DE10015181A1 - Rollenschneid- und Wickelmaschine - Google Patents
Rollenschneid- und WickelmaschineInfo
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Abstract
Eine Rollenschneid- und Wickelmaschine für Materialbahnen enthält DOLLAR A - eine Längsschneidevorrichtung (6) zum Aufteilen der Materialbahn (4) in Streifen (7), DOLLAR A - eine Spreizvorrichtung (8) zum Auseinanderführen der Streifen (7), so daß deren Längskanten parallel mit Abstand voneinander laufen, und DOLLAR A - eine Wickelvorrichtung zum Aufwickeln jeden Streifens (7) auf eine Hülse. DOLLAR A Die Wickelvorrichtung enthält nur eine Wickelstation mit einer einzigen, als Friktionswickelwelle gestalteten Wickelwelle (12), die aus einer zentralen Antriebswelle (20) und einer Vielzahl auf der Antriebswelle (20) nebeneinander angeordneten, ringförmigen Friktionselementen (21) besteht. Jedes Friktionselement (21) weist einen über Reibschluß von der Antriebswelle (20) antreibbaren Friktionskörper (22) und äußere Klemmkörper (25) für eine kraftschlüssige Verbindung mit der Hülse (11) auf, und die Klemmkörper (25) haben keine für eine Kraftübertragung auf eine Hülse (11) wirksame Ausdehnung in Achsrichtung der Wickelwelle (12).
Description
Die Erfindung betrifft eine Rollenschneid- und Wickelmaschine für Materialbahnen aus
Papier, Kunststoff oder Verbundmaterialien, mit einer Längsschneidevorrichtung zum
Aufteilen der Materialbahn in Streifen und einer Wickelvorrichtung, in der die Streifen auf
Wickelhülsen gewickelt werden.
Zum Aufwickeln mehrerer, durch Längsschneiden aus einer Materialbahn erzeugter
Materialstreifen nebeneinander sind Rollenschneid- und Wickelmaschinen mit
Wickelwellen bekannt, über die die Wickelhülsen zum Aufwickeln geschoben werden.
Über die mit einem Drehantrieb verbundenen Wickelwellen werden die Wickelrollen beim
Aufwickeln angetrieben.
Es sind Maschinen mit nur einer einzigen Wickelwelle bekannt, auf der sämtliche
Wickelrollen unmittelbar nebeneinander angeordnet aufgewickelt werden. Um die zum
Aufwickeln erforderlichen Drehmomente übertragen zu können, werden die Wickelhülsen
entweder axial oder über radial expandierende Wickelwellen zu einer starren Einheit
verspannt. Aufgrund der Verspannung aller Wickelhülsen zu einer starren Einheit können
die einzelnen Wickelrollen nicht individuell rotieren. Aus Dickenschwankungen der
Materialbahn resultierende Durchmesserunterschiede in den Wickelrollen können nicht
ausgeglichen werden. Derartige Wickelmaschinen können somit nur zum Aufwickeln sehr
gleichmäßig dicker Materialbahnen verwendet werden.
Zum Aufwickeln von Materialbahnen mit schwankender Dicke sind Rollenschneid- und
Wickelmaschinen mit zwei Wickelwellen bekannt, denen die Streifen wechselweise
zugeführt werden. Jeweils zwei benachbarte Streifen werden verschiedenen Wickelwellen
zugeführt, so daß zwischen zwei Wickelrollen auf einer Wickelwelle ein Abstand
entsprechend der Breite des benachbarten, auf der anderen Wickelwelle gewickelten
Streifens vorliegt. Die Wickelwellen sind als sogenannte Friktionswickelwellen gestaltet,
die für jede einzelne Wickelrolle auch bei unterschiedlichem Durchmesser die
Zugspannung beim Aufwickeln konstant halten. Die Friktionswellen weisen eine zentrale
Antriebswelle und eine Vielzahl auf dieser angeordnete, ringförmige Friktionselemente
auf, die über Reibschluß von der Antriebswelle gedreht werden. Jedes Friktionselement
enthält einen ringförmigen Friktionskörper und außen auf diesem angeordnete, radial
nach außen drückbare Klemmkörper, die den Friktionskörper kraftschlüssig mit dem
Innern einer Wickelhülse verbinden. Eine Rollenschneid- und Wickelmaschine mit zwei
Friktionswickelwellen ist in dem US-Patent 4,431,142 beschrieben.
Maschinen mit nur einer Wickelwelle bieten gegenüber Maschinen mit zwei Wickelwellen
mehrere Vorteile:
- - Die Schneidmesser der Längsschneidevorrichtung sind besser zugänglich. Die Zugänglichkeit ist bei Maschinen mit zwei Wickelwellen insbesondere erschwert, wenn wegen großer Wickelrollendurchmesser die beiden Wickelwellen nicht mehr übereinander, sondern hintereinander angeordnet werden müssen.
- - Falls für einen schnellen Wickelrollenwechsel die Wickelwelle in ein Wendesystem eingebaut werden soll, ist die sogenannte Einspindelaufwicklung besonders platzsparend und preisgünstig, da nur ein Wendesystem benötigt wird. Im Wendesystem ist zwar eine zweite Wickelwelle vorhanden. Diese wird im Wechsel mit der ersten Wickelwelle zum Entladung und Aufwickeln der Wickelrollen benutzt. Es Wickeln niemals zwei Wickelwellen gleichzeitig.
- - Die Entnahmehilfsmittel für die Fertigrollen werden nur einmal benötigt.
Trotz dieser Vorteile können die bekannten Einspindelwickelmaschinen nur begrenzt bei
bestimmten Anwendungen eingesetzt werden, da aus Dickenschwankungen der
Materialbahn resultierende Durchmesserunterschiede in den Wickelrollen nicht
ausgeglichen werden können.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Rollenschneid- und Wickelmaschine zu
schaffen, die eine uneingeschränkte Rotierbarkeit jeder Wickelrolle für eine individuelle
Durchmesseranpassung unter Einsatz von nur einer Wickelwelle ermöglicht.
Diese Aufgabe wird durch die Kombination der Merkmale gemäß dem Patentanspruch 1
gelöst.
Die aus der Längsschneidevorrichtung auslaufenden Streifen werden zunächst mittels
einer Spreizvorrichtung auseinandergeführt, so daß sie in einem Anstand von
0,5-1,5 Millimeter laufen. Aufgrund des Abstands können sich später die Wickelrollen
beim Aufwickeln nicht mit ihren Stirnflächen berühren.
Anschließend werden die Streifen auf Wickelhülsen aufgewickelt, die auf der einzigen
Wickelwelle auf einzeln rotierbaren Friktionselementen mit einem Abstand aufgespannt
sind, der dem Abstand der Streifen voneinander entspricht. Die Friktionselemente sind so
gestaltet, daß ihre Klemmkörper, selbst wenn sie sich genau in Grenzbereich zweier
benachbarter Hülsen befinden, keine verbindende Wirkung zwischen den benachbarten
Hülsen hervorrufen. Eine verbindende Wirkung würde die freie Rotierbarkeit einer
Wickelrolle verhindern. Um dies zu gewährleisten, haben die Klemmkörper keine für eine
Kraftübertragung auf die Wickelhülse wirksame Ausdehnung in Achsrichtung der
Wickelwelle. Besonders geeignet sind Kugeln als Klemmkörper, die nur eine
punktförmige Klemmfläche aufweisen.
Eine weitere Aufgabe besteht darin, eine Rollenschneid- und Wickelmaschine mit einer
Wickelwelle so zu verbessern, daß Wickelrollen mit größerem Gewicht bei sehr geringer
Durchbiegung der Wickelwelle aufgewickelt werden können.
Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Patentanspruches 13 gelöst.
Die erfindungsgemäße Lagerung für die Wickelwelle läßt sich besonders vorteilhaft bei
einer Wickelmaschine gemäß den Patentansprüchen 1 bis 12 einsetzen, da diese nur
eine Wickelwelle enthält. Diese Wickelwelle muß somit das Gewicht aller Wickelrollen
tragen.
Die Zeichnung dient zur Erläuterung der Erfindung anhand vereinfacht dargestellter
Ausführungsbeispiele.
Es zeigen
Fig. 1 die Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Rollenschneid- und
Wickelmaschine,
Fig. 2 ausschnittsweise einen Längsschnitt durch die Wickelwelle, und
Fig. 3 einen Querschnitt durch ein Friktionselement,
Fig. 4 eine Draufsicht auf eine alternative Ausführungsform,
Fig. 5 einen Schnitt durch ein Lager für die Wickelwelle.
Die in Fig. 1 dargestellte Rollenschneid- und Wickelmaschine dient zur Verarbeitung von
relativ dicken, da aus mindestens zwei Schichten aufgebauten Materialbahnen,
insbesondere auf Basis von Papier. Derartige Materialbahnen weisen
Dickenschwankungen auf, die nicht beim Aufwickeln über ihre Elastizität in dem für die
Wickelqualität erforderlichen Maße ausgeglichen werden können. Jede Wickelrolle muß
daher für eine individuelle Durchmesseranpassung frei rotieren können.
Vor der Rollenschneid- und Wickelmaschine ist eine Abwickelvorrichtung angeordnet, in
der eine Vorratsrolle zwischen Tragarmen aufgehängt wird. Die Folie 4 wird von der
Vorratsrolle abgezogen und von Leitwalzen 5 einer Längsschneidevorrichtung 6
zugeführt. In der Längsschneidevorrichtung 6 wird die Folie 4 durch Längsschnitte in
einzelne Streifen 7 unterteilt. Im Anschluß an die Längsschneidevorrichtung 6 folgt eine
Spreizvorrichtung 8, mittels der die Streifen 7 auseinandergeführt werden, so daß
anschließend die Längskanten der Streifen 7 parallel mit einem Abstand von mindestens
0,5 mm, bevorzugt zwischen 0,8 mm und 1,5 mm, laufen. Bevorzugt wird als
Spreizvorrichtung 8 ein sogenannter "Dual-Spreader" eingesetzt, wie er beispielsweise in
der DE-AS 20 07 569 oder in der DE-OS 15 61 710 beschrieben ist. Derartige Dual-
Spreader enthalten zwei hintereinander angeordnete Umlenkwalzen 9, 10 oder
Umlenkleisten, die sich mit einer Krümmung quer über die Arbeitsbreite erstrecken. Die
Krümmung der einlaufseitigen Umlenkwalze 9 bewirkt, daß die Streifen 7 auf der Strecke
zur auslaufseitigen Umlenkwalze 10 auseinandergespreizt laufen. Die Krümmung der
auslaufseitigen Umlenkwalze 10 bewirkt, daß die auseinandergeführten Streifen 7
anschließend parallel zueinander verlaufen, wobei der durch die Spreizung erzielte
Abstand zwischen zwei Streifen 7 erhalten bleibt. Die so mit einem Abstand voneinander
parallel verlaufenden Streifen 7 werden der nachfolgend angeordneten Wickelvorrichtung
zugeführt, wo sie auf Hülsen 11 aufgewickelt werden.
Die Wickelvorrichtung enthält zumindest eine sich über die Arbeitsbreite erstreckende
Wickelwelle 12, die mit ihren Enden an beiden Maschinenseiten gelagert ist. Bevorzugt ist
die Wickelvorrichtung eine sogenannte Zweifach-Wendeaufwicklung mit zwei
Wickelwellen 12, die jeweils an ihren Enden in Schwenkelementen gelagert sind. Im
Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 sind an jeder Maschinenseite zwei Schwenkarmpaare
13, 14 angeordnet, die um 180° zueinander versetzt sind. Die beiden Schwenkarmpaare
13, 14 sind im Maschinengestell um eine zentrale Achse 15 schwenkbar, so daß sie
wechselweise aus der Wickelposition in der Wickelstation (Fig. 1 rechts) in eine
Entladeposition geschwenkt werden können. In der Entladeposition können die seitlichen
Lager der Wickelwellen 12 zumindest an einer Seite geöffnet werden, um die fertigen
Wickelrollen 16 von der Wickelwelle 12 abzuziehen. Bei der in Fig. 1 dargestellten
Ausführungsform verläuft die Schwenkachse 15 innerhalb einer feststehenden
Quertraverse 28, an deren beiden Enden jeweils ein Schwenkarm eines
Schwenkarmpaares 14, 15 gelagert ist.
In Fig. 4 (Draufsicht) ist die bevorzugte Ausführungsform ohne eine zentrale
Quertraverse zwischen der Wickelposition und der Entladeposition dargestellt. Diese
Ausführungsform ist bedienungsfreundlich, da sie einer Bedienungsperson im Falle einer
Störung einen ungehinderten Zugang zu der Wickelstation und einen ungehinderten
Zugriff auf die Wickelrollen ermöglicht.
Um den Zugang einer Bedienungsperson von der Bedienungsseite (In Fig. 4 rechts) zu
ermöglichen, enthält die Wickelvorrichtung keine Quertraverse zwischen der
Wickelposition und der Entladeposition. Die beiden Schwenkarme sind an dieser Seite
durch einen um die zentrale Schwenkachse 15 schwenkbaren zweiarmigen
Schwenkhebel 29 ersetzt. Am freien Ende jeden Arms des Schwenkhebels 29 befindet
sich jeweils eine gabelförmige Aufnahme, in der das Ende einer Wickelwelle 12 lösbar
gelagert ist. Der Schwenkhebel 29 ist mit einem eigenen Schwenkantriebsmotor 30
verbunden. Der Schwenkantriebsmotor 30 dient zum einen dazu, eine Wickelwelle 12 mit
fertig gewickelten Wickelrollen 16 von der Wickelstation in die Entladeposition zu
bewegen, zum anderen kann der Schwenkhebel 29 ohne eine Wickelwelle 12 in eine
senkrechte Position gestellt werden, die einer Bedienungsperson den Zutritt in den
Bereich zwischen den beiden Wickelwellen 12 ermöglicht, um eine Störung an den
Wickelrollen 17 zu beheben. Der Schwenkhebel 29 ist somit unabhängig von anderen
Elementen schwenkbar. Beim Aufwickeln wird die Wickelwelle 12 an der Bedienungsseite
nicht von dem Schwenkhebel 29, sondern von einem ausrückbaren Festlager 31
gehalten, das im Maschinengestell ortsfest angeordnet ist. Der Aufbau der bevorzugten
Ausführungsform des Lagers 31 ist in Fig. 5 vergrößert dargestellt.
An der Antriebsseite (in Fig. 4 links) sind die beiden Wickelwellen 12 in einer
Wendescheibe 32 gelagert, die mittels eines eigenen Schwenkantriebsmotors 33 um die
zentrale Achse 15 schwenkbar im Maschinengestell gelagert ist. Die Lagerung der
Wickelwellen 12 in der Wendescheibe 32 ist so stabil, das die Wickelwellen 12 ohne
Abstützung an der anderen Seite durch den Schwenkhebel 29 oder das Festlager 31 in
waagerechter Lage gehalten werden. Nach vorheriger Unterstützung der Wickelrollen
durch einen Entnahmewagen können die fertigen Wickelrollen 16 so in der
Entladeposition an der Bedienungsseite von einer Wickelwelle 12 abgezogen werden. Als
Wickelantriebe sind an der Antriebsseite außen an der Wendescheibe 32 zwei
Elektromotoren 46 befestigt, die jeweils eine Wickelwelle 12 drehen und mit dieser von
der Wickelposition in die Entladeposition geschwenkt werden.
Die Schwenkbewegung des Schwenkhebels 29 ist mit der Schwenkbewegung der
Wendescheibe 32 elektrisch synchronisierbar, damit eine Wickelrolle 12 ohne an einer
Seite zu verkannten gleichmäßig von der Wickelposition in die Entladeposition und zurück
bewegt werden kann. Zusätzlich kann der Schwenkhebel 29 an der Bedienseite
unabhängig von der Wendescheibe 32 verschwenkt werden, um ihn ohne Wickelwellen in
eine senkrechte Position zu stellen. Bevorzugt wird jede Wickelwelle 12 in der
Wickelposition an ihrer Nichtantriebsseite - also der Bedienseite - von einem als Lagerpaar
ausgestalteten Lager 31 abgestützt, das um eine horizontal und quer zur Wickelachse
verlaufende Achse 34 um einen Winkel schwenkbar ist. Ein schwenkbares Lager 31
ermöglicht es, die Durchbiegung der Wickelwelle 12 infolge des Wickelrollengewichts zu
reduzieren. Dazu wird die Wickelwelle 12 gegen die Richtung der Gewichtsbiegung durch
Verschwenken des Lagers 31 um die Achse 34 nach oben elastisch gegengebogen.
In Fig. 5 ist eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung eines Lagers 31 dargestellt, daß
in Richtung des Pfeils 35 verschwenkbar ist und in dem das Ende der Wickelwelle 12
lösbar befestigt ist. Dieses Lager 31 läßt sich nicht nur bei den in den Fig. 1 und 4
dargestellten Zweifach-Wendeaufwicklungen einsetzen, sondern in jeder Wickelmaschine
mit einer Wickelwelle, die infolge des Wickelrollengewichts zum Durchbiegen neigt.
Das Lager 31 hat ein Lagergehäuse 36, das um die horizontal und senkrecht zur Achse
der Wickelwelle 12 verlaufende Achse 34 schwenkbar und zugleich in und gegen die
Achsrichtung der Wickelwelle 12 verschiebbar im Maschinengestell der Wickelvorrichtung
gelagert ist. Innerhalb des Lagergehäuses 36 ist eine Spannvorrichtung angeordnet, in
der das Ende der Wickelwelle 12 lösbar festspannbar ist. Die Spannvorrichtung enthält
einen Spannzylinder 37, der mittels zweier Wälzlager 38, 39 um die Drehachse der
Wickelwelle 12 drehbar gelagert ist. Das vordere Wälzlager 38 ist so angeordnet, daß
seine Drehebene durch die Drehachse 34 verläuft. Das hintere Wälzlager 39 ist mit
Abstand von dem vorderen Wälzlager 37 angeordnet, so das beim Verschwenken des
Lagergehäuses 36 ein ausreichend großes Drehmoment auf den Spannzylinder 37
übertragen wird. Der Spannzylinder 37 hat an seiner der Wickelwelle 12 zugewandten
Seite eine kegelförmige Öffnung, in die das passend kegelstumpfförmig geformte Ende
39 der Wickelwelle 12 eingeführt werden kann. Am Ende der Wickelwelle 12 ist ein
Zapfen 40 befestigt, dessen Ende wulstartig verbreitert ist. Das entgegengesetzte Ende
des Spannzylinders 37 weist eine Bohrung auf, in der ein Spannkolben 41 axial
verschiebbar gelagert ist. Der Spannkolben 41 weist an seinem inneren Ende
Spannzangen 42 auf, die über den Wulst des Zapfens 40 der Wickelwelle 12 greifen. Das
andere, aus dem Spannzylinder 37 herausragende Ende des Spannkolbens 41 wird
mittels einer Druckfeder 42 nach außen gedrückt, so daß die Spannzangen 42 in
Achsrichtung an der Wickelwelle 12 ziehen und so diese unter Zugspannung halten. Zum
Lösen der Spannzangen 42 ist auf der Außenseite des Lagergehäuses 36 eine
hydraulische Kolben-Zylinder-Einheit 44 befestigt, deren Kolben 45 den Spannkolben 41
gegen die Kraft der Feder 43 in Richtung zur Wickelwelle 12 drückt. Dabei öffnen sich die
Spannzangen 42 und das Lagergehäuse 36 mit allen daran befestigten Elementen kann
von dem Ende 39 der Wickelwelle 12 abgezogen werden.
Um das Lagergehäuse 36 um die Achse 34 schwenken zu können, ist an beiden Seiten
jeweils ein Zapfen befestigt, die im Maschinengestell drehbar gelagert sind. Damit bei
einem Abwärtsschwenken des Lagergehäuses 36 in Richtung des
Pfeils 35 einer nach oben gerichtete Biegungskraft in der Wickelwelle 12 auftritt, befindet
sich die Drehachse 34 in der zur Wickelwellenachse senkrechten Ebene durch das
vordere Lager 38.
Die biegungserzeugende Schwenkung des Lagergehäuses 36 wird in Abhängigkeit vom
aktuellen Wickelrollengewicht oder vom aktuellen Wickelrollendurchmesser automatisch
über einen Aktuator nachgestellt. Der an dem Lagergehäuse 36 angreifende Aktuator
führt die Schwenkbewegung entweder positionsbestimmt oder kraftbestimmt aus. Als die
Position bestimmender Aktuator wird entweder eine Gewindespindel oder ein
Hydraulikzylinder eingesetzt. Falls die Schwenkbewegung kraftbestimmt durchgeführt
wird, wird bevorzugt eine pneumatische Kolben-Zylinder-Einheit als Aktuator eingesetzt.
Falls nur geringe Durchbiegungskräfte auftreten, kann es zur Vermeidung von durch
Biegungen der Wickelwelle 12 ausreichend sein, daß Lagergehäuse 36 auch einen
mittleren Schwenkwinkel fest einzustellen. Die so vorgespannte Wickelwelle 12 kann
ohne Durchbiegung größere Wickelrollengewichte aufnehmen.
In der Wickelposition werden die Streifen 7 den auf einer einzigen Wickelwelle 12
angeordneten Wickelrollen 17 über eine Kontaktwalze 18 zugeführt, die gegen den
Umfang der Wickelrollen 17 andrückbar in einem verfahrbaren Wagen 19 gelagert ist. In
dem Wagen 19 sind auch die Längsschneidevorrichtung 6, die Spreizvorrichtung 8 und
die Bahntransporteinrichtungen gelagert. Mit zunehmendem Wickelrollendurchmesser
wird der Wagen mit den daran befestigten Einrichtungen in Richtung zur
Abwickelvorrichtung 1 verfahren, wobei die Kontaktrolle 18 jeweils mit dem erforderlichen
Anpreßdruck an den Wickelrollen 17 anliegt. Der verfahrbare Wagen 9 ermöglicht es, die
Position der Wickelwelle 12 während des Aufwickelns ortsfest zu halten.
Die Wickelrollen 17 werden auf Hülsen 11 aufgewickelt, die nur auf die in der
Wickelstation befindliche Wickelwelle 12 aufgezogen sind. Die in Fig. 2 vergrößert
dargestellte Wickelwelle 12 ist als sogenannte Friktionswickelwelle gestaltet. Sie weist
eine zentrale Antriebswelle 20 auf, die an einer Maschinenseite mit einem Drehantrieb
verbunden ist. Über die gesamte Arbeitsbreite sind auf der Antriebswelle 20 eine Vielzahl
von ringförmigen Friktionselementen 21 nebeneinander angeordnet, deren Aufbau in den
Fig. 2 und 3 dargestellt ist. Jedes Friktionselement 21 besteht aus einem ringförmigen
Friktionskörper 22, dessen innere Fläche über die Mantelfläche der Antriebswelle 20
gleiten kann. Die Friktionskörper 22 werden über einen Reibschluß von der Antriebswelle
20 angetrieben. Die Reibungskraft läßt sich mittels Druckschläuchen 23 einstellen, die in
Axialnuten der Antriebswelle 20 angeordnet sind. Zwischen einem Druckschlauch 23 und
dem Friktionskörper 22 ist jeweils eine Gleitleiste 24 in der Axialnut angeordnet, die von
dem Druckschlauch 23 nach außen gegen den Friktionskörper 23 gedrückt wird.
In die äußere Mantelfläche jedes Friktionskörpers 22 sind eine Reihe von radial nach
außen verlaufenden Rampen eingearbeitet, die als Führungsfläche für jeweils eine Kugel
25 dienen. Im Ausführungsbeispiel sind sechs Kugeln auf der entsprechenden Anzahl von
Rampen über den Umfang gleich verteilt in einer zur Wickelwellenachse senkrechten
Ebene angeordnet. Die Kugeln 25 werden von einem ringförmigen Käfig 26 gehalten. Sie
können durch Öffnungen im Käfig 26 mittels der Rampen umfänglich aus dem Käfig 26
heraus gegen die Innenfläche einer Hülse 11 bewegt werden und wirken so als
Klemmkörper, die den Friktionskörper 22 kraftschlüssig mit einer Hülse 11 verbinden.
Eine derart aufgebaute Friktionswickelwelle ist in der DE-OS 195 15 723 beschrieben.
Wesentlich für die Erfindung ist, daß die Klemmkörper (im Ausführungsbeispiel die
Kugeln 25) keine für eine Kraftübertragung auf eine Hülse 11 wirksame Ausdehnung in
Achsrichtung der Wickelwelle 12 aufweisen. Dies verhindert, daß zwei benachbarte
Hülsen 11 über ein Friktionselement 21 kraftschlüssig verbunden werden. In Fig. 2 ist
der Extremfall dargestellt, daß sich die Kugeln 25 eines Friktionselements 21 exakt
unterhalb der Trennlinie zwischen zwei Hülsen 11 befinden. Selbst in diesem Fall findet
keine Kraftübertragung von einer Hülse 11 auf die benachbarte Hülse 11 statt, da die
Kugeln 25 als Klemmkörper nicht in der Lage sind, mit beiden Wickelhülsen 11
ausreichend große Kraftübertragungsflächen zu bilden.
Die in Achsrichtung der Wickelwelle 12 gemessene Breite eines Friktionselementes
beträgt zwischen 20 mm und 50 mm, bevorzugt ca. 25 mm. Damit in Umfangsrichtung
ausreichend große Drehmomente von der Antriebswelle 20 übertragen werden können,
wird jede Hülse 11 beim Aufwickeln mit mindestens zwei Friktionselementen 21 gehalten.
Alternativ zu Kugeln 25 mit einer punktförmigen Klemmfläche können als Klemmkörper
auch Ringsegmente oder andere Elemente eingesetzt werden, deren Außenfläche so
gestaltet ist, daß keine Kraftübertragung zwischen zwei benachbarten Hülsen 11 möglich
ist. Diese Klemmkörper haben daher ebenfalls keine wirksame Ausdehnung in
Achsrichtung der Wickelwelle 12.
Um sehr schwere Wickelrollen 17 mit großem Durchmesser aufwickeln zu können, ist in
der Wickelstation eine Wickelrollenunterstützungsvorrichtung 27 angeordnet. Die von
unten gegen die Unterseite der Wickelrollen 17 bewegbare Unterstützungsvorrichtung 27
verhindert, daß sich die Wickelwelle 12 beim Aufwickeln aufgrund des
Wickelrollengewichts verbiegt. Bevorzugt besteht die Unterstützungsvorrichtung 27 aus
einer Mehrzahl einzelner Stützelemente, wie zum Beispiel schmale Einzelriemen oder
einzelne Stützrollen 28 mit weichem Belag. Alle Stützelemente sind auf einem Balken 29
befestigt, der in Abhängigkeit vom Rollendurchmesser in vertikaler Richtung
nachgesteuert wird. Zum Ausgleich von unterschiedlichen Durchmessern der Wickelrollen
17 sind die einzelnen Stützelemente zusätzlich individuell in vertikaler Richtung bewegbar
gelagert. Die Unterstützungsvorrichtung 27 kann zusätzlich oder alternativ zu einem
schwenkbar ausgestalteten Lager 31 der Wickelwelle 12 eingesetzt werden.
Claims (15)
1. Rollenschneid- und Wickelmaschine für Materialbahnen mit
- - einer Längsschneidevorrichtung (6) zum Aufteilen der Materialbahn (4) in Streifen (7),
- - einer Spreizvorrichtung (8) zum Auseinanderführen der Streifen (7), so daß deren Längskanten parallel mit Abstand voneinander laufen, und
- - mit einer Wickelvorrichtung zum Aufwickeln jeden Streifens (7) auf eine Hülse (11), die nur eine Wickelstation mit einer einzigen, als Friktionswickelwelle gestalteten Wickelwelle (12) enthält, die aus einer zentralen Antriebswelle (20) und einer Vielzahl auf der Antriebsweile (20) nebeneinander angeordneten, ringförmigen Friktionselementen (21) besteht, wobei
- - jedes Friktionselement (21) einen über Reibschluß von der Antriebswelle (20) antreibbaren Friktionskörper (22) und äußere Klemmkörper (25) für eine kraftschlüssige Verbindung mit einer Hülse (11) aufweist, und die Klemmkörper (25) keine für eine Kraftübertragung auf eine Hülse (11) wirksame Ausdehnung in Achsrichtung der Wickelwelle (12) haben.
2. Rollenschneid- und Wickelmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Klemmelemente (25) eine punktförmige Klemmfläche aufweisen, insbesondere als
Kugeln gestaltet sind.
3. Rollenschneid- und Wickelmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Klemmkörper (25) auf dem Friktionskörper (22) in einer zur Wickelwellenachse
senkrechten Ebene angeordnet sind.
4. Rollenschneid- und Wickelmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die in Achsrichtung der Wickelwelle (12) gemessene Breite eines
Friktionselements (21) zwischen 20 mm und 50 mm, bevorzugt ca. 25 mm, beträgt.
5. Rollenschneid- und Wickelmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Spreizvorrichtung (8) so gestaltet ist, daß die Längskanten der
Streifen (7) auf einen Abstand von mindestens 0,5 mm, bevorzugt zwischen 0,8 mm und
1,5 mm, gebracht werden.
6. Rollenschneid- und Wickelmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß als Spreizvorrichtung (8) ein Dual-Spreader mit zwei hintereinander
angeordneten, sich mit einer Krümmung quer über die Arbeitsbreite erstreckenden
Umlenkelementen (9, 10) verwendet wird.
7. Rollenschneid- und Wickelmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Position der Wickelwelle (12) während des Aufwickelns ortsfest
ist und daß die Längsschneidevorrichtung (6) und die Spreizvorrichtung (8) in einem
verfahrbaren Wagen (19) gelagert sind.
8. Rollenschneid- und Wickelmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß in der Wickelstation eine von unten gegen die Unterseite der
Wickelrollen (17) bewegbare Unterstützungsvorrichtung (27) angeordnet ist.
9. Rollenschneid- und Wickelmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die Wickelvorrichtung zwei Wickelwellen (12) enthält, die jeweils
an ihren Enden an um eine zentrale Schwenkachse (15) schwenkbaren
Schwenkelementen (13, 14, 29, 32) gelagert sind, von denen sie wechselweise von einer
Wickelposition in eine Entladeposition geschwenkt werden.
10. Rollenschneid- und Wickelmaschine nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
die Wickelvorrichtung zwischen der Wickelposition und der Entladeposition keine
Quertraverse enthält und daß die Schwenkelemente (29, 32) an jeder Maschinenseite
jeweils einen eigenen Schwenkantrieb (30, 33) aufweisen.
11. Rollenschneid- und Wickelmaschine nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß
die Schwenkbewegung der Schwenkelemente (29) an einer Maschinenseite mit der
Schwenkbewegung der Schwenkelemente (32) an der anderen Maschinenseite elektrisch
synchronisierbar sind.
12. Rollenschneid- und Wickelmaschine nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß
das Schwenkelement (29) an der Bedienseite zusätzlich unabhängig von dem
Schwenkelement (32) an der anderen Maschinenseite verschwenkbar ist.
13. Rollenschneid- und Wickelmaschine für Materialbahnen mit
dadurch gekennzeichnet, daß die Wickelwelle (12) an einer Maschinenseite in einem Lager (31) gelagert ist, das um eine horizontal und quer zur Wickelwellenachse verlaufende Achse (34) schwenkbar ist.
- - einer Längsschneidevorrichtung (6) zum Aufteilen der Materialbahn (4) in Streifen (7), und
- - einer Wickelvorrichtung zum Aufwickeln jeden Streifens (7) auf eine Hülse (11), die eine Wickelstation mit einer Wickelwelle (12) enthält, die mit beiden Enden im Maschinengestell drehbar gelagert ist,
dadurch gekennzeichnet, daß die Wickelwelle (12) an einer Maschinenseite in einem Lager (31) gelagert ist, das um eine horizontal und quer zur Wickelwellenachse verlaufende Achse (34) schwenkbar ist.
14. Rollenschneid- und Wickelmaschine nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß
das Lager (31) eine Spannvorrichtung (41, 42, 43) enthält, in der das Ende (39) der
Wickelwelle (12) lösbar unter in Achsrichtung wirkender Zugspannung festspannbar ist.
15. Rollenschneid- und Wickelmaschine nach Anspruch 13 oder 14, dadurch
gekennzeichnet, daß die Schwenkung des Lagers (31) in Abhängigkeit vom
Wickelrollengewicht lage- oder kraftbestimmt erfolgt.
Priority Applications (4)
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DE10015181A DE10015181A1 (de) | 1999-08-24 | 2000-03-27 | Rollenschneid- und Wickelmaschine |
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DE50015240T DE50015240D1 (de) | 1999-08-24 | 2000-08-11 | Rollenschneid- und wickelmaschine |
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ID=7919432
Family Applications (2)
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Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102021112881A1 (de) | 2021-05-18 | 2022-11-24 | Martin Pfeiffer | Friktionsvorrichtung zum Übertragen eines Drehmomentes von einer Wickelwelle auf einen Wickelkern für Materialbahnen |
EP4101796B1 (de) | 2021-06-11 | 2023-08-16 | FMS Force Measuring Systems AG | Aufwickelvorrichtung für eine längsgeschnittene materialbahn und system zum geregelten aufwickeln einer längsgeschnittenen materialbahn |
CN118515126A (zh) * | 2024-07-23 | 2024-08-20 | 杭州瑞宇医疗用品有限公司 | 用于护垫生产的无纺布输送组件 |
-
2000
- 2000-03-27 DE DE10015181A patent/DE10015181A1/de not_active Withdrawn
- 2000-08-11 DE DE50015240T patent/DE50015240D1/de not_active Expired - Lifetime
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE102021112881A1 (de) | 2021-05-18 | 2022-11-24 | Martin Pfeiffer | Friktionsvorrichtung zum Übertragen eines Drehmomentes von einer Wickelwelle auf einen Wickelkern für Materialbahnen |
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CN118515126A (zh) * | 2024-07-23 | 2024-08-20 | 杭州瑞宇医疗用品有限公司 | 用于护垫生产的无纺布输送组件 |
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Publication number | Publication date |
---|---|
DE50015240D1 (de) | 2008-08-14 |
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