CH619185A5 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Notbremse für ein Schienenfahrzeug mit an dem Schienenfahrzeug angeordnetem Bremskörper, der mit einer Schienenbremsfläche zusammenwirkt. 15 Notbremsen dieser Art sind als Magnetschienenbremsen bekannt (DE-AS 1 605 262). Magnetschienenbremsen erfordern einen grossen steuerungstechnischen Aufwand, der bei grossen Schienenfahrzeugen nicht besonders ins Gewicht fallt, bei kleinen Schienenfahrzeugen aber relativ hohe Kosten ver-2o ursacht.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine preiswerte, für kleine Schienenfahrzeuge zweckmässige Notbremse zu schaffen. Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass parallel zur Schienenbremsfläche auf beiden Seiten eines Bremsstössels je ein 25 keilförmiges Widerlager so angeordnet ist, dass der Abstand zur Schienenbremsfläche neben dem Bremsstössel grösser ist als an den äusseren Enden, und dass zwischen dem durch einen Fliehkraftregler auslösbaren Bremsstössel und der Schienenbremsfläche ein Bremswälzkörper angeordnet ist. 30 Beim Lösen des Bremsstössels durch den Fliehkraftregler treibt der Bremsstössel den Brems-Wälzkörper gegen die Schienenbremsfläche. Entsprechend der Bewegungsrichtung des Schienenfahrzeuges dreht sich der Brems-Wälzkörper und gelangt zwischen eines der Widerlager und die Schienen-35 Bremsfläche. Wenn z.B. bei einer Bergauf-Fahrt das Schienenfahrzeug defekt wird und die Motorbremse versagt, rollt es anschliessend rückwärts ins Tal, bis die eingestellte Höchstgeschwindigkeit überschritten wird und der Fliehkraftregler den Bremsstössel freigibt. Der Brems-Wälzkörper dreht sich 40 dann an der Schienen-Bremsfläche und gelangt zwischen das bergseitige keilförmige Widerlager und die Schienenbremsfläche. Wenn bei einer Talfahrt das Schienenfahrzeug defekt wird und die Motorbremse versagt, löst der Fliehkraftregler beim Überschreiten der eingestellten Geschwindigkeit den 45 Bremsstössel, der den Brems-Wälzkörper gegen die Schienenbremsfläche treibt, wo er sich zwischen das talseitige keilförmige Widerlager und der Schienenbremsfläche einklemmt und damit das Schienenfahrzeug bremst. Die Teile der Notbremse sind handelsübliche und somit preiswerte Teile, so In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist der Brems-Wälzkörper in der Brems-Lösestellung von einer Vorrichtung zwischen den Enden der Widerlager koaxial vor dem Bremsstössel gehalten, so dass der Brems-Wälzkörper nicht unbeabsichtigt in eine der Brems-Stellungen gelangen kann. Die 55 erwähnte Vorrichtung ist vorzugsweise eine Rastfeder mit Rastnocken, der in eine Vertiefung des Brems-Wälzkörpers hineinragt. Die Vertiefung befindet sich in der Längsachse des zylindrischen Brems-Wälzkörpers.
Der Brems-Wälzkörper kann aus Kunststoff oder Metall 60 hergestellt sein. Wenn er aus Kunststoff besteht, kann er eine Bandage aus geriffeltem Federstahl haben. Ein aus Metall hergestellter Brems-Wälzkörper kann eine Kunststoffbandage haben. Ein aus Kunststoff hergestellter Brems-Wälzkörper, auch mit Federstahlbandage, hat den Vorteil, dass er sich 65 nicht so ruckartig einklemmt wie ein aus Metall hergestellter Brems-Wälzkörper, was zu einem ruckartigen Anhalten eines leichten Schienenfahrzeuges führen würde, wobei sich Personen verletzen könnten. Wenn sich ein aus Kunststoff herge
stellter Brems-Wälzköiper nach einem Bremsen verformt hat, oder gar zerstört wurde, kann er schnell durch einen neuen ersetzt werden.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann das der Schienenbremsfläche zugekehrte, an dem Brems-Wälzkörper anliegende Ende des Bremsstössels auf beiden Seiten Abschrägungen haben, so dass der Brems-Wälzkörper nach dem Hervortreten vor die Widerlager in Wirkrichtung gedrückt wird. Der Bremsstössel ist von einer Stösselfeder in Richtung Schienenbremsfläche beaufschlagt und liegt mit einer Sperre an einem Riegelhebel, der mit einem Fliehkraftregler bzw. Drehzahlbegrenzer verbunden ist. Dieser gibt den Riegelhebel beim Überschreiten der eingestellten Geschwindigkeit frei.
Die Widerlager sind in weiterer Ausgestaltung der Erfindung mit einer Gegendruckfläche verbunden, die auf der, der Schienenbremsfläche gegenüberliegenden Fläche der Schiene angeordnet ist. Die Gegendruckfläche wirkt ebenfalls als Bremsfläche und verhindert, dass die beim Einklemmen des Brems-Wälzkörpers auftretenden seitwärts gerichteten Reaktionskräfte vom Schienenfahrzeug aufgenommen werden müssen. Die Widerlager und die Gegendruckfläche sind in einem Gehäuse angeordnet, in dem auch der Bremsstössel und der Rastnocken fur den Brems-Wälzkörper gelagert ist. Die Widerlager haben an den äusseren Enden Begrenzungen fur den Brems-Wälzkörper. Die Widerlager und die Gegendruckfläche sind senkrecht zur Schienenbremsfläche verlagerbar in dem Gehäuse geführt und von auf Zug und Druck beanspruchbaren Führungsfedern in einer Mittelstellung gehalten. Die Führungsfedern verhindern ein dauerndes Pendeln der Widerlager und Gegendruckflächen in dem Gehäuse. Sie ermöglichen zusammen mit der Führung für die Widerlager und die Gegendruckfläche die Einstellung dieser Teile auf die Schiene, ohne dass die Bewegung auf das gesamte Fahrzeug übertragen werden muss. Ausserdem bildet das Gehäuse eine einfache Bau- und Montageeinheit für die Notbremse.
Der bereits erwähnte Fliehkraftregler bzw. Drehzahlbegrenzer ist in weiterer Ausgestaltung der Erfindung eine Scheibe mit mehreren, entgegen der Kraft von Federn radial verschiebbaren Füehgewichten, die in der äusseren Stellung das Lösen eines Riegelhebels bewirken und damit den Bremsstössel freigeben. Die Scheibe ist über eine Welle mit einem auf der Schiene laufenden Drehrad verbunden und wird somit von der Fahrgeschwindigkeit direkt beeinflusst.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und im folgenden erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen Ausschnitt aus einer Schiene mit einem Fahrzeug in der Seitenansicht,
Fig. 2 den Fliehkraftregler im grösseren Massstab,
Fig. 3 einen Querschnitt durch die Schiene und Notbremse,
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Fig. 4 den Schnitt IV-IV durch die Fig. 3.
Auf der Schiene 1 fahrt ein Schienenfahrzeug 2 mit einem angetriebenen Tragrad 3. Das Fahrzeug 2 hat unter der Schiene 1 zwei Gegenräder 4, von denen je nach der Schwerpunktslage eins an der Schiene anliegt. In dem Fahrzeug 2 ist ausserdem ein Drehrad 5 gelagert, das von einer Schraubenfeder 28 stets auf die Schiene 1 gepresst wird und über eine in Fig. 3 erkennbare Welle 6 eine Scheibe 7 treibt, an der Fliehgewichte 8 mit in Fig. 2 erkennbaren Stiften 9 in Schlitzen 10 geführt sind. Die Fliehgewichte 8 werden von Federn 11 zur Welle 6 hin gezogen und treten beim Überschreiten einer vorgegebenen Drehzahl aus dem Bereich der Scheibe 7 heraus und drücken auf eine Betätigungsplatte 12a eines Riegelhebels 12, der sich verdreht und eine Sperre 24 des Bremsstössels 21 löst. Der Riegelhebel 12 ist auf einer Achse 28 drehbar gelagert. Gegen die Sperre 24 des Bremsstössels 21 drückt eine sich an einem Widerlager 29 abstützende Stösselfeder 22. Das Widerlager 29 ist an einem Gehäuse 13 befestigt, das den unteren Teil der Schiene 1 mit seiner Schienenbremsfläche la und der anderen Schienenbremsfläche lb umschliesst und die in Fig. 4 erkennbaren keilförmigen Widerlager 15 und die Gegendruckfläche 16 in sich aufnimmt, die über eine Verbindungsplatte 17 miteinander verbunden sind. Die in den Figuren 3 und 4 erkennbaren Führungsbolzen 14 sind jeweils am Gehäuse 13 befestigt und ragen führend in die Bremsplatten 15 und Gegendruckplatte 16 hinein. An dem Gehäuse 13 stützen sich zwei Führungsfedern 27 ab, die in Bohrungen der Widerlager 15 hineinragen und diese sowie die Gegendruckplatte 16 in der Mittellage halten.
Fig. 4 zeigt den Brems-Wälzkörper 18 zwischen den Widerlagern 15 vor dem mit einer Abschrägung 21a versehenen Bremsstössel 21 in voll ausgezogenen Linien in der bremsfreien Stellung. Die strichpunktierten Linien zeigen den von der entspannten Stösselfeder 22 vorgetriebenen Bremsstössel 21 sowie den Brems-Wälzkörper 18 vor einer Begrenzung 15a in einer Brems-Stellung mit strichpunktierten Linien. Der Brems-Wälzkörper 18 liegt an der Schienenbremsfläche la und die Gegendruckplatte 16 an der Schienenfläche lb an.
Fig. 3 zeigt ausserdem den mit einem Kunststoffring 18a versehenen Brems-Wälzkörper 18 mit seiner Vertiefung 18b für einen unter der Wirkung einer Rastfeder 20 stehenden Rastnocken 19. Beim Entspannen der Stösselfeder 22 wird der Brems-Wälzkörper 18 zur Schiene hin verschoben, wobei der Rastnocken 19 entgegen der Kraft der Rastfeder 20 aus der Vertiefung 18b herausgedrückt wird. Der Rastnocken 19 ist mit seiner Rastfeder 20 in einer Deckplatte 25 angeordnet, die mit Schrauben 26 an den Widerlagern 15 leicht lösbar befestigt ist, so dass ein beschädigter Brems-Wälzkörper nach dem Ansprechen der Notbremse schnell durch einen einwandfreien ausgetauscht werden kann.
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4 Blätter Zeichnungen
Claims (19)
1. Notbremse für ein Schienenfahrzeug mit an dem Schienenfahrzeug angeordnetem Bremskörper, der mit einer Schienenbremsfläche zusammenwirkt, dadurch gekennzeichnet,
dass parallelzur Schienenbremsfläche (la) auf beiden Seiten eines Bremsstössels (21) je ein keilförmiges Widerlager (15) so angeordnet ist, dass der Abstand zur Schienenbremsfläche (la) neben dem Bremsstössel (21) grösser ist als an den äusseren Enden und dass zwischen dem durch einen Fliehkraftregler aiislösbaren Bremsstössel (21) und der Schienenbremsfläche (la) ein Brems-Wälzkörper (18) angeordnet ist.
2. Notbremse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Brems-Wälzkörper (18) in der Brems-Lösestellung von einer Vorrichtung zwischen den Enden der keilförmigen Widerlager (15) koaxial vor dem Bremsstössel (21) gehalten ist.
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PATENTANSPRÜCHE
3. Notbremse nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung eine Rastfeder (20) mit Rastnocken (19) ist, der in eine Vertiefung (18b) des Brems-Wälzkörpers (18) hineinragt.
4. Notbremse nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Vertiefung ( 18b) sich in der Längsachse des zylindrischen Brems-Wälzkörpers (18) befindet.
5 Lösen des Riegelhebels (12) bewirken.
5. Notbremse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Brems-Wälzkörper (18) aus Kunststoff hergestellt ist.
6. Notbremse nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Brems-Wälzkörper (18) mit einer geriffelten Federstahlbandage versehen ist.
7. Notbremse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Brems-Wälzkörper (18) aus Metall hergestellt ist.
8. Notbremse nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Brems-Wälzkörper (18) eine Kunststoffbandage (18a) hat.
9. Notbremse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das der Schienenbremsfläche (la) zugekehrte, an dem Brems-Wälzkörper (18) anliegende Ende des Bremsstössels (21) auf beiden Seiten Abschrägungen (21a) hat.
10. Notbremse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Bremsstössel (21) von einer Stösselfeder (22) in Richtung Schienenbremsfläche (la) beaufschlagt ist und mit einer Sperre (24) an einem entfernbaren Riegelhebel (12) anliegt.
11. Notbremse nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Riegelhebel ( 12) mit einem Fliehkraftregler bzw. Drehzahlbegrenzer verbunden ist.
12. Notbremse nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Widerlager (15) mit einer Gegendruckfläche (16) verbunden sind, die auf der, der Schienenbremsfläche (la) gegenüberliegenden Fläche (lb) der Schiene (1) angeordnet ist.
13. Notbremse nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Widerlager (15) und die Gegendruckfläche (16) in einem Gehäuse (13) angeordnet sind, in dem auch der Bremsstössel (21) und der Rastnocken (19) für den Brems-Wälzkörper (18) gelagert ist.
14. Notbremse nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die keilförmigen Widerlager (15) an den äusseren Enden Begrenzungen (15a) für den Brems-Wälzkörper (18) haben.
15. Notbremse nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Widerlager (15) und die Gegendruckfläche (IQ senkrecht zur Schienenbremsfläche ( la) verlagerbar in dem Gehäuse (13) geführt sind.
16. Nötbremse nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Widerlager ( 15) und die Gegendruckfläche (16) von auf Zug und Druck beanspruchbaren Führungsfedern (27) in der Mittelstellung gehalten sind.
17. Notbremse nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Drehzahlbegrenzer eine Scheibe (7) mit mehreren, entgegen der Kraft von Federn ( 11) radial verschiebbaren Fliehgewichten (8) ist.
18. Notbremse nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass die Fliehgewichte (11) in der äusseren Stellung das
19. Notbremse nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass die Scheibe (7) über eine Welle (6) mit einem auf der Schiene (1) laufenden Drehrad (5) verbunden ist.
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