DE10047481A1 - Wasch- und Reinigungsmittel - Google Patents
Wasch- und ReinigungsmittelInfo
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Abstract
Ein Wasch- und Reinigungsmittel, das eine oder mehrere Wirtsubstanzen enthält, die an einen oder mehrere in Wasch- oder Reinigungsmitteln übliche Inhaltsstoffe gebunden sind, enthält Wirkstoffe, die nicht nur einen Beitrag zur Leistungsfähigkeit, sondern auch zur Handhabbarkeit leisten (Multifunktionalität). Das Mittel kann ein Mittel zum Reinigen von harten Oberflächen, ein Textilwaschmittel oder ein Mittel zur Textilnachbehandlung sein.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Wasch- oder Reinigungsmittel, enthaltend eine oder
mehrere Wirtsubstanzen zur Aufnahme oder Abgabe von Aktivstoffen, sowie die Verwendung
des Mittels zur Reinigung von harten Oberflächen, als Textilwaschmittel sowie als Mittel zur
Vor- und/oder Nachbehandlung von Textilien.
Wasch- oder Reinigungsmittel sind zumeist tensidhaltige Formulierungen, die zum Waschen
von Wäsche (Waschmittel) oder zur Reinigung von harten Oberflächen eingesetzt werden.
Die handelsüblichen Formulierungen bestehen aus verschiedenen funktionellen
Inhaltsstoffen, die im allgemeinen in wässeriger Lösung (Wasch- bzw. Reinigungsflotte)
eingesetzt werden.
Das Leistungsvermögen wird durch die Tenside, Gerüststoffe (Builder), ggf. ein Bleichsystem,
Enzyme sowie weitere Inhaltsstoffe, die je nach Einsatzzweck enthalten sind, bestimmt.
Ein Schwerpunkt in der Entwicklung neuer Wasch- oder Reinigungsmittel lag in den letzten
Jahren nicht nur darauf, die Leistungsfähigkeit zu steigern, sondern auch darauf, den
Packmittelverbrauch zu senken, um so insgesamt einen verminderten Stoffeintrag in die
Umwelt und die Einsparung von Transport- und Lagerkosten zu erreichen. Auch langfristig
besteht die Aufgabe Wasch- und Reinigungsmittel zu verbessern, z. B. durch eine spezifisch
höhere Leistung, Multifunktionalität, gute biologische Abbaubarkeit usw.
Die eingesetzten Inhaltsstoffe haben unterschiedliche Funktionen. Einige, wie die oben
genannten, sind Leistungsträger der Mittel, andere dienen allein der Handhabbarkeit. Ein
Beispiel für letztgenannte Stoffe sind die sog. Desintegrationshilfsmittel, die insbesondere bei
kompaktierten Waschmittel deren Zerfallsrate beschleunigen sollen. Die
Desintegrationshilfsmittel leisten üblicherweise keinen Beitrag zur Wasch- oder
Reinigungsleistung.
Der vorliegenden Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, Wasch- oder Reinigungsmittel zur
Verfügung zu stellen, die Wirkstoffe enthalten, die sich durch Multifunktionalität auszeichnen,
z. B. nicht nur ihren Beitrag zur Leistungsfähigkeit sondern auch zur Handhabbarkeit, leisten.
Überraschenderweise wurde festgestellt, daß die Kombination von üblichen Inhaltsstoffen mit
Wirtsubstanzen, die zur Aufnahme oder/und Abgabe von Stoffen befähigt sind, zu
Multifunktionalität führt.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind Wasch- oder Reinigungsmittel, enthaltend eine
oder mehrere Wirtsubstanzen, die an einen oder mehrere in Wasch- oder Reinigungsmitteln
übliche Inhaltsstoffe gebunden sind.
Die Wirtsubstanzen sind vorzugsweise über eine solche Bindung an die Inhaltsstoffe
gebunden, daß sie während des Herstellungsverfahrens des Mittels, während der Lagerung
oder während der Anwendung nicht gelöst werden. Kovalente Bindungen zwischen den
Wirtsubstanzen und den Inhaltsstoffen sind besonders bevorzugt.
Geeignete Wirtsubstanzen sind Verbindungen, die dazu in der Lage sind, an Inhaltsstoffe von
Wasch- oder Reinigungsmitteln ggf. über entsprechende funktionelle Gruppen gebunden zu
werden. Um physikalische oder chemische Bindungen mit dem Trägermaterial eingehen zu
können, weisen die Wirtsubstanzen vorzugsweise polare Gruppe oder funktionelle Gruppen
auf. Beispiele für funktionelle Gruppen sind OH-, COOH-, NH2- oder andere saure oder
basische Gruppen. Beispiele für geeignete Wirtsubstanzen sind Cyclodextrine oder
Cyclodextrinderivate. Cyclodextrine sind cyclische Verbindungen, die aus 1,4-verknüpften
Glucoseeinheiten aufgebaut sind. Bevorzugt werden Cyclodextrine beziehungsweise
Cyclodextrinderivate eingesetzt, die aus 5 bis 12 Glucoseeinheiten aufgebaut sind.
Insbesondere kann auch ein Gemisch aus Cyclodextrinen beziehungsweise
Cyclodextrinderivaten eingesetzt werden, das aus α-, β- und/oder γ-Cyclodextrinen
beziehungsweise den entsprechenden Derivaten besteht. Hierdurch wird ein breites
Spektrum an unterschiedlichen Hohlraumdurchmessern der einzelnen Cyclodextrine
angeboten, so daß auch unterschiedlich große Substanzen in diese Hohlräume eingelagert
werden können.
Als Inhaltsstoffe, an die die Wirtsubstanzen gebunden sind, sind insbesondere solche
geeignet, die über eine große Oberfläche verfügen, so daß physikalische Bindung erfolgen
kann, oder die geeignete funktionelle Gruppen an ihrer Oberfläche aufweisen. Vor allem
natürliche und synthetische monomeren und polymeren Verbindungen mit funktionellen
Gruppen, insbesondere mit OH-Gruppen, sind besonders gut geeignet.
Als Inhaltsstoffe mit OH-Gruppen kommen insbesondere Cellulose und Cellulosederivate,
Stärke und Stärkederivate, wie Stärkehydrolysate, Polyvinylalkohol usw. in Betracht. Bei der
Cellulose und der Stärke handelt es sich um langkettige 1,4-Glykoside (im Unterschied zu
den als Wirtsubstanzen einsetzbaren Cyclodextrinen). Weitere geeignete Inhaltsstoffe mit
funktionellen Gruppen sind die unten als Cobuilder beschriebenen Substanzen, Inhaltsstoffe
auf Cellulosebasis sind z. B. Vergrauungsinhibitoren, kationische Cellulosederivate, die z. B.
als Textilweichmacher eingesetzt werden können, oder sog. Desintegrationshilfsmittel, die in
kompaktierten Wasch- oder Reinigungsmitteln die Zerfallsgeschwindigkeit der Mittel
verbessern.
Beispiele für Vergrauungsinhibitoren sind nichtionische Celluloseether, wie Methylcellulose,
Ethylcellulose, Carboxymethylcellulose und Methylhydroxy-propylcellulose mit einem Anteil
an Methoxyl-Gruppen von 15 bis 30 Gew.-% und an Hydroxypropoxyl-Gruppen von 1 bis 15 Gew.-%,
jeweils bezogen auf den nichtionischen Celluloseether.
Die kationisch modifizierten Cellulosederivate werden insbesondere in Mitteln zur
Wäschenachbehandlung eingesetzt. Zu den geeigneten kationisch modifizierten
Cellulosederivate zählen die Polyquaternium-Polymere, wie sie im CTFA Cosmetic Ingredient
Dictionary (The Cosmetic, Toiletry und Fragrance, Inc., 1997) beschrieben sind,
insbesondere die auch als Merquats bezeichneten Polyquaternium-6-, Polyquaternium-7-,
Polyquaternium-10-Polymere (Ucare Polymer IR 400; Amerchol), Polyquaternium-4-
Copolymere, wie Pfropfcopolymere mit einen Cellulosegerüst und quartären
Ammoniumgruppen, die über Allyldimethylammoniumchlorid gebunden sind, kationische
Cellulosederivate, wie kationisches Guar, wie Guar-hydroxypropyltriammoniumchlorid, und
ähnliche quaternierte Guar-Derivate (z. B. Cosmedia Guar, Hersteller: Cognis GmbH),
kationische quartäre Zuckerderivate (kationische Alkylpolyglucoside), z. B. das
Handelsprodukt Glucquat®100, gemäß CTFA-Nomenklatur ein "Lauryl Methyl Gluceth-10
Hydroxypropyl Dimonium Chloride", Copolymere von PVP und Dimethylaminomethacrylat,
Copolymere von Vinylimidazol und Vinylpyrrolidon, Aminosilicon-polymere und Copolymere.
Ebenfalls einsetzbar sind polyquaternierte Polymere (z. B. Luviquat Care von BASF) und auch
kationische Biopolymere auf Chitinbasis und deren Derivate, beispielsweise das unter der
Handelsbezeichnung Chitosan® (Hersteller: Cognis) erhältliche Polymer.
Die Desintegrationshilfsmittel, auch als Tablettensprengmittel bekannt, dienen dazu, den
Zerfall hochverdichteter Formkörper zu erleichtern bzw. um die Zerfallszeiten zu verkürzen.
Unter Tablettensprengmitteln bzw. Zerfallsbeschleunigern werden gemäß Römpp (9. Auflage,
Bd. 6, S. 4440) und Voigt "Lehrbuch der pharmazeutischen Technologie" (6. Auflage, 1987,
S. 182-184) Hilfsstoffe verstanden, die für den raschen Zerfall von Tabletten in Wasser oder
Magensaft und für die Freisetzung der Pharmaka in resorbierbarer Form sorgen.
Für den Einsatz in der vorliegenden Erfindung werden als Desintegrationshilfsmittel
vorzugsweise solche auf Cellulosebasis eingesetzt. Das erfindungsgmäß enthaltene
Cyclodextrin wird in dieser Ausführungsform an die OH-Gruppen des Cellulosegerüsts
gebunden. Als Beispiele können neben Cellulose auch Stärke und ihre Derivate, Alginate
oder Casein-Derivate genannt werden.
Als bevorzugte Desintegrationsmittel auf Cellulosebasis verwendbar sind im Rahmen der
vorliegenden Erfindung auch Cellulose-Derivate, die durch polymeranaloge Reaktionen aus
Cellulose erhältlich sind. Solche chemisch modifizierten Cellulosen umfassen dabei
beispielsweise Produkte aus Veresterungen bzw. Veretherungen, in denen Hydroxy-
Wasserstoffatome substituiert wurden. Aber auch Cellulosen, in denen die Hydroxy-Gruppen
gegen funktionelle Gruppen, die nicht über ein Sauerstoffatom gebunden sind, ersetzt
wurden, lassen sich als Cellulose-Derivate einsetzen. In die Gruppe der Cellulose-Derivate
fallen beispielsweise Alkalicellulosen, Carboxymethylcellulose (CMC), Celluloseester und -
ether sowie Aminocellulosen. Die genannten Cellulosederivate werden vorzugsweise nicht
allein als Desintegrationsmittel auf Cellulosebasis eingesetzt, sondern in Mischung mit
Cellulose verwendet. Der Gehalt dieser Mischungen an Cellulosederivaten beträgt
vorzugsweise weniger als 50 Gew.-%, besonders bevorzugt weniger als 20 Gew.-%, bezogen
auf das Desintegrationsmittel auf Cellulosebasis. Besonders bevorzugt wird als
Desintegrationsmittel auf Cellulosebasis reine Cellulose eingesetzt, die frei von
Cellulosederivaten ist.
Die als Desintegrationshilfsmittel eingesetzte Cellulose wird vorzugsweise nicht in feinteiliger
Form eingesetzt, sondern vor dem Zumischen zu den zu verpressenden Vorgemischen in
eine gröbere Form überführt, beispielsweise granuliert oder kompaktiert.
Als weiteres Desintegrationsmittel auf Cellulosebasis oder als Bestandteil dieser Komponente
kann mikrokristalline Cellulose verwendet werden. Diese mikrokristalline Cellulose wird durch
partielle Hydrolyse von Cellulosen unter solchen Bedingungen erhalten, die nur die amorphen
Bereiche (ca. 30% der Gesamt-Cellulosemasse) der Cellulosen angreifen und vollständig
auflösen, die kristallinen Bereiche (ca. 70%) aber unbeschadet lassen. Eine nachfolgende
Desaggregation der durch die Hydrolyse entstehenden mikrofeinen Cellulosen liefert die
mikrokristallinen Cellulosen, die Primärteilchengrößen von ca. 5 µm aufweisen und
beispielsweise zu Granulaten mit einer mittleren Teilchengröße von 200 µm kompaktierbar
sind.
Die Wirtsubstanzen können z. B. direkt über frei zugängliche funktionelle Gruppen des
Inhaltsstoffes oder über geeignete Spacer, vorzugsweise bifunktionelle Verbindungen oder
polymere Verbindungen, an die frei zugänglichen funktionellen Gruppen des Inhaltsstoffes
gebunden sein. Beispiele für mögliche freie funktionelle Gruppen des Inhaltsstoffes sind OH-,
NH-, NH2-, COOH-, CHO-, SO3H-, Epoxid- oder andere saure und/oder basische Gruppen,
sowie Triazin. Diese freien funktionellen Gruppen reagieren in der Regel durch Additions-
oder Kondensationsreaktionen mit den freien funktionellen Gruppen der Wirtsubstanzen.
Beispiele für geeignete Spacer sind lineare und/oder verzweigten Alkylgruppen, Arylgruppen,
lineare und/oder verzweigte Alkyl-Arylgruppen und/oder oligomeren Ethylenglykol
terephthalatgruppen sowie polymere Gruppen
In einer möglichen Ausführungsform sind die Wirtsubstanzen über polymere Gruppen als
Spacer an die Inhaltsstoffe gebunden. Geeignete monomere Verbindungen zur Bildung der
polymeren Gruppen sind insbesondere Triazin und/oder halogenierte Triazinderivate, wie
Monochlortriazin, sowie Dimethylol-harnstoff (DMU), Dimethoxymethyl-harnstoff (DMUMe2),
Methoxymethyl-melamine, insbesondere Trimethoxymethyl-melamin bis Hexamethoxymethyl
melamin, Dimethylol-alkandiol-diurethane, Dimethylolethylenharnstoff (DMDHEU),
Dimethylolpropylenharnstoff (DMPU), Dimethylol-4-methoxy-5,5-dimethyl-propylenharnstoff,
Dimethylol-5-hydroxypropylenharnstoff, Dimethylol-hexahydrotriazione, Dimethoxymethyl
uron, Tetramethylolacetylendiharnstoff, Dimethylolcarbamate und/oder Methylolacrylamiden.
Diese Verbindungen verfügen über entsprechende reaktionsfähige Gruppen, die mit
funktionellen Gruppen der Inhaltsstoffe und mit den zugänglichen funktionellen Gruppen der
Wirtsubstanzen reagieren und gleichzeitig untereinander zwei- oder dreidimensional, unter
Ausbildung der polymeren Verbindung, vernetzen können.
Die Menge an Wirtsubstanzen, die an die entsprechenden Inhaltsstoffe gebunden sind,
richtet sich nach dem jeweiligen Einsatzgebiet des erfindungsgemäßen Wasch- oder
Reinigungsmittels. Üblicherweise weisen die Inhaltsstoffe die Wirtsubstanzen in einer Menge
zwischen 0,5 und 25 Gew.-%, vorzugsweise zwischen 2 und 10 Gew.-%, bezogen auf den
jeweiligen Inhaltsstoff, auf.
Die Bindung zwischen den Inhaltsstoffen und den Wirtsubstanzen kann dadurch erreicht
werden, daß die Wirtsubstanzen in an sich bekannter Weise auf die Inhaltsstoffe aufgebracht
werden und, sofern eine kovalente Bindung erhalten werden soll, einer thermischen
Behandlung unterworfen werden. Das Aufbringen kann z. B. durch Imprägnieren des
Inhaltsstoffes mit einer Lösung, Emulsion oder Dispersion der Wirtsubstanzen erfolgen.
Durch die thermische Behandlung reagieren die Wirtsubstanzen und die Inhaltsstoffe
miteinander, entweder in einer Additions- oder einer Kondensationsreaktion. Das Aufbringen
der Wirtsubstanzen kann gegebenenfalls zusammen mit kondensierbaren Monomeren
erfolgen, so daß bei der thermischen Behandlung eine polymere Verbindung mit 2-
beziehungsweise 3-dimensionaler Vernetzung gebildet wird. Bei dieser Ausführungsform
findet eine chemische Einbindung in das vernetzte Monomere sowie eine chemische
Anbindung an die Inhaltsstoffe statt. Die thermische Behandlung zur Anbindung der
Wirtsubstanzen an die Inhaltsstoffe findet vorzugsweise in einem Temperaturbereich
zwischen 130°C und 190°C über einen für die Reaktion ausreichenden Zeitraum statt,
üblicherweise über einen Zeitraum zwischen einer Minute und 8 Minuten. Werden die
Wirtsubstanzen über Spacer an die Inhaltsstoffe fixiert, dann werden sie vorzugsweise in
einem geeigneten Lösungsmittel gelöst beziehungsweise dispergiert, und das textile Material
wird anschließend bei einer Temperatur vorzugsweise zwischen 60°C und 140°C,
insbesondere zwischen 80°C und 130°C, mit der hergestellten Lösung beziehungsweise
Dispersion behandelt.
Als weitere Inhaltsstoffe können die erfindungsgemäßen Mittel Tenside, ausgewählt aus
nichtionischen, anionischen, amphoteren und kationischen Tensiden sowie deren beliebigen
Gemischen, enthalten.
Die Tenside liegen vorzugsweise in einer Menge von 0,1 bis 50 Gew.-%, vorzugsweise von
0,1 bis 35 Gew.-% und insbesondere von 0,1 bis 15 Gew.-%, bezogen auf die Zusammen
setzung, vor.
Als nichtionische Tenside werden vorzugsweise alkoxylierte, vorteilhafterweise ethoxylierte,
insbesondere primäre Alkohole mit vorzugsweise 8 bis 18 C-Atomen und durchschnittlich 1
bis 12 Mol Ethylenoxid (EO) pro Mol Alkohol eingesetzt, in denen der Alkoholrest linear oder
bevorzugt in 2-Stellung methylverzweigt sein kann bzw. lineare und methylverzweigte Reste
im Gemisch enthalten kann, so wie sie üblicherweise in Oxoalkoholresten vorliegen. Insbe
sondere sind jedoch Alkoholethoxylate mit linearen Resten aus Alkoholen nativen Ursprungs
mit 12 bis 18 C-Atomen, z. B. aus Kokos-, Palm-, Talgfett- oder Oleylalkohol, und durch
schnittlich 2 bis 8 EO pro Mol Alkohol bevorzugt. Zu den bevorzugten ethoxylierten Alkoholen
gehören beispielsweise C12-14-Alkohole mit 3 EO bis 7 EO, C9-11-Alkohol mit 7 EO, C13-15-Al
kohole mit 3 EO, 5 EO, 7 EO oder 8 EO, C12-18-Alkohole mit 3 EO, 5 EO oder 7 EO und Mi
schungen aus diesen, wie Mischungen aus C12-14-Alkohol mit 3 EO und C12-18-Alkohol mit 7
EO. Die angegebenen Ethoxylierungsgrade stellen statistische Mittelwerte dar, die für ein
spezielles Produkt eine ganze oder eine gebrochene Zahl sein können. Bevorzugte Alkohol
ethoxylate weisen eine eingeengte Homologenverteilung auf (narrow range ethoxylates,
NRE). Zusätzlich zu diesen nichtionischen Tensiden können auch Fettalkohole mit mehr als
12 EO eingesetzt werden. Beispiele hierfür sind Talgfettalkohol mit 14 EO, 25 EO, 30 EO
oder 40 EO. Auch nichtionische Tenside, die EO- und PO-Gruppen zusammen im Molekül
enthalten, sind erfindungsgemäß einsetzbar. Hierbei können Blockcopolymere mit EO-PO-
Blockeinheiten bzw. PO-EO-Blockeinheiten eingesetzt werden, aber auch EO-PO-EO-Copo
lymere bzw. PO-EO-PO-Copolymere. Selbstverständlich sind auch gemischt alkoxylierte
Niotenside einsetzbar, in denen EO- und PO-Einheiten nicht blockweise sondern statistisch
verteilt sind. Solche Produkte sind durch gleichzeitige Einwirkung von Ethylen- und Propylen
oxid auf Fettalkohole erhältlich.
Besonders bevorzugte Beispiele nichtionischer Tenside, die ein gutes Ablaufverhalten von
Wasser auf harten Oberflächen bewirken, sind die Fettalkoholpolyethylenglycolether, Fettal
koholpolyethylen/polypropylenglycolether und Mischether, die ggf. endgruppenverschlossen
sein können.
Beispiele für Fettalkoholpolyethylenglycolether sind solche mit der Formel (I),
RaO-(CH2CH2O)n1H (I)
in der Ra für eine linearen oder verzweigten Alkyl- und/oder Alkenylrest mit 6 bis 22, vorzugs
weise 12 bis 18 Kohlenstoffatomen und n1 für Zahlen von 1 bis 50 steht.
Die genannten Stoffe stellen bekannte Handelsprodukte dar. Typische Beispiele sind Anlage
rungsprodukte von durchschnittlich 2 bzw. 4 Mol Ethylenoxid an technischen C12/14-Kokosfett
alkohol (Dehydol® LS-2 bzw. LS-4, Henkel KGaA) oder Anlagerungsprodukte von durch
schnittlich 4 Mol Ethylenoxid an C14/15-Oxoalkohole (Dobanol®45-4, Shell). Die Produkte
können eine konventionelle oder auch eingeengte Homolgenverteilung aufweisen.
Unter Fettalkoholpolyethylen/polypropylenglycolethern sind nichtionische Tenside der Formel
(II) zu verstehen,
in der Rb für einen linearen oder verzweigten Alkyl- und/oder Alkenylrest mit 6 bis 22, vor
zugsweise 12 bis 18 Kohlenstoffatomen, n2 für Zahlen von 1 bis 10 und m2 für Zahlen von 1
bis 4 steht.
Auch diese Stoffe stellen bekannte Handelsprodukte dar. Typische Beispiele sind Anla
gerungsprodukte von durchschnittlich 5 Mol Ethylenoxid und 4 Mol Propylenoxid an techni
schen C12/14-Kokosfettalkohol (Dehydol®LS-54, Cognis GmbH), oder 6,4 Mol Ethylenoxid und
1,2 Mol Propylenoxid an technischen C10/14-Kokosfettalkohol (Dehydol®LS-980, Cognis
GmbH).
Unter Mischethern sind endgrupenverschlossene Fettalkoholpolyglycolether mit der Formel
(III) zu verstehen,
in der Rc für einen linearen oder verzweigten Alkyl- und/oder Alkenylrest mit 6 bis 22, vor
zugsweise 12 bis 18 Kohlenstoffatomen, n3 für Zahlen von 1 bis 10, m3 für Zahlen von 0 bis
4 und Rd für einen Alkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen oder einen Benzylrest steht.
Typische Beispiele sind Mischether der Formel (III), in der Rc für einen technischen C12/14-
Kokosalkylrest, n3 für 5 bzw. 10, m3 für 0 und Rd für eine Butylgruppe steht (Dehypon®LS-54
bzw. LS-104, Cognis GmbH). Die Verwendung von butyl- bzw. benzylgruppenverschlossenen
Mischethern ist aus anwendungstechnischen Gründen besonders bevorzugt.
Unter Hydroxyalkylpolyethylenglykolethern versteht man Verbindungen mit der allgemeinen
Formel (IV),
in der Re für Wasserstoff oder einen geradkettigen Alkylrest mit 1 bis 16 C-Atomen, Rf für
einen geradkettigen oder verzweigten Alkylrest mit 4 bis 8 C-Atomen, Rg für Wasserstoff oder
einen Alkylrest mit 1 bis 16 C-Atomen und n4 für eine Zahl von 7 bis 30 stehen, mit der
Maßgabe, daß die Gesamtzahl der in Re und R9 enthaltenen C-Atome 6 bis 16 beträgt.
Außerdem können als weitere nichtionische Tenside auch Alkylglykoside der allgemeinen
Formel RO(G)x eingesetzt werden, in der R einen primären geradkettigen oder methylver
zweigten, insbesondere in 2-Stellung methylverzweigten aliphatischen Rest mit 8 bis 22, vor
zugsweise 12 bis 18 C-Atomen bedeutet und G das Symbol ist, das für eine Glykoseeinheit
mit 5 oder 6 C-Atomen, vorzugsweise für Glucose, steht. Der Oligomerisierungsgrad x, der
die Verteilung von Monoglykosiden und Oligoglykosiden angibt, ist eine beliebige Zahl zwi
schen 1 und 10; vorzugsweise liegt x bei 1,2 bis 1,4.
Eine weitere Klasse nichtionischer Tenside, die insbesondere in festen Mitteln eingesetzt
werden, sind alkoxylierte, vorzugsweise ethoxylierte oder ethoxylierte/propoxylierte Fett
säurealkylester, vorzugsweise mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen in der Alkylkette.
Auch nichtionische Tenside vom Typ der Aminoxide, beispielsweise N-Kokosalkyl-N,N-dime
thylaminoxid und N-Talgalkyl-N,N-dihydroxyethylaminoxid, und der Fettsäurealkanolamide
können geeignet sein. Die Menge dieser nichtionischen Tenside beträgt vorzugsweise nicht
mehr als die der ethoxylierten Fettalkohole, insbesondere nicht mehr als die Hälfte davon.
Weitere geeignete Tenside sind Polyhydroxyfettsäureamide der Formel (V),
in der RhCO für einen aliphatischen Acylrest mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, Ri für Wasser
stoff, einen Alkyl- oder Hydroxyalkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen und [Z1] für einen
linearen oder verzweigten Polyhydroxyalkylrest mit 3 bis 10 Kohlenstoffatomen und 3 bis 10
Hydroxylgruppen steht. Bei den Polyhydroxyfettsäureamiden handelt es sich um bekannte
Stoffe, die üblicherweise durch reduktive Aminierung eines reduzierenden Zuckers mit Am
moniak, einem Alkylamin oder einem Alkanolamin und nachfolgende Acylierung mit einer
Fettsäure, einem Fettsäurealkylester oder einem Fettsäurechlorid erhalten werden können.
Zur Gruppe der Polyhydroxyfettsäureamide gehören auch Verbindungen der Formel (VI),
in der Rk für einen linearen oder verzweigten Alkyl- oder Alkenylrest mit 7 bis 12 Kohlenstoff
atomen, Rl für einen linearen, verzweigten oder cyclischen Alkylrest oder einen Arylrest mit 2
bis 8 Kohlenstoffatomen und Rp für einen linearen, verzweigten oder cyclischen Alkylrest oder
einen Arylrest oder einen Oxy-Alkylrest mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen steht, wobei C1-4-Alkyl-
oder Phenylreste bevorzugt sind und [Z2] für einen linearen Polyhydroxyalkylrest steht,
dessen Alkylkette mit mindestens zwei Hydroxylgruppen substituiert ist, oder alkoxylierte,
vorzugsweise ethoxylierte oder propoxylierte Derivate dieses Restes.
[Z2] wird vorzugsweise durch reduktive Aminierung eines Zuckers erhalten, beispielsweise
Glucose, Fructose, Maltose, Lactose, Galactose, Mannose oder Xylose. Die N-Alkoxy- oder
N-Aryloxy-substituierten Verbindungen können dann beispielweise nach der Lehre der inter
nationalen Anmeldung WO 95/07331 durch Umsetzung mit Fettsäuremethylestern in Gegen
wart eines Alkoxids als Katalysator in die gewünschten Polyhydroxyfettsäureamide überführt
werden.
Als anionische Tenside werden beispielsweise solche vom Typ der Sulfonate und Sulfate
eingesetzt. Als Tenside vom Sulfonat-Typ kommen dabei vorzugsweise C9-13-Alkylbenzolsul
fonate, Olefinsulfonate, d. h. Gemische aus Alken- und Hydroxyalkansulfonaten sowie Disul
fonaten, wie man sie beispielsweise aus C12-18-Monoolefinen mit end- oder innenständiger
Doppelbindung durch Sulfonieren mit gasförmigem Schwefeltrioxid und anschließende al
kalische oder saure Hydrolyse der Sulfonierungsprodukte erhält, in Betracht. Geeignet sind
auch Alkansulfonate, die aus C12-18-Alkanen beispielsweise durch Sulfochlorierung oder Sulf
oxidation mit anschließender Hydrolyse bzw. Neutralisation gewonnen werden. Ebenso sind
auch die Ester von α-Sulfofettsäuren (Estersulfonate), z. B. die α-sulfonierten Methylester der
hydrierten Kokos-, Palmkern- oder Talgfettsäuren geeignet.
Als Alk(en)ylsulfate werden die Alkali- und insbesondere die Natriumsalze der Schwefelsäu
rehalbester der C12-C18-Fettalkohole, beispielsweise aus Kokosfettalkohol, Talgfettalkohol,
Lauryl-, Myristyl-, Cetyl- oder Stearylalkohol oder der C10-C20-Oxoalkohole und diejenigen
Halbester sekundärer Alkohole dieser Kettenlängen bevorzugt. Weiterhin bevorzugt sind
Alk(en)ylsulfate der genannten Kettenlänge, welche einen synthetischen, auf petrochemi
scher Basis hergestellten geradkettigen Alkylrest enthalten. Aus waschtechnischem Interesse
sind die C12-C16-Alkylsulfate und C12-C15-Alkylsulfate sowie C14-C15-Alkylsulfate bevorzugt.
Auch 2,3-Alkylsulfate, welche beispielsweise gemäß den US-Patentschriften 3,234,258 oder
5,075,041 hergestellt werden und als Handelsprodukte der Shell Oil Company unter dem
namen DAN® erhalten werden können, sind geeignete Aniontenside.
Weitere geeignete Aniontenside sind sulfierte Fettsäureglycerinester. Unter Fettsäureglyce
rinestern sind die Mono-, Di- und Triester sowie deren Gemische zu verstehen, wie sie bei
der Herstellung durch Veresterung von einem Monoglycerin mit 1 bis 3 Mol Fettsäure oder
bei der Umesterung von Triglyceriden mit 0,3 bis 2 Mol Glycerin erhalten werden. Bevorzugte
sulfierte Fettsäureglycerinester sind dabei die Sulfierprodukte von gesättigten Fettsäuren mit
6 bis 22 Kohlenstoffatomen, beispielsweise der Capronsäure, Caprylsäure, Caprinsäure, My
ristinsäure, Laurinsäure, Palmitinsäure, Stearinsäure oder Behensäure.
Auch die Schwefelsäuremonoester der mit 1 bis 6 Mol Ethylenoxid ethoxylierten geradketti
gen oder verzweigten C7-21-Alkohole, wie 2-Methyl-verzweigte C9-11-Alkohole mit im Durch
schnitt 3,5 Mol Ethylenoxid (EO) oder C12-18-Fettalkohole mit 1 bis 4 EO, sind geeignet. Sie
werden in Reinigungsmitteln aufgrund ihres hohen Schaumverhaltens nur in relativ geringen
Mengen, beispielsweise in Mengen von 1 bis 5 Gew.-%, eingesetzt.
Weitere geeignete Aniontenside sind auch die Salze der Alkylsulfobernsteinsäure, die auch
als Sulfosuccinate oder als Sulfobernsteinsäureester bezeichnet werden und die Monoester
und/oder Diester der Sulfobernsteinsäure mit Alkoholen, vorzugsweise Fettalkoholen und
insbesondere ethoxylierten Fettalkoholen darstellen. Bevorzugte Sulfosuccinate enthalten C8-
18-Fettalkoholreste oder Mischungen aus diesen. Insbesondere bevorzugte Sulfosuccinate
enthalten einen Fettalkoholrest, der sich von ethoxylierten Fettalkoholen ableitet, die für sich
betrachtet nichtionische Tenside darstellen (Beschreibung siehe unten). Dabei sind wiederum
Sulfosuccinate, deren Fettalkohol-Reste sich von ethoxylierten Fettalkoholen mit eingeengter
Homologenverteilung ableiten, besonders bevorzugt. Ebenso ist es auch möglich,
Alk(en)ylbernsteinsäure mit vorzugsweise 8 bis 18 Kohlenstoffatomen in der Alk(en)ylkette
oder deren Salze einzusetzen.
Als weitere anionische Tenside kommen insbesondere Seifen in Betracht, die insbesondere
in pulverförmigen Mitteln und bei höheren pH-Werten eingesetzt werden. Geeignet sind ge
sättigte und ungesättigte Fettsäureseifen, wie die Salze der Laurinsäure, Myristinsäure, Pal
mitinsäure, Stearinsäure, hydrierte Erucasäure und Behensäure sowie insbesondere aus
natürlichen Fettsäuren, z. B. Kokos-, Palmkern-, Olivenöl- oder Talgfettsäuren, abgeleitete
Seifengemische.
Die anionischen Tenside einschließlich der Seifen können in Form ihrer Natrium-, Kalium-
oder Ammoniumsalze sowie als lösliche Salze organischer Basen, wie Mono-, Di- oder Tri
ethanolamin, vorliegen. Vorzugsweise liegen die anionischen Tenside in Form ihrer Natrium-
oder Kaliumsalze, insbesondere in Form der Natriumsalze vor.
Als weitere Tenside kommen sogenannte Gemini-Tenside in Betracht. Hierunter werden im
allgemeinen solche Verbindungen verstanden, die zwei hydrophile Gruppen und zwei hydro
phobe Gruppen pro Molekül besitzen. Diese Gruppen sind in der Regel durch einen soge
nannten "Spacer" voneinander getrennt. Dieser Spacer ist in der Regel eine Kohlenstoffkette,
die lang genug sein sollte, daß die hydrophilen Gruppen einen ausreichenden Abstand ha
ben, damit sie unabhängig voneinander agieren können. Derartige Tenside zeichnen sich im
allgemeinen durch eine ungewöhnlich geringe kritische Micellbildungskonzentration und die
Fähigkeit, die Oberflächenspannung des Wassers stark zu reduzieren, aus. In
Ausnahmefällen werden jedoch unter dem Ausdruck Gemini-Tenside nicht nur dimere,
sondern auch trimere Tenside verstanden.
Geeignete Gemini-Tenside sind beispielsweise sulfatierte Hydroxymischether Dimeralkohol
bis- und Trimeralkohol-tris-sulfate und -ethersulfate. Endgruppenverschlossene dimere und
trimere Mischether zeichnen sich insbesondere durch ihre Bi- und Multifunktionalität aus. So
besitzen die genannten endgruppenverschlossenen Tenside gute Netzeigenschaften und
sind dabei schaumarm, so daß sie sich insbesondere für den Einsatz in maschinellen Wasch-
oder Reinigungsverfahren eignen. Eingesetzt werden können aber auch Gemini-
Polyhydroxyfettsäureamide oder Poly-Polyhydroxyfettsäureamide.
Zusätzlich können gegebenenfalls amphoterische Tenside enthalten sein. Neben zahlreichen
ein- bis dreifach alkylierten Aminoxiden stellen die Betaine eine bedeutende Klasse dar.
Betaine stellen bekannte Tenside dar, die überwiegend durch Carboxyalkylierung,
vorzugsweise Carboxymethylierung von aminischen Verbindungen hergestellt werden.
Vorzugsweise werden die Ausgangsstoffe mit Halogencarbonsäuren oder deren Salzen,
insbesondere mit Natriumchloracetat kondensiert, wobei pro Mol Betain ein Mol Salz gebildet
wird. Ferner ist auch die Anlagerung von ungesättigten Carbonsäuren, wie beispielsweise
Acrylsäure möglich. Zur Nomenklatur und insbesondere zur Unterscheidung zwischen
Betainen und "echten" Amphotensiden sei auf den Beitrag von U. Ploog in Seifen-Öle-Fette-
Wachse, 108, 373 (1982) verwiesen. Weitere Übersichten zu diesem Thema finden sich
beispielsweise von A. O'Lennick et al. in HAPPI, Nov. 70 (1986), S. Holzman et al. in Tens.
Surf. Det. 23, 309 (1986), R. Bibo et al. in Soap Cosm. Chem. Spec., Apr. 46 (1990) und P. Ellis
et al. in Euro Cosm. 1, 14 (1994). Beispiele für geeignete Betaine stellen die
Carboxyalkylierungsprodukte von sekundären und insbesondere tertiären Aminen dar, die der
Formel (VII) folgen,
in der R1 für Alkyl- und/oder Alkenylreste mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, R2 für Wasserstoff
oder Alkylreste mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, R3 für Alkylreste mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen,
n für Zahlen von 1 bis 6 und X für ein Alkali- und/oder Erdalkalimetall oder Ammonium steht.
Typische Beispiele sind die Carboxymethylierungsprodukte von Hexylmethylamin,
Hexyldimethylamin, Octyldimethylamin, Decyldimethylamin, Dodecylmethylamin, Do
decyldimethylamin, Dodecylethylmethylamin, C12/14-Kokosalkyldimethylamin, Myri
styldimethylamin, Cetyldimethylamin, Stearyldimethylamin, Stearylethylmethylamin,
Oleyldimethylamin, C16/18-Talgalkyldimethylamin sowie deren technische Gemische.
Weiterhin kommen auch Carboxyalkylierungsprodukte von Amidoaminen in Betracht, die der
Formel (VIII) folgen,
in der R6CO für einen aliphatischen Acylrest mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen und 0 oder 1 bis
3 Doppelbindungen, m für Zahlen von 1 bis 3 steht und R4, R5, n und X die oben angege
benen Bedeutungen haben. Typische Beispiele sind Umsetzungsprodukte von Fettsäuren mit
6 bis 22 Kohlenstoffatomen, namentlich Capronsäure, Caprylsäure, Caprinsäure,
Laurinsäure, Myristinsäure, Palmitinsäure, Palmoleinsäure, Stearinsäure, Isostearinsäure, Öl
säure, Elaidinsäure, Petroselinsäure, Linolsäure, Linolensäure, Elaeostearinsäure,
Arachinsäure, Gadoleinsäure, Behensäure und Erucasäure sowie deren technische
Gemische, mit N,N-Dimethylaminoethylamin, N,N-Dimethylaminopropylamin, N,N-Diethylaminoethylamin
und N,N-Diethylaminopropylamin, die mit Natriumchloracetat kondensiert
werden. Bevorzugt ist der Einsatz eines Kondensationsproduktes von C8/18-Kokosfettsäure-
N,N-dimethylaminopropylamid mit Natriumchloracetat.
Weiterhin kommen als geeignete Ausgangsstoffe für die im Sinne der Erfindung
einzusetzenden Betaine auch Imidazoline in Betracht, die der Formel (IX) folgen,
in der R7 für einen Alkylrest mit 5 bis 21 Kohlenstoffatomen, R8 für eine Hydroxylgruppe,
einen OCOR7- oder NHCOR7-Rest und m für 2 oder 3 steht. Auch bei diesen Substanzen
handelt es sich um bekannte Stoffe, die beispielsweise durch cyclisierende Kondensation von
1 oder 2 Mol Fettsäure mit mehrwertigen Aminen, wie beispielsweise Aminoethylethanolamin
(AEEA) oder Diethylentriamin erhalten werden können. Die entsprechenden
Carboxyalkylierungsprodukte stellen Gemische unterschiedlicher offenkettiger Betaine dar.
Typische Beispiele sind Kondensationsprodukte der oben genannten Fettsäuren mit AEEA,
vorzugsweise Imidazoline auf Basis von Laurinsäure oder wiederum C12/14-Kokosfettsäure,
die anschließend mit Natriumchloracetat betainisiert werden.
Geeignete kationische Tenside sind quartäre Ammoniumverbindungen der Formeln (VII) und
(VIII),
wobei in (X) R9 und R10 für einen acyclischen Alkylrest mit 12 bis 24 Kohlenstoffatomen, R11
für einen gesättigten C1-C4 Alkyl- oder Hydroxyalkylrest steht, R12 entweder gleich R9, R10
oder R11 ist oder für einen aromatischen Rest steht. X- steht entweder für ein Halogenid-, Me
thosulfat-, Methophosphat- oder Phosphation sowie Mischungen aus diesen. Beispiele für
kationische Verbindungen der Formel (X) sind Didecyldimethylammoniumchlorid,
Ditalgdimethylammoniumchlorid oder Dihexadecylammoniumchlorid.
Verbindungen der Formel (XI) sind sogenannte Esterquats. Esterquats zeichnen sich durch
eine hervorragende biologische Abbaubarkeit aus. Hierbei steht R13 für einen aliphatischen
Acylrest mit 12 bis 22 Kohlenstoffatomen mit 0, 1, 2 oder 3 Doppelbindungen; R14 steht für H,
OH oder O(CO)R16, R15 steht unabhängig von R14 für H, OH oder O(CO)R17, wobei R16 und
R17 unabhängig voneinander jeweils für einen aliphatischen Acylrest mit 12 bis 22
Kohlenstoffatomen mit 0, 1, 2 oder 3 Doppelbindungen steht. m, n und p können jeweils
unabhängig voneinander den Wert 1, 2 oder 3 haben. X- kann entweder ein Halogenid-, Me
thosulfat-, Methophosphat- oder Phosphation sowie Mischungen aus diesen sein. Bevorzugt
sind Verbindungen, die für R14 die Gruppe O(CO)R16 und für R13 und R16 Alkylreste mit 16 bis
18 Kohlenstoffatomen enthalten. Besonders bevorzugt sind Verbindungen, bei denen R15
zudem für OH steht. Beispiele für Verbindungen der Formel (XI) sind Methyl-N-(2-hydroxy
ethyl)-N,N-di-(talgacyl-oxyethyl)-ammonium-methosulfat, Bis-(palmitoyl)-ethyl-hydroxyethyl
methyl-ammonium-methosulfat oder Methyl-N,N-bis-(acyloxyethyl)-N-(2-hydroxyethyl)-
ammonium-methosulfat. Werden quarternierte Verbindungen der Formel (XI) eingesetzt, die
ungesättigte Alkylketten aufweisen, sind die Acylgruppen bevorzugt, deren
korrespondierenden Fettsäuren eine Jodzahl zwischen 5 und 80, vorzugsweise zwischen 10
und 60 und insbesondere zwischen 15 und 45 aufweisen und die ein cis/trans-
Isomerenverhältnis (in Gew.-%) von größer als 30 : 70, vorzugsweise größer als 50 : 50 und
insbesondere größer als 70 : 30 haben. Handelsübliche Beispiele sind die von Stepan unter
dem Warenzeichen Stepantex® vertriebenen Methylhydroxyalkyldialkoyloxyalkylammonium
methosulfate oder die unter Dehyquart® bekannten Produkte von Cognis bzw. die unter
Rewoquat® bekannten Produkte von Goldschmidt-Witco. Weitere bevorzugte Verbindungen
sind die Diesterquats der Formel (XII), die unter dem Namen Rewoquat® W 222 LM bzw. CR
3099 erhältlich sind und neben der Weichheit auch für Stabilität und Farbschutz sorgen.
R18 und R19 stehen dabei unabhängig voneinander jeweils für einen aliphatischen Acylrest mit
12 bis 22 Kohlenstoffatomen mit 0, 1, 2 oder 3 Doppelbindungen.
Neben den oben beschriebenen quartären Verbindungen können auch andere bekannte
Verbindungen eingesetzt werden, wie beispielsweise quartäre Imidazoliniumverbindungen
der Formel (XIII),
wobei R20 für H oder einen gesättigten Alkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, R21 und R22
unabhängig voneinander jeweils für einen aliphatischen, gesättigten oder ungesättigten
Alkylrest mit 12 bis 18 Kohlenstoffatomen, R21 alternativ auch für O(CO)R23 stehen kann,
wobei R23 einen aliphatischen, gesättigten oder ungesättigten Alkylrest mit 12 bis 18
Kohlenstoffatomen bedeutet, und Z eine NH-Gruppe oder Sauerstoff bedeutet und X- ein
Anion ist. q kann ganzzahlige Werte zwischen 1 und 4 annehmen.
Weitere geeignete quartäre Verbindungen sind durch Formel (XIV) beschrieben,
wobei R24, R25 und R26 unabhängig voneinander für eine C1-4-Alkyl-, Alkenyl- oder
Hydroxyalkylgruppe steht, R27 und R28 jeweils unabhängig ausgewählt eine C8-28-Alkylgruppe
darstellt und r eine Zahl zwischen 0 und 5 ist.
Neben den oben dargestellten Verbindungen können auch kurzkettige, wasserlösliche,
quartäre Ammoniumverbindungen eingesetzt werden, wie Trihydroxyethylmethylammonium
methosulfat oder die Alkyltrimethylammoniumchloride, Dialkyldimethylammoniumchloride und
Trialkylmethylammoniumchloride, z. B. Cetyltrimethylammoniumchlorid, Stearyltrimethylam
moniumchlorid, Distearyldimethylammoniumchlorid, Lauryldimethylammoniumchlorid, Lauryl
dimethylbenzylammoniumchlorid und Tricetylmethylammoniumchlorid.
Auch protonierte Alkylaminverbindungen, die weichmachende Wirkung aufweisen, sowie die
nicht quaternierten, protonierten Vorstufen der kationischen Emulgatoren sind geeignet.
Weitere erfindungsgemäß verwendbare kationische Verbindungen stellen die quaternisierten
Proteinhydrolysate dar.
Erfindungsgemäß ebenfalls geeignet sind kationische Silikonöle wie beispielsweise die im
Handel erhältlichen Produkte Q2-7224 (Hersteller: Dow Corning; ein stabilisiertes Trimethyl
silylamodimethicon), Dow Corning 929 Emulsion (enthaltend ein hydroxyl-amino-modifiziertes
Silicon, das auch als Amodimethicone bezeichnet wird), SM-2059 (Hersteller: General Elec
tric), SLM-55067 (Hersteller: Wacker) Abil®-Quat 3270 und 3272 (Hersteller: Goldschmidt-
Rewo; diquartäre Polydimethylsiloxane, Quaternium-80), sowie Siliconquat Rewoquat® SQ 1
(Tegopren® 6922, Hersteller: Goldschmidt-Rewo).
Ebenfalls einsetzbar sind Verbindungen der Formel (XV),
die Alkylamidoamine in ihrer nicht quaternierten oder, wie dargestellt, ihrer quaternierten
Form, sein können. R29 kann ein aliphatischer Acylrest mit 12 bis 22 Kohlenstoffatomen mit 0,
1, 2 oder 3 Doppelbindungen sein. s kann Werte zwischen 0 und 5 annehmen. R30 und R31
stehen unabhängig voneinander jeweils für H, C1-4-Alkyl oder Hydroxyalkyl. Bevorzugte
Verbindungen sind Fettsäureamidoamine wie das unter der Bezeichnung Tego Amid®S 18
erhältliche Stearylamidopropyldimethylamin oder das unter der Bezeichnung Stepantex® X
9124 erhältliche 3-Talgamidopropyl-trimethylammonium-methosulfat, die sich neben einer
guten konditionierenden Wirkung auch durch farbübertragungsinhibierende Wirkung sowie
speziell durch ihre gute biologische Abbaubarkeit auszeichnen.
Als kationische Tenside sind auch die oben als Trägermaterialien beschriebenen
kationischen Cellulosederivate geeignet.
Liegen die erfindungsgemäßen Wasch- oder Reinigungsmittel als Formkörper vor, so können
alle üblicherweise in Wasch- oder Reinigungsmitteln eingesetzten Gerüststoffe enthalten
sein, insbesondere Zeolithe, Silikate, Carbonate, organische Cobuilder und - wo keine
ökologischen Vorurteile gegen ihren Einsatz bestehen - auch die Phosphate.
Geeignete kristalline, schichtförmige Natriumsilikate besitzen die allgemeine Formel
NaMSixO2x+1.yH2O, wobei M Natrium oder Wasserstoff bedeutet, x eine Zahl von 1,9 bis 4
und y eine Zahl von 0 bis 20 ist und bevorzugte Werte für x 2, 3 oder 4 sind. Bevorzugte
kristalline Schichtsilikate der angegebenen Formel sind solche, in denen M für Natrium steht
und x die Werte 2 oder 3 annimmt. Insbesondere sind sowohl β- als auch δ-Natriumdisilikate
Na2Si2O5.yH2O bevorzugt.
Einsetzbar sind auch amorphe Natriumsilikate mit einem Modul Na2O : SiO2 von 1 : 2 bis 1 : 3,3,
vorzugsweise von 1 : 2 bis 1 : 2,8 und insbesondere von 1 : 2 bis 1 : 2,6, welche löseverzögert
sind und Sekundärwascheigenschaften aufweisen. Die Löseverzögerung gegenüber her
kömmlichen amorphen Natriumsilikaten kann dabei auf verschiedene Weise, beispielsweise
durch Oberflächenbehandlung, Compoundierung, Kompaktierung/Verdichtung oder durch
Übertrocknung hervorgerufen worden sein. Im Rahmen dieser Erfindung wird unter dem Be
griff "amorph" auch "röntgenamorph" verstanden. Dies heißt, daß die Silikate bei Röntgen
beugungsexperimenten keine scharfen Röntgenreflexe liefern, wie sie für kristalline Substan
zen typisch sind, sondern allenfalls ein oder mehrere Maxima der gestreuten Röntgenstrah
lung, die eine Breite von mehreren Gradeinheiten des Beugungswinkels aufweisen. Es kann
jedoch sehr wohl sogar zu besonders guten Buildereigenschaften führen, wenn die Silikat
partikel bei Elektronenbeugungsexperimenten verwaschene oder sogar scharfe Beugungs
maxima liefern. Dies ist so zu interpretieren, daß die Produkte mikrokristalline Bereiche der
Größe 10 bis einige hundert nm aufweisen, wobei Werte bis max. 50 nm und insbesondere
bis max. 20 nm bevorzugt sind. Insbesondere bevorzugt sind verdichtete/kompaktierte
amorphe Silikate, compoundierte amorphe Silikate und übertrocknete röntgenamorphe
Silikate.
Der eingesetzte feinkristalline, synthetische und gebundenes Wasser enthaltende Zeolith ist
vorzugsweise Zeolith A und/oder P. Als Zeolith P wird Zeolith MAP® (Handelsprodukt der
Firma Crosfield) besonders bevorzugt. Geeignet sind jedoch auch Zeolith X sowie Mischun
gen aus A, X und/oder P.
Als weitere bevorzugt eingesetzte und besonders geeignete Zeolithe sind Zeolithe vom Fau
jasit-Typ zu nennen. Zusammen mit den Zeolithen X und Y gehört das Mineral Faujasit zu
den Faujasit-Typen innerhalb der Zeolith-Strukturgruppe 4, die durch die Doppelsechsring-
Untereinheit D6R gekennzeichnet ist (Vergleiche Donald W. Breck: "Zeolite Molecular
Sieves", John Wiley & Sons, New York, London, Sydney, Toronto, 1974, Seite 92). Zur Zeo
lith-Strukturgruppe 4 zählen neben den genannten Faujasit-Typen noch die Mineralien Cha
bazit und Gmelinit sowie die synthetischen Zeolithe R (Chabazit-Typ), S (Gmelinit-Typ), L und
ZK-5. Die beiden letztgenannten synthetischen Zeolithe haben keine mineralischen Analoga.
Zeolithe vom Faujasit-Typ sind aus β-Käfigen aufgebaut, die tetrahedral über D6R-Unterein
heiten verknüpft sind, wobei die β-Käfige ähnlich den Kohlenstoffatomen im Diamanten angeordnet
sind. Das dreidimensionale Netzwerk der im erfindungsgemäßen Verfahren einge
setzten Zeolithe vom Faujasit-Typ weist Poren von 2, 2 und 7,4 Å auf, die Elementarzelle ent
hält darüberhinaus 8 Kavitäten mit ca. 13 A Durchmesser und läßt sich durch die Formel
Na86[(AlO2)86(SiO2)106].264H2O beschreiben. Das Netzwerk des Zeolith X enthält dabei ein
Hohlraumvolumen von ungefähr 50%, bezogen auf den dehydratisierten Kristall, was den
größten Leerraum aller bekannten Zeolithe darstellt (Zeolith Y: ca. 48% Hohlraumvolumen,
Faujasit: ca. 47% Hohlraumvolumen). (Alle Daten aus: Donald W. Breck: "Zeolite Molecular
Sieves", John Wiley & Sons, New York, London, Sydney, Toronto, 1974, Seiten 145, 176,
177).
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung kennzeichnet der Begriff "Zeolith vom Faujasit-Typ"
alle drei Zeolithe, die die Faujasit-Untergruppe der Zeolith-Strukturgruppe 4 bilden. Neben
dem Zeolith X sind erfindungsgemäß also auch Zeolith Y und Faujasit sowie Mischungen
dieser Verbindungen erfindungsgemäß einsetzbar, wobei der reine Zeolith X bevorzugt ist.
Auch Mischungen oder Cokristallisate von Zeolithen des Faujasit-Typs mit anderen Zeoli
then, die nicht zwingend der Zeolith-Strukturgruppe 4 angehören müssen, sind erfindungs
gemäß einsetzbar, wobei die Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens besonders deut
lich zu Tage treten, wenn mindestens 50 Gew.-% der Zeolithe Zeolithe vom vom Faujasit-Typ
sind.
Die Aluminiumsilikate, die im erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzt werden, sind kom
merziell erhältlich, und die Methoden zu ihrer Darstellung sind in Standardmonographien be
schrieben.
Beispiele für kommerziell erhältliche Zeolithe vom X-Typ können durch die folgenden For
meln beschrieben werden:
Na86[(AlO2)86(SiO2)106].yH2O
K86[(AlO2)86(SiO2)106].yH2O,
Ca40Na6[(AlO2)86(SiO2)106].yH2O,
Sr21Ba24(AlO2)86(SiO2)106].yH2O,
in denen y Werte zwischen 0 und 276 annehmen kann und die Porengrößen von 8,0 bis 8,4 Å
aufweisen.
Kommerziell erhältlich und im Rahmen der vorliegenden Erfindung bevorzugt einsetzbar ist
beispielsweise auch ein Co-Kristallisat aus Zeolith X und Zeolith A (ca. 80 Gew.-% Zeolith X),
das von der Firma CONDEA Augusta S. p. A. unter dem Markennamen VEGOBOND AX® ver
trieben wird und durch die Formel
nNa2O.(1 - n)K2O.Al2O3.(2 - 2,5)SiO2.(3,5-5,5)H2O
beschrieben werden kann, wobei n eine Zahl im Bereich von 0,9 bis 1,0 ist. Der Zeolith kann
dabei sowohl als Gerüststoff in einem granularen Compound eingesetzt, als auch zu einer Art
"Abpuderung" der gesamten zu verpressenden Mischung verwendet werden, wobei
üblicherweise beide Wege zur Inkorporation des Zeoliths in das Vorgemisch genutzt werden.
Geeignete Zeolithe weisen eine mittlere Teilchengröße von weniger als 10 µm
(Volumenverteilung; Meßmethode: Coulter Counter) auf und enthalten vorzugsweise 18 bis
22 Gew.-%, insbesondere 20 bis 22 Gew.-% an gebundenem Wasser.
Selbstverständlich ist auch ein Einsatz der allgemein bekannten Phosphate als Buildersub
stanzen möglich, sofern ein derartiger Einsatz nicht aus ökologischen Gründen vermieden
werden sollte. Unter der Vielzahl der kommerziell erhältlichen Phosphate haben die Alkali
metallphosphate unter besonderer Bevorzugung von Pentanatrium- bzw. Pentakaliumtri
phosphat (Natrium- bzw. Kaliumtripolyphosphat) in der Wasch- und Reinigungsmittel-Indu
strie die größte Bedeutung.
Alkalimetallphosphate ist dabei die summarische Bezeichnung für die Alkalimetall-, insbe
sondere Natrium- und Kalium-, Salze der verschiedenen Phosphorsäuren, bei denen man
Metaphosphorsäuren (HPO3)n und Orthophosphorsäure H3PO4 neben höhermolekularen
Vertretern unterscheiden kann. Die Phosphate vereinen dabei mehrere Vorteile in sich: Sie
wirken als Alkaliträger, verhindern Kalkbeläge auf Maschinenteilen bzw. Kalkinkrustationen in
Geweben und tragen überdies zur Reinigungsleistung bei. Als Beispiele können
Natriumdihydrogenphosphat, NaH2PO4, Dinatriumhydrogenphosphat (sekundäres
Natriumphosphat), Na2HPO4, Trinatriumphosphat (tertiäres Natriumphosphat), Na3PO4,
Tetranatriumdiphosphat (Natriumpyrophosphat), Na4P2O7, und durch Kondensation des
NaH2PO4 bzw. des KH2PO4 herstellbare höhermolekulare Natrium- und Kaliumphosphate,
Pentanatriumtriphosphat (Natriumtripolyphosphat), Na5P3O10, Kaliumtripolyphosphat oder
Mischungen aus den voranstehend genannten Salzen dienen.
Als organische Cobuilder können in den Mitteln insbesondere Polycarboxyla
te/Polycarbonsäuren, polymere Polycarboxylate, Asparaginsäure, Polyacetale, Dextrine,
weitere organische Cobuilder sowie Phosphonate eingesetzt werden. Diese Stoffklassen
werden nachfolgend beschrieben.
Brauchbare organische Gerüstsubstanzen sind beispielsweise die in Form ihrer Natriumsalze
einsetzbaren Polycarbonsäuren, wobei unter Polycarbonsäuren solche Carbonsäuren ver
standen werden, die mehr als eine Säurefunktion tragen. Beispielsweise sind dies Citronen
säure, Adipinsäure, Bernsteinsäure, Glutarsäure, Äpfelsäure, Weinsäure, Maleinsäure, Fu
marsäure, Zuckersäuren, Aminocarbonsäuren, Nitrilotriessigsäure (NTA), sofern ein derarti
ger Einsatz aus ökologischen Gründen nicht zu beanstanden ist, sowie Mischungen aus die
sen. Bevorzugte Salze sind die Salze der Polycarbonsäuren wie Citronensäure, Adipinsäure,
Bernsteinsäure, Glutarsäure, Weinsäure, Zuckersäuren und Mischungen aus diesen.
Auch die Säuren an sich können eingesetzt werden. Die Säuren besitzen neben ihrer Buil
derwirkung typischerweise auch die Eigenschaft einer Säuerungskomponente und dienen
somit auch zur Einstellung eines niedrigeren und milderen pH-Wertes von Wasch- oder Rei
nigungsmitteln. Insbesondere sind hierbei Citronensäure, Bernsteinsäure, Glutarsäure, Adi
pinsäure, Gluconsäure und beliebige Mischungen aus diesen zu nennen.
Als Builder sind weiter polymere Polycarboxylate geeignet, dies sind beispielsweise die Alka
limetallsalze der Polyacrylsäure oder der Polymethacrylsäure, beispielsweise solche mit einer
relativen Molekülmasse von 500 bis 70000 g/mol.
Bei den für polymere Polycarboxylate angegebenen Molmassen handelt es sich im Sinne
dieser Schrift um gewichtsmittlere Molmassen MW der jeweiligen Säureform, die grundsätzlich
mittels Gelpermeationschromatographie (GPC) bestimmt wurden, wobei ein UV-Detektor
eingesetzt wurde. Die Messung erfolgte dabei gegen einen externen Polyacrylsäure-Stan
dard, der aufgrund seiner strukturellen Verwandtschaft mit den untersuchten Polymeren reali
stische Molgewichtswerte liefert. Diese Angaben weichen deutlich von den Molgewichtsan
gaben ab, bei denen Polystyrolsulfonsäuren als Standard eingesetzt werden. Die gegen Po
lystyrolsulfonsäuren gemessenen Molmassen sind in der Regel deutlich höher als die in die
ser Schrift angegebenen Molmassen.
Geeignete Polymere sind insbesondere Polyacrylate, die bevorzugt eine Molekülmasse von
2000 bis 20000 g/mol aufweisen. Aufgrund ihrer überlegenen Löslichkeit können aus dieser
Gruppe wiederum die kurzkettigen Polyacrylate, die Molmassen von 2000 bis 10000 g/mol,
und besonders bevorzugt von 3000 bis 5000 g/mol, aufweisen, bevorzugt sein.
Geeignet sind weiterhin (co-)polymere Polycarboxylate, insbesondere solche der Acrylsäure
mit Methacrylsäure und der Acrylsäure oder Methacrylsäure mit Maleinsäure. Als besonders
geeignet haben sich Copolymere der Acrylsäure mit Maleinsäure erwiesen, die 50 bis 90 Gew.-%
Acrylsäure und 50 bis 10 Gew.-% Maleinsäure enthalten. Ihre relative
Molekülmasse, bezogen auf freie Säuren, beträgt im allgemeinen 2000 bis 70000 g/mol,
vorzugsweise 20000 bis 50000 g/mol und insbesondere 30000 bis 40000 g/mol.
Die (co-)polymeren Polycarboxylate können entweder als Pulver oder als wässerige Lösung
eingesetzt werden. Der Gehalt der Mittel an (co-)polymeren Polycarboxylaten beträgt vor
zugsweise 0,5 bis 20 Gew.-%, insbesondere 3 bis 10 Gew.-%.
Zur Verbesserung der Wasserlöslichkeit können die Polymere auch Allylsulfonsäuren, wie
beispielsweise Allyloxybenzolsulfonsäure und Methallylsulfonsäure, als Monomer enthalten.
Insbesondere bevorzugt sind auch biologisch abbaubare Polymere aus mehr als zwei ver
schiedenen Monomereinheiten, beispielsweise solche, die als Monomere Salze der Acryl
säure und der Maleinsäure sowie Vinylalkohol bzw. Vinylalkohol-Derivate oder die als Mono
mere Salze der Acrylsäure und der 2-Alkylallylsulfonsäure sowie Zucker-Derivate enthalten.
Weitere bevorzugte Copolymere sind solche, die als Monomere vorzugsweise Acrolein und
Acrylsäure/Acrylsäuresalze bzw. Acrolein und Vinylacetat aufweisen.
Ebenso sind als weitere bevorzugte Buildersubstanzen polymere Aminodicarbonsäuren, de
ren Salze oder deren Vorläufersubstanzen zu nennen. Besonders bevorzugt sind Polyaspa
raginsäuren bzw. deren Salze und Derivate.
Weitere geeignete Buildersubstanzen sind Polyacetale, welche durch Umsetzung von Dial
dehyden mit Polyolcarbonsäuren, welche 5 bis 7 C-Atome und mindestens 3 Hydroxylgrup
pen aufweisen, erhalten werden können. Bevorzugte Polyacetale werden aus Dialdehyden
wie Glyoxal, Glutaraldehyc, Terephthalaldehyd sowie deren Gemischen und aus Polyolcar
bonsäuren wie Gluconsäure und/oder Glucoheptonsäure erhalten.
Weitere geeignete organische Buildersubstanzen sind Dextrine, beispielsweise Oligomere
bzw. Polymere von Kohlenhydraten, die durch partielle Hydrolyse von Stärken erhalten werden
können. Die Hydrolyse kann nach üblichen, beispielsweise säure- oder enzymkataly
sierten Verfahren durchgeführt werden. Vorzugsweise handelt es sich um Hydrolyseprodukte
mit mittleren Molmassen im Bereich von 400 bis 500000 g/mol. Dabei ist ein Polysaccharid
mit einem Dextrose-Äquivalent (DE) im Bereich von 0,5 bis 40, insbesondere von 2 bis 30
bevorzugt, wobei DE ein gebräuchliches Maß für die reduzierende Wirkung eines Polysac
charids im Vergleich zu Dextrose, welche ein DE von 100 besitzt, ist. Brauchbar sind sowohl
Maltodextrine mit einem DE zwischen 3 und 20 und Trockenglucosesirupe mit einem DE zwi
schen 20 und 37 als auch sogenannte Gelbdextrine und Weißdextrine mit höheren Mol
massen im Bereich von 2000 bis 30000 g/mol.
Bei den oxidierten Derivaten derartiger Dextrine handelt es sich um deren Umsetzungspro
dukte mit Oxidationsmitteln, welche in der Lage sind, mindestens eine Alkoholfunktion des
Saccharidrings zur Carbonsäurefunktion zu oxidieren. Ein an C6 des Saccharidrings
oxidiertes Produkt kann besonders vorteilhaft sein.
Auch Oxydisuccinate und andere Derivate von Disuccinaten, vorzugsweise Ethylendiamindi
succinat, sind weitere geeignete Cobuilder. Dabei wird Ethylendiamin-N,N'-disuccinat
(EDDS) bevorzugt in Form seiner Natrium- oder Magnesiumsalze verwendet. Weiterhin be
vorzugt sind in diesem Zusammenhang auch Glycerindisuccinate und Glycerintrisuccinate.
Geeignete Einsatzmengen liegen in zeolithhaltigen und/oder silicathaltigen Formulierungen
bei 3 bis 15 Gew.-%.
Weitere brauchbare organische Cobuilder sind beispielsweise acetylierte Hydroxycarbonsäu
ren bzw. deren Salze, welche gegebenenfalls auch in Lactonform vorliegen können und wel
che mindestens 4 Kohlenstoffatome und mindestens eine Hydroxygruppe sowie maximal
zwei Säuregruppen enthalten.
Eine weitere Substanzklasse mit Cobuildereigenschaften stellen die Phosphonate dar. Dabei
handelt es sich insbesondere um Hydroxyalkan- bzw. Aminoalkanphosphonate. Unter den
Hydroxyalkanphosphonaten ist das 1-Hydroxyethan-1,1-diphosphonat (HEDP) von besonde
rer Bedeutung als Cobuilder. Es wird vorzugsweise als Natriumsalz eingesetzt, wobei das
Dinatriumsalz neutral und das Tetranatriumsalz alkalisch (pH 9) reagiert. Als Aminoalkan
phosphonate kommen vorzugsweise Ethylendiamintetramethylenphosphonat (EDTMP),
Diethylentriaminpentamethylenphosphonat (DTPMP) sowie deren höhere Homologe in
Frage. Sie werden vorzugsweise in Form der neutral reagierenden Natriumsalze, z. B. als
Hexanatriumsalz der EDTMP bzw. als Hepta- und Octa-Natriumsalz der DTPMP, eingesetzt.
Als Builder wird dabei aus der Klasse der Phosphonate bevorzugt HEDP verwendet. Die
Aminoalkanphosphonate besitzen zudem ein ausgeprägtes Schwermetallbindevermögen.
Dementsprechend kann es bevorzugt sein Aminoalkanphosphonate (insbesondere DTPMP)
einzusetzen, insbesondere wenn die Mittel auch Bleiche enthalten, oder Mischungen aus den
genannten Phosphonaten zu verwenden.
Darüber hinaus können alle Verbindungen, die in der Lage sind, Komplexe mit Erdalkaliionen
auszubilden, als Cobuilder eingesetzt werden.
Weiterhin können die erfindungsgemäßen Mittel alle üblicherweise in Wasch- oder Reini
gungsmitteln enthaltenen Substanzen aufweisen, wie Enzyme, Bleichmittel, Bleichaktivato
ren, Schauminhibitoren, anorganische Salze, Lösungsmittel, pH-Stellmittel, Duftstoffe,
Parfümträger, Farbstoffe, Hydrotrope, Silikonöle, Soil-Repellent- und Soil-Release-
Verbindungen, Vergrauungsinhibitoren, optische Aufheller, Einlaufverhinderer,
Knitterschutzmittel, Farbübertragungsinhibitoren, antimikrobielle Wirkstoffe, Antioxidantien,
Korrosionsinhibitoren, Antistatika, Bügelhilfsmittel, Phobier- und Imprägniermittel, Quell- und
Schiebefestmittel, UV-Absorber oder deren Gemische.
Als in den Mitteln verwendbare Enzyme kommen solche aus der Klasse der Oxidasen, Pro
teasen, Lipasen, Cutinasen, Amylasen, Pullulanasen, Cellulasen, Hemicellulasen, Xylanasen
und Peroxidasen sowie deren Gemische in Frage, beispielsweise Proteasen wie BLAP®,
Optimase®, Opticlean®, Maxacal®, Maxapem®, Alcalase®, Esperase® und/oder Savinase®,
Amylasen wie Termamyl®, Amylase-LT®, Maxamyl®, Duramyl® und/oder Purafect® OxAm,
Lipasen wie Lipolase®, Lipomax®, Lumafast® und/oder Lipozym®, Cellulasen wie Cellu
zyme® und oder Carezame®. Besonders geeignet sind aus Pilzen oder Bakterien, wie Ba
cillus subtilis, Bacillus licheniformis, Streptomyces griseus, Humicola lanuginosa, Humicola
insolens, Pseudomonas pseudoalcaligenes oder Pseudomonas cepacia gewonnene enzy
matische Wirkstoffe. Die gegebenenfalls verwendeten Enzyme können, wie zum Beispiel in
der europäischen Patentschrift EP 0 564 476 oder in der internationalen Patentanmeldungen
WO 94/23005 beschrieben, an Trägerstoffen adsorbiert und/oder in Hüllsubstanzen einge
bettet sein, um sie gegen vorzeitige Inaktivierung zu schützen. Sie sind in den erfindungsge
mäßen Tensidmischungen vorzugsweise in Mengen bis zu 10 Gew.-%, insbesondere von
0,2 Gew.-% bis 2 Gew.-%, enthalten, wobei besonders bevorzugt gegen oxidativen Abbau
stabilisierte Enzyme.
Unter den als Bleichmittel dienenden, in Wasser H2O2 liefernden Verbindungen haben das
Natriumperborattetrahydrat, Natriumperboratmonohydrat und das Natriumpercarbonat
besondere Bedeutung. Weitere brauchbare Bleichmittel sind beispielsweise Persulfate und
Mischsalze mit Persulfaten, wie die unter der Handeltsbezeichnung CAROAT® erhältlichen
Salze, Peroxypyrophosphate, Citratperhydrate sowie H2O2 liefernde persaure Salze oder
Persäuren, wie Perbenzoate, Peroxophthalate, Diperazelainsäure, Diperdodecandisäure oder
Phthaloiminopersäuren wie Phthaliminopercapronsäure. Vorzugsweise werden organische
Persäuren, Alkaliperborate und/oder Alkalipercarbonate, in Mengen von 0,1 bis 40 Gew.-%,
vorzugsweise 3 bis 30 Gew.-%, insbesondere 5 bis 25 Gew.-% eingesetzt.
Um beim Waschen textiler Gewebe bei Temperaturen von 60°C und darunter, und
insbesondere bei der Wäschevorbehandlung eine verbesserte Bleichwirkung zu erreichen,
können Bleichaktivatoren in die Wasch- oder Reinigungsmittel eingearbeitet werden. Als
Bleichaktivatoren können Verbindungen, die unter Perhydrolysebedingungen aliphatische
Peroxocarbonsäuren mit vorzugsweise 1 bis 10 C-Atomen, insbesondere 2 bis 4 C-Atomen,
und/oder gegebenenfalls substituierte Perbenzoesäure ergeben, eingesetzt werden.
Geeignet sind Substanzen, die O- und/oder N-Acylgruppen der genannten C-Atomzahl
und/oder gegebenenfalls substituierte Benzoylgruppen tragen. Bevorzugt sind mehrfach
acylierte Alkylendiamine, insbesondere Tetraacetylethylendiamin (TAED), acylierte
Triazinderivate, insbesondere 1,5-Diacetyl-2,4-dioxohexahydro-1,3,5-triazin (DADHT),
acylierte Glycolurile, insbesondere 1,3,4,6-Tetraacetylglycoluril (TAGU), N-Acylimide,
insbesondere N-Nonanoylsuccinimid (NOSI), acylierte Phenolsulfonate, insbesondere n-
Nonanoyl- oder Isononanoyloxybenzolsulfonat (n- bzw. iso-NOBS), acylierte
Hydroxycarbonsäuren, wie Triethyl-O-acetylcitrat (TEOC), Carbonsäureanhydride,
insbesondere Phthalsäureanhydrid, Isatosäureanhydrid und/oder Bernsteinsäureanhydrid,
Carbonsäureamide, wie N-Methyldiacetamid, Glycolid, acylierte mehrwertige Alkohole,
insbesondere Triacetin, Ethylenglycoldiacetat, Isopropenylacetat, 2,5-Diacetoxy-2,5-
dihydrofuran und Enolester sowie acetyliertes Sorbitol und Mannitol beziehungsweise deren
Mischungen (SORMAN), acylierte Zuckerderivate, insbesondere Pentaacetylglucose (PAG),
Pentaacetylfructose, Tetraacetylxylose und Octaacetyllactose sowie acetyliertes,
gegebenenfalls N-alkyliertes Glucamin bzw. Gluconolacton, Triazol bzw. Triazolderivate
und/oder teilchenförmige Caprolactame und/oder Caprolactamderivate, bevorzugt N-acylierte
Lactame, beispielsweise N-Benzoylcaprolactam und N-Acetylcaprolactam. Hydrophil sub
stituierte Acylacetale und Acyllactame können ebenfalls eingesetzt werden. Auch
Kombinationen konventioneller Bleichaktivatoren können eingesetzt werden. Ebenso können
Nitrilderivate wie Cyanopyridine, Nitrilquats, z. B. N-Alkyammoniumacetonitrile, und/oder
Cyanamidderivate eingesetzt werden. Bevorzugte Bleichaktivatoren sind Natrium-4-
(octanoyloxy)-benzolsulfonat, n-Nonanoyl- oder Isononanoyloxybenzolsulfonat (n- bzw. iso-
NOBS), Undecenoyloxybenzolsulfonat (UDOBS), Natriumdodecanoyloxybenzolsulfonat
(DOBS), Decanoyloxybenzoesäure (DOBA, OBC 10) und/oder Dodecanoyloxybenzolsulfonat
(OBS 12), sowie N-Methylmorpholinum-acetonitril (MMA). Derartige Bleichaktivatoren sind im
üblichen Mengenbereich von 0,01 bis 20 Gew.-%, vorzugsweise in Mengen von 0,1 bis
15 Gew.-%, insbesondere 1 Gew.-% bis 10 Gew.-%, bezogen auf die gesamte
Zusammensetzung, enthalten.
Zusätzlich zu den konventionellen Bleichaktivatoren oder an deren Stelle können auch
sogenannte Bleichkatalysatoren enthalten sein. Bei diesen Stoffen handelt es sich um
bleichverstärkende Übergangsmetallsalze bzw. Übergangsmetallkomplexe wie beispiels
weise Mn-, Fe-, Co-, Ru- oder Mo-Salenkomplexe oder -Carbonylkomplexe. Auch Mn-, Fe-,
Co-, Ru-, Mo-, Ti-, V- und Cu-Komplexe mit N-haltigen Tripod-Liganden sowie Co-, Fe-, Cu-
und Ru-Amminkomplexe sind als Bleichkatalysatoren geeignet.
Beim Einsatz in maschinellen Waschverfahren kann es von Vorteil sein, den Mitteln übliche
Schauminhibitoren zuzusetzen. Als Schauminhibitoren eignen sich beispielsweise Seifen
natürlicher oder synthetischer Herkunft, die einen hohen Anteil an C18-C24-Fettsäuren
aufweisen. Geeignete nichttensidartige Schauminhibitoren sind beispielsweise
Organopolysiloxane und deren Gemische mit mikrofeiner, ggf. silanierter Kieselsäure sowie
Paraffine, Wachse, Mikrokristallinwachse und deren Gemische mit silanierter Kieselsäure
oder Bisstearylethylendiamid. Mit Vorteilen werden auch Gemische aus verschiedenen
Schauminhibitoren verwendet, z. B. solche aus Silikonen, Paraffinen oder Wachsen.
Vorzugsweise sind die Schauminhibitoren, insbesondere Silikon- und/oder Paraffin-haltige
Schauminhibitoren, an eine granulare, in Wasser lösliche bzw. dispergierbare Trägersubstanz
gebunden. Insbesondere sind dabei Mischungen aus Paraffinen und
Bisstearylethylendiamiden bevorzugt.
Die erfindungsgemäßen Mittel können in flüssiger bis gelförmiger oder auch in fester Form
vorliegen.
Liegen die Mittel in flüssiger bis gelförmiger Form vor, so handelt es sich in der Regel um
wässerige Zubereitungen, die ggf. noch weitere, mit Wasser mischbare organische Lösungs
mittel sowie Verdickungsmittel enthalten. Zu den mit Wasser mischbaren organischen Lö
sungsmitteln zählen z. B. die oben Hydrophilierungsmittel genannten Verbindungen. Die Her
stellung von flüssigen bis gelförmigen Zubereitungen kann kontinuierlich oder batchweise
durch einfaches Vermischen der Bestandteile, ggf. bei erhöhter Temperatur erfolgen.
Zur Einstellung der Viskosität können einer flüssigen erfindungsgemäßen Zusammensetzung
ein oder mehrere Verdickungssysteme zugesetzt werden. Die Viskosität der erfindungsgemäßen
Zusammensetzungen kann mit üblichen Standardmethoden (beispielsweise
Brookfield-Viskosimeter RVD-VII bei 20 U/min und 20°C, Spindel 3) gemessen werden und
liegt vorzugsweise im Bereich von 100 bis 5000 mPas. Bevorzugte Zusammensetzungen
haben Viskositäten von 200 bis 4000 mPas, wobei Werte zwischen 400 und 2000 mPas be
sonders bevorzugt sind.
Geeignete Verdicker sind üblicherweise polymere Verbindungen. Diese auch
Quell(ungs)mittel genannten, meist organischen hochmolekularen Stoffe, die Flüssigkeiten
aufsaugen, dabei aufquellen und schließlich in zähflüssige echte oder kolloide Lösungen
übergehen, stammen aus den Gruppen der natürlichen Polymere, der abgewandelten natürli
chen Polymere und der vollsynthetischen Polymere.
Aus der Natur stammende Polymere, die als Verdickungsmittel Verwendung finden, sind bei
spielsweise Agar-Agar, Carrageen, Tragant, Gummi arabicum, Alginate, Pektine, Polyosen,
Guar-Mehl, Johannisbrotbaumkernmehl, Stärke, Dextrine, Xanthan, Gelatine und Casein.
Abgewandelte Naturstoffe stammen vor allem aus der Gruppe der modifizierten Stärken und
Cellulosen, beispielhaft seien hier Carboxymethylcellulose und andere Celluloseether, Hy
droxyethyl- und -propylcellulose sowie Kernmehlether genannt.
Darüber hinaus können auch tensidische Verdicker eingesetzt werden, z. B.
Alkylpolyglycoside, wie C8-10-Alkylpolyglucosid (APG® 220, Hersteller: Cognis GmbH) oder
C12-14-Alkylpolyglucosid (APG® 600, Hersteller: Cognis GmbH).
Duftstoffe werden den erfindungsgemäßen Wasch- und Reinigungsmittel-Portionen
zugesetzt, um den ästhetischen Gesamteindruck der Produkte zu verbessern und dem
Verbraucher neben der technischen Leistung ein sensorisch typisches und
unverwechselbares Produkt zur Verfügung zu stellen. Als Parfümöle oder Duftstoffe können
einzelne Riechstoff-Verbindungen verwendet werden, beispielsweise die synthetischen
Produkte vom Typ der Ester, Ether, Aldehyde, Ketone, Alkohole und Kohlenwasserstoffe.
Riechstoff-Verbindungen vom Typ der Ester sind beispielsweise Benzylacetat,
Phenoxyethylisobutyrat, p-t-Butylcyclohexylacetat, Linalylacetat, Dimethylbenzylcarbinyl
acetat, Phenylethylacetat, Linalylbenzoat, Benzylformiat, Ethylmethylphenylglycinat,
Allylcyclohexylpropionat, Styrallylpropionat und Benzylsalicylat. Zu den Ethern zählen
beispielsweise Benzylethylether. Zu den Aldehyden zählen z. B. lineare Alkanale mit 8 bis 18
C-Atomen, Citral, Citronellal, Citronellyloxyacetaldehyd, Cyclamenaldehyd, Hydroxy
citronellal, Lileal und Bourgeonal.
Zu den Ketonen zählen die Ionone, α-Isomethylionon, und Methylcedrylketon. Zu den
Alkoholen zählen Anethol, Citronellol, Eugenol, Geraniol, Linalool, Phenylethylalkohol und
Terpineol. Zu den Kohlenwasserstoffen zählen hauptsächlich Terpene wie Limonen und
Pinen. Bevorzugt werden Mischungen verschiedener Riechstoffe verwendet, die so
aufeinander abgestimmt sind, daß sie gemeinsam eine ansprechende Duftnote erzeugen.
Solche Parfümöle können auch natürliche Riechstoff-Gemische enthalten, wie sie aus
pflanzlichen Quellen zugänglich sind. Beispiele sind Pine-, Citrus-, Jasmin-, Patchouli-,
Rosen- oder Ylang-Ylang-Öl. Ebenfalls geeignet sind Muskatöl, Salbeiöl, Kamillenöl,
Nelkenöl, Melissenöl, Minzöl, Zimtblätteröl, Lindenblütenöl, Wacholderbeeröl, Vetiveröl,
Olibanumöl, Galbanumöl und Labdanumöl sowie Orangenblütenöl, Neroliol, Orangen
schalenöl und Sandelholzöl.
Üblicherweise liegt der Gehalt an Duftstoffen im Bereich bis zu 2 Gew.-% des gesamten
Wasch- oder Reinigungsmittels.
Die Duftstoffe können direkt in die waschaktiven Zubereitungen eingearbeitet werden; es
kann aber auch vorteilhaft sein, die Duftstoffe auf Träger aufzubringen, die die Haftung des
Parfüms auf der Wäsche verstärken und durch eine langsamere Duftfreisetzung für
langanhaltenden Duft der Textilien sorgen. Als solche Trägermaterialien haben sich
beispielsweise Cyclodextrine bewährt. Dabei können die Cyclodextrin-Parfüm-Komplexe
zusätzlich noch mit weiteren Hilfsstoffen beschichtet werden.
Eine weitere erfindungsgemäß bevorzugte Gruppe von Additiven sind Farbstoffe,
insbesondere wasserlösliche oder wasserdispergierbare Farbstoffe. Bevorzugt sind hier
Farbstoffe, wie sie zur Verbesserung der optischen Produktanmutung in Wasch- und
Reinigungsmitteln üblicherweise eingesetzt werden. Die Auswahl derartiger Farbstoffe
bereitet dem Fachmann keine Schwierigkeiten, insbesondere da derartige übliche Farbstoffe
eine hohe Lagerstabilität und Unempfindlichkeit gegenüber den übrigen Inhaltsstoffen der
waschaktiven Zubereitungen und gegen Licht sowie keine ausgeprägte Substantivität
gegenüber Textilfasern haben, um diese nicht anzufärben. Die Farbstoffe sind
erfindungsgemäß in den Waschmittel-, Spülmittel- oder Reinigungsmittel-Portionen in
Mengen von unter 0,01 Gew.-% zugegen.
Als weitere Zusätze können die erfindungsgemäßen Mittel auch Antiredepositionsmittel,
sogenannte Soil-Repellents, enthalten. Dies sind Polymere, die auf Fasern oder harte
Oberflächen aufziehen und dort einer Wiederanschmutzung entgegenwirken. Dieser Effekt
wird besonders deutlich, wenn ein Textil verschmutzt wird, das bereits vorher mehrfach mit
einem erfindungsgemäßen Waschmittel, das diese Öl- und fettlösende Komponente enthält,
gewaschen wurde. Zu den bevorzugten Öl- und fettlösenden Komponenten zählen
beispielsweise nichtionische Celluloseether wie Methylcellulose und Methylhydroxy
propylcellulose mit einem Anteil an Methoxy-Gruppen von 15 bis 30 Gew.-% und an
Hydroxypropoxyl-Gruppen von 1 bis 15 Gew.-%, jeweils bezogen auf den nichtionischen
Celluloseether, sowie die aus dem Stand der Technik bekannten Polymere der Phthalsäure
und/oder der Terephthalsäure bzw. von deren Derivaten, insbesondere Polymere aus
Ethylenterephthalaten und/oder Polyethylenglykolterephthalaten oder anionisch und/oder
nichtionisch modifizierten Derivaten von diesen. Besonders bevorzugt von diesen sind die
sulfonierten Derivate der Phthalsäure- und der Terephthalsäure-Polymere.
Als Soil-Release-Polymere werden im Sinne der vorliegenden Erfindung solche Polymere
bezeichnet, die ein Schmutzablösevermögen besitzen. Es handelt sich dabei üblicherweise
um Polyester, die Dicarbonsäureeinheiten und Alkylenglykoleinheiten und/oder Polyalkylen
glykoleinheiten enthalten. In der Literatur werden die Begriffe "Soil-Release" und "Soil-
Repellent" oft synonym verwendet.
Vergrauungsinhibitoren haben die Aufgabe, den von der Faser abgelösten Schmutz in der
Flotte suspendiert zu halten und so das Wiederaufziehen des Schmutzes zu verhindern.
Hierzu sind wasserlösliche Kolloide meist organischer Natur geeignet, beispielsweise die
wasserlöslichen Salze polymerer Carbonsäuren, Leim, Gelatine, Salze von Ethersulfonsäu
ren der Stärke oder der Cellulose oder Salze von sauren Schwefelsäureestern der Cellulose
oder der Stärke. Auch wasserlösliche saure Gruppen enthaltende Polyamide sind für diesen
Zweck geeignet, wegen ihres Stickstoffgehaltes allerdings weniger bevorzugt. Weiterhin las
sen sich lösliche Stärkepräparate und andere als die obengenannten Stärkeprodukte ver
wenden, z. B. abgebaute Stärke, Aldehydstärken usw. Auch Polyvinylpyrrolidon ist brauchbar.
Bevorzugt werden jedoch Celluloseether wie Carboxymethylcellulose (Na-Salz), Methyl
cellulose, Hydroxyalkylcellulose und Mischether wie Methylhydroxyethylcellulose, Methylhy
droxypropylcellulose, Methylcarboxy-methylcellulose und deren Gemische in Mengen von 0,1
bis 5 Gew.-%, bezogen auf die Mittel, eingesetzt.
Die Mittel können als optische Aufheller Derivate der Diaminostilbendisulfonsäure bzw. deren
Alkalimetallsalze enthalten. Geeignet sind z. B. Salze der 4,4'-Bis-(2-anilino-4-morpholino-
1,3,5-triazinyl-6-amino)-stilben-2,2'-disulfonsäure oder gleichartig aufgebaute Verbindungen,
die anstelle der Morpholino-Gruppe eine Diethanolaminogruppe, eine Methylaminogruppe,
eine Anilinogruppe oder eine 2-Methoxyethylaminogruppe tragen. Weiterhin können Aufheller
vom Typ der substituierten Diphenylstyryle anwesend sein, z. B. die Alkalisalze des 4,4'-Bis(2-
sulfostyryl)-diphenyls, 4,4'-Bis(4-chlor-3-sulfostyryl)-diphenyls, oder 4-(4-Chlorstyryl)-4'-(2-
sulfostyryl)-diphenyls. Auch Gemische der vorgenannten Aufheller können verwendet
werden.
Da textile Flächengebilde, insbesondere aus Reyon, Zellwolle, Baumwolle und deren
Mischungen, zum Knittern neigen können, weil die Einzelfasern gegen Durchbiegen, Knicken.
Pressen und Quetschen quer zur Faserrichtung empfindlich sind, können die
erfindungsgemäßen Mittel synthetische Knitterschutzmittel enthalten. Hierzu zählen
beispielsweise synthetische Produkte auf der Basis von Fettsäuren, Fettsäureestern.
Fettsäureamiden, -alkylolestern, -alkylolamiden oder Fettalkoholen, die meist mit Ethylenoxid
umgesetzt sind, oder Produkte auf der Basis von Lecithin oder modifizierter
Phosphorsäureester.
Zur Bekämpfung von Mikroorganismen können Wasch- oder Reinigungsmittel antimikrobielle
Wirkstoffe enthalten. Hierbei unterscheidet man je nach antimikrobiellem Spektrum und
Wirkungsmechanismus zwischen Bakteriostatika und Bakteriziden, Fungistatika und
Fungiziden usw.. Wichtige Stoffe aus diesen Gruppen sind beispielsweise
Benzalkoniumchloride, Alkylarylsulfonate, Halogenphenole und Phenolmercuriacetat. Die Be
griffe antimikrobielle Wirkung und antimikrobieller Wirkstoff haben im Rahmen der erfin
dungsgemäßen Lehre die fachübliche Bedeutung, die beispielsweise von K. H. Wallhäußer in
"Praxis der Sterilisation, Desinfektion - Konservierung: Keimidentifizierung - Betriebshy
giene" (5. Aufl. - Stuttgart; New York: Thieme, 1995) wiedergegeben wird, wobei alle dort
beschriebenen Substanzen mit antimikrobieller Wirkung eingesetzt werden können.
Geeignete antimikrobielle Wirkstoffe sind vorzugsweise ausgewählt aus den Gruppen der
Alkohole, Amine, Aldehyde, antimikrobiellen Säuren bzw. deren Salze, Carbonsäureester,
Säureamide, Phenole, Phenolderivate, Diphenyle, Diphenylalkane, Harnstoffderivate, Sauer
stoff-, Stickstoff-acetale sowie -formale, Benzamidine, Isothiazoline, Phthalimidderivate, Pyri
dinderivate, antimikrobiellen oberflächenaktiven Verbindungen, Guanidine, antimikrobiellen
amphoteren Verbindungen, Chinoline, 1,2-Dibrom-2,4-dicyanobutan, 4odo-2-propyl-butyl
carbamat, Iod, Iodophore, Peroxoverbindungen, Halogenverbindungen sowie beliebigen Ge
mischen der voranstehenden.
Der antimikrobielle Wirkstoff kann dabei ausgewählt sein aus Ethanol, n-Propanol, i-Propanol,
1,3-Butandiol, Phenoxyethanol, 1,2-Propylenglykol, Glycerin, Undecylensäure, Benzoesäure,
Salicylsäure, Dihydracetsäure, o-Phenylphenol, N-Methylmorpholin-acetonitril (MMA), 2-
Benzyl-4-chlorphenol, 2,2'-Methylen-bis-(6-brom-4-chlorphenol), 4,4'-Dichlor-2'-
hydroxydiphenylether (Dichlosan), 2,4,4'-Trichlor-2'-hydroxydiphenylether (Trichlosan),
Chlorhexidin, N-(4-Chlorphenyl)-N-(3,4-dichlorphenyl)-harnstoff, N,N'-(1,10-decan-diyldi-1-
pyridinyl-4-yliden)-bis-(1-octanamin)-dihydrochlorid, N,N'-Bis-(4-chlorphenyl)-3,12-diimino-
2,4,11,13-tetraaza-tetradecandiimidamid, Glucoprotaminen, antimikrobiellen oberflächen
aktiven quaternären Verbindungen, Guanidinen einschließlich den Bi- und Polyguanidinen,
wie beispielsweise 1,6-Bis-(2-ethylhexyl-biguanido-hexan)-dihydrochlorid, 1,6-Di-(N1,N,1'-
phenyldiguanido-N5,N5'-hexan-tetrahydochlorid, 1,6-Di-(N1,N1'-phenyl-N1,N1-methyldi
guanido-N5,N5')-hexan-dihydrochlorid, 1,6-Di-(N1,N1'-o-chlorophenyldiguanido-N5,N5')-hexan
dihydrochlorid, 1,6-Di-(N1,N1'-2,6-dichlorophenyldiguanido-N5,N5')-hexan-dihydrochlorid, 1,6-
Di-[N1,N,'-beta-(p-methoxyphenyl)-diguanido-N5,N5')-hexan-dihydrochlorid, 1,6-Di-(N1,N1'-α-
methyl-β-phenyldiguanido-N5,N5')-hexan-dihydrochlorid, 1,6-Di-(N1,N1'-p-nitrophenyldi
guanido-N5,N5')-hexan-dihydrochlorid, ω:ω'-Di-(N1,N1'-phenyldiguanido-N5,N5')-di-n-propyl
ether-dihydrochlorid, ω:ω'-Di-(N1,N1'-p-chlorophenyldiguanido-N5,N5')-di-n-propylether-tetra
hydrochlorid, 1,6-Di-(N1,N1'-2,4-dichlorophenyldiguanido-N5,N5')-hexan-tetrahydrochlorid, 1,6-
Di-(N1,N1'-p-methylphenyldiguanido-N5,N5')-hexan-dihydrochlorid, 1,6-Di-(N1,N1'-2,4,5-tri
chlorophenyldiguanido-N5,N5') hexan-tetrahydrochlorid, 1,6-Di-[N1,N1'-α-(p-chlorophenyl)-
ethyldiguanido-N5,N5']-hexan-dihydrochlorid, ω:ω'-Di-(N1,N1'-p-chlorophenyldiguanido-N5,N5')-
m-xylen-dihydrochlorid, 1,12-Di-(N1,N1'-p-chlorophenyldiguanido-N5,N5')-dodecan-dihydro
chlorid, 1,10-Di-(N1,N1'-phenyldiguanido-N5,N5')-decan-tetrahydrochlorid, 1,12-Di-(N1,N1'-
phenyldiguanido-N5,N5')-dodecan-tetrahydrochlorid, 1,6-Di-(N1,N1'-o-chlorophenyldiguanido-
N5,N5')-hexan-dihydrochlorid, 1,6-Di-(N1,N1'-o-chlorophenyldiguanido-N5,N5')-hexan
tetrahydrochlorid, Ethylen-bis-(1-tolyl-biguanid), Ethylen-bis-(p-tolyl-biguanid), Ethylen-bis-
(3,5-dimethylphenylbiguanid), Ethylen-bis-(p-tert-amylphenylbiguanid), Ethylen-bis-(nonyl
phenylbiguanid), Ethylen-bis-(phenylbiguanid), Ethylen-bis-(N-butylphenylbiguanid), Ethylen-
bis-(2,5-diethoxyphenylbiguanid), Ethylen-bis-(2,4-dimethylphenyl biguanid), Ethylen-bis-(o-
diphenylbiguanid), Ethylen-bis-(mixed-amyl-naphthylbiguanid), N-Butyl-ethylen-bis-(phenyl
biguanid), Trimethylen-bis-(o-tolylbiguanid), N-Butyl-trimethyle-bis-(phenyl-biguanide) und die
entsprechenden Salze wie Acetate, Gluconate, Hydrochloride, Hydrobromide, Citrate,
Bisulfite, Fluoride, Polymaleate, N-Cocosalkylsarcosinate, Phosphite, Hypophosphite,
Perfluorooctanoate, Silicate, Sorbate, Salicylate, Maleate, Tartrate, Fumarate,
Ethylendiamintetraacetate, Iminodiacetate, Cinnamate, Thiocyanate, Arginate, Pyromellitate,
Tetracarboxybutyrate, Benzoate, Glutarate, Monofluorphosphate, Perfluorpropionate sowie
beliebige Mischungen davon. Weiterhin eignen sich halogenierte Xylol- und Kresolderivate,
wie p-Chlormetakresol oder p-Chlor-meta-xylol, sowie natürliche antimikrobielle Wirkstoffe
pflanzlicher Herkunft (z. B. aus Gewürzen oder Kräutern), tierischer sowie mikrobieller
Herkunft. Vorzugsweise können antimikrobiell wirkende oberflächenaktive quaternäre
Verbindungen, ein natürlicher antimikrobieller Wirkstoff pflanzlicher Herkunft und/oder ein
natürlicher antimikrobieller Wirkstoff tierischer Herkunft, äußerst bevorzugt mindestens ein
natürlicher antimikrobieller Wirkstoff pflanzlicher Herkunft aus der Gruppe, umfassend
Coffein, Theobromin und Theophyllin sowie etherische Öle wie Eugenol, Thymol und
Geraniol, und/oder mindestens ein natürlicher antimikrobieller Wirkstoff tierischer Herkunft
aus der Gruppe, umfassend Enzyme wie Eiweiß aus Milch, Lysozym und Lactoperoxidase,
und/oder mindestens eine antimikrobiell wirkende oberflächenaktive quaternäre Verbindung
mit einer Ammonium-, Sulfonium-, Phosphonium-, Iodonium- oder Arsoniumgruppe,
Peroxoverbindungen und Chlorverbindungen eingesetzt werden. Auch Stoffe mikrobieller
Herkunft, sogenannte Bakteriozine, können eingesetzt werden.
Die als antimikrobielle Wirkstoffe geeigneten quaternären Ammoniumverbindungen (QAV)
weisen die allgemeine Formel (R32)(R33)(R34)(R35)N+ X- auf, in der R32 bis R35 gleiche oder
verschiedene C1-C22-Alkylreste, C7-C28-Aralkylreste oder heterozyklische Reste, wobei zwei
oder im Falle einer aromatischen Einbindung wie im Pyridin sogar drei Reste gemeinsam mit
dem Stickstoffatom den Heterozyklus, z. B. eine Pyridinium- oder Imidazoliniumverbindung,
bilden, darstellen und X- Halogenidionen, Sulfationen, Hydroxidionen oder ähnliche Anionen
sind. Für eine optimale antimikrobielle Wirkung weist vorzugsweise wenigstens einer der
Reste eine Kettenlänge von 8 bis 18, insbesondere 12 bis 16, C-Atomen auf.
QAV sind durch Umsetzung tertiärer Amine mit Alkylierungsmitteln, wie z. B. Methylchlorid,
Benzylchlorid, Dimethylsulfat, Dodecylbromid, aber auch Ethylenoxid herstellbar. Die Alkylie
rung von tertiären Aminen mit einem langen Alkyl-Rest und zwei Methyl-Gruppen gelingt be
sonders leicht, auch die Quaternierung von tertiären Aminen mit zwei langen Resten und
einer Methyl-Gruppe kann mit Hilfe von Methylchlorid unter milden Bedingungen durchgeführt
werden. Amine, die über drei lange Alkyl-Reste oder Hydroxy-substituierte Alkyl-Reste verfü
gen, sind wenig reaktiv und werden bevorzugt mit Dimethylsulfat quaterniert.
Geeignete QAV sind beispielweise Benzalkoniumchlorid (N-Alkyl-N,N-dimethyl-benzyl-am
moniumchlorid, CAS No. 8001-54-5), Benzalkon B (m,p-Dichlorbenzyl-dimethyl-C12-alkyl
ammoniumchlorid, CAS No. 58390-78-6), Benzoxoniumchlorid (Benzyl-dodecyl-bis-(2-hy
droxyethyl)-ammoniumchlorid), Cetrimoniumbromid (N-Hexadecyl-N,N-trimethyl-ammonium
bromid, CAS No. 57-09-0), Benzetoniumchlorid (N,N-Dimethyl-N-[2-[2-[p-(1,1,3,3-tetrame
thylbutyl)-phenoxy]-ethoxy]-ethyl]-benzylammoniumchlorid, CAS No. 121-54-0), Dialkyldime
thylammoniumchlorid wie Di-n-decyl-dimethyl-ammoniumchlorid (CAS No. 7173-51-5-5),
Didecyldimethylammoniumbromid (CAS No. 2390-68-3), Dioctyl-dimethyl-ammoniumchlorid,
1-Cetylpyridiniumchlorid (CAS No. 123-03-5) und Thiazoliniodid (CAS No. 15764-48-1) sowie
deren Mischungen. Besonders bevorzugte QAV sind die Benzalkoniumchloride mit C8-C18-
Alkylresten, insbesondere C12-C14-Alkyl-benzyl-dimethyl-ammoniumchlorid.
Benzalkoniumhalogenide und/oder substituierte Benzalkoniumhalogenide sind beispielsweise
kommerziell erhältlich als Barquat® ex Lonza, Marquat® ex Mason, Variquat® ex Witco/Sherex
und Hyamine® ex Lonza, sowie Bardac® ex Lonza. Weitere kommerziell erhältliche
antimikrobielle Wirkstoffe sind N-(3-Chlorallyl)-hexaminiumchlorid wie Dowicide® und Dowicil®
ex Dow, Benzethoniumchlorid wie Hyamine® 1622 ex Rohm & Haas,
Methylbenzethoniumchlorid wie Hyamine® 10X ex Rohm & Haas, Cetylpyridiniumchlorid wie
Cepacolchlorid ex Merrell Labs.
Die antimikrobiellen Wirkstoffe werden in Mengen von 0,0001 Gew.-% bis 1 Gew.-%,
bevorzugt von 0,001 Gew.-% bis 0,8 Gew.-%, besonders bevorzugt von 0,005 Gew.-% bis
0,3 Gew.-% und insbesondere von 0,01 bis 0,2 Gew.-% eingesetzt.
Um unerwünschte, durch Sauerstoffeinwirkung und andere oxidative Prozesse verursachte
Veränderungen an den Mitteln und/oder den behandelten Textilien zu verhindern, können die
Mittel Antioxidantien enthalten. Als Antioxidantien können dabei beispielsweise durch sterisch
gehinderte Gruppen substituierte Phenole, Bisphenole und Thiobisphenole verwendet
werden. Andere Substanzklassen sind aromatische Amine, bevorzugt sekundäre aromatische
Amine und substituierte p-Phenylendiamine, Phosphorverbindungen mit dreiwertigem
Phosphor wie Phosphine, Phosphite und Phosphonite, Endiol-Gruppen enthaltende Verbin
dungen, sogenannte Reduktone, wie die Ascorbinsäure und ihre Derivate, Organoschwefel
verbindungen, wie die Ester der 3,3'-Thiodipropionsäure mit C1-18-Alkanolen, insbesondere
C10-18-Alkanolen, Metallionen-Desaktivatoren, die in der Lage sind, die Autooxidation kataly
sierende Metallionen, wie z. B. Kupfer, zu komplexieren, wie EDTA, Nitrilotriessigsäure etc.
und ihre Mischungen.
Die erfindungsgemäßen Mittel können zum Schutze des Spülgutes oder der Maschine
Korrosionsinhibitoren enthalten, wobei Silberschutzmittel im Bereich des maschinellen
Geschirrspülens eine besondere Bedeutung haben Allgemein können vor allem
Silberschutzmittel ausgewählt aus der Gruppe der Triazole, der Benzotriazole, der
Bisbenzotriazole, der Aminotriazole, der Alkylaminotriazole und der Übergangsmetallsalze
oder -komplexe eingesetzt werden. Besonders bevorzugt zu verwenden sind Benzotriazol
und/oder Alkylaminotriazol. Man findet in Reinigerformulierungen darüber hinaus häufig
aktivchlorhaltige Mittel, die das Korrodieren der Silberoberfläche deutlich vermindern können.
In chlorfreien Reinigern werden besonders sauerstoff- und stickstoffhaltige organische
redoxaktive Verbindungen, wie zwei- und dreiwertige Phenole, zum Beispiel Hydrochinon,
Brenzkatechin, Hydroxyhydrochinon, Gallussäure, Phloroglucin, Pyrogallol beziehungsweise
Derivate dieser Verbindungsklassen. Auch salz- und komplexartige anorganische
Verbindungen, wie Salze der Metalle Mn, Ti, Zr, Hf, V, Co und Ce finden häufig Verwendung.
Bevorzugt sind hierbei die Übergangsmetallsalze, die ausgewählt sind aus der Gruppe der
Mangan und/oder Cobaltsalze und/oder -komplexe, besonders bevorzugt der Cobalt(ammin)-
Komplexe, der Cobalt(acetat)-Komplexe, der Cobalt(carbonyl)-Komplexe, der Chloride des
Cobalts oder Mangans und des Mangansulfats. Ebenfalls können Zinkverbindungen zur
Verhinderung der Korrosion am Spülgut eingesetzt werden.
Ein erhöhter Tragekomfort kann aus der zusätzlichen Verwendung von Antistatika resultieren,
die den erfindungsgemäßen Mitteln zusätzlich beigefügt werden. Antistatika vergrößern die
Oberflächenleitfähigkeit und ermöglichen damit ein verbessertes Abfließen gebildeter
Ladungen. Äußere Antistatika sind in der Regel Substanzen mit wenigstens einem hydro
philen Molekülliganden und geben auf den Oberflächen einen mehr oder minder hygroskopi
schen Film. Diese zumeist grenzflächenaktiven Antistatika lassen sich in stickstoffhaltige
(Amine, Amide, quartäre Ammoniumverbindungen), phosphorhaltige (Phosphorsäureester)
und schwefelhaltige (Alkylsulfonate, Alkylsulfate) Antistatika unterteilen. Lauryl- und Stearyl
dimethylbenzylammoniumchloride eignen sich als Antistatika für Textilien bzw. als Zusatz zu
Waschmitteln, wobei zusätzlich ein Avivageeffekt erzielt wird.
Zur Verbesserung des Wasserabsorptionsvermögens, der Wiederbenetzbarkeit der behan
delten Textilien und zur Erleichterung des Bügelns der behandelten Textilien können in den
erfindungsgemäßen Mitteln beispielsweise Silikonderivate eingesetzt werden. Diese verbes
sern zusätzlich das Ausspülverhalten der erfindungsgemäßen Mittel durch ihre schauminhi
bierenden Eigenschaften. Bevorzugte Silikonderivate sind beispielsweise Polydialkyl- oder
Alkylarylsiloxane, bei denen die Alkylgruppen ein bis fünf C-Atome aufweisen und ganz oder
teilweise fluoriert sind. Bevorzugte Silikone sind Polydimethylsiloxane, die gegebenenfalls
derivatisiert sein können und dann aminofunktionell oder quaterniert sind bzw. Si-OH-, Si-H-
und/oder Si-Cl-Bindungen aufweisen. Die Viskositäten der bevorzugten Silikone liegen bei
25°C im Bereich zwischen 100 und 100000 mPas, wobei die Silikone in Mengen zwischen
0,05 und 5 Gew.-%, bezogen auf das gesamte Mittel, eingesetzt werden können.
Die Mittel können UV-Absorber enthalten, die auf die behandelten Textilien aufziehen und die
Lichtbeständigkeit der Fasern und/oder die Lichtbeständigkeit des sonstiger
Rezepturbestandteile verbessern. Unter UV-Absorber sind organische Substanzen
(Lichtschutzfilter) zu verstehen, die in der Lage sind, ultraviolette Strahlen zu absorbieren und
die aufgenommene Energie in Form längerwelliger Strahlung, z. B. Wärme wieder abzugeben.
Verbindungen, die diese gewünschten Eigenschaften aufweisen, sind beispielsweise die
durch strahlungslose Desaktivierung wirksamen Verbindungen und Derivate des
Benzophenons mit Substituenten in 2- und/oder 4-Stellung. Weiterhin sind auch substituierte
Benzotriazole, in 3-Stellung phenylsubstituierte Acrylate (Zimtsäurederivate), gegebenenfalls
mit Cyanogruppen in 2-Stellung, Salicylate, organische Ni-Komplexe sowie Naturstoffe wie
Umbelliferon und die körpereigene Urocansäure geeignet. Besondere Bedeutung haben
Biphenyl- und vor allem Stilbenderivate wie sie beispielsweise in der EP 0728749 A
beschrieben werden und kommerziell als Tinosorb® FD oder Tinosorb® FR ex Ciba erhältlich
sind. Als UV-B-Absorber sind zu nennen 3-Benzylidencampher bzw. 3-
Benzylidennorcampher und dessen Derivate, z. B. 3-(4-Methylbenzyliden)-campher, wie in der
EP 0693471 B1 beschrieben; 4-Aminobenzoesäurederivate, vorzugsweise 4-
(Dimethylamino)-benzoesäure-2-ethylhexylester, 4-(Dimethylamino)-benzoesäure-2-octyl
ester und 4-(Dimethylamino) benzoesäureamylester; Ester der Zimtsäure, vorzugsweise 4-
Methoxyzimtsäure-2-ethylhexylester, 4-Methoxyzimtsäurepropylester, 4-Methoxyzimtsäure
isoamylester, 2-Cyano-3,3-phenylzimtsäure-2-ethylhexylester (Octocrylene); Ester der
Salicylsäure, vorzugsweise Salicylsäure-2-ethylhexylester, Salicylsäure-4-isopropylben
zylester, Salicylsäurehomomenthylester; Derivate des Benzophenons, vorzugsweise 2-
Hydroxy-4-methoxybenzophenon, 2-Hydroxy-4-methoxy-4'-methylbenzophenon, 2,2'-
Dihydroxy-4-methoxybenzophenon; Ester der Benzalmalonsäure, vorzugsweise 4-
Methoxybenzmalonsäuredi-2-ethylhexylester; Triazinderivate, wie z. B. 2,4,6-Trianilino-(p-
carbo-2'-ethyl-1'-hexyloxy)-1,3,5-triazin und Octyl Triazon, wie in der EP 0818450 A1
beschrieben oder Dioctyl Butamido Triazone (Uvasorb® HEB); Propan-1,3-dione, wie z. B. 1-
(4-tert.-Butylphenyl)-3-(4'methoxyphenyl)-propan-1,3-dion; Ketotricyclo(5.2.1.0)decan-Deri
vate, wie in der EP 0694521 B1 beschrieben. Weiterhin geeignet sind 2-Phenylbenzimidazol-
5-sulfonsäure und deren Alkali-, Erdalkali-, Ammonium-, Alkylammonium-, Alkanol
ammonium- und Glucammoniumsalze; Sulfonsäurederivate von Benzophenonen,
vorzugsweise 2-Hydroxy-4-methoxybenzophenon-5-sulfonsäure und ihre Salze;
Sulfonsäurederivate des 3-Benzylidencamphers, wie z. B. 4-(2-Oxo-3-bornylidenmethyl)
benzol-sulfonsäure und 2-Methyl-5-(2-oxo-3-bornyliden)sulfonsäure und deren Salze.
Als typische UV-A-Filter kommen insbesondere Derivate des Benzoylmethans in Frage, 05738 00070 552 001000280000000200012000285910562700040 0002010047481 00004 05619 wie
beispielsweise 1-(4'-tert.-Butylphenyl)-3-(4'-methoxyphenyl)-propan-1,3-dion, 4-tert.-Butyl-4'-
methoxydibenzoylmethan (Parsol 1789), 1-Phenyl-3-(4'-isopropylphenyl)-propan-1,3-dion
sowie Enaminverbindungen, wie beschrieben in der DE 197 12 033 A1 (BASF). Die UV-A und
UV-B-Filter können selbstverständlich auch in Mischungen eingesetzt werden. Neben den
genannten löslichen Stoffen kommen für diesen Zweck auch unlösliche Lichtschutzpigmente,
nämlich feindisperse, vorzugsweise nanoisierte Metalloxide bzw. Salze in Frage. Beispiele für
geeignete Metalloxide sind insbesondere Zinkoxid und Titandioxid und daneben Oxide des
Eisens, Zirkoniums, Siliciums, Mangans, Aluminiums und Cers sowie deren Gemische. Als
Salze können Silicate (Talk), Bariumsulfat oder Zinkstearat eingesetzt werden. Die Oxide und
Salze werden in Form der Pigmente bereits für hautpflegende und hautschützende
Emulsionen und dekorative Kosmetik verwendet. Die Partikel sollten dabei einen mittleren
Durchmesser von weniger als 100 nm, vorzugsweise zwischen 5 und 50 nm und
insbesondere zwischen 15 und 30 nm aufweisen. Sie können eine sphärische Form
aufweisen, es können jedoch auch solche Partikel zum Einsatz kommen, die eine ellipsoide
oder in sonstiger Weise von der sphärischen Gestalt abweichende Form besitzen. Die
Pigmente können auch oberflächenbehandelt, d. h. hydrophilisiert oder hydrophobiert
vorliegen. Typische Beispiele sind gecoatete Titandioxide, wie z. B. Titandioxid T 805
(Degussa) oder Eusolex® T2000 (Merck). Als hydrophobe Coatingmittel kommen dabei vor
allem Silicone und dabei speziell Trialkoxyoctylsilane oder Simethicone in Frage.
Vorzugsweise wird mikronisiertes Zinkoxid verwendet. Weitere geeignete UV-Lichtschutzfilter
sind der Übersicht von P. Finkel in SÖFW-Journal 122, 543 (1996) zu entnehmen.
Die UV-Absorber werden üblicherweise in Mengen von 0,01 bis 5 Gew.-%, vorzugsweise von
0,03 bis 1 Gew.-%, eingesetzt.
Zu den in fester Form vorliegenden Mittel zählen z. B. Pulver, Kompaktate, wie Granulate und
Formkörper (Tabletten). Die einzelnen Formen können nach aus dem Stand der Technik be
kannten Verfahren hergestellt werden, wie durch Sprühtrocknung, Granulation und Verpres
sen.
Liegen die erfindungsgemäßen Mittel in Form von Formkörpern vor, so sind die
Wirtsubstanzen vorzugsweise an ein Tablettensprengmittel, wie es oben beschrieben wurde,
gebunden.
Die erfindungsgemäßen Wasch- oder Reinigungsmittel eignen sich sowohl zum Reinigen von
harten Oberflächen einschließlich Geschirr sowie zum Waschen von Textilien, wobei es
allgemeines Fachwissen ist, die Inhaltsstoffe auf den jeweiligen Anwendungszweck
abzustimmen.
Reinigen von harten Oberflächen im Sinne der vorliegenden Erfindung schließt das Reinigen
aller im Haushalt und im gewerblichen Bereich vorkommenden Flächen einschließlich Fuß
böden, Wand- und Schrankflächen sowie Fenster ein. Ebenso ist auch das Reinigen von Geschirr
mit umfaßt. Zum Reinigungsvorgang zählen auch Schritte zur Vor- und Nachbehand
lung, wie ein Spülvorgang.
In einer bevorzugten Ausführungsform enthält ein erfindungsgemäßes Mittel zum Reinigen
von harten Oberflächen 3 bis 45 Gew.-% Tenside, bis zu 10 Gew.-% organisches
Lösungsmittel (Hydrophilierungsmittel), ggf. Komplexbildner, filmbildende Polymere oder
Cobuilder, die funktionelle Gruppen aufweisen und an die die Wirtsubstanzen gebunden sind,
und Wasser.
Noch ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Textilwaschmittel,
enthaltend Tenside und Kondensate, wie sie voranstehend beschrieben werden. Die
Textilwaschmittel können in Abhängigkeit von ihrer speziellen Rezeptur zur Wäschevor
behandlung, zum Waschen und zur Nachbehandlung, d. h. als Weichspüler etc., eingesetzt
werden.
In einer bevorzugten Ausführungsform enthält ein erfindungsgemäßes Textilwaschmittel, das
in fester Form vorliegt, 0,1 bis 10 Gew.-% an einen oder mehrere Inhaltsstoffe gebundene
Wirtsubstanzen, sowie 2,5 bis 20 Gew.-% anionisches Tensid, 1 bis 20 Gew.-%
nichtionisches Tensid, 30 bis 55 Gew.-% wasserunlöslichen anorganischen Builder, bis zu 25 Gew.-%,
insbesondere 1 bis 15 Gew.-% Bleichmittel, bis zu 8 Gew.-%, insbesondere 0,5 bis
6 Gew.-% Bleichaktivator und bis zu 20 Gew.-%, insbesondere 0,1 bis 15 Gew.-%
anorganische Salze, insbesondere Alkalicarbonat, -bicarbonat, -sulfat und/oder -silikat, sowie
bis zu 2 Gew.-%, insbesondere 0,4 bis 1,2 Gew.-%, Enzym.
In einer ebenfalls bevorzugten Ausführungsform enthält ein erfindungsgemäßes
Textilwaschmittel, das in flüssiger Form vorliegt, 0,1 bis 10 Gew.-% an einen oder mehrere
Inhaltsstoffe gebundene Wirtsubstanzen, bis zu 15 Gew.-%, insbesondere 3 bis 10 Gew.-%
anionische Tenside, bis zu 15 Gew.-%, insbesondere 3 bis 10 Gew.-% nichtionische Tenside,
bis zu 18 Gew.-%, insbesondere 4 bis 16 Gew.-% Seife, 0,5 bis 20 Gew.-% wasserlöslichen
organischen Builder, bis zu 20 Gew.-%, insbesondere bis 5 Gew.-% wasserunlöslichen
anorganischen Builder, und bis zu 60 Gew.-%, insbesondere 10 bis 50 Gew.-% Wasser
und/oder ein mit Wasser mischbares Lösungsmittel, Enzym sowie bis zu 10 Gew.-%,
insbesondere 0,01 bis 7,5 Gew.-%, eines Enzymstabilisatorsystems.
In einer weiteren Ausführungsform ist das erfindungsgemäße Mittel ein Mittel zur
Textilnachbehandlung, das vorzugsweise von 3 bis 50 Gew.-%, besonders bevorzugt von 5
bis 40 Gew.-% und insbesondere von 10 bis 30 Gew.-% einer textilweichmachenden
Substanz, die zumindest teilweise in den Wirtsubstanzen enthalten ist, und Wasser enthält.
Claims (19)
1. Wasch- oder Reinigungsmittel, dadurch gekennzeichnet, daß es eine oder mehrere
Wirtsubstanzen, die an einen oder mehrere in Wasch- oder Reinigungsmitteln übliche
Inhaltsstoffe gebunden sind, enthält.
2. Wasch- oder Reinigungsmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Wirtsubstanzen über kovalente Bindungen an die Inhaltsstoffe gebunden sind.
3. Wasch- oder Reinigungsmittel nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Wirtsubstanzen Cyclodextrine und/oder Cyclodextrin
derivate sind.
4. Wasch- oder Reinigungsmittel nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Cyclodextrine und/oder Cyclodextrinderivate aus 5 bis 12 Glukoseeinheiten aufgebaut
sind.
5. Wasch- oder Reinigungsmittel nach einem der Ansprüche 3 oder 4, dadurch
gekennzeichnet, daß es ein Gemisch aus Cyclodextrinen und/oder Cyclodextrin
derivaten enthält, das aus α-, β- und/oder γ-Cyclodextrinen und/oder Cyclodextrin
derivaten besteht
6. Wasch- oder Reinigungsmittel nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Inhaltsstoffe, an welche die Wirtsubstanzen gebunden sind,
ausgewählt sind aus natürlichen und synthetischen monomeren und polymeren
Verbindungen mit funktionellen Gruppen, insbesondere aus solchen mit OH-Gruppen.
7. Wasch- oder Reinigungsmittel nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Inhaltsstoffe ausgewählt sind aus Vergrauungsinhibitoren, kationischen Cellulose
derivaten, Cobuildern und Desintegrationshilfsmitteln.
8. Wasch- oder Reinigungsmittel nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Wirtsubstanzen direkt an die frei zugänglichen funktionellen
Gruppen der Inhaltsstoffe gebunden sind.
9. Wasch- oder Reinigungsmittel nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die Wirtsubstanz über Spacer an die frei zugänglichen
funktionellen Gruppen der Inhaltsstoffe gebunden sind.
10. Wasch- oder Reinigungsmittel nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die
Spacer ausgewählt sind aus linearen und/oder verzweigten Alkylgruppen,
Arylgruppen, linearen und/oder verzweigten Alkyl-Arylgruppen und/oder oligomeren
Ethylenglykolterephthalatgruppen sowie polymeren Gruppen.
11. Wasch- oder Reinigungsmittel nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die
polymeren Gruppen aufgebaut sind aus Monomeren ausgewählt aus Triazin und/oder
halogenierten Triazinderivaten, wie Monochlortriazin, sowie Dimethylol-harnstoff
(DMU), Dimethoxymethyl-harnstoff (DMUMe2), Methoxymethyl-melaminen,
insbesondere Trimethoxymethyl-melamin bis Hexamethoxymethylmelamin, Dime
thylol-alkandiol-diurethanen, Dimethylolethylenharnstoff (DMDHEU), Dimethylol
propylenharnstoff (DMPU), Dimethylol-4-methoxy-5,5-dimethyl-propylenharnstoff, Di
methylol-5-hydroxypropylenharnstoff, Dimethylol-hexahydrotriazione, Dimethoxy
methyluron, Tetramethylolacetylendiharnstoff, Dimethylolcarbamaten und/oder Methy
lolacrylamiden.
12. Wasch- oder Reinigungsmittel nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß die Inhaltsstoffe die Wirtsubstanzen in einer Menge zwischen
0,5 und 25 Gew.-%, vorzugsweise zwischen 2 und 10 Gew.-%, bezogen auf den
jeweiligen Inhaltsstoff, aufweisen.
13. Wasch- oder Reinigungsmittel nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch
gekennzeichnet, daß als weitere Inhaltsstoffe Tenside, ausgewählt aus
nichtionischen, anionischen, amphoteren und kationischen Tensiden, Builder,
Cobuilder, Enzyme, Bleichmittel, Bleichaktivatoren, Schauminhibitoren, anorganische
Salze, Lösungsmittel, pH-Stellmittel, Duftstoffe, Parfümträger, Farbstoffe, Hydrotrope,
Silikonöle, Soil-Repellent- und Soil-Release-Verbindungen, Vergrauungsinhibitoren,
optische Aufheller, Einlaufverhinderer, Knitterschutzmittel, Farbübertragungsin
hibitoren, antimikrobielle Wirkstoffe, Antioxidantien, Korrosionsinhibitoren, Antistatika,
Bügelhilfsmittel, Phobier- und Imprägniermittel, Quell- und Schiebefestmittel, UV-
Absorber sowie deren beliebigen Gemischen enthalten sein können.
14. Wasch- oder Reinigungsmittel nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, daß es in flüssiger bis gelförmiger oder auch in fester Form vorliegt.
15. Wasch- oder Reinigungsmittel nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß es
als Formkörper vorliegt und der Inhaltsstoff, an den die Wirtsubstanzen gebunden
sind, ein Tablettensprengmittel ist.
16. Wasch- oder Reinigungsmittel nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch
gekennzeichnet, daß es ein Mittel zum Reinigen von harten Oberflächen ist und 3 bis
45 Gew.-% Tenside, bis zu 10 Gew.-% organisches Lösungsmittel (Hydrophilierungs
mittel), ggf. Komplexbildner, filmbildende Polymere oder Cobuilder, die funktionelle
Gruppen aufweisen und an die die Wirtsubstanzen gebunden sind, und Wasser
enthält.
17. Wasch- oder Reinigungsmittel nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch
gekennzeichnet, daß es ein Textilwaschmittel ist, das in fester Form vorliegt und 0,1
bis 10 Gew.-% an einen oder mehrere Inhaltsstoffe gebundene Wirtsubstanzen
enthält, sowie 2,5 bis 20 Gew.-% anionisches Tensid, 1 bis 20 Gew.-% nichtionisches
Tensid, 30 bis 55 Gew.-% wasserunlöslichen anorganischen Builder, bis zu 25 Gew.-
%, insbesondere 1 bis 15 Gew.-% Bleichmittel, bis zu 8 Gew.-%, insbesondere 0,5 bis
6 Gew.-% Bleichaktivator und bis zu 20 Gew.-%, insbesondere 0,1 bis 15 Gew.-%
anorganische Salze, insbesondere Alkalicarbonat, -sulfat und/oder -silikat, sowie bis
zu 2 Gew.-%, insbesondere 0,4 bis 1,2 Gew.-%, Enzym.
18. Wasch- oder Reinigungsmittel nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch
gekennzeichnet, daß es ein Textilwaschmittel ist, das in flüssiger Form vorliegt und
0,1 bis 10 Gew.-% an einen oder mehrere Inhaltsstoffe gebundene Wirtsubstanzen
enthält, sowie bis zu 15 Gew.-%, insbesondere 3 bis 10 Gew.-% anionische Tenside,
bis zu 15 Gew.-%, insbesondere 3 bis 10 Gew.-% nichtionische Tenside, bis zu 18 Gew.-%,
insbesondere 4 bis 16 Gew.-% Seife, 0,5 bis 20 Gew.-% wasserlöslichen
organischen Builder, bis zu 20 Gew.-%, insbesondere 0,1 bis 5 Gew.-% wasserun
löslichen anorganischen Builder, und bis zu 60 Gew.-%, insbesondere 10 bis 50 Gew.-%
Wasser und/oder ein mit Wasser mischbares Lösungsmittel, Enzym sowie bis
zu 10 Gew.-%, insbesondere 0,01 bis 7,5 Gew.-%, eines Enzymstabilisatorsystems.
19. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß es ein
Mittel zur Textilnachbehandlung ist, das vorzugsweise von 3 bis 50 Gew.-%,
besonders bevorzugt von 5 bis 40 Gew.-% und insbesondere von 10 bis 30 Gew.-%
einer textilweichmachenden Substanz, die zumindest teilweise in den Wirtsubstanzen
enthalten ist, und Wasser enthält.
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