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DD227594A3 - Schnellpyrolyse von braunkohlen und anordnung zur durchfuehrung des verfahrens - Google Patents

Schnellpyrolyse von braunkohlen und anordnung zur durchfuehrung des verfahrens Download PDF

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DD227594A3
DD227594A3 DD83249079A DD24907983A DD227594A3 DD 227594 A3 DD227594 A3 DD 227594A3 DD 83249079 A DD83249079 A DD 83249079A DD 24907983 A DD24907983 A DD 24907983A DD 227594 A3 DD227594 A3 DD 227594A3
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DD
German Democratic Republic
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gas
pyrolysis
dryer
fluidized bed
coal
Prior art date
Application number
DD83249079A
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English (en)
Inventor
Wolfgang Michel
Heinz Paul
Andreas Rummel
Gero Seher
Manfred Ossowski
Irmtrud Heberlein
Dieter Koestler
Frank Wilhelm
Original Assignee
Schwermasch Liebknecht Veb K
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Publication date
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    • C10F5/00Drying or de-watering peat
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10BDESTRUCTIVE DISTILLATION OF CARBONACEOUS MATERIALS FOR PRODUCTION OF GAS, COKE, TAR, OR SIMILAR MATERIALS
    • C10B47/00Destructive distillation of solid carbonaceous materials with indirect heating, e.g. by external combustion
    • C10B47/18Destructive distillation of solid carbonaceous materials with indirect heating, e.g. by external combustion with moving charge
    • C10B47/22Destructive distillation of solid carbonaceous materials with indirect heating, e.g. by external combustion with moving charge in dispersed form
    • C10B47/24Destructive distillation of solid carbonaceous materials with indirect heating, e.g. by external combustion with moving charge in dispersed form according to the "fluidised bed" technique
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10FDRYING OR WORKING-UP OF PEAT
    • C10F5/00Drying or de-watering peat
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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Dispersion Chemistry (AREA)
  • Combustion & Propulsion (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Coke Industry (AREA)

Abstract

Die Erfindung bezieht sich auf ein zweistufiges Verfahren nach dem Wirbelschichtprinzip zur Gewinnung von Koks, Starkgas und Pyrolyseteer mit dem Ziel, das Verfahren in einer kompakten Anlage, die einen hohen energetischen Wirkungsgrad und eine hohe Durchsatzleistung aufweist, durchzufuehren. Erfindungsgemaess geschieht dies, indem das aus dem Trockner-Brueden-Gemisch ausgetragene Feinkorn dem eigentlichen Pyrolyseprozess entzogen wird und als Wirbelmedium im Pyrolysereaktor ein aufgeheiztes der Schwelung artfremdes kohlenwasserstoffhaltiges Gas verwendet wird, sowie zur Staubabscheidung aus dem Pyrolysegas ein Heissgashochleistungsstaubabscheider verwendet wird, wobei das in der Brennkammer erzeugte Verbrennungs-Abgas zur indirekten Beheizung der Wirbelschicht, zur Vorwaermung des der Schwelung artfremden Gases und fuer die Direktbeheizung im Trockner verwendet wird. Der Trockner ist im Bereich der Wirbelschicht mit einem Doppelmantel versehen und direkt unter seinem Anstroemboden ist eine Mischkammer angeordnet, waehrend der Pyrolysereaktor direkt mit einer Brennkammer und einem Vorwaermer gekoppelt ist. Figur

Description

Hierzu 1 Seite Zeichnung
Anwendungsgebiet der Erfindung
Die Erfindung bezieht sich auf ein zweistufiges Verfahren zur Schnell-Pyrolyse grubenfeuchter, aschereicher und salzhaltiger Braunkohlen, vorzugsweise von Weichbraunkohien, nach dem Wirbelschichtprinzip und auf eine Anordnung zur Durchführung dieses Verfahrens zur gleichzeitigen Erzeugung von hochwertigem Koks, Starkgas und einem Pyrolyseteer mit geringem Staubgehalt.
Charakteristik der bekannten technischen Lösungen
Es sind Verfahren und Anordnungen bekannt, nach denen eine Schwelung oder Verkokung der Kohle in ein, zwei oderr drei Verfahrensstufen durchgeführt werden, mit dem Ziel, hauptsächlich eines der drei Hauptprodukte Koks, Teer oder Gas zu erzeugen.
In der DD-PS 48389 wird ein Verfahren zur Kurzzeitschwelung ballastreicher unbrikettierter fester Brennstoffe beschrieben, das vorrangig zur Teererzeugung vorgesehen ist und wobei Gas und Koks als anfallende Nebenprodukte erzeugt werden. Hierbei wird der zu verschwelende Brennstoff zunächst einem Vortrockner zugeführt, der mit einem Rost versehen ist und nach dem Wirbelschichtprinzip arbeitet/Diesem Vortrockner ist eine Brennkammer zugeordnet, in derein Teil des Schwelgases zu Rauchgas verbrannt und dem ein Teil Trocknerbrüden aus dem Vortrockner als Wälzgas zugemischt wird. Dieses Gemisch liefert die Wärmezufuhr zu der im Vortrockner zu bildenden Wirbelschicht. Die stark vorgetrocknete Kohle wird kurz über dem Rost durch einen Zuteiler abgezogen und einem etwas tiefer stehenden Schwelaggregat zugeführt. Dieses arbeitet ebenfalls mit einer Wirbelschicht, die auf einem Rost aufgebaut wird. Die Wärmezuführung geschieht hier ebenfalls über Schwelgasverbrennung in einer Brennkammer, die dem Schwelaggregat zugeordnet ist, unter Beimengung von kaltem Schwelgas als Wälzgas. Hervorzuheben ist bei diesem Verfahren, daß die Stäube aus dem Vortrockner nachgeschalteten Staubabscheider über ein Tauchrohr in die Wirbelschicht bis in Rostnähe des Schwelaggregates eingebracht werden. Ebenso können Rückstandöle, Asphalte und andere schwere Kohlenwasserstoffe in die Wirbelschicht eingedüst werden, wodurch die Ausbeute an leichteren Flüssigprodukten bei gleichzeitiger Aufarbeitung unbrauchbarer Rückstände verbessert wird.
Die verschwelte Kohle wird über eine Austragsvorrichtung einer weiteren Verwertung zugeführt. Das heiße Schwelgas aus dem Schwelaggregat gelangt entweder über einen Abscheider oder wird in eine Spaltanlage geleitet, in der die Teerdämpfe aufgespalten werden und eine Abscheidung der Koksstäube erfolgt. Anschließend findet eine weitere Kondensation der Teerdämpfe statt. Das entteerte Schwelgas wird zum größten Teil als Heiz- bzw. Spülgas über ein Gebläse dem Gesamtverfahren wieder zugeführt. Nur geringe Mengen können als Überschußgas abgegeben werden.
Als Nachteil dieses Verfahrens erweist sich, daß bei dem zweistufigen Kurzzeitschwelverfahren hauptsächlich auf ein Hauptprodukt, auf Teer, orientiert wird, während Gas und Koks als Nebenprodukte miterzeugt werden.
Schwelgas wird im Kreislauf gefahren. Es wird sowohl in der Brennkammer des Vortrockners als auch in der Brennkammer des Schwelaggregates zu Verbrennungs-Abgas verbrannt, wodurch ein Teil des erzeugten Schwelgases wieder verbraucht wird. Das Eintragen der Stäube aus dem Trockner-Brüdengemisch in das Schwelaggregat führt bei den hier vorherrschenden Temperaturen zu einer Anreicherung des Staubgehaltes der sich dort bildenden Teerdämpfe. Hieraus resultiert ein ungünstiges Verhältnis von staubarmem Dickteer zu staubhaltigem Teer..
Aufgrund der geringen Reaktionstemperaturen ist bei diesem Verfahren nur eine geringe Koksausbeute zu erzielen.
Ein weiteres Verfahren zur Schwelung von körniger Kohle und Anlage zur Durchführung dieses Verfahrens wird in der DE-AS 2553760 dargestellt.
Hierbei handelt es sich um ein dreistufiges Verfahren, das gleichzeitig auf drei Haupterzeugnisse orientiert, Koks, Gas und eine größtmögliche Teerausbeute.
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Dabei wird die Kohle in einem Vortrockner bis auf eine geringe Restfeuchte getrocknet und anschließend in Zyklonen nach Korngrößen getrennt, die dann einem Vorerhitzer bei ca. 300°C in verschiedenen Höhen zugeführt werden. Zur Beheizung und als Trägergas dient Abgas. In nachgeschalteten Zyklonen wird nach dem Vorerhitzen die Kohle wieder vom Trägergas abgetrennt und in den Wirbelbettschwelofen eingetragen. Bei ca. 6000C findet eine Schwelung statt, wobei die erforderliche Wärme dem Wirbelbettschwelofen indirekt zugeführt wird. Als Wärmeträger zur indirekten Beheizung der Wirbelschicht dient Kohlendioxid, das im Kreislauf geführt wird. Hierbei wird das Kohlendioxid in einem Vorerhitzer auf ca. 9000C aufgeheizt und gibt über einen Wärmeübertrager, der direkt mit dem Wirbelbettofen verbunden ist, seine Wärme an die Wirbelschicht ab und tritt mit ca. 6500C wieder in den Vorerhitzer ein. Dabei gestattet das Verfahren, durch Zufuhr von Zusatzverbrennungsluft, die Wärmemenge im Wirbelbett zu steigern. Als Spülgas dient das auf 6000C vorgewärmte Schwelgas aus dem Verfahren. Die erzeugten Produkte werden in an sich bekannter Weise nachbehandelt und dem jeweiligen Verwendungszweck zugeführt. Das beschriebene Verfahren überwindet einige Nachteile aus dem Stand der Technik, verkörpert jedoch einen hohen material- und fertigungstechnischen Apparate- und Anlagen- sowie hilfsstoffspezifischen Aufwand, was den wesentlichsten Nachteil dieses .Verfahrens ausmacht.
Bei einem bekannten Pyrolyseverfahren für kohlenstoffhaltiges Material, vorzugsweise Festmüll oder Steinkohle, ist es bekannt, als Trägergas für den Transport des kohlenstoffhaltigen Materials den Einsatz von Synthesegas vorzusehen. Dabei ist zur Anhebung der Wertigkeit der Pyrolyseprodukte das Synthesegas mit H2 angereichert. Als Wirbelgas für dieses Verfahren wird ein in bezug auf das kohlenstoffhaltige Material nicht-reaktives aber auf jeden Fall sauerstoffhaltiges Gas eingesetzt, das eine Teilverbrennung in den einzelnen Wirbelzonen fördert
Produkte aus diesem Pyrolyseverfahren sind flüssige Kohlenwasserstoffe.
Durch das Synthesegas und vor allem seinen freien Wasserstaffanteil des Trägergases wird in einer Pyrolysestufe zumindest ein Teil des kohlenstoffhaltigen Materials mit Hilfe des Sauerstoffes aus dem Wirbelgas verbrannt. Der Feststoffrest wird dann einer ersten Brennkammer zugeführt und dort durch weitere Zugabe von Sauerstoff zum teilweisen Erhitzen des Feststoffrestes oxidiert. Die gasförmigen Verbrennungsprodukte (CO) werden dann einer zweiten Brennzone zur weiteren Verbrennung zugeführt.
Der Nachteil dieses Verfahrens ist, daß der Wasserstoffanteil im Trägergas (Synthesegas) lediglich zur Temperaturerhöhung in der Pyrolysestufe eingesetzt wird. Das für das Verfahren eingesetzte Wirbelgas enthält freien Sauerstoff und ist somit nicht geeignet, die Produkte der Pyrolyse des kohlenstoffhaltigen Materials aufzuwerten, sondern soll eine Teilverbrennung bewirken (DE-OS 2728437).
Ziel der Erfindung
Die Erfindung verfolgt das Ziel, ein Verfahren zur Schnell-Pyrolyse grubenfeuchter, aschereicher und salzhaltiger Braunkohlen, insbesondere von Weichbraunkohlen, und eine Anordnung zur Durchführung dieses Verfahrens zu schaffen, das es ermöglicht, die Hauptprodukte Koks, Gas und Teer in hoher Qualität und Quantität zu erzeugen.
Dabei soll das Verfahren einen hohen energetischen Wirkungsgrad aufweisen, die Anlage über eine hohe Durchsatzleistung verfügen und der apparate-anlagen- und hilfsstoffspezifische Aufwand niedrig gehalten werden.
Darlegung des Wesens der Erfindung
Der Erfindung liegt die technische Aufgabe zugrunde, ein zweistufiges Verfahren zur Schnell-Pyrolyse grubenfeuchter, aschereicher und salzhaltiger Braunkohlen, vorzugsweise von Weichbraunkohlen und eine Anlage zur Durchführung des Verfahrens nach dem Wirbelschichtprinzip zu entwickeln, das zur gleichzeitigen Erzeugung eines hochqualitativen Kokses, eines Starkgases und eines Pyrolyseteers mit geringem Staubgehalt, der sich besonders zur Elektrodenkoksherstellung eignet, dient.
Dabei wird von einem Verfahren ausgegangen, bei dem in einem Trockner mittels eines Wirbelmediums oberhalb eines Anströmbodens die Trocknung der Kohle vorgenommen wird. Die Aufgabe besteht ferner darin, daß die Trocknungstemperaturen unterhalb teerbildender Dämpfe ein Zusammenballen der Kohle, insbesondere in den Randzonen der Wirbelschicht, verhindert wird.
Das aus dem Trockner ausgetragene Trockner-Brüdengemisch wird einem Abscheider zur Feinkornabscheidung zugeführt.
Die getrocknete Kohle wird anschließend einem Schwelreaktor zugeführt, dem zur indirekten Beheizung der Wirbelschicht ein Wärmeübertrager zugeordnet ist. Mittels eines Schwelgases erfolgt die Schwelung der Kohle.
Weiterhin besteht die Aufgabe, eine Schachtbelastung des Trockners und des Pyrolysereaktors größer als 2t/m2 h zu erreichen.
Außerdem sollen die Apparateteile derart kompakt einander zugeordnet werden, daß die gesamte Anlage einen geringen Platzbedarf benötigt und energiewirtschaftlich arbeitet.
Erfindungsgemäß wird die technische Aufgabe dadurch gelöst, daß das aus dem Trockner-Brüdengemisch ausgetragene Feinkorn dem eigentlichen Schnell-Pyrolyseprozeß entzogen wird und als Wirbelmedium im Pyrolysereaktor ein der Schwelung artfremdes kohlenwasserstoffhaltiges Gas mit einer den Pyrolysebedingungen entsprechenden Temperatur eingesetzt wird.
Ferner ist vorgesehen, daß zur Staubabscheidung aus dem Pyrolysegas des Pyrolysereaktors ein Heißgashochleistungsstaubabscheider verwendet wird, mit dem ein Reinheitsgrad, der kleiner als 100mg Staub/Nm3 Pyrolysegas ist, erreicht wird. Außerdem wird das in der Brennkammer erzeugte Verbrennungsgas zur indirekten Beheizung der Wirbelschicht, zur Vorwärmung des der Schwelung artfremden kohlenwasserstoffhaltigen Gases und als Mischkomponente für die Direktheizung im Trockner eingesetzt.
Die erfindungsgemäße Anordnung sieht vor, daß der Trockner im Bereich der Wirbelschicht mit einem Doppelmantel versehen und direkt unterhalb seines Anströmbodens eine Mischkammer angeordnet ist, und am Pyrolysereaktor die Brennkammer und ein Vorwärmer direkt druckdicht angeordnet sind.
Ausführungsbeispiel
Die Erfindung soll nachstehend an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden. Dabei liegt das Verfahrensschema der Zeichnung zugrunde. Das Verfahren wird in zwei Stufen unterteilt, in die Trocknung der grubenfeuchten Weichbraunkohle (Rohbraunkohle) und in deren Pyrolyse zur gleichzeitigen Gewinnung von Koks, Gas und Teer mit geringem Staubgehalt. Hierzu gelangt die Weichbraunkohle aus einem Kohlebunker 1 in den oberen Teil des Trockners 2, wobei die Kohlezuführung über eine beliebige Fördereinrichtung erfolgt. Der Trockner 2 besteht im wesentlichen aus einem Anströmboden 8, auf dem sich die Wirbelschicht ausbildet. Als Anström- oder Wirbelmedium wird ein Mischgas verwendet, dem Trocknungs-Brüdengas
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zugesetzt wurde. Das Mischgas wird in einer direkt unterhalb des Anströmbodens 8 angeflanschten Mischkammer 6 durch die Verbrennung von Stadtgas mit Luft gebildet und tritt mit einer Temperatur von ca. 350°C durch den Anströmboden 8. Die Temperatur, die in der Wirbelschicht entsteht, beträgt max. 2000C. Im Staubabscheider 5 erfolgt die Abtrennung des getrockneten Braunkohlenstaubes vom Brüdengas. Geeignete Gebläse halten die Reaktionsbedingungen konstant, insbesondere den Sauerstoffgehalt und einen Überdruck. Die mit Hilfe der Wirbelschicht realisierbare hohe Aufheizgeschwindigkeit sichert in Verbindung mit der Temperatur und der Strömungsgeschwindigkeit des Wirbelmediums den gewünschten hohen Kohledurchsatz und hält den Grad der Anoxydation der Einsatzkohle in den für die erforderliche Qualität der Endprodukte Gas, Koks und Teer gewünschten Grenzen. Gleichzeitig wird vom Rand der Wirbelschicht her eine Wärmekonstanz mit Hilfe des beheizten Doppelmantels 3 indirekt bewirkt. Ein Anbacken der Kohle an der Trocknerwand, bzw. ein Zuseammenballen der Kohle in den Randzonen der Wirbelschicht wird hierdurch verhindert. Die getrocknete Kohle wird oberhalb des Anströmbodens 8 über ein Austrags-Wehr abgezogen und über eine beliebige Fördereinrichtung in einen Zwischenbunker 7 transportiert. Das Austrags-Wehr dient gleichzeitig zur Regulierung der .Wirbelschichthöhe und damit zur Festlegung der Verweilzeit der Kohle in der Wirbelschicht.
Vom Zwischenbunker 7 gelangt die getrocknete Kohle unmittelbar in die Wirbelschicht des Pyrolysereaktors 4. Dieser arbeitet ebenfalls mit einer Wirbelschicht, die auf dem Anströmboden 14 aufgebaut wird. Die Wärmezuführung erfolgt einmal indirekt über einen Wärmeübertrager 11, der in der Wirbelschicht angeordnet ist, und zum anderen über ein aufgeheiztes der Schwelung artfremdes Gas, wie z.B. Erdgas. Dieses wird in einem Vorwärmer 10, der direkt am Pyrolysereaktpr 4 angeordnet ist, vorgewärmt, durchströmt den Wärmeübertrager 11 und wird dabei kalorisch aufgewertet, so daß in der Wirbelschicht des Pyrolyserekators 4 Reaktionstemperaturen von 550°C-600°C vorhanden sind.
Analog dem Vorwärmer 10 ist direkt am Pyrolysereaktor 4 eine Brennkammer 9 angeordnet. Hier wird Stadtgas zu Verbrennungs-Abgas mit einer Temperatur von ca. 13000C verbrannt.
Von der Brennkammer 9 tritt das heiße Verbrennungs-Abgas durch die Rohrkanäle des Wärmeübertragers 11 und gibt indirekt Wärme an das Wirbelbett ab. Im Vorwärmer 10 kommt das Verbrennungs-Abgas hernach mit einer Temperatur von ca. 900°C-950°C an und dient hier zur indirekten Vorwärmung des der Schwelung artfremden Gases. Außerdem wird das Verbrennungs-Abgas als Mischkomponente für die Direktbeheizung im Trockner 2 verwendet.
Die Abführung des im Pyrolysereaktor 4 erzeugten Schwelkokses erfolgt in analoger Weise zum Trockner 2 über ein Austrags-Wehr in den Bunker 13, so daß auch hier die Verweilzeit der Kohle in der Wirbelschicht über den Koksaustrag beeinflußt wird. Das den Pyroiysereaktor 4 mit einer Temperatur von 4500C verlassende staubhaltige Dampf-Gas-Gemisch tritt in einen Heißgas-Hochleistungsstaubabscheider 12 ein. Das Feinkorn wird abgeschieden und einem Sammelbehälter zugeführt. Anschließend findet eine Abtrennung des Feinstkornes statt. Danach wird der Schwelteer in speziellen Vor- und Nachkühlern kondensiert und in einem speziellen Teersammelbehälter aufgefangen und aufbewahrt
Die Erfindung besitzt gegenüber anderen Lösungen folgende wesentliche Vorteile:
Es werden alle drei Produkte Gas, Koks und Teer gleichzeitig in hoher Qualität und Quantität erzeugt. Dabei wird die grubenfeuchte, aschereiche und salzhaltige Weichbraunkohle zunächst einer Trocknung und anschließend einer Schnell-Pyrolyse nach dem Wirbelschichtprinzip unterzogen. Die Anlage ist kompakt gestaltet, indem die Apparate direkt zur Vermeidung von Wärme- und Energieverlusten angeordnet wurden. Im Trocknungsprozeß, der bei Temperaturen abläuft, die unterhalb teerabscheidender Dämpfe liegen, konnte die Problematik des Zusammenballens der Kohle an der Trocknerwand im Gebiet der Wirbelschicht durch einen beheizbaren Doppelmantel gelöst werden, der für eine Wärmekonstanz in diesen Randzonen sorgt.
Als Wirbelmedium wird ausschließlich ein der Schwelung artfremdes Gas verwendet, das kalorisch aufgewertet wird und ztx einer höheren Gasausbeute führt. Der Entzug des Feinkornes aus dem Trocknungs-Brüden-Gemisch führt zu einer Senkung des Staubanteiles im Schwelgas und führt nach dem Abscheiden feinster Stäube zu einem Pyrolyseteer, der sich zur Elektrodenkoksbereitung eignet
Der hohe energetische Wirkungsgrad des Verfahrens wird insbesondere dadurch erreicht, daß
— das in der Brennkammer erzeugte Verbrennungsgas
1. zur indirekten Beheizung der Pyrolysereaktor-Wirbelschicht dient,
2. zur Vorwärmung des der Schwelung artfremden Gases und
3. als Mischkomponente für die Direktheizung im Trockner verwendet wird,
— das in der 1 .Verfahrensstufe im Trockner entstehende Trocknungs-Brüdengas im Kreislauf gefahren wird,
— die fühlbare Wärme des Kokses in Verbindung mit dessen Reaktivität durch Kopplung mit einem direkt nachgeschalteten Verfahren, wie z. B. Vergasung, Verbrennung oder Verkokung genutzt wird.
Es wird eine Schachtbelastung größer als 2t/m2 · h bei niedrigem anlagentechnischem Aufwand und entsprechend niedrigen spezifischen Investitionskosten erreicht.

Claims (4)

  1. -2- 249 079
    Erfindungsansprüche:
    1. Verfahren zur Schnellpyrolyse grubenfeuchter, aschereicher und salzhaltiger Braunkohlen, vorzugsweise Weichbraunkohlen, das zweistufig nach dem Wirbelschichtprinzip arbeitet, zur gleichzeitigen Gewinnung von Koks, Starkgas und Pyrolyseteer mit geringem Staubgehalt, wobei in einem Trockner mit einem Anströmboden mittels eines Wirbelmediums, das in einer Brennkammer erzeugt und dem ein Wälzgas zugeführt wird, eine Trocknung der Kohle erfolgt, wobei aus dem Trockner einerseits das Trockner-Brüdengemisch einem Abscheider zur Abtrennung des Feinkornes und andererseits die getrocknete Kohle einem Pyrolysereaktor zugeführt wird, dem zur indirekten Beheizung der Wirbelschicht ein Wärmeübertrager zugeordnet ist und in dem mittels eines Wirbelmediums die Schwelung der Kohle vorgenommen wird, gekennzeichnet dadurch, daß
    als Wirbelmedium im Pyrolysereaktor (4) ein der Schwelung artfremdes kohlenwasserstoffhaltiges Gas mit einer den Pyrolysebedingungen entsprechenden Temperatur verwendet wird, und
    das in der Brennkammer (9) erzeugte Verbrennungs-Abgas zur indirekten Beheizung der Wirbelschicht, zur Vorwärmung des der Schwelung artfremden kohlenwasserstoffhaltigen Gases und als Mischkomponente für die Direktbeheizung im Trockner (2) verwendet wird, und
    zur Staubabscheidung aus dem Pyrolysereaktor ein Pyrolsegas austritt, bei dem ein Reinheitsgrad kleiner 100 mg Staub/Nm3 Pyrolysegas eingehalten wird, und
    das aus dem Abscheider (5) ausgetragene Feinkorn dem weiteren Pyrolyseprozeß entzogen wird.
  2. 2. Verfahren zur Schnellpyrolyse nach Punkt 1, gekennzeichnet dadurch, daß als Wirbelmedium ein methanhaltiges Gas eingesetzt wird.
  3. 3. Verfahren zur Schnellpyrolyse nach Punkt 1 und 2, gekennzeichnet dadurch, daß als Wirbelmedium Erdgas eingesetzt wird.
  4. 4. Anordnung zur Durchführung des Verfahrens nach Punkt !,gekennzeichnet dadurch, daß der Trockner (2) im Bereich der Wirbelschicht mit einem Doppelmantel (3) versehen und direkt unterhalb seines Anströmbodens (8) eine Mischkammer (6) angeordnet ist, und daß am Pyrolysereaktor (4) die Brennkammer (9) und ein Vorwärmer (10) direkt druckdicht angeordnet sind.
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