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Verfahren zur Herstellung gewendelter Glühdrähte
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung gewendelter Glühdrähte, insbesondere für Glühelemente elektrischer Entladungsröhren und Glühlampen, bei denen ein Wicklungsdraht ununterbrochen wendelförmig auf einen Kerndraht gewickelt wird, wonach der Kern mit der Drahtwendel in Stükke der gewünschten Länge unterteilt und der Kern aus der Wendel entfernt wird, vorzugsweise durch chemisches Lösen oder Schmelzen des Kerndrahtmaterials. Die Erfindung bezieht sich insbesondere auf die Herstellung von Glühelementen mit verstärkten Enden.
Um die Enden eines Glühdrahtes an den Zuleitungen zu befestigen, kann die Wendel an diese Zulei- tungen angeschweisst oder an ihnen festgeklemmt werden. Dabei ist es erwünscht, dass diese Enden verstärkt sind, so dass die Gefahr eines Bruches bei der Befestigung verringert wird. Ausserdem bleiben die Enden des Glühelementes dann kühler, wodurch sich die Gefahr eines Bruches der Schweissstelle im Betrieb verringert ; bei Verwendung eines solchen Glühdrahtes in einer Kathode besteht ferner keine Gefahr, dass die Enden beim Einschalten des Heizstromes überhitzt werden.
Zu diesem Zweck kann die Wendel in der Nähe der Enden dichtgewickelt werden, so dass die Windungen aneinander anliegen, oder es kann ein kurzes gewendeltes Drahtstück über die Enden geschoben werden. Im ersten Falle wird zwar die Temperatur des Endes niedriger, weil der Heizstrom den Windungen des Drahtes nicht länger zu folgen braucht und der Widerstand der aneinander anliegenden Windungen niedriger als derjenige des Wicklungsdrahtes ist, jedoch die Festigkeit wird nicht sonderlich gesteigert. Im zweiten Falle wird der beabsichtigte Zweck völlig erreicht, jedoch erfordert dieses Verfahren einen zusätzlichen Arbeitsgang, der nur äusserst schwierig selbsttätig ausführbar und somit kostspielig ist.
Die erwähnten Nachteile lassen sich bei einem Verfahren zum Herstellen derartiger Heizelemente völlig vermeiden, bei dem der Wicklungsdraht mittels einer Wickelvorrichtung auf einen Kerndraht gewickelt wird, der eine in der Achsenrichtung der Wendel verlaufende Bewegung in bezug auf die Wickelvorrichtung ausführt, wenn gemäss der Erfindung die Richtung der längs der Achse gerichteten Bewegung des Kerndrahtes in bezug auf die Wicklungsvorrichtung periodisch kurzzeitig umgekehrt wird und dann wiederum die ursprüngliche Richtung erhält, so dass der Kerndraht örtlich auf kurzer Strecke mehrfach bewickelt wird.
Auf diesem Teil des Kerndrahtes überlagern sich dann drei Wendel.
Die Erfindung wird nachstehend an Hand einer Zeichnung näher erläutert, in der Fig. 1 schematisch eine Wickelvorrichtung darstellt, Fig. 2 einen erfindungsgemäss bewickelten Kerndraht und Fig. 3 schematisch den Verlauf der Wicklung auf dem Kern der Fig. 2 zeigt, während Fig. 4 ein Glühelement gemäss der Erfindung, wie es beispielsweise in einer Glühlampe Verwendung finden kann, und Fig. 5 eine Kathode für eine Entladungsröhre darstellt, die mit einem derartigen Glühelement versehen ist.
In Fig. l wird der Kerndraht 1, der z. B. aus Molybdän mit einem Durchmesser von 290 j. i besteht, von der Vorratsspule 2 abgewickelt und durch die Wickelvorrichtung 4 hindurchgeführt, worauf der bewickelte Kern auf die Spule 3 gewunden wird. Die Wickelvorrichtung 4 enthält eine Rolle mit dem Wolframwicklungsdraht 5 mit einer Stärke von beispielsweise 45 11 . Die Vorrichtung 4 wird mittels eines Motors 6 und Zahnräder 7 in schnelle Umdrehung versetzt, wobei der Wicklungsdraht 5 wendelförmig mit einer Steigerung von beispielsweise 76 lui auf den Kerndraht 1 gewickelt wird.
Nachdem eine bestimmte Länge, die etwa der Länge einer Glühwendel entspricht, des Kerndrahtes 1 bewickelt worden ist, wird
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beispielsweise mittels eines Wendegetriebes 8 die Richtung der Bewegung des Kemdrahtes 1 in bezug auf die Wickelvorrichtung 4 kurzzeitig umgekehrt, wie dies schematisch durch die Pfeile 9 angegeben ist, wonach der Kerndraht seine ursprüngliche Bewegungsrichtung dadurch wieder annimmt, dass das Wendegetriebe 8 wiederum umgestellt wird. Dies kann beispielsweise durch die Erregung von Magnetspulen durch eine Schaltvorrichtung 10 erfolgen, die vom gleichen Motor 11, der auch die Bewegung des Kerndrahtes l besorgt, angetrieben wird.
Der Kerndraht wird infolgedessen an den Stellen 12 örtlich mehrfach bewikkelt, beispielsweise auf einer Strecke von 1 cm, wie dies in Fig. 2 und 3 angegeben ist. Nachherwird der Kerndraht und gleichfalls der Wicklungsdraht in der Mitte der Teile 12 durchgeschnitten, in die richtige Form gebogen und der Kerndraht aus der Wendel entfernt, beispielsweise durch chemisches Lösen, Brennen oder Schmelzen. Letzteres Ist sehr einfach, wenn der Kerndraht aus Kunststoff besteht. Der Kerndraht kann gegebenenfalls auch aus Baumwolle bestehen. Die Enden des Glühkörpers nach Fig. 4 bestehen jetzt aus drei aufeinander gewickelten Wendeln und können somit kräftig an den Zuleitungen 13 befestigt werden, beispielsweise durch Schweissen oder Klemmen, wobei die Gefahr eines Bruches bei der Befestigung gering ist.
Wenn das Glühelement in einer indirekt geheizten Kathode nach Fig. 5 angeordnet wird, wird dafür gesorgt, dass nur die verstärkten Enden aus der Kathode herausragen, so dass verhütet wird, dass diese beim Einschalten des Heizstroms überhitzt werden.
Gegebenenfalls ist es möglich, durch wiederholte Umkehrung der Bewegungsrichtung des Kerndrahtes örtlich mehr als drei Wendel aufeinander zu wickeln, beispielsweise fünf, sieben usw.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von gewendelten Glühdrähten mit verstärkten Enden, insbesondere von Glühelementen für elektrische Entladungsröhren oder Glühlampen, bei denen ein Wicklungsdraht von einer Wickelvorrichtung fortlaufend wendelförmig auf einen Kerndraht gewickelt wird, der sich in Richtung derWendelachse in bezug auf die Wickelvorrichtung bewegt und, nachdem er gegebenenfalls in Teile der richtigen Länge unterteilt worden ist, aus der Drahtwendel entfernt wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Richtung der längs der Achse gerichteten Bewegung des Kerndralites in bezug auf die Wickelvorrichtung periodisch kurzzeitig umgekehrt wird und dann wiederum die ursprüngliche Richtung erhält, so dass der Kerndraht örtlich auf kurzer Strecke mehrfach bewickelt wird.