DE10025178C1 - Dichtungsvorrichtung für eine Bewegungsfuge - Google Patents
Dichtungsvorrichtung für eine BewegungsfugeInfo
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Abstract
Eine Dichtungsvorrichtung (1) für eine Bewegungsfuge (F) zwischen zwei Bauwerkskörpern (6) weist zwei auf jeweils gegenüberliegenden Seiten der Bewegungsfuge (F) angeordnete und mit den jeweils zugeordneten Bauwerkskörpern (6) verbundene Verankerungseinheiten (2) sowie eine elastische Überbrückungseinheit (3) auf. Diese ist an ihren Längsrändern mit den Verankerungseinheiten (2) derart verbunden, daß sie - ausgehend von der Bewegungsfuge (F) - beidseitig durch eine auf der den Bauwerkskörpern (6) jeweils abgewandten Seite offene Längsnut (10), die zu der Bewegungsfuge (F) von einem Entlastungsschenkel (8) begrenzt wird, und anschließend um einen Halteschenkel (9) geführt ist und mittels Klemmleiste (11) zumindest kraftschlüssig an dem Halteschenkel (9) befestigt ist. Um eine einfache Montage und Demontage der Vorrichtung bei gleichzeitig minimierter Gefahr von Undichtigkeiten zu erzielen, wird vorgeschlagen, daß die Klemmleisten (11) sich bis über den Entlastungsschenkel (9) erstrecken und im Bereich der Längsnut (10) mit Durchbrüchen versehen sind, durch die Preßelemente hindurchführbar sind, mit denen infolge ihrer Verkürzung in den Längsnuten (10) angeordnete elastische Stauchkörper (14) komprimierbar und dadurch mit gegenüberliegenden Seitenflächen (S) gegen die Überbrückungseinheit (3) preßbar sind, wodurch diese wiederum gegen Laibungen der Längsnut (10) preßbar ist.
Description
Die Erfindung betrifft eine Dichtungsvorrichtung für eine Bewegungsfuge zwischen zwei
Bauwerkskörpern, mit zwei auf jeweils gegenüberliegenden Seiten der Bewegungsfuge ange
ordneten und mit dem jeweils zugeordneten Bauwerkskörper verbundenen Verankerungsein
heiten sowie einer elastischen Überbrückungseinheit, die an ihren Längsrändern mit den Ver
ankerungseinheiten derart verbunden ist, daß sie - ausgehend von der Bewegungsfuge - beid
seitig durch eine auf der dem Bauwerkskörper abgewandten Seite offene Längsnut, die zu der
Bewegungsfuge hin von einem Entlastungsschenkel begrenzt wird, und anschließend um ei
nen Halteschenkel geführt ist und mittels einer Klemmleiste zumindest kraftschlüssig an dem
Halteschenkel befestigt ist.
Eine derartige Dichtungsvorrichtung ist beispielsweise aus der DE 196 02 982 C1 bekannt.
Der Halteschenkel der Verankerungseinheit besitzt dort einen Q-förmigen Querschnitt, über
den die Überbrückungseinheit ebenfalls Q-förmig geführt ist. Mit Hilfe einer aufklipsbaren
Q-förmigen Klemmleiste aus Federstahl wird eine kraftschlüssige Verbindung zwischen der
Überbrückungseinheit und dem Verankerungsprofil in diesem Bereich geschaffen.
Ein Nachteil dieser bekannten Vorrichtung ist darin zu sehen, daß die Querschnittstoleranzen
sowohl bei dem Halteschenkel als auch bei der entsprechend geformten Klemmleiste extrem
klein gehalten werden müssen, um die Eigenschaft der Wasserdichtheit derartiger Bewe
gungsfugenprofile sicher zu gewährleisten. Eine zu enge Passung der beiden vorgenannten
Bauteile ist jedoch gleichfalls zu vermeiden, weil dann die Gefahr besteht, daß die Klemmlei
ste nicht mehr einfach aufgeklipst werden kann. Außerdem besteht ein Problem der bekannten
Dichtungsvorrichtung darin, daß die gummielastische Überbrückungseinheit selbst nicht voll
ständig gegen Belastungen, z. B. durch Fahrverkehr, geschützt ist. Es kann daher insbesondere
bei längerer und häufigerer Frequentierung der Vorrichtung zu einem Verschleiß, insbesonde
re zu einem übermäßigen Abrieb des gummielastischen Materials der Überbrückungseinheit
kommen.
Der Stand der Technik umfaßt des weiteren die in der DE 30 20 035 C2 offenbarte Bewe
gungsfugen-Dichtungsvorrichtung. Bei dieser ebenfalls wasserdicht ausgeführten Vorrichtung
wird die Überbrückungseinheit im Bereich der Verankerungseinheiten mit Hilfe von Schrau
ben und jeweils einer von diesen angepreßten Klemmleiste befestigt. Der wesentliche Nach
teil dieser Konstruktion besteht darin, daß zur Montage der Schrauben die Überbrückungsein
heit an den betreffenden Stellen durchbohrt werden muß. Aufgrund dieser Durchbohrungen
des abdichtenden Bauteils besteht die Gefahr, daß insbesondere bei nicht fachgerechter Mon
tage eine Fehlstelle in der Abdichtung entsteht.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur Überbrückung einer Dehn-
und/oder Bewegungsfuge zu schaffen, die sich verhältnismäßig kostengünstig herstellen und
ohne die Gefahr von Undichtigkeiten einfach und sicher montieren läßt. Außerdem soll die
Überbrückungseinheit möglichst vollständig gegenüber den Belastungen, beispielsweise von
Fahrverkehr, geschützt sein.
Ausgehend von der Vorrichtung der eingangs beschriebenen Art, wird diese Aufgabe erfin
dungsgemäß dadurch gelöst, daß die Klemmleisten sich bis über den Entlastungsschenkel
erstrecken und im Bereich der Längsnuten mit Durchbrüchen versehen sind, durch die Preß
elemente hindurchführbar sind, mit denen infolge ihrer Verkürzung in den Längsnuten ange
ordnete elastische Stauchkörper komprimierbar und dadurch mit gegenüberliegenden Seiten
flächen gegen die Laibungen der Längsnut der Überbrückungseinheit preßbar sind.
Bei der erfindungsgemäßen Dichtungsvorrichtung sind keinerlei als kritisch einzustufende
Bohrungen in den Rändern der Überbrückungseinheit bei der Montage anzubringen. Die nach
der Erfindung vorgeschlagenen Fixierelemente in Form von Stauchkörpern befinden sich je
weils innerhalb der nach oben offenen Längsnut und können daher nach dem Einlegen der
Überbrückungseinheit in die Längsnut problemlos von oben eingesetzt werden, und zwar bei
entsprechender Dimensionierung so weit, daß sie nicht über das Niveau des fertigen Fußbo
dens überstehen.
Wenn die Stauchkörper in die Nut eingesetzt werden, befinden sich diese in ihrem Neutralzu
stand, in dem ihre Breite senkrecht zur Längsachse der Nut nicht größer als die Nutbreite im
Klemmbereich sein sollte. Im zusammengepreßten Zustand der Preßelemente, d. h. im seitlich
verbreiterten Zustand der Stauchkörper, klemmen diese zwischen sich und dem Entlastungs
schenkel einerseits und dem Halteschenkel andererseits die Überbrückungseinheit ein und
bewirken aufgrund von Reibkräften sehr sicher, daß die Überbrückungseinheit bei einer Bela
stung der Vorrichtung, sei es durch Fahrzeuge oder eine stärkere Relativbewegung der durch
die Fuge getrennten Bauwerkskörper zueinander, nicht herausgezogen werden kann. Da der
Arbeitsgang der Anfertigung von Bohrungen entfällt, läßt sich die Montage des weiteren
schneller als bei der aus der DE 30 20 035 C2 bekannten Vorrichtung durchführen, was sich
positiv auf die Kosten auswirkt.
Im Vergleich mit der Vorrichtung gemäß der DE 196 02 982 sind die Anforderungen an die
Fertigungsgenauigkeit der Bauteile deutlich geringer, was wiederum zu geringeren Herstell
kosten führt. Des weiteren ist durch die verlängerten Klemmleisten, die sich bis in Bereiche
der Bewegungsfuge erstrecken, die Belastung der gummielastischen und daher nicht beson
ders abriebfesten Überbrückungseinheit minimiert, da der Abstand zwischen den aufeinander
zu gerichteten Stirnseiten der gegenüberliegenden Klemmleisten in der Regel derart klein ist,
daß beispielsweise Autoreifen nicht in den niveaumäßig tiefer liegenden Bereich der Über
brückungseinheit vordringen können.
Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die
Längsnut schwalbenschwanzartig hinterschnitten ist. Aufgrund der geneigten Nutlaibungen
kommt es in diesem Fall im expandierten Zustand der Stauchkörper zu einem Formschluß
zwischen der eingeklemmten Überbrückungseinheit bzw. dem Stauchkörper und der Veranke
rungseinheit, so daß die Sicherheit gegen ein ungewolltes Herauslösen der Überbrückungs
einheit weiter gesteigert wird.
Wenn die Preßelemente als Schrauben ausgeführt sind, deren Köpfe sich an der Klemmleiste
abstützen, lassen sich die Stauchkörper besonders einfach und kontrolliert, d. h. bis zu jedem
gewünschten Expansionsgrad, verformen. Außerdem läßt sich die Verformung durch ein Her
ausdrehen der Schrauben wieder einfach rückgängig machen. Sinnvollerweise werden Senk
kopfschrauben verwendet, deren Köpfe bündig mit der Oberseite der Klemmleiste abschlie
ßen, so daß sich eine durchgängig glatte Oberseite der Dichtungsvorrichtung ergibt.
Die Erfindung weiter ausgestaltend, wird vorgeschlagen, daß die Stauchkörper Durchbrüche
aufweisen, durch die die Preßelemente hindurchführbar sind, mit denen eine Anpreßplatte
gegen die der Klemmleiste gegenüberliegende Seite der Stauchkörper preßbar ist. Mit Hilfe
der Anpreßplatte kann in diesem Fall eine Vergleichmäßigung der durch die Preßelemente
eingeleiteten Kompressionskraft erreicht werden.
Eine besonders einfache Möglichkeit zur Herstellung der Stauchkörper besteht darin, daß die
Anpreßplatte mit mindestens einer Gewindebohrung für das Preßelement versehen und an die
Stauchkörper anvulkanisiert ist, was gleichzeitig bei der beispielsweise spritzgußtechnischen
Herstellung der Stauchkörper erfolgen kann.
Um zu verhindern, daß sich beim Vorgang des Komprimierens und Auseinanderdrückens der
Stauchkörper, insbesondere bei der Verwendung von Schrauben, die Stauchkörper aufgrund
eines noch nicht hinreichenden Reibschlusses mitdrehen, so daß es zu keiner Verkürzung der
Preßelemente und somit zu keiner Expansion der Stauchkörper kommt, wird vorgeschlagen,
daß die in Richtung der Längsnut gemessene Länge der Stauchkörper größer als die Breite der
Längsnut im Klemmbereich ist. Auf diese Weise wird ein unbeabsichtigtes "Durchdrehen"
der Stauchkörper sicher verhindert. Die Stauchkörper können beispielsweise in Form von
leistenartigen Körpern ausgeführt werden, die mit einer langgestreckten oder mehreren kurzen
Halteplatten versehen sein können und über eine Mehrzahl von Durchbrüchen für Preßele
mente verfügen können.
Je nach Anwendungsfall der Dichtungsvorrichtung kann es sinnvoll sein, daß der Halteschen
kel eine Verankerungsnut aufweist, in die ein Endabschnitt eines Ergänzungsstreifens der
Überbrückungseinheit eingreift, wobei der als eigenständiges Bauteil ausgeführte Ergänzungsstreifen
einen Randstreifen der Überbrückungseinheit im Bereich des Halteschenkels
dichtend überlappt.
Um die Festigung des Ergänzungsstreifens in der Verankerungsnut zu verbessern, wird vorge
schlagen, daß der Endabschnitt des Ergänzungsstreifens um 90° abgewinkelt und mit Wider
haken versehen ist.
Eine bevorzugte Ausführungsform besteht in diesem Fall darin, daß die der Bewegungsfuge
abgewandte Laibung der Verankerungsnut um die Dicke des Ergänzungsstreifens im Ver
gleich zu der gegenüberliegenden Laibung zurückspringt. Hierdurch kann mit Hilfe der von
oben auf den Überlappungsbereich wirkenden Klemmleiste eine zuverlässige Abdichtung
erzielt werden.
Um im Falle von Kräften, wie sie beispielsweise von Fahrzeugen beim Beschleunigen oder
Verzögern auch in horizontale Richtung in die Vorrichtung eingeleitet werden, eine bestmög
liche Schonung sowohl der Überbrückungseinheit als auch der Stauchkörper zu gewährlei
sten, ist vorgesehen, daß die Klemmleiste auf der der Bewegungsfuge abgewandten Seite ei
nen um ca. 90° zu dem zugeordneten Bauwerksboden abgewinkelten Randstreifen besitzt.
Dieser abgewinkelte Randstreifen kann sich großflächig - eventuell über ein Ausgleichsmate
rial - an der Stirnseite des Fußbodenbelags abstützen und eignet sich daher zur schonenden
Ableitung der von außen eingeleiteten Horizontalkräfte.
Schließlich ist gemäß der Erfindung noch vorgesehen, daß die Klemmleiste auf der der Be
wegungsfuge zugewandten Seite einen konvex gewölbten Randstreifen besitzt, der über den
Entlastungsschenkel vorsteht. Hierdurch wird neben einem weiteren Schutz für den Mittelteil
der Überbrückungseinheit auch eine weiter erhöhte Sicherheit gegen Lockerung oder eine
unbeabsichtigte Horizontalverschiebung der Klemmleiste im Falle einer externen Querkraft
einleitung bewirkt.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand zweier Ausführungsbeispiele einer Dichtungsvor
richtung, die in der Zeichnung dargestellt ist, näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 einen Querschnitt durch eine Hälfte einer Dichtungsvorrichtung mit einer
einteiligen Überbrückungseinheit;
Fig. 2 wie Fig. 1, jedoch mit einer dreiteiligen Überbrückungseinheit sowie einer
zusätzlichen Verankerungsnut in einem Halteschenkel einer Verankerungs
einheit;
Fig. 3 einen Querschnitt durch einen Stauchkörper im Zustand vor dessen Kom
pression;
Fig. 4 wie Fig. 3, jedoch nach dessen Kompression, und
Fig. 5 eine vergrößerte Darstellung des Halteschenkels der Dichtungsvorrichtung
gemäß Fig. 2
Die in Fig. 1 lediglich mit ihrer rechten Hälfte gezeigte und zu einer Mittelebene M einer
Dehn- oder Bewegungsfuge F spiegelsymmetrisch aufgebaute Dichtungsvorrichtung 1 weist
zwei Verankerungseinheiten 2 und eine aus einem gummielastischen Material bestehende
Überbrückungseinheit 3 auf, die an ihren Längsrändern mit den Verankerungseinheiten 2 auf
eine noch näher beschriebene Art kraft- und formschlüssig verbunden ist. Die Verankerungs
einheiten 2, die sich - ebenso wie die Überbrückungseinheit 3 - in Längsrichtung der Fuge F
erstrecken, sind mit Hilfe von Schrauben 4 und Dübeln 5 in den die Fuge F beidseitig begren
zenden Bauwerkskörpern 6 sowie einer darauf aufgebrachten Ausgleichs- oder Nivellier
schicht 7 verankert. Des weiteren besitzen die Verankerungseinheiten 2 einen im wesentli
chen parallel zu der Mittelebene M der Fuge F verlaufenden und in deren Querschnitt vorste
henden Entlastungsschenkel 8 sowie einen in bezug auf die Fuge F zurückversetzten Halteschenkel
9. Der Entlastungsschenkel 8 und der Halteschenkel 9 verleihen den Verankerungs
einheiten 2 ungefähr die Form eines liegenden F. Zwischen dem Entlastungsschenkel 8 und
dem Halteschenkel 9 ist eine in ihrem Querschnitt schwalbenschwanzförmig hinterschnittene
Längsnut 10 ausgebildet.
Randstreifen der Überbrückungseinheit 3 verlaufen zunächst oberhalb der Stirnseite des Ent
lastungsschenkels 8, sodann - den Laibungen und dem Grund der Längsnut 10 folgend - ent
lang der Stirnseite und der Rückseite des Halteschenkels 9, um danach mit einem horizontalen
Endabschnitt abzuschließen.
Der obere Abschluß der Verankerungseinheiten 2 wird jeweils von einer metallischen
Klemmleiste 11 gebildet, die einen L-förmigen Querschnitt besitzt. Ein horizontal verlaufen
der Schenkel 12 ist mit einer Mehrzahl von gesenkten Bohrungen versehen, durch die Senk
kopfschrauben 13 hindurchgeführt sind, die sich mit ihren Köpfen an der Klemmleiste 11
abstützen. Die Senkkopfschrauben 13 durchdringen in ihrem Querschnitt ovalförmige und mit
einer zylindrischen Bohrung für die Senkkopfschrauben 13 versehene Stauchkörper 14, die
mit einem an deren unterer Stirnseite angeordneten Anpreßplatte 15 durch Anvulkanisieren
verbunden sind. Die Halteplatte 15 weist eine Gewindebohrung auf, in die die Senkkopf
schrauben 13 eindrehbar sind.
Aus den Fig. 3 und 4 sind der Aufbau und die Funktionsweise der Stauchkörper 14 ersicht
lich:
Fig. 3 stellt einen Stauchkörper 14 in der unkomprimierten Ausgangsform dar, in der dieser
(bzw. mehrere davon in Längsrichtung des Profils verteilt) zusammen mit der Klemmleiste 11
auf die Verankerungseinheiten 2 aufgesetzt werden, wobei die Stauchkörper in die Längsnut
10, in die bereits der Randstreifen der Überbrückungseinheit eingelegt wurde, eindringen
können, da der Durchmesser der aus einem gummielastischen Material hergestellten
Stauchkörper 14 kleiner als die lichte Öffnungsweite der Längsnut 10 ist.
Durch Drehen der Senkkopfschrauben 13 wird die Anpreßplatte 15 in Richtung des Schrau
benkopfes gezogen, wodurch der Stauchkörper 14 komprimiert wird, was wiederum zu einer
Vergrößerung von dessen Breite unter Bildung einer balligen Außenkontur führt (Fig. 4).
Der Fig. 1 läßt sich wiederum entnehmen, wie ein derart komprimierter und somit seitlich
expandierter Stauchkörper 14 dazu führt, daß die Überbrückungseinheit 2 im Bereich des
engsten Querschnitts der Längsnut 10 gegen deren Laibungen gepreßt wird. Hierdurch ent
steht eine kraft- und zugleich formschlüssige Verbindung zwischen dem Stauchkörper 14, der
Überbrückungseinheit 3 und der Verankerungseinheit 2. Die Befestigung der Überbrückungs
einheit 3 an den Verankerungseinheiten 2 läßt sich durch einfaches Eindrehen der Senkkopf
schrauben 13 herstellen und auf ebenso einfache Weise wieder aufheben. Dabei ist der Ar
beitsvorgang denkbar einfach und erfordert keinerlei Verletzung der Randstreifen der Über
brückungseinheit 3, weshalb die Gefahr einer fehlerhaften Montage und einer daraus eventu
ell resultierenden Undichtigkeit extrem gering ist.
An vertikal nach unten abgewinkelte Schenkel 16 der Klemmleiste 11 schließt sich eine nach
deren Montage eingebrachte Dichtmasse 17 an, die eine Abdichtung des Zwischenraums zwi
schen der Klemmleiste 11 und einer dieser zugewandten Stirnseite eines Fußbodenbelags 18
bildet. Die Oberseiten der Klemmleiste 11 der Dichtmasse 17 und des Fußbodenbelags 18
liegen innerhalb einer einzigen Ebene, so daß sich in Verbindung mit einem vergleichsweise
geringen Absatz zwischen der Klemmleiste 11 und der Oberseite der Überbrückungseinheit 3
in deren Mittelbereich eine von Fahrzeugen im wesentlichen stoßfrei überfahrbare Anordnung
ergibt. Dabei gewährleistet der vertikal abgewinkelte Schenkel 16 der Klemmleiste 11 eine
Abstützung von in die Klemmleiste 11 eingeleiteten Horizontalkräften über die vergleichs
weise steife Dichtmasse 17 in den Fußbodenbelag 18. Die Stauchkörper 14 werden daher kei
nen nennenswerten dynamischen Horizontalkräften ausgesetzt. Derselbe Effekt der Horizon
talkraftentlastung der Stauchkörper 14 wird durch einen der Bewegungsfuge F zugewandten
konvex gewölbten Randstreifen 19 der Klemmleiste 11 erreicht, der ein gewisses Maß über
den Entlastungsschenkel 8 in den Fugenquerschnitt vorsteht. Des weiteren wird durch die
vertikal tiefer liegende Oberfläche des Mittelbereichs der Überbrückungseinheit deren elastische
und daher gegenüber Abrieb vergleichsweise empfindliche Oberfläche vor dem Kontakt
durch Fahrzeugreifen nahezu vollständig geschützt.
Die in Fig. 2 dargestellte alternative Dichtungsvorrichtung 1' weist eine Verankerungseinheit
2' auf, deren Halteschenkel 9' mit einer vertikal ausgerichteten und nach oben offenen Ve
rankerungsnut 20 versehen ist. Ansonsten stimmt die Verankerungseinheit 2' mit der Veran
kerungseinheit 2 gemäß der Dichtungsvorrichtung 1 gemäß Fig. 1 überein. Eine derartige
Übereinstimmung gilt auch für den Mittelbereich der Überbrückungseinheiten 3 und 3' sowie
deren entlang der Laibungen der Längsnut 10 verlaufenden Randstreifen. Im Gegensatz zu der
einteilig ausgebildeten Überbrückungseinheit 3 ist die Überbrückungseinheit 3' gemäß Fig. 2
dreiteilig ausgeführt, da sie auf beiden Seiten der Fuge F jeweils einen aus Fig. 5 ersichtlichen
Ergänzungsstreifen 21 aufweist. Dessen Endabschnitt 22 greift in die Verankerungsnut 20 der
Verankerungseinheit 3' ein und weist als Sicherung gegen ein unbeabsichtigtes Herausziehen
eine mit Widerhaken versehene Oberfläche auf. Außerdem überlappen sich ein horizontal
auslaufender Randstreifen 23 der Überbrückungseinheit 3' und der Ergänzungsstreifen 21 in
einem Überlappungsbereich 24 und gewährleisten somit eine Verbindung mit dem Anpreß
druck der Klemmleiste 11 eine dichtende Verbindung zwischen diesen Bauteilen. Entgegen
der Darstellung in Fig. 5 ist zwischen dem Randstreifen 23 und dem Ergänzungsstreifen 21
kein Spalt vorhanden. Dieser soll in Fig. 5 lediglich verdeutlichen, daß es sich bei dem Ergän
zungsstreifen 21 um ein separates Bauteil handelt.
Um einen dichtenden Anschluß des Ergänzungsstreifens 21 an die Überbrückungseinheit 3'
zu erzielen, ist die der Bewegungsfuge F zugewandte Laibung 25 der Verankerungsnut 20 im
Vergleich zu der gegenüberliegenden Laibung 26 um einen Betrag zurückversetzt, der gering
fügig kleiner ist als die Dicke des Ergänzungsstreifens 21 im Bereich eines Horizontalab
schnitts 27. Auf diese Weise wird durch die vertikal nach unten gerichtete Anpreßwirkung der
Klemmleiste 11 eine dichte Anlage der Überbrückungseinheit 3' an den Horizontalabschnitt
27 des Ergänzungsstreifens 21 erzielt.
Claims (11)
1. Dichtungsvorrichtung (1, 1') für eine Bewegungsfuge (F) zwischen zwei Bauwerkskör
pern (6), mit zwei auf jeweils gegenüberliegenden Seiten der Bewegungsfuge (F) ange
ordneten und mit den jeweils zugeordneten Bauwerkskörpern (6) verbindbaren Veranke
rungseinheiten (2, 2') sowie einer elastischen Überbrückungseinheit (3, 3'), die an ihren
Längsrändern mit den Verankerungseinheiten (2, 2') derart verbunden ist, daß sie - aus
gehend von der Bewegungsfuge (F) - beidseitig durch eine auf der den Bauwerkskör
pern (6) jeweils abgewandten Seite offene Längsnut (10), die zu der Bewegungsfuge (F)
von einem Entlastungsschenkel (8) begrenzt wird, und anschließend um einen Halte
schenkel (9, 9') geführt ist und mittels einer Klemmleiste (11) zumindest kraftschlüssig
an dem Halteschenkel (9, 9') befestigt ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Klemmlei
sten (11) sich bis über den Entlastungsschenkel (8) erstrecken und im Bereich der
Längsnuten (10) mit Durchbrüchen versehen sind, durch die Preßelemente hindurch
führbar sind, mit denen infolge ihrer Verkürzung in den Längsnuten (10) angeordnete
elastische Stauchkörper (14) komprimierbar und dadurch mit gegenüberliegenden Sei
tenflächen (S) gegen die Laibungen der Längsnut (10) der Überbrückungseinheit (3, 3')
preßbar sind.
2. Dichtungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Längsnut (10)
schwalbenschwanzartig hinterschnitten ist.
3. Dichtungsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Preß
elemente Schrauben sind, deren Köpfe sich an der Klemmleiste (11) abstützen.
4. Dichtungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Stauchkörper (14) Durchbrüche aufweisen, durch die die Preßelemente hindurch
führbar sind, mit denen die Anpreßplatte (15) gegen die der Klemmleiste (11) abge
wandte Seite der Stauchkörper (14) preßbar ist.
5. Dichtungsvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Anpreßplatte
(15) mit mindestens einer Gewindebohrung für das Preßelement versehen und an die
Stauchkörper (14) anvulkanisiert ist.
6. Dichtungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die in Richtung der Längsnut (10) gemessene Länge der Stauchkörper (14) größer als
die Breite der Längsnut (10) in einem Klemmbereich ist.
7. Dichtungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
der Halteschenkel (9') eine Verankerungsnut (20) aufweist, in die ein Endabschnitt (22)
eines Ergänzungsstreifens (21) der Überbrückungseinheit (3') eingreift, wobei der als
eigenständiges Bauteil ausgeführte Ergänzungsstreifen (21) einen Randstreifen der
Überbrückungseinheit (3') im Bereich des Halteschenkels (9') dichtend überlappt.
8. Dichtungsvorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Endabschnitt
(22) des Ergänzungsstreifens (21) um 90° abgewinkelt und mit Widerhaken versehen
ist.
9. Dichtungsvorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß die der
Bewegungsfuge (F) abgewandte Laibung (25) der Verankerungsnut (20) um die Dicke
des Ergänzungsstreifens (21) im Vergleich zu der gegenüberliegenden Laibung (26) der
Verankerungsnut (20) zurückspringt.
10. Dichtungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß
die Klemmleiste (11) auf der der Bewegungsfuge (11) abgewandten Seite einen um ca.
90° abgewinkelten Schenkel (16) besitzt.
11. Dichtungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß
die Klemmleisten (11) auf der der Bewegungsfuge (F) zugewandten Seite einen konvex
gewölbten Randstreifen (19) besitzen, die über die Entlastungsschenkel (8) vorstehen.
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US6854737B2 (en) * | 2002-02-27 | 2005-02-15 | Migua Fugensysteme Gmbh & Co. Kg | Seal arrangement for an expansion motion joint |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
EP1158101A2 (de) | 2001-11-28 |
EP1158101A3 (de) | 2003-07-09 |
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