CH686086A5 - Spinnvorrichtung zum Schmelzspinnen insbesondere thermoplastischer Mehrkomponentenfoden. - Google Patents
Spinnvorrichtung zum Schmelzspinnen insbesondere thermoplastischer Mehrkomponentenfoden. Download PDFInfo
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Description
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Beschreibung
Die Erfindung bezieht sich auf eine Spinnvorrichtung zum Spinnen insbesondere thermoplastischer Mehrkomponentenfäden nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Derartige Spinnvorrichtungen sind bekannt, und zwar in verschiedenen Ausführungen mit unterschiedlicher Führung der einzelnen Komponenten für die verschiedenen Arten von Mehrkomponentenfäden.
Die bekannten Spinnvorrichtungen sind in ihrem konstruktiven Aufbau kompliziert und deshalb sehr aufwendig. Sie sind infolge der verschiedenen Kanalführung für die Einzelkomponenten im Hinblick auf die gewünschte Art der Bikomponentenfäden auch untereinander nicht austauschbar oder mit einfachen Mitteln umrüstbar. Zusammenbau, Bedienung, Reinigung und Montage der Düsenpakete müssen deshalb sehr sorgfältig ausgeführt werden. Mit der Montage der Düsenpakete und deren Inbetriebnahme muss hochqualifiziertes Bedienungspersonal betraut werden.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Spinnvorrichtung für Mehrkomponentenfilamente der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegebenen Art in der Weise auszubilden, dass durch Austausch einzelner Bauteile ein Wechsel des Spinnprogramms einfach ermöglicht wird. Es ist auch Aufgabe der Erfindung, eine Spinnvorrichtung bereitzustellen, die sich wegen der verschiedenen Möglichkeiten ihrer Verwendung bei der Erzeugung von Bikomponentenfila-menten durch günstige Herstellungs- und Lagerhaltungskosten auszeichnet.
Diese Aufgabe wird durch die Spinnvorrichtung mit den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
Durch den Aufbau der Spinnvorrichtung zwischen einer Sammelkammer für jede Komponente und der gemeinsamen Spinndüsenplatte wird es ermöglicht, Düsenpakete für unterschiedliche Produkte zusammenzustellen, die aus im wesentlichen identischen Baugruppen bestehen. Hierdurch vereinfacht sich beim Hersteller der Spinnvorrichtung der Aufwand für die Fertigung durch Erhöhung der Losgrössen, Verringerung des Aufwandes für Ersatzteilhaltung und Werkzeugvorhaltung. Beim Anwender ergeben sich erhebliche Vorteile durch geringere Investitionskosten bei gleicher Spinnstellenanzahl und durch Erhöhung der Flexibilität bei der Erzeugung unterschiedlicher Produkte.
Der weitere Vorteil der in Anspruch 2 angegebenen Erfindung besteht darin, dass die Komponenten, aus denen die Filamente ersponnen werden, in separaten Filterkammern, die sich in einem gemeinsamen Filtertopf befinden, gefiltert werden, bevor sie der Schmelzeverteilung auf die verschiedenen Düsenbohrungen zugeführt werden. Dadurch erhöhen sich die Standzeiten bis zu einem Wechsel der Düsenpakete infolge von Verschmutzungen. Durch die weitere Ausgestaltung der Spinnvorrichtung nach Anspruch 3 ergibt sich dazu der Vorteil einer kompakten, aus Düsenpaket und Schmelzefiltration bestehenden Baugruppe, die mit einfachen Mitteln am Schmelzeverteilerblock zu montieren ist, und bei der die Schmelzeströme der einzelnen Komponenten vorteilhaft gegeneinander und gegen die Schmelzezufuhrkanäle abgedichtet sind.
Weitere bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen 4 bis 13. Sie geben im einzelnen an, wie die Verteilerplatte, die Mischplatte und die Düsenplatte des Spinnpaketes ausgestaltet werden kann, um die mit der Erfindung verbundenen Vorteile besonders günstig zu verwirklichen.
In Anspruch 8 ist dabei angegeben, wie die Kanalführung in der Mischplatte erfindungsgemäss auszubilden ist, um Bikomponentenfäden in einer Seite-an-Seite-Konfiguration einerseits und in einer Kern-Mantel-Konfiguration andererseits zu erspin-nen. Dabei braucht bei gleichem Aufbau des Düsenpaketes ausschliesslich die Mischplatte gegen eine andere mit modifizierter Kanalführung ausgetauscht zu werden, um die verschiedenen Optionen der unterschiedlichen Spinnprogramme ausnutzen zu können.
Es wird darauf hingewiesen, dass die vorhergehenden Ausführungen für den Aufbau des Düsenpaketes nicht auf die Erzeugung von Filamentfäden aus nur zwei Komponenten und auf die erwähnten Strukturen beschränkt sind, sondern in entsprechender Weise auch für Multikomponentenfilamente aus mehr als zwei Komponenten und modifizierte Strukturen anwendbar sind. Ferner ist es nicht erforderlich, dass die Komponenten als thermoplastische Schmelzen vorliegen. Die Erfindung umfasst somit auch elastomere und in Lösung vorliegende Komponenten, auch wenn thermoplastische Schmelzen aus Polyamiden, Polyestern oder Polyo-lefinen bevorzugt zum Schmelzspinnen angewandt werden.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels erläutert. Darin zeigen:
Fig. 1 eine Spinnvorrichtung gemäss der Erfindung, teilweise im Querschnitt;
Fig. 2 eine Ansicht der Spinnvorrichtung gemäss Schnitt II-II in Fig. 1;
Fig. 3 den Schnitt durch ein Düsenpaket stromabwärts des Filtertopfes;
Fig. 4 eine Ansicht einer leicht modifizierten Spinnvorrichtung gemäss Schnitt IV—IV in Fig. 1;
Fig. 5 einen Ausschnitt der Kanalführung in der Mischplatte für Kern-Mantel-Konfiguration;
Fig. 6 einen entsprechenden Ausschnitt wie Fig. 5, jedoch für Filamente mit Seite-an-Seite-Kon-figuration.
Die Spinnvorrichtung nach Fig. 1 besitzt einen Heizkasten 2. Der Heizkasten 2 ist hohlwandig und besitzt Heizkammern 1, die hermetisch verschlossen und mit einem Heizmedium, beispielsweise einem flüssigen Wärmeträgeröl gefüllt sind. Die Spinnvorrichtung enthält - hier jedoch nicht dargestellt - zwei Spinnpumpen, die an einem Pumpenblock 10 befestigt sind. Pumpenblock 10 und Pumpen sind in dem Heizkasten 2 eingeschlossen. Die Spinnpumpen werden durch Spinnextruder mit schmelzflüssigen Polymeren beschickt und fördern
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in gieichmässiger Dosierung die Schmelzeströme weiter in die Schmelzekanäle 9.1 und 9.2 des Pumpenblockes 10. Zwischen Pumpenblock 10 und Filtertopf 13 kann noch ein weiterer Verteilerblock angeordnet sein, der als Zwischenstück dient und nur Schmelzeleitungen enthält. Bei dem dargestellten Block 10 kann es sich um einen solchen Verteilerblock oder um den Pumpenblock selbst handeln. Dieser Block 10 ist quaderförmig ausgebildet und liegt auf einer Stufe 5 des den Heizkasten 2 umgebenden Mantels, wobei er an den Wärmeübertragungsflächen 4 des Heizmantels eng anliegt. An der Stufe 5 ist der Heizkasten 2 vertikal nach unten offen und bildet einen kreiszylindrischen Düsenschacht 17. Der Pumpenblock 10 weist auf seiner Unterseite eine Anschlussfläche auf mit zwei Ausmündungen 12.1 und 12.2 der Schmelzekanäle 9.1 und 9.2. Die Ausmündungen 12.1, 12.2 haben einen Abstand voneinander, der im wesentlichen dem Abstand der Mittelpunkte der Filterkammern 14 im Filtertopf 13 entspricht. An der Unterseite des Pumpenblockes 10 ist ein Anschlussstück oder Verbindungsstopfen 20 befestigt. Hierzu können vor allem Schraubverbindungen dienen (Befestigungsschraube 25). Der Verbindungsstopfen 20 kann aber alternativ auch als nach unten ragender Ansatz des Pumpenblocks 10 mit Aussengewinde ausgebildet sein. Das Anschlussstück 20 liegt hier konzentrisch in einer kreiszylindrischen Ausnehmung 23 des Pumpen- oder Verteilerblockes 10. Das Anschlussstück 20 besitzt auf seinem Aussenumfang ein Gewinde 21, welches gegenüber der kreiszylindrischen Ausnehmung 23 des Pumpen- oder Verteilerblockes 10 so viel Platz lässt, dass noch der Filtertopf 13 auf dieses Gewinde 21 aufgeschraubt werden kann. Hierzu besitzt der Filtertopf 13 ein Innengewinde an seinem oberen offenen Ende. Der Filtertopf 13 ist ein kreiszylindrischer Körper, der mit nur geringem Luftspalt 36 in den Düsenschacht 17 des Heizkastens 2 passt und der gemeinsam mit dem Düsenpaket 22 den Düsenschacht 17 axial ausfüllt.
In seinem Inneren bildet der Filtertopf 13 zwei kreiszylindrische Filterkammern 14. Die Filterkammern 14 sind achsparallel zur Achse des Filtertopfes 13 ausgerichtet und dienen jeweils zur Aufnahme einer Filtereinheit.
In dem Ausführungsbeispiel bestehen die Filtereinheiten aus folgenden Teilen:
Der Filtertopf 13 besitzt zwei Filterkammern 14 und hat im Topfboden 30 eine oder mehrere Abflussbohrungen 15, die in einen kreisförmigen Sammelraum ausmünden. Auf dem Topfboden 30 liegt in jeder Filterkammer 14 ein nicht näher bezeichneter Stützring und eine Schmelzeverteilerplatte 27, die auf der stromaufwärtigen Seite eine kreiszylindrische Ausnehmung hat, in der das Filterpaket 28, beispielsweise aus Drahtsieben abgestufter Maschenzahl, Quarzsand definierter Korngrösse oder dergleichen liegt. Die Schmelzeverteilerplatte 27 ist gleitend in der jeweiligen Filterkammer 14 geführt und liegt auf einem nicht näher bezeichneten Dichtungsring auf.
Über dem Filterpaket 28 liegt der Filterraum, welcher durch eine selbstdichtende Dichtung 34 in Form einer Membran und durch den darüberliegen-
den Differentialkolben 33 abgeschlossen ist. Der Differentialkolben 33 ist gleitend in der Filterkammer 14 geführt. Er weist eine Durchtrittsbohrung 35 auf, die etwa zentrisch im Kolben 33 liegt. Auf der dem Filterpaket 28 abgewandten Seite wird die Durchtrittsbohrung 35 des Kolbens 33 von einer Dichtung 29 umgeben. Auf der dem Filterpaket 28 zugewandten Seite durchdringt die Durchtrittsbohrung 35 auch die selbstdichtende Membran 34.
Zur Funktion der Filtereinheiten sei gesagt:
Nach dem Einbau in den Filtertopf 13 liegen die Differentialkolben 33 mit ihrer Dichtung 29 an der Unterseite 24 des Anschlussstückes 20 an. Wenn nun die Filterpakete 28 mit unter Druck stehender Schmelze beschickt werden, so baut sich in den Filterkammern 14 ein hoher Druck auf. Infolge dieses Druckes legen sich die selbstdichtenden Membranen 34 in die zwischen den Filterkammern 14 und den Differentialkolben 33 gebildeten umlaufenden Ecken und dichten diese ab. Die Differentialkolben 33 werden nach oben gedrückt, was zugleich zur Abdichtung im Bereich der Dichtungen 29 führt; denn die Differentialkolben 33 sind auf ihrer gesamten stromabwärtigen Seite mit Schmelzedruck belastet, während sie auf der stromaufwärtigen Seite nur auf der Querschnittsfläche der Durchtrittsbohrungen 35 mit Schmelzedruck belastet sind.
Mit dem Filtertopf 13 auf dem Umfang verschraubt (Schrauben 44) ist ein Düsenpaket 22, das in Fig. 1 in der Ansicht und in den Fig. 3 und 4 im Querschnitt bzw. in einer Aufsicht dargestellt ist. Dieses Düsenpaket 22 besteht - in Strömungsrichtung der Polymere gesehen - aus einer Vorverteilerplatte 18, einer Mischplatte 37 und der die Düsenbohrungen 38 aufweisenden Spinndüsenplatte 26. Diese drei Platten sind vormontiert, und durch umfangsverteilte Schrauben 43 miteinander verschraubt.
In der Vorverteilerplatte 18 gem. Fig. 3 bis 4 sind auf der stromaufwärtigen Seite beispielsweise zwei im Querschnitt kreisförmige Sammelräume 31 angeordnet, die in Durchmesser und radialer Anordnung mit den am Topfboden 30 des Filtertopfes 13 vorliegenden Sammelräumen im wesentlichen übereinstimmen. Von den Sammelräumen 31 ausgehend verlaufen Schmelzekanäle 16 schräg durch die Vorverteilerplatte 18, die auf der stromabwärtigen Seite der Platte 18 münden, und zwar alle auf einer Geraden G hintereinander und jeweils im Wechsel ein Schmelzekanal 16, der an dem einen Sammelraum 31 für die erste Schmelzekomponente und ein zweiter Schmelzekanal 16, der an dem Sammelraum 31 für die zweite Schmelzekomponente angeschlossen ist. In Fig. 4 sind die Schmelzekanäle 16 und ihr Verlauf in der Vorverteilerplatte 18 als strichpunktierte Linien dargestellt.
In der darunterliegenden Mischplatte 37 sind in die Oberseite parallele Längsnuten 39 eingebracht, und zwar so, dass die Längsnuten im wesentlichen senkrecht zu der Geraden G verlaufen, auf der die Schmelzekanäle 16 in der Vorverteilerplatte 18 ausmünden. Der Abstand der Längsnuten 39 entspricht dabei dem Abstand der in der Vorverteilerplatte 18 mündenden Kanalbohrungen 16. Hierduch wird erreicht, dass die nebeneinanderliegenden Längsnu-
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ten 39a, 39b jeweils im Wechsel mit den von den Schmelzepumpen gelieferten Komponenten beschickt werden. Von den Längsnuten 39a, 39b ausgehend sind in die Mischplatte 37 Schmelzekanäle 40a, 40b eingebracht, und zwar beispielhaft in einer Anordnung entsprechend Fig. 5 oder Fig. 6. Diese Anordnung wird entsprechend der gewünschten Struktur der Bikomponentenfäden ausgewählt. Gemäss Fig. 5 verläuft der von einer Längsnut 39b ausgehende Schmelzekanal 40b axial durch die Mischplatte 37 und endet über dem Zentrum einer durch ein Raster vorgegebenen Düsenbohrung 38. Ein zweiter Schmelzekanal 40a, der von der benachbarten Längsnut 39a ausgeht, verläuft im wesentlichen parallel zum Schmelzekanal 40b und mündet in einen Ringkanal 41, dessen Querschnitt so bemessen ist, dass eine gleichmässige Rundumbeaufschlagung des zentrischen Schmelzekanals 40b über den engen Ringschlitz 42 erfolgt. Mit einer derartigen Schmelzekanalführung 40a, 40b in der Mischplatte 37 nach Fig. 5 können Kern-Man-tel-Filamente mit im wesentlichen zentrischer Kernkomponente hergestellt werden.
Bei der Kanalführung 40a, 40b in der Mischplatte
37 nach Fig. 6 gehen die Schmelzekanäle 40a, 40b ebenfalls von den benachbarten Längsnuten 39a, 39b in der Oberseite der Mischplatte 37 aus und verlaufen dann im wesentlichen parallel nebeneinander axial durch die Mischplatte 37. Sie münden nebeneinander an der Unterseite der Mischplatte, und zwar ebenfalls an der durch das Raster der Düsenbohrungen 38 in der Düsenplatte 26 vorgegebenen Stelle oder in einer über der Düsenbohrung
38 in der Mischplatte 37 liegenden endseitigen, gemeinsamen Drosselbohrung. Bei Verwendung einer Mischplatte 37 mit der Kanalführung gemäss Fig. 6 werden Filamente mit einer Seite-an-Seite-Struktur erhalten.
Schliesslich wird das stromabwärtige Ende des Düsenpaketes 22 durch die Spinndüsenplatte 26 gebildet, in welche die Düsenbohrungen 38 nach einem bestimmten Raster eingebracht sind. Sie haben zulaufseitig einen erweiterten oder ggf. als Drosselkanal ausgebildeten Querschnitt und sind auf der Austrittsseite auf den eigentlichen Spinndüsenquerschnitt der Kapillarbohrungen verengt. Der Raster der Bohrungsmittelpunkte wird durch die Schnittpunkte zweier sich schneidender Geradenscharen gebildet. Sie können in den Ecken gleicher Parallelogramme, Rechtecke oder Rauten liegen. In dem Ausführungsbeispiel liegen sie in den Ecken von Rechtecken. Dies ist aus Fig. 4 erkennbar, in der neben den gestrichelt gezeichneten Längsnuten 39a, 39b auch die sich rechtwinklig schneidenden Geradenscharen - jeweils zwischen zwei Längsnuten 39a, 39b und senkrecht zu den Längsnuten -eingezeichnet sind.
Zum Betrieb der Spinnvorrichtung werden zunächst die Düsenplatte 26, die Vorverteilerplatte 18 und die ausgewählte Mischplatte 37 durch um-fangsverteilte Schrauben 43 zum Düsenpaket 22 zusammengebaut. Dieses wird daraufhin mit dem Filtertopf 13 durch die längeren Schrauben 44 verschraubt. In den Filtertopf 13 werden nun die Dichtungen, die gereinigten Filtergruppen, die Differentialkolben 33 und auf diesen liegend die Dichtungen 29 eingesetzt. Die gesamte Einheit wird schliesslich auf das Gewinde 21 des Verbindungsstopfens 20 aufgeschraubt, wobei eine vorläufige Dichtung erfolgt. Die endgültige Dichtung des Filter- und Düsenpaketes erfolgt dann, wie weiter oben beschrieben, bei der Inbetriebnahme der Spinnstelle selbsttätig infolge des Schmelzedruckes in den Filterkammern 14.
Der Vorteil der beschriebenen Spinnvorrichtung für Bikomponentenfäden liegt insbesondere darin, dass mit einem einzigen Spinnsystem eine Vielzahl von unterschiedlichen Fadenstrukturen gesponnen werden kann. Dabei bleibt die Vorrichtung im wesentlichen unverändert, bis auf die Mischplatte 37 mit den darin eingebrachten Schmelzekanälen 40, die die gewünschte Option für den Aufbau der Bi-komponentenfilamente enthält und die bei einer Änderung des Spinnprogramms auszutauschen ist.
Es sei hier noch erwähnt, dass es selbstverständlich auch möglich ist, die Schmelzekanäle 40 in der Mischplatte 37 in der Weise einzubringen, dass beispielsweise die Kernkomponente A exzentrisch zu der Hüllkomponente B oder mit geringerem Anteil vorliegt. Bei Seite-an-Seite-Struktu-ren ist es ebenfalls in vorteilhafter Weise möglich, dass bei Bedarf die Anteile der Komponenten in den Gesamtfäden, ihre Anordnung im Fila-mentquerschnitt und zum quer auftreffenden Kühlgasstrom durch konstruktive Massnahmen beeinflusst werden können. Dabei können bei geeigneter Kanalführung in der Mischplatte 37 auch andere Strukturen von Bikomponentenfäden hergestellt werden, beispielsweise in einer Segmentstruktur mit im Wechsel aufeinanderfolgenden Komponenten A, B, A, B (in Seite-an-Seite- oder Umfangsanordnung) im Filamentfaden oder Kern/ Matrixstrukturen (Island-Sea).
Schliesslich sei noch erwähnt, dass bei entsprechender Ausbildung der Mischplatte 37 auch ein sogenanntes «Schwarz-Weiss-Spinnen» bewerkstelligt werden kann. Hierbei sind die auf der Schmelzezulaufseite der Mischplatte 37 ausgebildeten parallelen Längsnuten 39a und 39b für die unterschiedlichen Polymeren jeweils derart zu den Düsenbohrungen 38 der Düsenplatte 26 geführt, dass die Polymere nicht zusammengeführt und/oder gemischt werden. Es werden vielmehr Filamentfä-den der Komponente A und solche der Komponente B gesponnen, die nach ihrer Abkühlung und Verfestigung unterhalb der Düsenplatte zu einem Multi-filamentfaden gebündelt und gemeinsam weiterbehandelt, verstreckt und aufgespult und vorzugsweise textil nachbehandelt werden.
BEZUGSZEICHENAUFSTELLUNG
1 Heizkammer
2 Heizkasten
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4 Wärmeübertragungsfläche des Heizmantels
5 Stufe
6 Kammer, Pumpenkammer
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9 Schmelzezuführleitung, Schmelzekanal
10 Pumpenblock, Verteilerblock
12 Mündungen
13 Filtertopf
14 Filterkammer
15 Bohrung, Abflussbohrung
16 Schmelzekanal, Vorverteilerkanal
17 Düsenschacht
18 Vorverteilung, Vorverteilerplatte
19 Anschlusskanal
20 Verbindungsstopfen, Anschlussstück
21 Gewinde
22 Düsenpaket
23 Ausnehmung im Pumpenblock, Verteilerblock
24 Unterseite des Anschlussstückes 20
25 Befestigungsschraube
26 Düsenplatte, Spinndüsenplatte
27 Schmelzeverteilerplatte
28 Filter, Filterpaket
29 Dichtung
30 Topfboden
31 Sammelraum, Sammelkammer
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33 Differentialkolben
34 Membran
35 Durchtrittsbohrung
36 Luftspalt
37 Mischplatte
38 Düsenbohrung
39a, b Längsnuten, Hauptverteilung 40a, b Schmelzekanal
41 Ringkanal
42 Ringschlitz
43 Schraube, Innensechskantschraube
44 Schraube, Innensechskantschraube
Claims (13)
1. Spinnvorrichtung zum Schmelzspinnen insbesondere thermoplastischer Mehrkomponentenfäden mit einer Spinndüsenplatte (26), deren Düsenbohrungen (38) jeweils mit Schmelzekanälen (40) aller Komponenten verbunden sind, gekennzeichnet durch die gemeinsam vorliegenden Merkmale:
a) für jede Komponente ist eine Sammelkammer (31) vorgesehen;
b) eine Hauptverteilung für die Komponenten besteht aus einer Vielzahl zueinander paralleler Kanäle (39a, 39b);
c) durch Vorverteilerkanäle (16) in einer Vorverteilerplatte (18) sind die Kanäle (39a, 39b) abwechselnd mit einem der Sammelräume (31) verbindbar;
d) stromabwärts der Vorverteilerplatte (18) ist eine Mischplatte (37) angeordnet, die auf der Spinndüsenplatte (26) liegt, und die die Düsenbohrungen (38) durch axiale Kanäle (40) mit den parallelen Kanälen (39) der Hauptverteilung verbindet, die die unterschiedlichen Komponenten führen.
2. Spinnvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass stromaufwärts der Sammelkammern (31) ein gemeinsamer Filtertopf (13) angeordnet ist, in dem für jede Komponente eine getrennte Filterkammer (14) mit Filterpaket (28),
Schmelzezulaufkanal (19, 35) und Schmelzeablaufbohrung (15) vorliegt.
3. Spinnvorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Filtertopf (13) mit einem Gewinde (21 ) oder Bajonettverschluss auf einen Verbindungsstopfen (20) aufschraubbar ist, der am stromabwärtigen Ende des Schmelzeverteilerblocks (10) befestigt oder als nach unten ragender Ansatz ausgebildet ist, wobei der Verbindungsstopfen (20) die Schmelzeleitungen (19) für jede Komponente enthält, und dass das Innere jeder Filterkammer (14) gegenüber dem Verbindungsstopfen (20) oder Ansatz durch einen Differentialkolben (33) abgedichtet ist, der in der Filterkammer (14) unter Abdichtung (Membrane 34) axial beweglich ist und der infolge des im Inneren der Filterkammer (14) herrschenden Druckes gegen eine die Durchtrittsbohrung (35) des Differentiaikolbens (33) umgebende Dichtung (29) gedrückt wird.
4. Spinnvorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis
3, dadurch gekennzeichnet, dass die Sammelkammer (31) für die jeweilige Komponente auf der Oberseite einer Vorverteilerplatte (18) angeordnet ist.
5. Spinnvorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis
4, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Düsenbohrung (38) der Spinndüsenplatte (26) eine Anzahl von Verteilerkanälen (40a, 40b) zugeordnet ist, die der Anzahl der Komponenten entspricht.
6. Spinnvorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis
5, dadurch gekennzeichnet, dass die Düsenbohrungen (38) der Düsenplatte (26) in einem parallelo-grammförmigen, rechteckigen oder rautenförmigen Raster angeordnet sind.
7. Spinnvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Verteilerkanäle (40a, 40b) in der Mischplatte (37) dem Raster der Düsenbohrungen (38) in der Düsenplatte (26) angepasst sind und dass die im Raster auf parallelen Geraden gelegenen Düsenbohrungen (38) von den Verteilerkanälen (39a, 39b) beschickt werden, die in der Mischplatte (37) parallel zu und oberhalb der Geraden liegen, auf denen die Düsenbohrungen (38) angeordnet sind.
8. Spinnvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Mischplatte (37) zum Spinnen von Bikomponentenfäden austauschbar ist und zwei im wesentlichen parallele, axiale Kanäle (40a, 40b) aufweist, die mit jeweils einem eine der Komponenten führenden Verteilerkanäle (39a, 39b) verbunden sind und die in der einen Ausführung (Seite-an-Seite-Fäden) der Mischplatte (37) parallel zueinander jeweils in eine Düsenbohrung (38) und in der anderen Ausführung (Kern-Mantel-Fäden) einerseits im wesentlichen zentrisch in jeweils eine Düsenbohrung (38) münden und andererseits in einen Ringkanal (41) münden, welcher jeder Düsenbohrung (38) vorgeordnet und über einen ringförmigen Düsenschlitz (42) mit der Düsenbohrung (38) verbunden ist.
9. Spinnvorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die die unterschiedlichen Komponenten führenden axialen Kanäle (40a, 40b) stromaufwärts ihrer Einmündung in die zugeordnete Düsenbohrung (38) eine Querschnittsverengung
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aufweisen, die eine starke Drosselung der Schmelzeströme bewirken.
10. Spinnvorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Schmelzekanäle (40a, 40b) in der Mischplatte (37) zusammengeführt werden und in einer gemeinsamen Drosselbohrung an der stromabwärtigen Stirnseite der Mischplatte (37) enden.
11. Spinnvorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Düsenbohrungen (38) in der Düsenplatte (26) auf konzentrischen Kreisen angeordnet sind.
12. Spinnvorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die im Raster auf einer ersten Geraden gelegenen Düsenbohrungen (38) durch jeweils einen axialen Kanal (40) mit einem der parallelen Kanäle (39a) der Hauptverteilung in der Mischplatte (37) verbunden sind und dass die im Raster auf einer zur ersten parallelen Geraden gelegenen Düsenbohrungen (38) mit dem benachbarten Kanal (39b) der Hauptverteilung verbunden sind.
13. Spinnvorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Führung der axialen Kanäle (40) in der Mischplatte (37) derart angelegt ist, dass zur Herstellung von Bikomponentenfilamenten mit Segmentstruktur einer Düsenbohrung (38) in der Düsenplatte (26) mehr als zwei Schmelzeeinspeisungen zugeordnet sind, die mit den verschiedenen Komponenten gespeist werden.
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