<Desc/Clms Page number 1>
Die vorliegende Erfindung betrifft eine diffusionsoffene Schalungs- bzw. Unterspannbahn bzw. Windsperrbahn mit einer weitgehend wasserdichten, aber wasserdampfdurchlässigen Lage, an die eine Schicht aus Bitumen anschliesst.
Dachgeschosse unter Stelldächern werden heute zumeist ausgebaut, um den umbauten Raum optimal auszunützen. Es ist daher notwendig, das Dach wärmezudämmen. Im Hinblick auf ökonomische Energiekosten Ist dabei eine möglichst gute Wärmedämmung anzustreben, In vielen Ländern tst durch die jeweiligen gesetzlichen Regelungen eine entsprechend gute Wärmedämmung vorgeschrieben
Früher wurden wärmegedämmte Stelldächer In der Regel hinterlüftet ausgeführt. Wegen der Notwendigkeit einer optimalen Wärmedämmung wird aber heute auch der bisher für die Hinterlüftung vorgesehene Raum mit Wärmedämmaterial ausgefüllt, d. h der gesamte Raum zwischen den Sparren bzw. auch der darüber und darunter wird für die Wärmedämmung verwendet.
Oberhalb der Wärmedämmung bzw. der Sparren oder der Schalung wird die Schalungs- bzw Unterspannbahn angebracht, darüber kommt dann die Dachdeckung
Durch die fehlende Hinterlüftung kann es zu Kondensation von Wasserdampf kommen. Das kondensierte Wasser kann zu Fäulnis und anderen Schäden führen Damit dies nicht passiert, ist es notwendig, bei nicht hinterlüfteten Dächern diffusionsoffene Schalungs- bzw. Unterspannbahnen zu verwenden, durch die der Wasserdampf nach aussen gelangen kann, noch bevor er kondensiert Solch eine diffusionsoffene Schalungs- bzw. Unterspannbahn ist z.
B. aus der DE 44 37 521 A1 bekannt Gemäss diesem Dokument besteht die weitgehend wasserdichte, aber wasserdampfdurchlässige Lage aus einer Folie, die durch zwei Vliese vorzugsweise aus Polypropylen, beidseitig geschützt ist. Dies um Verletzungen der sehr dünnen Folie zu vermeiden Dennoch hat solch eine diffusionsoffene Schalungs- bzw. Unterspannbahnen, die nicht unter Verwendung von Bitumen ausgebildet ist, folgende Nachteile
Bei diesen Bahnen ist die UV-Beständigkeit geringer und die Empfindlichkeit gegen allgemeine, während der Bauphase üblicherweise einwirkenden mechanischen Belastungen nachteilig. Es ist auch bekannt, dass es zu Geräuschen durch Windeinwirkung und bei der Verarbeitung unter Sonneneinstrahlung zu Blendwirkungen kommen kann.
Bei der mechanischen Befestigung von herkömmlichen, nicht unter Verwendung von Bitumen ausgebildeten Unterspannbahnen kann es durch das Durchdringen der Befestigungselemente zu Beschädigungen kommen
Die Schalungs- bzw. Unterspannbahnen werden üblicherweise vom Zimmerer aufgebracht, der Dachdecker führt die Eindekkungsarbeiten oft erst nach einigen Wochen aus. Bis dahin ist die Schalungs- bzw.
Unterspannbahn die einzige Barriere gegen Wind und Wetter, d. h sie muss möglichst wasserdicht sein.
Viele der bekannten Unterspannbahnen halten jedoch längerem Schlagregen nicht stand, ausserdem kann es Infolge von Schäden beim Verlegen, insbesondere durch Einrisse an den Befestigungsstellen, zu Leckstellen kommen
Um dem abzuhelfen, ist auch schon vorgeschlagen worden (EP-767 284 A1, WO-96/36778 A), dass an die weitgehend wasserdichte, aber wasserdampfdurchlässige Lage eine Schicht aus Bitumen anschliesst.
Bitumen ist jedoch alles andere als wasserdampfdurchlässig. Damit die Schalungs- bzw. Unterspannbahn dennoch diffusionsoffen bleibt, wurde die Bitumenschicht äusserst dünn ausgeführt. Die weitgehend wasserdichte. aber wasserdampfdurchlässige Lage bestand entweder aus einer Kunststoffolie aus hydrophilem Kunststoff, die durch ein Kunststoff-Faservlies abgedeckt war (EP-767284 A1), oder aus einem Meltblown- Faservlies mit Fasern von sehr geringem Titer, das auf beiden Seiten mit einem Vlies mit Fasern von grösserem Titer abgedeckt war (WO-96'36778 A) In beiden Fällen war die Schicht aus Bitumen auf der Aussenseite durch ein Kunststoffviies abgedeckt.
Die Steigerung der mechanischen Festigkeit, insbesondere der Nage ! ausreissfestigkeit, durch die Bitumenschicht alleine ist gering.
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine diffusionsoffene Schalungs- bzw. Unterspannbahn bzw.
Windsperrbahn der eingangs genannten Art im Hinblick auf die mechanischen Eigenschaften, insbesondere hinsichtlich der Festigkeit, zu verbessern.
Diese Aufgabe wird durch eine diffusionsoffene Schalungs- bzw. Unterspannbahn bzw. Windsperrbahn der eingangs genannten Art erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass die Schicht aus Bitumen aus einem mit
Bitumen getränkten Glas-undloder Kunststoffgewebe oder aus einem genadelten Glas- undioder Kunststoffvlies besteht.
Wie im Rahmen der vorliegenden Erfindung festgestellt wurde, hat ein Glas- und/oder Kunststoffgewebe Infolge der Gewebestruktur ausreichend viele Zwischenräume (Schuss und Kette), sodass trotz des Imprägnierens mit Bitumen die Wasserdampfdurchlässigkeitgewährleistet ist. Die mechanischen Eigenschaften werden jedoch stark verbessert, vor allem durch das Glas- und/oder Kunststoffgewebe selbst. Sowohl die
Nagelausreissfestigkeit als auch die Durchtrittsfestigkeit werden durch die vorliegende Erfindung deutlich
<Desc/Clms Page number 2>
erhöht.
Anstelle des Glas- und/oder Kunststoffgewebes kann auch ein Glas-und/oder Kunststoffvlies verwendet werden. Da diese im imprägnierten Zustand aber ohne weitere Vorkehrungen weitgehend wasserdicht und wasserdampfundurchlässig wären, ist erfindungsgemäss vorgesehen, diese zu nadeln. Die Eigenschaften entsprechen dann weitgehend jenen des Glas- und/oder Kunststoffgewebes.
Es ist zweckmässig, wenn das mit Bitumen getränkte Glas- und/oder Kunststoffgewebe oder Glasund/oder Kunststoffes an der Aussenseite mit einem Kunststoff-Faservlies, vorzugsweise aus Polypropylen, abgedeckt ist. Dies erhöht die Rutschfestigkeit und verbessert somit die Begehbarkeit. Polypropylen hat den Vorteil, dass es hydrophob ist, also Wasser nicht saugt, sodass im Bereich von überlappenden Bahnen kein Wasser unter die obere Bahn hochsteigt. Schliesslich verhindert das Kunststoff-Faservlies ein Verkleben der aufgerollten Schalungs- bzw. Unterspannbahn bzw. Windsperrbahn. Grundsätzlich kann aber das
EMI2.1
oder durch Folien verhindert werden.
Anhand der beiliegenden Zeichnung wird die Erfindung näher erläutert. Die einzige Figur zeigt einen Schnitt durch eine erfindungsgemässe Schalungs- bzw. Unterspannbahn bzw. Wmdsperrbahn
Die Schalungs- bzw. Unterspannbahn bzw. Windsperrbahn weist eine weitgehend wasserdichte, aber wasserdampfdurchlässige Folie 1 auf. Diese Folie 1 ist das weitgehend wasserdichte Element der Schalungs- bzw. Unterspannbahn bzw. Windsperrbahn.
Die Folie 1 ist auf beiden Seiten durch ein Vlies 2 und ein Vlies 2', belde aus Polypropylen, geschützt.
An der Oberseite schliesst ein Glasgewebe 7 an, das aus Schussfäden 3 und Kettfäden 4 besteht. Anstelle des Glasgewebes könnte auch ein Kunststoffgewebe oder ein Vlies aus Glas und/oder Kunststoff verwendet werden. Die Zwischenräume des Glasgewebes 7 sind grossteils, aber nicht vollständig mit einem Bitumen 5 oder Polymerbitumen, vorzugsweise mit Spezialelastomerbitumen, ausgefüllt.
Dadurch wird auch die Verbindung zum Vlies 2'hergestellt, es ist also kein zusätzlicher Kleber notwendig. Zwischen den Kreuzungen von Schussfäden 3 und Kettfäden 4 befinden sich Zwischenräume, durch die Luft und Wasserdampf hindurchtreten können. Die Oberseite des Glasgewebes 7 ist durch ein Kunststoff-Faservlies 6 mit einer flächenbezogenen Masse von 10-50 g/m2, vorzugsweise 30 g/m2 abgedeckt. Es besteht vorzugsweise aus hydrophobem Polypropylen.
Wenn statt des Glasgewebes 7 ein Glas-und/oder Kunststoffvlies verwendet wird, so muss dieses nach dem Tränken mit dem Spezialelastomerbitumen genadelt werden, damit es wasserdampfdurch ! äss ! g wird.
Eine derartige Schalungs- bzw. Unterspannbahn bzw. Windsperrbahn kann mit einer flächenbezogenen Masse von 200-1200 g/m2, vorzugsweise 600 g/m2, hergestellt werden. Dies Ist ausreichend leicht für eine Verlegung am Dach. Dabei beträgt die flächenbezogenen Masse des Glasgewebes 7 50-200 g/m2, vorzugsweise 90 g/m2, und die der Folie 1 samt den belden Vliesen 2 und 2'40-200 g/m2, vorzugsweise 60 g/m2. Das Spezialeiastomerbitumen wird mit einer flächenbezogenen Masse von 200-700 g/m2, vorzugsweise 400 g/m2, aufgebracht.
Trotz des nicht zu grossen Wertes für die flächenbezogene Masse ergeben sich sehr gute mechanische Eigenschaften. Die Höchstzugkraft (gem. ÖNORM B 3646) beträgt bis zu 1300 N, meist 500-800 N, sowohl längs als auch quer. Auch die Nagelausreissfestigkeit und die Durchtrittsfestigkeit sind sehr hoch. Die Schalungs- bzw. Unterspannbahn bzw. Windsperrbahn ist in einem hohen Masse hitze-und kältebeständig (gemäss ÖNORM B 3646).
Obwohl die Folie 1 nur geringen Wasserdrücken standhalten kann, ist die erfindungsgemässe Schalungs- bzw. Unterspannbahn bzw. Windsperrbahn auch bei Schlagregen weitgehend dicht. (Dies Ist für die Zelt zwischen dem Verlegen der Schalungs- bzw. Unterspannbahn und dem Decken des Daches wichtig.) Der Grund dafür ist, dass der Druck, mit dem die Wassertropfen bei Schlagregen auftreffen, von dem bitumengetränkten Glasgewebe 7 aufgenommen wird, sodass die Folie 1 nur dem statischen Druck von höchstens einigen mm Wassersäule ausgesetzt ist. Dennoch ist der sd-Wert dieser Folie < 0, 1 m.
Die Herstellung der Schalungs- bzw. Unterspannbahn bzw. Windsperrbahn erfolgt, indem ein Glasgewebe mit der entsprechenden Spezialelastomerbitumenmenge imprägniert wird. Während das Spezialeiasto- merbitumen noch heiss ist, wird das Kunststoff-Faservlies 6 auf die eine Seite aufkaschiert und die Kombination Vlies 2, Folie 1 und Viies 2'auf der anderen Seite. Diese Bahn wird dann heiss verpresst.
Wichtig ist, dass die Spezialelastomerbitumenmenge so gesteuert wird, dass das Glasgewebe 7 nur imprägniert und soweit beschichtet wird. dass einerseits eine ausreichende Verklebung mit den beiden Vliesen stattfindet, andererseits aber die Diffusionsoffenheit gegeben ist.
Die erfindungsgemässe Schalungs- bzw. Unterspannbahn wird üblicherweise im Steildachbereich auf die Sparren und Wärmedämmung oder auf eine Holzschalung ohne Hinterlüftung aufgebracht. Sie kann aber auch als Windsperrbahn eingesetzt werden.