DE10040260A1 - Verfahren zum Beschichten eines Untergrundes, Fußbodenbelag und Wandbelag - Google Patents
Verfahren zum Beschichten eines Untergrundes, Fußbodenbelag und WandbelagInfo
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Abstract
Im Baugewerbe werden Nutzflächen üblicherweise mit Kunstharzen versiegelt. Dazu werden in der Regel mehrere Schichten aus unterschiedlichen Harzen auf den Untergrund (1) aufgebracht. Die Haftung zwischen den einzelnen Harzschichten ist nicht immer den Anforderungen an die mechanische Belastbarkeit gewachsen. Dazu wird vor dem Aufbringen einer nächsten Harzschicht (3) in die zuoberst liegende Harzschicht (2) Sand (5) eingestreut. Handelt es sich allerdings bei einer der Harzschichten (2, 3) um eine MMA-Harzschicht, ist die Haftung trotz vergrößerter Oberfläche nicht hinreichend. Daher wird vorgeschlagen, zwischen zwei Harzschichten (2, 3), von denen die eine eine MMA-Harzschicht (3) ist, PMMA-Granulat (4) einzustreuen. Das PMMA-Granulat (4) vergrößert nicht nur die Oberfläche, sondern wird von dem MMA-Harz (3) angelöst und wird dadurch ein fester Teil der Harzmasse.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Beschichten eines
Untergrundes, insbesondere von Fußböden und Wänden, mit mindestens einer
Harzschicht auf der Basis von Methylmethacrylat (im folgenden MMA-Harz)
und einer weiteren Schicht aus einem Harz der Gruppe MMA-Harz, Epoxy-
Harz (im folgenden EP-Harz), Polyurethan-Harz (im folgenden PU-Harz),
einem Harz auf der Basis von ungesättigten Polyestern (im folgenden UP-Harz)
oder einem Gemisch aus mindestens zwei dieser Harze.
Ferner betrifft die Erfindung einen Fußbodenbelag und einen Wandbelag.
Im Baugewerbe werden Nutzflächen üblicherweise mit Kunstharzen
beschichtet. Bei den Nutzflächen handelt es sich insbesondere um
Fußbodenflächen oder auch Wandabschnitte oder Wände. Durch gleichzeitige
Beschichtung des Fußbodens und der angrenzenden Wandabschnitte können
quasi Wannen gebildet werden. Beispiele dafür wären Räume in Schlachthöfen
oder Gruben in Autowerkstätten.
Die Beschichtung dient z. B. einer feuchtigkeitsdichten Versiegelung des
Untergrundes. Bei dem Untergrund kann es sich um Holz, Beton, Estrich oder
Spachteluntergründe handeln. Insbesondere bei Fußböden muß die erhaltene
Fußbodenfläche hochbeanspruchbar und möglichst rutschfest sein, um die
Vorschriften der Unfallverhütung zu erfüllen. Außerdem wird an die
Beschichtungen die Forderung gestellt, daß auch bei einem an der Oberfläche
auftretenden Verschleiß weder eine Farbänderung eintritt noch die geforderten
physikalischen chemischen Eigenschaften beeinträchtigt werden.
In zahlreichen Betrieben besteht von vornherein die Forderung, daß die
Fußbodenbeschichtung gegenüber den dort regelmäßig benutzten organischen
Lösungsmitteln bzw. Säuren und/oder Basen beständig sein muß. In den
anderen Anwendungsfällen muß zumindest gelegentlich damit gerechnet
werden, daß solche Lösungsmittel oder anorganische Substanzen verschüttet
werden, so daß auch hier der Wunsch nach einer weitgehenden
Lösungsmittelbeständigkeit bzw. chemischen Inertie besteht.
Um diesen vielfältigen Anforderungen gerecht zu werden, werden in der Regel
mehrere Schichten aus unterschiedlichen Harzen auf den Untergrund
aufgebracht. In der Regel werden dabei EP-, PU-, UP- und MMA-Harze oder
Mischungen aus diesen Harzgruppen eingesetzt. Ein technisches Problem, das
dabei überwunden werden muß, ist die Tatsache, daß die Haftung zwischen
den einzelnen Harzschichten nicht immer den Anforderungen an die
mechanische Belastbarkeit gewachsen sind. Herkömmlicherweise wird
versucht, dieses Problem zu lösen, indem man die Haftungsoberfläche
vergrößert. Dazu wird vor dem Aufbringen einer nächsten Harzschicht in die
zuoberst liegende Harzschicht Sand, z. B. Quarzsand eingestreut. Wichtig ist,
daß die zuoberst liegende Harzschicht noch nicht ausgehärtet ist, damit der
Sand zum Teil in diese Schicht hineinsinken kann. Während des vollständigen
Aushärtens der zuoberst liegenden Harzschicht werden die Sandkörner fest in
diese Schicht eingebunden. Die Teile der Sandkörner, die nun aus der
Harzschicht herausragen, vergrößern zusätzlich die Oberfläche, die für eine
Haftverbindung zur nächsten Harzschicht zur Verfügung steht. Dieses
Verfahren wird insbesondere bei der Verbindung von MMA-Harzen zu einem
der weiteren oben genannten Harze verwendet, da dort aus chemischen
Gründen die Haftung zu den anderen Harzen am geringsten ist.
Das herkömmliche Verfahren hat mehrere Nachteile. Zum einen ist auch mit
Sandeinstreuung die Haftung zwischen der MMA-Harzschicht und einer
weiteren Harzschicht nicht für alle Anwendungen hinreichend. Denn auch die
Haftung zwischen Sand und MMA-Harzen, bei der es sich um eine adhäsive
Klebehaftung handelt, ist nicht optimal. Außerdem weisen Beschichtungen, in
die Sand eingestreut wurde, den Nachteil auf, daß sie einem verhältnismäßig
starken Abrieb unterliegen, da sich bei entsprechender Benutzung die
Sandkörner aus dem Harz herauslösen. Weiterhin tritt bei Verschleiß der
Beschichtung, insbesondere wenn diese eine Dicke aufweist, die im
wesentlichen der Korngröße des Sandes entspricht, eine Farbveränderung auf,
da die Sandkörner mit der Zeit sichtbar werden.
Vor diesem Hintergrund ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein
Verfahren bereitzustellen, um Untergründe mit MMA-Harzen und weiteren
Harzen beschichten zu können und dabei die oben genannten Nachteile zu
vermeiden. Insbesondere soll die Haftung zwischen der MMA-Schicht und
einer weiteren Harzschicht verbessert werden.
Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren zum Beschichten eines
Untergrundes, insbesondere von Fußböden und Wänden mit mindestens einer
Schicht aus MMA-Harz und einer weiteren Schicht aus Harz, insbesondere aus
der Gruppe MMA-Harz, EP-Harz, UP-Harz, PU-Harz oder einem Gemisch
aus mindestens zwei dieser Harze, das sich dadurch auszeichnet, daß in eine
erste Harzschicht PMMA-Granulat eingestreut wird, bevor sie ausgehärtet ist
und bevor eine weitere Schicht aufgebracht wird.
Auf einen Untergrund wird eine erste Harzschicht aufgebracht. Die
Bezeichnung erste Harzschicht ist relativ zu verstehen, und zwar als die
Schicht, in die PMMA-Granulat eingestreut wird. Es können weitere Schichten
vorangegangen sein oder folgen, in die eventuell ebenfalls PMMA-Granulat
eingestreut wird.
Handelt es sich bei dieser ersten Harzschicht um MMA-Harz oder ein MMA-
Mischharz, wird beim Einstreuen des PMMA-Granulats in das noch nicht
ausgehärtete MMA-Harz das PMMA-Granulat von der MMA-Harzschicht
angelöst und bei deren Aushärtung homogen mit dieser Schicht verbunden. Das
PMMA-Granulat wird dadurch ein fester Teil der Harzmasse, die nunmehr
eine um ein Vielfaches vergrößerte Oberfläche zur Ausbildung einer Haftung
mit der darauffolgenden Harzschicht aufweist. Sobald die MMA-Harzschicht
mit dem eingestreuten PMMA-Granulat ausgehärtet ist, kann die nächste
Harzschicht, die insbesondere aus EP-Harz, UP-Harz, PU-Harz, MMA-Harz
oder Mischungen aus diesen Harztypen (auch im folgenden gilt, daß
Mischharze auch immer mit eingeschlossen sind) bestehen kann, aufgebracht
werden. Die Kombination, zunächst eine MMA-Harzschicht und danach
insbesondere eine EP-Harz-, UP-Harz-, PU-Harz- oder Mischharzschicht
aufzubringen, ist besonders vorteilhaft, wenn die Vorteile des MMA-Harzes
ausgenutzt werden sollen. Diese Vorteile bestehen darin, daß MMA-Harze
wegen ihrer niedrigen Viskosität in der Regel relativ tief in den Untergrund
eindringen und auf normalen Untergründen über eine ausgezeichnete Haftung
verfügen. Andererseits weisen MMA-Harze nicht für alle Anwendungen eine
hinreichende Lösungsmittelbeständigkeit auf, so daß als oberflächliche
Abschlußschicht eine Harzschicht aus insbesondere EP-Harz, PU-Harz oder
UP-Harz aufgebracht wird.
Bei manchen baulichen Gegebenheiten und Anforderungen an die Beschichtung
kann es notwendig oder wünschenswert sein, zunächst auf den Untergrund
insbesondere ein EP-Harz, ein PU-Harz, ein UP-Harz oder ein Mischharz
aufzubringen und dieses danach mit einem MMA-Harz zu beschichten. In
diesem Fall wird das PMMA-Granulat analog zu den Quarzsandkörnern bei
den herkömmlichen Verfahren während des Aushärtens in der ersten
Harzschicht fest eingebunden. Dabei werden insbesondere die guten
Adhäsionseigenschaften der oben genannten Harze mit dem PMMA-Granulat
ausgenutzt. Bei dem anschließenden Auftragen einer MMA-Harzschicht wird
das PMMA-Harz von diesem angelöst und bei der Aushärtung homogen mit
dieser MMA-Harzschicht verbunden.
Ebenso können auch zwei MMA-Harzschichten mit Hilfe von PMMA-Granulat
miteinander verbunden werden.
Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens werden
Zwischenschichthaftungen von bisher nicht erzielbaren Festigkeitswerten
erreicht. Auch thermischen Belastungen, wie beispielsweise in
Heißwasserbereichen, hält die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellte Beschichtung eines Untergrundes sehr gut stand. Bei der
herkömmlichen Oberflächenvergrößerung mit Hilfe von Sand hingegen wirken
sich die unterschiedlichen Wärmeausdehnungskoeffizienten und
Wärmeleitfähigkeitskoeffizienten des Sandes oder von Quarz und MMA-
Harzen sowie den übrigen Harzen negativ auf die Belastungs- und
Hafteigenschaften aus.
Die Korngröße des PMMA-Granulats kann beliebig gewählt werden. Die
Korngröße des PMMA-Granulats hat hauptsächlich auf das optische
Erscheinungsbild der Beschichtung sowie bei Fußbodenbeschichtungen auf die
Rutschkennstufe Einuß. Die optischen Eigenschaften der Beschichtung lassen
sich beispielsweise dadurch beeinflussen, daß eingefärbtes PMMA-Granulat
verwendet wird sowie transparente Harze. Bezüglich der Rutschkennstufe hat
die Korngröße des PMMA-Granulats insbesondere einen Einfluß, wenn die
darüberliegende Beschichtung verhältnismäßig dünn ist.
Mit Beschichtungen sind übrigens Beschichtungen aller Dicken, also auch z. B.
Versiegelungen, Beläge oder Estriche gemeint.
In einer besonderen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird
das PMMA-Granulat mit Überschuß eingestreut. Nach dem Aushärten der
ersten Harzschicht wird das überschüssige PMMA-Granulat entfernt, bevor die
zweite Harzschicht aufgebracht wird. Dies hat den Vorteil, daß gewährleistet
wird, daß das PMMA-Granulat möglichst homogen über die gesamte zu
beschichtende Fläche verteilt ist. Dadurch wird auf der ganzen zu
beschichtenden Fläche die Grenzfläche zwischen den beiden Harzschichten
optimal vergrößert.
Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, die erste Harzschicht auf einen
vorbehandelten Untergrund aufzubringen. Durch die Untergrundvorbehandlung
wird einerseits die Haftung insgesamt des Harzes zum Untergrund verbessert.
Andererseits werden auf diese Weise Aushärtungsstörungen vermieden, die
durch die Oberflächenbeschaffenheit des Untergrundes verursacht werden.
Es hat sich auch als vorteilhaft erwiesen, die erste Harzschicht auf einen
bereits beschichteten Untergrund aufzubringen. Dies bietet sich beispielsweise
an, wenn ein bereits seit längerem beschichteter Untergrund neu beschichtet
werden muß oder wenn die Anforderungen an die Gesamtbeschichtung derart
sind, daß zusätzliche Schichten aus Spezialharzen notwendig sind oder
insgesamt Beschichtungen einer großen Gesamtdicke hergestellt werden sollen.
Insbesondere in den eben genannten Fällen hat es sich auch als vorteilhaft
erwiesen, auf die zweite Harzschicht noch eine oder weitere Beschichtungen
aufzubringen. Die schon auf dem Untergrund vorliegenden Beschichtungen
oder die auf die weitere Harzschicht aufgebrachten Beschichtungen können
selbstverständlich ebenfalls nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
aufgetragen worden sein.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform weist zumindest eine der
Harzschichten Zusatzstoffe, insbesondere Pigmente und/oder Feinfüllstoffe auf.
Durch die Verwendung von Feinfüllstoffen können insbesondere die
Materialkosten niedrig gehalten werden. Außerdem können bis zu einem
gewissen Punkt die physikalischen Eigenschaften der Feinfüllstoffe beeinflußt
werden, insbesondere die mechanischen Eigenschaften. Durch die Verwendung
von Pigmenten lassen sich die Beschichtungen einfärben bzw. in den
Beschichtungen auch Hinweise und Zeichen einbringen. Handelt es sich bei der
Zusatzstoffe enthaltenden Harzschicht um die zuoberst liegende Harzschicht,
kann, wie in der DE 44 36 638 C1 beschrieben, in diese Harzschicht als
Füllstoff entweder ein mineralischer Füllstoff, insbesondere Quarzsand oder
auch ein vorzugsweise durchgefärbtes Kunststoffgranulat eingemischt werden.
Durch diese Füllstoffe erhält die oberste Schicht eine rauhe Oberfläche, die die
Rutschfestigkeit erhöht.
Die Aufgabe wird auch durch einen Fußbodenbelag sowie einen Wandbelag
aus mindestens einer MMA-Harzschicht und einer weiteren Harzschicht
insbesondere aus der Gruppe EP-Harz, PU-Harz, MMA-Harz, UP-Harz oder
einem Gemisch aus mindestens zwei dieser Harze gelöst, wobei diese Beläge
mindestens an der Grenzfläche zwischen der MMA-Harzschicht und der
weiteren Harzschicht PMMA-Granulat aufweisen. Das PMMA-Granulat dient
in erster Linie als Haftbrücke zwischen den mindestens zwei Harzschichten.
Bei mehr als zwei Harzschichten kann es auch an den übrigen Grenzflächen
vorhanden sein. Außerdem kann PMMA-Granulat als Füllstoff zur Erhöhung
der Rutschfestigkeit in der zuoberst liegenden Harzschicht vorhanden sein,
insbesondere wenn es sich dabei um eine MMA-Harzschicht handelt. In
eingefärbter Form kann das PMMA-Granulat auch als Pigmentersatz in einer
der Harzschichten vorhanden sein.
Die Erfindung soll anhand der nun folgenden Zeichnungen und Beispiele näher
erläutert werden. Dazu zeigen
Fig. 1 + 2 jeweils einen nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellten Belag und
Fig. 3 einen nach dem herkömmlichen Verfahren hergestellten Belag.
Bei dem in Fig. 1 dargestellten Wandbelag wurde der Untergrund 1 aus Beton
zur besseren Haftung zunächst vorbehandelt und danach mit einem MMA-Harz
grundiert. In die noch frische, nicht ausgehärtete Grundierung 2 aus MMA-
Harz wurde PMMA-Granulat 4 in Überschuß eingestreut. Das PMMA-
Granulat 4 sank dabei in die MMA-Grundierung 2 ein und wurde von dieser
angelöst, so daß beim Aushärten der MMA-Grundierung 2 das PMMA-
Granulat 4 zu einem festen Bestandteil der MMA-Grundierung 2 wurde.
Danach wurde die Grundierung 2 mit PMMA-Granulat 4 mit einer EP-
Harzschicht 3 versiegelt. Durch das in der Grundierung 2 eingelagerte PMMA-
Granulat 4 ist die Grenzfläche zwischen der MMA-Grundierung 2 und der EP-
Harzversiegelung 3 derart vergrößert worden, daß eine auch bei hohen
thermischen und mechanischen Belastungen gute Haftung gewährleistet wird.
Die EP-Versiegelung 3 schützt ihrerseits die gesamte Beschichtung vor
chemischen Einflüssen.
In einer nicht dargestellten Abwandlung ist über der MMA-Grundierung 2 eine
weitere, über PMMA-Granulat mit ihr verbundene MMA-Schicht aufgebracht,
die Feinfüllstoffe sowie Pigmente enthält. Sowohl das PMMA-Granulat 4 als
auch das EP-Harz 3 sind farblos, so daß die Einfärbung der MMA-Schicht
trotz darüberliegender Lagen für das Auge sichtbar ist. Dies ist insbesondere
sinnvoll, wenn in Beschichtungen, die hohen äußeren Belastungen ausgesetzt
sind, wichtige Markierungen vorhanden sein sollen, die permanent sichtbar
sein müssen.
Bei dem in Fig. 2 dargestellten Beispiel eines Fußbodenbelages wurde wieder
zur Erhöhung der Haftung der Untergrund 1 aus Beton vorbehandelt. Danach
wurde er mit einem EP-Harz grundiert. In das noch nicht ausgehärtete EP-
Harz wurde PMMA-Granulat 4 eingestreut. Das PMMA-Granulat 4 wurde im
Überschuß eingestreut. Durch das Eigengewicht des Granulats 4 sinkt es in die
EP-Harzschicht 3 ein. Nach dem Aushärten der EP-Harzschicht 3 ist das
PMMA-Granulat 4 fest mit dieser Schicht verbunden. Das überschüssige, nicht
in der Oberfläche der EP-Harzschicht 3 eingelagerte PMMA-Granulat 4 wird
durch Kehren entfernt. Danach wird eine Schicht 2 aus MMA-Harz
aufgetragen. Beim Auftragen der MMA-Schicht 2 werden die PMMA-
Granulatkörner 4 angelöst. Beim Aushärten der MMA-Schicht 2 wird das
PMMA-Granulat 4 ein fester Bestandteil der MMA-Schicht 2. Dadurch wird
eine vorzügliche Haftung gewährleistet. In der MMA-Schicht können auch
Feinfüllstoffe und/oder Pigmente enthalten sein.
Außer Beton kommen als Untergrund auch Holz oder schon vorhandene
Estriche bzw. Beläge und ähnliches in Frage.
In einer nicht dargestellten Variante wird ein sehr dicker Belag hergestellt,
indem zunächst der Untergrund vorbehandelt und danach mit einem EP-Harz
grundiert wird. In diese Grundierung wird Sand als Haftbrücke eingestreut.
Daraufhin wird ein 5 mm dicker EP-Harzbelag aufgebracht. Dieser wird mit
PMMA-Granulat abgestreut und nach dem Aushärten mit einem MMA-Harz
versiegelt.
Statt eines EP-Harzes können auch PU- oder UP-Harze oder entsprechende
Mischharze verwendet werden. Auch mehrere MMA-Harze können
übereinander aufgebracht werden, wobei PMMA-Granulat zur
Oberflächenvergrößerung an der Grundfläche verwendet wird.
In Fig. 3 ist ein herkömmlich hergestellter Belag dargestellt. Auf den
vorbehandelten Untergrund 1 wurde eine MMA-Harzgrundierung 2
aufgetragen. In diese Grundierung wurde Quarzsand 5 eingestreut. Daraufhin
wurde der Belag mit einer EP-Harzschicht 3 versiegelt. Die
Haftungsverbesserung, die durch die Quarzsandkörner 5 erreicht wird, basiert
nicht auf einer besseren Haftung zwischen MMA-Harz bzw. EP-Harz und
Quarzsand, sondern lediglich auf der Oberflächenvergrößerung. Bei zu hohen
thermischen oder mechanischen Belastungen kann der Belag an den
Grenzschichten zwischen Harz und Quarzsand zerbröckeln.
Claims (8)
1. Verfahren zum Beschichten eines Untergrundes, insbesondere von
Fußböden und Wänden, mit mindestens einer Schicht auf der Basis von
Methylmethacrylat-Harz (im folgenden MMA-Harz) und einer weiteren
Schicht aus einem Harz, insbesondere aus der Gruppe MMA-Harz,
Epoxy-Harz (im folgenden EP-Harz), Polyurethan-Harz (im folgenden
PU-Harz), einem Harz auf der Basis von ungesättigten Polyestern (im
folgenden UP-Harz) oder einem Gemisch aus mindestens zwei dieser
Harze, dadurch gekennzeichnet, daß
in eine erste Harzschicht Polymethylmethacrylatgranulat (im
folgenden PMMA-Granulat) eingestreut wird bevor sie
ausgehärtet ist und bevor eine weitere Harzschicht aufgebracht
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
PMMA-Granulat mit Überschuß eingestreut wird und nach dem
Aushärten der ersten Harzschicht das überschüssige PMMA-Granulat
entfernt wird, bevor die weitere Harzschicht aufgebracht wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
erste Harzschicht auf einen vorbehandelten Untergrund aufgebracht
wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
erste Harzschicht auf einem beschichteten Untergrund aufgebracht wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß auf die weitere Harzschicht eine oder mehrere
weitere Beschichtungen aufgebracht werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß zumindest eine Harzschicht Zusatzstoffe,
insbesondere Pigmente und/oder Feinfüllstoffe, aufweist.
7. Fußbodenbelag aus mindestens einer MMA-Harzschicht und einer
weiteren Harzschicht, insbesondere aus der Gruppe EP-Harz, PU-Harz,
MMA-Harz, UP-Harz oder einem Gemisch aus mindestens zwei dieser
Harze, dadurch gekennzeichnet, daß er mindestens an der Grenzfläche
zwischen der MMA-Harzschicht und der weiteren Harzschicht PMMA-
Granulat aufweist.
8. Wandbelag aus mindestens einer MMA-Harzschicht und einer weiteren
Harzschicht, insbesondere aus der Gruppe EP-Harz, PU-Harz, MMA-
Harz, UP-Harz oder einem Gemisch aus mindestens zwei dieser Harze,
dadurch gekennzeichnet, daß er mindestens an der Grenzfläche
zwischen der MMA-Harzschicht und der weiteren Harzschicht PMMA-
Granulat aufweist.
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