DE10047422C1 - Verfahren zur Überwachung von Wasseroberflächen auf Verunreinigungen - Google Patents
Verfahren zur Überwachung von Wasseroberflächen auf VerunreinigungenInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Überwachung von Wasseroberflächen auf Verunreinigungen, insbesondere Öle, durch eine Videokamera, insbesondere bei fehlendem Tageslicht. DOLLAR A Erfindungsgemäß gelingt dies durch ein Verfahren, bei dem die zu überwachende Wasseroberfläche 4 über eine Reflektionswand 3 von einem Scheinwerfer 2 abgestrahlt wird, die von der Reflektionswand 3 diffus angestrahlte Wasseroberfläche 4 durch die Videokamera 1 aufgenommen wird und die Verunreinigungen durch die - über ein Übertragungsmedium 6 und eine Videoempfangsbaugruppe 7 - auf eine Visualisierungseinrichtung 8 übertragenen Aufnahmen sofort angezeigt werden. DOLLAR A Mit dem Verfahren sind die Öle auch nachts sehr gut nachweisbar.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Überwachung von Wasseroberflächen auf
Verunreinigungen, insbesondere Öle, durch eine Videokamera, insbesondere bei
fehlendem Tageslicht.
Es ist schon eine Vielzahl videobasierender Überwachungsverfahren bei Tageslicht
vorgeschlagen worden. Es ist aber nicht bekannt, daß eindeutig auswertbare farbige
Ölabbildungen mit den typischen Reflexionen auf bewegten Wasseroberflächen
unter Freilandbedingungen auch in der Nacht oder in dunklen Räumen erzeugt
werden können.
In der videogestützten Sicherheitstechnik steht die Detektion von Bewegungen und
Erkennung von Objekten im Vordergrund. Die Darstellung von Farbreflexen zur ein
deutigen Identifizierung von Verunreinigungen, vor allem von Ölfilmen, ist mit den
gebräuchlichen Videoüberwachungskomponenten bisher unter ungünstigen
Lichtbedingungen, vor allem nachts, nicht möglich.
Ziel der Erfindung ist die eindeutige, ganztägig, d. h. auch bei fehlendem Tageslicht,
vergleichbare und zuverlässige Abbildung von Verunreinigungen, insbesondere von
ölhaltigen Schadstoffen, als Grundlage für die schnellstmögliche Einleitung von
Maßnahmen zur Schadens- bzw. Gefahrenabwehr.
Erfindungsgemäß gelingt dies durch ein Verfahren, bei dem die zu überwachende
Wasseroberfläche 4 über eine Reflektionswand 3 von einem Scheinwerfer 2
angestrahlt wird, die von der Reflektionswand 3 diffus angestrahlte Wasserober
fläche 4 durch die Videokamera 1 farbig aufgenommen wird und die Verunreini
gungen durch die über ein Übertragungsmedium 6, dem ggfs. eine Videoübertra
gungsbaugruppe 5 vorgeschaltet und eine Videoempfangsbaugruppe 7 nachgeschal
tet ist, auf eine Visualisierungseinrichtung 8 übertragenen Farbaufnahmen sofort
aufgrund von dargestellten Farbreflexen auf der Wasseroberfläche identifiziert
werden.
Dabei sollte angestrebt werden, daß die Farbtemperatur des vom Scheinwerfer (2)
ausgestrahlten Lichtes etwa dem natürlichen Sonnenlicht entspricht. Die erforder
liche Lichtstärke steht in Beziehung zur Lichtempfindlichkeit der Videokamera.
Da die Überwachung von Wasseroberflächen auf Verunreinigungen bei Tageslicht
ohne zusätzlichen Scheinwerfer auskommt, sollte der Scheinwerfer 2 in Abhängig
keit von der natürlichen Beleuchtung automatisch ein- oder ausgeschaltet werden
können.
Die Größe und Anordnung der Reflektionswand 3 sollte zweckmäßig so gewählt
werden, daß die zu überwachende Wasseroberfläche 4 vollständig von dem reflek
tierenden Licht angestrahlt wird. Eine direkte Ausleuchtung der zu überwachenden
Wasseroberfläche ist aber zu vermeiden. Überraschend war, daß gerade unter
diesen Bedingungen Verunreinigungen, wie ölhaltige Schadstoffe, erkannt werden
können.
Die Reflektionsfläche kann matt oder glatt sein. Sie darf aber nicht verspiegelt sein,
weil sie ein mehr oder weniger diffuses Licht reflektieren soll. Vorzugsweise hat die
Oberfläche der Reflektionswand 3 einen weißen Anstrich.
Bei Bedarf, wenn z. B. die zu überwachende Fläche 4 zu groß ist oder die Anord
nung der Videokamera 1; des Scheinwerfers 2 und/oder der Reflektionsfläche 3
aufgrund der örtlichen Gegebenheiten nicht optimal möglich ist, kann die zusätzliche
Installation eines oder mehrerer Elemente (Videokamera 1, Scheinwerfer 2,
Reflektionsfläche 3) sinnvoll sein. In jedem Fall ist aber sicherzustellen, daß weder
die Videokamera 1 noch die zu überwachende Wasseroberfläche 4 direkt angestrahlt
werden.
Das Verfahren ist geeignet, Wasseroberflächen bei natürlichem Licht ebenso wie
nachts bei Kunstlicht permanent auf Ölspuren oder andere Verunreinigungen zu
überwachen, wobei die typischen Farbmuster bzw. Reflexionen bei allen Beleuch
tungszuständen und Witterungsbedingungen eindeutig abgebildet werden.
Es war überraschend, daß solche Verunreinigungen durch das erfindungsgemäße
Beleuchtungsverfahren so deutlich dargestellt werden können.
Die Anwendung des Verfahrens ist sowohl im Freien als auch in geschlossenen
Schächten oder Kanälen ohne natürliche Beleuchtung möglich.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in Fig. 1 dargestellt und in der Arbeitsweise
und nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Fig. 1 zeigt die grundsätzliche
prinzipielle Anordnung der Systemkomponenten.
Darin bedeuten:
1 Videokamera
2 Scheinwerfer
3 Reflektionswand
4 zu überwachende Wasseroberfläche
5 Videoübertragungsbaugruppe (optional)
6 Übertragungsmedium
7 Videoempfangsbaugruppe
8 Visualisierungseinrichtung
9 Mastkonstruktion
10 offenes Gewässer
11 Abwassereinlauf
2 Scheinwerfer
3 Reflektionswand
4 zu überwachende Wasseroberfläche
5 Videoübertragungsbaugruppe (optional)
6 Übertragungsmedium
7 Videoempfangsbaugruppe
8 Visualisierungseinrichtung
9 Mastkonstruktion
10 offenes Gewässer
11 Abwassereinlauf
Die Einrichtung besteht aus einer hochauflösenden, lichtstarken Videokamera 1,
einem Scheinwerfer 2 für die Ausleuchtung der überwachten Fläche bei unzureichen
den Lichtverhältnissen, einer Reflektionswand 3, ggfs. einer Baugruppe zur
Videoübertragung 5, einem Übertragungsmedium 6 für die Übertragung der
Videobilder an ein Videoempfangssystem 7 für die Wiedergabe der Videobilder auf
einem Monitor 8.
Die Videokamera 1 und die Lichtquelle 2 werden oberhalb der zu überwachenden
Fläche 4, vorzugsweise auf einer Mastkonstruktion 9, montiert. Dieser
Überwachungseinrichtung gegenüber ist in entsprechendem Winkel zur Lichtquelle
und Wasserfläche, eine Reflektionswand 3 angeordnet.
Bei ungünstigen räumlichen Verhältnissen kann die Montage weiterer Videokameras,
Lichtquellen, befestigt an geeigneten Mastkonstruktionen, und reflektierender
Flächen notwendig sein.
Die optionale Baugruppe zur Videobildübertragung 5 befindet sich zweckmäßig in
einem Gehäuse in der Nähe der Überwachungseinheit. Als Übertragungsmedium 6
kommen alle gebräuchlichen Übertragungssysteme in Betracht, welche für eine
störungsfreie analoge oder digitale Kommunikation geeignet sind. Das Empfangs
system 7 besteht aus dem Auswerterechner mit einer Kommunikationsschnittstelle
und stellt die Videosignale für eine Abbildung auf einem geeigneten Monitor 8 zur
Verfügung. Die mit der Überwachung betraute Person alarmiert den Havariedienst,
welcher die notwendigen Maßnahmen zur Gefahren- bzw. Schadenabwehr einleitet.
Das Überwachungsergebnis bei der erfindungsgemäßen Ausleuchtung ist in den
hinterlegten farbigen Originalausdrucken Fig. 2 und Fig. 3 dokumentiert, deren
schwarz-weiß-Version Bestandteil der Patentbeschreibung sind. Zwei weitere
Beispiele zeigen in analoger Weise die Fig. 4 und 5, einmal mit erfindungsgemäßer
Ausleuchtung und einmal mit der bekannten Standardbeleuchtung.
Das erfindungsgemäße Verfahren hat gegenüber bisherigen Videoüberwachungs
systemen den Vorteil, daß Öle und ölhaltige Wasserschadstoffe nicht nur unter allen
Umweltbedingungen als Videobild erfaßt und dargestellt werden können, sondern
auch als solche Substanzen eindeutig identifizierbar sind.
Weil die Öle und ölhaltigen Verunreinigungen nachts auch bei guter Ausleuchtung im
Gegensatz zu den Videobildern mit der erfindungsgemäßen Einrichtung nur sehr
schwer nachweisbar sind, erfüllt das Verfahren die Voraussetzungen für die
ganztägige Überwachung von Brauchwassereinleitungen zum Schutz der natürlichen
Gewässer sowie der Entnahmestellen von Oberflächenwasser zum Schutz der
nachgeschaltenen technischen Anlagen bzw. chemischen Prozesse. In Klärwerken
kann z. B. die Einleitung von öligen Abwässern rechtzeitig gestoppt werden, bevor
das biologische System geschädigt wird.
Claims (6)
1. Verfahren zur Überwachung von Wasseroberflächen auf Verunreinigungen,
insbesondere Öle, durch eine Videokamera (1), auch bei fehlendem Tageslicht,
dadurch gekennzeichnet, daß
die zu überwachende Wasseroberfläche (4) über eine Reflektionswand (3) von einem Scheinwerfer (2) angestrahlt wird,
die von der Reflektionswand (3) diffus angestrahlte Wasseroberfläche (4) durch die Videokamera (1) in Farbe aufgenommenen wird und
die Verunreinigungen durch die über ein Übertragungsmedium (6), dem ggf. eine Videoübertragungsbaugruppe (5) vorgeschaltet und eine Videoempfangsbaugruppe (7) nachgeschaltet ist, auf eine Visualisierungseinrichtung (8) übertragenen Farbaufnahmen sofort aufgrund von dargestellten Farbreflexen auf der Wasseroberfläche identifiziert werden.
die zu überwachende Wasseroberfläche (4) über eine Reflektionswand (3) von einem Scheinwerfer (2) angestrahlt wird,
die von der Reflektionswand (3) diffus angestrahlte Wasseroberfläche (4) durch die Videokamera (1) in Farbe aufgenommenen wird und
die Verunreinigungen durch die über ein Übertragungsmedium (6), dem ggf. eine Videoübertragungsbaugruppe (5) vorgeschaltet und eine Videoempfangsbaugruppe (7) nachgeschaltet ist, auf eine Visualisierungseinrichtung (8) übertragenen Farbaufnahmen sofort aufgrund von dargestellten Farbreflexen auf der Wasseroberfläche identifiziert werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Farbtemperatur
des vom Scheinwerfer (2) ausgestrahlten Lichtes etwa dem natürlichen
Sonnenlicht entspricht.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
Scheinwerfer (2) in Abhängigkeit von der natürlichen Beleuchtung automatisch
ein- oder ausgeschaltet wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Größe und Anordnung der Reflektionswand (3) so gewählt wird, daß die zu
überwachende Wasseroberfläche (4) vollständig von dem reflektierten Licht
angestrahlt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Oberfläche der Reflektionswand (3) einen weißen Anstrich hat.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
neben dem Scheinwerfer (2) und der Reflektionswand (3) ein oder mehrere
weitere Scheinwerfer und/oder Reflektionswände eingesetzt werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE10047422A DE10047422C1 (de) | 2000-09-26 | 2000-09-26 | Verfahren zur Überwachung von Wasseroberflächen auf Verunreinigungen |
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DE10047422A Expired - Fee Related DE10047422C1 (de) | 2000-09-26 | 2000-09-26 | Verfahren zur Überwachung von Wasseroberflächen auf Verunreinigungen |
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Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0593992A1 (de) * | 1992-10-12 | 1994-04-27 | GRUNDIG E.M.V. Elektro-Mechanische Versuchsanstalt Max Grundig GmbH & Co. KG | Vorrichtung zur Überwachung von Trinkwasser oder gereinigtem Abwasser |
-
2000
- 2000-09-26 DE DE10047422A patent/DE10047422C1/de not_active Expired - Fee Related
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