Drehautomat Gegenstand des Patentes Nr. 443 844 ist ein Dreh automat, bei dem draht- oder stangenförmiger Werk stoff, gegen Drehen festgehalten, koaxial durch eine hohle Hauptspindel und einen von dieser getragenen, umlaufenden Werkzeugkopf hindurchgeführt wird, der mindestens ein Drehwerkzeug trägt, dessen radiale Zustellbewegung von einem Hebel gesteuert wird, der im Werkzeugkopf um eine zu dessen Drehachse paral lele Achse schwenkbar gelagert ist und mit einer zur Hauptspindel koaxialen, umlaufenden Kurvenscheibe zusammenwirkt, welcher Drehautomat dadurch ge kennzeichnet ist,
dass eine die Kurvenscheibe tragende Kurventrägerspindel und die Hauptspindel jeweils ein Sonnenrad eines Planetengetriebes tragen und durch Planetenräder, die eine Übersetzung zwischen den Son nenrädern schaffen, untereinander verbunden sind, wobei die Hauptspindel und der Planetenradträger mit unterschiedlicher Drehzahl antreibbar sind.
Es ist eine selbsttätige Absteckbank mit umlaufen dem Werkzeugkopf bekannt, die eine Gegenspannein richtung aufweist; in der das jeweils vorderste Werk stück solange festgehalten wird, bis es von der Werk stoffstange abgetrennt worden ist. Durch das Festhal ten soll verhindert werden, dass der Werkstoff dem Druck der Werkzeuge am umlaufenden Werkzeugkopf ausweicht; ausserdem verhindert die Gegenspannein richtung, dass beim Abtrennen des von ihr festgehalte nen Werkstücks ein Butzen oder Grat stehenbleibt. Die abzustechenden Werkstücke werden in der Gegen spanneinrichtung nacheinander in genau gleicher Weise eingespannt, da der Abstand der Gegenspanneinrich tung von dem umlaufenden Werkzeugkopf während des Betriebs des Drehautomaten unveränderlich ist.
Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, dass sich die mit einer Gegenspanneinrichtung erzielbare genaue Einspannung für die weitere Bearbeitung der Werk stücke nutzbar machen lässt, wenn man zusätzliche Bearbeitungseinrichtungen, beispielsweise Bohr-, Ge windeschneid- und/oder Fräseinrichtungen auf das jeweils in der Gegenspanneinrichtung festgehaltene Werkstück einwirken lässt.
Der Verwirklichung dieser Erkenntnis bei Drehautomaten der im eingangs ge nannten Patent beschriebenen Bauart steht entgegen, dass die auf das Drehen folgende Bearbeitung der ein zelnen Werkstücke in vielen Fällen mehr Zeit bean sprucht als der Drehvorgang selbst, so dass die Lei- stungfähigkeit des Drehautomaten nur teilweise ausge nützt wäre, wenn sich seine Taktzeit nach dem Zeitbe darf der nachfolgenden Bearbeitung richten müsste.
Diese Schwierigkeit tritt in besonders starkem Mass bei Drehautomaten nach dem genannten Patent auf, da die dort vorgesehene Steuerung der Drehwerkzeuge am umlaufenden Werkzeugkopf besonders hohe Zerspan- nungsleistungen und damit kurze Formdrehzeiten er möglicht. Eine weitere Schwierigkeit besteht bei be kannten Drehautomaten der beschriebenen Bauart darin, dass es nicht möglich ist, das in der Gegen spanneinrichtung festgehaltene Werkstück nach dem Abtrennen an seiner dem umlaufenden Werkzeugkopf zugewandten Stirnseite weiterzubearbeiten.
Zweck der Erfindung ist die Schaffung eines Dreh automaten, der diese Nachteile vermeidet. Der Dreh automat der Erfindung, bei dem draht- oder stangen- förmigen Werkstoff, gegen Drehen festgehalten, koaxial durch einen umlaufenden Werkzeugkopf zum Formdrehen hindurchgeführt wird ist, dadurch gekenn zeichnet, dass vor dem umlaufenden Werkzeugkopf ein Rundtisch angeordnet ist, der mit mindestens einer das formgedrehte Werkstück weiterbearbeitenden Station zusammenarbeitet und eine der Anzahl der Bearbei tungsstationen entsprechende Zahl von in Umfangsab ständen versetzten Gegenspanneinrichtungen trägt.
Besondere Vorteile bietet die Erfindung bei einem Drehautomaten, in dessen Werkzeugkopf mindestens ein Werkzeughalter um eine zur Achse des Werkzeug kopfes parallele Achse schwenkbar gelagert ist und einen Hebel aufweist, der sich unmittelbar an einer ringförmigen Kurvenscheibe abstützt, die mit einer zur Hauptspindel koaxialen Kurventrägerspindel umläuft, deren Drehzahl in einem wählbaren Verhältnis zu der Drehzahl der Hauptspindel steht, wie er im Patent Nr. 443 844 beschrieben ist.
Da die Gegenspanneinrichtungen jeweils ein fertig gedrehtes Werkstück aufzunehmen haben, dessen Pro fil für das Einspannen in eine üblicherweise als Gegen spanneinrichtung verwendete Spannzange wenig geeig net ist, ist es vorteilhaft, wenn die Gegenspanneinrich tungen von radial verschiebbaren Spannbacken gebil det werden. Gegenüber Spannzangen haben Spannbak- ken bei dem üblichen waagerechten Verlauf der Werk stückachse den zusätzlichen Vorteil, dass das Werk stück nicht in axialer Richtung ausgestossen zu werden braucht, sondern während des Umlaufs des Rundti sches zwischen den geöffneten Spannbacken frei her ausfallen kann.
Das letztgenannte Merkmal lässt sich noch dadurch weiterbilden, dass die Spannflächen der Spannbacken der durch die Drehwerkzeuge erzeugten äusseren Form des Werkstücks angepasst sind. Dadurch ergibt sich eine gleichmässige Verteilung des Spanndrucks auf das Werkstück.
Die Werkzeuge am umlaufenden Werkzeugkopf könnten die fertiggedrehten Werkstücke jeweils wäh rend des Formdrehens des nächstfolgenden Werkstücks abstechen. Das Abstechen geht jedoch verhältnismässig langsam vonstatten, so dass es bei vielen Bearbeitungs fällen den Drehvorgang derart verzögern würde, dass eine Aufteilung der nachfolgenden Bearbeitung auf mehrere Stationen nicht mehr lohnend wäre. Es ist daher zweckmässig, dem umlaufenden Werkzeugkopf und dem Rundtisch eine von den Hauptsteuerwelle des Drehautomaten gesteuerte Einrichtung zum Abtrennen der fertiggedrehten Werkstücke zuzuordnen.
Die für das Abtrennen erforderlich Zerspannungsarbeit lässt sich bei einem Drehautomaten mit dem letztgenannten Merkmal in der Weise aufteilen, dass die Formdreh stähle an der Trennstelle nur einstechen und die Ab trenneinrichtung anschliessend, d. h. während des Formdrehens des nächsten Werkstücks, das eigentliche Abtrennen übernimmt.
Um das Abtrennen in allen Bearbeitungsfällen in nerhalb der für das Formdrehen benötigten kurzen Zeit durchführen zu können, ist als Abtrenneinrichtung vorzugweise eine Kreissäge vorgesehen.
Die Erfindung wird im folgenden anhand einer Zeichnung an einem Ausführungsbeispiel näher erläu tert. Es zeigen: Fig. 1 eine teilweise als Schnitt in einer waagerech ten Ebene gezeichnete Draufsicht auf einen Drehauto maten mit den Merkmalen der Erfindung; Fig.2 eine teilweise als Schnitt längs der Linie II-II in Fig. 1 gezeichnete Seitenansicht; Fig.3 einen Schnitt längs der Linie 111-11I in Fig. 1; und Fig. 4 einen Schnitt längs der Linie IV-IV in Fig. 3.
Der in den Zeichnungen dargestellte, gemäss der Erfindung gestaltete Drehautomat umfasst ein kasten- förmiges Maschinengestell 1, auf dem mehrere Bau gruppen des Formdrehautomaten angeordnet sind, nämlich, in Fig. 1 und 2 von links nach rechts gesehen, ein Vorschubkopf 2, ein Spindelstock 3, ein Lagerbock 4 und seitlich eine Abtrenneinrichtung 5. Der auf dem Drehautomaten zu bearbeitende, draht- oder stangen- förmige Werkstoff wird in Fig. i und 2 von links nach rechts durch den Vorschubkopf 2, durch einen am hin teren Ende des Spindelstocks 3 angeordneten Spann- kraftübersetzer 8 und durch den Spindelstock selbst hindurchgeführt.
Der Vorschubkopf 2 ist auf dem Maschinengestell 1 in Längsrichtung des Werkstoffs 7 beweglich zwi schen Führungen 9 geführt. Für die Längsbewegung des Vorschubkopfes 2 ist gemäss Fig.2 ein in. dem Maschinengestell 1 gelagerter, zweiarmiger Hebel 10 vorgesehen, der mit seinem oberen Ende am Vor schubkopf angreift und mit seinem unteren Ende in eine Nut 11 an Umfang einer Steuertrommel 12 ein greift, die auf der Hauptsteuerwelle 13 des Drehauto maten befestigt ist.
Im Vorschubkopf 2 ist eine an sich bekannte, insgesamt mit 14 bezeichnete Spannzangen einrichtung angeordnet, die dazu dient, den Werkstoff 7 bei der Vorwärtsbewegung des Vorschubkopfes mit zunehmen und ihn für die Rückbewegung des Vor schubkopfes freizugeben. Für die Betätigung der Spannzangeneinrichtung 14 ist ein ebenfalls in dem Maschinengestell 1 gelagerter Hebel 15 vorgesehen, der mit einer auf der Hauptsteuerwelle 13 befestigten Kurvenscheibe 16 zusammenwirkt.
Im Spindelstock 3 ist ein insgesamt mit 17 bezeich neter Werkzeugkopf mit vier Werkzeughaltern 18 gela gert. Der Werkzeugkopf 17 erhält seine Drehbewegung in der im Hauptpatent beschriebenen Weise von dem nicht dargestellten Hauptantriebsmotor des Drehauto maten. Die Werkzeughalter 18 sind jeweils in axialer Richtung unbeweglich und um eine zur Drehachse des Werkzeugkopfes 17 parallele Achse schwenkbar im Werkzeugkopf gelagert. An den Werkzeughaltern 18 ist jeweils ein Formdrehwerkzeug 19 befestigt. Der radiale Vorschub der Formdrehwerkzeuge 19 wird durch Schwenkung der Werkzeughalter 18 bewirkt. Die Schwenkbewegungen der Werkzeughalter 18 werden in der im Hauptpatent beschriebenen Weise von nicht dargestellten Kurvenscheiben gesteuert, die über die Hauptsteuerwelle 13 des Drehautomaten angetrieben werden.
Der Werkstoff 7 wird der Bearbeitungsstelle durch die axiale Bohrung des Werkzeugkopfs 17 zugeführt. Um den Werkstoff 7 während des Formdrehens in axialer und radialer Richtung möglichst starr festzuhal ten, ist im vorderen Ende der axialen Bohrung des Werkzeugkopfes 17 eine an sich bekannte Spannzange 20 vorgesehen. Die Spannzange 20 hat einen sich nach hinten verjüngenden, kegelförmigen Kopf, der mit einer entsprechenden Kegelfläche einer die Spannzange umschliessenden Spannhülse 21 zusammenwirkt.
Die Spannhülse 21 ist ohne Spiel in einem Halterohr 22 ge führt, das an seinem hinteren Ende mit dem Spindel stock 3 verschraubt ist und sich durch den Spindelstock bis zur vorderen Stirnfläche des umlaufenden Werkzeug kopfes 17 erstreckt. Das Halterohr 22 ist mittels eines radial vorgespannten Nadellagers 24 in der axialen Boh- rung des Werkzeugkopfes 17 gelagert.
An seinem vor deren Ende besitzt das Halterohr 22 einen radial nach innen ragenden Flansch 25, an dem sich die Spannzange 20 nach vorne abstützt. Am hinteren Ende der Spann hülse 21 liegt ein ebenfalls in dem Halterohr 22 axial verschieblich geführtes Druckrehr 26 an. Das hintere Ende des Druckrohrs 26 reicht bis in das Innere des Spannkraftübersetzrrs B.
Der Spannkraftübersetzer 8 erhält von einem in dem Maschinengestell 1 gelagerten Hebel 27, der mit einer Kurvenscheibe 28 auf der Hauptsteuerwelle 13 zusammenwirkt, eine quer zur Längsrichtung des Werkstoffs 7 gerichtete Bewegung. Der Spannkraft- übersetzer 8 verwandelt diese Bewegung in bekannter, nicht dargestellter Weise in eine axiale Bewegung des Druckrohrs 26.
Der Spannkraftübersetzer 8 kann zu diesem Zweck eine mit dem Hebel 27 zusammenwir kende Zahnstange umfassen, die mit einem Zahnseg ment in Eingriff steht, welches über Keilflächen auf das Druckrohr 26 einwirkt. Das Druckrohr 26 schiebt bei einer Bewegung nach vorne die Spannhüse 21 mit ihrem trichterförmigen vorderen Ende über den kege ligen Kopf der Spannzange 20, so dass sich der Innen durchmesser des Kopfes verengt und der Werkstoff 7 festgespannt wird.
Im Abstand zur Drehachse des umlaufenden Werk zeugkopfes 17 erstreckt sich eine Hohlwelle 29, die mit ihrem hinteren Ende im Spindelstock 3 und mit ihrem vorderen Ende im Lagerbock 4 gelagert ist. Die Hohl welle 29 ist durch ein im vorderen Ende des Lager bocks 4 vorgesehenes, insgesamt mit 30 bezeichnetes Axiallager gegen Verschieben in axialer Richtung gesi chert. Das Axiallager 30 umfasst einen Druckring 31, der sich über zwei Kugelkränze 32 und 33 nach hinten bzw. nach vorne an dem Lagerbock 4 abstützt und zwischen zwei Büchsen 34 und 35 auf dem vorderen Ende, der Hohlwelle 29 festgehalten ist. Von diesen Büchsen stützt sich die hintere 34 an einer Schulter der Hohlwelle 29 und die vordere 35 an einer Mutter 36 ab, die auf das vordere Ende der Hohlwelle aufge schraubt ist.
Die Hohlwelle 29 weist in. ihrem mittleren Abschnitt eine Nabe auf, die im folgenden insgesamt als Rundtisch 37 bezeichnet wird. Der Rundtisch 37 besitzt vier in gleichmässigen Umfangsabständen gegeneinander ver setzte, radial wegragende Gegenspannarme 38. In den Gegenspannarmen 38 sind jeweils zwei Spannschieber 39 in einer die geometrische Achse der Hohlwelle 29 im rechten Winkel schneidenden Ebene tangential zum Rundtisch 37 verschiebbar geführt.
Mit den Spann schiebern 39 ist jeweils eine Spannbacke 40 verschraubt, deren Spannfläche der Umfangsfläche eines fertig ge drehten Werkstücks 41 angepasst ist.
In die einander zugewandten Stirnseiten der Spann schieber 39 jedes Gegenspannarms 38 ist gemäss Fig. 3 und 4 jeweils eine T-nutenförmige Ausnehmung 42 in der Weise eingearbeitet, dass sich die Längsrichtungen der T-förmigen Nuten beider Spannschieber unter einem spitzen Winkel schneiden. In die Ausnehmung 42 greift ein Spannkeil 43 von doppel-T-förmigem Querschnitt ein. Der Spannkeil 43 besitzt einen im Arm 38 geführten, radial in die Bohrung der Hohl welle 29 ragenden Schaft 44, der von einer Druckfeder 45 radial nach innen gedrückt wird. Die Keilflächen des Spannkeils 43 und die mit ihm zusammenwirken den Keilflächen der Ausnehmungen 42 sind so ange ordnet, dass die Spannschieber 39 und mit ihnen die Spannbacken 40 zueinander hin bewegt werden, wenn sich der Spannkeil unter der Wirkung der Feder 45 nach innen bewegt.
Für das Öffnen der Spannbacken 40 ist gemäss Fig. 1 und 2 in der Hohlwelle 29 ein zylindrischer Dorn 46 geführt. Auf dem vorderen, aus der Hohl welle 29 herausragenden Ende des Dorns 46 ist eine Büchse 47 zwischen zwei Muttern 48 und 49 befestigt. Die Büchse 47 weist an ihrer Mantelfläche zwei um 180 gegeneinander versetzte tangentiale Nuten 50 auf. In die Nuten 50 greifen Gleitsteine 51 ein, die an dem gabelförmigen oberen Ende eines zum Verschieben des Dorns 46 dienenden, zweiarmigen Hebels 52 gelagert sind. Der Hebel ist seinerseits im Maschinengestell 1 gelagert und greift mit seinem unteren Ende in eine Nut 53 am Umfang einer Steuertrommel 54 ein, die auf der Hauptsteuerwelle 13 des Drehautomaten befe stigt ist.
Der Dorn 46 ist durch das Zusammenwirken seiner Büchse 47 mit dem Hebel 52 an einer Drehung um seine Achse gehindert.
Das hintere Ende des Dorns 46 weist gemäss Fig. 2 vier mit den Schäften 44 der Spannkeile 43 zusam menwirkende Längsnuten 55 und 56 auf. Von diesen Nuten 55, 56 liegen zwei in einer Achse des Dorns 46 und die Drehachse des umlaufenden Werkzeugkopfes 17 enthaltenden, im dargestellten Ausführungsbeispiel waagerechten Ebene, während die beiden übrigen Nuten in einer zu dieser Ebene im rechten Winkel ste henden Ebene angeordnet sind. Die in Fig. 2 nach un ten weisende und die zur Drehachse des umlaufenden Werkzeugkopfes weisende Nut sind mit 55 bezeichnet, während die beiden übrigen Nuten mit 56 bezeichnet sind.
Die Nuten 55 sind - von der hinteren Stirnfläche des Dorns 46 ausgehend - nach vorne abgeflacht, so dass der Nutgrund jeweils eine nach vorne ansteigende Keilfläche bildet. Die beiden übrigen Nuten 56 haben dagegen eine auf ihrer ganzen Länge gleichbleibende Tiefe, die der grössten Tiefe der Nuten 55 entspricht.
Die Hohlwelle 29 lässt sich nach jedem Arbeitstakt des Drehautomaten um einen bestimmten Winkel wei terdrehen. Im dargestellten Ausführungsbeispiel beträgt dieser Winkel 90 . Der Antrieb für das Weiterdrehen der Hohlwelle 29 umfasst einen Elektromotor 57, der von nicht dargestellten, von der Hauptsteuerwelle 13 des Drehautomaten betätigten Kontakten ein- und aus geschaltet wird. Auf dem Wellenende des Motors 57 sitzt eine Schnecke 58, die mit einem in dem Spindel stock 3 gelagerten Schneckenrad 59 in Eingriff steht. Mit dem Schneckenrad 59 läuft eine Scheibe 60 um, die einen im Abstand parallel zu ihrer Drahachse weg ragenden Zapfen 61 aufweist.
Der Zapfen 61 wirkt mit einem Malteserkreuz 62 zusammen, das zwischen Mut- tern 63 und 64 auf dem hinteren Ende der Hohlwelle 29 befestigt ist. Das Malteserkreuz hat eine solche Drehwinkelstellung in bezug auf die Hohlwelle 29, dass nach dem Weiterdrehen der Hohlwelle jeweils ein Ge- genspannarm 38 seine Stellung vor dem umlaufenden Werkzeugkopf einnimmt, bei der seine Spannbacken 40 sich symmetrisch zur Drehachse des Werkzeugkop fes befinden. Der Rundtisch 37 lässt sich in jeder seiner Dreh winkelstellungen, bei der einer der Gegenspannarme 38 vor dem umlaufenden Werkzeugkopf 17 steht, verrie geln.
Hierzu sind am Umfang des Rundtisches 37 vier sich radial nach aussen erweiternde Kegelbüchsen 65 vorgesehen, die in gleichmässigen Umfangsabständen gegeneinander versetzt sind. Mit den Kegelbüchsen 65 wirkt ein Indexstift 66 zusammen, der in einer zum Rundtisch 37 radialen Büchse 67 geführt ist. Zwischen dem geschlossenen hinteren Ende der Büchse 67 und dem hinteren Ende des Indexstifts 66 ist eine Druckfe der 68 eingespannt die den Indexstift nach vorne, d. h. radial zum Rundtisch 37 hin drückt. In eine Ausspa rung 69 des Indexstifts 66 greift der eine Arm eines zweiarmigen Hebels 70 ein.
Der Hebel 70 ist in dem Maschinengestell 1 gelagert und trägt an seinem ande ren Arm eine Kurvenfolgerolle 71, die unter der Wir kung der Feder 68 an einer auf der Hauptsteuerwelle 13 befestigten Kurvenscheibe 72 anliegt. Die Abtrenneinrichtung 5 umfasst einen in Längs richtung des Maschinengestells 1 zwischen Schwalben schwanzführungen 73 geführten Grundkörper 74. Der Grundkörper 74 lässt sich mittels Klemmschrauben 75 gegen Verschieben sichern. Im Grundkörper 74 ist ein radial zum Werkstoff 7 bzw. Werkstück 41 schwenk barer Arm 76 gelagert, der an seinem freien Ende eine Kreissäge 77 trägt.
Die Kreissäge 77 wird über einen innerhalb des Arms 76 angeordneten, nicht dargestell ten Keilriemen von einem am Grundkörper 74 ange flanschten Elektromotor 78 angetrieben. Der Arm 76 ist mit einem Hebel 79 verschraubt der sich unter der Wirkung einer Druckfeder 80 mir. einer an seinem un teren Ende gelagerten Kurvenfolgerolle 81 an einer wei teren, auf der Hauptsteuerwelle 13 gelagerten Kurven scheibe 82 abstützt.
Auf dem Lagerbock 4 ist eine selbständige Einrich tung 83 für die zusätzliche Bearbeitung des Werkstücks 41 befestigt, deren Arbeitsspindel 84 mit der Dreh achse des umlaufenden Werkzeugkopfes 17 fluchtet. Die Bearbeitungseinrichtung 83 besitzt einen nicht näher dargestellten Antrieb für die Umlauf- und Vor schubbewegung ihrer Spindel 84. Die Spindel 84 trägt im dargestellten Ausführungsbeispiel einen Bohrer 85. Auf dem Lagerbock 4 sind noch zwei weitere selbstän dige Bearbeitungseinrichtungen 86 und 87 vorgesehen, deren Spindeln 88 bzw. 89 den gleichen radialen Ab stand von der Achse der Hohlwelle 29 haben wie die Spindel 84, die aber um 90 bzw. 180 gegen die Spin del 84 versetzt sind.
Die Spindel 88 trägt im dargestell ten Ausführungsbeispiel einen Gewindebohrer 90, wäh rend die Spindel 89 ein Gewindeschneideisen 91 trägt. Auf dem Spindelstock 3 sind zwei weitere selbständige Bearbeitungseinrichtungen 92 und 93 angeordnet, die den Bearbeitungseinrichtungen 86 bzw. 87 gegenüber stehen. Die Arbeitsspindel 94 der Bearbeitungseinrich tung 92 trägt einen Bohrer 96 und die Arbeitsspindel 95 der Bearbeitungseinrichtung 93 ist mit einem Ge windebohrer 97 ausgerüstet.
Die Arbeitsweise des im vorstehenden beschriebe nen Drehautomaten ist die folgende: Der Arbeitstakt des Drehautomaten beginnt damit, dass die Spannzangeneinrichtung 14 im Vorschubkopf 2 infolge einer Schwenkung des Hebels 15 den Werk stoff 7 erfasst und der Vorschubkopf anschliessend von dem Hebel 10 nach vorne geschoben wird.
Während der Vorschubbewegung nimmt der Hebel 27 des Spannkraftübersetzers 8 eine solche Stellung ein, dass die Spannzange 20 im umlaufenden Werkzeugkopf 17 geöffnet ist; die Formdrehwerkzeuge 19 befinden sich in ihrer radial nach aussen geschwenkten Stellung und der Dorn 46 in der Hohlwelle 29 nimmt seine hintere Endstellung ein, so dass die Spannbacken 40 des ge rade vor dem umlaufenden Werkzeugkopf 17 stehen den Gegenspannarms 38 geöffnet sind. Ausserdem sind auch die beiden Spannbacken 40 des gerade nach un ten weisenden Gegenspannarmes 38 geöffnet.
Nach Beendigung der Vorschubbewegung wird das Druckrohr 26 infolge einer Schwenkung des Hebels 27 axial nach vorne geschoben, so dass sich die Spann zange im umlaufenden Werkzeugkopf 17 schliesst; gleichzeitig wird der Dom 46 vom Hebel 52 axial nach vorne gezogen, so dass sich die beiden bisher geöffne ten Spannbackenpaare 40 unter der Wirkung der ihnen zugeordneten Federn 45 schliessen. Die axiale Stellung des Rundtisches 37 ist so gewählt, dass das jeweils vorderste, bereits formgedrehte, jedoch noch mit der Werkstoffstange 7 verbundene Werkstück 41 zwischen den Spannbacken 40 des vor dem Werkzeugkopf 17 stehenden Gegenspannarms 38 eingespannt wird.
Zur Anpassung an unterschiedliche Werkstücklän gen lässt sich der Rundtisch 37 durch durch Auswech seln der Büchsen 34 und 35 am vorderen Ende der Hohlwelle 29 in axialer Richtung verstellen. Das Mal teserkreuz 62 lässt sich einer veränderten axialen Stel lung der Hohlwelle 29 durch Verdrehen der Muttern 63 und 64 anpassen. In entsprechender Weise lässt sich auch die Büchse 47 am vorderen Ende des Doms 46 durch Verdrehen der Muttern 48 und 49 unter schiedlichen axialen Stellungen des Rundtisches 37 anpassen.
Unmittelbar nach dem Schliessen der Spannbacken 40 gibt die Spannzangeneinrichtung 14 im Vorschub kopf 2 den Werkstoff 7 frei, und der Vorschubkopf geht in seine Ausgangsstellung zurück. Gleichzeitig beginnen die Formdrehwerkzeuge 19 ihre radial nach innen gerichtete Schwenkung, durch die der vorderste, noch unbearbeitete Abschnitt der Werkstoffstange 7 formgedreht wird. Währenddessen erzeugt die Bearbei- tungseinrichtung 83 in dem bereits formgedrehten Werkstück 41 eine von dessen vorderer Stirnfläche ausgehende axiale Bohrung.
Das dem Werkstück 41 in der Bearbeitungsfolge vorangegangene, von dem nach oben ragenden Gegenspannarm 38 festgehaltene Werk stück 41' ist unterdessen der Einwirkung der Bearbei tungseinrichtungen 86 und 92 ausgesetzt, durch die es im dargestellten Ausführungsbeispiel ein Innengewinde bzw. eine von seinem hinteren Ende ausgehende axiale Bohrung erhält. Zur gleichen Zeit wird das dem Werk stück 41' in der Bearbeitungsfolge vorangegangene Werkstück 41" von den Bearbeitungseinrichtungen 87 und 93 weiterbearbeitet, von denen es an seinem vor deren Ende ein Aussengewinde und an seinem hinte ren Gewinde ein Innengewinde erhält.
Kurz vor Beendigung des Formdrehvorganges wird die Kreissäge 77 von der Kurvenscheibe 82 radial zum Werkstoff 7 hin geschwenkt uns beginnt das Werk stück 41 von der Werkstoffstange abzutrennen. Die Drehwinkelstellung der die Kreissäge 77 steuernden Kurvenscheibe 82 auf der Hauptsteuerwelle 13 ist so gewählt, dass das Werkstück 41 erst kurz nach Beendi gung des Formdrehvorganges von der Werkstoffstange 7 abgetrennt wird. Somit ist dafür gesorgt, dass der Abschnitt des Werkstoffs 7, der jeweils den Formdreh werkzeugen 19 ausgesetzt ist, während des gesamten Formdrehvorganges zwischen der Spannzange 20 und dem das Werkstück 41 festhaltenden Gegenspannarm 38 starr eingespannt ist.
Nach dem Abtrennen des Werkstücks 41 schwenkt die Kurvenscheibe 72 den Hebel 70 in Fig. 3 entgegen dem Uhrzeigersinn, so dass der Indexstift 66, der den Rundtisch 37 bisher verriegelt hatte, aus der ihm ge genüberstehenden Kegelbüchse 65 zurückgezogen wird.
Gleichzeitig wird der von der Hauptsteuerwelle 13 ge steuerte Motor 57 für die Dauer einer Umdrehung der Scheibe 60 eingeschaltet, so dass das Malteserkreuz 62 und mit ihm die Hohlwelle 29 mit dem Rundtisch 37 im Sinne des Pfeiles in Fig. 3 um eine Viertelumdre hung weitergedreht wird. Anschliessend rastet der In dexstift 66 in die ihm nun gegenüberstehende Kegel büchse 65 ein, so dass der Rundtisch 37 in seiner neuen Winkelstellung verriegelt wird. Hierauf schiebt der Hebel 52 den Dom 46 nach hinten.
Dadurch wer= den die Spannbacken 40 des nun nach unten ragenden Gegenspannarms 38, der noch das bisher mit 41" be zeichnete Werkstück trägt, auseinandergeschoben, da der Schaft 44 des ihnen zugeordneten Spannkeils 43 mit der nach unten weisenden, keilförmigen Nut 55 des Dorns 46 zusammenwirkt. Das bisher zwischen den erwähnten Spannbacken 40 festgehaltene Werkstück, das in seiner neuen, aus Fig. 3 ersichtlichen Stellung mit 41<B>...</B> bezeichnet ist, kann somit frei zwischen den Spannbacken herausfallen und auf der vom Maschi nengestell 1 unterhalb des Rundtisches 37 gebildeten schiefen Ebene wegrollen.
Gleichzeitig mit den Spann backen 40 des nach unten ragenden Gegenspannarms 38 öffnen sich auch die Spannbacken des nun vor dem umlaufenden Werkzeugkopf 17 stehenden Gegenspann- arms. Damit kann durch Schliessen der Spannzangen einrichtung 14 im Vorschubkopf 2 und anschliessendes Vorschieben des Vorschubkopfes ein neuer Arbeitstakt des Drehautomaten eingeleitet werden.