DE10022814A1 - Schaltvorrichtung - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung geht aus von einer Schaltvorrichtung, insbesondere für Nutzkraftfahrzeuge, die einen Schalthebel mit einem Griffteil aufweist, und mit zumindest einem Sensor, über den zumindest eine Kenngröße für eine über das Griffteil und den Schalthebel eingeleitete Kraft erfaßbar ist, die an eine Steuereinheit leitbar ist, die zumindest abhängig von der Kenngröße eine Einheit zur Verstärkung der Schaltkraft steuert. DOLLAR A Es wird vorgeschlagen, daß der Sensor im Bereich des Griffteils angeordnet ist.
Description
Die Erfindung betrifft eine Schaltvorrichtung nach dem Oberbe
griff des Anspruchs 1.
Insbesondere bei Nutzkraftfahrzeugen ist bekannt, einen Fahr
zeuglenker beim Einlegen eines Getriebegangs zu unterstützten,
indem eine vom Fahrzeuglenker aufgebrachte Schaltkraft durch
eine zusätzliche Einheit verstärkt wird, beispielsweise über
einen hydraulischen, elektrischen und/oder pneumatischen Ak
tuator.
Aus der DE 43 17 464 C1 ist eine gattungsbildende Schaltvor
richtung bekannt. Die Schaltvorrichtung besitzt ein Schalthe
belgehäuse mit einer darin eingesetzten Lagerschale zur Lage
rung eines um einen Lagermittelpunkt allseits beweglichen
Schalthebels. Die Lagerschale stützt sich nach außen gegen ei
ne sie umgebende Wandung des Schalthebelgehäuses ab. Zwischen
dem Schalthebelgehäuse und der Lagerschale sind für jede Bewe
gungsrichtung des Schalthebels Meßwertaufnehmer angeordnet,
die eine Richtung und einen Betrag einer über den Schalthebel
eingeleiteten Kraft erfassen. Diese Meßwerte werden an eine
elektronische Rechnereinheit zur Regelung eines Servoelements
geleitet. Das Servoelement bewirkt eine Verstärkung von Ein
rückkräften, die ein Fahrzeuglenker beim Einrücken eines Ge
triebegangs über den Schalthebel einbringt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die gattungsbildende
Schaltvorrichtung weiterzuentwickeln. Sie wird gemäß der Er
findung durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Weitere
Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Die Erfindung geht aus von einer Schaltvorrichtung, insbeson
dere für Nutzkraftfahrzeuge, die einen Schalthebel mit einem
Griffteil aufweist, und mit zumindest einem Sensor, über den
zumindest eine Kenngröße für eine über das Griffteil und den
Schalthebel eingeleitete Kraft erfaßbar ist, die an eine Steu
ereinheit leitbar ist, die zumindest abhängig von der Kenngrö
ße eine Einheit zur Verstärkung der Schaltkraft steuert.
Es wird vorgeschlagen, daß der Sensor im Bereich des Griff
teils, insbesondere in einem Fahrgastraum, angeordnet ist.
Kenngrößen für Kräfte, insbesondere für deren Beträge und/oder
möglicherweise deren Richtung, können besonders nahe an einer
Krafteinleitungsstelle erfaßt werden. Übertragungsfehler, bei
spielsweise bedingt durch Reibung, Spiel, sowie Belastungen
des Sensors durch Feuchtigkeit, Korrosion und/oder brennkraft
maschinenbedingte oder getriebebedingte Temperaturbelastungen
können zumindest weitgehend vermieden werden. Der oder die
Sensoren können in einem nahezu verschleißfreien Bereich mit
ausreichendem Bauraum konstruktiv einfach befestigt werden.
Ferner kann die erfindungsgemäße Lösung besonders vorteilhaft
flexibel an verschiedene Kraftfahrzeuge kostengünstig angepaßt
bzw. für verschiede Kraftfahrzeuge ausgelegt werden. Die er
findungsgemäße Schaltvorrichtung kann bei kleinen Stückzahlen
preisgünstig realisiert und/oder kann auch zur Nachrüstung von
Kraftfahrzeugen genutzt werden.
Die Steuereinheit ist vorteilhaft von zumindest einem elektro
nischen Bauteil gebildet, wodurch die Einheit zur Verstärkung
der Schaltkraft einfach entlang verschiedener Kennlinien ge
steuert und die Schaltkraftverstärkung einfach von verschiede
nen Parametern abhängig gemacht werden kann, beispielsweise
kann bei nicht vollständig gedrückter Kupplung und/oder bei
einer überhöhten Drehzahl eine Schaltkraftverstärkung vermie
den oder nur eine geringe Verstärkung eingeleitet werden. Fer
ner kann eine elektronische Steuereinheit kostengünstig an
verschiedene Kraftfahrzeuge angepaßt werden. Neben einer elek
tronischen Steuereinheit sind jedoch grundsätzlich andere, dem
Fachmann als sinnvoll erscheinende Steuereinheiten denkbar,
wie beispielsweise elektrische, hydraulische und/oder pneuma
tische Steuereinheiten.
Besonders konstruktiv einfach und kostengünstig kann der Sen
sor zwischen dem Griffteil und dem Schalthebel angeordnet wer
den. Das Griffteil kann dabei schwimmend oder vorteilhaft kon
struktiv einfach gelenkig auf dem Schalthebel gelagert werden.
Mit einem gelenkig gelagerten Griffteil können mit einer ge
wünschten Anzahl und Anordnung von Schwenkachsen gezielt nur
Kenngrößen für Kräfte erfaßt werden, die in bestimmten Rich
tungen wirken, beispielsweise können mit einer Schwenkachse
quer zur Fahrtrichtung ausschließlich Kenngrößen für Kräfte in
und entgegen der Fahrtrichtung erfaßt werden, d. h. Ein- und
Ausrückkräfte. Wirkungen von Kräften in Wählrichtung auf den
Sensor können durch das Gelenk einfach eliminiert und es kön
nen meßtechnisch gut erfaßbare Werte erreicht werden. Werden
vom Sensor bzw. von den Sensoren nur Ein- und Ausrückkräfte
erfaßt, kann die Schaltvorrichtung besonders kostengünstig und
platzsparend ausgeführt werden. Bei verschiedenen Anwendungs
gebieten und besonderen Kraftfahrzeugen kann es jedoch auch
sinnvoll sein, Kenngrößen für in andere Richtungen wirkende
Kräfte zu erfassen und diese Kräfte entsprechend zu verstärken
und/oder eine Verstärkung von Ein- und Ausrückkräften abhängig
von diesen Kräften einzuleiten, wie beispielsweise Kräfte in
Wählrichtung oder Kräfte in axialer Richtung des Schalthebels.
Anstatt einen Sensor oder mehrere Sensoren zwischen dem Griff
teil und dem Schalthebel anzuordnen, kann vorteilhaft auch zu
mindest ein Sensor oder mehrere Sensoren im Griffteil inte
griert und vorzugsweise im Griffteil eingegossen sein. Es kann
ein Griffteil geschaffen werden, das separat gefertigt und das
auf seine Funktion einfach überprüft und montiert werden kann.
Im Griffteil kann ausschließlich ein Sensor oder es kann neben
einem Sensor vorteilhaft zumindest ein Bauteil einer Schalt
einheit im Griffteil integriert sein, das ein Signal des Sen
sors verstärkt und/oder in eine entsprechende Kenngröße umwan
delt. Insbesondere kann auch im Griffteil ein sogenanntes CAN-
Bauteil (CAN: Controller Area Network) integriert sein, das
ein Signal des Sensors in ein entsprechendes, in einen CAN-Bus
einspeisbares Signal umwandelt und das aus dem CAN-Bus über
eine entsprechende Steuereinheit ausgelesen werden kann.
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird vorgeschla
gen, daß der Sensor von einem becherförmigen Bauteil umgeben
ist, das eine höhere Festigkeit aufweist als das den Sensor
direkt umschließende Material. Durch das becherförmige Bauteil
kann eine vorteilhafte gleichmäßige Kräfteverteilung auf den
Sensor und es kann durch Wahl eines geeigneten Materials des
Bauteils, beispielsweise Blech, ein vorteilhafter Schutz des
Sensors vor elektromagnetischen Wellen erreicht werden.
Als Sensor können verschiedene, dem Fachmann als sinnvoll er
scheinende Sensoren eingesetzt werden, wie beispielsweise
Dehnmeßstreifen, piezoelektrische Meßwertaufnehmer usw. Beson
ders vorteilhaft wird der Sensor jedoch von einem Widerstand
gebildet, dessen Widerstandswert sich mit einer über den Sen
sor übertragenen Kraft verändert. Derartige Sensoren können
vorteilhaft folienförmig, leicht und platzsparend ausgeführt
werden, liefern genaue Meßwerte und sind zudem preisgünstig
erhältlich.
Weitere Vorteile ergeben sich aus der folgenden Zeichnungsbe
schreibung. In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Er
findung dargestellt. Die Beschreibung und die Ansprüche ent
halten zahlreiche Merkmale in Kombination. Der Fachmann wird
die Merkmale zweckmäßigerweise auch einzeln betrachten und zu
sinnvollen weiteren Kombinationen zusammenfassen.
Es zeigt:
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines Ausschnitts einer
erfindungsgemäßen Schaltvorrichtung,
Fig. 2 eine Variante nach Fig. 1 und
Fig. 3 ein Blockschaltbild zur Verstärkung einer Schaltkraft
mit einer erfindungsgemäßen Schaltvorrichtung.
Fig. 1 zeigt einen Ausschnitt einer Schaltvorrichtung eines
Nutzkraftfahrzeugs, die ein Schaltrohr 14 mit einem Griffteil
12 aufweist. Erfindungsgemäß sind zwischen dem Schaltrohr 14
und dem Griffteil 12 Sensoren 10, 11 angeordnet, deren Wider
standswert 21 sich mit einer über die Sensoren 10, 11 übertra
genen Kraft 20 verändert (Fig. 3). Die Sensoren 10, 11 sind in
und entgegen der Fahrtrichtung 17 auf ebenen Flächen 32, 33
des Schaltrohrs 14 befestigt. Das Griffteil 12 ist über eine
quer zur Fahrtrichtung 17 verlaufende Schwenkachse 18 in und
entgegen der Fahrtrichtung 17 schwenkbar auf dem Schaltrohr 14
gelagert.
Wird nach einem Wählvorgang eines Getriebegangs von einem Be
diener 19 über das Griffteil 12 in oder entgegen der Fahrt
richtung 17 eine Kraft 20 zum Einrücken des Getriebegangs ein
geleitet, wird durch die Kraft 20 das Griffteil 12 auf dem
Schaltrohr 14 verschwenkt und gegen einen der Sensoren 10, 11
gedrückt (Fig. 1 und 3). Durch die eingeleitete Kraft 20 ver
ändert sich der Widerstandswert 21 des Sensors 10 bzw. 11. Der
Widerstandswert 21 wird über Kabel 36 zu einem Verstärker 22
geleitet, verstärkt und in ein Spannungssignal 23 umgewandelt,
das an ein Steuergerät 24 geleitet wird. Das Steuergerät 24
steuert einen elektrischen Strom 25 von Pneumatikventilen 26,
über die ein Luftdruck 27 in einem Pneumatikzylinder 28 ge
steuert wird. Über den Pneumatikzylinder 28 wird eine Kraft 29
erzeugt, die sich zu der über ein Schaltgestänge 31 übertrage
nen Kraft 20 des Bedieners in Einrückrichtung des Getriebe
gangs eines Getriebes 30 addiert und die Schaltkraft insgesamt
verstärkt. Über das Schaltgestänge 31 wird ferner eine Reakti
onskraft 40 übertragen, die dem Bediener 19 einen Synchronisa
tionsvorgang und eine eingelegte Schaltstellung signalisiert,
und zwar wenn ein Anschlag im Getriebe 30, im Schaltgestänge
31 oder in einer Schaltkulisse erreicht ist.
Ist der Getriebegang eingelegt und der Bediener 19 unterbricht
die Krafteinleitung am Griffteil 12, wird das Griffteil 12 re
lativ zum Schaltrohr 14 über Gummifedern 34, 35 in seine Aus
gangsstellung zurückgestellt, die axial in Richtung Griffteil
12 hinter den Sensoren 10, 11 auf den Flächen 32, 33 des
Schaltrohrs 14 angeordnet sind.
In Fig. 2 ist ein alternatives Ausführungsbeispiel mit einem
Griffteil 13 und einem Schaltrohr 39 dargestellt. Im wesentli
chen gleichbleibende Bauteile sind grundsätzlich mit den glei
chen Bezugszeichen beziffert.
Bei der Herstellung des Griffteils 13 werden in einem ersten
Schritt von Widerständen gebildete Sensoren 10, 11 und eine
Schalteinheit 15 in ein becherförmiges Blechteil 16 eingelegt
und mit einem elastischen, besonders weichen Kunststoff 37
ausgespritzt bzw. ausgegossen. Anschließend wird das Blechteil
16 mit einem zweiten Kunststoff 38 umspritzt, der fester ist
als der Kunststoff 37.
Die Sensoren 10, 11 sind in Fahrtrichtung 17 vor und nach dem
Schaltrohr 39 angeordnet und erfassen nur Kräfte 20 in und
entgegen der Fahrtrichtung 17. Das Blechteil 16 führt zu einer
homogenen Kräfteverteilung, wodurch die von einem Bediener 19
eingebrachten Kräfte 20 vorteilhaft erfaßt werden können. Fer
ner schirmt das Blechteil 16 die Sensoren 10, 11 vor äußeren
elektromagnetischen Wellen ab, die beispielsweise von einem
Mobiltelefon ausgesendet werden.
Die Schalteinheit 15 ist mit beiden Sensoren 10, 11 über Kabel
36 verbunden und beinhaltet einen Verstärker 22 und ein Steu
ergerät 24, über das mit einer Signalleitung 41 der elektri
sche Strom von Pneumatikventilen 26 gesteuert werden kann, und
zwar entsprechend dem Ausführungsbeispiel in Fig. 1 (Fig. 3).
Claims (9)
1. Schaltvorrichtung, insbesondere für Nutzkraftfahrzeuge, die
einen Schalthebel mit einem Griffteil aufweist, und mit zumin
dest einem Sensor, über den zumindest eine Kenngröße für eine
über das Griffteil und den Schalthebel eingeleitete Kraft er
faßbar ist, die an eine Steuereinheit leitbar ist, die zumin
dest abhängig von der Kenngröße eine Einheit zur Verstärkung
der Schaltkraft steuert,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Sensor (10, 11) im Bereich des Griffteils (12, 13) an
geordnet ist.
2. Schaltvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Sensor (10, 11) zwischen dem Griffteil (12) und dem
Schalthebel (14) angeordnet ist.
3. Schaltvorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Griffteil (12) gelenkig mit dem Schalthebel (14) ver
bunden ist.
4. Schaltvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß zumindest ein Sensor (10, 11) im Griffteil (13) integriert
ist.
5. Schaltvorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Sensor (10, 11) im Griffteil (13) eingegossen ist.
6. Schaltvorrichtung nach Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Griffteil (13) zumindest ein Bauteil einer Schalteinheit
(15) integriert ist, die ein Signal des Sensors (10, 11) ver
stärkt und/oder umwandelt.
7. Schaltvorrichtung nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Sensor (10, 11) von einem becherförmigen Bauteil (16)
umgeben ist, das eine höhere Festigkeit aufweist als das den
Sensor (10, 11) direkt umschließende Material (37).
8. Schaltvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Sensor (10, 11) nur Kenngrößen für Kräfte (20) in
und/oder gegen einer Fahrtrichtung (17) erfaßt.
9. Schaltvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß zumindest ein Sensor (10, 11) von einem elektrischen Wider
stand gebildet ist, dessen Widerstandswert (21) sich mit einer
über den Sensor (10, 11) übertragenen Kraft (20) verändert, und
der Widerstandswert (21) als Kenngröße für die Kraft (20)
dient.
Priority Applications (1)
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---|---|---|---|
DE2000122814 DE10022814A1 (de) | 2000-05-10 | 2000-05-10 | Schaltvorrichtung |
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Country | Link |
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DE (1) | DE10022814A1 (de) |
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- 2000-05-10 DE DE2000122814 patent/DE10022814A1/de not_active Withdrawn
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8130 | Withdrawal |