DE1059741B - Kraftbetaetigtes Spannfutter fuer grosse Durchmesser - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein kraftbetätigtes Spannfutter für große Durchmesser, z. B. für Drehbänke, wobei das Futter durch ein Druckmittel betätigt wird.

Bei solchen Futtern werden die Spannbacken dadurch radial bewegt und unter Druck gesetzt, daß ein Kolben durch das Druckmittel axial beaufschlagt wird und sich parallel zur Längsachse des Futters bewegt. Durch Hebel oder mittels Keilflächen od. dgl. wird die Längsbewegung des Kolbens in radiale Bewegung der Backen umgesetzt. Dadurch, daß alle Backen mit gleichem Übersetzungsverhältnis vom gleichen Kolben angetrieben werden, wird auch der Gleichlauf der Backen und damit der Rundlauf des eingespannten Werkstückes herbeigeführt.

Bei großem Durchmesser des Futters, besonders wenn es gleichzeitig auch eine große Bohrung hat, kann der zentrale Kolben ein sehr ungünstiges Führungsverhältnis (Länge zum Durchmesser der Führung) bekommen, was dadurch weiter verschlechtert wird, daß die Kraftabnahme durch die Backen ebenfalls weit außen erfolgt. Bei den bekannten Futtern genügt es nicht, die drei an den Backen angreifenden Verstellglieder mit dem Kolben zu verbinden, um einen sicheren Gleichlauf herbeizuführen. Selbst wenn man die Keilstangen bei den bekannten Futtern mit dem Kolben aus einem Stück herstellen würde, ist noch keine Gewähr gegeben, daß sich dieser Teil genau parallel zu sich selbst verschiebt, weil am Kolben die wirksame Führungslänge im Verhältnis zum Durchmesser so kurz ist, daß er sich ohne weiteres schiefstellen kann. Die längere Führung der Stangenfortsätze kann dies nicht verhindern, weil die Verbindung dieser Stangen mit dem Kolben zu nachgiebig ist. Bei sehr enger Führung· der Keilstangen würde sogar die Gefahr des Verklemmens entstehen und damit die Bewegung überhaupt unmöglich gemacht.

Hinzu kommt, daß meistens bei Beginn der Bewegung nur eine Backe des Futters allein belastet ist, nämlich die untenstehende durch das Gewicht des Werkstückes. Dies bedingt aber auch eine einseitige Belastung des Kolbens, so daß von vornherein die Gefahr besteht, daß sich der Kolben schiefstellt und verklemmt.

Die Erfindung bezieht sich auf ein solches kraftbetätigtes Spannfutter für große Durchmesser mit einem durch ein Druckmittel beaufschlagten, axial beweglichen Spannkolben und mehreren radial verstellbaren Backen, die mit dem Kolben durch axial im Futter geführte, schrägverzahnte Bolzen verbunden sind. Um ein Schiefstellen und ein Verklemmen des Kolbens zu vermeiden, wird gemäß der Erfindung vorgeschlagen, die schrägverzahnten Bolzen in einen drehbar im Futter gelagerten Zahnkranz eingreifen zu lassen. Hier-Kraftbetätigtes Spannfutter
für große Durchmesser

Anmelder:

Paul Forkardt Kommanditgesellschaft,
Düsseldorf, Rosenstr. 44-46

Kurt Reich, Düsseldorf,
ist als Erfinder genannt worden

durch ist es möglich, auf eine starre, biegefeste Verbindung der Keilstangen mit dem Kolben ganz zu verzichten. Die Stangen können also einfach stirnseitig vor den Kolben geschraubt werden, wodurch eine billige und einfache Montage und eine Erleichterung der Wartung· des Futters erreicht werden.

Die Zeichnung stellt die Anwendung der Erfindung bei einem sogenannten Vorderendfutter dar, dessen Backen durch eingebaute Federpakete geschlossen und gegen die Wirkung dieser Federn durch Preßluft geöffnet werden.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel eines Vorderendfutters gemäß der Erfindung dargestellt, und zwar zeigt

Fig. 1 einen Längsschnitt,

Fig. 2 einen Querschnitt nach der Linie A-B der Fig. 1 und

Fig. 3 einen Schnitt nach der kreisbogenförmigen Schnittlinie C-D der Fig. 2.

Das Vorderendfutter besteht in an sich bekannter Weise aus einem Grundkörper 1, in dem sich der Zylinderraum 2 des Kolbens 3 befindet. Der Grundkörper 1 ist mittels Schrauben 4 od. dgl. mit dem Spindelende 5 verbunden. Zwischen dem Spindelstock 6 und dem umlaufenden Grundkörper 1 ist ein stillstehender Luftzuführungsring 7 mit einer Manschette 8 od. dgl. vorgesehen. Durch diese Manschette wird die Druckluft über einen Kanal 9 dem Zylinderraum 2 zugeführt.

Mit dem Grundkörper 1 ist der Führungskörper 10 mittels der Schrauben 11 verbunden. In diesem Führungskörper 10 sind mehrere Federpakete 12 in entsprechenden Aussparungen angeordnet.

Mit dem Kolben sind mehrere der Anzahl der Futterbacken 13 entsprechende Keilstangen 14 unmittelbar verbunden. Diese Keilstangen sind in bekannter Weise mit Schrägzähnen 15 ausgerüstet, die mit den

909 557/150

Claims (1)

1. Grundbacken 16 in bekannter Weise zusammenwirken. Wird durch die Federn 12 der Kolben 3 nach links verschoben, so wirken die Keilstangen 14 auf die Grundbacken 16 und damit auf die Spannbacken 13 in Schließrichtung ein. Wird dagegen durch den Kanal 9 dem Zylinder 2 Luft zugeführt, wird der Kolben 3 nach rechts verschoben und das Futter geöffnet.

   Um eine gute Führung des Kolbens 3 zu erreichen, sind die Keilstangen 14 zusätzlich mit einer Schrägverzahnung 17 ausgerüstet. Diese Schrägverzahnungen der Keilstangen greifen in einen Zahnkranz 18 ein, der in dem Führungskörper 10 drehbar, aber axial und radial unverschiebbar gelagert ist. Da sämtliche Keilstangen 14 gemeinsam in den Zahnkranz 18 eingreifen, so erreicht man eine gleichförmige Axialverschiebung aller Keilstangen und damit auch ein einwandfreies Verschieben des Kolbens 3.

   Selbstverständlich ist die Erfindung nicht auf das dargestellte Ausführungsbeispiel beschränkt. So könnte beispielsweise der Zahnkranz 18 auch so ausgebildet werden, daß er eine Innenverzahnung erhält, die mit entsprechend angeordneten Schrägverzahnungen der Keilstangen 14 in Eingriff kommt. Auch brauchen die schrägverzahnten Stangen nicht unbedingt

   selbst die Backen anzutreiben. Es kann z. B. zweckmäßiger sein, Kolben und Backen durch andere, zusätzliche Mittel miteinander zu verbinden, z. B. besondere Keilstücke oder Hebel oder Kombinationen von Keilen und Hebeln oder sogar besondere kleine hydraulische Kolben.

   FATENIANSPRUCH:

   Kraftbetätigtes Spannfutter für große Durchmesser, z. B. für Drehbänke, mit einem durch ein Druckmittel beaufschlagten, axial beweglichen Spannkolben und mehreren radial verstellbaren Backen, die mit dem Kolben durch axial im Futter geführte, schrägverzahnte Bolzen verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, daß die schrägverzahnten Bolzen (14) in einen drehbar im Futter gelagerten Zahnkranz (18) eingreifen.

   In Betracht gezogene Druckschriften:
   Deutsche Patentschriften Nr. 946 110, 958 893;
   schweizerische Patentschrift Nr. 249 913;
   französische Patentschrift Nr. 1 107 731;
   britische Patentschrift Nr. 184 951;
   USA.-Patentschrift Nr. 1 454 121.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen