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DD255351A5 - Verfahren zur herstellung von carbocyclischen purinnucleosiden - Google Patents

Verfahren zur herstellung von carbocyclischen purinnucleosiden Download PDF

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Publication number
DD255351A5
DD255351A5 DD87300535A DD30053587A DD255351A5 DD 255351 A5 DD255351 A5 DD 255351A5 DD 87300535 A DD87300535 A DD 87300535A DD 30053587 A DD30053587 A DD 30053587A DD 255351 A5 DD255351 A5 DD 255351A5
Authority
DD
German Democratic Republic
Prior art keywords
compound
formula
hydroxyl group
preparation
acid
Prior art date
Application number
DD87300535A
Other languages
English (en)
Inventor
Yoshio Taniyama
Takumi Hamana
Ryuji Marumoto
Naoki Yamamoto
Original Assignee
Takeda Chemical Industries Ltd,Jp
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Takeda Chemical Industries Ltd,Jp filed Critical Takeda Chemical Industries Ltd,Jp
Publication of DD255351A5 publication Critical patent/DD255351A5/de

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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07HSUGARS; DERIVATIVES THEREOF; NUCLEOSIDES; NUCLEOTIDES; NUCLEIC ACIDS
    • C07H21/00Compounds containing two or more mononucleotide units having separate phosphate or polyphosphate groups linked by saccharide radicals of nucleoside groups, e.g. nucleic acids

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Biochemistry (AREA)
  • Molecular Biology (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Biotechnology (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • Genetics & Genomics (AREA)
  • Pharmaceuticals Containing Other Organic And Inorganic Compounds (AREA)
  • Nitrogen Condensed Heterocyclic Rings (AREA)

Abstract

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer Verbindung der Formel, worin R eine gegebenenfalls geschuetzte Hydroxylgruppe und Y eine gegebenenfalls geschuetzte Purinbase ist sowie von deren Salzen. Die neue Verbindung kann als Antivirusmittel verwendet werden. Formel

Description

Anwendungsgebiet der Erfindung
Die vorliegende Erfindung betrifft Nucleosidanaloge mit Cyclopentanringen, die als Substituenten für Purinnucleoside auf den Gebieten der Biologie, Medizin oder Genmanipulation und als Antivirusmittel verwendet werden können.
Charakteristik des bekannten Standes der Technik
Derivate der Verbindungen der Formel
worin Y Guanin-9-yl oder Adenin-9-yl ist, sind Beispiele von Didesoxyanalogen zu Purinnucleosiden, die für die Bestimmung von Basissequenzen in DNS verwendet werden [Proc. Nat. Acad. Sei. USA, 74,4563(1977)]. 2',3'-Didesoxyanalogezu Purinnucleosiden sind jedoch so anfällig gegenüber Säuren, daß sehr leicht eine Spaltung an der Glycosylbildung eintritt, was eine große Schwierigkeit bei ihrer Herstellung bedeutet.
Vor kurzem wurde berichtet, daß 2',3'-Didesoxyanaloge zu Purinnucleosiden als Inhibitoren für die Umkehrtranscriptase von Virusursprung wirken können, daher haben diese Analoge Aufmerksamkeit als Therapeutika bei der Behandlung von Krankheiten erregt, die vom RNS-Virus verursacht werden [Chemical and Engineering News, 27. Jänner, Nr. 28 (1986)]. Obwohl, wie schon vorstehend erwähnt wurde, Didesoxynucleoside und ihre carbocyclischen Analoge bisher in gewissem Ausmaß untersucht wurden, sind noch viele Punkte zu klären. Daher ist es wichtig, verschiedene Analoge herzustellen und auszuwerten.
Ziel der Erfindung
Ziel der Erfindung ist die Schaffung neuer 2',3'-Didesoxycarbocyclischer Nucleoside, die als Antivirusmittel oder für andere Zwecke verwendet werden können.
Darlegung des Wesens der Erfindung
Die vorliegende Erfindung ist das Ergebnis der von den Autoren unter den vorstehend angeführten Umständen angestellten Untersuchungen, um neue und nützliche Purinnucleosidanaloge zu erhalten. Die Erfindung betrifft daher ein Verfahren zur Herstellung der Verbindungen der Formel I1
R 6· 5'Y
•2 · "" " O '
worin R eine gegebenenfalls geschützte Hydroxylgruppe und Y eine gegebenenfalls geschützte Purinbase darstellt, und die Salze derselben, das darin besteht, daß eine Verbindung der Formel (II).
6'51Y
1'
worin R eine gegebenenfalls geschützte Hydroxylgruppe ist, entweder Ri und R2 eine Hydroxylgruppe ist, wobei die andere Wasserstoff darstellt, und Y für eine gegebenenfalls geschützte Purinbase steht, der Reduktionsreaktion der 2'- oder 3'-Hydroxylgruppe unterworfen wird.
Die Schutzgruppen für die Hydroxylgruppen in den Verbindungen der Formel (I) oder (II) sind nicht besonders eingeschränkt, wenn sie solche sind, die als Schutzgruppen in der Nucleosidchemie eingesetzt werden. Gemäß der Erfindung werden Schutzgruppen, die unter alkalischen Bedingungen relativ stabil sind, bevorzugt eingesetzt, wie Alkylsilylgruppen mit 3 bis 10C-Atomen(z. B. tert.-butyldimethylsilyl). Alkyl- oder Alkoxy-cyclische Äther mit 4 bis 10 C-Atomen (z.B. Tetrahydrofuranyl und seine Derivate mit 4 bis 7 C-Atomen, Tetrahydropyranyl und seine Derivate mit 5 bis 8C-Atomen wie Methoxytetrahydropyronyl), Alkoxyalkylgruppen mit3 bis 10C-Atomen (z.B.Äthoxyäthyl, Methoxyäthyl, undTrityl und Alkoxy-subituiertesTrityl (z.B. Monomethoxytrityl, Dimethoxytrityl). Wenn die Schutzgruppe eine Acylgruppe ist, kann die Hydroxylgruppe in Form eines aliphatischen Säureesters (z.B. eines geradkettigen oder verzweigten mit 1 bis 10 C-Atomen) oder eines Arylcarbonsäureesters (z. b. eines solchen mit 5 bis 30C-Atomen) geschützt werden.
Die Pürinbasen, die mit dem Bezugssymbol Y versehen sind, umfassen verschiedene Basen mit Purinringskelett, die üblicherweise auf dem Gebiet der Nucleinsäurechemie eingesetzt werden. Beispiele für solche Basen sind Adenin, Hypoxanthin, Guanin, Isoguanin, Xanthin, 3-Deazaadenin, 7-Deazaadenin, 8-Azaadenin und 2,6-Diaminopurin; sie sind über das Stickstoffatom in 9-Stellung im Purinring der Verbindung der Formel (I) oder (II) gebunden.
Die Schutzgruppe der Purinbase ist eine Verbindung der Formel (l)oder (II), d. h., die Aminoschutzgruppe in 2- oder 6-Stellung ist jede beliebige auf dem Gebiet der Nucleosidchemie übliche. So z. B. wird bevorzugt ein Arylcarbonsäurerest (mit 5 bis 30C-Atomert) wie Benzoyl als Schutzgruppe für Adenin und ein aliphatischer Carbonsäurerest (geradkettig oder verzweigt, mit 2 bis TQC-Atomen) als Schutzgruppe für Guanin eingesetzt. ^
Für die Herstellung einer Verbindung der Formel (I) aus einer Verbindung der Formel (II) wird die Hydroxylgruppe in 2'- oder 3'-Stellung in einer Verbindung der Formel (II) bei 0 bis 800C oder bevorzugt bei Raumtemperatur thiocarbonyliert, gefolgt von der Reduktion mitTributylzinnchlorid in Gegenwart einer äquivalenten Menge oder eines Überschußes an a,a-Azobisisobutyronitril bei 0 bis 1000C 30 Minuten bis zu 2 Stunden lang, um ein 2',3-Didesoxyderivat der Formel (I) zu erhalten. DieThiocarbonylierung kann günstigerweise durchgeführt werden, indem Thiocarbonyldiimidazol für die Thiocarbonylierung und Phenylchlorthiocarbonatfür die Phenoxythiocarbonylierung eingesetzt wird. Weiter kann eine S-Methyldithiocarbonylierung auch mittels einer Mischung von Kohlenstoffdisulfit und Methyljodid vorgenommen werden. Nach dieser Reduktion wird die 6'-Hydroxylschutzgruppe, z. B. die 4,4'-Dimethoxytritylgruppe, auf einfache Weise unter sauren Bedingungen (z. B. Behandlung mit Essigsäure oder 1 N Salzsäure bei Raumtemperatur) entfernt, die Schutzgruppe der Purinbase kann auch unter alkalischen Bedingungen (z.B. mit konzentriertem Ammoniakwasser, 1 N-Natriumhydroxid, 1 N-Natriumäthylat) entfernt werden.
Die Verbindungen der Formel (II) können z. B. nach folgendem Verfahren hergestellt werden: die Verbindungen der Formel (II), worin Yfür ein gegebenenfalls geschütztes Adenin-9-yl steht, können auch nach dem in der japanischen ausgelegten Patentanmeldung Nr. 62992/1975, Chemical & Parmaceutical Bulletin 24,2624 (1976) oder Nucleic Acids Symposium Series IMr. 16,141 (1985) beschriebenen Verfahren hergestellt werden. So ζ. B. kann nach dem in der ausgelegten japanischen Patentanmeldung Nr. 62992/1975 oder Chemical & Pharmaceutical Bulletin 24,2624 (1976) beschriebenen Verfahren eine Verbindung, bei der in der Formel (II) Yfür Adenin-9-yl steht, entweder R1 oder R2 eine Hydroxylgruppe bedeuten und die andere Gruppe Wasserstoff ist und R eine Hydroxylgruppe darstellt, unter Verwendung von Aristeromycin als Ausgangsverbindung erhalten werden; eine Verbindung, in der Y in der Formel (II) N6-Benzoyladenin-9-yl ist, R eine mit 4,4'-Dimethoxytrityl geschützte Hydroxyl-Gruppe darstellt und Ri Wasserstoff und R2 eine Hydroxylgruppe bedeutet, kann nach dem in der vorstehend angeführten Nucleic Acids Symposium Series beschriebenen Verfahren hergestellt werden. Eine Verbindung, in der Y in der Formel (II) für gegebenenfalls geschütztes Guanin-9-yl oder Hypoxanthin-9-yl steht, R eine gegebenenfalls geschützte Hydroxylgruppe ist und die Wasserstoff in 2'-Stellung und eine Hydroxylgruppe in 3'-Stellung aufweist, kann nach dem in der japanischen Patentanmeldung Nr.236858/1985und der entsprechenden US-Patentanmeldung Ser. No.920,116 (siehe Bezugsbeispiele 1 bis 8) beschriebenen Verfahren hergestellt werden.
Andererseits kann die Verbindung der Formel (II), in der Y für 2,6-Diaminopurin-9-yl steht, R1 Wasserstoff ist und R2 eine Hydroxylgruppe bedeutet, wie folgt hergestellt werden: Die Hydroxylgruppe der Verbindung, in der Yfür Adenin-9-yl steht, wird geschützt gefolgt von N'-Oxydation mit Wasserstoffperoxid oder Metachlorperbenzoesäure, dann wird die Aminogruppe in 6-Stellung mit salpetriger Säure deaminiert und mit Phosphoroxychlorid erwärmt (japanische Patentveröffentlichung 4347/ 1967), um das entsprechende 2,6-Dichlorpurin-9-yl-derivat zu erhalten. Das Chlor in 6-Stellung wird durch eine Aminogruppe substituiert, und die Deaminierung wird unter Verwendung von Natriumnitrit in wäßriger Essigsäure vorgenommen, um das 2-Chlor-6-hydroxyl-9-yl Produkt zu erhalten. Die so erhaltene Verbindung wird der Amidierung in2-Stellung unterworfen, und nach Chlorierung in 6-Stellung wird das Chlor in dieser Stellung durch eine Aminogruppe substituiert, um die gewünschte Verbindung zu erhalten.
Die.Salze der Verbindungen der Formel (I) gemäß der vorliegenden Erfindung schließen jene ein, die mit der Aminogruppe in der Purinbase und einer Mineralsäure (z.B. Salzsäure, Schwefelsäure, Salpetersäure), einer Organocarbonsäure (z.B. Essigsäure, Milchsäure, Weinsäure, Maleinsäure, Bernsteinsäure) oder einer Organosulfonsäure (z.B. Methansulfonsäure, Ätnansulfonsäure, Benzolsulfonsäure) gebildet werden.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen der Formel (I) stellen nützliche Werkzeuge beim Klonen von Genen dar. Das heißt, daß die von den erfindungsgemäßen Verbindungen mit Cyclopentanring abgeleiteten Analoge die carbocyclischen Analoge zu Purrn-2',3'-Didesoxynucleotid sind und ohne Schwierigkeiten hergestellt werden können, da sie keine Glycosylbindung aufweisen, und daß die Triphosphatderivate derselben als Mittel zur Unterbrechung der DNS-Kettenverlängerung bei der Bestimmung von DNS-Sequenzen verwenden werden können.
Andererseits besitzen die Verbindungen der Formel (1) Antivirus-Aktivität gegenüber DNS-Viren oder RNS-Viren. Beispiele für DNS-Viren sind die Gruppe der Herpesviren (z. B. Herpes simplex Typ I oder II, Cytomegalo-Virus, Epstein-Barr-Virus), Adeno-Virus (beispielsweise Typ III), Hepatitis B-Virus oder Pocken- bzw. Blattern-Virus; als RNS-Viren als menschliche Immunschwächevirus (HIV), das ein Pathogen des erworbenen Immunodefizienzsyndroms (AIDS) ist, vesikuläres Stomatitis-Virus,. Katzen-Leukämie-Virus und das infektiöse Anämie bei Pferden verursachende Virus. Die erfindungsgemäßen Verbindungen weisen besonders starke Antivirus-Aktivitäten gegen RNS-Viren, insbesondere das HTLV-III (menschliches T-zeJlen lymphotropes Virus, Typ III, HIVhtlv-iiiL welches in einem von HIV ist, als mögliche Inhibitoren der Umkehr-Transcriptase, auf;.
Die:erfindungsgemäßen Verbindungen können daher für die Behandlung verschiedener Virusinfektionen verwendet werden. Alssolche Virusinfektionen sind erworbenes Immunodefizienzsyndrom, Herpes simplex Typ I oder II, Varicella, Zoster, Keratitis, Konjunktivitis oder akute Hepatitis zu nennen; weiter verschiedene opportunistische Infektionen, bösartige Tumoren oder Symptome des zentralen Nervensystems, die durch Virusinfektionen und Immunschwäche verursacht werden. Die erfindungsgemäßen Verbindungen der Formel I und ihre pharmazeutisch annehmbaren Salze können auch als Antivirusmittel für die Behandlung von durch Viren verursachten Erkrankungen bei Tieren, insbesondere bei Säugetieren, verwendet werden (Versuchstieren wie Hasen, Ratten und Mäusen; Haustieren wie Hunden und Katzen; Vieh wie Rindern, Pferden, Schafen und Schweinen.).
Im allgemeinen liegt für die vorstehend angeführten Zwecke eine geeignete wirksame Dosis der erfindungsgemäßen Verbindungen innerhalb eines Bereiches von 30 bis 500 mg/kg Körpergewicht pro Tag, vorzugsweise innerhalb eines Bereiches von TQO bis 300 mg/kg Körpergewicht pro Tag. Die gewünschte Dosis wird im allgemeinen in zwei, drei oder vier Teilmengen in
geeigneten Intervallen über den Tag verteilt verabreicht. Die Verabreichung kann auf jede geeignete Weise einschließlich oral, rektal, nasal,topisch (z.b. buccal, sublingual), vaginal und parenteral (z.B. subkutan, intramuskulär, intravenös, intradermal) erfolgen. Die bevorzugte Verabreichungsweise kann z. B. mit dem Zustand und Alter des Empfängers variieren. Obwohl die erfindungsgemäßen Verbindungen allgemein verabreicht werden können, werden sie bevorzugt als Bestandteile einer pharmazeutischen Formulierung verabreicht. Die erfindungsgemäßen Formulierungen umfassen wenigstens eine der Verbindungen der Formel (I) zusammen mit einem oder mehreren verträglichen Träger(n) für dieselben und gegebenenfalls weitere therapeutische Ingredienzien.
Die Formulierung kann günstigerweise in Form von Dosierungseinheiten verabreicht werden. Formulierungen, die die erfindungsgemäße Verbindung für die perorale Verabreichung enthalten, schließen einzelne Einheiten wie Kapseln oder Tabletten; Pulver oder Granulate; Lösungen oder Suspensionen; oder eine flüssige Öl-in-Wasser-Emulsion, flüssige Wasser-in-Öl-Emulsion od.dgl. ein.
Tabletten können durch Verdichten oder Formen gegebenenfalls mit einem oder mehreren zusätzlichen Ingrediens(-zien) hergestellt werden. Komprimierte Tabletten können durch Verpressen der erfindungsgemäßen Verbindung in Form eines Pulvers oder Granulates in einer geeigneten Maschine, gegebenenfalls vermischt mit einem Bindemittel (z. B.
Hydroxypropylzellulose), Schmiermittel (z. B. Magnesiumstearat), inerten Verdünnungsmittel (z. B. Stärke), Konservierungsmittel, oberflächenaktiven Mittel oder Dispergiermittel hergestellt werden.
Formulierungen für die parenterale Verabreichung umfassen wäßrige und nicht wäßrige sterile Injektionslösungen, die Antioxydantien, Puffer oder Bakteriostate enthalten können; und wäßrige und nicht wäßrige sterile Suspensionen, die Suspensionsmittel und Verdickungsmittel einschließen können.
Die Formulierungen können in Einzeldosen- oder Mehrfachdosen-Behältern wie z. B. versiegelten Ampullen und Phiolen vertrieben und tiefgekühlt gelagert werden; unmittelbar vor der Verwendung wird das sterile flüssige Trägermittel, z. B. Wasser für Injektionen, zugegeben. Improvisierte Injektionslösungen und Suspensionen können aus sterilen Pulvern, Granulaten und Tabletten hergestellt werden.
Die Formulierungen für die topische Verabreichung umfassen Lutschtabletten, die die erfindungsgemäßen Verbindungen in einer mit Geschmacksstoffen versetzten Basis wie Saccharose und Gummi arabicum oder Tragant enthalten; Pastillen, die die erfindungsgemäße Verbindung in einer inerten Basis wie Gelatine und Glyzerin oder Saccharose und Gummi arabicum enthalten; und Mundspülungen, die das zu verabreichende Ingrediens in einem geeigneten flüssigen Trägermittel enthalten.
Formulierungen für die rektale Verabreichung können die Form von Suppositorien mit einer geeigneten Basis wie Kakaobutter aufweisen.
Formulierungen für die vaginale Verabreichung können die Form von Pessaren, Tampons, Cremen, Gelen, Pasten, Schäumen oder Sprayformulierungen aufweisen, die zusätzlich zur erfindungsgemoißen Verbindung auf dem Fachgebiet als geeignet bekannte, übliche Trägermittel enthalten.
Unter den Verbindungen der Formel (I) hemmen 2',3'-Didesoxyaristeromycin (die Verbindung nach Beispiel 3) und 9-[(1 S,4R)-4-hydroxymethylcyclopentan-1-yl]guanin (die Verbindung nach Beispiel 4) besonders stark das Wachstum desAIDS-Virusund sind daher besonders nützliche Verbindungen.
Die Erfindung wird anhand der nachstehenden Bezugsbeispiele, Beispiele und Versuchsbeispiele näher erläutert.
Bezugsbeispiel 1:
Herstellung von 9-[(1 R^S^R^RM-Methyl^-hydroxyl-Sje-ltetraisopropyldisiloxanyOdioxycyclopentan-i-yll-hypoxanthin Das C-Analog zu Inosin (10g, 37,5mMol) wurde in 200ml wasserfreiem DMF gelöst, dann wurden 1,3-Dichlor-1,1,3,3-Tetraisopropyldisiloxan (13ml, 41 mMol) und Imidazol (11,3g, 165mMol) zugegeben, und die Mischung wurde bei Raumtemperatur 2,5 Stunden lang gerührt. Das Reaktionsgemisch wurde zu 21 Wasser zugetropft, und der Niederschlag wurde abgefiltert, mit Wasesr und darauf rasch mit Diäthyläther gewaschen und getrocknet, um die genannte Verbindung in Form eines weißen Pulvers (17,2g) zu erhalten. Eine Teilmenge des Produktes wurde aus Dichlormethan umkristallisiert, um Kristalle mit einem F.p. von 135 bis 1380Czu erhalten
Anmerkung: Das C-Analog zu Inosin ist aus Chemical & Pharmaceutical Bulletin 24,2624(1976) bekannt.
Bezugsbeispiel 2:
Herstellung von 9-[(1 R,2S,2R,4R)-4-Methyl-2-phenoxythiocarbonyloxy-3,6-(tetraisopropyldisiloxanyl)-dioxycyclopentan-1-yl]hypoxanthin
Die in Bezugsbeispiel 1 erhaltene Verbindung (11,2 g, 22,3mMol) wurde in 300 ml wasserfreiem Acetonitril gelöst, dann wurden Dimethylaminopyridin (15,8g, 53,5mMol) und Phenoxythiocarbonylchlorid (5g, 29mMol) zugegeben, und die Mischung wurde bei Raumtemperatur 7 Stunden lang gerührt. Das Lösungsmittel wurde bei vermindertem Druck entfernt, und der Rückstand wurde in 250ml Chloroform gelöst. Die Lösung wurde mit 0,5M Kaliumdihydrogenphosphatlösung (250ml χ 2) und dann mit Wasser (200ml) gewaschen, getrocknet (wasserfreies Natriumsulfat) und bei vermindertem Druck eingeengt, um einen gelben Sirup zu erhalten. Dieser wurde mittels Silicagelchromatographie (90g, Lösungsmittel: CHCl3 und CHCl3/MeOH = 60/1) gewaschen, um die genannte Verbindung als hellgelbe, glasartige Substanz zu erhalten (13,0g).
NMR (60MHz, CDCI3) δ ppm: 1.0-1.23 (28 H, m), 2.13-2.43 (3H, m, H4', H5'), 3.93-4.10 (2H, m, H6'), 4,80-5,20 (2H, m/H,', H3'), 6,00-6,20 (H, m, H2'), 7.03-7.50 (5H, m), 7,87 (TH, s), 8.13 (1 H, s) s; Singulett, m; Multiple«
Bezugsbeispiel 3:
Herstellung von 9-[(1 R^S^RM-Methyl-S.e-iteraisopropyldisiloxanyOdioxycyclopentan-i-yll-hypoxanthin Wasserfreies Toluol (30ml) wurde der nach Bezugsbeispiel 2 erhaltenen Verbindung (13,0g, 2OmMoI) zugegeben, gefolgt von Einengen bei vermindertem Druck. Der Rückstand wurde in 300 ml wasserfreiem Toluol gelöst, und in die Lösung wurde 20 Minuten lang Stickstoffgas eingeleitet. Nach Zugabe von Tributylzinnhydrid (11 ml, 4OmMoI) wurde die Lösung auf 800C erwärmt, und kristallines α,α'-Azobisisobutyronitril (AIBN) (820mg) wurde in vier Teilmengen in Intervallen von 15 Minuten zugegeben. Nach 3 Stunden langem Erwärmen unter Rühren wurde das Lösungsmittel bei vermindertem Druck entfernt. Das so erhaltene Öl wurde mittels Silicagelchromatographie (80g; Lösungsmittel: CHCI3 und CHCI3/Me0H = 60/1 bis 30/1) gereinigt, um die genannte Verbindung als farblose glasartige Substanz zu erhalten (10,4g).
Umkristallisation einer Teilmenge des Produktes aus Äthanol ergab farblose Nadeln mit einem F. p. von 200 bis 202°C.
NMR (60 MHz), CDCI3) δ ppm: 0,93-1,20 (28 H, s), 1,97-2,53 (5 H, m, H2', H4', H5'), 3,80-4,07 (2 H, m, H6'), 4,43-5,27 (2 H, m, H1', H3'), 7,87 (1 H, s), 8,20(1 H, s)
Bezugsbeispiel 4:
Herstellung von S-IilR.SS^Rl^-iMonomethoxytrityloxyl-methyl-S-hydroxylcyclopentan-i-ylJ-li-rnethoxymethylhypoxanthin) Die in Bezugsbeispiel 3 erhaltene Verbindung (9,8g, 19,8mMol) wurde in 240ml wasserfreiem Dioxan gelöst, dann wurde rasch der Lösung Natriumhydrid (880g, 21,8mMol) unter Eiskühlung und Rühren zugegeben, dann wurde die Mischung 1,5 Stunden lang bei Raumtemperatur gerührt. Darauf wurde der Mischung unter Eiskühlung rasch Methoxymethylchlorid (2 ml, 21,8 mMol) zugegeben. Die gesamte Mischung wurde bei Raumtemperatur 3 Stunden lang gerührt.
Das Lösungsmittel wurde bei vermindertem Druck entfernt, und der ölige Rückstand wurde in 200 ml Chloroform gelöst. Die Lösung wurde mit 0,1 M Triäthylammoniumbicarbonat (TEAB)-Puffer (pH 7,5,100 ml x 2) und weiter mit Wasser (200 ml) gewaschen, über wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet und bei vermindertem Druck eingeengt, um einen Sirup zu erhalten. Reinigung des Sirups mittels CiaSilicagelchromatographie (0 5,3 χ 7,0cm; Lösungsmittel: Aceton-Wasser, 55% bis 80%) ergab eine farblose glasartige Verbindung (8,5g).
Diese Verbindung (8,0g) wurde in 32 ml Tetrahydrofuran (THF) gelöst, dann wurde Tetrabutylammoniumfluoridtrihydrat (TBAF · 3H2O) (10g) zugegeben, und die Mischung wurde bei Raumtemperatur 0,5 Stunden lang gerührt. Das Lösungsmittel wurde bei vermindertem Druck entfernt, und der ölige Rückstand wurde in 100 ml Wasser gelöst. Die Lösung wurde mit Diäthyläther(100 χ 2) gewaschen, das Tetrabutyiammoniumsalz wurde ihr durch Behandlung mitDowex-50-Harz(Pyridinform, 60 ml) entzogen. Die Lösung und die Waschflüssigkeit (240 ml) wurden vereinigt und eingeengt, und das Konzentrat wurde azeotrop mit drei Teilmengen Pyridin dehydratisiert. Der Rückstand wurde in 100 ml Pyridin gelöst und mit Monomethoxytritylchlorid (MMTrCI) (5,4g) versetzt, und die Mischung wurde bei 37°C 4 Stunden lang gerührt. Das Lösungsmittel wurde bei vermindertem Druck entfernt, und der ölige Rückstand wurde zwischen 0,1 M TEAB-Puffer (50 ml) und CHCI3 (100 ml) verteilt, die organische Schicht wurde mit Wasser (100 ml) gewaschen, über wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet und bei vermindertem Druck eingeengt, und das Konzentrat wurde der Dehydratisierung durch azeotrope Destillation mit Toluol unterworfen, um einen farblosen Sirup zu erhalten. Die 0,1 M TEAB-Pufferfraktion und die Waschflüssigkeit wurden vereinigt und eingeengt, wodurch die nicht monomethoxytritylierte Verbindung erhalten wurde. Die Verbindung wurde an HP-20-Harz (190ml; Lösungsmittel: Wasser und 30%Äthanol — Wasser) gereinigt und nach Einengen und azeotroper Destillation mit Pyridin wie vorstehend beschrieben monomethoxytrityliert. Beide auf diese Weise erhaltenen Ausbeuten an der genannten Verbindung wurden vereinigt und mittels Silicagelchromatographie gereinigt (80g; Lösungsmittel: CHCI3/ MeOH = 100/1,60/1,50/1), um ein farbloses, glasartiges Produkt (6,1) zu erhalten. Eine Lösung einer Teilmenge dieses Produktes in Dichlormethan ergab bei Zutropfen zu η-Hexan ein weißes Pulver.
NMR (60MHz, CDCI3) δ ppm: 1,87-2,70 (5H, m, H2', H4', H6'), 3,20-3,40 (2H, m, H6'), 3,43 (3H, s, CH3OCH2), 3,80 (3H, s), 4,30-4,57 (1 H, m, H3'), 4,87-5,10 (1 H, m, H1'), 5,47 (2H, s, CH3OCH2-N), 6,73-6,97 (2H, m), 7,17-7,53 (12H, m), 7,73 (1 H, s), 7,98 (1 H, s)
Bezugsbeispiel 5:
Herstellung von 1-[(1R,3S,4R)-4-(Monomethoxytrityloxy)-methyl-3-hydroxycyclopentan-1-yl]-(4-carbamoyl-5-aminoimidazol)
Die in Bezugsbeispiel 4 erhaltene Verbindung (6,1 g, 10,7 mMol) wurde in 490 ml Äthanol gelöst, dann wurde unter Kochen am Rückfluß eine gewärmte 5 M Natronlauge (130 ml) rasch zugegeben. Kochen am Rückfluß wurde weitere 40 Minuten lang fortgesetzt. Dann wurde das Lösungsmittel bei vermindertem Druck entfernt. Der ölige Rückstand wurde in 200ml Chloroform gelöst und mit Wasser (100ml χ 2), dann mit 0,1 M TEAB-Puffer (100ml χ 2) und weiter mit einer gesättigten wäßrigen Natriumchloridlösung (100ml) gewaschen, über wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet und bei vermindertem Druck eingeengt, um einen Sirup zu erhalten. Die Reinigung dieses Sirups mittels Silicagelchromatographie (90g; Lösungsmittel: CHCI3/ MeOH = 100/1 bis 20/1) ergab ein farbloses glasartiges Produkt (3,2g). Eine Lösung einer Teilmenge dieses Produktes in Chloroform ergab bei Zutropfen zu n-Pentan unter Rühren ein weißes Pulver.
Elerrientaranalyse (%) für C30H32N4O4 · 0,5H2O, Molekulargewicht 521.616
berechnet: C,69,08; H,6,38; N, 10,74
gefunden: C,69,14; H,6,09; N, 10,54
NMR (100 MHz, CDCI3) δ ppm: 1,36-2,52 (5 H, m), 3,00-3,40 (3 H, m, H6', OH), 3,77 (3 H, s), 4,12-4,60 (2 H, m, H-,', H3'), 4,80-5,28 (2H, bs, NH2), 5,64-6,44 (2H, bs, NH2), 5,64-6,44 (2H, bs, NH2), 6,76-6,94 (3H, m), 7,14-7,48 (12H, m) bs; breites Singulet
Bezugsbeispiel 6:
Herstellung von 1-[(1 R^S^RM-iMonomethoxytrityloxyl-methyl-S-hydroxycyclopentan-nyll-K-carbamoyl-ö-iN-benzoyl-S-MethylisothiocarbamoyOaminoimidazol]
Die in Bezugsbeispiel 5 erhaltene Verbindung (0,88g, 1,7mMol) wurde in 25ml wasserfreiem Aceton gelöst, dann wurde unter Kochen am Rückfluß eine Lösung von Benzoylisothiocyanat (260μΙ,1,9mMol) in Aceton (8ml) innerhalb von 10 Minuten zugetropft, gefolgt von 50 Minuten Kochen am Rückfluß. Das Lösungsmittel wurde bei vermindertem Druck abdestilliert, und die erhaltene hellgelbe glasartige Substanz wurde mittels Silicagelchromatographie (15g; Lösungsmittel: CHCI3/MeOH = 50/1 bis 30/1) gereinigt, um eine hellgelbe,.glasartige Verbindung (0,87g) zu erhalten. Eine kleine Menge Aceton wurde dieser Verbindung (0,84g, 1,2 mMol) zugegeben, und der entstandene Sirup wurde durch Zugabe von 12,5ml 0,2 NaOH und Beschallung in eine homogene Lösung übergeführt. Dann wurde unter Rühren Dimethylsulfat (130μΙ, 1,4mMol) zugegeben, und darauf wurde 1 Stunde lang bei Raumtemperatur heftig gerührt. Das Gemisch wurde für die Verteilung mit CHCI3 (15ml χ 2) vermischt, die organische Schicht wurde mit 0,1 M TEAB-Puffer (15 ml χ 3) und dann mit gesättigter, wäßriger Natriumchloridlösung (20 ml) gewaschen, über wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet und bei vermindertem Druck eingeengt; der Rückstand wurde mittels Silicagelchromatographie gereinigt (15g; Lösungsmittel: CHCI3/MeOH = 100/1 bis 60/1). Der erhaltenen glasartigen Substanz wurde eine kleine Menge Dichlormethan zugegeben, das Gemisch zu Hexan zugetropft und der entstandene Niederschlag wurde abzentrifugiert und getrocknet, um die genannte Verbindung in Form eines Pulvers (400 mg) zu erhalten.
Elementaranalyse (%) für C39H39N5O5S, Molekulargewicht 689.835
berechnet: C, 67,90; H, 5,70; N, 10,15;
gefunden: C,67,45; H,5,45; N, 9,89;
NMR (10OMHz, CDCI3) δ ppm: 1,34-2,60 (5H, m), 2,52 (3H, s, SCH3), 3,04-3,44 (2H, m, H6'), 3,79 (3H, s, OCH3), 4,08-4,44 (1 H, m, H3'),4,60-5,00 (1 H, m, H1'), 5,64 (1 H, bs, NH2), 6,72-6,94 (3H, m), 7,12-7,52 (15H, m), 7,80-7,96 (2H, m), 11,35 (1 H, bs, NH)
Bezugsbeispiel 7:
Herstellung von 9-[(1 R^S^RJ^-Monomethoxytrityloxymethyl-S-hydroxycyclopentan-i-ynguanin Die in Bezugsbeispiel 6 erhaltene Verbindung (360 mg, 0,53 mMol) wurde zu erwärmter 6N Natronlauge (18ml) zugegeben, und die Mischung wurde am Rückfluß 1 Stunde lang gekocht. Das Produkt wurde aus dem Reaktionsgemisch mittels CHCI3 extrahiert, und der Extrakt wurde mit 0,1 M TEAB-Puffer (30 ml) und darauf mit gesättigter wäßriger Natriumchloridlösung (30 ml) gewaschen, über wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet und der Silicagelchromatographie unterworfen (8g; Lösungsmittel:
CHCI3/MeOH = 40/1 bis 6/1). Die erhaltene glasartige Substanz wurde mit einer kleinen Menge Aceton versetzt, die Mischung wurde zu Benzol zugetropft, und der entstandene Niederschlag wurde abzentrifugiert und getrocknet, um die genannte Verbindung in Form eines Pulvers zu erhalten (210 mg).
Elementaranalyse (%)fürC3iH31N5O4 1 H2O, Molekulargewicht 555.633
berechnet: C, 67,01; H, 5,99; N, 12,60
gefunden: C,67,01; H, 5,69; N, 12,42
NMR (100MHz, DMSO-d6) δ ppm: 1,50-2,60 (5H, m).
3,01 (2H, bs), 3,98-4,20 (1 H, m), 4,70-4,96 (2H, m), 6,37 (2H, bs, NH2), 6,82-7,46 (14H, m), 7,68 (1 H, s, H8), 10,60 (1 H, bs, NH)
Bezugsbeispiel 8:
Herstellung von 9-[(1 R,3S,4R)-4-Hydroxymethyl-3-hydroxycyclopentan-1-yl]guanin Die in Bezugsbeispiel 7 erhaltene Verbindung (180mg, 0,33mMol) wurde in 10ml 80%iger Essigsäure gelöst, und die Lösung wurde bei 40°C 4,5 Stunden lang gerührt. Das Lösungsmittel wurde bei vermindertem Druck entfernt, dann wurde zweimal die azeotrope Destillation mit Wasser vorgenommen. Darauf wurden 10ml Wasser zugegeben, die Mischung wurde mit Äther (10 ml χ 2) gewaschen, und das Wasser wurde bei vermindertem Druck entfernt. Auf diese Weise wurde die genannte Verbindung in Form von farblosen Kristallen erhalten (41 mg), F. p. 246 bis 248°C. [a]g5 = +7,7° (C = 0.5, DMF) ,^(nm): (H2O); 255,278 (sh)
(H"); 257,282
(OH"); 256 (sh), 273
Elementaranalyse (%) für CnH16N5O3 · 0,5 H2O · 0,1 C2H6OH, Molekulargewicht 278,886 berechnet: C, 48,24; H, 6,00; N, 25,11 gefunden: C,48,61; H,6,41; N,25,40
Beispiel 1:
N6-Benzol-6'-0-(4,4'-dimethoxytrityl)-3'-0-[(imidazol-1-yl)-thiocarbonyl]-2'-desoxyaristeromycin *
N6-benzoyl-6'-0-(4,4'-dirnethoxytrityl)-2'-desoxyaristeromycin (2,5g) wurde in 10ml trockenem Dichlormethan gelöst, dann wurden 8,0 g Thiocarbonyldiimidazol zugegeben, und es wurde 20 Stunden lang bei Raumtemperatur gerührt. Das Reaktionsgemisch wurde zur Trockene eingeengt und der Reinigung mittels Silicagelchromatographie unterworfen (Kieselgel 60, Merck Co., 50g, Lösungsmittel Ethylacetat), um eine hellgelbe, glasige Substanz zu erhalten (Ausbeute 2,2g). NMR (90MHz, CDCI3) 6ppm: 3,80 (6H, S, 2CH3O-), 8,35 (1 H, S, H8), 8,76 (1 H, S, H2).
Beispiel Z:
N6-Benzoyl-6'-0-(4,4'-dimethoxytrityl)-2',3'-didesoxyaristeromycin
Das in Beispiel 1 erhaltene 3'-Thiocarbonylderivat (2,0g) wurde in 20 ml trockenem Dioxan gelöst, dann wurde unter Kochen am Rückfluß eine Lösung von Tributylzinnhydrid (4,5g) in 10 ml trockenem Dioxan zugetropft. Mittlerweile wurden kleinweise 500 mg Kristalle von α,α'-Azobisisobutyronitril zugegeben. Die tropfenweise Zugabe war in 20 Minuten beendet, und das Kochen am Rückfluß wurde weitere 2 Stunden lang fortgesetzt. Das Lösungsmittel wurde bei vermindertem Druck abgedampft, und der ölige Rückstand wurde mittels Silicagelchromatographie (40 g), (Lösungsmittel: CHCI3) gereinigt, um ein farbloses Pulver (1,1 g) zu erhalten.
NMR (90MHz, CDCI3) öppm: 3,80 (6H, S, 2CH3O-), 4,80-5,20 (1 H, m, H1), 3,15 (2H, d, 2H6), 8,76 (1 H, S, H2), 9,10 (1 H, S, -NhJ1-C-).
= 0
Beispiel 3:
2',3'-Didesoxyaristeromycin
Die in Beispiel 2 erhaltene Verbindung (1,0g) wurde in einer kleinen Menge Pyridin gelöst und dann mit 50 ml konzentriertem Ammoniakwasser versetzt und in einem druckfesten Kolben bei 600C 5 Stunden lang erwärmt. Das Reaktionsgemisch wurdezur Trockene eingeengt und mit 100 ml 80%iger Essigsäure versetzt und 2 Stunden lang auf 600C erwärmt, gefolgt von Einengen zur Trockene bei vermindertem Druck. Der Rückstand wurde in 100 ml Wasser gelöst und zweimal mit Wasser gewaschen. Die wäßrige Schicht wurde zur Trockene eingeengt, und der Rückstand wurde in Äther in ein Pulver übergeführt, um 0,23g 2',3'-Didesoxyaristeromycin zu erhalten.
Elementaranalyse (%) für Ci1H15N5O · H2O Molekulargewicht 251.29
berechnet: C, 52,57; H, 6,82; N, 27,87
gefunden: C,52,83; H,6,95; N,27,54
Das so erhaltene 2',3'-Didesoxyaristeromycin wurde in der äquivalenten Gewichtsmenge von 1 N HCI gelöst. Nach dem Einengen
wurde die Lösung mit Äthanol versetzt und zur Trockene eingeengt. Dieser Vorgang wurde mehrmals wiederholt. Dieser
Vorgang wurde mehrmals wiederholt. Der Rückstand wurde aus heißem Äthanol umkristallisiert, um die Kristalle des Salzsäuresalzes zu erhalten. F.p. 173 bis 175°C.
Elementaranalyse (%)für CnH15N5O · 1/2H2O Molekulargewicht 278,73 berechnet: C,47,40; H, 6,15; N, 25,12; Cl, 12,72 gefunden: C,47,98; H,6,06; N,24,87; Cl, 12,71 [a]g6 = -6,79 (C = 0,61 ,H2O)
Beispiel 4:
Die in Bezugsbeispiel 8 erhaltene Verbindung (2,5g) wurde auf ähnliche Weise wie in den Beispielen 1,2 und 3 beschrieben behandelt, um ein kristallines Pulver aus 9-[(1 S, 4R)-4-Hydroxymethylcyclopentan-1-yl]guanin (0,3g), F. p. 269°C, zu erhalten.
UVX P^ (nm): 255,280 (Schulter); UVA^1° (nm): 253,270 (Schulter); UV^i0 (nm): 258 (Schulter), Elementaranalyse (%) für CnHi6O2N5 Molekulargewicht 249.27 berechnet: C, 53,00; H, 6,07; N, 28,10 gefunden: C,52,81; H,5,86; N,27,83 [a]g6 = -4,74 (C = 0,57, DMF) g-MIS^RM-Hydroxymethylcyclopentan-i-yllhypoxanthin wird erhalten, wenn ein Hypoxanthinderivat anstelle von N6-Benzoyl-6'-0-(4,4'-dimethoxytrityl)-3'-0-[(imidazol-1-yl)-thiocarbonyl]-2'-desoxyaristeromycin in Beispiel 1 auf ähnliche Weise wie in den Beispielen 1 bis 3 beschrieben behandelt wird.
Elementaranalyse (%) für CnH14N4O2 Molekulargewicht 234.25 berechnet: C, 56,40; H, 6,02; N, 23,92 gefunden: C,56,81; H, 6,33; N, 24,25
Beispiel 5:
9-[(1S,4R)-4-Hydroxymethylcyclopentan-1-yl]guanin
(1) Herstellung von 9-[(1 R^S^RM-Hydroxymethyl-S-hydroxylcyclopentan-i-yllhypoxanthin
Die in Bezugsbeispiel 3 erhaltene Verbindung (12,4g, 2OmMoI) wurde in 200ml Toluol gelöst, das Gemisch wurde mit Tetrabutylammoniumfluorid (10,46g, 4OmMoI) versetzt, gefolgt von Erwärmen auf 75°C für 2 Stunden. Die Reaktionslösung wurde zur Trockene eingeengt und in Wasser gelöst. Die Lösung wurde der Entsalzung mit 30g Aktivkohle unterworfen, das Rohproduktwurde aus einem Gemisch von Methanol und Äthyläther umkristallisiert, um farblose Kristalle (4,6g), F.p. 1700C, zu erhalten.
Elementaranalyse (%) für CnHi4N4O3 · H2O Molekulargewicht 268,27 :
berechnet: C, 49,25; H, 6,01; N, 20,88 gefunden: C,49,08; H,5,86; N,20,81
(2) Herstellung von 9-[(1 R^S^RM-Monomethoxytrityloxymethyl-S-hydroxylcyclopentan-i-yllhypoxanthin
Die nach (1) erhaltene kristalline Verbindung (2,3 g, 9,2 mMol) wurde in 100 ml Pyridin gelöst, gefolgt von Zugabe von Monomethoxytritylchlorid (3,1 g, 1OmMoI), dann wurde bei Raumtemperatur 5 Stunden lang gerührt. Die Reaktionslösung wurde mittels Silicagelchromatographie gereinigt (80g, Lösungsmittel: CHCI3/MeOH = 40/1 bis 6/1), um das gewünschte Produkt in Pulverform zu erhalten (4,3g). Eine Teilmenge des Produktes wurde aus einer Mischung von Chloroform und Äther umkristallisiert (F. p. 244 bis 246°C).
Elementaranalyse (%) für C3IH30N4O4 · H2O Molekulargewicht 531.60 berechnet: C, 70,04; H,5,88; N, 10,54 gefunden: C,70,39; H,5,77; N, 10,38
(3) Herstellung von 9-[(1 S^RM-Monomethoxytrityloxymethyl-cyclopentan-i-yllhypoxanthin
Die nach (2) erhaltene Verbindung (4,32 g, 8,27 mMol) wurde in 70 ml Toluol gelöst, gefolgt von der Zugabe von Thiocarbonyldiimidazol (2,2g, 12,4mMol), und bei Raumtemperatur 5 Stunden lang gerührt. Die Reaktionslösung wurde zur Trockene eingeengt, und der Rückstand wurde mittels Silicagelchromatographie gereinigt (80g, Lösungsmittel: CHCI3/ MeOH = 100/1 bis 60/1), um ein blaßgelbes Pulver zu erhalten (5,2 g). Das so erhaltene Produkt wurde in 90 ml Toluol gelöst und mitTributylzinnhydrid (3,4ml, 12,4mMol) und α,α'-Azobisisobutyronitril (270mg, 1,6mMol) auf ähnliche Weise wie in Bezugsbeispiel 3 beschrieben umgesetzt, gefolgt von der Reinigung mittels Silicagelchromatographie (100g, Lösungsmittel: Äthylacetat/MeOH = 9/1), um das gewünschte Produkt zu erhalten (1,63g). Eine Teilmenge des Produktes wurde aus einer Mischlösung von Methanol und Äthyläther umkristallisiert. F.p. 175 bis 177°C. Elementaranalyse (%) für C3!H30N4O3 1/2H2O Molekulargewicht 515,60 berechnet: C,72,21; H, 6,06; N, 10,87 gefunden: C,72,69; H,5,88; N, 10,92
(4) Herstellung von 9-[(1 S,4R)-4-Hydroxymethylcyclopentan-1-yl]guanin
Die gewünschte Verbindung kann auf ähnliche Weise wie in den Bezugsbeispielen 4 bis 8 unter Verwendung der im vorstehenden Schritt (3) erhaltenen Verbindung hergestellt werden.
Beispiel 6:
Tabletten für die perorale Verabreichung der erfindungsgemäßen Antiviruszusammensetzung werden wie nachstehend beschrieben hergestellt:
200 mg 2',3'-Didesoxyaristeromycin, 300 mg Lactose, 50mg Stärke und 2 mg Magnesiumstearat werden in Methanol vermischt, nach der Entfernung des Methanols durch Erwärmen wird die Mischung zu Tabletten geformt.
Beispiel 7:
Eine Injektion der Antivirus-Zusammensetzung wird wie nachstehend beschrieben hergestellt:
500 mg 2',3'-Didesoxyaristeromycin werden in 10ml sterilisiertem Wasser gelöst, der pH-Wert wird mit Natronlauge auf 6,0 eingestellt. Die Lösung wird mit sterilisiertem Filter gefiltert und in einer Phiole versiegelt.
Versuchsbeispiel 1: -
Materialien und Methoden*
* Antimicrob. Agents Chemother. 30, Nr. 6, Dez. 1986, 933-937
Zellen: Bei dieser Untersuchung wurde eine Zellenreihe MT-4, Träger des HTLV-Typs I, und eine HIVHtlv-iii produzierende Zellenreihe, Molt-4/HIVHTLv-iii- verwendet. Die Zellen wurden in RPM11640 Medium gehalten, dem 10% fötales Kalbsserum, 100 IE Penicillin pro ml und 100μρ Streptomycin pro ml bei 370C in einem C02-Inkubator zugegeben wurden. Virus und Virusinfektion: mVHTLV.|ii wurde aus Kulturüberständen von Molt-4/HIVHTLv-iii w'e vorstehend beschrieben erhalten [Virologie 146,272 (1985)]. Der Titer dieses Viruspräparates betrug 6 x 104PFE/ml. Die Infektion der ΜΤ-4-Zellen mit HIVhtlv-iii wurde mit einem Infektionsfaktor von 0,002 vorgenommen. Die Zellen wurden mit Viruslösung vermischt und eine Stunde lang bei 370C kultiviert. Nach der Adsorption wurden die infizierten Zellen gewaschen und erneut in frischem Medium auf eine Konzentration von 3 x 105 Zellen pro ml suspendiert. Die Konzentration wurde mit und ohne Gegenwart von verschiedenen Konzentrationen von carbocyclischen 2',3'-Didesoxynucleosiden in einem C02-Inkubator bei 370C 6 Tage lang kultiviert.
Analyse der HIVHTLv-iirinduzierten cytopathischen Wirkung: Die HIVm-w-IH-induzierte cytopathische Wirkung wurde durch Messung der Abnahme an lebensfähigen Zellen analysiert. Die lebensfähigen Zellen wurden nach dem Trypanblau-Ausschluß-Färbeverfahren gezählt.
Analyse der HIVHTLv-nrAntigen-Expression: HTLV-lll-infizierte ΜΤ-4-Zellen mit virus-spezifischen Antigenen wurden nach einem indirekten [Immunofluoreszenz-(IF)]-Verfahren gezählt. Methanol-fixierte Zellen wurden mit verdünntem anti-HTLV-lll-positivem menschlichem Serum 30 Minuten lang bei 37°C kultiviert. Die Präparate wurden dann 15 Minuten lang mit phosphatgepufferter Salzlösung gewaschen. Dann wurden die Zellen mit Fluoresceinisothiocyanat-konjugiertem Hasen-Anti-Menschen-Immunoglobulin G (Dakoppatts A/S, Copenhagen/Dänemark) 30 Minuten lang kultiviert und nochmals mit phosphatgepufferter Salzlösung gewaschen. Mehr als 500 Zellen wurden unter einem Fluoreszenzmikroskop gezählt, und der Prozentsatz an IF-positiven Zellen wurde bestimmt. Durch die vorstehend beschriebene Analyse wurde bestätigt, daß die erfindungsgemäßen Verbindungen offensichtlich anti-HIVHTLv-nrAktivität besitzen. Im Fall von 2',3'-Didesoxyaristeromycin betrug die wirksame Konzentration 50 bis 100μΜ, und die Cytotoxizität wurde bei 500 bis 1000μΜ beobachtet.

Claims (8)

1. Verfahren zur Herstellung einer Verbindung der Formel I
R 6" 5 Y
worin R eine gegebenenfalls geschützte Hydroxylgruppe und Y eine gegebenenfalls geschützte Purinbase darstellt, sowie deren Salzen, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Verbindung der Formel II.
worin R und Y die vorstehend angeführte Bedeutung besitzen und entweder R1 oder R2 eine Hydroxylgruppe und das andere Wasserstoff ist, der Reduktionsreaktion zur 2' oder 3' Desoxydation unterwirft.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die mit R1 oder R2 bezeichnete Hydroxygruppe in einer Verbindung der Formel IL
5'
R
"I'
(II)
worin R, Y, R1 und R2 die vorgenannte Bedeutung besitzen, thiocarbonyliert wird, gefolgt von der Reduktion mit Tritylzinnhydrid in Gegenwart von α,α'-Azobisisobutyronitril, und nach Bedarf der Entfernung aller Schutzgruppen von R und Y.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß in der Formel I R für eine Hydroxylgruppe steht und Y Adenin-9-yl, Hypoxanthin-9-yl, Guanin-9-yl, lsoguanin-9-yl, Xanthin-9-yl, 3-Deazaadenin-9-yl, 7-Deazaadenin-9-yl, 8-Azaadenin-9-yl oder 2,6-Diaminopurin-9-yl bedeutet.
4. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß 2',3'-Didesoxyaristeromycin hergestellt wird.
5. Verfahren nach Anspruch^ und 2, dadurch gekennzeichnet, daß 9-[(1 S, 4R)-4-Hydroxymethylcyclopentan-1-yl]-guanin hergestellt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß 9-[(1 S, 4R)-4-Hydroxymethylcyclopentan-1-yl]hypoxanthin hergestellt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß in der Formel I R eine mit einer Monomethoxytrityl- oder Dimethoxytritylgruppe geschützte Hydroxygruppe ist.
8. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß in der Formel I Y eine mit Benzoyl, Isobutyryl oder Acetyl geschützte Purinbase ist.
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