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Gegenstand der Erfindung ist ein Türscharnier mit Einstellanordnung zur Seiten- und
Höheneinstellung eines Türflügels zu einem Korpus, bestehend aus einem Eingelenkscharnier mit einer am Korpus befestigten Anschraubplatte, an der in Seiten- und Höheneinstellrichtung einstellbar das eine Ende eines Tragarmes angeordnet ist, dessen anderes freies Ende schwenkbar einen Scharnierstift umgreift, der in einem im Türflügel eingelassenen Scharniertopf befestigt ist.
Eine solche Seitenverstellung wird bei Eingelenkscharnieren in Verbindung mit Türflügeln dazu verwendet, dass die senkrechten Kanten des Türflügels genau senkrecht eingestellt werden können, wobei davon ausgegangen wird, dass an einem Türflügel stets zwei Eingelenkschanrniere im Abstand voneinander angeordnet sind.
Aus der US-PS Nr. 3, 977, 042 ist ein Scharnierarm bekannt mit einer Seiten- und Höhenein- stellung eines Türbügels und aufschiebbar auf eine korpusseitige Anschraubplatte. Diese Ausge- staltung weist mehrere Gelenke zwischen Bandarm und Scharniertopf auf. Zur Seiteneinstellung wird eine Klemmplatte mittels zwei Schrauben gelöst, wodurch der Scharnierarm auf der Grund- platte nach der Seite verschiebbar und anschliessend wieder feststellbar ist. Der Scharnierarm gleitet demzufolge nach dem Öffnen aus der Grundplatte heraus und muss von Hand in der Position gehalten werden. Ein Verstellen eines genau definierten Stückes ist daher sehr schwierig. Ein weiterer Nachteil ist, dass zur Höheneinstellung eine dritte Schraube gelöst werden muss, wobei wieder ein unkontrolliertes Verschieben der Höhe zwischen Scharnierarm und Zwischenplatte stattfindet.
Durch die DE-OS 2942524 wieder ist ein Zweigelenkscharnier, d. h. ein Scharnier mit mehreren Gelenken bekanntgeworden. Eine Einstellschraube gestattet wohl die kontinuierliche Seiteneinstellung, indem der Scharnierarm durchgebogen wird, eine Einstellung in der Höhe ist nicht vorgesehen.
In der DE-OS 2542162 ist ein Eingelenkscharnier beschrieben, welches höhen- und kontinuierlich seiteneinstellbar ist. In ähnlicher Weise ist in der OE-OS 2723850 gezeigt, wie ein Eingelenkscharnier nach der Höhe, nach der Tiefe und nach der Seite einstellbar ist, wobei die Seiteneinstellung ebenfalls kontinuierlich durch eine Schraube erfolgen kann. Die Einstellung nach der Höhe und nach der Tiefe geschieht durch Lösen einer andern Klemmschraube, indem der Formschluss zwischen dem Klemmteil und dem Scharnierarm gelockert wird, so dass in den Führungsrillen beider Teile wohl umgerastet, nicht aber kontinuierlich verstellt werden kann.
Ausserdem ist von Nachteil, dass die Seiteneinstellung zuerst erfolgen sollte, und zwar bei leichter gelöster Klemmschraube. Beim Festziehnen dieser Klemmschraube soll eine Verstellung nach der Seite vermieden werden.
Das besondere Problem stellt sich daher aus der Forderung, dass eine Einstellung in der Seiteneinstellungsrichtung unabhängig von einer Einstellung in der Höhenverstellungsrichtung vorgenommen werden soll. Beim Lösen und Einstellen der einen Einstellanordnung, z. B. der Einstellanordnung für die Seitenverstellung, soll die Einstellanordnung zur Höheneinstellung nicht verändert werden. Vielmehr soll ein dauernder, kraftschlüssiger Kontakt aufrechterhalten werden, so dass die Einstellung der einen Verstellungsrichtung unabhängig von der Einstellung in die andere Verstellungsrichtung erfolgen kann.
Aufgabe ist es, ein eingangs genanntes Eingelenkscharnier so weiter zu bilden, dass eine kontinuierliche Einstellung in Seitenverstellungsrichtung verändert wird. Umgekehrt soll auch die Höheneinstellung verändert sein, ohne dass die Seiteneinstellung verändert wird. Die Seiteneinstellung soll hiebei kontinuierlich möglich sein.
Zur Lösung der gestellten Aufgabe ist die Erfindung dadurch gekennzeichnet, dass der Tragarm dadurch in Seiteneinstellungsrichtung einstellbar ist, dass er mit einer vom Tragarm abragenden Mitnehmernase in den Einstellbereich einer axial in Seiteneinstellrichtung einstellbaren Einstellschraube greift, die in einer Gewindebohrung in der Anschraubplatte sitzt.
Wesentliches Merkmal ist also, dass die kontinuierliche Seiteneinstellung über eine Einstellschraube erfolgt, die kraftschlüssig mit dem Tragarm verbunden ist. Mit der axialen Einstellung der Einstellschraube in Seitenverstellungsrichtung wird gleichzeitig der Tragarm in axialer Richtung, bezogen auf die Anordnung der Einstellschraube, mitgenommen, wobei die Längsachse
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des Tragarmes und die Längsachse der Einstellschraube in Seiteneinstellrichtung weilen.
Eine besonders günstige Mitnahme des Tragarmes bei der axialen Verstellung der Einstell- schraube ergibt sich nach dem Gegenstand des Anspruches 2, dadurch dass die Mitnehmernase seitlich in eine radiale Ringnut der Einstellschraube eingreift.
Hiedurch erfolgt eine Mitnahme der Mitnehmernase in axialer Richtung der Einstellschraube bei Einstellung derselben. Es ist aber gleichzeitig auch noch eine Höheneinstellung, unabhängig von der Seiteneinstellung, möglich, denn die Höheneinstelleinrichtung ist senkrecht zur Seiten- einstellung ausgerichtet. Bei der Höheneinstellung wird die Mitnehmernase etwa tangential zur
Ringnut verstellt, wobei die Breite der Mitnehmernase wesentlich kleiner ist als der äussere
Durchmesser der Ringnut. Hiedurch ist es bei einem Ausführungsbeispiel der Erfindung möglich, einen Höheneinstellbereich von etwa +/- 2 mm zu gewährleisten, wobei die Höheneinstellung auf Grund der Verschiebung der Mitnehmernase in der radialen Ringnut parallel zu den Be- grenzungsflächen der Ringnut - unabhängig von der Seiteneinstellung - erfolgt.
In einem andern Ausführungsbeispiel ist es gemäss dem Gegenstand des Anspruches 3 vor- gesehen, dass die Mitnehmernase seitlich in das Gewinde einer anders ausgebildeten Einstellschraube eingreift.
Die nach diesem Ausführungsbeispiel vorgesehene Einstellschraube weist ein Flachgewinde auf, in das die Mitnehmernase eingreift und bei axialer Verstellung der Einstellschraube ebenfalls in axialer Richtung mitgenommen wird. In gewissen Grenzen ist auch hier eine Höheneinstel- lung - unabhängig von der Seiteneinstellung-möglich ; das hängt von dem gewünschten Höhen- einstellbereich und von der vorgegebenen Steigung des Gewindes der Einstellschraube ab.
Im folgenden wird die Erfindung an Hand von lediglich einem Ausführungsbeispiel näher erläutert.
Hiebei gehen aus den Zeichnungen und ihrer Beschreibung weitere erfindungswesentliche
Merkmale und Vorteile der Erfindung hervor. Es zeigen : Fig. 1 einen Horizontalschnitt durch ein Möbelteil mit Türflügel und Korpus mit darin angeordnetem Eingelenkscharnier nach der
Erfindung, Fig. 2 einen Schnitt gemäss der Linie II-II in Fig. 1, die Fig. 3 eine Detaildarstellung teilweise im Schnitt einer zweiten Ausführungsform für die Ausbildung der Einstellschraube und
Fig. 4 schematisiert gezeichnete Darstellung des Eingriffs der Einstellschraube nach Fig. 3 in die Mitnehmernase des Tragarmes.
In der Fig. 1 ist die linke Ecke eines Korpus --2-- dargestellt, an dem schwenkbar über das gezeigte Eingelenkscharnier ein Türflügel-l--ansetzt. Das Eingelenkscharnier ist hiebei mit seinem Scharniertopf --23-- versenkt in der Innenseite des Türflügels --1-- eingelassen.
Die Befestigung an der gegenüberliegenden Seite (am Korpus--2--) erfolgt über eine Anschraubplatte --29--, die über nicht näher dargestellte Befestigungsschraube an der Aussenseite des Korpus --2-- angeschraubt ist. An der Anschraubplatte ist einstellbar in Höheneinstellrich- tung --55-- und Seiteneinstellrichtung --56-- ein Tragrarm --31-- angeordnet, der eine abgekröpfte Formgebung aufweist und mit seinem abgebogenen Ende einen fest mit dem Scharniertopf --23-- verbundenen Scharnierstift --9-- umgreift.
Der Tragarm --31-- ist hiebei mit seinem einen Ende schwenkbar auf dem Scharnierstift --9-- gelagert, so dass der Türflügel --1-- in Pfeilrichtung --54-- geöffnet werden kann und er dann etwa im Winkel von 900 (oder auch 120 ) zum Korpus --2-- steht.
Das Öffnen und Schliessen des Scharniertopfes --23-- erfolgt unter der Kraft einer Schliessdruckvorrichtung, von der in den Zeichnungen Fig. 1 und 2, die Schraubenfedern --4--, sowie in Fig. 1 das federbeaufschlagte Druckstück und die Schliesskurve am Tragarm --31-sichtbar sind.
Zur Funktion der Schliessdruckvorrichtung sei so viel angemerkt, dass jede Schraubfe- der --4-- auf ein in axialer Richtung federbelastetes Druckstück wirkt, das mit seiner Spitze an einer am Tragarm --31-- ausgebildeten Steuerkurve abgleitet. Die Steuerkurve ist so ausgebildet, dass in Schliessrichtung gemäss Fig. 1 und 2 der Scharniertopf --23-- unter der Kraft der Schraubenfeder --4-- geschlossen gehalten wird, dass während des Öffnungsvorganges keine Kraft auf die Steuerkurve ausgeübt wird und dass gegebenenfalls in Offenstellung eine weitere Raststellung vorgesehen ist, welche den Scharniertopf federbelastet in Offenstellung hält.
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Die Seiteneinstellrichtung nach Fig. 1 und 2 ist nach der Erfindung dadurch gegeben, dass in einer Ausnehmung --69-- der Anschraubplatte --29-- eine Einstellschraube --61-- angeordnet ist, die an den Kopf anschliessend eine Ringnute --62-- aufweist, die in einen Schaft --63-- vergrösserten Durchmessers übergeht. Der Schaft --63-- weist ein Aussengewinde auf, das in einer Gewindebohrung --64-- der Anschraubplatte --29-- eingreift.
In die Ringnute --62-- greift die aus der Fläche des Tragarmes --31-- herausragende Mitnehmernase --65-- ein. Mit Einstellung der Einstellschraube --61-- in axialer Richtung (Seiteneinstellrichtung --56--) wird damit gleichzeitig die Mitnehmernase --65-- gleichfalls in Pfeilrichtung 56 mitgenommen und der Tragarm --31-- wird ebenfalls in Seiteneinstellrichtung --56-- verstellt, vorausgesetzt, dass eine Klemmschraube --40-- vorher gelöst wird, die über ein Klemmstück-66-den Tragarm-31-gegen die Anschraubplatte-29--presst.
Mit der Verstellung der Einstellschraube --61-- in der Seiteneinstellrichtung --56-- gleiten gleichzeitig die am Tragarm --31-- angeordneten Führungsrillen --67-- in zugeordneten Führungsrillen --68-- der Anschraubplatte --29-- entlang.
Diese Führungsrillen --67, 68-- sind mit ihren Längsachsen in der Seitenstellrichtung --56-ausgerichtet. Hiedurch ist gewährleistet, dass mit der Einstellung in Seiteneinstellrichtung nicht eine Verstellung in Höheneinstellrichtung --55-- erfolgt.
Die Höheneinstellrichtung wird nun an Hand der Fig. 2 erläutert. Hiezu wird die Klemmschraube --40-- wieder gelöst, u. zw. soweit, dass die Führungsrillen --67, 68-- ausser Eingriff miteinander geraten und der Tragarm nun durch Aufbringung einer Kraft auf den Türflügel-l- in Höheneinstellrichtung --55-- frei verschoben werden kann. Die Verschiebung gelingt dadurch, dass die Klemmschraube --40--, welche in einer Gewindebohrung --41-- in der Anschraubplatte --29-- sitzt, ein Langloch --48-- im Tragarm --31-- durchgreift, wobei die Längsrichtung des Langloches in der Höheneinstellrichtung --55-- ausgerichtet ist.
Nach dem erwähnten Lösen der Klemmschraube --40-- um ein solches Mass, dass die Führungs- rillen --67, 68-- ausser Eingriff geraten, ist es dann möglich, den Tragarm --31-- in Höhen- einstellrichtung --55-- frei zu verschieben. Gleichzeitig wird die Mitnehmernase --65-- des Tragarmes tangential der Ringnut --62-- verschoben, wobei die Verschiebung nur um einen
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--62--Fig. 3 und 4 zeigen eine andere Ausführungsform einer Einstellschraube --71-- für die Seiteneinstellung. In Fig. 3 und 4 weist die Einstellschraube --71-- ein Gewinde --72-- auf, das unmittelbar in die Mitnehmernase --65-- des Tragarmes --31-- eingreift.
Nach dem Lösen der Klemmschraube --40-- wird mit Drehung der Einstellschraube --71-die Mitnehmernase --65-- unmittelbar mit dem Gewinde --72-- mitgenommen, wodurch demzufolge ebenfalls eine Einstellung in Seiteneinstellrichtung --56-- erfolgt. Je nach Art des Gewindes --72-- der Einstellschraube --71-- (Dreipunktgewinde, Dreiecksgewinde, Flachgewinde) ist auch die Einstellung in Höheneinstellrichtung --55-- um einen gewissen Betrag möglich, ohne dass dabei die Seiteneinstellung verändert wird.
Der wesentliche Vorteil der Erfindung besteht darin, dass eine kontinuierliche und stufenlose Einstellung in Seiteneinstellrichtung --56-- erfolgt, ohne dass dabei die Höheneinstellung betroffen ist. Die Einstellung der Höhe und der Seite erfolgt also unabhängig voneinander, wobei bei einer Seiteneinstellung stets der kraftschlüssige Kontakt des Tragarmes mit der Einstellschraube in Höheneinstellrichtung --55-- erhalten bleibt und umgekehrt.
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