<Desc/Clms Page number 1>
Die Erfindung bezieht sich auf ein Stützbauwerk für einen Hang, Damm od. dgl., beispielswei- se zum Schutz von Verkehrswegen und Siedlungen im Bereich steiler, rutschgefährdeter Hänge oder bei Einschnitten, Dammbauten u. dgl., bei dem dem abzustützenden Erdboden eine Wand vorgesetzt ist, welche aus im Verband verlegten Bauelementen besteht, bei dem die die Wand bildenden Bau- elemente vorzugsweise Betonfertigteile sind, bei dem zwischen der Wand und dem Erdboden Hinterfül- lungsmaterial vorhanden ist, bei dem die Bauelemente der Wand an Anker angeschlossen sind, wel- che in das Hinterfüllungsmaterial hineinragen, bei dem die Anker übereinander angeordneter Bau- elemente der Wand jeweils in lotrecht verlaufenden Ebenen sich befinden, bei dem jeder Anker eine obere zugfeste Einlage und eine untere zugfeste Einlage aufweist,
welche durch einen Faltteil miteinander verbunden sind, bei dem bei jedem Anker die obere zugfeste Einlage und die untere zugfeste Einlage im Hinterfüllungsmaterial waagrecht verlaufen, bei dem bei jedem Anker der Falt- teil an den luftseitigen Enden der beiden zugfesten Einlagen angeordnet ist und zu den bergseiti- gen Enden hin gefaltet ist, bei dem bei jedem Anker der Faltteil zumindest einen Teil eines Bauele- menetes der Wand umschliesst und bei dem bei jedem Anker die obere zugfeste Einlage und die untere zugfeste Einlage allseitig vom Hinterfüllungsmaterial umschlossen ist.
Derartige Stützbauwerke wurden z. B. durch die GB-PS Nr. 437, 789 oder die DE-OS 2132820 be- kannt. Bei diesen bekannten Lösungen sind die Einlagen einzeln übereinander angeordnet, wobei die einzelnen Einlagen parallel zueinander verlaufen.
Anderseits haben sich aus Einzelementen, insbesondere aus Betonfertigteilen bestehende Stützbauwerke schon sehr bewährt ; wenn solche Bauwerke eine gegliederte Struktur aufweisen und an ihren Sichtseiten das Hinterfüllungsmaterial in einem hohen Flächenanteil offen zutagetritt, kann dieses Material in den Böschungen der offenen Bereiche bepflanzt und begrünt werden und dies trägt erfolgreich dazu bei, dass solche gegliederte Stützbauwerke sehr umweltfreundlich sind, zumal sie infolge ihrer Struktur auch ein hohes Schallschluckvermögen besitzen. Davon abgesehen sind solche Stützbauwerke dank ihrer Zusammenfügung aus formschlüssig miteinander zu einem Verband vereinigten Einzelteilen sehr zäh und sie sind zu gewissen geringen Formänderungen fähig, ohne dass sie dadurch zerstört oder beschädigt werden.
Dadurch können solche an einem Verband von Fertigteilen bestehende Stützbauwerke örtlichen Überanspruchungen leichter standhalten als völlig starre Bauwerke.
Bei einer ungünstigen Beschaffenheit des Hinterfüllungsmaterials und bei einer sich daraus ergebenden hohen örtlichen Beanspruchung muss bei solchen Stützbauwerken allerdings mit einem unter Umständen erheblichen Kostenaufwand, z. B. durch Verspannung, mittels Erdankern usw., dafür gesorgt werden, dass keine Verlagerungen des Hinterfüllungsmaterials eintreten, die das Gefüge des aus Einzelelementen bestehenden Verbandes gefährden.
Die Erfindung stellt es sich nun zur Aufgabe, die beiden oben erläuterten Systeme in einer umweltfreundlichen, gefälligen und auch statisch günstigen Kombination zu einem Bauwerk zu vereinen, das bei voller Gewährleistung eines sicheren Zusammenhaltes auch ein ansprechendes Äusseres aufweist, wobei die Vorzüge beider Systeme ohne Beeinträchtigung voll zur Geltung gebracht, deren Nachteile jedoch vermieden sind, u. zw. ohne nennenswerten Mehraufwand für konstruktive Sicherungsmassnahmen.
Erfindungsgemäss wird dies bei einem Stützwerk der eingangs erwähnten Art dadurch erreicht, dass jeweils die obere zugfeste Einlage eines Ankers am bergseitigen Ende des Ankers mittels eines zusätzlichen Faltteils, welcher zum luftseitigen Ende hin gefaltet ist, an die untere zugfeste Einlage des darüber angeordneten Ankers angeschlossen ist und dass die zusätzlichen Fallteile vom Hinterfüllungsmaterial allseitig umschlossen sind. Durch diese Massnahme wird ein hohes Mass an Dehnbarkeit der Verankerung des Stützbauwerkes erreicht.
Dadurch ergibt sich der Vorteil, dass die Hinterfüllung, deren Formänderungstendenzen durch die Einlagen zumindest stark verringert und bei Wahl eines geeigneten Materials für diese Einlagen auf ein Minimum beschränkt werden können, auf den Verband der wandbildenden Einzelelemente keine dessen Zusammenhalt gefährdende Beanspruchungen auszuüben vermag.
Solcherart schirmt dieser Elemente-Verband, der nicht besonders stark bemessen zu sein braucht, formgerecht und zuverlässig mit einer ansprechend gestaltbaren gegliederten Sichtfläche die Hinterfüllung nach aussen ab ; er kann seiner umweltfreundlichen Funktion als Träger einer Bepflanzung und als Schallschutz gerecht werden und ist dank der Ein-
<Desc/Clms Page number 2>
lagen innig und lösbar mit an seine Rückseite unmittelbar anschliessendem Material der Hinterfüllung vereint, dessen Einlagen völlig unsichtbar bleiben.
Weiters ergibt sich auch durch diese Massnahme eine innige Verbindung und Verknüpfung der Wand mit dem Hinterfüllungsmaterial sowie eine gleichzeitig damit erzielte rutschfeste Halterung des letzteren.
Die in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiele sollen das Wesen der Erfindung veranschaulichen, u. zw. zeigt das Schema der Fig. 1 das Prinzip dieser Erfindung, die Fig. 2 ist ein Vertikalschnitt durch eine erfindungsgemässe Stützmauer, Fig. 3 ein Ausschnitt aus dieser Mauer in grösserem Massstab, die Fig. 4 wieder ein Vertikalschnitt durch eine andere Ausführungsform, die Fig. 5 eine Draufsicht auf ein Bauwerk.
Gemäss Fig. 1 sind die Einlagen --1--, die das Hinterfüllungsmaterial --2-- eines Stützbauwerkes durchsetzen, in der diesem Material --2-- vorgesetzten Wand --3-- verankert, wobei im oberen bzw. im unteren Teil der Fig. 1 jeweils angedeutet ist, dass sich eine Einlage--l-mehr oder weniger weit in die Wand --3-- hinein erstrecken kann, um darin an der Vorder- oder Hinterseite der Wand in ihr verankert zu werden. Besteht eine solche Wand --3-- beispielsweise aus Fertigteilen, dann könnte das Flächengebilde entweder Ausnehmungen solcher Fertigteile durchsetzen oder solche Fertigteile umschlingen.
Was nun die Verankerung solcher Einlagen bzw. Anker --1-- in der Wand --3-- anlangt, zeigen die Fig. 2 und 3 als Ausführungsbeispiele wandbildende Betonfertigteile --4-- mit einem im Längsverlauf etwa winkelförmigen Profil. An ihren beiden Enden besitzen diese Fertigteile --4-je einen Auflagerblock --5--, etwa einen Quader, mit ebenen Lagerflächen. Diese Auflagerblöcke - liegen über druckverteilende, elastische Zwischenlagen --5'--, die für eine gewissermassen gelenkige Verbindung sorgen, im Verband aufeinander. Die Fertigteile --4-- sind in diesem Verband schachbrettartig gegeneinander in Längsrichtung versetzt, so dass in jeweils jedem zweiten Feld des Fertigteilverbandes das Hinterfüllungsmaterial --2-- mit einer Böschung --6-- zutagetritt
EMI2.1
dadurch von örtlichen Überbeanspruchungen wenig gefährdet.
Die Anker-l-erstrecken sich in das Hinterfüllungsmaterial bestehen-beispiels- weise-aus einer Einlage, die im Zickzack verlegt ist und Ausnehmungen --4'-- der liegenden Schenkel der Fertigteile --4-- durchsetzt. Dabei ist die obere zugfeste Einlage --1'-- eines Ankers --1-- am bergseitigen Ende des Ankers mittels eines zusätzlichen Faltteils --9--, welcher zum luftseitigen Ende hin gefaltet ist, an die untere zugfeste Einlage --1"-- des darüber angeordneten Ankers angeschlossen. Dabei sind die zusätzlichen Faltteile --9-- vom Hinterfüllungsmaterial allseitig umschlossen.
Die Fig. 4 zeigt im Schnitt eine Wand, die als sogenanntes Raumgitter aus formschlüssig mit-
EMI2.2
richteten Binderelementen --8--. Die Anker-l-umschlingen beispielsweise jeweils ein Paar übereinanderliegender hinterseitiger Läuferelemente --7-- dieses Fertigteilverbandes und werden dadurch an dieser Wand --3-- verankert.
Die Fig. 5 stellt schliesslich eine Draufsicht auf ein erfindungsgemässes Stützbauwerk dar, dessen Anker-l--aus einzelnen nebeneinander verlaufenden Bahnen bestehen, die mit Horizontalabständen voneinander die Hinterfüllung --2-- durchsetzen.
Wie schon erwähnt, eignet sich - wegen seiner geringen Bruchdehnung - insbesondere Polyestergewebe für die Herstellung der Einlage --1--, doch können durchaus auch andere Materialien für die Herstellung dieser Einlage Verwendung finden.