DE10030648A1 - Verwendung von Alkylpolyglucosiden als Modifizierungsmittel zur Hertellung von Cellulosefasern nach dem Viskoseverfahren - Google Patents
Verwendung von Alkylpolyglucosiden als Modifizierungsmittel zur Hertellung von Cellulosefasern nach dem ViskoseverfahrenInfo
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Abstract
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Modifizierungsmittel, enthaltend Alkylpolyglucoside zur Herstellung von Cellulosefasern nach dem Viskoseverfahren. Die vorliegende Erfindung betrifft des weiteren ein Verfahren zur Herstellung von Cellulosefasern, bei dem als Modifizierungsmittel 0,05 bis 0,5 Gew.-% an Alkylpolyglucosiden eingesetzt werden. Außerdem betrifft die vorliegende Erfindung eine Viskose, die Alkylpolyglucoside enthält. Die vorliegende Erfindung betrifft darüber hinaus Cellulosefasern, die durch Verspinnen der erfindungsgemäßen Viskose hergestellt werden.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Modifizierungsmittel enthaltend
Alkylpolyglucoside zur Herstellung von Cellulosefasern nach dem Viskoseverfahren.
Die vorliegende Erfindung betrifft desweiteren ein Verfahren zur Herstellung von
Cellulosefasern, bei dem die erfindungsgemäßen Modifizierungsmittel eingesetzt
werden. Außerdem betrifft die vorliegende Erfindung eine Viskose, die
Alkylpolyglucoside enthält. Die vorliegende Erfindung betrifft darüber hinaus
Cellulosefasern, die durch Verspinnen der o. g. Viskose erhalten werden.
Die Herstellung von Cellulosefasern durch das Viskoseverfahren ist seit langem gut
bekannt und ist beispielsweise bei Götze, Chemiefasern nach dem Viskoseverfahren,
3. Auflage, Springer-Verlag, Berlin (1967), beschrieben. Bei diesem Verfahren wird
ein speziell hergestellter Zellstoff zunächst unter definierten Bedingungen mit
Natronlauge zu Alkalicellulose umgesetzt und in einem nachfolgendem Prozeß mit
Schwefelkohlenstoff sulfidiert. Anschließend wird durch Zugabe von Natronlauge die
Cellulose als Cellulosexanthogenat aufgelöst, wobei die sogenannte Viskose
erhalten wird. Nach Filtration und einem Reifeprozeß wird die Viskose versponnen,
indem sie durch Düsen oder Schlitze in salzhaltige Säurebäder gepreßt wird. Beim
Verspinnen wird die Cellulose aus der Viskose durch Neutralisation und gleichzeitige
Koagulierung des Cellulosexanthogenats regeneriert. Je nach Art der bei dem
Verspinnen verwendeten Düsen oder Schlitze werden Fasern, Filamente, Folien,
Schläuche oder Bänder erhalten.
Bei den Verfahren zur Herstellung von Cellulosefasern gemäß dem Stand der Tech
nik wird das Verspinnen durch den Zusatz von Modifizierungsmitteln gesteuert, wie
dies beispielsweise bei Götze, Chemiefasern nach dem Viskoseverfahren, S. 641-656,
3. Auflage, Springer-Verlag, Berlin, beschrieben worden ist. Modifizierungsmittel
haben Einfluß auf die Faserbildung und beeinflussen somit die Struktur der
Cellulosefasern, insbesondere hinsichtlich der Querschnittsform. Die wesentlichen
textilphysikalischen Eigenschaften wie Festigkeit und Dehnung der hergestellten
Cellulosefasern hängen entscheidend von der Art des verwendeten
Modifizierungsmittels ab.
Besondere Bedeutung kommt den Modifizierungsmitteln bei der Verwendung von
elektronenbehandeltem Zellstoff für die Herstellung von Cellulosefasern zu. Elektro
nenbehandelter Zellstoff zeichnet sich im Vergleich zu den traditionell verwendeten
Zellstoffen dadurch aus, daß die enthaltende Cellulose durch Bestrahlung mit Elek
tronen auf einen definierten Durchschnittspolymerisierungsgrad abgebaut wird. Beim
Einsatz eines solchen Zellstoffes können aufgrund des einheitlichen Durchschnitts
polymerisierungsgrades der Cellulose und aufgrund der Reduzierung von Nebenpro
dukten bei der Sulfidierung und der Viskoseherstellung deutliche Mengen an
Schwefelkohlenstoff und Natronlauge eingespart werden. Andererseits weisen die so
hergestellten Viskosen wegen der verwendeten geringeren Schwefelkohlenstoff- und
Natronlaugeeinsatzmengen gegenüber den traditionellen Viskosen ein völlig
anderes, schwer zu beherrschendes Reife- und Spinnverhalten auf. Die Optimierung
des Prozesses hängt bei der Verwendung von elektronenbehandeltem Zellstoff,
sowohl hinsichtlich der Reduzierung von Nebenprodukten beim Sulfidierungsprozeß
als auch im Hinblick auf die Einstellung eines geeigneten Spinnverhaltens der
Viskose, im wesentlichen von der Wahl des Modifizierungsmittels ab.
Die Modifizierungsmittel werden der Viskose, in der Regel direkt vor dem Verspin
nen, zugesetzt. Aus dem Stand der Technik sind Modifizierungsmittel aus den Sub
stanzklassen der oxethylierten Fettamine, sulfatierten Fettsäuren, Fettalkoholethern,
Polyethylenglycolen oder oxethylierten Alkylphenolen bekannt.
In der WO 80/00979 sind Derivate von Cyclohexanon- und Cyclopentanon als Modi
fizierungsmittel zur Herstellung von high-wet-modulus (HWM) Stapelfasern offenbart.
Besonders häufig sind Modifizierungsmittel aus der Stoffklasse der Amine beschrie
ben. In dem belgischen Patent 564661 wird als Modifizierungsmittel beispielsweise
ein Gemisch aus Monoaminen und grenzflächenaktiven Mitteln offengelgt. Das
belgische Patent 625824 offenbart beispielsweise Dimethylamin in Mischung mit
Polyoxyaddukten als Modifizierungsmittel.
Alkylpolyglucoside werden als nichtionische Tenside in Haushaltsreinigungsmitteln,
vorzugsweise als Waschemulsion, Spezialreinigungsmittel, Geschirrspülmittel und
Allzweckreiniger, eingesetzt. Diese Verwendungen von Alkylpolyglucosiden sind bei
spielsweise in dem SÖFW-Journal, 120, 1/94, Seite 42, beschreiben. Der Vorteil bei
der Verwendung von Alkylpolyglucosiden besteht in der guten biologischen Abbau
barkeit, der geringen Hautreizung und der hohen Schaumstabilität.
Desweiteren ist der Einsatz von Alkylpolyglucosiden bei technischen Reinigungspro
zessen bekannt. So ist in der DE 196 09 056 A1 die Verwendung von
Alkylpolyglucosiden zur Entfettung von Leder und in der DE 40 24 658 A1 die
Verwendung afs ökologisch verträgliche Emulgatoren in wasser- und Öl- basierten
Bohrspülungen und anderen Bohrlochbehandlungsmitteln offenbart.
In der DE 41 20 084 A1 sind Alkylpolyglucoside als Hilfsmittel in der textilen Vorbe
handlung beschrieben. Der Einsatz der Alkylpolyglucoside erfolgt dabei nicht als Mo
difizierungsmittel im Faserherstellungsprozeß, sondern vielmehr als Hilfsstoff zur
Entfernung von Begleitstoffen beim Waschen, Bleichen, Entschlichten oder alkali
schen Abkochen textiler Flächengebilde. Vorzugsweise werden die
Alkylpolyglucoside hierbei als Dispersion oder als Lösung in den Vorbehandlungs
flotten eingesetzt.
Nachteilig ist bei den Modifizierungsmitteln gemäß dem Stand der Technik zur Her
stellung von Cellulosefasern deren geringe Umweltverträglichkeit, vor allem in Hin
sicht auf die biologische Abbaubarkeit aber auch, zumindestens bei einigen Sub
stanzklassen, hinsichtlich der toxischen Wirkung.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, Modifizierungsmittel für verspinn
bare Viskose zur Verfügung zu stellen, die eine im Vergleich zu den Modifizierungs
mitteln nach dem Stand der Technik verbesserte Umweltverträglichkeit aufweisen,
ohne daß die textilphysikalischen Eigenschaften der erhaltenen Faser negativ beein
flußt werden.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Bereitstellung von Modifizierungsmit
teln für verspinnbare Viskose gelöst, die mindestens ein Alkylpolyglucosid enthalten.
Modifizierungsmittel im Sinne der vorliegenden Erfindung sind Substanzen, die spä
testens beim Verspinnen der Viskose, also vor dem Eindüsen des
Cellulosexanthogenats in ein Säurebad, zugesetzt sind, um vorzugsweise das
Spinnverhalten und/oder die textilphysikalischen Eigenschaften der gebildeten
Cellulosefasern zu verändern.
Viskose im Sinne der Erfindung ist eine Lösung von Cellulosexanthogenat in Wasser
oder verdünnter Lauge.
Alkylpolyglucoside sind Acetale bestehend aus einem Alkohol und zumindestens
zwei glykosidisch miteinander verbundenen Glucoseeinheiten gemäß der allgemei
nen Formel:
R-O-(G)n, Formel 1,
in der R ein Alkylrest und (G)n Glucose mit einem Oligomerisierungsgrad von n ist.
Bevorzugt weist R eine Kettenlänge von 6 bis 18 Kohlenstoffatomen, besonders be
vorzugt eine Kettenlänge von 8 bis 12 Kohlenstoffatomen, auf. Vorzugsweise ist R
unverzweigt. Erfindungsgemäß ist n < 1, wobei n auch gebrochene Zahlenwerte
annehmen kann. Bevorzugt liegt der Wert für n im Bereich von 1 bis 3, besonders
bevorzugt im Bereich von 1,2 bis 1,6.
Die Herstellung von Alkylpolyglucosiden ist bekannt und wird beispielsweise in der
EP 0 362 671 (A) und in der US 3,839,318 beschrieben, die hiermit als Referenz
eingeführt werden und somit als Teil der Offenbarung gelten.
Das erfindungsgemäße Modifizierungsmittel enthält mindestens ein Alkylpolyglucosid
und kann aber zusätzlich andere Substanzen, die nach dem Stand der Technik als
Modifizierungsmittel verwendet werden, vorzugsweise oxethylierte Fettamine, sulfa
tierte Fettsäuren, Fettalkoholether, Polyethylenglycole oder oxethylierte Alkylphenole,
aufweisen. Als Fettalkoholether werden insbesondere Fettalkoholpolyalkylengfykol
ether und bevorzugt Fettalkoholpolyethylenglykolether verwendet.
Erfindungsgemäß wird das Modifizierungsmittel in einer Menge von 0,05 bis
5 Gew.-%, bevorzugt in einer Menge von 0,5 bis 3 Gew.-%, jeweils bezogen auf die
Menge an gelöster α-Cellulose, eingesetzt, und zwar unabhängig davon, ob das Mo
difizierungsmittel aus einem Alkylpolyglucosid, einem Gemisch aus mehreren Alkyl
polyglucosiden oder aus einem bzw. mehreren Alkylpolyglucosiden in Mischung mit
einem oder mehreren Modifizierungsmitteln gemäß dem Stand der Technik zusam
mengesetzt ist.
Die Modifizierungsmittel werden unverdünnt oder als wässrige Dispersion, bevorzugt
als wässrige Lösung und besonders bevorzugt als wässrige alkalische Lösung
eingesetzt.
Gegenüber den Modifizierungsmitteln nach dem Stand der Technik zeichnen sich die
erfindungsgemäßen Modifizierungsmittel durch eine Verbesserung der Aufbereitung
der Spinnbäder, beispielsweise bei der Aufbereitung von Stapelfaser-Spinnbädern
unter Gewinnung von Glaubersalz sowie durch eine verbesserte Abbaubarkeit bei
der Entsorgung der Spinnbäder und damit durch eine bessere Umweltverträglichkeit
und eine bessere biologische Verträglichkeit, wie beispielsweise durch eine geringere
Hautreizung, aus.
Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Herstel
lung von Cellulosefasern nach dem Viskoseverfahren, bei dem als Modifizierungs
mittel mindestens ein Alkylpolyglucosid eingesetzt wird.
In dem erfindungsgemäßen Verfahren werden Alkylpolyglucoside der Formel 1
R-O-(G)n,
eingesetzt, in der n < 1 und R bevorzugt ein Alkylrest mit 6 bis 18 Kohlenstoffatomen,
besonders bevorzugt mit 8 bis 12 Kohlenstoffatomen, ist. Vorzugsweise ist R
unverzweigt. Erfindungsgemäß ist n < 1, wobei n auch gebrochene Zahlenwerte
annehmen kann. Bevorzugt liegt der Wert für n im Bereich von 1 bis 3, besonders
bevorzugt im Bereich von 1,2 bis 1,6.
In dem erfindungsgemäßen Verfahren kann als Modifizierungsmittel entweder ein
Alkylpolyglucosid allein oder ein Gemisch mehrerer verschiedener Alkylpolyglucoside
eingesetzt werden. Das Alkylpolyglucosid oder das Gemisch aus verschiedenen
Alkylpolyglucosiden kann aber auch in Mischung mit anderen Substanzen, die nach
dem Stand der Technik als Modifizierungsmittel eingesetzt werden, vorzugsweise
oxethylierten Fettaminen, sulfatierten Fettsäuren, Fettalkoholethern, Polyethylen
glycolen oder oxethylierten Alkylphenolen, verwendet werden. Als Fettalkoholether
werden insbesondere Fettalkoholpolyalkylenglykolether und bevorzugt Fettalkohol
polyethylenglykolether verwendet.
Das Modifizierungsmittel wird in dem erfindungsgemäßen Verfahren in einer Menge
von 0,05 bis 5 Gew.-%, vorzugsweise in einer Menge von 0,5 bis 3 Gew.-%, jeweils
bezogen auf die Menge an gelöster α-Cellulose, eingesetzt, und zwar unabhängig
davon, ob ein Alkylpolyglucosid, ein Gemisch aus verschiedenen Alkylpolyglucosiden
oder ein Alkylpolyglucosid bzw. ein Gemisch aus verschiedenen Alkylpolyglucosiden
in Kombination mit einem Modifizierungsmittel gemäß dem Stand der Technik ver
wendet wird.
Die Modifizierungsmittel werden unverdünnt oder als wässrige Dispersion, bevorzugt
als wässrige Lösung und besonders bevorzugt als wässrige alkalische Lösung
eingesetzt.
Erfindungsgemäß können die Modifizierungsmittel dem Verfahren in jedem Prozeß
schritt vor dem Verspinnen zugesetzt werden. Die Zugabe der Modifizierungsmittel
kann auch an mehreren Stellen des Prozesses vor dem Verspinnen erfolgen.
In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens werden
die Modifizierungsmittel der Alkalicellulose vor, während oder nach der Zerfaserung
zugesetzt. Unter dem Begriff der Alkalicellulose wird das Reaktionsprodukt aus
Zellstoff und Natronlauge verstanden.
Bevorzugt werden die Modifizierungsmittel in die Viskose, besonders bevorzugt
unmittelbar vor dem Verspinnen, eingebracht.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren können alle dem Fachmann bekannten
Cellulosefasern, Filamente und Flächengebilde, beispielsweise Viskosestapelfasern,
Viskosestapelfasern mit erhöhter Festigkeit, HWM-Fasern, textile Filamente, techni
sche Filamente und ITS- ("Improved Tenacity Stapel") Fasern, hergestellt werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich gegenüber den Verfahren nach dem
Stand der Technik dadurch aus, daß Modifizierungsmittel mit einer besseren Um
weltverträglichkeit und einer besseren biologischen Verträglichkeit verwendet wer
den. Durch das erfindungsgemäße Verfahren werden Cellulosefasern erhalten, die
im Vergleich zu Fasern, die nach den bisher offenbarten Verfahren erhalten werden
können, gleiche, größtenteils jedoch bessere und in der Regel signifikant bessere
textilphysikalische Eigenschaften aufweisen, beispielsweise eine verbesserte
Festigkeit und/oder Dehnung und/oder einen verbesserten Naßmodul. Desweiteren
weist das erfindungsgemäße Verfahren gegenüber den bisher beschriebenen
Verfahren eine zumindest gleiche Spinnsicherheit, größtenteils jedoch eine
verbesserte Spinnsicherheit und in der Regel eine signifikant verbesserte
Spinnsicherheit auf.
Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Viskose, die als Modifi
zierungsmittel mindestens ein Alkylpolyglucosid enthält.
Erfindungsgemäß enthält die Viskose Alkylpolyglucoside der Formel 1,
R-O-(G)n,
in der n < 1 und R bevorzugt ein Alkylrest mit 6 bis 18 Kohlenstoffatomen, besonders
bevorzugt ein Alkylrest mit 8 bis 12 Kohlenstoffatomen ist. Vorzugsweise ist R
unverzweigt. Erfindungsgemäß ist n < 1, wobei n auch gebrochene Zahlenwerte
annehmen kann. Bevorzugt liegt der Wert für n im Bereich von 1 bis 3, besonders
bevorzugt im Bereich von 1,2 bis 1,6.
Die erfindungsgemäße Viskose enthält mindestens ein Alkylpolyglucosid und kann
aber zusätzlich andere Substanzen, die nach dem Stand der Technik als Modifizie
rungsmittel verwendet werden, vorzugsweise oxethylierte Fettamine, sulfatierte
Fettsäuren, Fettalkoholether, Polyethylenglycole oder oxethylierte Alkylphenole,
aufweisen.
Erfindungsgemäß enthält die Viskose ein Modifizierungsmittel in einer Menge von
0,05 bis 5 Gew.-%, bevorzugt in einer Menge von 0,5 bis 3 Gew.-%, jeweils bezogen
auf die Menge an gelöster α-Cellulose, unabhängig davon, ob ein Alkylpolyglucosid,
ein Gemisch aus verschiedenen Alkylpolyglucosiden oder ein Alkylpolyglucosid bzw.
ein Gemisch aus verschiedenen Alkylpolyglucosiden in Mischung mit einem Modi
fizierungsmittel gemäß dem Stand der Technik verwendet wird.
Die erfindungsgemäße Viskose läßt sich aufgrund der entsprechenden
Eigenschaften des enthaltenen Modifizierungsmittels gegenüber den Viskosen nach
dem Stand der Technik besser verarbeiten. Insbesondere weist sie eine verbesserte
Entlüftung, insbesondere bei der kontinuierlichen Entlüftung und/oder eine
verbesserte Verspinnbarkeit, auf. Beim Verspinnen der erfindungsgemäßen Viskose
werden Cellulosefasern erhalten, die im Vergleich zu Fasern, die mit den bisher
bekannten Viskosen hergestellt wurden, gleiche, größtenteils jedoch bessere und in
der Regel signifikant bessere textilphysikalische Eigenschaften aufweisen. Des
weiteren weist die oben beschriebene Viskose gegenüber den bisher offenbarten
Viskosen den Vorteil auf, daß beim Verspinnen zumindest eine gleiche
Spinnsicherheit, größtenteils jedoch eine verbesserte Spinnsicherheit und in der Re
gel eine signifikant verbesserte Spinnsicherheit erreicht wird.
Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind Cellulosefasern, die durch
Verspinnen der weiter oben beschriebenen Viskose hergestellt werden.
Die erfindungsgemäßen Cellulosefasern weisen gegenüber Fasern, die nach den
bisher offenbarten Verfahren hergestellt wurden, zumindest gleiche, größtenteils
jedoch bessere und in der Regel signifikant bessere textilphysikalische Eigenschaf
ten auf.
Im folgenden wird die Erfindung anhand der Beispiele 1 bis 3 erläutert. Diese
Erläuterungen sind lediglich beispielhaft und schränken den allgemeinen
Erfindungsgedanken nicht ein.
Bei diesen Beispielen wurden Fasern nach der Stapelfaser-Technologie mit erhöhter
Festigkeit bzw. erhöhter Festigkeit und Dehnung hergestellt. Vergleichsbeispiel 1
wurde ohne Zusatz an Modifizierungsmittel durchgeführt. Im Vergleichsbeispiel 2
wurde als Modifizierungsmittel Praestabit-Öl ZS (Stockhausen GmbH & Co. KG) und
im Beispiel 1 Glucosid 81 S (Hüls AG), entsprechend der Formel R-O-(G)n mit R =
C8-C10-Alkyl und n = 1,3, verwendet. Die Zubereitung der Viskose erfolgte durch Tauch-Al
kalisierung in einer Technikums-Viskose-Anlage nach Blaschke unter Verwendung
folgender Rohstoffe und Versuchsparameter:
Kotlas KCBK (Fa. Kotlas, Russ. Föderation)
α-Cellulose: 9,18 Gew.-% (bez. auf Viskose)
NaOH: 5,68 Gew.-%
S: 2,38 Gew.-%
Viskosität: 67 kfs
Reife: 14,5°H
NaOH: 5,68 Gew.-%
S: 2,38 Gew.-%
Viskosität: 67 kfs
Reife: 14,5°H
H2
SO4
: 85 g/l
Na2
Na2
SO4
: 260 g/l
ZnSO4
ZnSO4
: 20 g/l
Spinngeschwindigkeit: 45 ml/min
Verstreckung: 65%
Menge an Modifizierungsmittel: 0,8 Gew.-% (bezogen auf α-Cellulose)
Spinngeschwindigkeit: 45 ml/min
Verstreckung: 65%
Menge an Modifizierungsmittel: 0,8 Gew.-% (bezogen auf α-Cellulose)
Die Fasern wiesen folgende Eigenschaften auf:
Es wurde entsprechend der Vorgehensweise von Beispiel 1 und den
Vergleichsbeispielen 1 und 2 vorgegangen. Im Vergleichsbeispiel 3 wurde als
Modifizierungsmittel Stokomin MI07 (Stockhausen GmbH & Co. KG) und im Beispiel
2 eine Mischung aus
20 Gew.-% C10-C16-Fettalkohol-(15-25) EO,
5 Gew.-% Polyethylenglycol (MG 1000-3000) und
75 Gew.-% R-O-(G)n mit R = C8-C12-Alkyl und n = 1,2-1,6,
eingesetzt. Ansonsten wurden folgende Versuchsparamter gewählt:
20 Gew.-% C10-C16-Fettalkohol-(15-25) EO,
5 Gew.-% Polyethylenglycol (MG 1000-3000) und
75 Gew.-% R-O-(G)n mit R = C8-C12-Alkyl und n = 1,2-1,6,
eingesetzt. Ansonsten wurden folgende Versuchsparamter gewählt:
elektronenbehandelter Textilzellstoff
Kurzfaserzellstoff, Durchschnitts-Polymerisationsgrad 350
Kurzfaserzellstoff, Durchschnitts-Polymerisationsgrad 350
α-Cellulose: 8,40 Gew.-% (bez. auf Viskose)
NaOH: 4,16 Gew.-%
S: 1,63 Gew.-%
Viskosität: 44 kfs
Reife: 12,2°H
NaOH: 4,16 Gew.-%
S: 1,63 Gew.-%
Viskosität: 44 kfs
Reife: 12,2°H
H2
SO4
: 80 g/l
Na2
Na2
SO4
: 305 g/l,
ZnSO4
ZnSO4
: 10 g/l,
Spinngeschwindigkeit 45 ml/min
Verstreckung: 58%
Menge an Modifizierungsmittel 0,5 Gew.-% (bezogen auf α-Cellulose)
Spinngeschwindigkeit 45 ml/min
Verstreckung: 58%
Menge an Modifizierungsmittel 0,5 Gew.-% (bezogen auf α-Cellulose)
Die Fasern wiesen folgende Eigenschaften auf:
Claims (13)
1. Modifizierungsmittel für verspinnbare Viskose, dadurch gekennzeichnet, daß es
mindestens ein Alkylpolyglucosid enthält.
2. Modifizierungsmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Alkylpolyglucosid eine Alkylkettenlänge von C6 bis C18, besonders bevorzugt eine
Alkylkettenlänge von C8 bis C12, und einen Oligomerisierungsgrad von größer 1,
bevorzugt zwischen 1,2 und 1,6, hat.
3. Modifizierungsmittel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß es
zusätzlich oxethylierte Fettamine, sulfatierte Fettsäuren, Fettalkoholether,
Polyethylenglycole oder oxethylierte Alkylphenole enthält.
4. Modifizierungsmittel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß es in einer Menge von 0,05 bis 5,0 Gew.-%, bevorzugt in einer Menge von
0,5 bis 3,0 Gew.-%, bezogen auf die Menge an gelöster α-Cellulose, eingesetzt
wird.
5. Modifizierungsmittel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß es unverdünnt oder als wässrige Dispersion, bevorzugt als wässrige Lösung
und besonders bevorzugt als wässrige alkalische Lösung eingesetzt wird.
6. Verfahren zur Herstellung von Cellulosefasern nach dem Viskoseverfahren,
dadurch gekennzeichnet, daß als Modifizierungsmittel mindestens ein
Alkylpolyglucosid eingesetzt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß ein Alkylpolyglucosid
mit einer Alkylkettenlänge von C6 bis C18, besonders bevorzugt mit einer
Alkylkettenlänge von C8 bis C12, und einen Oligomerisierungsgrad von größer 1,
bevorzugt zwischen 1,2 und 1,6, eingesetzt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Modifizie
rungsmittel zusätzlich oxethylierte Fettamine, sulfatierte Fettsäuren,
Fettalkoholether, Polyethylenglycole oder oxethylierte Alkylphenole enthält.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das
Modifizierungsmittel in einer Menge von 0,05 bis 5,0 Gew.-%, bevorzugt in einer
Menge von 0,5 bis 3,0 Gew.-%, bezogen auf die Menge an gelöster α-Cellulose,
verwendet wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß das
Alkylpolyglucosid oder das Gemisch aus Alkylpolyglucosiden unverdünnt oder als
wässrige Dispersion, bevorzugt als wässrige Lösung und besonders bevorzugt
als wässrige alkalische Lösung eingesetzt wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß das
Modifizierungsmittel in die Alkalicellulose - vor, während bzw. nach der
Zerfaserung - und/oder bevorzugt in die Viskose, besonders bevorzugt
unmittelbar vor dem Verspinnen, eingebracht wird.
12. Viskose, dadurch gekennzeichnet, daß sie ein Modifizierungsmittel gemäß einem
der Ansprüche 1 bis 5 enthält.
13. Cellulosefasern, erhalten durch Verspinnen von Viskose gemäß Anspruch 12.
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000130648 DE10030648A1 (de) | 2000-06-29 | 2000-06-29 | Verwendung von Alkylpolyglucosiden als Modifizierungsmittel zur Hertellung von Cellulosefasern nach dem Viskoseverfahren |
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Applications Claiming Priority (1)
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Publications (1)
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ID=7646561
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2000130648 Withdrawn DE10030648A1 (de) | 2000-06-29 | 2000-06-29 | Verwendung von Alkylpolyglucosiden als Modifizierungsmittel zur Hertellung von Cellulosefasern nach dem Viskoseverfahren |
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AU (1) | AU2001283822A1 (de) |
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