DE1072557B - Hubstapler mit quer zur Fahrtrichtung verschiebbarem Lastaufnehmer - Google Patents

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

PATENTSCHRIFT 1 072

ANMELDETAG:

BEKANNTMACHUNG
DER ANMELDUNG
UND AUSGABE DEK
AUSLEGESCHRIFT:

AUSGABE DER
PATENTSCHRIFT:

DBP 1072 557 KL.81e 107

INTERNAT. KL. B 65 g

29. A U G U S T 1958

31. DEZEMBER 1959 23. JUNI 1960

stimmt Oberein mit auslegeschrift

1 072 557 (W 23992 XI / 81 e)

Hubstapler üblicher Bauart mit normalem Hubgerüst, an welchem der Lastaufnehmer, beispielsweise eine Traggabel, in senkrechten Führungen bewegbar ist, erlauben das Aufnehmen und Absetzen von Lasten nur in Richtung der Fahrzeuglängsachse, was den Nachteil hat, daß die Gänge zwischen zwei Stapelreihen so breit gewählt werden müssen, daß das Fahrzeug innerhalb des Ganges um 90° geschwenkt werden kann. Um diesen Nachteil zu beseitigen, sind eine Reihe von Bauarten geschaffen worden, bei denen der Lastaufnehmer seitlich, also quer zur Fahrzeuglängsachse bewegt werden kann, um Lasten unmittelbar neben dem Hubstapler aufnehmen und absetzen zu können. Diese bekannten Bauarten haben andere Nachteile, die darin bestehen, daß in Fahrtrichtung stets ein Kippmoment vorhanden ist, das durch besondere Mittel ausgeglichen werden muß, oder daß bei einem sogenannten Seitenstapler das Fahrzeug einen nach einer Seite geöffneten U-förmigen Rahmen aufweist, damit der Lastaufnehmer in zurückgezogenem Zustand, also innerhalb des Fahrzeugumrisses, bis auf den Boden abgesenkt werden kann.

Ein Kippmoment ist dabei vermieden, weil sich die Last gleichmäßig auf die Vorder- und Hinterräder überträgt. Ein derartiger Seitenstapler kann aber stets nur nach einer Seite in den Stapelgängen arbeiten, außerdem muß der Steg des U-förmigen Rahmens schmal ausgeführt werden, um nicht eine unerwünschte, zu große Fahrzeugbreite zu erhalten. Die an und für sich erwünschte Verwindungssteifigkeit eines derartigen U-förmigen Rahmens ist nur schwer zu erreichen.

Diese verschiedenen Nachteile sind bei einem Hubstapler mit quer zur Fahrtrichtung verschiebbarem Lastaufnehmer, der innerhalb eines seitlichen, zwischen den Vorder- und Hinterrädern gelegenen Ausschnittes des Fahrzeugrahmens bis auf den Fußboden absenkbar ist, erfindungsgemäß dadurch behoben worden, daß der Fahrzeugrahmen zwei sich gegenüberliegende seitliche Ausschnitte besitzt, in welche der um eine senkrechte Achse um 180° schwenkbare und in sich verkürzbare Lastaufnehmer wahlweise absenkbar ist. Durch die beiden seitlichen Ausschnitte ergibt sich ein sehr stabiler Fahrzeugrahmen, der im Grundriß im wesentlichen die Gestalt eines doppelt-T besitzt, und der sich infolgedessen durch seine symmetrische Form in bezug auf die Fahrzeuglängsachse auszeichnet. Dabei kann der Lastaufnehmer sowohl in der Fahrtrichtung als auch nach beiden Seiten arbeiten, wobei nur ein Stapelgang entsprechend der Fahrzeugbreite erforderlich ist.

■ Der Hubstapler nach der Erfindung ist in bekannter Weise mit einem Hubmast und einem den Lastaufnehmer tragenden Schlitten ausgerüstet, in welchem erfindungsgemäß ein den Lastaufnehmer drehbar tragender Hubstapler mit quer zur Fahrtrichtung verschiebbarem Lastaufnehmer

Patentiert für:

Ernst Wagner Apparatebau, Reutlingen

Ernst Winter und Erich Hahn, Reutlingen, sind als Erfinder genannt worden

Ausleger oberhalb der Ausschnitte des Fahrzeugrahmens verschiebbar ist.

Voraussetzung für eine verhältnismäßig geringe Fahrzeugbreite ist ein Lastaufnehmer, der in sich verkürzbar ist. Dabei kann es sich um eine bekannte Bauart handeln, bei welcher die beiden Arme der Hubgabel seitlich des sie tragenden Bauteils angeordnet sind, um die Gabelarme bei Nichtgebrauch zurückziehen zu können. Es kann sich aber auch um eine neue Bauart des Lastaufnehmers handeln, der nach einem weiteren Merkmal der Erfindung aus einer oder zwei parallel liegenden in Führungen gehaltenen Ketten mit sich aneinander abstützenden Gliedern besteht, die in bezug auf die Führungen ein-,und ausschiebbar sind. Eine derartige Gliedergabel bildet den Gegenstand einer besonderen Patentanmeldung.

Hinsichtlich weiterer Merkmale der Erfindung wird auf die nachstehende Beschreibung und die· Ansprüche verwiesen.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Hubstaplers unter Beschränkung auf die hier wesentlichen Bauteile dargestellt.

Fig. 1 zeigt den Hubstapler in einem Grundriß, wobei die Führungsschienen des Hubmastes und des Lastaufnehmers in waagerechten Schnitten dargestellt sind;

Fig. 2 zeigt den mit dem Lastaufnehmer verbundenen Ausleger in Verbindung mit dem in einem senkrechten Schnitt gezeichneten Querschlitten;

Fig. 3 zeigt den Hubstapler nach Fig. 1 von vorne gesehen, wobei der Ausleger in einem senkrechten Schnitt nach der Linie A-B der Fig. 1 dargestellt ist.

Der vorzugsweise mit einem Fahrerstand oder Fahrersitz versehene Rahmen des Hubstaplers besitzt im Grundriß die Form eines doppel-T_y Neben dem zentral in der Fahrzeuglängsrichtung liegenden Mittelteil 1 liegen die beiden sich gegenüberliegenden, je von der Fahrzeugseite ausgehenden Ausschnitte 2, 2'. Der

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vordere verbreiterte Teil 1' des Fahrzeugrahmens trägt die Vorderräder oder Laufrollen 3, während sich die Hinterräder oder Laufrollen 4 am hinteren verbreiterten Teil 1" des Rahmens befinden. Der Lagerteil 1" trägt den beispielsweise aus den doppelten U-Schienen5 bestehenden, in bekannter Weise ausfahrbaren Hubmast. In dem Hubmast ist ein Querschlitten 6 in bekannter Weise durch Rollen 7 höhenverschiebbar geführt. Ein beispielsweise hydraulischer Hubzylinder für den Querschlitten, 6 ist in Fig. 1 durch einen Kreis 8 angedeutet. Um erforderlichenfalls auftretende Seitenkräfte besser aufnehmen zu können, sind auf dem Fahrzeugrahmen weitere senkrechte Führungsschienen 9 vorgesehen, in welche der Querschlitten 6 mit einer Rolle 10 und die inneren beweglichen Führungen 5 mit einer Rolle 11 eingreifen. Die Rolle 11 befindet sich an einem mit den inneren Führungsschienen 5 fest verbundenen Bügel 12.

Wie besonders aus Fig. 2 ersichtlich ist, besitzt der Querschlitten 6 eine untere, beispielsweise aus einer U-Schiene bestehende Längsführung 13 und eine obere aus einer Stange 14 bestehende weitere Längsführung. Mittels dieser Führungen 13, 14 ist ein gehäuseartig ausgebildeter Ausleger 15 im Querschlitten 6 verschiebbar, und zwar über die ganze Breite des Fahrzeugs oberhalb des zentralen Rahmenteils 1 und der beiden seitlichen Ausschnitte 2, 2'. Der Ausleger 15 kann hydraulisch oder, wie dargestellt, durch einen in ihn eingebauten Getriebemotor 16 bewegt werden. Ein auf einer Getriebeachse befestigtes Zahnritzel 17 greift dabei in eine mit dem Querschlitten 6 verbundene Zahnstange 18 ein.

In dem waagerechten Arm 9 des winkelförmigen Auslegers 15 ist der senkrechte Tragzapfen 19 des Lastaufnehmers drehbar gelagert. Die mit dem Tragzäpfen 19 fest verbundene Nabe 20 eines Zahn- oder Schneckenrades 21 bildet zusammen mit einem im Ausleger 15 aufgenommenen Ring 22 ein Tragkugellager. Die Drehung des Tragzapfens 19 um 180° kann durch einen Hydromotor oder auch durch eine in das Schneckenrad 21 eingreifende antreibbare Schnecke 23 erfolgen.

Im gezeichneten Beispiel ist der Tragzapfen 19 fest mit einem sich nach unten erstreckenden U-förmigen Bügel 24, 24' verbunden. In den senkrechten Bügelschenkeln 24' ist eine Achse 25 aufgenommen, welche zum Tragen der Lastaufnehmerketten dient.

Im gezeichneten Beispiel ist innerhalb des Bügels 24, 24' ein doppeltwirkender hydraulischer Zylinder 26 um einen Bolzen 27 schwenkbar gelagert. Die aus dem Zylinder 26 herausschauende Kolbenstange ist durch einen Bolzen 28 gelenkig mit einer Rückenplatte 29 verbunden, die unten um die Achse 25 schwenkbar ist. Durch diese Einrichtung kann die Rückenplatte 29 und mit ihr der Lastaufnehmer um einige Grad analog der sonst üblichen Mastneigung verschwenkt werden.

Wie aus Fig. 1 ersichtlich, sind links und rechts des Tragbügels 24, 24' die beiden Lastaufnahmeglieder angeordnet. Das einzelne Lastaufnahmeglied besteht aus ' den paarweise angeordneten einander mit ihren Öffnungen zugekehrten U-förmigen Führungsschienen 30, die durch äußere Platten 31 fest untereinander verbunden sind. Die beiden Platten 31 bilden eine Art Gehäuse, das unten mit Lageraugen oder einer Nabe auf der Achse 25 gelagert und abgestützt ist. Oben bei 32 stützen sich die Platten 31 bzw. das Gehäuse an der Rückenplatte 29 ab und sind hier beispielsweise durch eine Schraube 33 lösbar mit der Rückenplatte 29 verbunden. In den Führungsschienen 30 ist die aus einzelnen Gliedern 34 bestehende Kette geführt und gehalten. Auf den Gelenkbolzen 35 der Kettenglieder 34 angeordnete Rollen 36 greifen in die Führungsschienen 30 ein, die im unteren Teil waagerecht liegen und die dann etwa kreisförmig zurückgebogen sind, wie es die Fig. 3 zeigt. Für die Gliederkette ist im gezeichneten Beispiel ein Einzelantrieb vorgesehen, der aus einem Getriebemotor 37 und einer Reibscheibe 38 besteht.

ίο Dieser Antrieb kann um einen Bolzen 39 schwenkbar gelagert sein, derart, 'daß die Reibscheibe 38 durch eine eingespannte Druckschraubenfeder 40 stets gegen die Kettenglieder gedrückt wird. Durch entsprechende Einschaltung des Getriebemotors 37 kann die Glieder kette aus den Führungen 30 aus und wieder eingefahren werden.

Fig. 3 zeigt die Gliederkette am Anfang ihrer Ausfahrbewegung. Die Kettenglieder sind aneinander abgestützt, so daß sich in ausgefahrenem Zustand ein zur Lastaufnahme geeigneter Arm der Hubgabel ergibt. Die einzelne Gliederkette ist vollkommen in die Führungen 30 zurückziehbar, so daß bei Nichtgebrauch keine über den Fahrzeugumriß vorstehenden Teile vorhanden sind. Der Abstand der beiden Gliederketten oder Gabelarme ist nach Lösung der Verbindungsschrauben 33 einstellbar, weil· das einzelne durch die Platten 31 gebildete Gehäuse auf der Achse 25 verschiebbar ist.

In Fig. 1 befindet sich der Ausleger 15 oberhalb des Ausschnittes 2, in welchem der Lastaufnehmer, d. h., die Gliederketten bis auf den Fußboden absenkbar sind. Wird der Lastaufnehmer mittels des Tragzapfens 19 um 180° geschwenkt und der Ausleger in Fig. 1 von rechts nach links verschoben, dann kann der Lastaufnehmer in den Rahmenausschnitt 2' abgesenkt werden.

Claims (4)

PATEN T ANSPRÜCHE:

1. Hubstapler mit quer zur Fahrtrichtung verschiebbarem Lastaufnehmer, der innerhalb eines seitlichen, zwischen den Vorder- und Hinterrädern gelegenen Ausschnitts des Fahrzeugrahmens bis auf den Fußboden absenkbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Fahrzeugrahmen (1, 1', 1") zwei sich gegenüberliegende, seitliche Ausschnitte (2, 2') besitzt, in welche der um eine senkrechte Achse (19) um 180° schwenkbare, in sich verkürzbare Lastaufnehmer (34, 35) wahlweise absenkbar ist.

2. Hubstapler nach Anspruch 1 mit einem Hubmast und einem den Lastaufnehmer tragenden Schlitten, dadurch gekennzeichnet, daß ein den Lastaufnehmer drehbar tragender Ausleger (15) in einem Querschlitten (6) des Hubmastes oberhalb der Ausschnitte (2, 2') verschiebbar ist.

3. Hubstapler nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der in sich verkürzbare Lastaufnehmer aus einer oder zwei parallel liegenden, in Führungen· (30) gehaltenen Ketten mit sich aneinander abstützenden Gliedern (34) besteht, die in bezug auf die Führungen ein- und ausschiebbar sind.

4. Hubstapler nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß an einem im Ausleger (15) drehbar gelagerten Zapferi (19) eine Achse (25) und eine Platte (29) aufgehängt sind, mit welchen Teilen auf beiden Seiten der zentralen Aufhängung je ein verkürzbares Lastaufnahmeglied vorzugsweise verschiebbar verbunden sind.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen