CH618334A5

CH618334A5 -

Info

Publication number: CH618334A5
Application number: CH1102977A
Authority: CH
Inventors: Hermann J Dr Marsoner
Original assignee: Avl Ag
Priority date: 1977-09-08
Filing date: 1977-09-08
Publication date: 1980-07-31
Also published as: JPH022324Y2; US4228808A; GB2014859A; JPS5450176A; JPS62192711U; DE2836780A1; DE2836780C2; FR2402450B1; FR2402450A1; ATA787077A; AT363169B; GB2014859B

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Blutentnahmevorrichtung, insbesondere zur Entnahme von Blut aus Arterien, mit einer Punktionskanüle.

Für diagnostische Zwecke, insbesondere für die Durchführung der Blutgasanalyse ist es erforderlich, Proben anaerob aus Arterien zu entnehmen. Die Blutentnahme aus Arterien ist für Patienten mit wesentlich grösseren Risiken und unangenehmen Folgen verbunden als die Blutentnahme aus Venen. Im allgemeinen bildet sich um die Punktionsstelle einer Arterie nach Entfernen der Punktionsnadel ein Hämatom (Blutung), da das unter Druck stehende arterielle Blut durch den die Arterienwand durchdringenden Punktionskanal in das umliegende Gewebe so lange ausströmt, bis der Gegendruck im Gewebe den Punktionskanal in der Arterienwand verschliesst. Insbesondere bei wiederholten Punktionen, wie sie zur Durchführung der Blutgasanalyse bei der Intensivbehandlung von Patienten erforderlich sind, bilden sich grossflächige Hämatome. Weiters führt das häufige Durchstechen der Arterienwand mit Punktionskanülen der bisher angewandten Art zu einer erheblichen Traumatisierung der Blutgefässe.

Im allgemeinen wird derzeit die arterielle Blutentnahme zur Durchführung der Blutgasanalyse mit Hilfe einer Glasspritze und einer kräftigen Punktionskanüle aus Stahl durchgeführt. Dabei werden Probenmengen bis zu 10 ml entnommen.

Es sind eine Reihe von Entnahmevorrichtungen bekannt geworden, die im wesentlichen aus einer Zusammenstellung aus Spritze und Punktionskanüle in steril verpackter Form bestehen und in einigen Ausführungen Mittel vorsehen, den Transport der Blutproben in Kühlbehälter vornehmen zu können.

Die bisher bekannt gewordenen Blutentnahmevorrichtun-gen für die anaerobe Abnahme arterieller Blutproben für die Blutgasanalyse haben einheitlich den Nachteil, dass eine atraumatische oder nahezu atraumatische Punktion einer Arterie mit diesen Geräten nicht möglich ist. Weiters weisen die verwendeten Spritzen einen Totraum am Eingangsteil der Spritze auf, der im allgemeinen mit Heparin, einem die Blutgerinnung verhindernden Zusatz, gefüllt ist.

Es ist daher die Aufgabe gestellt, eine Vorrichtung bereit zu stellen, die die atraumatische oder nahezu atraumatische Entnahme arterieller Blutproben geringen Volumens ermöglicht. Weiters ist zur Aufgabe gestellt, dass sich der Probenbehälter selbsttätig durch den arteriellen Druck füllt, dass die Proben leicht, ohne Notwendigkeit eines speziellen Verschlusses, transportierbar und für die Analyse ebenso leicht entnehmbar sind.

Diese Aufgaben werden bei der erfindungsgemässen Blutentnahmevorrichtung dadurch gelöst, dass an die Punktionskanüle wenigstens eine Kapillare angeschlossen ist und dass diese Kapillare sich in einer zylinderförmigen Hülle befindet, in welcher die Punktionskanüle eingesetzt ist.

Nachstehend werden Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung anhand der beiliegenden Zeichnung näher erläutert.

Die vorliegende Blutentnahmevorrichtung weist eine hül-senförmige Hülle 1 auf, welche wenigstens teilweise aus einem durchsichtigen Material ist. Das vordere geschlossene Ende 2 der Hülle 1 ist mit einem Stutzen 3 versehen, auf welchem eine Punktionskanüle 4 (Nr. 16 bis Nr. 20) aufgesteckt ist. Dieser Stutzen 3 weist eine in das Innere der Hülle 1 mündende Öffnung 5 auf. Dort wird eine Kapillare 6 aus Glas in die Vorderwand 2 der Hülle 1 eingesteckt, deren grösster Teil von der Hülle 1 umgeben ist. Die Glaskapillare 6 dient als ein Probebehälter. Auf dem Stutzen 3 ist eine Schutzkappe 10 aufgesetzt, wenn sich die Blutentnahmevorrichtung ausser Betrieb befindet. Im rückwärtigen Ende der Hülle 1 ist ein Verschlussteil 7 aufgesteckt, in welchem das rückwärtige Ende der Kapillare 6 steckt.

Zur Durchführung der Punktion wird zunächst die Schutzkappe 10 von der Punktionsnadel 4 abgenommen und die Nadel 4 sodann unter einem Winkel von 45-60° in das arterielle Blutgefäss eingestochen. Sofort nach Eindringen der Nadel in die Arterie füllt sich die Kapillare 6 selbsttätig. Die geringe lichte Weite der Punktionskanüle 4 sorgt für eine ausreichende Druckreduktion, sodass das Blut nicht in die Kapillare mit hoher Geschwindigkeit einschiessen kann. Wenn die Blutsäule das Ende der Kapillare erreicht hat, wird die Nadel aus der Einstichstelle gezogen und die Schutzkappe 10 über die Punktionskanüle gesteckt.

Da in der Blutgasanalyse Doppelbestimmungen sehr häufig verlangt werden, kann die Hülle 1 wenistens noch eine zweite Glaskapillare 8 enthalten. Diese zweite Kapillare 8 ist mit Hilfe eines Kanals 9 mit der ersten Kapillare 6 sozusagen in Serie geschaltet. Dieser Kanal 9 kann mit Hilfe eines Stückes eines biegbaren Rohres realisiert werden oder er kann im Verschlussteil 7 als ein U-förmiger Kanal ausgeführt sein. Die rückwärtigen Enden der Kapillaren 6 und 8 sind in die Kanalmündungen im Verschlussteil 7 eingesteckt. In dieser Weise entsteht eine Verbindung von der Spitze der Nadel 4 bis zum vorderen Ende der zweiten Kapillare 8. Der Druck von Blut in der Arterie ist so gross, dass Blut bis zum vorderen Ende der zweiten Kapillare 8 gelangt, wenn die Nadel 4 in eine Arterie eingeführt wird.

Zur Entnahme der Kapillaren 6 und 8 aus der Vorrichtung wird der rückwärtige Verschlussteil 7 der Schutzhülle 1 abgezogen, an welchem beide Kapillaren 6 und 8 angesteckt sind. Die Steckverbindung zwischen der Frontwand der Hülle 1 und

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der ersten Kapillare 6 ist weniger fest dimensioniert als die Steckverbindung zwischen der ersten Kapillare 6 und dem Verschlussteil 7, so dass beim Herausziehen des Verschlussteiles 7 sich die erste Kapillare 6 von der Hülle 1 löst und im Ver-

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schlussteil stecken bleibt. Nun können die beiden Blutentnahmekapillaren 6 und 8 der Reihe nach der Analyse zugeführt werden. Die restlichen, nicht mehr benötigten Teile der Blutentnahmevorrichtung werden verworfen.

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1 Blatt Zeichnungen

Claims

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1. Blutentnahmevorrichtung, insbesondere zur Entnahme von Blut aus Arterien, mit einer Punktionskanüle, dadurch gekennzeichnet, dass an die Punktionskanüle (4) wenigstens eine Kapillare (6) angeschlossen ist und dass diese Kapillare (6)

sich in einer zylinderförmigen Hülle (1) befindet, in welcher die Punktionskanüle (4) eingesetzt ist.

2. Blutentnahmevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sie zwei Kapillaren (6 und 8) enthält, dass die zweite Kapillare sich ebenfalls in der Hülle (1) befindet, und dass die beiden Kapillaren (6 und 8) mittels eines Kanals (9) gekoppelt sind.

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PATENTANSPRÜCHE

3. Blutentnahmevorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Kapillaren (6, 8) hintereinander geschaltet sind.

4. Blutentnahmevorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass am rückwärtigen Ende der Schutzhülle (1) ein Verschlussteil (7) eingesteckt ist, dass in diesem Verschlussteil (7) das rückwärtige Ende der jeweiligen Kapillare (6 bzw. 8) eingesteckt ist und dass in diesem Verschlussteil (7) der die Kapillaren hintereinanderschaltende Kanal (9) ausgeführt ist.

5. Blutentnahmevorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Steckverbindung zwischen der Frontwand der Hülle (1) und der ersten Kapillare (6) weniger fest dimensioniert ist als die Steckverbindung zwischen der ersten Kapillare (6) und dem Verschlussteil (7), so dass beim Herausziehen des Verschlussteiles (7) sich die erste Kapillare (6) von der Nadel (4) löst und im Verschlussteil (7) steckenbleibt.

6. Blutentnahmevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass auf der Partie der Hülle (1), in welcher die Punktionsnadel (4) eingesetzt ist, eine Schutzkappe (10) für die Nadel aufgesteckt ist.