DE10020795A1 - Gassack-Rückhaltesystem - Google Patents
Gassack-RückhaltesystemInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Gassack-Rückhaltesystem für Fahrzeuginsassen, mit einem Gassack (10) und einer Gassackbegrenzungseinrichtung. Die Gassackbegrenzungseinrichtung begrenzt die maximale Entfaltungsstrecke des Gassacks (10) in Richtung Insassen (14, 14') abhängig von der Stellung des dem System zugeordneten Fahrzeugsitzes (16).
Description
Die Erfindung betrifft ein Gassack-Rückhaltesystem für Fahrzeug
insassen, mit einem Gassack und einer Gassackbegrenzungseinrichtung,
die die maximale Entfaltungsstrecke des Gassacks in Richtung Insassen
begrenzt.
Bei der Entfaltung des Gassacks im Rückhaltefall dringt dieser
eine bestimmte Distanz in die Fahrgastzelle ein, um einen
Fahrzeuginsassen aufzufangen und vor Verletzungen durch den Kontakt
mit dem Lenkrad oder, im Falle des Beifahrers, durch den Kontakt mit
der Armaturentafel zu bewahren. Bei herkömmlichen Rückhaltesystemen
dieser Art ist diese Distanz so abgestimmt, daß ein durchschnittlich
großer Fahrzeuginsasse im Rückhaltefall durch den Gassack optimal
geschützt wird. Es ist nicht vorgesehen, diese Distanz, die der
Gassack in den Fahrzeuginnenraum eindringt, zu verändern. Nachteilig
ist dabei, daß ein Fahrzeuginsasse von geringerer Körpergröße als der
angenommenen Durchschnittsgröße, der in den meisten Fällen näher am
Lenkrad oder an der Armaturentafel sitzt als ein größerer Insasse, im
Rückhaltefall bereits dann mit dem Gassack in Kontakt kommt, wenn
dieser noch eine hohe Entfaltungsgeschwindigkeit aufweist. In diesem
Fall kann der Gassack nicht seine optimale Rückhaltewirkung erbringen,
und der Insasse kann sogar durch den sich entfaltende Gasack verletzt
werden. Ebenso kann es vorkommen, daß für einen übermäßig großen
Fahrzeuginsassen, der weiter hinten im Fahrzeug sitzt als eine Person
durchschnittlicher Größe, eventuell die Rückhaltewirkung des Gassacks
nicht mehr ausreichend ist. Demnach ist die Rückhaltewirkung nicht
optimal, wenn sich ein Fahrzeuginsasse in einer Position befindet, die
weiter vorne oder weiter hinten liegt als die einer durchschnittlich
großen Person.
Aus der DE 298 05 217 ist eine Vorrichtung bekannt, mit der die
Gestalt des Gasacks und insbesondere die Entfaltungsstrecke im entfal
teten Zustand beeinflußt werden kann, indem die Länge von im Gassack
verlaufenden Fangbändern durch eine sensorgesteuerte Aufwickelvorrich
tung variiert wird. Im Rückhaltefall werden dazu durch einen Sensor
die Position des Fahrzeuginsassen erfaßt und die Länge der Fangbänder
entsprechend begrenzt. Da die Position des Fahrzeuginsassen erst
während der Entfaltung des Gassackes festgestellt wird und erst dann
eine Einstellung des Aufwickelvorrichtung stattfinden kann, sind sehr
schnell und exakt arbeitende Sensoren erforderlich. Auch an die
Aufwickelvorrichtung werden hohe Ansprüche gestellt, da die Steuerung
der Ausdehnung des Gassacks innerhalb von Millisekunden erfolgen muß.
Ein zusätzlicher Nachteil ergibt sich aus dem Raumbedarf dieser
Aufwickelvorrichtung, insbesondere für die Anwendung für im Lenkrad
angeordnete Fahrer-Gassäcke.
Die hier vorgestellte Erfindung hat zur Aufgabe, eine
Gassackbegrenzungseinrichtung zu schaffen, die für jede Position des
Fahrzeuginsassen eine optimale Rückhaltewirkung durch den Gassack
gewährleistet und durch die die Entfaltungslänge des Gassackes auf
einfache Weise einstellbar ist.
Dies wird durch eine Gassackbegrenzungseinrichtung erreicht, die
die maximale Entfaltungsstrecke des Gassacks in Richtung Insassen ab
hängig von der Stellung des dem System zugeordneten Fahrzeugsitzes
begrenzt. Durch die Erfassung der Stellung des Fahrzeugsitzes wird die
Entfaltungsstrecke, die der Gassack im Rückhaltefall in den Fahrzeug
innenraum ragt, abhängig von der Position des Sitzes eingestellt. So
entfaltet sich der Gassack im Rückhaltefall genau so weit in Richtung
Fahrzeuginsassen, daß dieser eine optimale Rückhaltewirkung erfährt.
Hohe Kontaktgeschwindigkeiten des Gassacks mit dem Fahrzeuginsassen
werden vermieden, ohne daß aufwendige Vorrichtungen vorgesehen werden
müssen, um während der Entfaltung des Gassackes Einstellungen an der
Begrenzungsvorrichtung vorzunehmen. Zudem ist die Position des Fahr
zeugsitzes ein einfach zu erfassender Parameter zur Steuerung der Gas
sackbegrenzungseinrichtung.
In einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist die
Gassackbegrenzungseinrichtung mit dem System zugeordneten Fahrzeugsitz
mechanisch oder elektrisch gekoppelt. Dies erlaubt eine direkte mecha
nische und/oder elektronische Einstellung der maximalen Entfaltungs
strecke des Gassacks abhängig von der jeweiligen Stellung des Fahr
zeugsitzes.
Vorteilhaft ist insbesondere eine mechanische Kopplung zwischen
der Gassackbegrenzungseinrichtung und dem Fahrzeugsitz. Sie erlaubt
die Begrenzung der Entfaltung des Gassacks auf eine einfache und
kostengünstige Weise.
In einer Ausführungsform ist weiterhin vorgesehen, daß die
Gassackbegrenzungseinrichtung wenigstens ein verstellbares Fangband
aufweist, das mit der Gassackwand verbunden ist. Die Länge oder die
Position dieses Fangbandes kann in Abhängigkeit von der Sitzposition
verstellt werden. Auf diese Art läßt sich die maximale Ent
faltungsstrecke des Gassacks einfach regulieren. Insbesondere ist es
vorteilhaft, wenn das Fangband im Inneren des Gassacks angeordnet ist
und sich in Richtung der Armaturentafel oder des Lenkrads erstreckt.
Dadurch besteht auch keine Gefahr, daß sich das Fangband etwa an der
beim Entfalten des Gassacks im Armaturenträger oder im Lenkrad ent
stehenden Öffnung verhakt oder auf sonstige Weise die Entfaltung des
Gassacks stört.
Die Koppelung von Fangband und Fahrzeugsitz besteht beispiels
weise aus einem Bowdenzugsystem. Auf diese Weise Läßt sich die Länge
des Fangbandabschnittes, der sich im Gassack erstreckt, direkt über
die Position des Sitzes einstellen.
Vorteilhafterweise verläuft dieser Bowdenzug vom Sitz in
Richtung Armaturentafel und hinter dieser zu der beim Entfalten des
Gassacks auftretenden Öffnung im Armaturenträger oder im Lenkrad. So
läßt sich die Gassackbegrenzungseinrichtung zusammen mit dem Gassack-
Rückhaltesystem montieren und komplett hinter der Verkleidung
verlegen.
Nach einer Variante der Erfindung kann zusätzlich zu der Sitz
stellung die Position des Fahrzeuginsassen direkt überwacht werden und
zur Einstellung der Länge des im Gassack verlaufenden Fangbandab
schnitts mit verwendet werden. Auf diese Art läßt sich eine zu hohe
Kontaktgeschwindigkeit des Gassacks mit dem Insassen selbst dann ver
meiden, wenn sich der Oberkörper des Insassen sehr nahe am Lenkrad
oder der Armaturentafel befindet.
Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung erleben sich aus der
folgenden Beschreibung und aus der beigefügten Zeichnung, auf die
Bezug genommen wird.
In Fig. 1 ist schematisch eine Ausführungsform eines erfindungs
gemäßen Gassack-Rückhaltesystems für Fahrzeuginsassen in Seitenansicht
gezeigt.
Ein Gassack 10 ist Teil eines Rückhaltesystems und ist im Lenk
rad oder in der Armaturentafel bzw. Armaturenträger 12 untergebracht.
Das Lenkrad ist in Fig. 1 bei L schematisch dargestellt.
Ein kleiner oder großer Fahrzeuginsasse 14 bzw. 14' sitzt auf
einem Fahrzeugsitz 16 und befindet sich im Rückhaltefall in Kontakt
mit dem entfalteten Gassack 10, der hier als Frontgassack dargestellt
ist.
Im Inneren dieses Gassacks 10 sind Fangbänder 18 vorgesehen, die
an einem Ende eines Bowdenzugs 20, dessen anderes Ende mit dem
Fahrzeugsitz 16 gekoppelt ist, befestigt sind. Die Fangbänder 18 sind
insbesondere an dem Abschnitt der Gassackinnenwand 22 befestigt, mit
dem der Insasse 14, 14' in Kontakt kommt.
Vorteilhafterweise verläuft der Bowdenzug vom Sitz aus in
Richtung Armaturentafel 12 und hinter dieser aufwärts zur in der
Armaturentafel 12 oder im Lenkrad untergebrachten Gassackanordnung. Im
Rückhaltefall wird durch die Entfaltung des Gassacks 10 eine Öffnung
in der Armaturentafel 12 bzw. im Lenkrad geschaffen, so daß eine
direkte lineare Verbindung zwischen dem Bowdenzug 20 und den
Fangbändern 18 besteht.
Die Fangbänder 18 zusammen mit dem Bowdenzug 20 bilden eine
Gassackbegrenzungseinrichung, die die maximale Entfaltungsstrecke des
Gassacks in Richtung des Insassen abhängig von der Sitzposition, oder,
wie später noch erläutert wird, zusätzlich von der Position des
Oberkörpers des Insassen, variabel begrenzt. Die der Fig. 1 ent
sprechende maximale Entfaltungsstrecke des Gassacks ist mit Smax be
zeichnet.
Ein Fahrzeuginsasse 14 mit geringer Körpergröße stellt
normalerweise den Abstand des Fahrzeugsitzes 16 zum Lenkrad 12 (Pos.
1) kleiner ein als ein großer Fahrzeuginsasse 14' (Pos. 2). Der
Unterschied in der Distanz der Sitzstellung ist mit D bezeichnet.
Abhängig davon, wie weit der Sitz 16 nach vorn oder nach hinten
geschoben wird, werden auch die Fangbänder 18 durch den mit dem Sitz
16 gekoppelten Bowdenzug 20 mehr oder weniger weit in das Lenkrad oder
die Armaturentafel 12 geschoben. Da die Fangbänder 18 die maximale
Entfaltungsstrecke des Gassacks in Richtung zum Insassen begrenzen,
wird über den Bowdenzug die Länge des sich im Gassack 10 befindlichen
Abschnitts der Fangbänder 18 verändert und auf die Sitzposition
abgestimmt. Bei einem kleinen Fahrzeuginsassen 14, der seinen Sitz 16
weiter nach vorne schiebt, ist die Länge des Fangbandabschnittes
innerhalb des Gassackes sehr kurz. Die Entfaltungsstrecke des Gas
sackes und die Gassacktiefe werden damit auch geringer, und der
Gassack kann nicht mit hoher Geschwindigkeit auf den Insassen auf
prallen. Der Gassack hat auch ein geringfügig geringeres Volumen als
bei dem großen Insassen 14'. Der Gassack bei dem kleinen Insassen 14
ist mit durchgezogenen Linien in Fig. 1 dargestellt.
Schiebt ein großer Fahrzeuginsasse 14' den Sitz 16 in hintere
Position 2, wird durch den Bowdenzug automatisch der Fangbandabschnitt
innerhalb des Gassackes 10 verlängert, so daß sich der Gassack 10 zu
einer anderen Geometrie (gestrichelt gezeigt) mit anderer Gassacktiefe
entfalten kann als bei einem kleinen Fahrzeuginsassen 14. Der Gassack
garantiert so auch dem großen Insassen eine optimale Rückhaltewirkung.
Es ist auch eine elektronische Kopplung zwischen der Position
des Fahrzeugsitzes 16 und der Fangbandposition denkbar, wobei die
Sitzstellung von einem Sensor 22 erfaßt wird und eine z. B. hinter der
Armaturentafel angeordnete Mechanik in Form eines Schrittmotors 24 die
Position oder die Länge der Fangbänder 18 steuert, indem der
Schrittmotor 24 die Fangbänder 18 auf- oder abwickelt. Schrittmotor 24
und Sensor 22 sind über Leitungen 26 und eine Steuereinheit 28
miteinander gekoppelt.
Ebenso ist es vorstellbar, über im Innenraum des Fahrzeuges an
gebrachte Sensoren (nicht dargestellt) die Position des Fahrzeuginsas
sen 14, 14' direkt, unabhängig von der Position des Fahrzeugsitzes 16,
zu erfassen und die Position oder die Länge des Fangbandes 18 z. B. bei
jeder Veränderung elektronisch an den jeweiligen Abstand des Fahrzeug
insassen 14, 14' von der Gassackanordnung anzupassen. Dies ist z. B.
vorteilhaft, um Verletzungen durch den Gassack zu vermeiden, wenn ein
Fahrzeuginsasse 14, 14' sich nach vorne beugt, um z. B. an das Radio
oder das Handschuhfach zu gelangen und in dieser Situation ein Unfall
die Entfaltung des Gassacks 10 auslöst. Die Sitzverstellung bestimmt
in diesem Fall die Grobeinstellung und die Insassenposition die
Feineinstellung der Gurtbegrenzungseinrichtung.
Claims (10)
1. Gassack-Rückhaltesystem für Fahrzeuginsassen, mit
einem Gassack (10) und
einer Gassackbegrenzungseinrichtung, die die maximale Entfaltungs strecke des Gassacks (10) in Richtung Insassen (14, 14') abhängig von der Stellung des dem System zugeordneten Fahrzeugsitzes (16) begrenzt.
einem Gassack (10) und
einer Gassackbegrenzungseinrichtung, die die maximale Entfaltungs strecke des Gassacks (10) in Richtung Insassen (14, 14') abhängig von der Stellung des dem System zugeordneten Fahrzeugsitzes (16) begrenzt.
2. Gassack-Rückhaltesystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Gassackbegrenzungseinrichtung mit dem dem System zugeordneten
Fahrzeugsitz (16) mechanisch oder elektrisch gekoppelt ist.
3. Gassack-Rückhaltesystem nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß eine mechanische Koppelung zwischen Gassackbegrenzungseinrichtung
und Fahrzeugsitz (16) vorhanden ist.
4. Gassack-Rückhaltesystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Gassackbegrenzungseinrichtung
wenigstens ein mit der Gassackwand (22) verbundenes, verstellbares
Fangband (18) aufweist.
5. Gassack-Rückhaltesystem nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß das Fangband (18) im Inneren des Gassacks (10) angeordnet ist, und
sich in Richtung Armaturentafel (12) oder Lenkrad (12) erstreckt.
6. Gassack-Rückhaltesystem nach den Ansprüchen 3 und 4 oder 3 und
5, dadurch gekennzeichnet, daß das Fangband (18) mechanisch mit dem
Fahrzeugsitz (16) gekoppelt ist.
7. Gassack-Rückhaltesystem nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Bowdenzugsystem (20) für die Koppelung von Fangband (18) und
Fahrzeugsitz (16) sorgt.
8. Gassack-Rückhaltesystem nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens ein Bowdenzug (20) vom Sitz (16) in Richtung
Armaturentafel (12) und hinter dieser zu der beim Entfalten des
Gassacks (10) auftretenden Öffnung im Armaturenträger (12) oder im
Lenkrad (12) verläuft.
9. Gassack-Rückhaltesystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Gassackbegrenzungseinrichtung die
maximale Entfaltungsstrecke des Gassacks (10) abhängig von der
Sitzposition des Insassen (14, 14') begrenzt.
10. Gassack-Rückhaltesystem nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Gassack (10) ein Front
gassack ist.
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