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AT267751B - Verfahren zur Herstellung eines atmungsfördernden Präparates - Google Patents

Verfahren zur Herstellung eines atmungsfördernden Präparates

Info

Publication number
AT267751B
AT267751B AT696266A AT696266A AT267751B AT 267751 B AT267751 B AT 267751B AT 696266 A AT696266 A AT 696266A AT 696266 A AT696266 A AT 696266A AT 267751 B AT267751 B AT 267751B
Authority
AT
Austria
Prior art keywords
preparation
protein
human
blood
product
Prior art date
Application number
AT696266A
Other languages
English (en)
Original Assignee
Solco Basel Ag
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Solco Basel Ag filed Critical Solco Basel Ag
Application granted granted Critical
Publication of AT267751B publication Critical patent/AT267751B/de

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  • Medicines Containing Material From Animals Or Micro-Organisms (AREA)
  • Medicinal Preparation (AREA)
  • Medicines Containing Antibodies Or Antigens For Use As Internal Diagnostic Agents (AREA)

Description

   <Desc/Clms Page number 1> 
 



  Verfahren zur Herstellung eines atmungsfördemden Präparates 
Es ist   z. B.   aus der Schweizer Patentschrift Nr. 365483 ein   atmungsfördemdes   Präparat bekannt, welches derart hergestellt wird dass man Blut oder Blutplasma oder Blutzellen insbesondere junger Tie- re durch enzymatischen Abbau und/oder durch Behandlung mit einem niedermolekularen Alkohol oder mit Säuren enteiweisst. 



   Dieses Präparat enthält lediglich niedermolekulare Substanzen mit einem Atomgewicht von maxi- mal etwa 3000 ; es ist   eiweiss-und aliergenfrei   und enthält auch keine   Blutgruppen-Partialantigene.   Mit irgendeinem bisher bekannten Wirkstoff ist das Präparat nicht identisch ; es konnte nachgewiesen werden, dass die analytisch nachgewiesenen Substanzen, die im Blut vorhanden sind und selbstverständlich als niedermolekular in dieses Präparat übergehen müssen, wie Aminosäuren, Zucker und Derivate, Spurenelemente usw. nichts mit dem eigentlichen aktiven Wirkungsprinzip zu tun haben.

   Als Test für den Nachweis dieses Prinzips dient die von Warburg beschriebene Technik der Sauerstoff-Aufnahme von isolierten Geweben, Gewebs-Homogenaten, Mitochondrien usw., mit deren Hilfe nachgewiesen werden konnte, dass keine bisher bekannte Substanz die atmungsfördernde Wirkung des in der genannten Patentschrift beschriebenen Prinzips erreicht. DieWirksamkeit des in der zitierten Patentschrift beschriebenen Präparates konnte durch Erhitzen auf 1000C für 10 bis 20 min teilweise zerstört werden ; der übrigbleibende Anteil des Wirkungsprinzips wirkt jedoch überraschenderweise in der Warburg-Apparatur vorwiegend nur dann, wenn Mitochondrien, Homogenate, auch Hefen und aerobe Bakterienstämme als Testorganismen benutzt wurden ; wenn jedoch isolierte Organe in Grenzschnittdicke, z. B.

   Ratten-oder Mäusezwerchfell, isolierte, aber sonst intakte Muskeln, wie der Musculus soleus der Ratte, der ebenfalls etwa Grenzschnittdicke besitzt, benutzt werden, nicht. Der thermolabile Anteil des Präparates war umso leichter zerstörbar, je saurer die Reaktionsflüssigkeit war, in der die Erhitzung stattfand. 



   Überraschenderweise wurde nun gefunden, dass sowohl die Wirkung auf den intakten Muskel in Grenzschnittdicke als auch auf den isolierten Meerschweinchendarm in der Magnus-Apparatur nicht nur wiederhergestellt werden konnte, sondern sogar eine Steigerung auf das zwei-bis dreifache des Ausgangspräparates eintrat, wenn man gewisse Eiweisskörper darauf einwirken lässt. 



   Während das bekannte Präparat in der Warburg-Apparatur seine Wirksamkeit vorwiegend an Homogenaten, also freies Eiweiss enthaltenden Systemen entfaltet, ist das erfindungsgemäss erhältliche Produkt in der Lage, eine Erhöhung der Sauerstoffaufnahme auch in intakten Organen mit Grenzschnittdicke zu bewirken, mit andern Worten also, die Passage des Produktes durch die intakte lebende Membran zu beschleunigen und zu erhöhen. 



   Die Erfindung betrifft daher ein Verfahren zur Herstellung eines Membranen beschleunigt und vermehrt passierenden,   atmungsfördemden   Präparates, das dadurch gekennzeichnet ist, dass man ein aus Blut, Blutzellen, Blutplasma oder hämolysiertem Blut junger Tiere gewonnenes und von Eiweiss, insbesondere von Polypeptiden mit einem 3000 überschreitenden Molekulargewicht befreites Präparat sowie 

 <Desc/Clms Page number 2> 

 allergen-und antigenfreies Humaneiweiss aufeinander durch Inkubation einwirken lässt und das Produkt der Inkubation auf eine Konzentration von 40 bis 100   mg/ml   an Trockensubstanz einengt. 



   Die Inkubation wird vorzugsweise bei Körpertemperatur, also 35 bis   400C     durchgeführt.   Lässt man z. B. auf ein bei PH 2 erhitztes Ausgangspräparat bei dieser Temperatur Humanalbumin, Humanserum   od. ähnl.   Eiweisslösungen einwirken, so erhält man eine etwa dreifache Steigerung der Ausgangswertig- keit des Produktes ; diese Zeit beträgt mindestens 10, aber nicht über 40 min ; nach dieser Zeit nimmt die Bildung des eigentlich wirksamen Prinzips wieder ab. 



   Als Humaneiweiss eignen sich z. B. ausser hämolysiertem menschlichem Blut insbesondere Blutse- rum sowie Humanalbumin, menschliches y-Globulin, wobei die genauere Analyse der im wesentlichen in Betracht kommenden Bestandteile ergab, dass es sich um Polypeptide mittlerer Kettenlänge handelt, wie sie   z. B.   in der   FraktionIVnachCohnvorliegen (J. A. Chem. Soc., 72[1950], S. 465, und unter  
Einwirkung eines elektrischen Feldes elektrophoretisch wandern. 



   An sich lässt sich ein im Warburg-Versuch und im Versuch am isolierten Darm gleich wirksames
Produkt auch durch eine Inkubation mit tierischem Eiweiss und dessen Fraktionen herstellen, aber ein für therapeutische Zwecke brauchbares Präparat muss mit Humaneiweiss hergestellt werden, um Antigen-
Antikörper-Reaktionen am Menschen zu vermeiden. 



   Die verwendbaren Eiweiss-Substanzen unterscheiden sich insofern in bezug auf ihre verstärkende
Wirkung auf das Ausgangspräparat, als entsprechend ihrem Anteil an Polypeptiden grössere oder klei- nere Mengen zugesetzt werden müssen, derart, dass die Eiweissquelle in einem umso grösseren Über- schuss erforderlich ist, je weniger Polypeptide sie enthält. Die in Frage kommenden Relationen schwan- ken zwischen dem drei-bis zehnfachen, aber auch fünfzigfachen, bezogen auf das Trockengewicht des vorher getesteten Ausgangspräparates. Der Überschuss an Eiweiss ist deswegen notwendig, weil die chemische Bindung nur an bestimmte freie Valenzen des Eiweissmoleküls, vorwiegend an niedermole- kulare Eiweisse (Polypeptide), erfolgt. 



   Während das z. B. aus Kälberblut gewonnene Ausgangspräparat   eiweiss-und allergenfrei ist,   ist das erfindungsgemäss erhältliche Produkt zwar eiweisshaltig, enthält aber kein Allergen, lässt sich also ohne
Abtrennung der überschüssigen   höhermolekularen Eiweissstoffe   als Arzneimittel verwenden, gleichgültig, ob es lyophilisiert oder in anderer Weise getrocknet wird. 



   Nachfolgend werden die Wirkungen eines Ausgangspräparates mit derjenigen eines erfindungsge- mäss erhaltenen Präparates miteinander verglichen : 
Sauerstoffaufnahme im Rattenzwerchfell, gemessen im Warburg-Apparat 
Kontrollwert : 22 ml nach 60 min 
Wert nach Zusatz des erfindungsgemäss erhaltenen Produktes : 33 ml nach 60 min 
Die Aktivierung des Ausgangspräparates, gemessen im Magnus-Apparat (Kontraktion des Meerschweinchendarmes), beträgt mindestens das fünf-, meistens das zehnfache. Werden die Konzentrationen des ursprünglichen Produktes so gewählt, dass überhaupt keine Kontraktion des Meerschweinchendarmes erfolgt, dann bringt das erfindungsmässig erhaltene Produkt eine starke Kontraktion zustande. 



   Eine Modifikation des erfindungsgemässen Verfahrens besteht darin, dass man den thermolabilen Anteil des Ausgangspräparates mit Humaneiweiss inkubiert und das Reaktionsprodukt dem Ausgangspräparat zusetzt, derart, dass das Gesamt-Trockengewicht etwa 40. mg/ml nicht überschreitet. Auf diese Weise wird eine weitere Wirkungssteigerung erzielt, die dadurch gemessen und standardisiert werden kann, dass die Differenz zwischen dem Kontrollmuster in Grenzschnittdicke und dem mit dem Präparat versetzten Muster bestimmt wird. 



   Kein anderer Organextrakt gewinnt durch die Inkubation mit Eiweisslösungen nach vorheriger Erhitzung eine Wirksamkeit, wie sie das erfindungsgemäss erhältliche Produkt aufweist. Das erfindungsgemäss hergestellte Präparat soll vor allem bei schweren   Stoffwechselstörungen   lebenswichtiger Organe, wie des Herzens, der Leber, des Gehirns verwendet werden. Es wurde in dem Lehrbuch für Pädiatrische Neurochirurgie erwähnt, dass bei Gehirnoperationen die Gefahr des Gehirnödems durch die Gabe von einem Präparat gemäss dem erfindungsgemäss vorgesehenen tierischen Blutpräparat und menschlichem Albumin beträchtlich reduziert werden kann.

   Das erfindungsgemäss gewonnene Präparat soll also vorwiegend für die Injektionsbehandlung und die Infusionsbehandlung schwerer, lebensbedrohender Zustände wie Schock und Kollaps nach schweren Träumen (Verkehrsunfällen   usw.)   Verwendung finden. 

 <Desc/Clms Page number 3> 

 



   Beispiel : Zur Gewinnung eines Ausgangsmaterials wird frisches tierisches Blut durch enzymati-   schen   Eiweissabbau, z. B. mit hochgereinigtem Trypsin, enteiweisst, das erhaltene Produkt schonend auf eine Konzentration von 10 bis 60 mg/ml Trockensubstanz eingeengt und dieses Konzentrat unter sterilen Bedingungen filtriert. 3 ml des so hergestellten Ausgangsproduktes, das ein Trockengewicht von durchschnittlich 40 mg/ml aufwies, werden bei   370C   mit 9 ml menschlichen Serums für 20 min inkubiert, anschliessend auf Normaltemperatur gebracht und steril ampulliert. Das beschriebene Reaktionsprodukt kann auch lyophilisiert werden. Von etwa auftretenden Niederschlägen, Trübungen usw. wird nach Beendigung der Inkubation abfiltriert. Das erhaltene Produkt hat ein Trockengewicht von etwa 60 mg/ml. 



    PATENTANSPRÜCHE :    
1. Verfahren zur Herstellung eines Membranen beschleunigt und vermehrt passierenden, atmungsfördernden Präparates, dadurch gekennzeichnet, dass man ein aus Blut, Blutzellen, Blutplasma oder hämolysiertem Blut junger Tiere gewonnenes und von Eiweiss befreites Präparat sowie   allergen-und   antigenfreies Humaneiweiss aufeinander durch Inkubation einwirken lässt und das Produkt der Inkubation auf eine Konzentration von 40 bis 100   mg/ml   an Trockensubstanz einengt.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man die Inkubation bei einer Temperatur von 35 bis 400C mindestens 10 und höchstens 40 min lang durchführt.
    3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Konzentration der vereinigten Ausgangsstoffe 60 mg/ml an Trockensubstanz nicht übersteigt.
    4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass als Humaneiweiss eine im wesentlichen Polypeptide mittlerer Kettenlänge enthaltende Eiweissfraktion (Cohnfraktion IV) verwendet wird.
    5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass Humanalbumin verwendet wird.
    6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass Human- - y-Globulin verwendet wird.
    7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass hämolysiertes menschliches Blut verwendet wird.
    8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass menschliches Blutserum verwendet wird.
AT696266A 1965-07-26 1966-07-20 Verfahren zur Herstellung eines atmungsfördernden Präparates AT267751B (de)

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