßt, deren
Spindelmutter zuverlässig gegen Lösen gesichert ist, und die bei einer
Druckbelastung auf die Zurrstange ein Längsverschieben zuläßt.
Die Probleme werden bei einer Vorrichtung der eingangs genannten Art dadurch
gelöst, daß das Kontermittel einen Konterbolzen hat, der an die Gewindespindel
radial festsetzbar ist.
Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung muß folglich nicht erst langwierig eine
Kontermutter auf der Gewindespindel gegen die Spindelmutter geschraubt werden.
Es reicht statt dessen aus, lediglich den Konterbolzen radial gegen die
Gewindespindel festzusetzen. Dies läßt sich einerseits schnell und einfach
bewerkstelligen. Andererseits wird so zuverlässig ein Lösen der Spindelmutter
verhindert. Ferner kann sich die Gabel gegenüber der Gewindespindel bei
Druckbelastung auf die Zurrstange verschieben, da die Kontermutter entfällt.
Bei einer Ausgestaltung der Erfindung ist der Konterbolzen kraftschlüssig an die
Gewindespindel festsetzbar. Hierbei ist es lediglich erforderlich, daß der
Konterbolzen mit einer hinreichenden Kraft in Radialrichtung der Gewindespindel
gegen diese gedrückt wird.
Bei einer anderen Ausgestaltung ist der Konterbolzen formschlüssig an die
gegebene Spindel festsetzbar. Hierzu können in der Gewindespindel beispielsweise
Längsnuten vorgesehen sein, in die der Konterbolzen formschlüssig eingreift.
Dadurch wird das Kontern der Gewindemutter besonders einfach.
Bei einer Weiterbildung der Erfindung hat der Konterbolzen ein mit einem
Innengewinde in Eingriff stehendes Außengewinde, mit dem der Konterbolzen
gegen die Spindel radial festschraubbar ist. Hierbei kann die zum kraftschlüssigen
Festsetzen des Konterbolzens erforderliche Kraft durch einfaches festschrauben
erzeugt werden. Dadurch wird der Aufbau der Vorrichtung besonders einfach.
Vorzugsweise ist das Innengewinde in einer dem Konterbolzen zugeordneten Mutter
ausgebildet, die in einer Aufnahme einführbar ist. Bei einer Beschädigung des
Innengewindes kann die Mutter einfach und ohne großen Aufwand ausgetauscht
werden. Wenn hierbei als Mutter eine selbstsichernde Mutter verwendet wird, ist
auch ein ungewolltes Lösen des Konterbolzen zuverlässig verhindert.
Bei einem anderen Ausführungsbeispiel der Erfindung ist das Innengewinde an der
Spindelmutter angeordnet. Hierdurch reduziert sich die Anzahl der bei der
Vorrichtung erforderlichen Teile.
Bei einer Weiterbildung der Erfindung weist das Kontermittel eine auf der
Gewindespindel verschiebbare Buchse auf, an der der Konterbolzen angeordnet ist.
Eine solche Buchse läßt sich beispielsweise auch bei bekannten Vorrichtungen
noch nachträglich auf die Gewindespindel aufschieben. Bereits im Betrieb
befindliche Vorrichtungen zum Verzurren müssen somit nicht komplett ausgetauscht
werden; sie können einfach nachgerüstet werden.
Wenn in diesem Fall das Innengewinde an der Buchse angeordnet ist, kann durch
einfaches einschrauben des Konterbolzen in das Innengewinde die Spindelmutter
mit der Buchse an einem Lösen gehindert werden.
Bei einer Weiterbildung ist die Buchse gegen eine Drehbewegung um die Achse der
Gewindespindel gesichert. In diesem Fall hat der Konterbolzen eine besonders
hohe Haltekraft auf der Gewindespindel, da er sich lediglich in Axialrichtung der
Gewindespindel, etwa rechtwinklig zu den einzelnen Gewindegängen, bewegen
kann.
Bei einer Weiterbildung der Erfindung weist das Spannelement ein Verbindungsteil
zum Verbinden der gegebenen Spindel mit einem Zurrelement auf. In dieses
Verbindungsteil kann das Zurrelement beispielsweise einfach eingehängt werden.
Das macht die Montage der Vorrichtung besonders einfach.
In diesem Fall kann die Spindelmutter einstückig mit dem Verbindungsteil sein.
Dadurch reduziert sich die Anzahl der erforderlichen Teile. Alternativ zur einstückig
mit dem Verbindungsteil verbundenen Spindelmutter kann die Spindelmutter in
Axialrichtung der Gewindespindel verschiebbar an dem Verbindungsteil angeordnet
sein. In diesem Fall kann bei der Montage die Spindelmutter so weit verschoben
werden, bis sie mit dem Ende der Gewindespindel in Eingriff steht. Dadurch
reduziert sich der Aufwand der Montage.
Im Folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnungen
näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 ein erstes Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung zum Verzurren von
Containern mit den Erfindungsmerkmalen in Draufsicht,
Fig. 2 einen Querschnitt durch die Vorrichtung gemäß Fig. 1 in den Ebenen II-II,
Fig. 3 ein zweites Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung zum Verzurren von
Containern mit den Erfindungsmerkmalen in Draufsicht,
Fig. 4 einen Querschnitt durch die Vorrichtung gemäß Fig. 3 in der Ebene IV-IV,
Fig. 5 ein drittes Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung mit den zum Verzurren von
Containern mit den Erfindungsmerkmalen in Draufsicht,
Fig. 6 ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung zum Verzurren von
Containern mit den Erfindungsmerkmalen in Draufsicht.
Fig. 1 zeigt ein Spannelement 10 einer Vorrichtung zum Verzurren eines nicht
dargestellten Containers, insbesondere an Deck eines Schiffes. Das Spannelement
10 weist ein Verbindungsteil, in der Praxis Gabel 11 genannt, eine Gewindespindel
12 und eine Spindelmutter 13 auf. Die Gabel 11 hat an einem Ende eine Führung 14
und von dieser beabstandet ein Lager 15. Die Führung 14 und das Lager 15 sind
miteinander mittels zweier Streben 16 verbunden. An dem vom Lager 15
abgewandten Ende der Gewindespindel 12 ist ein Gabelkopf 17 mit einem
Steckbolzen 18 angeordnet.
Fig. 2 zeigt eine Schnittansicht des Spannelementes 10 von Fig. 1. Die
Spindelmutter 13 weist jeweils eine Führung 20 auf, mit der die Spindelmutter 13
gegen ein Verdrehen gegenüber der Gabel 11 um deren Längsachse gesichert ist.
Die Führungen 20 wirken dabei mit den Streben 16 der Gabel 11 zusammen. Weiter
hat die Spindelmutter 13 ein Innengewinde 21, das mit dem Außengewinde der
Gewindespindel 12 in Eingriff steht. Die Spindelmutter 13 weist außerdem eine
Aufnahme 22 auf, in der eine dem Konterbolzen 19 zugeordnete Mutter 23 und eine
Unterlegscheibe 24 angeordnet sind.
Bei der Montage der in Fig. 1 und 2 gezeigten Vorrichtung wird zunächst eine nicht
dargestellte Zurrstange oder ein Zurrseil an einem oberen Eckbeschlag eines nicht
dargestellten Containers eingehängt. Das andere Ende der Zurrstange wird in das
Lager 15 eingehängt. Der Gabelkopf 17 wird über ein nicht dargestelltes Zurrauge
geführt und an dieser mit dem Steckbolzen 18 befestigt. Die Spindelmutter 13 hat
ein dem Außengewinde der Gewindespindel 12 entsprechendes Innengewinde. Die
Spindelmutter 13 ist außerdem in Längsrichtung der Gabel 11 an diesem
verschiebbar. Durch Verdrehen der Gabel 11 um ihre Längsachse wird die
Spindelmutter 13 auf der Gewindespindel 12 verschraubt, wobei die Spindelmutter
aufgrund der mit den Streben 16 zusammenwirkenden Führung 20 mitgenommen
wird. Dadurch wird der Container verzurrt. Sobald die gewünschte Spannkraft des
Spannelementes 10 zum Verzurren des Containers erreicht ist, wird der
Konterbolzen 19 mit der Mutter verschraubt. Der Konterbolzen 19 wird dadurch in
Radialrichtung der Gewindespindel 12 an diese angepreßt. Auf diese Weise wird ein
Lösen der Spindelmutter 13 verhindert.
Fig. 3 zeigt ein Spannelement 25 einer Vorrichtung zum Verzurren von Containern
als ein zweites Ausführungsbeispiel der Erfindung. Gleiche Elemente tragen die
gleichen Bezugszeichen wie bei dem Spannelement 10 gemäß Fig. 1 und 2. Das
Spannelement 25 hat eine Spindelmutter 26, die auf ähnliche Weise wie die
Spindelmutter 13 mit einem Innengewinde mit der Gewindespindel 12 in Eingriff
steht. Ähnlich wie die Spindelmutter 13 ist die Spindelmutter 26 ebenfalls gegen
Verdrehen gegen die Gabel 11 um deren Längsachse gesichert. Außerdem ist in
Fig. 3 eine Konterbuchse 27 dargestellt, die ebenfalls gegen Verdrehen gegen die
Gabel 11 um deren Längsachse gesichert ist. An der Konterbuchse 27 ist ein
Konterbolzen 28 angeordnet.
Durch Verdrehen der Gabel 11 wird ähnlich wie bei dem ersten Ausführungsbeispiel
die Spindelmutter 26 mit der Gewindespindel 12 verschraubt. Wenn dann mit dem
Spannelement 25 die gewünschte Spannkraft zum Verzurren erreicht ist, wird die
Konterbuchse 27 über die Gewindespindel 12 zu der Spindelmutter 26
hingeschoben und mittels Festschrauben des Konterbolzens 28 in dieser Position
fixiert. Das Spannelement 25 ist dann gegen Lösen gesichert.
Fig. 4 zeigt einen Querschnitt des Spannelementes 25 mit der Konterbuchse 27.
Ähnlich der Spindelmutter 13 hat die Konterbuchse 27 an ihren den Streben 16
zugewandten Seiten jeweils eine Führung 29. Außerdem weist die Konterbuchse 27
eine Aufnahme 30 für eine dem Konterbolzen 28 zugeordnete Mutter 31 auf. Die
Konterbuchse 27 ist in Axialrichtung der gegebenen Spindel 12 verschiebbar. Die
Konterbuchse 27 kann somit bis zu der Gewindemutter 26 verschoben werden. In
dieser Position wird der Konterbolzen 28 mit der Mutter 31 verschraubt. Dadurch
wird der Konterbolzen 28 in Radialrichtung der Gewindespindel 12 an diese
angepreßt. Ein Lösen des Spannelementes 25 ist nicht mehr möglich.
Fig. 5 zeigt ein Spannelement 32 als ein drittes Ausführungsbeispiel. Gleiche
Elemente wie bei den ersten beiden Ausführungsbeispielen tragen bei dem
Spannelement 32 die gleichen Bezugszeichen. Das Spannelement 32 weist eine
Gabel 33 auf, die anstelle der Führung 14 eine Spindelmutter 34 hat. Die
Spindelmutter 34 hat ein dem Außengewinde der Gewindespindel 12
entsprechendes Innengewinde, das zum Erzeugen der zum Verzurren
erforderlichen Spannkraft mit der Gewindespindel 12 verschraubt wird. Bei dem
Spannelement 32 wird die Konterbuchse 27 des zweiten Ausführungsbeispiels
verwendet. Die Montage des Spannelementes 32 ist ähnlich wie die der
Spannelemente 10 und 25. Die Konterbuchse 27 des zweiten und dritten
Ausführungsbeispieles läßt sich beinahe zu allen bekannten Vorrichtungen zum
Verzurren von Containern auch nachträglich noch nachrüsten. Zu diesem Zweck
muß lediglich die Konterbuchse 27 über die jeweilige Gewindespindel 12 geschoben
werden.
Fig. 6 zeigt ein Spannelement 35 als ein viertes Ausführungsbeispiel. Das
Spannelement 35 weist eine Gabel 36 auf, welche ähnlich der Gabel 33 des dritten
Ausführungsbeispieles an seinem dem Gabelkopf 17 zugewandten Ende eine
Spindelmutter 37 hat. Die Spindelmutter 37 ist fest mit den Streben 16 verbunden.
Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel ist die Spindelmutter 37 mit dem Streben 16
verschweißt. In die Spindelmutter 37 ist ein Konterbolzen 38 eingeschraubt. Durch
Festschrauben des Konterbolzens 38 wird das Spannelement 35 gegen Lösen
gesichert. Der Konterbolzen 38 kann bei dem vierten Ausführungsbeispiel direkt in
ein Gewinde in der Spindelmutter 37 eingeschraubt werden. Die Spindelmutter 37
kann aber auch ähnlich dem ersten bis dritten Ausführungsbeispiel eine Aufnahme
für eine separate Mutter haben.
Als Muttern für die Konterbolzen 19, 28 und 38 können handelsübliche Muttern mit
ausreichender Festigkeit verwendet werden. Es sollten selbstsichernde Muttern
verwendet werden. In diesem Fall ist ein unbeabsichtigtes Lösen nicht möglich. Als
Konterbolzen (18, 28, 38) werden vorzugsweise handelsübliche Schrauben,
beispielsweise Sechskantschrauben, Imbusschrauben oder Madenschrauben, mit
ausreichender Festigkeit verwendet. Anstelle des kraftschlüssigen Festsetzens der
Konterbolzen 19, 28 und 38 können diese auch formschlüssig in Längsnuten in der
Gewindespindel 12 eingreifen. Dadurch läßt sich ein unbeabsichtigtes Lösen der
Spannelemente 10, 25, 32 und 35 ebenfalls zuverlässig verhindern.
Bezugszeichenliste
10
Spannelement
11
Gabel
12
Gewindespindel
13
Spindelmutter
14
Führung
15
Lager
16
Strebe
17
Gabelkopf
18
Steckbolzen
19
Konterbolzen
20
Führung
21
Innengewinde
22
Aufnahme
23
Mutter
24
Unterlegsscheibe
25
Spannelement
26
Spindelmutter
27
Konterbuchse
28
Konterbolzen
29
Führung
30
Aufnahme
31
Mutter
32
Spannelement
33
Gabel
34
Spindelmutter
35
Spannelement
36
Gabel
37
Spindelmutter
38
Konterbolzen