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Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Aufnahme der Kennlinie von Strömungsmessern, insbesondere von Heisswasser- und Wärmemengenzählern, bei der zwei Messzweige vorgesehen sind, in denen die zu prüfenden Strömungsmesser angeordnet sind, und die Messzweige über
Ventile mit einem Druckzylinder verbunden sind.
Aus der DE-OS 2918051 ist eine Vorrichtung zur Bestimmung der Charakteristik eines Strömungs- messers bekannt. Diese Vorrichtung besteht im wesentlichen aus einem Zylinder und einem Kolben, der pneumatisch gesteuert wird. In Strömungsrichtung gesehen nach dieser Vorrichtung, die als Kontrollgerät fungiert, ist dann der zu prüfende Strömungsmesser angeordnet, dem dann noch ein Sperrventil in Reihe nachgeschaltet ist. Abgesehen davon, dass mit dieser Vorrichtung eine Prüfung von Heisswasser-bzw. Wärmemengenzählern in betriebsähnlicher Situation nicht möglich ist, ist auch eine rationelle Prüfung der Flüssigkeitszähler nicht gegeben.
Die eingangs erwähnte Einrichtung zur Aufnahme der Kennlinie eines Flüssigkeitszählers ist aus der AT-PS Nr. 287338 bekannt und besteht darin, dessen Ansprechvermögen mittels eines ballistischen Kontrollgerätes zu vergleichen. Das ballistische Kontrollgerät weist einen Kolben auf, der sich synchron mit dem durch den Flüssigkeitszähler fliessenden Medium bewegt. Durch
Messung der vom Kolben für die Zurücklegung einer vorgegebenen Strecke im Zylinder benötigten
Zeitspanne kann eine mittlere Strömungsgeschwindigkeit berechnet werden, die dazu benutzt wird, die Kennlinie des Strömungsmessers zu bestimmen. Mit dieser Einrichtung können aber keine Heisswasserzähler geprüft werden.
In der US-PS Nr. 3, 492, 856 ist ein weiteres ballistisches Strömungsgerät beschrieben, bei dem der Kolben einen durchgehenden Kanal hat und ein als Ventil dienender Stöpsel vorgesehen ist, der den Kanal abdichtet, wenn das Ventil geschlossen ist. Das Ende eines um eine Trommel gewickelten Seils ist an dem Ventil befestigt, um den Kolben vor einer Messung an einer stromaufwärtigen Stelle festzuhalten und ihn freizugeben, wenn die Messung beginnt bzw. den Kolben wieder in die Ursprungslage zu bewegen.
Ferner sind auch ballistische Durchfluss-Kalibratoren bekannt, die eine andere Richtung auf dem Gebiet der Durchflusskalibrierung präsentieren. So weisen diese Kalibratoren einen Kolben in einem Zylinder auf, der als Trennung zwischen dem Druckgas und der verdrängten Test-Flüssigkeit wirkt. Zur Messung wird bei diesen Geräten eine fortgesetzte elektrische Impulsserie verwendet, bei welcher jeder Impuls ein extrem kleines, aber präzises Flüssigkeitsvolumen darstellt.
Ein weiteres bekanntes Verfahren zur Bestimmung der Charakteristik eines Flüssigkeitszählers besteht darin, dass beim Prüfvorgang die Flüssigkeit den Prüfling durchströmt und eine in Reihe geschaltete Molchkalibrierstrecke. Bei Beginn der Prüfung wird der Molch aus einer Art Magazin in die Rohrstrecke eingegeben, von der Prüfflüssigkeit durch diese durchgeführt und anschlie- ssend aus der Rohrstrecke entfernt und ins Magazin zurückgegeben. Dabei betätigt der Molch am Beginn und Ende der Messstrecke die Signalgeber. Der Zeitunterschied zwischen Anfangsund Endsignal ist die Prüfzeit, während der die vom Prüfling abgegebenen Impulse gezählt werden.
Da jedem Impuls ein bestimmtes Volumen zugeordnet ist, erhält man durch Vergleich des gezählten Volumens mit dem bekannten konstanten Volumen der Molchkalibrierstrecke den Faktor, welcher zur Korrektur der Messergebnisse des Prüflings verwendet werden kann. Auf Grund ihrer Bauart unterscheidet man Einwegstrecken und Zweiwegstrecken.
Ferner ist aus der EP-OS 28568 eine Kalibriervorrichtung für Flüssigkeitszähler bekannt, die insbesondere für Flüssiggas einsetzbar ist. Diese Einrichtung weist einen doppeltwirkenden Kolben auf.
Alle oben aufgezeigten, bekannten Vorrichtungen und Verfahren brachten bei ihrer Anwendung keine befriedigenden Ergebnisse, vor allem nicht bei der Bestimmung der Kennlinie von Heisswas- ser-und Wärmemengenzählern.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Einrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, die die Heisswasser-und Wärmemengenzähler in einer betriebsähnlichen Situation verlässlich prüft und die auch vom wirtschaftlichen Standpunkt aus optimal ist.
Die erfindungsgemässe Vorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, dass der Druckzylinder einen an sich bekannten doppelt wirkenden Kolben aufweist, dass jede der durch den Kolben getrennten Druckzylinderkammern einen Messzweig speist, so dass bei jeder Kolbenbewegung in
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niveau gehalten wird, weisen sowohl der Druckzylinder-l-als auch der Druckzylinder --20-einen Heizmantel --30 bzw. 31-- auf. Mit den Pfeilen --32, 33 bzw. 34, 35-- sind die Anschlüsse an den Druckzylinder --1 bzw. 20-- für die Eingänge bzw. Ausgänge in bzw. aus den Heizmän- teln --30, 31-- dargestellt. Darüber hinaus wird auch ein heisses Medium durch die Durchgangsbohrungen --13 bzw. 26-- der Kolben --7 bzw. 23-- geleitet.
Ein Abkühlen des Prüfmediums durch die Bewegung der Kolben --7, 23-- wird dadurch verhindert.
Die Wirkungsweise der Vorrichtung zur Bestimmung der Kennlinie von Strömungsmessern wird wie folgt erläutert :
Durch die Bewegung des Kolbens --7-- wird entsprechend der Bewegung das heisse Medium zum Prüfen der Strömungsmesser --4-- entweder durch den Messzweig --2-- oder den Mess-
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Mediums genau definiert werden kann, ist die Aufnahme der Kennlinie jedes Strömungsmessers möglich.
Sinngemässe Umschaltungen der Ventile bei Umkehrung der Kolbenbewegung ergeben dann den Durchfluss des heissen Prüfmediums für den andern Messzweig.
Wie bereits erwähnt, wird für die Prüfungen der Strömungsmesser --4-- im unteren Messbe- reich der Druckzylinder --20-- herangezogen.
Damit nun keine Fehlmengen in die Messung eingehen, besitzt der Kolben --7-- bzw. der Kolben --23-- drei Kolbenringe --S, 9,10 bzw. 27--. Überdies weist der Kolben-7- zwischen den Kolbenringen-8, 9 und 9, 10-- je eine Ringkammer --14 bzw. 15-- auf. In diese Ringkammern --14, 15-- wird über den Druckzylinder --20-- ebenfalls ein heisses Medium gedrückt. Bewegt sich nun der Kolben --23-- bei Messungen mit dem Kolben --7--, so ist das
System nicht absolut dicht. Bei einer absoluten Dichtigkeit des Systems und unter der Voraussetzung, dass in den Ringkammern --14, 15-- der gleiche Druck herrscht wie im Druckzylin- der --1--, kann keine Fehlmenge entstehen.
Anschliessend kann also festgestellt werden, dass die Heisswasser- und Wärmemengenzähler mit der oben beschriebenen Vorrichtung in einer betriebsähnlichen Situation verlässlich geprüft werden. Auch vom wirtschaftlichen Standpunkt aus gesehen arbeitet diese Vorrichtung optimal.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Einrichtung zur Aufnahme der Kennlinie von Strömungsmessern, insbesondere von Heisswasser-und Wärmemengenzählern, bei der zwei Messzweige vorgesehen sind, in denen die zu prüfenden Strömungsmesser angeordnet sind, und die Messzweige über Ventile mit einem Druckzylinder verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, dass der Druckzylinder (1) einen an sich bekannten doppelt wirkenden Kolben (7) aufweist, dass jede der durch den Kolben (7) getrennten Druckzylinderkammern einen Messzweig (2 bzw. 3) speist, so dass bei jeder Kolbenbewegung in einer Richtung ein Messzweig (2 oder 3), bei jeder Kolbenbewegung in entgegengesetzter Richtung der jeweils andere Messzweig (3 oder 2) durchströmbar ist, wodurch sich das Medium bei der Prüfung in einem geschlossenen System bewegt.