DE10045762C2 - Diebstahlschutzsystem für ein Kraftfahrzeug - Google Patents
Diebstahlschutzsystem für ein KraftfahrzeugInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Diebstahlschutzsystem für ein
Kraftfahrzeug gemäß Oberbegriff von Anspruch 1.
Bei solchen Diebstahlschutzsystemen wird das Ver- oder Ent
riegeln des Kraftfahrzeugs oder das Lösen der Wegfahrsperre
ermöglicht, ohne dass ein Codegeber, wie beispielsweise ein
elektronischer Schlüssel oder eine Fernbedienung, aktiv betä
tigt werden müssen. Ein solches Diebstahlschutzsystem ist
beispielsweise aus der deutschen Offenlegungsschrift 41 23 654 A1
bekannt. Zum Ver- oder Entriegeln wird ein sogenannter
bidirektionaler Frage-Antwort-Dialog ausgelöst, bei dem eine
Sende- und Empfangseinheit im Kraftfahrzeug ein Anforderungs
signal aussendet und auf ein Antwortsignal wartet (dies wird
auch als Suche nach einem Codegeber bezeichnet). Ein empfan
genes Antwortsignal wird in der Sende- und Empfangseinheit
hinsichtlich seiner Berechtigung ausgewertet und bei vorhan
dener Berechtigung werden Türen ver- oder entriegelt.
Zum Senden und Empfangen von den Signalen sind in dem Kraft
fahrzeug eine oder mehrere Antennen angeordnet. Die Antennen
werden dabei derart betrieben, dass das Diebstahlschutzsystem
unterscheiden kann, ob sich der Codegeber im Fahrzeugaußen
raum oder im Fahrzeuginnenraum befindet. Dies kann beispiels
weise dadurch realisiert werden, dass die von den Antennen
erzeugten elektromagnetischen Felder eine begrenzte Reichwei
te haben und somit nur einen räumlichen begrenzten Empfangs
bereich abdecken, innerhalb dessen Signale von der Antenne
problemlos empfangen werden können.
Die genaue Abgrenzung zwischen Fahrzeuginnenraum und Fahr
zeugaußenraum ist in der Praxis jedoch stets mit Toleranzen
behaftet. Dies hängt damit zusammen, dass die Antennen elekt
romagnetische Felder erzeugen, die nicht scharf abgegrenzt
sind. So wird beispielsweise mit einer Antenne, die vorzugs
weise den Außenraum um das Kraftfahrzeug strahlt (dies wird
als Außenantenne bezeichnet) nicht nur der Außenraum, sondern
auch ein kleiner Teil des Innenraums des Kraftfahrzeugs abge
deckt. Umgekehrt kann eine Antenne, die ihre Signale vorzugs
weise in den Innenraum sendet (dies wird als Innenantenne be
zeichnet) durch sogenannte Überreichweite auch in den Außen
raum senden. Durch die Karosserie werden die Signale übli
cherweise gedämpft (die Felder werden teilweise abgeschirmt).
Bei dem bekannten Diebstahlschutzsystem findet bei Vorliegen
eines Verriegelungs- oder Entriegelungswunsches ein Frage-
Antwort-Dialog statt. Das tatsächliche Ver- oder Entriegeln
geschieht jedoch erst dann, wenn ein Codegeber außerhalb des
Kraftfahrzeugs erkannt wird. Falls nun der Benutzer seinen
Codegeber irrtümlich im Fahrzeuginnenraum liegen lassen hat,
so könnte dieser auf eine Außenabfrage antworten, obwohl er
im Innenraum liegt. Und zwar dann, wenn sich der Codegeber
zwar innerhalb des Kraftfahrzeugs, aber gerade noch im Emp
fangsbereich der Außenantenne befindet.
Der Benutzer kann sich dann vom Fahrzeug entfernen, in dem
Glauben er führe den Codegeber mit sich. Zum späteren Entrie
geln kann nun jeder Unbefugte an das Kraftfahrzeug herantre
ten und die Türen entriegeln, da der zurückgelassene Codege
ber irrtümlich als Außen befindlich erkannt wird und mit sei
nem Codesignal korrekt antwortet.
Es kann nun versucht werden, durch Positionierung und Ausges
taltung der Antennen einen möglichst exakte Trennung von In
nen- und Außenraum zu schaffen. Dies ist allerdings oft phy
sikalisch nicht möglich. So wird es in den meisten Fällen
Empfangsbereiche geben, die sowohl bei einer Außenabfrage als
auch bei einer Innenabfrage durch eine elektromagnetisches
Feld abgedeckt werden.
Außerdem ist es im Fall überlappender Empfangsbereiche mög
lich, dem Codegeber sowohl im Innenraum als auch im Außenraum
abzufragen und ihn nur dann als gültig zu erkennen, wenn er
nur im Außenraum ein Antwortsignal sendet. Dazu sind aller
dings mehrere Anforderungs- und Antwortsignale notwendig, wie
es beispielsweise bei dem bekannten Diebstahlschutzsystem DE 198 11 572 C1
der Fall ist.
Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, ein Diebstahl
schutzsystem für ein Kraftfahrzeug zu schaffen, durch das ein
verbesserter Schutz gegen Diebstahl gewährleistet ist.
Dieses Problem wird erfindungsgemäß durch die Merkmale von
Patentanspruch 1 gelöst. Dabei wird zunächst über eine erste
Antenne ein Sperrsignal in einen ersten Empfangsbereich ge
sendet. Falls sich dort ein Codegeber aufhält, so wird dieser
temporär gesperrt. Anschließend wird über eine zweite Antenne
ein Frage-Antwort-Dialog durchgeführt. Die zweite Antenne
strahlt dabei in einen zweiten Empfangsbereich.
Durch dieses Diebstahlschutzsystem werden Codegeber, die sich
in einem nicht erwünschten Empfangsbereich befinden, ge
sperrt. Nur diejenigen Codegeber können dann antworten, die
sich in einem anderen, gewünschten Empfangsbereich befinden.
Diese Lösung hat den Vorteil, dass eine erhöhte Sicherheit
vor Diebstahl oder unbefugten Zugang zum Kraftfahrzeug gebo
ten wird. Gleichzeitig wird wenig Zeit für den Frage-Antwort-
Dialog zwischen Kraftfahrzeug und tragbaren Codegeber benö
tigt, da nur wenige Signale ausgesendet werden müssen.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unter
ansprüchen gekennzeichnet. So kann mit diesem Diebstahl
schutzsystem nicht nur die Zentralverriegelungsanlage sondern
auch die Wegfahrsperre fernbedient gesteuert werden.
Es können separate Antennen nur für den Außenraum und nur für
den Innenraum vorhanden sein. Es können aber auch Empfangsbe
reiche mit den Antennen abgedeckt werden, in dem die ver
schiedenen Antennen unterschiedlich in Phase oder Leistung
gesteuert werden. Die Antennen können vorzugsweise als Spulen
ausgebildet in der Fahrertür, der Beifahrertür, den Hintertü
ren, im Heckdeckel oder an sonstigen Stellen in der Karosse
rie angeordnet sein. Somit können der gesamte Innenraum und
der gesamte Außenraum in unmittelbarer Umgebung um das Kraft
fahrzeug durch elektromagnetische Felder, die von den Anten
nen erzeugt werden, derart abgedeckt sein, dass dort ein Sig
nal von einem Codegeber empfangen werden kann.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden anhand
der schematischen Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 ein Blockschaltbild eines erfindungsgemäßen Dieb
stahlschutzsystems in einem Kraftfahrzeug,
Fig. 2 zeitliche Taktdiagramme, wie sie bei einem herkömm
lichen Diebstahlschutzsystem vorliegen,
Fig. 3 Taktdiagramme, wie sie bei dem Diebstahlschutzsys
tem nach Fig. 1 vorliegen,
Fig. 4 Draufsicht auf ein Kraftfahrzeug, in dem mehrere
Antennen zum Aussenden von Signalen angeordnet sind
und
Fig. 5 ein Schnitt durch ein Kraftfahrzeug mit dem erfin
dungsgemäßen Diebstahlschutzsystem nach Fig. 1.
Ein erfindungsgemäßes Diebstahlschutzsystem weist in einem
Kraftfahrzeug 1 (Fig. 1) eine Sende- und Empfangseinheit 2
auf. Diese Sende- und Empfangseinheit 1 ist mit einer oder
mehreren Antennen 3 verbunden zum Aussenden und Empfangen von
Signalen verbunden. Des Weiteren ist die Sende- und Empfangs
einheit 1 mit der Zentralverriegelungsanlage mit ihren Tür
schlösser 4, Tankdeckelschloss, Handschuhfachschloss und
Heckdeckelschloss 5 sowie Zündschloss 10 verbunden.
Über die Sende- und Empfangseinheit 1 wird bei Auslösung
(beispielsweise bei Betätigen eines Schalters, Ziehen des
Türgriffs, manuelles Betätigen des Zündstartschalters, An
sprechen eine Näherungssensors oder Schließen einer Tür) ein
Anforderungssignal ausgesendet. Wenn dieses Anforderungssig
nal von einem Codegeber 6 empfangen wird, so sendet dieser
sein Antwortsignal zurück. Das Antwortsignal wird in der Sen
de- und Empfangseinheit 1 ausgewertet und bei Berechtigung
werden die Türschlösser 4 ver- oder entriegelt oder die Weg
fahrsperre 8 gelöst.
Ein herkömmlicher Ablauf, beispielsweise zum Verriegeln des
Kraftfahrzeugs 1, mit einem zeitlichen Taktdiagramm, das die
Zeitverläufe von relevanten Signale und entsprechenden Zu
stände zeigt, ist in Fig. 2 dargestellt. Wenn zu einem Zeit
punkt t0 der Benutzerwunsch besteht, das Fahrzeug zu verrie
geln (Verriegelungsanforderung), so wird infolge des manuel
len Betätigens eines nicht dargestellten Auslöseschalters zu
nächst über eine erste Antenne 3 (hier eine Innenantenne 3')
ein Anforderungssignal in den Innenraum 9 ausgesendet. Falls
sich ein Codegeber 6 im Fahrzeug befindet, so antwortet die
ser mit seinem Antwortsignal. Die Innenabfrage ist damit be
endet.
Anschließend wird über eine weitere Antenne 3 (hier die Au
ßenantenne 3") ebenfalls ein Anforderungssignal ausgesendet,
und zwar diesmal in den Außenraum außerhalb des Kraftfahr
zeugs. Falls sich ein Codegeber 6 außerhalb des Fahrzeugs (a
ber noch in Reichweite) befindet, so sendet dieser ein Ant
wortsignal zurück. Wenn nun das Anforderungssignal der Außen
antenne 3" von einem zufälligerweise im Kraftfahrzeug 1 be
findlichen Codegeber 6 ebenfalls empfangen wird, so sendet
dieser auch sein Antwortsignal zurück (gestrichelt darge
stelltes Antwortsignal).
Erst wenn irgendein Antwortsignal aufgrund der Außenabfrage
empfangen wurde, das nicht von einem Codegeber 6 stammt, der
schon bei der Innenraumabfrage ein Antwortsignal gesendet hat
und dessen Berechtigung nach einer Auswertung vorliegt, so
wird das Kraftfahrzeug 1 verriegelt.
Da auch ein im Kraftfahrzeug 1 befindlicher Codegeber 6 das
Fragesignal bei der Außenabfrage empfangen kann und umge
kehrt, ist eine strenge Abgrenzung zwischen Innen- und Außen
raum notwendig. Das Fahrzeug darf nur mit einem Codegeber 6
ver- oder entriegelt werden, wenn sich dieser sicher außer
halb des Kraftfahrzeugs 1 befindet. Ein innerhalb des Kraft
fahrzeugs 1 befindlicher Codegeber 6 darf auf keinen Fall auf
eine Außenabfrage antworten.
Daher wird erfindungsgemäß - bei Vorliegen einer Verriege
lungsanforderung - zunächst ein Sperrsignal (gemäß Fig. 3)
mit einer Innenantenne 3' ausgesendet. Alle Codegeber 6, die
dieses Sperrsignal empfangen, werden dann für eine vorgegebe
ne Zeitdauer Δt gesperrt, d. h. der Codegeber 6 kann während
der Sperrzeit kein Antwortsignal aussenden.
Anschließend wird eine Außenabfrage durchgeführt. Dabei wird
ein Anforderungssignal über eine Außenantenne 3" ausgesen
det, worauf ein Codegeber 6 außerhalb des Kraftfahrzeugs 1
sein Antwortsignal zurücksenden kann. Wird ein Antwortsignal
empfangen und stellt sich dieses auch als berechtigt heraus,
so kann das Kraftfahrzeug 1 verriegelt werden.
Falls sich ein Codegeber 6 im Inneren des Kraftfahrzeugs 1
befunden hat, so kann dieser nach dem Verriegelungsvorgang
entsperrt werden oder auch solange gesperrt bleiben, bis das
Kraftfahrzeug 1 wieder ordnungsgemäß von außen entriegelt
wird.
Wenn der Benutzer sein Kraftfahrzeug starten möchte, so betä
tigt er zunächst einen Zündstartschalter oder das Zündschloss
10. Daraufhin wird über eine Außenantenne 3" ein Sperrsignal
in den Außenbereich gesendet, damit die dort befindlichen Codegeber
für eine Zeitdauer Δt vorübergehend gesperrt werden.
Anschließend findet der Frage-Antwort-Dialog zwischen einer
Innenantenne und dem im Innenraum befindlichen Codegeber
statt. Bei nachgewiesener Berechtigung wird dann die Zündung
eingeschaltet und der Verbrennungsmotor gestartet. Somit wird
vermieden, dass spielende Kinder im Fahrzeuginneren das
Kraftfahrzeug starten, wenn sich ein Benutzer mit einem be
rechtigten Codegeber 6 außerhalb des Kraftfahrzeugs 1 in des
sen Nähe aufhält.
Bei diesem Diebstahlschutzsystem ist lediglich eine Sperran
forderung durch Aussenden eines Sperrsignals über eine erste
Antenne 3 in einen ersten Empfangsbereich notwendig. Danach
wird ein Anforderungssignal über eine andere Antenne 3 in ei
nen anderen Empfangsbereich ausgesendet und auf ein Antwort
signal gewartet. Wenn dieses empfangen wird, so wird es auf
seine Berechtigung geprüft und eine entsprechende Funktion
ausgeführt. Der gesamte Frage-Antwort-Dialog geht somit
schnell und weitgehend unbemerkt für den Benutzer vonstatten.
Prinzipiell ergeben sich mit diesem Diebstahlschutzsystem und
zumindest zwei unterschiedlichen Antennengruppen (nämlich In
nen- und Außenantennen 3") folgenden Teilbereiche, in denen
Signale der Antennen 3 empfangen werden können (vgl. Fig. 1;
Empfangsbereiche sind durch punktierte oder strichpunktierte
Kreise oder Ellipsen idealisiert dargestellt):
Teilbereich A: Empfangsbereiche im Fahrzeuginnenraum 9, die nur durch eine Innenabfrage erreicht werden,
Teilbereich B: Empfangsbereiche im Fahrzeuginnenraum 9, die sowohl durch eine Innen- als auch durch eine Außenabfrage erreicht werden,
Teilbereich C: Empfangsbereiche im Fahrzeuginnenraum 9, die nur durch eine Außenabfrage erreicht werden,
Teilbereich D: Empfangsbereiche im Fahrzeuginnenraum 9, die durch keine der beiden Abfragen erreicht werden,
Teilbereich E: Empfangsbereiche im Fahrzeugaußenraum, die nur durch eine Außenabfrage erreicht werden,
Teilbereich F: Empfangsbereiche im Fahrzeugaußenraum, die so wohl durch eine Innen- als auch durch eine Außenabfrage erreicht werden,
Teilbereich G: Empfangsbereiche im Fahrzeugaußenraum, die nur durch eine Innenabfrage erreicht werden und
Teilbereich H: Empfangsbereiche im Fahrzeugaußenraum, die durch keine der beiden Abfragen erreicht werden.
Teilbereich A: Empfangsbereiche im Fahrzeuginnenraum 9, die nur durch eine Innenabfrage erreicht werden,
Teilbereich B: Empfangsbereiche im Fahrzeuginnenraum 9, die sowohl durch eine Innen- als auch durch eine Außenabfrage erreicht werden,
Teilbereich C: Empfangsbereiche im Fahrzeuginnenraum 9, die nur durch eine Außenabfrage erreicht werden,
Teilbereich D: Empfangsbereiche im Fahrzeuginnenraum 9, die durch keine der beiden Abfragen erreicht werden,
Teilbereich E: Empfangsbereiche im Fahrzeugaußenraum, die nur durch eine Außenabfrage erreicht werden,
Teilbereich F: Empfangsbereiche im Fahrzeugaußenraum, die so wohl durch eine Innen- als auch durch eine Außenabfrage erreicht werden,
Teilbereich G: Empfangsbereiche im Fahrzeugaußenraum, die nur durch eine Innenabfrage erreicht werden und
Teilbereich H: Empfangsbereiche im Fahrzeugaußenraum, die durch keine der beiden Abfragen erreicht werden.
Eine Außenabfrage wird durch eine Außenantenne 3" und eine
Innenabfrage durch eine Innenantenne 3' durchgeführt. Durch
eine Überreichweite können Signale einer Innenantenne 3' auch
in einem kleinen Empfangsbereich im Außenraum und Signale ei
ner Außenantenne 3" auch in einem kleinen Empfangsbereich im
Innenraum 9 empfangen werden.
Befindet sich nun ein tragbarer Codegeber 6 in einem der
Teilbereiche A oder B, d. h. im Empfangsbereich der Innenan
tenne 3' und empfängt er das Sperrsignal, so wird der Codege
ber 6 durch das Sperrsignal gesperrt.
Damit sichergestellt ist, dass auf jeden Fall alle im Kraft
fahrzeug 1 befindlichen Codegeber 6 gesperrt werden, muss die
Innenantenne 3' so angebracht, ausgestaltet oder leistungs
stark betrieben werden, dass sie zumindest den gesamten In
nenraum 9 abdeckt, d. h. dass im gesamten Innenraum 9 Signale
von der Innenantenne 3' durch einen Codegeber 6 empfangen
werden können (Teilbereiche A und B erstrecken sich über den
gesamten Innenraum 9). Daher ist es vorteilhaft, wenn die
Teilbereiche C und D im Innenraum 9 ganz verschwinden und
durch die Teilbereiche A und B überdeckt werden. In diesem
Fall werden dann mit der ersten Innenabfrage (Sperrsignal)
alle im Kraftfahrzeug 1 befindlichen Codegeber 6 gesperrt.
Allerdings können dann als Nebeneffekt auch Codegeber 6 ge
sperrt werden, die außerhalb ganz in der Nähe des Kraftfahrzeugs
1 angeordnet sind. Daher darf die Innenantenne 3' keine
zu große Überreichweite haben, damit die Signale nicht zu
weit nach außen gelangen können. Die Innenantennen 3' sollten
auch so ausgestaltet und im Innenraum 9 angebracht sein, dass
die Karosserie das elektromagnetische Feld der Innenantenne
3' nach außen abschirmt.
Über die Innenantenne 3' können eine oder mehrere Sperrsigna
le ausgesendet werden. Diese Sperrsignale bewirken auf jeden
Fall ein temporäres Sperren (Zeitdauer Δt) eines oder mehre
rer Codegeber 6, die sich im Empfangsbereich der Innenantenne
3' befinden. Während dieser Sperrzeit wird über die Außenan
tenne 3" ein Anforderungssignal gesendet, worauf sich die
gesperrten Codegeber 6 nicht mit ihrem Antwortsignal melden
können, sondern nur die im Empfangsbereich der Außenantennen
3" befindlichen Codegeber 6.
Die Zeitdauer Δt kann eine festgelegte Zeitdauer sein, die
derart bemessen ist, dass nach Beendigung des Sperrsignals
sicher eine Anforderungssignal ausgesendet und ein Antwort
signal von einem anderen Codegeber 6 empfangen werden kann
(die Zeitdauer Δt ist an die Dauer des Frage-Antwort-Dialog
angepasst). Die Sperrung des im Innenraum 9 befindlichen Co
degebers 6 wird dann nach der festen Zeitdauer Δt aufgeho
ben. Die Zeitdauer Δt kann in dem Codegeber 6 gespeichert
und bei Empfang des Sperrsignals abgerufen werden. Die Zeit
dauer Δt kann dem Codegeber 6 auch als Information von der
Sende- und Empfangseinheit 1 mitgeteilt werden. Somit kann
dann die Sperrung des Codegebers 6 für verschieden lang an
dauernde andere Vorgänge genutzt werden.
Die Zeitdauer Δt kann auch variabel sein. Dabei bleibt der
im Innenraum 9 befindliche Codegeber 6 beispielsweise so lan
ge gesperrt, bis mit einem anderen berechtigten Codegeber 6
das Kraftfahrzeug 1 ordnungsgemäß entriegelt wird. Die Sende-
und Empfangseinheit 1 veranlasst dann, dass ein Entsperrsig
nal über eine Innenantenne 3' in den Innenraum 9 ausgesendet
wird, wodurch alle gesperrten Codegeber 6 entsperrt werden
und wieder ordnungsgemäß benutzt werden können.
Solange der Codegeber 6 gesperrt ist, sendet er kein Antwort
signal aus, das zu einem Entriegeln der Türen, Kofferraum 7
oder Lösen der Wegfahrsperre 8 führen würde. Selbst wenn ein
Dieb durch Einschlagen der Scheiben in den Besitz des Codege
bers 6 käme, so könnte er mit diesem das Kraftfahrzeug 1
nicht entriegeln.
Um eine möglichst gute Abgrenzung zwischen Innenraum 9 und
Außenraum bezüglich der Empfangsbereiche zu bekommen, werden
die Innenantennen 3' beispielsweise in der Mittelkonsole 11
(Fig. 4) oder am Innenspiegel 12 angeordnet. Sie können auch
auf der Innenseite der Karosserie angeordnet sein, und das in
jeder Tür (Fahrertür 13, Beifahrertür 14, Hintertüren 15,
Heckdeckel 16) oder an sonstigen Stellen im Innenraum 9.
Damit der gesamte Bereich außerhalb des Kraftfahrzeugs 1 und
in der Nähe um das Kraftfahrzeug 1 mit einem elektromagneti
schen Feld abgedeckt werden kann, sind die Außenantennen 3"
verteilt am Kraftfahrzeug 1 außen angeordnet. So können diese
ebenfalls in den Türen (Türgriffen 17 oder Außenspiegeln 18)
im Bereich des Tanks oder der Stoßfänger und im Bereich des
Heckdeckels 16 außen angeordnet sein.
Die Antennen 3 werden vorzugsweise als Spulen ausgebildet und
so angeordnet, dass sie eine Richtcharakteristik erhalten,
die in den jeweils bevorzugten Empfangsbereich darstellt
(vgl. punktierte und strichpunktierte Ellipsen in Fig. 1).
Es können auch nur zwei spulenförmige Antennen 3, und zwar
eine in der Fahrertür 13 und die andere in der Beifahrertür
14 angeordnet sein. Das gezielte "Ansteuern" des Innenraums 9
oder des Außenraums geschieht dann durch unterschiedliche An
steuerung der Antennen 3.
Wenn beispielsweise eine oder mehrere Antennen 3 auf einer
Seite des Kraftfahrzeugs 1 angesteuert werden, so wird im we
sentlichen der Außenraum mit einem elektromagnetischen Feld
durchsetzt. Werden dagegen zwei gegenüberliegende Antennen 3
(beispielsweise in der Fahrertür 13 und in der Beifahrertür
14) von der Sende- und Empfangseinheit 1 gesteuert, so wird
im wesentlichen der Innenraum 9 von einem elektromagnetischen
Feld durchsetzt.
Werden beispielsweise zwei gegenüberliegende Antennen 3
gleichzeitig derart angesteuert, dass ihre elektromagneti
schen Felder im Fahrzeug gegeneinander gerichtet sind (180°
Phasenverschiebung zueinander), so wird ein elektromagneti
sches Feld erzeugt, wie es in der Fig. 5 dargestellt ist.
Mit einem solchen Feld wird im wesentlichen der mittlere Be
reich des Innenraums 9 abgedeckt. Wenn hingegen die beiden
gegenüberliegenden Antennen 3 phasengleich (0° Phasenver
schiebung) angesteuert werden, so verlaufen die Feldlinien
des elektromagnetischen Feldes im Inneren des Kraftfahrzeugs
1 von einer Antenne 3 zur anderen und im Bereich des Fußbo
denblechs 19 oder des Dachblech 20. Dadurch wird im wesentli
chen der Randbereich des Innenraums 9 mit einem elektromagne
tischen Feld abgedeckt. Durch eine Variation der Phasenver
schiebung zwischen den beiden Antennen 3 kann somit der ge
samte Innenraum 9 des Kraftfahrzeugs 1 vollständig erfasst
werden, so dass der Codegeber 6 auch dann das Sperrsignal
empfangen kann, wenn er ungünstig zu den Antennen 3 im Inne
ren des Kraftfahrzeugs 1 oder in Ecken den Innenraums 9 ange
ordnet ist.
Um jeweils den vorderen oder den hinteren Teil des Innenraums
9 optimal mit einem elektromagnetischen Feld zu durchsetzen
oder das Feld bevorzugt im hinteren oder vorderen Außenbe
reich zu erzeugen, werden die Antennen 3 in den vorderen oder
hinteren Türen 13, 14, 15 mit unterschiedlichen Leistungen
beaufschlagt. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass kein
Codegeber 6, der im Innenraum 9 verbleibt, auf eine Innenabfrage
antworten kann, sondern durch diese auch gesperrt wird.
Eine Antenne 3 kann auch im Bereich der Hutablage 21 angeord
net sein, um den hinteren Innenraum 9 abzudecken.
Die Teilbereiche C (Empfangsbereich im Innenraum 9, der nur
von Signalen der Außenantenne 3" erreicht wird) und D (In
nenraum 9, der von keinen Signalen erreicht wird), wie sie in
der Fig. 1 dargestellt sind, werden dadurch stark verrin
gert; möglicherweise verschwinden diese sogar ganz. Durch ge
eignete Anordnung der Innenantennen 3' wird verhindert, dass
die Innenantenne 3' zu weit in den Außenraum strahlt. Somit
werden die Teilbereiche F und G möglichst klein gehalten.
Das komplette bidirektionale Dialog zwischen Sende- und Emp
fangseinheit 2 und Codegeber 6 beginnend mit dem Aussenden
des Sperrsignals und endend mit dem Empfang des Antwortsig
nals kann mit dem erfindungsgemäßen Diebstahlschutzsystem
zeitlich sehr kurz gehalten werden und auf das notwendigste
beschränkt sein. Es sind keine Mehrfachabfragen notwendig, da
bei einem empfangenen Antwortsignal sicher feststeht, dass
dieses nicht von einem Codegeber 6 aus dem Innenraum 9
stammt. Dadurch bemerkt der Benutzer nicht, dass sein Codege
ber 6 abgefragt wird. Er kann sich auch sicher sein, dass zu
mindest ein Codegeber 6 außerhalb des Kraftfahrzeugs 1 ist,
wenn er sein Kraftfahrzeug 1 verriegelt. Außerdem wird die
Datenkommunikation sicherer gegen unberechtigtes Abhören, da
nur wenige Signale übertragen werden.
Unter einem tragbaren Codegeber 6 ist auch ein Transponder
oder ein elektronischer Schlüssel zu verstehen. Unter dem
Begriff "Codegeber 6" oder "Transponder" ist eine Vorrichtung
zu verstehen, die ein Signal empfängt und daraufhin automa
tisch ein Signal zurücksendet. Ein Codegeber 6 kann auf einem
herkömmlichen Schlüssel, einer scheckkartenähnlichen Karte
oder in einem anderen, funktionell gleichwertigen Gehäuse an
geordnet sein.
Unter dem Begriff "Empfangsbereich" ist derjenige Bereich zu
verstehen, innerhalb dessen ein über eine Antenne 3 drahtlos
ausgesendetes Signal noch mit ausreichender Empfangsleistung
empfangen werden kann. Die Grenze des Empfangsbereichs stellt
die Reichweite der Signale dar.
Das Abfragesignal, das Antwortsignal und das Sperrsignal sind
Signale, die eine binäre Codeinformation beinhalten. Die Co
deinformation stellt dabei den Nachweis einer Berechtigung
dar, der durch Vergleich und Übereinstimmung mit einer ge
speicherten und erwarteten Codeinformation erbracht wird.
Die Signale können amplituden-, frequenz-, phasenmoduliert
oder auf eine sonstige Weise mit einer Trägerfrequenz modu
liert ausgesendet werden. Üblicherweise wird das Fragesignal
und das Sperrsignal bei Diebstahlschutzsystemen für Kraft
fahrzeuge bei einer Trägerfrequenz von etwa 125 kHz induktiv
über Spulen als Antennen 3 ausgesendet. Der Codegeber 6 kann
sein Antwortsignal bei einer höheren Trägerfrequenz von etwa
433 MHz aussenden. Selbstverständlich können auch andere Trä
gerfrequenzen, wie etwa 868 MHz oder etwa 2,4 GHz verwendet
werden. Zum Senden und Empfangen können jeweils eine einzige
Sende- und Empfangsantenne oder unterschiedliche Antennen 3
verwendet werden.
Unter dem Innenraum 9 ist bei der Erfindung auch der Koffer
raum 7 zu verstehen. Falls ein Codegeber 6 aus Versehen im
Kofferraum 7 liegen bleibt, so darf dieser nicht auf eine Au
ßenabfrage reagieren. Die für den Kofferraum 7 vorgesehen In
nenantenne 3' kann im Heckdeckel 16 oder im Bereich der Hut
ablage 21 angeordnet sein. Die entsprechende Außenantenne 3"
kann außen an der Karosserie im Bereich des Heckdeckelgriffs
oder des hinteren Stoßfängers angeordnet sein.
Claims (7)
1. Diebstahlschutzsystem für ein Kraftfahrzeug (1) mit
einer kraftfahrzeugseitig angeordneten Sende- und Empfangs einheit 1, die mit zumindest zwei voneinander getrennt im Kraftfahrzeug (1) angeordneten Antennen (3) elektrisch ver bunden ist, über die jeweils ein Anforderungssignal in zwei Empfangsbereiche ausgesendet wird,
einem tragbaren Codegeber (6), der ein codiertes Antwort signal aussenden kann, wenn er das Fragesignal empfängt, und mit
einer Auswerteeinheit in der Sende- und Empfangseinheit (1), die das empfangene Antwortsignal auf seine Berechti gung prüft,
dadurch gekennzeichnet,
dass über eine oder mehrere Antennen (3) ein Sperrsignal in den ersten Empfangsbereich (A, B) gesendet wird, durch das der Codegeber (6), der in diesem Empfangsbereich das Sperrsignal empfängt, veranlasst wird, innerhalb einer nachfolgenden Zeitdauer (Δt) kein Antwortsignal auszusen den, und
dass innerhalb der Zeitdauer (Δt) ein Anforderungssignal über eine oder mehrere Antennen (3) in den zweiten Emp fangsbereich (E, F, C) gesendet wird, wodurch ein in diesem zweiten Empfangsbereich befindlicher und das Anfor derungssignal empfangender Codegeber (6) veranlasst wird, sein Antwortsignal auszusenden.
einer kraftfahrzeugseitig angeordneten Sende- und Empfangs einheit 1, die mit zumindest zwei voneinander getrennt im Kraftfahrzeug (1) angeordneten Antennen (3) elektrisch ver bunden ist, über die jeweils ein Anforderungssignal in zwei Empfangsbereiche ausgesendet wird,
einem tragbaren Codegeber (6), der ein codiertes Antwort signal aussenden kann, wenn er das Fragesignal empfängt, und mit
einer Auswerteeinheit in der Sende- und Empfangseinheit (1), die das empfangene Antwortsignal auf seine Berechti gung prüft,
dadurch gekennzeichnet,
dass über eine oder mehrere Antennen (3) ein Sperrsignal in den ersten Empfangsbereich (A, B) gesendet wird, durch das der Codegeber (6), der in diesem Empfangsbereich das Sperrsignal empfängt, veranlasst wird, innerhalb einer nachfolgenden Zeitdauer (Δt) kein Antwortsignal auszusen den, und
dass innerhalb der Zeitdauer (Δt) ein Anforderungssignal über eine oder mehrere Antennen (3) in den zweiten Emp fangsbereich (E, F, C) gesendet wird, wodurch ein in diesem zweiten Empfangsbereich befindlicher und das Anfor derungssignal empfangender Codegeber (6) veranlasst wird, sein Antwortsignal auszusenden.
2. Diebstahlschutzsystem nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, dass bei berechtigtem Antwortsignal das Ver- oder
Entriegeln der Zentralverriegelungsanlage (4, 5) oder das Lö
sen der Wegfahrsperre (8) gesteuert werden.
3. Diebstahlschutzsystem nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, dass zumindest eine Antenne (3) im Inneren eines
Kraftfahrzeugs (1) und zumindest eine außen an der Karosserie
des Kraftfahrzeugs (1) angeordnet ist, wodurch als ein erster
Empfangsbereich im Wesentlichen der Innenraum (9) und als ein
zweiter Empfangsbereich im Wesentlichen der Außenraum in der
Nähe des Kraftfahrzeugs (1) gebildet werden.
4. Diebstahlschutzsystem nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Antennen (3) in der
Fahrertür (13) und der Beifahrertür (14) angeordnet sind, die
in Gleichphase oder in Gegenphase so betrieben werden, dass
Signale in den ersten Empfangsbereich oder in den zweiten
Empfangsbereich gesendet werden.
5. Diebstahlschutzsystem nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Antennen (3) Sende-
und Empfangsantennen sind, die jeweils in den entsprechenden
Empfangsbereich senden oder Signale von dort empfangen.
6. Diebstahlschutzsystem nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Antennen (3) in
Form von elektrischen Spulen in der Fahrertür (13), Beifah
rertür (14), den Hintertüren (15), in der Seitenwand im Be
reich des Rücksitzes, des Tanks oder der Stoßfänger, im Heck
deckel (16) oder an sonstigen Stellen in der Karosserie ange
ordnet sind.
7. Diebstahlschutzsystem nach Anspruch 4, dadurch gekenn
zeichnet, dass nur die Antennen (3) auf der Fahrerseite oder
nur diejenigen auf der Beifahrerseite des Kraftfahrzeugs (1)
angesteuert werden, wenn ein Signal in einen Empfangsbereich
außerhalb des Kraftfahrzeugs (1) gesendet werden soll und
dass die Antennen (3) sowohl auf der Fahrerseite als auch auf
der Beifahrerseite des Kraftfahrzeugs (1) angesteuert werden,
wenn ein Signal in einen Empfangsbereich im Fahrzeuginneren
gesendet werden soll.
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