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AT16868U1 - Verfahren zum Steuern einer Beleuchtungsvorrichtung und Beleuchtungssystem - Google Patents

Verfahren zum Steuern einer Beleuchtungsvorrichtung und Beleuchtungssystem Download PDF

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AT16868U1
AT16868U1 ATGM361/2015U AT3612015U AT16868U1 AT 16868 U1 AT16868 U1 AT 16868U1 AT 3612015 U AT3612015 U AT 3612015U AT 16868 U1 AT16868 U1 AT 16868U1
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AT
Austria
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lighting
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lighting device
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ATGM361/2015U
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Tridonic Gmbh & Co Kg
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Abstract

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Steuern einer Beleuchtungsvorrichtung (23-25). Bei dem Verfahren wird eine Bildinformation eines bestimmten Erfassungsbereichs (22) mit einer Erfassungsvorrichtung (21) erfasst und ein vorgegebenes Objekt in dem Erfassungsbereich (22) durch Auswerten der Bildinformation mit einer Verarbeitungsvorrichtung (26) automatisch erkannt. ln Abhängigkeit von der Erkennung des vorgegebenen Objekts wird die Beleuchtungsvorrichtung (23-25) automatisch angesteuert.

Description

Beschreibung
VERFAHREN ZUM STEUERN EINER BELEUCHTUNGSVORRICHTUNG UND BELEUCHTUNGSSYSTEM
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Steuern einer Beleuchtungsvorrichtung sowie ein Beleuchtungssystem, welches das Verfahren zum Steuern der Beleuchtungsvorrichtung verwendet. Die vorliegende Erfindung betrifft insbesondere ein Verfahren zum Steuern einer Beleuchtungsvorrichtung in Abhängigkeit von einer Erkennung eines vorgegebenen Objekts.
[0002] Übliche Beleuchtungssysteme in beispielsweise Privathaushalten, Bürogebäuden, Industrieanlagen oder Veranstaltungsgebäuden, wie z.B. Messehallen, verwenden drahtgebundene oder drahtlose Steuervorrichtungen, beispielsweise Wandschalter- oder Fernbedienungen, um auf das Beleuchtungssystem einzuwirken. Mit Hilfe dieser Steuervorrichtungen können beispielsweise Beleuchtungsvorrichtungen in dem Gebäude oder der Anlage ein- oder ausgeschaltet werden oder eine Helligkeit, eine Farbe oder eine Ausleuchtcharakteristik eingestellt werden. Drahtgebundene Steuervorrichtungen sind üblicherweise ortsfest angeordnet und daher für einen Benutzer insbesondere in großen Räumen nur aufwändig erreichbar. Ferner sind drahtgebundene Steuervorrichtungen bei einer Anderung der Raumaufteilung, beispielsweise in Bürogebäuden, Industrieanlagen oder Messehallen, nur mit hohem Aufwand an neuen Orten installierbar. Drahtlose Steuervorrichtungen, wie z.B. funkbasierte oder infrarotbasierte Steuervorrichtungen, können zwar leicht an einer Vielzahl von Orten verwendet werden, bei einer Steuerung durch mehrere Benutzer ist jedoch sicherzustellen, dass die Steuervorrichtung für jeden Benutzer verfügbar ist, beispielsweise indem sie an einem vorbestimmten Ort bei Nichtbenutzung gelagert wird. Ist die drahtlose Steuervorrichtung für einen Benutzer nicht auffindbar, kann er die Beleuchtung nicht wunschgemäß einstellen.
[0003] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine verbesserte Steuerung einer Beleuchtungsvorrichtung bereitzustellen, welche die oben genannten Probleme zumindest teilweise löst.
[0004] Diese Aufgabe wird gemäß der vorliegenden Erfindung durch ein Verfahren zum Steuern einer Beleuchtungsvorrichtung nach Anspruch 1 und ein Beleuchtungssystem nach Anspruch 10 gelöst. Die abhängigen Ansprüche definieren bevorzugte und vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung.
[0005] Gemäß der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zum Steuern einer Beleuchtungsvorrichtung bereitgestellt, bei welchem eine Bildinformation eines bestimmten Erfassungsbereichs mit einer Erfassungsvorrichtung erfasst wird. Die Erfassungsvorrichtung kann beispielsweise eine Kamera, insbesondere eine Digitalkamera umfassen. Durch Auswerten der Bildinformation mit einer Verarbeitungsvorrichtung, beispielsweise eine Mikroprozessorsteuerung, wird bei dem Verfahren ein vorgegebenes Objekt in dem Erfassungsbereich automatisch erkannt. In Abhängigkeit von der Erkennung des vorgegebenen Objekts wird die Beleuchtungsvorrichtung mittels der Verarbeitungsvorrichtung automatisch angesteuert. Der Erfassungsbereich kann beispielsweise einen Großteil oder gesamten Bereich eines Raums umfassen, welcher mit einer oder mehreren Beleuchtungsvorrichtungen ausgeleuchtet werden kann. Indem die Steuerung der Beleuchtungsvorrichtung in Abhängigkeit einer optischen Erkennung eines vorgegebenen Objekts erfolgt, ist zur Steuerung der Beleuchtungsvorrichtung keine spezielle drahtgebundene oder drahtlose Steuervorrichtung erforderlich. Die Beleuchtungsvorrichtung kann dadurch beispielsweise von beliebigen Orten innerhalb des bestimmten Erfassungsbereichs gesteuert werden.
[0006] Das vorgegebene Objekt kann beispielsweise ein Objekt aus einer vorgegebenen Gruppe von Objekten sein. Indem die Objekte, auf welche die Verarbeitungsvorrichtung zur Steuerung der Beleuchtungsvorrichtung reagiert, vorgegeben werden, können unbeabsichtigte Ansteuerungen der Beleuchtungsvorrichtung vermieden werden und eine hohe Zuverlässigkeit der Ansteuerung der Beleuchtungsvorrichtung erreicht werden. Beispielsweise kann das vorgegebene Ob-
jekt ein Gesicht einer vorgegebenen Person sein. Die vorgegebene Gruppe von Objekten kann in diesem Fall beispielsweise Gesichter von einer vorgebeneben Gruppe von Personen umfassen. Beispielsweise kann die Steuerung der Beleuchtungsvorrichtung oder ein bestimmtes Merkmal der Steuerung der Beleuchtungsvorrichtung für nur eine bestimmte Person oder Personengruppe freigegeben werden. Dadurch kann verhindert werden, dass die Beleuchtungsvorrichtung oder ein bestimmtes Merkmal der Beleuchtungsvorrichtung von nicht autorisierten Personen angesteuert wird. Alternativ oder zusätzlich kann das vorgegebene Objekt ein menschlicher Körper oder ein menschliches Körperteil umfassen. Beispielsweise können vorbestimmte Bewegungen oder Anordnungen des menschlichen Körpers oder des menschlichen Körperteils, insbesondere beispielsweise eine menschliche Hand, dazu verwendet werden, bestimmte Funktionen der Beleuchtungsvorrichtung anzusteuern. Ferner können beispielsweise bestimmte Anordnungen oder Bewegungen eines menschlichen Fußes oder eines menschlichen Fingers erkannt werden und zur Ansteuerung der Beleuchtungsvorrichtung verwendet werden. Dadurch ist eine einfache und intuitive Ansteuerung der Beleuchtungsvorrichtung möglich. Alternativ oder zusätzlich kann das vorgegebene Objekt auch beispielsweise ein Möbelstück umfassen. Durch eine Anordnung des Möbelstücks in dem Erfassungsbereich oder eine Bewegung des Möbelstücks innerhalb des Erfassungsbereichs kann eine Steuerung der Beleuchtungsvorrichtung erfolgen. Wenn beispielsweise in einem Wohnzimmer ein Sessel in Richtung eines Fernsehers angeordnet wird, kann dies von der Verarbeitungsvorrichtung automatisch erkannt werden und die Verarbeitungsvorrichtung kann die Beleuchtungsvorrichtung derart automatisch ansteuern, dass eine zum Fernsehschauen geeignete Ausleuchtung erfolgt.
[0007] Gemäß einer Ausführungsform wird bei dem Verfahren ferner eine Position des vorgegebenen Objekts in dem Erfassungsbereich durch Auswerten der Bildinformation bestimmt und die Beleuchtungsvorrichtung in Abhängigkeit von der Position des vorgegebenen Objekts angesteuert. Beispielsweise können Positionen in einem Raum oder an einer Wand definiert werden, welche als virtuelle Betätigungspunkte dienen, um beispielsweise eine Beleuchtungsvorrichtung einoder auszuschalten. Sobald beispielsweise eine Hand an dieser vorbestimmten Position erkannt wird, wird die entsprechende Steuerung der Beleuchtungsvorrichtung automatisch ausgeführt. Ferner kann beispielsweise die Position eines menschlichen Körpers in dem Raum bestimmt werden und die Beleuchtungsvorrichtung in Abhängigkeit von der Position des menschlichen Körpers in dem Raum angesteuert werden. So können beispielsweise hauptsächlich die Beleuchtungsvorrichtungen, welche sich in der Nähe des menschlichen Körpers befinden, aktiviert werden, wohingegen Beleuchtungsvorrichtungen, welche von dem menschlichen Körper weiter entfernt sind, deaktiviert oder zumindest mit schwächerer Lichtstärke betrieben werden. Dadurch kann insbesondere beispielsweise in großen Hallen Energie eingespart werden und trotzdem für eine oder mehrere Personen, welche sich in der Halle befinden, eine ausreichende Beleuchtung sichergestellt werden.
[0008] Vorzugsweise wird eine dreidimensionale Bildinformation des Erfassungsbereichs erfasst. Die dreidimensionale Bildinformation kann beispielsweise mit einer so genannten Tiefenkamera erfasst werden, welche in der Lage ist, zusätzlich zu einer zweidimensionalen Projektionsansicht des Erfassungsbereichs eine Tiefeninformation für jeden Bildpunkt oder zumindest für eine Vielzahl von Bildpunkten oder Bildpunktbereichen bereitzustellen. Dadurch können dreidimensionale Positionsinformationen der Objekte in dem Erfassungsbereich mit hoher Genauigkeit ermittelt werden.
[0009] Gemäß einer Ausführungsform wird bei dem Verfahren eine Kombination von mehreren vorgegebenen Objekten in einer vorgegebenen Anordnung automatisch erkannt und die Beleuchtungsvorrichtung in Abhängigkeit von dieser Erkennung automatisch angesteu- ert. Beispielsweise kann in einem Besprechungsraum in Abhängigkeit von der Bestuhlung oder Belegung durch Personen eine entsprechende geeignete Ansteuerung der Beleuchtungsvorrichtungen in dem Besprechungsraum erfolgen. In einer Diskussionsrunde, in welcher die Teilnehmer beispielsweise im Wesentlichen in einem Kreis oder einer Runde sitzen, kann der Besprechungsraum beispielsweise gleichmäßig ausgeleuchtet werden. Findet in dem Besprechungsraum hingegen ein Vortrag oder Frontalunterricht statt, so kann beispielsweise der Bereich des Vortragen-
den heller ausgeleuchtet werden als der Bereich der Zuhörer. Die mehreren vorgegebenen Objekte sind in diesem Fall beispielsweise die Stühle oder in dem Raum anwesende menschliche Körper.
[0010] Bei einer weiteren Ausführungsform umfasst das vorgegebene Objekt einen Oberflächenabschnitt mit einem darauf angeordneten weiteren Objekt. Beispielsweise kann der Oberflächenabschnitt einen Abschnitt einer Tischoberfläche sein und das darauf angeordnete weitere Objekt beispielsweise eine menschliche Hand. Durch Anordnen der Hand an bestimmten Positionen auf der Tischoberfläche oder durch Ausführen bestimmter Bewegungen mit der Hand auf der Tischoberfläche können dann anhand der automatischen Erkennung dieser Anordnungen und Bewegungen vorbestimmte Einstellung der Beleuchtungsvorrichtung vorgenommen werden. Beispielsweise kann eine Dimmerfunktion für eine Beleuchtungsvorrichtung durch Bewegen der Hand auf der Tischoberfläche realisiert werden.
[0011] Bei einer weiteren Ausführungsform wird eine Bewegung eines vorgegebenen Objekts in Bezug auf den Erfassungsbereich durch Auswerten der Bildinformationen bestimmt und die Beleuchtungsvorrichtung in Abhängigkeit von der Bewegung des vorgegebenen Objekts angesteuert. Das vorgegebene Objekt kann beispielsweise eine bestimmte vorgegebene Person sein, welche beispielsweise anhand ihres Gesichts automatisch erkannt wird. Bei einer Bewegung dieser Person durch den Raum, kann beispielsweise eine Beleuchtungsvorrichtung, welche eine einstellbare Richtstrahlcharakteristik hat, derartig angesteuert werden, dass der Richtstrahl im Wesentlichen der Bewegung der Person folgt. Dadurch kann beispielsweise bei einem Vortrag oder eine Aufführung eine vortragende Person automatisch angestrahlt werden, selbst wenn sich diese Person innerhalb des Erfassungsbereichs bewegt. Ferner kann die Bewegung des vorgegebenen Objekts in Bezug auf den Erfassungsbereich eine bestimmt Geste von beispielsweise einer menschlichen Hand sein. Bestimmte Bewegungen können bestimmten Ansteuerungen der Beleuchtungsvorrichtung zugeordnet sein. So kann beispielsweise eine Bewegung der Hand in vertikaler Richtung nach unten ein Herunterfahren der Helligkeit der Beleuchtungsvorrichtung bewirken und umgekehrt ein Bewegen der Hand in vertikaler Richtung nach oben ein Erhöhen der Beleuchtungsstärke der Beleuchtungsvorrichtung bewirken.
[0012] Bei einer weiteren Ausführungsform wird eine Ausrichtung des vorgegebenen Objekts in Bezug auf den Erfassungsbereich durch Auswerten der Bildinformation bestimmt. In Abhängigkeit von der Ausrichtung des vorgegebenen Objekts wird die Beleuchtungsvorrichtung angesteuert. Beispielsweise kann das vorgegebene Objekt ein menschlicher Finger sein, dessen Ausrichtung durch Auswerten der Bildinformation bestimmt wird. Die Beleuchtungsvorrichtung kann beispielsweise mehrere Beleuchtungselemente umfassen, welche über dem Erfassungsbereich verteilt angeordnet sind. Durch Auswerten der Ausrichtung des Fingers kann beispielsweise eines der Beleuchtungselemente der Beleuchtungsvorrichtung identifiziert werden, welches nachfolgend angesteuert wird.
[0013] Bei einer weiteren Ausführungsform ist die Beleuchtungsvorrichtung in der Lage, in Abhängigkeit von der Ansteuerung eine Eigenschaft des von der Beleuchtungsvorrichtung ausgesandten Lichts einzustellen. Beispielsweise kann eine Lichtfarbe, eine Lichtstärke, ein Strahlungswinkel oder eine Position, von welcher Licht ausgesandt wird, einstellbar sein. Die verschiedenen Eigenschaften des von der Beleuchtungsvorrichtung ausgesandten Lichts können beispielsweise über verschiedene Gesten, Anordnungen oder Bewegungen von vorbestimmten Objekten, beispielsweise einem menschlichen Finger oder einer menschlichen Hand, eingestellt werden. Somit können auf einfache Art und Weise eine Vielzahl von Eigenschaften der Beleuchtungsvorrichtung eingestellt werden, so dass eine große Anzahl von üblicherweise dazu verwendeten Einstellmitteln, wie z.B. Schalter, vermieden werden kann.
[0014] Bei einer weiteren Ausführungsform ist das vorgegebene Objekt ein menschlicher Körper. In Abhängigkeit von der Erkennung des menschlichen Körpers wird eine Alarminformation erzeugt und die Alarminformation über ein Kommunikationsnetz zu einer Alarmzentrale übertragen. Somit kann das Verfahren zusätzlich beispielsweise zu einer Einbrucherkennung und -alarmierung beitragen. Alternativ oder zusätzlich kann bei dem Verfahren erkannt werden, dass sich der
menschliche Körper in beispielsweise einer Notsituation befindet. Dies kann beispielsweise erkannt werden, wenn der menschliche Körper aus einer stehenden oder sitzenden Position plötzlich zu Boden fällt und beispielsweise für eine vorbestimmte Zeit reglos liegen bleibt. Die Alarminformation kann in diesem Fall über das Kommunikationsnetz zu einer Rettungszentrale übertragen werden, welche eine Rettung der Person einleiten kann. Zusammen mit der Alarminformation kann beispielsweise die erfasste Bildinformation übertragen werden, um in der Alarmzentrale 0der Rettungszentrale für mehr Klarheit über die Geschehnisse in dem Erfassungsbereich zu sorgen.
[0015] Gemäß der vorliegenden Erfindung wird ferner ein Beleuchtungssystem bereitgestellt, welches eine Erfassungsvorrichtung zum Erfassen einer Bildinformation eines bestimmten Erfassungsbereichs, eine Beleuchtungsvorrichtung und eine Verarbeitungsvorrichtung umfasst. Die Verarbeitungsvorrichtung ist mit der Erfassungsvorrichtung und der Beleuchtungsvorrichtung gekoppelt. Die Verarbeitungsvorrichtung ist in der Lage, ein vorgegebenes Objekt in dem Erfassungsbereich durch Auswerten der Bildinformation von der Erfassungsvorrichtung zu erkennen und die Beleuchtungsvorrichtung in Abhängigkeit von der Erkennung des vorgegebenen Objekts anzusteuern. Die Beleuchtungsvorrichtung ist somit zur Durchführung des zuvor beschriebenen Verfahrens und seiner Ausführungsformen geeignet und umfasst daher auch die zuvor beschriebenen Vorteile.
[0016] Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die Zeichnungen im Detail beschrieben werden.
[0017] Fig. 1 zeigt Schritte eines Verfahrens gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.
[0018] Fig. 2-5 zeigen schematisch verschiedene Szenarien, welche von einem Beleuchtungssystem gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung erfasst und verarbeitet werden.
[0019] Fig. 1 zeigt ein Verfahren 10 mit Verfahrensschritten 11-13. Das Verfahren 10 dient zum Steuern einer Beleuchtungsvorrichtung, welche unter Bezugnahme auf die Fig. 2-5 im Detail beschrieben wird. Bei dem Verfahren wird in Schritt 11 eine Bildinformation eines bestimmten Erfassungsbereichs mit einer Erfassungsvorrichtung erfasst. Im Schritt 12 wird automatisch ein vorgegebenes Objekt in dem Erfassungsbereich durch Auswerten der Bildinformation mit einer Verarbeitungsvorrichtung erkannt. Alternativ können auch mehrere vorgegebene Objekte in dem Erfassungsbereich durch Auswerten der Bildinformation mit der Verarbeitungsvorrichtung automatisch erkannt werden. Im Schritt 13 wird die Beleuchtungsvorrichtung in Abhängigkeit von der Erkennung des vorgegebenen Objekts oder der vorgegebenen Objekte durch die Verarbeitungsvorrichtung automatisch angesteuert.
[0020] Das zuvor beschriebene Verfahren 10 kann beispielsweise von einem Beleuchtungssystem 20 verwendet werden, welches in Fig. 2 gezeigt ist. Fig. 2 zeigt beispielsweise einen Raum, in welchem das Beleuchtungssystem 20 installiert ist. Das Beleuchtungssystem 20 umfasst eine Erfassungsvorrichtung 21 zum Erfassen einer Bildinformation eines bestimmten Erfassungsbereichs 22, welcher in Fig. 2 durch die gestrichelten Linien begrenzt ist. Das Beleuchtungssystem 20 umfasst ferner eine Beleuchtungsvorrichtung, welche in Fig. 2 drei Beleuchtungseinheiten 2325 umfasst. Die Beleuchtungseinheiten 23-25 können beispielsweise individuell angesteuert werden um beispielsweise eine Lichtfarbe, eine Lichtstärke, einen Strahlungswinkel oder eine Position, von welcher Licht ausgesandt wird, für jede der Beleuchtungseinheiten 23-25 einzeln einzustellen. Das Beleuchtungssystem 20 umfasst zusätzlich eine Verarbeitungsvorrichtung 26, welche über drahtgebundene oder drahtlose Verbindungen mit den Beleuchtungseinheiten 23-25 sowie der Erfassungsvorrichtung 21 gekoppelt ist. Die Erfassungsvorrichtung 21 kann insbesondere eine so genannte Tiefenkamera umfassen, welche eine dreidimensionale Bildinformation des Erfassungsbereichs 22 bereitstellt. Durch Auswerten der dreidimensionalen Bildinformation in der Verarbeitungsvorrichtung ist die Verarbeitungsvorrichtung in der Lage, Objekte in dem Erfassungsbereich 22 zu identifizieren und deren dreidimensionale Position zu bestimmen. Dadurch kann die Verarbeitungsvorrichtung ein vorgegebenes Objekt, beispielsweise eine Hand, ein Ge-
sicht oder einen Gegenstand in dem Erfassungsbereich 22 durch Auswerten der Bildinformation erkennen und die Beleuchtungseinheiten 23-25 in Abhängigkeit von der Erkennung dieses vorgegebenen Objekts ansteuern. Die Verarbeitungsvorrichtung 26 ist beispielsweise in der Lage, Gesichter zu erfassen und zu unterscheiden und die Beleuchtung für bestimmte Personen individuell einzustellen. Ferner kann die Verarbeitungsvorrichtung 26 Gesten, welche von Personen ausgeführt werden, oder Anordnungen von Personen oder Gegenständen in dem Erfassungsbereich 22 auf der Grundlage der dreidimensionalen Bildinformation von der Erfassungsvorrichtung 21 bestimmen. Somit kann die Verarbeitungsvorrichtung 26 beispielsweise einen Bereich oder ein Objekt in dem Erfassungsbereich 22 definieren, welcher/welches als Steuerschnittstelle zum Steuern der Beleuchtungseinheiten 23-25 dienen soll und die Beleuchtungseinheiten 23-25 dementsprechend ansteuern. Dabei können beispielsweise Objektpositionen oder Anordnungsänderungen erfasst werden und das Licht von den Beleuchtungseinheiten 23-25 dementsprechend angepasst werden.
[0021] In dem in Fig. 2 gezeigten Szenario kann die Verarbeitungsvorrichtung 26 beispielsweise erkennen, dass eine Person von einer Position 30 auf einem Sofa 31 aufsteht und sich entlang dem Pfeil 32 zu einer Position 33 bewegt. Die Beleuchtungselemente 23- 25 können dementsprechend angesteuert werden. Beispielsweise können die Beleuchtungselemente 23 und 24 mit schwacher Intensität leuchten, so lange sich die Person in der Position 30 auf dem Sofa 31 sitzend befindet. Die Beleuchtungseinheit 25 liefert in diesem Zustand eine große Helligkeit, um der Person beispielsweise das Lesen eines Buchs zu ermöglichen. Wenn die Person, wie es in Fig. 2 gezeigt ist, aufsteht und sich in dem Erfassungsbereich 22 durch den Raum bewegt, können die Beleuchtungseinheiten 23-25 angesteuert werden, um mit gleichmäßiger und hoher Helligkeit den gesamten Raum auszuleuchten, um eine gute Orientierung der Person in dem Raum zu ermöglichen.
[0022] Fig. 3 zeigt ein weiteres Szenario, welches von dem Beleuchtungssystem 20 verarbeitet wird. Aufgrund der Bildinformation von der Erfassungsvorrichtung 21 erkennt die Verarbeitungsvorrichtung 26, dass eine Person in der Position 34 auf dem Boden liegt oder dass eine Person, welche zuvor auf dem Sofa 31 in der Position 30 saß, entlang einer Bewegung des Pfeils 35 in die Position 34 auf den Boden gefallen ist. Aufgrund dieser Erkennung erzeugt die Verarbeitungsvorrichtung 26 eine Alarminformation und überträgt diese über ein Kommunikationsnetz 40 zu beispielsweise einer Alarmzentrale 41. In der Alarmzentrale 41 kann die Alarminformation beispielsweise über ein Endgerät 42 an eine weitere Person 43, beispielsweise eine Rettungskraft, ausgegeben werden, welche eine Rettung der Person in der Position 34 einleiten kann. Die Übertragung zwischen dem Kommunikationsnetz 40 und dem Endgerät 42 kann eine drahtgebundene oder, wie in Fig. 3 gezeigt, eine drahtlose Kommunikation 44 umfassen.
[0023] Bei der in Fig. 4 gezeigten Ausführungsform des Beleuchtungssystems 20 sind die Erfassungsvorrichtung 21 und die Verarbeitungsvorrichtung 26 integriert ausgebildet. Das in Fig. 4 gezeigte Szenario stellt eine Arbeitsumgebung beispielsweise in einem Büro dar. Eine erste Person 51 sitzt an einem Tisch 52 und arbeitet an einem Computer 53. Eine zweite Person 54 steht an einer Steuerfläche 55, welche an einer Wand des Büroraums angebracht ist. Die Steuerfläche 55 kann beispielweise Symbole zur Steuerung der Beleuchtungseinheiten 23-25 aufweisen, ist jedoch elektrisch passiv, d.h., die Steuerfläche 55 ist nicht mit der Verarbeitungsvorrichtung 26 gekoppelt und nicht in der Lage, Informationssignale zu der Verarbeitungsvorrichtung 26 zu übertragen. Die Steuerfläche 55 kann beispielsweise eine mit Symbolen bedruckte Tafel ohne jegliche elektrische Komponenten umfassen. Die Steuerfläche 55 befindet sich ebenso wie eine Oberfläche des Schreibtisches 52 in dem Erfassungsbereich 22 der Erfassungsvorrichtung 21. Die zweite Person 54 kann beispielsweise Symbole auf der Steuerfläche 55 mit der Hand oder dem Finger berühren. Diese Berührungen werden von der Verarbeitungsvorrichtung 26 erkannt und die Beleuchtungseinheiten 23-25 werden gemäß dieser Berührungen angesteuert. Beispielsweise können Symbole zum individuellen Ein- und Ausschalten der Beleuchtungseinheiten 2325 auf der Steuerfläche 55 abgebildet sein, so dass aufgrund einer Berührung eines dieser Symbole das entsprechende Beleuchtungselemente 23-25 ein- oder ausgeschaltet wird. Die Steuerfläche 55 kann an beliebiger Stelle in dem Raum angeordnet werden, sofern sich die Stelle in
dem Erfassungsbereich 22 befindet. Auch die Schreibtischoberfläche des Schreibtisches 52 kann als Steuerfläche dienen. Beispielsweise kann ein bestimmter Bereich der Schreibtischoberfläche definiert werden, welcher bei Berührung durch den ersten Benutzer 51 vorbestimmte Einstellungen an den Beleuchtungseinheiten 23-25 bewirkt.
[0024] In Fig. 4 ist beispielsweise eine Ausschnittvergrößerung 56 gezeigt, welche einen Teilbereich der Schreibtischoberfläche von oben mit einer Hand 57 darauf zeigt. Eine Bewegung der Hand in Richtung des Pfeils 58 kann beispielsweise von der Verarbeitungsvorrichtung 26 automatisch erkannt werden und die dem Schreibtisch 52 zugeordnete Beleuchtungseinheit 24 kann aufgrund der erfassten Bewegung der Hand 57 in Richtung des Pfeils 58 heller eingestellt werden. Umgekehrt kann aufgrund einer von der Verarbeitungsvorrichtung 26 erkannten Bewegung der Hand 57 in Richtung des Pfeils 59 die Beleuchtungseinrichtung 24 dunkler eingestellt werden. Die Schreibtischoberfläche kann somit eine Steuerschnittstelle darstellen, welche eine Steuerung der Beleuchtungseinheiten 23-25 über Bewegungen der Hand steuert. Die Bewegungen können beispielsweise Wischbewegungen oder sonstige Bewegungen der Hand, wie z.B. das Bilden einer Faust oder das Spreizen der Finger umfassen. Die Steuerfläche 55 und/oder der Schreibtisch 52 können beliebig in dem Büroraum angeordnet werden und zur Steuerung der Beleuchtungseinheiten 23-25 verwendet werden, ohne dass eine Umverdrahtung oder Neuinstallation des Beleuchtungssystems 20 erforderlich ist. Dies ist besonders vorteilhaft in Veranstaltungsgebäuden verwendbar, deren Bereiche häufig in kleine Räume aufgeteilt werden, in denen die Beleuchtung individuell von den darin befindlichen Personen einstellbar sein soll.
[0025] Fig. 5 zeigt ein weiteres Szenario, welches von dem Beleuchtungssystem 20 erfasst wird, um die Beleuchtungseinheiten 23-25 anzusteuern. Fig. 5 zeigt eine Draufsicht auf einen Besprechungstisch 60, an welchem sich fünf Personen an den Positionen 61-65 befinden. Die Verarbeitungsvorrichtung 26 befindet sich zusammen mit der Erfassungsvorrichtung 21 über dem Besprechungstisch 60, beispielsweise an einer Decke des Raums. Der Erfassungsbereich 22 umfasst zumindest die Positionen 61-65 sowie einen Bereich vor einer Projektionsfläche 66. Solange sich die fünf Personen an dem Besprechungstisch 60 in den Positionen 61-65 befinden, steuert die Verarbeitungsvorrichtung 26 die Beleuchtungseinheiten 23-25 beispielsweise derart an, dass Arbeitsbeleuchtung vorliegt, bei welcher eine gleichmäßige und helle Ausleuchtung des gesamten Raumes stattfindet. Wenn sich beispielsweise eine Person von der Position 63 entlang dem Pfeil 67 zu der Position 68 vor der Projektionsfläche 66 bewegt, kann die Verarbeitungsvorrichtung 26 diese Bewegung der Person erkennen und eine Präsentationsbeleuchtung mit Hilfe der Beleuchtungseinheiten 23-25 einstellen, bei welcher beispielsweise die Beleuchtungseinheit 23 wesentlich heller als die Beleuchtungseinheiten 24 und 25 leuchtet. Wenn sich die Person von der Position 68 zurück zu der Position 63 bewegt, kann dies ebenfalls von der Verarbeitungsvorrichtung 26 erkannt werden und die anfängliche Arbeitsbeleuchtung wiederhergestellt werden. Wenn beispielsweise der Besprechungstisch 60 innerhalb des Raums bewegt wird, kann dies ebenfalls von der Verarbeitungsvorrichtung 26 erkannt werden und die Beleuchtung entsprechend eingestellt werden.
[0026] Zusammenfassend kann das zuvor beschriebene Beleuchtungssystem 20 Gesichter, menschliche Körperteile, Objekte sowie Positionen und Bewegungen davon erkennen und die Beleuchtung dementsprechend einstellen. Die von der Erfassungsvorrichtung 21 erfasste Bildinformation kann über die Verarbeitungsvorrichtung 26 anderen Diensten bereitgestellt werden, wie z.B. einer Alarmzentrale oder Rettungszentrale. Ferner kann die Position von jeder Person in den Räumen, welche mit einem derartigen Beleuchtungssystem ausgestattet sind, erfasst werden und somit die Position einer jeden Person in einem gesamten Gebäude bestimmt werden.

Claims (10)

Ansprüche
1. Verfahren zum Steuern einer Beleuchtungsvorrichtung, umfassend: - Erfassen einer Bildinformation eines bestimmten Erfassungsbereichs (22) mit einer Erfassungsvorrichtung (21), - automatisches Erkennen eines vorgegebenen Objekts in dem Erfassungsbereich durch Auswerten der Bildinformation mit einer Verarbeitungsvorrichtung (26), und - automatisches Ansteuern der Beleuchtungsvorrichtung (23-25) in Abhängigkeit von der Erkennung des vorgegebenen Objekts durch die Verarbeitungsvorrichtung (26).
2, Verfahren nach Anspruch 1, wobei das Erfassen der Bildinformation ein Erfassen einer dreidimensionalen Bildinformation des Erfassungsbereichs (22) umfasst.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, wobei das vorgegebene Objekt ein Objekt aus einer vorgegebenen Gruppe von Objekten ist.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das vorgegebene Objekt - ein Gesicht von einer vorgegebenen Person, - einen menschlichen Körper, - einen menschlichen Körperteil (57), und/oder - ein Möbelstück (52, 55) umfasst.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, ferner umfassend: Bestimmen einer Position des vorgegebenen Objekts in dem Erfassungsbereich (22) durch Auswerten der Bildinformation, und - Ansteuern der Beleuchtungsvorrichtung (23-25) in Abhängigkeit von der Position des vor-
gegebenen Objekts.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Erfassungsbereich (22) einen Bereich in einer Umgebung der Beleuchtungsvorrichtung (23-25) umfasst.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das vorgegebene Objekt eine Kombination von mehreren vorgegebenen Objekten in einer vorgegebenen Anordnung umfasst.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das vorgegebene Objekt einen Oberflächenabschnitt mit einem darauf angeordneten weiteren Objekt (57) umfasst.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, ferner umfassend: - Bestimmen einer Bewegung des vorgegebenen Objekts in Bezug auf den Erfassungsbereich (22) durch Auswerten der Bildinformation, und - Ansteuern der Beleuchtungsvorrichtung (23-25) in Abhängigkeit von der Bewegung des vorgegebenen Objekts.
10. Beleuchtungssystem, umfassend: - eine Erfassungsvorrichtung (21) zum Erfassen einer Bildinformation eines bestimmten Erfassungsbereichs (22), - eine Beleuchtungsvorrichtung (23-25), und - eine Verarbeitungsvorrichtung (26), welche mit der Erfassungsvorrichtung (21) und der Beleuchtungsvorrichtung (23-25) gekoppelt ist und ausgestaltet ist, - ein vorgegebenes Objekt in dem Erfassungsbereich (22) durch Auswerten der Bildinformation von der Erfassungsvorrichtung (21) zu erkennen, und - die Beleuchtungsvorrichtung (23-25) in Abhängigkeit von der Erkennung des vorgegebenen Objekts anzusteuern.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
ATGM361/2015U 2015-09-30 2015-12-16 Verfahren zum Steuern einer Beleuchtungsvorrichtung und Beleuchtungssystem AT16868U1 (de)

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