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Bodenbearbeitungsgerät
Bei Reihenkulturen, wie z. B. Weingärten, tritt das Bedürfnis auf, zeitweise Erde an die Pflanzen- reihen hinzuwerfen, anderseits wird die Forderung gestellt, die an die Reihen angeworfene Erde im Früh- jahr wieder zu entfernen und in die Mitte der Reihen zu befördern. Für diese Arbeit sind bisher rechts- bzw. linkswendende Pflugköpfe verwendet worden, die gezogen werden mussten. Nun besteht ein eminen- tes Interesse daran, Arbeiten dieser Art mechanisch mit einem leichten und handlichen Gerät durchführen zu können, wie es ähnlich bereits in Form der durch kleine Ottomotoren angetriebenen Motorhacken zur
Bodenbearbeitung für Reihenkulturen zur Verfügung steht. Bei diesen an sich bekannten Geräten werden rotierende Hackmesser durch den zu bearbeitenden Boden hindurchbewegt, die gleichzeitig auch eine Fortbewegung des Gerätes bewirken.
Für solche Motorhacken sind auch schon Häufelpflüge als Zusatzgerät bekannt geworden, die jedoch nicht allen Wünschen gerecht werden können und vor allem nur viel zu schmale Furchen herzustellen in der Lage sind.
Es ist bereits ein Gerät zum Ausbaggern von Gräben bekannt geworden, das auf motorisch angetriebenen Wellen hammerartige Schlagorgane aufweist, die das Erdreich in einer zur Achse der Antriebswelle senkrechten Richtung bearbeiten bzw. fortbewegen. Diese Vorrichtung ist keinesfalls zu einer pflugartigen Arbeit geeignet, da die an der umlaufenden Welle sitzenden Hämmer nicht imstande sind, das Material seitlich, d. h. parallel zur Wellenachse, wegzubefördern.
Durch die Erfindung wird nun ein Bodenbearbeitungsgerät, insbesondere für Reihenkulturen, mit einer oder mehreren motorisch angetriebenen und zur Fahrtrichtung verdreht angeordneten Wellen mit darauf angebrachten schaufelartigen Arbeitswerkzeugen, die das ausgehobene Erdreich in bezug auf die Fahrtrichtung seitlich aufschütten, geschaffen, welche sich im wesentlichen dadurch kennzeichnet, dass die Welle oder Wellen etwa quer zur Fahrtrichtung des Gerätes stehen und die Arbeitsflächen der Arbeitswerkzeuge schräg zur Wellenachse angeordnet sind. Zweckmässig sind die Arbeitswerkzeuge als Förderschnecken mit entgegengesetzter Steigung ausgebildet.
Durch diese umlaufenden Schrägflächen, die z. B. von schräggestellten, Teile eines Schraubenganges darstellenden Spaten oder von Förderschnecken gebildet sein können, wird die beim Erfindungsgegenstand geforderte Erdbewegung dadurch herbeigeführt, dass sie auf das umgebende Erdreich neben der entgegengesetzt zur Bewegungsrichtung wirkenden Komponente noch eine senkrecht zur Bewegungsrichtung stehende Kraftkomponente ausüben, durch die der Boden entweder von innen nach aussen oder von aussen nach innen bewegt wird.
Je nach der gewünschten Art der Erdbewegung und der Form der Erdanhäufung können die mit der oder den Wellen umlaufenden Förderschnecken kegelförmig ausgebildet oder zylindrisch sein. Es ist auch zweckmässig, die Förderschnecken abnehmbar auf den Wellen des Gerätes zu befestigen und miteinander austauschbar zu machen, so dass mit demselben Gerät die Erdbewegung einmal von aussen gegen die Mitte und das andere Mal von innen nach aussen durchgeführt werden kann, wobei es nur notwendig ist, die beiden Förderschnecken oder mit Schrägflächen versehenen Wellen untereinander auszutauschen. Ausserdem kann das erfindungsgemäss ausgebildete Bodenbearbeitungsgerät durch Anbringung von Hackmessern auf die gleiche Weise zur Bodenbearbeitung Verwendung finden wie dies bei den bisher bekannten Motorhacken der Fall ist.
In der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung an Hand beispielsweiser Ausführungsformen schematisch veranschaulicht. Fig. 1 zeigt ein Bodenbearbeitungsgerät gemäss der Erfindung mit zylindrischen
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Förderschnecken in Ansicht, während Fig. 2 eine ähnliche Ansicht eines Bodenbearbeitungsgerätes mit konischen Förderschnecken ist. Die Fig. 3 und 4 zeigen die Ausbildung einer motorisch angetriebenen
Welle des Bodenbearbeitungsgerätes mit Schrägflächen an Stelle der Förderschnecken in Stirn- bzw. Seitenansicht, während Fig. 5 eine Ausführungsvariante einer Förderschnecke zeigt, die mit einem zackigen Rand versehen ist.
Wie die Fig. 1 und 2 erkennen lassen, besteht das Bodenbearbeitungsgerät gemäss der Erfindung in an sich bekannterWeise aus einem den Antriebsmotor 1 und die Übertragungsorgane auf die Arbeitswellen 2, 2'tragenden Gestell 3, an das eine Lenkstange 4 mit den Handhaben 5,6 für die Bedienungsperson angeschlossen ist. 7 ist der Brennstoffbehälter für den Antriebsmotor 1. Auf die Wellen 2, 2'ist je eine Pör- derschnecke 8, 8'aufgesetzt, wobei die Förderschnecken 8, 8'entgegengesetzte Gewindesteigungen besitzen, so dass sie bei gleichem Drehsinn der Wellen 2, 2'das Erdreich in entgegengesetztem Sinn seitlich bewegen. Wenn z.
B. in Fig. 1 die Welle 2 im Uhrzeigersinn gedreht wird, so ist die Förderschnecke
8 als rechtsgängiges Schraubengewinde ausgebildet, was zur Folge hat, dass einerseits das Bodenbearbeitungsgerät in Richtung gegen den Beschauer zu fortbewegt und anderseits die Erde von innen nach aussen weggefördert wird. In diesem Fall muss dann die Schnecke 8'als linksgängige Schnecke ausgebildet sein, so dass auch sie das Erdreich von innen nach aussen bewegt, unter der Voraussetzung, dass die Welle 2'im gleichen Drehsinn angetrieben wird wie die Welle 2.
In Fig. 1 sind die beiden Schnecken mit zylindrischem Umfang dargestellt, doch ist es unter gewissen Umständen vorteilhaft, kegelförmige Schnecken zu verwenden, wie dies aus Fig. 2 ersichtlich ist. Solche kegelförmig ausgebildete Schnecken sind imstande, mit den vorderen Schneckenteilen einen besseren Wall aufzuwerfen oder im umgesteckten Zustand an den Aussenseiten mit grösserem Umfang zu arbeiten und damit die Erde wieder in die Mitte der zu bearbeitenden Reihen zu transportieren.
An Stelle von Förderschnecken können auch auf den Wellen 2, 2'befestigte Schrägflächen 9 verwendet werden, die, wie die Fig. 3 und 4 erkennen lassen, sternförmig um die Wellen angeordnet und in deren Längsrichtung versetzt sind. Diese Schrägflächen können die Form von schräggestellten Spaten aufweisen und gegebenenfalls Teile von Schraubengewinden mit gleicher oder verschiedener Steigung bilden. Um das Eindringen in die Erde zu erleichtern und gegebenenfalls auch den Bewegungswiderstand zu vermindern, können sie an den in der Bewegungsrichtung vorne liegenden Kanten zugeschärft sein.
Auch bei dieser Ausführungsform ist die Anordnung der Schrägfläche auf die gleiche Weise zweckmässig wie bei den Förderschnecken, d. h., dass die Schrägflächen in bezug auf die durch das Gerätgestell 3 gehende Mittelebene hinsichtlich ihrer Gewindesteigung spiegelbildlich ausgebildet sind, so dass sie bei gleichem Dreh-
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eindringenden Teile nicht ausreichen sollte, um die Fortbewegung des Bearbeitungsgerätes zu sichern, können gegebenenfalls, wie Fig. 5 erkennen lässt, die Förderschnecken am Umfang mit Vorsprüngen 10 versehen, z. B. zackig ausgebildet sein.
Es ist natürlich auch möglich, die Förderschnecken oder umlaufenden Schrägflächen an motorisch angetriebenen Geräten anzubringen, bei welchen für die Fortbewegung neben den die Erde bewegenden Schrägflächen noch den Vortrieb bewirkende Organe, wie z. B. Treibräder vorhanden sind.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Bodenbearbeitungsgerät, insbesondere für Reihenkulturen, mit einer oder mehreren motorisch angetriebenen und zur Fahrtrichtung verdreht angeordneten Wellen mit darauf angebrachten schaufelartigen Arbeitswerkzeugen, die das ausgehobene Erdreich in bezug auf die Fahrtrichtung seitlich aufschütten, dadurch gekennzeichnet, dass die Welle oder Wellen (2,2') etwa quer zur Fahrtrichtung des Gerätes stehen und die Arbeitsflächen der Arbeitswerkzeuge schräg zur Wellenachse angeordnet sind.