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Verfahren zur Herstellung von Eautschukzementmassen mit Zierwirkung.
Die Erfindung bezieht sich auf Kautschukmassen mit Zierwirkung, die insbesondere zur Anwendung als Überzüge oder Bedeckungen für Fussböden und ähnliche Zwecke bestimmt sind, wo Oberflächen mit
Zierwirkung erwünscht sind. Bisher sind Fussbodenbeläge aus Kautschuk hergestellt worden, dem während des Knetens oder Kalanderns Farbstoffe zugesetzt werden, worauf die Masse in Platten ausgewalzt und vulkanisiert wird. So hergestellte Kautschukbahnen wurden dann gewöhnlich verlegt und mit Hilfe einer geeigneten Lösung oder eines Leims oder unter Verwendung von Stiften oder Nägeln auf der Unter- lage befestigt. Das gewünschte Muster wurde durch geeignete Anordnung der verschiedenen gefärbten Bahnen erzielt.
Dieser Fussbodenbelag hatindessen viele Nachteile, unter denen die Schwierigkeit genügend festen Anhaftens der Kautschukbahn an alle Arten von Oberflächen, das Vorhandensein von Fugen zwischen den verschiedenen Bahnen, die hohen Kosten solcher Beläge und die zum Verlegen erforderliche
Geschicklichkeit zu nennen sind. Ausserdem ist es bekannt, am Ort der Verlegung Kautschukmilch mit
Füllstoffen und hydraulischen Bindemitteln wie Zement zu vermischen, diese Masse auszubreiten und der Abbindung und Erhärtung zu überlassen.
Die Erfindung hat den Zweck, unmittelbar aus Kautschukmilch Stoffe mit Kautschuk als Grund- stoff herzustellen, die künstlerische oder Zierwirkungen zeigen, fugenlos sind und nicht die erwähnten
Nachteile aufweisen. Zu diesem Zweck besteht das Verfahren zur Herstellung von Kautschukmassen mit Zierwirkungen am Ort ihrer Anbringung darin, dass man zunächst einen homogenen Brei, der sich schliesslich verfestigt, dadurch herstellt, dass man in bekannter Weise mit Kautschukmilch eine geeignete
Menge gepulverter Füllstoffe und soviel hydraulischen Zement mischt, dass das in der Kautschukmilch enthaltene Wasser schnell von dem Zement aufgenommen wird und der Brei oder Teig innerhalb kurzer
Zeit zu einer festen starren homogenen Masse rasch abbindet.
In diesem Brei werden nun erfindungsgemäss, während er noch in weichem oder breiartigem Zustand ist, kleine Stücke von verzierend wirkenden Stoffen hineingebracht, z. B. Stücke von weissen oder gefärbten Steinen, Metallen oder vulkanisiertem, gefärbten Kautschuk. Die Mengen und Grössen dieser Stücke werden so gewählt, dass man ein gesprenkeltes, terrazzoartiges, buntes Aussehen als Verzierung erhält.
Die zur Herstellung der Masse benutzte Kautschukmilch ist vorzugsweise eine konzentrierte
Kautschukmilch, und bei Herstellung des Breies daraus ist es erwünscht, dass die Kautschukmilch zunächst durch Zusatz eines der bekannten Stabilisierungsmittel stabilisiert wird, z. B. eines Kaltwasserleims auf Kaseingrundlage, um das Eintreten einer vorzeitigen Koagulierung der Kautschukmilch zu verhindern.
Ausserdem kann bei der Herstellung des Breies aus der Kautschukmilch auch ein Antioxydations- mittel zugesetzt werden, dass eine günstige Wirkung insofern ausübt, als es dazu diente, die schliesslich erhaltene Masse mit Zierwirkung gegen schädliche Einwirkungen zu schützen, die sonst entstehen könnten, wenn die Masse dem unmittelba, en Sonnenlicht oder der Luft ausgesetzt wird, die eine Zerstörung, eine
Alterung oder eine sonstige Schädigung der Masse herbeiführen können. Wie bereits angegeben ist, werden bei der Bildung des anfänglichen Breies zu der Kautschukmilch ausser dem hydraulischen Zement ver- schiedene pulverige Füllstoffe zugesetzt. Als solche pulverige Füllstoffe können die verschiedensten
Stoffe verwendet werden, wie z. B. Porzellanerde, Asbest, Russ, Bariumsulfat, Zinkoxyd, gepulverte
Kieselerde, gepulverter Schiefer und Tonerde.
Füllstoffe, die nach ihrer Beschaffenheit eine vorzeitige
Koagulation der Kautschukmilch herbeiführen, und ebenso Füllstoffe, die den Kautschuk im Endprodukt schädlich beeinflussen können, wie z. B. die Oxyde des Mangans, müssen vermieden werden. Dem zunächst
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aus der Kautschukmilch hergestellten Brei kann durch Zusatz von Pigmenten und Farbstoffen, sowohl organischen als anorganischen, jede gewünschte Farbe verliehen werden. Man kann auch der Kautschukmilch Füllstoffe zusetzen, die der Masse ausser der Beeinflussung der Farbe gewisse gewünschteEigenschaften verleihen, z. B. Russ, der der Kautschukmasse eine hohe Zugfestigkeit verleiht und gleichzeitig zur Bildung einer schwarzen Masse führt.
Das Nachstehende ist ein Beispiel eines Verfahrens zur Ausführung der Erfindung. Man stellt zunächst einen gleichförmigen Brei her, indem man mit Kautschukmilch die nachstehend erwähnten Stoffe in annähernd den angegebenen Mengenverhältnissen mischt :
EMI2.1
<tb>
<tb> Konzentrierte <SEP> Kautschukmilch <SEP> mit <SEP> annähernd <SEP> 70% <SEP> Kautschuk
<tb> als <SEP> Trockensubstanz <SEP> gerechnet...................... <SEP> 140 <SEP> Gewichtsteile
<tb> Kaltwasserleim <SEP> auf <SEP> Kaseingrundlage <SEP> 4 <SEP> Gewichtsteile
<tb> Schwefel <SEP> 4 <SEP> Gewichtsteile
<tb> Zinkoxyd <SEP> 6 <SEP> Gewichtsteile
<tb> Russ <SEP> 5 <SEP> Gewichtsteile
<tb> gepulverte <SEP> Kieselerde....................................
<SEP> 50 <SEP> Gewichtsteile
<tb> hydraulischer <SEP> Zement <SEP> 100 <SEP> Gewichtsteile
<tb>
Der, wie angegeben, zusammengesetzte Brei ist infolge der Anwesenheit von Russ schwarz gefärbt. An Stelle des letzteren kann man aber irgendein anderes geeignetes Färbemittel-für Kautschuk setzen. In den aus den genannten Bestandteilen hergestellten Brei werden dann etwa 310 Gewichtsteile von kleinen unregelmässig geformten Stücken von 1'5 bis 9'5mm (1/16 bis 3/8 Zoll engl.) Durchmesser aus vulkanisiertem Kautschuk irgendeiner beliebigen Farbe oder Marmorstückchen, gefärbte Steine oder Glas oder Späne aus Aluminium oder anderm Metall eingeführt.
Die so erhaltene Masse wird dann unmittelbar auf die zu bedeckende Fläche, z. B. die Oberfläche des Fussbodens, mittels einer Kelle oder Schaufel ausgebreitet und dann abbinden und trocknen gelassen, wozu gewöhnlich eine Zeit von 6 bis 8 Stunden erforderlich ist. Darauf wird die Oberfläche der Masse geschliffen oder poliert oder in irgendeiner andern Weise mittels einer der üblichen Bearbeitungsvorrichtungen behandelt, wodurch man eine fugenlos Fussbodenfläche erhält, die ein terrazzoartiges oder gesprenkeltes Aussehen aufweist.
Als weiteres Beispiel für die Bestandteile des ursprünglichen Breies zur Herstellung der Kautschukmasse mit Zierwirkung ist das Folgende zu nennen :
EMI2.2
<tb>
<tb> Konzentrierte <SEP> Kautschukmilch <SEP> mit <SEP> annähernd <SEP> 40% <SEP> Kautschuk
<tb> als <SEP> Trockensubstanz <SEP> gerechnet <SEP> 140 <SEP> Gewichtsteile
<tb> Kaltwasserleim <SEP> auf <SEP> Kaseingrundlage <SEP> 5 <SEP> Gewichtsteile
<tb> Schwefel............................................... <SEP> 6 <SEP> Gewichtsteile
<tb> 5 <SEP> Gewichtsteile
<tb> Baritumsulfat <SEP> .................................................
<SEP> 10 <SEP> Gewichtsteile
<tb> feiner <SEP> Sand <SEP> 80 <SEP> Gewichtsteile
<tb> Asbestpulver <SEP> 10 <SEP> Gewichtsteile
<tb> hydraulischer <SEP> Zement <SEP> 40 <SEP> Gewichtsteile
<tb>
In den Brei der angegebenen Zusammensetzung werden dann etwa 300 Gewiehtsteile kleiner Stücke von Zierstoffen eingebracht, worauf man die Masse in der vorher beschriebenen Weise ausbreitet, abbinden lässt und ihre Oberfläche brhandelt.
Die gemäss der Erfindung erhaltenen Kautschukmassen mit Zierwirkung sind für eine grosse Anzahl von Zwecken geeignet, z. B. für Fussböden innerhalb von Gebäuden und Oberflächen ausserhalb von Gebäuden, z. B. Gartenwegen, Spazierwegen oder Tennisplätzen.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von Kautschukzementmassen mit Zierwirkung am Ort ihrer Anbringung aus einem Brei, bestehend aus Kautschukmilch mit gepulverten Füllstoffen sowie hydraulischen Zement, wobei das in der Kautschukmilch enthaltene Wasser schnell vom Zement aufgenommen wird und der Brei oder Teig innerhalb kurzer Zeit zu einer festen, starren, homogenen Masse abbindet, dadurch gekennzeichnet, dass man in den Brei, während er sich noch in weichem oder teigigem Zustand befindet, kleine Stücke verzierend wirkender Stoffe einführt, z. B. Stücke von weissem oder gefärbtem Stein, Metallen oder vulkanisiertem Kautschuk, deren Mengen und Grössen so bemessen werden, dass man ein gesprenkeltes, terrazzoartiges oder sonstiges gewünschtes Aussehen erhält.