AT394214B - Funktionalisierung von jodpolyfluoralkanen durch elektrochemische reduktion - Google Patents
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Description
AT 394 214 B
Die vorliegende Erfindung betrifft die Funktionalisierung von Jodpolyfluoralkanen und insbesondere die Herstellung von Verbindungen, die eine Perfluorkette und wenigstens eine Säure- oder Alkoholfunktion enthalten, durch elektrochemische Reduktion von Jodpolyfluoralkanen.
Die Polyfluoralkohole des Typs RpC^C^OH, worin RF eine Perfluoralkylgruppe darstellt, sind Vorprodukte für Oberflächenbehandlungsmittel und -materialien und können ausgehend von Jod-l-perfluoralkyl-2-ätha-nen Rj^H^ nach verschiedenen Verfahren hergestellt werden, z. B. durch Einwirkung eines Amids in wässeriger Lösung (Veröffentlichung JP 72-37520) oder durch Einwirkung rauchender Schwefelsäure (US-PS 3 283 012) oder auch durch Bildung einer Organozinn-Zwischenverbindung in Tributylphosphat, die dann oxydiert und darauf hydrolysiert wird (FR-PS 2 521 987). Die Herstellung dieser Alkohole durch elektrochemische Reduktion der Verbindungen RpCy^I wurde bisher noch nicht in Betracht gezogen.
Die Herstellung von Perfluoralkancarbonsäuren RpCOOH oder Perfluoralkansulfonsäuren RpSO^H war bisher schon Gegenstand zahlreicher Arbeiten, da diese Säuren als Vorprodukte für oberflächenaktive Mittel interessant sind. Ihre Herstellung wurde zuerst ausgehend von Alkancarbonsäurechloriden bzw. Alkansulfonsäurechloriden durch Elektrofluorierung in wasserfreier Flußsäure durchgeführt (US-PS 2 519 983). Dieses Verfahren ist zwar gut für die Herstellung von Säuren mit niedrigem Molekulargewicht geeignet, ergibt jedoch sehr geringe Ausbeuten bei hohem Molekulargewicht Um diesem Nachteil abzuhelfen, wurde von Calas et al. (J. Electroanal. Chem., 1978, Sä. 363-372) die elektrochemische Reduktion von Perfluoralkyljodiden Rpl auf einem Substrat aus polarisiertem Quecksilber in Gegenwart von S02 oder C02 vorgeschlagen, die die Herstellung von Perfluor-alkansulfonsäuren oder Perfluoralkancarbonsäuren mit jeweiligen Ausbeuten von 70 % und 90 % zuläßt. Leider macht die Verwendung von Quecksilber die Umstellung dieses Verfahrens auf ein industrielles Ausmaß unmöglich.
Ziel der Erfindung ist ein Verfahren zur Funktionalisierung von Jodpolyfluoralkanen durch elektrochemische Reduktion, das dadurch gekennzeichnet ist, daß diese Reduktion in einem Formamid-Lösungsmittel an einer Kohlenstoffkathode, gegebenenfalls in Gegenwart von Schwefelsäureanhydrid oder in Gegenwart von Wasser und Schwefelsäureanhydrid durchgeführt wird.
Als erfindungsgemäß einsetzbare Jodpolyfluoralkane sind folgende zu nennen: - Perfluorjodide Rpl, d. h. die Verbindungen der Formel
CnF2n+l'1 W worin n eine ganze Zahl von 2 bis 16 darstellt und die Perfluorkette gerade oder verzweigt sein kann; - Dijod-a,o>-perfluoralkane der Formel I-(CF2)p-I (2) worin p eine ganze Zahl von 4 bis 12 bedeutet; und - Jod-l-perfluoralkyl-2-äthane der Formel
CnF2n+rCH2CH2-I (3) worin n die vorstehend angeführte Bedeutung besitzt.
Das Lösungsmittel, in dem die erfindungsgemäße elektrochemische Reduktion vorgenommen wird, kann Formamid selbst oder ein N-substituiertes Derivat desselben sein, wie Methylformamid oder vorzugsweise Dimethylformamid. Wenn in Gegenwart von Schwefelsäureanhydrid gearbeitet wird, kann dieses Lösungsmittel mit Wasser vermischt verwendet werden, mit der Maßgabe, daß der Mengenanteil an Wasser 70 Vol.-% nicht überschreitet und vorzugsweise unter 30 Vol.-% bleibt Wie nachstehend noch erläutert wird, spielt der Wassergehalt des Lösungsmittels eine wichtige Rolle bei der Beschaffenheit der erfindungsgemäß hergestellten funktionellen Fluorderivate.
Die erfindungsgemäß eingesetzte Kohlenstoffkathode kann aus gewebten oder ungewebten Kohlenstoff-Fasern oder aus einer Platte aus glasigem Kohlenstoff bestehen. Wenn eine Kathode aus Kohlenstoff-Fasern eingesetzt wird, ist es oft wünschenswert (insbesondere im Fall von Rpl), in Gegenwart eines Aktivators zu arbeiten, der unter Allylalkohol, Propargylalkohol, Jod-2-perfluoralkyl-3-propanolen (FR-PS 2 486 521 und 2 486 522) und Dichlor-l,l-perfluoralkyl-2-äthylenen (FR-PS 2 559 479) gewählt wird. Die Konzentration an Aktivator kann bis 10 Vol.-%, bezogen auf die Lösungsmittelmischung, betragen, liegt jedoch vorzugsweise zwischen 0,02 - 0,2 %. Der bevorzugte Aktivator ist Allylalkohol. -2-
AT 394 214 B
Die Anode ist vorzugsweise identisch mit der Kathode, sie kann jedoch auch aus jedem beliebigen für Elektroden üblichen Material bestehen, z. B. aus Nickel, Platin, Gold, Blei od. dgl.
Mit der Maßgabe, daß er ein stärker negatives Reduktionspotential besitzt als jenes des Jodpolyfluoralkans, kann der Träger-Elektrolyt, dessen Rolle es ist, das Durchfließen des Stromes zu gewährleisten, unter allen für diesen Zweck bekannten mineralischen oder organischen Salzen (siehe z. B. "Organic Electrochemistry" Μ. M. BAIZER, 1973, S. 227-230) und insbesondere unter den Halogeniden, Perchloraten oder Arylsulfonaten von Alkalimetallen (vorzugsweise Lithium) oder Tetraalkylammonium (C^-C^ Alkylgruppen) gewählt werden.
Die Konzentration an Träger-Elektrolyt kann von 0,01 bis 1 Mol pro 1 Lösungsmittelmischung betragen.
Die erfmdungsgemäße elektrochemische Reduktion kann intensiostatisch oder potentiostatisch in verschiedenen Arten von herkömmlichen Zellen durchgeführt werden. Obwohl in einer Zelle mit nur einer Kammer gearbeitet werden kann, wird bevorzugt der Vorgang in einer Zelle mit zwei Kammern durchgeführt, um die freie Zirkulation zwischen Kathode und Anode zu vermeiden; der Separator besteht im allgemeinen aus einem inerten Material, z. B. aus Porzellan, Sinterglas, Zellulose, Aluminiumoxid (Tonerde), porösem Polytetrafluoräthylen oder einer Ionentauschermembran.
Die Beschaffenheit der erhaltenen funktionellen Fluorderivate hängt nicht nur vom als Ausgangsstoff verwendeten Jodpolyfluoralkan, sondern auch von den angewendeten Betriebsbedingungen und insbesondere vom Wassergehalt des Lösungsmittels ab.
Wenn also ein Perfluoralkyljodid CnF2n+jI als Ausgangsstoff verwendet und in Gegenwart von Schwefelsäureanhydrid gearbeitet wird, führt die vorliegende Erfindung vor allem zur Perfluorcarbonsäure: Cn_lF2n-r -COOH, wenn das Formamid weniger als 0,2 Vol.-% Wasser enthält. Bei Wassergehalten von mehr als 0,2 Vol.-% wird eine Mischung aus Cn.jF2n.j-COOH-säure und CnF2n+ ^-SC^H-säure erhalten, wobei der Mengenanteil der letzteren rasch auf etwa 95 % ansteigt, wenn der Wassergehalt 20 Vol.-% erreicht. Über diesen Gehalt hinaus bildet sich fast ausschließlich C^n+i-SOjH-säure, dann nimmt die chemische Ausbeute jedoch rasch ab. Wenn daher eine Perfluorcarbonsäure gebildet werden soll, wird günstigerweise ein Formamid mit einem möglichst geringen Wassergehalt eingesetzt, während, um eine Perfluorsulfmsäure zu erhalten, vorteilhaft in Gegenwart von Schwefelsäureanhydrid in einem Formamid mit einem Wassergehalt von mehr als 5 Vol.-%, vorzugsweise zwischen 10 und 20 Vol.-% gearbeitet wird.
Die Reduktion der Dijod-a, ω-Perfluoralkane I (CF2)pI, die in Gegenwart von Schwefelsäureanhydrid in einem Formamid mit hohem Wassergehalt (z. B. 10 VoI.-%) vorgenommen wird, führt zur Bildung von Disul-finsäure HC>2S-(CF2)p-S02H. Ohne die Gegenwart von Schwefelsäureanhydrid und bei einem Wassergehalt von weniger als 0,2 Vol.-% erhält man Jodcarbonsäure I-(CF2)p.j-COOH; außerdem wird, wenn die Reduktion nach Zugabe von Wasser und Schwefelsäureanhydrid fortgesetzt wird, diese Jodcarbonsäure in die zweibasische Säure H02S-(CF2)p. j -COOH umgewandelt. Diese Jodcarbonsäuren und Carboxysulfinsäuren sind neue Produkte und bilden als solche einen Teil der vorliegenden Erfindung.
Wenn als Ausgangsstoff Jod-l-perfluoralkyl-2-äthan CjjF^j+iC^CHjI verwendet wird und in Abwesenheit von Schwefelsäureanhydrid und bei einem Wassergehalt von weniger als 0,2 Vol.-% gearbeitet wird, führt die erfindungsgemäße Reduktion zu einer Mischung aus einem Alkohol der Formel ^11^1+1^¾^¾^ und dem entsprechenden Olefin der Formel CnF2n+iCH=CH2, wobei der Mengenanteil an Alkohol umso größer ist, je geringer die angewandte Stromdichte und der Gehalt an Trägerelektrolyt sind. Die Verwendung eines Formamids mit einem höheren Wassergehalt führt zur begleitenden Bildung des entsprechenden Perfluoralkyläthans CnF2n+lC2H5·
Die Erfindung wird anhand der nachstehenden, keineswegs einschränkenden Beispiele näher erläutert
Beispiel 1:
Es wird eine elektrochemische Zelle aus Glas verwendet, die mittels eines Sinterglases mit einer Porosität von 3 oder 4 und einem Durchmesser von 30 mm in zwei Kammern, eine anodische und eine kathodische, mit einem jeweiligen Fassungsraum von 12 und 24 ml getrennt ist. Die beiden Elektroden bestehen aus Kohlenstoff-Fasern und werden jeweils aus 5 cm Faserbart aus 10000 Fasem von 3 |im Durchmesser gebildet.
In die Zelle wird in Mengen von 11 ml in die Anodenkammer und 16 ml in die Kathodenkammer eine Mischung eingebracht, die aus 22,5 ml Dimethylformamid, 2,5 ml Wasser, 0,1 g Lithiumchlorid, 5 μΐ Allylalkohol und 4 g Schwefelsäureanhydrid besteht
Dann werden in die Kathodenkammer 11,15 g (0,025 Mol) Perfluorhexyljodid eingebracht und es wird eine Stromstärke von 50 mA angelegt die einer Potentialdifferenz von 12 Volt entspricht.
Die Reduktion wird intensiostatisch durchgeführt Der Katholyt wird mittels eines Magnetstabes konstant bewegt und ein schwacher Strom von gasförmigem Schwefelsäureanhydrid wird in der Anodenkammer während der gesamten Dauer der Elektrolyse aufrechterhalten, um die Diffusion des C^F jgl zu verhindern.
Nach 14 Stunden langer Reaktion (was einer Farad-Ausbeute von 95 % entspricht), wird der Katholyt mit 20 ml einer wässerigen Lösung mit 10 % Schwefelsäure behandelt, dann werden 10 ml Perfluoroktan zugegeben -3-
AT 394 214 B und die organische Phase wird abgetrennt. Nach Abdampfen des Perfluoroktans erhält man 9 g Perfluorhexan-sulfmsäure CgF^SC^H und 0,23 g Perfluorhexansäure C^F^COOH, was Ausbeuten von jeweils 95 % und 3 % entspricht.
Das gleiche Ergebnis wird erzielt, wenn die Elektroden aus Kohlenstoff-Fasern durch glasigen Kohlenstoff in Form von Scheiben von 30 mm Durchmesser ersetzt werden oder das Lithiumchlorid durch eine äquivalente molare Menge Zinkchlorid, Tetrabutylammoniumjodid oder Tetrabutylammoniumperchlorat ersetzt wird oder die Menge an Lithiumchlorid von 0,05 g auf 1 g erhöht wird.
Das gleiche Resultat wird auch erzielt, wenn mit verschiedenen Stromstärken, nämlich 25 mA, 75 mA und 100 mA gearbeitet wird, in welchen Fällen jedoch die Dauer der Elektrolyse jeweils 28 Stunden, 10,5 Stunden und 7 Stunden beträgt.
Aus der nachstehenden Tabelle sind die Ausbeuten an Perfluorhexansulfinsäure und Perfluorhexansäure ersichtlich, die erhalten werden, wenn der Wassergehalt des Elektrolysemediums verändert wird.
Tabelle I
Wassergehalt Ausbeute (%) an: (Vol.-%) C5FnCOOH C6Fi3S02H < 0,2 %(*) 95 2 % 30 65 5 20 75 10 3 95 15 3 95 20 3 95 50 65 60 55 (*) Mit Calciumhydrid dehydratisiertes Dimethylformamid, das darauf einem Stickstoffgasstrom unterworfen wird.
Beispiel 2:
Es wird wie in Beispiel 1 vorgegangen, jedoch in Abwesenheit von Schwefelsäureanhydrid und ohne Zugabe von Wasser, jedoch unter Verwendung von 25 ml mit Cal·^ getrocknetem Dimethylformamid (Katholyt 14 ml, Anolyt 11 ml).
Nach 43 Stunden andauernder Elektrolyse erhält man Perfluorhexansäure C^Fj jCOOH mit einer Ausbeute von 95 %.
Beispiele 3-6:
Es wird wie in Beispiel 1 vorgegangen, der Allylalkohol wird jedoch durch die gleiche Menge Pro-pargylalkohol (Beispiel 3), Jodhydrin CgF^C^-CHI-Ct^OH (Beispiel 4) oder Perfluoroctyl-2-dichlor-l,l-äthylen CgF^-CFtCC^ (Beispiel 5) oder durch 2,5 ml dieser letzteren Verbindung (Beispiel 6) ersetzt
Die Ausbeuten an Perfluorhexansulfinsäure und Perfluorhexansäure sind nachstehend angeführt:
Beispiel 3 Beispiel 4 Beispiel 5 Beispiel 6 C6F13S02H 78 % 72 % 25 % 75 % C5FnCOOH 9 % 15 % 62 % 10 %
Beispiel 7:
Es wird wie in Beispiel 1 vorgegangen, das Dimethylformamid wird jedoch durch die gleiche Menge Formamid oder N-Methylformamid ersetzt
Die Ausbeuten an Perfluorhexansulfinsäure und Perfluorhexansäure sind identisch mit den in Beispiel 1 erzielten. -4-
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BgisBisLS;,
Es wird wie in Beispiel 1 vorgegangen, das Dimethylformamid wird jedoch durch 25 ml Formamid ersetzt und es werden nur 0,5 ml Wasser verwendet
Die Ausbeuten an Perfluorhexansulfinsäure und Perfluorhexansäure betragen in diesem Fall jeweils 75 und 20%.
Beispiel 9:
Es wird wie in Beispiel 1 vorgegangen, das Perfluorhexyljodid wird jedoch durch die gleiche molare Menge an Perfluorbutyljodid oder Perfluoroctyljodid «setzt.
Im ersten Fall wird Perfluorbutansulfinsäure C4F9SO2H und Perfluorbutansäure C3F7COOH mit Ausbeuten von jeweils 95 % und 3 % erhalten. Im zweiten Fall werden Perfluoroktansulfinsäure CgF^SC^H und Perfluoroktansäure C7F15COOH mit den gleichen Ausbeuten erhalten.
Wenn die 22,5 ml Dimethylformamid und die 2,5 ml Wasser durch 25 ml mit Calciumjodid getrocknetem Dimethylformamid (Wassergehalt < 0,2 Vol.-%) ersetzt werden, wird im ersten Fall ausschließlich Perfluorbutansäure und im zweiten Fall ausschließlich Perfluoroktansäure erhalten, wobei die Ausbeuten in beiden Fällen 95 % betragen. Das gleiche Ergebnis wird erzielt, wenn außerdem noch ohne die Gegenwart von Schwefelsäureanhydrid gearbeitet wird.
Beispiel 10:
Es wird eine elektrochemische Zelle aus Glas verwendet, die mittels Sinterglas einer Porosität von 3 oder 4 und einem Durchmesser von 15 mm in eine anodische und eine kathodische Kammer mit einem Fassungsraum von jeweils 3,5 ml und 7,5 ml getrennt wird. Die beiden Elektroden bestehen aus Kohlenstoff-Fasern und werden jeweils von einem Faserbart von 1,5 cm aus 10000 Fasern von 3 μπι Durchmesser gebildet.
In diese Zelle werden 3 ml in die anodische Kammer und 4,5 ml in die kathodische Kammer einer Mischung aus 6,3 ml Dimethylformamid, 0,7 ml Wasser, 0,03 g Lithiumchlorid, 1,5 μΐ Allylalkohol und 1 g Schwefelsäureanhydrid eingebracht.
Dann werden 1,75 g Dijod-l,4-perfluorbutan I(CF2)4I in die Kathodenkammer eingebracht und darauf wird zwischen den beiden Elektroden eine Stromstärke von 5,5 mA angelegt, was einer Potentialdifferenz von 4 Volt entspricht.
Der Katholyt wird mittels eines Magnetstabes gerührt und ein schwacher Strom von gasförmigem Schwefelsäureanhydrid wird während der gesamten Dauer der Elektrolyse in der Anodenkammer aufrechterhalten.
Nach 40 Stunden andauernder Reaktion (was einer Farad-Ausbeute von 95 % entspricht), wird der Katholyt wie in Beispiel 1 beschrieben behandelt. Auf diese Weise erhält man 1,2 g Perfluorbutandisulfinsäure-1,4 : H02S(CF2)4S02H, was einer Ausbeute von 95 % entspricht.
Die RMN 19 F-Kenndaten (Bezug: CClßf) und RMN ΙΗ-Kenndaten (Bezug: Tetramethylsilan) dieser Säure sind folgende: CF2-CF2 : 5 = 125,1 ppm CE2'S02H : δ = 132,5 ppm S02H : δ = 9,8 ppm
Ein analoges Ergebnis, jedoch innerhalb eines kürzeren Zeitraums (9 Stunden) wird durch Anlegen einer Stromstärke von 25 mA erzielt.
Beispiel 11:
Es wird wie in Beispiel 10 vorgegangen, jedoch in Abwesenheit von Schwefelsäureanhydrid und ohne Zugabe von Wasser, jedoch unter Verwendung von 7 ml eines mit CaH2 getrockneten Dimethylformamids (Wassergehalt < 0,2 %).
Nach einer Reaktionsdauer von 36 Stunden und Vakuum-Destillation erhält man eine Säure der Formel I(CF2)3COOH, deren RMN 19 F- und 1H-Kenndaten folgende sind: CE2-I δ = 66,5 ppm CE2-COOH δ = 117,3 ppm CF2-CE2-CF2 : δ = 119,3 ppm COOH δ = 10 ppm mit einer Ausbeute von 65 %. 5-
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Beispiel 12:
Beispiel 11 wird wiederholt, nach 36 Stunden Reaktionsdauer wird jedoch das elektrolytische Medium mit 0,05 g Schwefelsäureanhydrid und 0,7 ml Wasser versetzt, dann wird die Reaktion weitere 27 Stunden fortgesetzt.
Auf diese Weise werden 0,45 g Perfluorbutandisulfmsäure-1,4 und 0,6 g der gemischten Di-Säure mit der Formel H02S(CF2)3C00H erhalten. Die Ausbeuten betragen jeweils 35 % und 60 %.
Die Kenndaten RMN 19F und 1H der Di-Säure H02S(CF2)3-C00H sind folgende:
cf2-coohCF2-CF2-CF2 cf2-so2h so2h COOH δ = 118,1 ppm δ = 122,2 ppm δ = 132,4 ppm δ = 9,8 ppm δ = 9,6 ppm
Beispiel 13:
Es werden die gleiche Zelle und die gleichen Elektroden wie in Beispiel 1 verwendet und in die Zelle wird eine Mischung, die aus 25 ml vorher mit Calciumjodid getrocknetem Dimethylformamid (Wassergehalt < 0,2 Vol.-%), 0,1 g Lithiumchlorid und 5 μΐ Allylalkohol besteht, in Mengen von 11 ml in die Anodenkammer und 14 ml in die Kathodenkammer eingebracht.
In letztere werden 5 g Jod-l-perfluorhexyl-2-äthan CgF^CF^CI^I eingebracht, dann wird zwischen den beiden Elektroden ein Strom von 12 mA angelegt, was einer Potentialdifferenz von 4 V entspricht, gleichzeitig wird der Katholyt mittels eines in der Kathodenkammer vorgesehenen Magnetstabes ständig gerührt.
Nach einer Reaktionsdauer von 69 Stunden wird der Katholyt in 10 ml Perfluoroktan gelöst, dekantiert, die organische Fluorphase wird abgetrennt und mit 20 ml Wasser versetzt. Nach Abdampfen des Perfluoroctans und Destillation bei vermindertem Druck erhält man 2,5 g Perfluorhexyl-2-äthanol C6F13C2H4OH (Kp2Q: 87 °C) und 1,1 g Perfluorhexyl-äthylen C6F13CH=CH2(Kp760:110oC).
Das gleiche Ergebnis wird erzielt, wenn nur 0,01 g Lithiumchlorid verwendet werden. In den nachstehenden Tabellen II und III sind die Produkte und Ausbeuten angeführt, die erhalten werden, wenn Beispiel 13 wiederholt wird und die Stromintensität (Tabelle Π) verändert wird oder die Beschaffenheit der Membran modifiziert wird, die die Kathodenkammer von der Anodenkammer trennt (Tabelle ΙΠ).
Tabelle Π
Betriebsbedingung»!: erhaltene Produkte: I Potentialdifferenz C6Fl3<W>H c6Fi3ch=ch2 12 mA 4 V 68% 32% 20 mA 5 V 55% 45% 35 mA 10 V 50% 50%
Tabelle ΙΠ
Membran erhaltene Produkte: C6F13C2H4OH C6F13CH=CH2 C6F13C2H5 Sinterglas Aluminiumoxid Cellulose poröses Teflon (1μ) 68 % 32 % 60 % 40 % 85 % - 15 % 85 % 15 % -6-
Claims (10)
- AT 394 214 B PATENTANSPRÜCHE 1. Verfahren zur Funktionalisierung von Jodpolyfluoralkanen durch elektrochemische Reduktion, dadurch gekennzeichnet, daß diese Reduktion in einem Formamid-Lösungsmittel an einer Kohlenstoffkathode, gegebenenfalls in Gegenwart von Schwefelsäureanhydrid oder in Gegenwart von Wasser und Schwefelsäureanhydrid, durchgeführt wird.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, in dem das Lösungsmittel Dimethylformamid ist.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, in dem in Gegenwart eines Aktivators gearbeitet wird, der unter Allylalkohol, Propargylalkohol, den Jod-2-perfluoralkyl-3-propanolen und den Dichlor-l,l-perfluoralkyl-2-äthylenen gewählt wird.
- 4. Verfahren nach Anspruch 3, in dem der Aktivator Allylalkohol ist
- 5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, in dem das als Ausgangsstoff verwendete Jodpolyfluoralkan eine Verbindung der Formel CnF2n+rr ist, in der n für eine ganze Zahl von 2 bis 16 steht und die Perfluorkette gerade oder verzweigt sein kann.
- 6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, in dem das als Ausgangsstoff verwendete Jodpolyfluoralkan ein Dijod-a,co-perfluoralkan der Formel HCF2)P-I ist, in der p für eine ganze gerade Zahl von 4 bis 12 steht
- 7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, in dem das als Ausgangsstoff verwendete Jodpolyfluoralkan ein Jod-l-perfluoraIkyI-2-äthan der Formel ist, worin n die in Anspruch 5 angeführte Bedeutung besitzt
- 8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, in dem in Gegenwart von Wasser und Schwefelsäureanhydrid gearbeitet wird, wobei der mengenmäßige Anteil des Wassers 70 Vol.-% nicht übersteigt und vorzugsweise weniger als 30 Vol.-% bezogen auf die Lösungsmittelmischung beträgt.
- 9. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 8, in dem die Konzentration des Mediums an Aktivator zwischen 0,02 und
- 10 Vol.-% bezogen auf die Lösungsmittelmischung variiert -7-
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