Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Separieren von einer Metalle
enthaltenden Feststoffmischung mittels einer rotierenden Trommel, in der ein rotierender, mit
Permanentmagneten bestückter Magnetrotor angeordnet ist.
Es ist u. a. gemäß den EP 0 339 195 B1 und EP 0 342 330 B1 bekannt, nach der Zerkleinerung von
z. B. Altautokarossen und dem Abscheiden der ferromagnetischen Teile gewonnenen Shred
derleichtfraktion deren Bestandteile durch Wirbelstromscheidung weiter zu trennen. Dabei
werden in den elektrisch leitfähigen Bestandteilen der zu trennenden Mischung Wirbelströme
induziert und eigene, dem Erzeugerfeld entgegen gerichtete Magnetfelder aufgebaut. Diese
bewirken unter den elektrisch leitfähigen Bestandteilen der Mischung Relativbeschleunigun
gen und letztlich den Trenneffekt.
Nach diesem Prinzip arbeitende Vorrichtungen und Verfahren haben sich seit Jahren bewährt
und wurden in vielfältigen Varianten, Anordnungen bzw. Abläufen weiter entwickelt.
Es hat sich stets als Problem gezeigt, aus dem durch den Magnetrotor nicht beeinflußbaren
Teilstrom von im wesentlichen Nichtmetallen, wie sie bei Shredderleichtfraktionen in Form
von Gummi-, Polster- und/oder inerten Stoffen anfallen, die immerhin noch vorhandenen,
jedoch nicht erfaßten Metalle ebenfalls als Wertstoffe zu gewinnen.
Die angebotenen Lösungen nach den Naßverfahren scheiden wegen der aufwendigen Anord
nungen und Technologien aus, um hier einen Fortschritt zu erzielen.
Aus der Trenntechnik allgemein ist bekannt, in zu trennenden Feststoffmischungen die unter
schiedlichen Metalle zu detektieren und nach dem jeweiligen Ergebnis der Detektion zu
sortieren. Diese Technologien sind zwar technisch ausführbar, jedoch bei Massenströmen von
Feststoffmischungen wegen der der Detektierung vorausgehenden Vereinzelung des Massen
stromes nicht brauchbar und unwirtschaftlich. Das Suchen, mittels Detektion zu wirtschaftlich
befriedigenden Trennergebnissen bei eingangs beschriebenen Feststoffmischungen zu gelan
gen, wurde bisher in der Fachwelt nicht weiter verfolgt.
Um eine sogenannte Mittelfraktion aus einem Gemisch abzutrennen, wurde gemäß der DE 42 07 335 A1
bereits Luft eingesetzt. Obwohl diese Maßnahme nützlich erscheint, kann sie zur
Lösung des hier bestehenden Problems bestenfalls nur zu einem geringen Teilaspekt und nicht
im Komplex beitragen, um die in dem durch den Magnetrotor nicht beeinflußbaren Teilstrom
noch vorhandenen Metalle als Wertstoffe zu gewinnen.
Auf dem Gebiet der Scheibenscheider, die abseits des hier zu lösenden Problems liegen,
wurde gemäß der DE 38 10 715 C2 versucht, das Trennen von NE-Metallen untereinander
mittels Druckluftdüsen zu unterstützen. Abgesehen von dem hier vorliegenden Problem,
blieben die Versuche für Trennzwecke von Metallen im Rahmen einer industriellen Nutzung
erfolglos.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Separie
ren von einer Metalle enthaltenden Feststoffmischung mittels einer rotierenden Trommel, in
der ein rotierender, mit Permanentmagneten bestückter Magnetrotor angeordnet ist, vorzu
schlagen, wonach ein Teilstrom A von NE-Metallen mittels eines Trennscheitels aus der Fest
stoffmischung sowieso abgetrennt wird und ein durch den Magnetrotor nicht beeinflußter
weiterer Teilstrom B, der überwiegend Nichtmetalle und bisher nicht erfaßte bzw. abtrennbare
Metalle enthält, wirtschaftlich und auf dem trockenen Weg noch zu trennen ist.
Überraschend wurde herausgefunden, daß der gewünschte Trenneffekt des Teilstromes B
realisiert werden kann, wenn durch die Kombination
- a) einer dem Magnetrotor bzw. der Trommel in Auswurfrichtung der besagten Teil
ströme A und B nachgeordneten Düsenleiste zum Ausblasen von Druckluft und
infolgedessen weiterem Abtrennen von Metallen aus dem durch den Magnetrotor
nicht beeinflußten Teilstrom B und
- b) der Düsenleiste vorgeordneten Detektionsspulen zur vorherigen Erkennung und
Detektion von Metallen in besagtem Teilstrom B
eine funktionelle Verschmelzung dieser Einzelmerkmale zu gattungsgemäßen NE-
Scheidern so erfolgt, daß im Ergebnis
- c) drei Fraktionen, bestehend aus NE-Metallen, eigentlichen Nichtmetallen und nun
zusätzlich separierten Metallen erzeugt werden.
Die Erfindung stellt somit der Recyclingwirtschaft mit amortisierbarem Geräteaufwand einen
zusätzlichen metallischen Wertstoff zur Verfügung, insbesondere, wenn es darum geht,
wertvolle VA-Anteile aus einer Shredderleichtfraktion zu gewinnen.
Die Erfindung ist praktisch so ausführbar, daß der Abwurfzone des Teilstroms B die Detek
tionsspulen und die nachgeordnete Düsenleiste zugeordnet sind und der Teilstrom B in einen
überwiegend metallhaltigen Teilstrom C und einen überwiegend nichtmetallhaltigen Teil
strom D getrennt wird.
Dabei ist es unterstützend für das Trennergebnis, wenn das Zusammenwirken der Detek
tionsspulen und der Düsenleiste mit hier nicht zu beschreibenden Mitteln gesteuert wird.
Die Erfindung ist sowohl hinsichtlich der Anzahl der Düsenleisten als auch im Hinblick der
Veränderung ihrer Position ausbaufähig.
Gleichermaßen lassen sich Anzahl und/oder Anordnung der Detektionsspulen flexibel wählen
und/oder in ihrer Position verändern.
Verfahrensgemäß kann die Erfindung ausgestaltet werden, indem eine Regelung der Wirkung
der Detektionsspulen zur Erkennung und Detektion von Metallen im Teilstrom B und/oder
danach die Steuerung der Luftleistung der Düsenleiste hinsichtlich des Ausblaseffektes auf die
Metalle erfolgt.
Die Erfindung wird an einem Ausführungsbeispiel mit zwei Anordnungsvarianten erläutert.
In den Zeichnungen zeigen
Fig. 1 die erfindungsgemäße Vorrichtung mit in einem Trennscheitel (9) zwischen
den Teilströmen A und B als Baueinheit integrierten Detektionsspulen (8)
und Düsenleisten (7) und
Fig. 2 die erfindungsgemäße Vorrichtung mit dem Teilstrom B zugeordneten
Detektionsspulen (8) und der zwischen den Teilströmen A und B vorgese
henen trennscheitelartig ausgebildeten Düsenleiste (7).
Gemäß den Fig. 1 und 2 besteht die Vorrichtung aus einer rotierenden Trommel 1, wie z. B. als
Kopftrommel eines nicht bezeichneten Förderbandes. In dieser ist ein rotierender, mit nicht
dargestellten Permanentmagneten bestückter Magnetrotor 2 in diesem Fall exzentrisch ange
ordnet. Die exzentrische Anordnung ist jedoch nicht Voraussetzung für die erfindungemäße
Funktion, Brauchbarkeit oder Wirtschaftlichkeit der Anordnung. Über die Trommel 1 wird
z. B. eine aus einer nicht dargestellten Shredderanlage zur Zerkleinerung von Alt-Karossen
nach dem Abtrennen der Fe-Anteile gewonnene Feststoffmischung 3, bestehend aus
zerkleinerten Anteilen von z. B. Gummi, Polstern, inerten Stoffen, NE-Metallen und VA-
Material, aufgegeben, die infolge der eingangs beschriebenen Wirkung des Magnetrotors 2
und mittels eines Trennscheitels 9 in einen Teilstrom A aus NE-Metallen und einen durch den
Magnetrotor 2 nicht beeinflußten Teilstrom B, der im wesentlichen Nichtmetalle 5, wie z. B.
Gummi, Polsterteile, inerte Stoffe, aber auch noch Anteile von leicht magnetisierbarem VA-
Material enthält, getrennt.
Entsprechend der Aufgabenstellung der Erfindung soll nun aus diesem Teilstrom B in diesem
Fall noch das wertvolle, nur leicht magnetisierbare VA-Material gewonnen werden, welches
bisher im Teilstrom B verloren ging.
Demnach ist erfindungsgemäß in Abwurfrichtung der Teilströme A und B dem Magnetrotor 2
bzw. der Trommel 1 eine Düsenleiste 7 zum Ausblasen von Druckluft 12 nachgeordnet, der
wiederum Detektionsspulen 8 zur Erkennung und Detektion von Metallen 4, in diesem Fall
das VA-Material, vorgeordnet sind.
Sowohl gemäß Fig. 1 als auch gemäß Fig. 2 erkennen und detektieren die Detektionsspulen 7
in dem Teilstrom B das Metall 4 bzw. VA-Material. Mittels des Ausblaseffektes der Druckluft
12 aus der Düsenleiste 7 wird letztendlich aus dem Teilstrom B nun der Teilstrom C aus
Metallen bzw. VA-Material gewonnen, so daß die eigentlichen Nichtmetalle 5 aus z. B.
Gummi und inerten Stoffen als Teilstrom D übrig bleiben.
Erfindungsgemäß sind zwei Varianten von Anordnungen möglich.
Entsprechend Fig. 1 können die Detektionsspulen 8 und Düsenleiste 7 mit dem Trennscheitel
9 zwischen den Teilströmen A und B als Baueinheit ausgeführt werden. Nach einer anderen
Ausführung können, wie in Fig. 2 dargestellt, die Detektionsspulen 8 im Abwurfbereich
zwischen der Trommel 1 und dem Teilstrom B vorgesehen werden, wobei die Düsenleiste 7
dem Trennscheitel 9, ggf. in einer Baugruppe vereinigt, nachgeordnet ist.
Entscheidend ist, daß der Abwurfzone des Teilstroms B die Detektionsspulen 8 und die nach
geordnete Düsenleiste 7 zugeordnet sind und der Teilstrom B so in einen überwiegend metall
haltigen Teilstrom C, in diesem Beispiel VA-Material, und einen überwiegend nichtmetall
haltigen Teilstrom D, wie Gummi und inerte Stoffe, getrennt wird.
Die Erfindung ist in vielerlei Hinsicht ausbaufähig.
Mit nicht dargestellten Mitteln X läßt sich das Zusammenwirken der Detektionsspulen 8 mit
der Düsenleiste 7 zur Beeinflussung des Abtrenneffekts der Metalle 4 wie VA-Material steu
ern.
Dieser Abtrenneffekt kann durch die Anordnung mehrerer Düsenleisten 7 und/oder Verände
rung ihrer Position optimiert werden. Zu diesem Zweck können auch die Anzahl und/oder die
Veränderung ihrer Position optimiert sowie auch die Anzahl und/oder die Anordnung der
Detektionsspulen 8 flexibel gewählt und/oder ebenfalls in ihrer Position verändert werden.
Schließlich läßt sich die erfindungsgemäße Anordnung durch ein Verfahren ergänzen, bei dem
die Wirkung der Detektionsspulen 8 zur Erkennung und Detektion der Metalle 4 wie VA-
Material und/oder die Luftleistung der Düsenleiste 7 hinsichtlich des Ausblaseffektes auf die
Metalle ggf. abgestimmt zu einander geregelt werden.
Die Gewinnung der bisher mit dem Teilstrom B verloren gegangenen Metalle 4 wie VA-
Material gewährt der Erfindung eine nutzenbringende industrielle oder gewerbliche Anwen
dung.
Bezugszeichenliste
1
Trommel
2
Magnetrotor
3
Feststoffmischung, bestehend aus Teilströmen A und B
4
Metalle, Teilstrom C
5
Nichtmetalle, Teilstrom D
6
NE-Metalle, Teilstrom A
7
Düsenleiste
8
Detektionsspule
9
Trennscheitel
12
Druckluft
x nicht dargestellte und nicht bezeichnete Mittel zur Steuerung