[go: up one dir, main page]
More Web Proxy on the site http://driver.im/

Vorlage:Infobox Gemeinde in Frankreich/Wartung/abweichendes Wappen in Wikidata

Bellange
Bellange (Frankreich)
Bellange (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Grand Est
Département (Nr.) Moselle (57)
Arrondissement Sarrebourg-Château-Salins
Kanton Le Saulnois
Gemeindeverband Saulnois
Koordinaten 48° 54′ N, 6° 35′ OKoordinaten: 48° 54′ N, 6° 35′ O
Höhe 217–327 m
Fläche 3,83 km²
Einwohner 55 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 14 Einw./km²
Postleitzahl 57340
INSEE-Code
Kirche St. Markus

Bellange (deutsch Böllingen) ist eine französische Gemeinde mit 55 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Moselle in der Region Grand Est (bis 2015 Lothringen). Sie gehört zum Arrondissement Sarrebourg-Château-Salins, zum Kanton Le Saulnois und zum Kommunalverband Saulnois.

Geographie

Bearbeiten

Bellange (Moselle) liegt in Lothringen etwa 40 Kilometer südöstlich von Metz im Saulnois (Salzgau) auf einer Höhe zwischen 217 und 327 Metern über dem Meeresspiegel, die mittlere Höhe beträgt 230 Meter. Das Gemeindegebiet umfasst 3,81 Quadratkilometer. Auf dem Gemeindegebiet entspringt der Bach Ruisseau de Bellange, der nach der Gemeinde benannt wurde.

Geschichte

Bearbeiten

Der Ort im Herzogtum Lothringen wurde 1274 als Billange, dann Billingen (1303),[1] Billanges (1349),[2] Billinguen (1361), Belanges (16. Jh.),[2] Bellange, Blanche (1756)[2] urkundlich erwähnt.[3]

Der Templerorden hatte hier ein Haus und ließ im 12. Jahrhundert eine romanische Kirche erbauen, von der nur der Kirchturm überdauert haben soll, der jedoch um 1875 zerstört war.[2] Die Ortschaft gehörte danach dem Bistum Metz.[4] Bis zum 16. Jahrhundert erhielt das Kloster von Neumünster (heute ein Ortsteil von Ottweiler) den Zehnt von Bellange. Danach erhielten die Grafen von Nassau den Zehnt. Im 17. Jahrhundert ging der Zehnt an das Kollegiatstift Saint-Etienne von Vic-sur-Seille, das den Bischöfen von Metz unterstand.[5]

Das Herzogtum Lothringen war seit seiner Gründung als Lotharii Regnum durch Lothar I. mehrmals eigenständig, es gehörte zum Heiligen Römischen Reich und war wiederholt mit Frankreich in Kriege verwickelt. 1738 wurde es im Frieden von Wien, der den Polnischen Thronfolgekrieg (1733–1738) beendete, dem polnischen König Stanislaus I. Leszczyński (1677–1766) zugesprochen und fiel nach dessen Tod im Jahr 1766 an Frankreich.[6]

1793 erhielt Bellange im Zuge der Französischen Revolution (1789–1799) den Status einer Gemeinde und 1801 das Recht auf kommunale Selbstverwaltung. Es gehörte von 1801 bis 1871 zum früheren Département Meurthe.

Durch den Frankfurter Frieden vom 10. Mai 1871 kam die Region an das deutsche Reichsland Elsaß-Lothringen, und das Dorf wurde dem Kreis Château-Salins im Bezirk Lothringen zugeordnet. Die Dorfbewohner betrieben Getreide-, Obst-, Hopfen-, Gemüse- und Weinbau sowie Pferdezucht. Nach dem Ersten Weltkrieg musste die Region aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags 1919 an Frankreich abgetreten werden und wurde Teil des Département Moselle. Im Zweiten Weltkrieg war die Region von der deutschen Wehrmacht besetzt.

Demographie

Bearbeiten
Anzahl Einwohner
Jahr 1793183618611886191119461982199020072019
Einwohner 1882782421851667650355551

Die meisten Einwohner hatte Bellange 1836, danach nahm die Bevölkerungszahl bis 1990 ab, es lebten nur noch 35 Personen in der Gemeinde.

Das Wappen der Gemeinde zeigt auf rotem Grund eine silberne Taube, die das goldene Ölfläschchen des Schutzpatrons Remigius von Reims im Schnabel trägt. Darüber werden zwei goldene Steine gezeigt, Attribute des Stephanus (Étienne), in Erinnerung an das Kollegiatstift Saint-Étienne.[7]

Literatur

Bearbeiten
  • Georg Lang: Der Regierungs-Bezirk Lothringen. Statistisch-topographisches Handbuch, Verwaltungs-Schematismus und Adressbuch, Metz 1874, S. 170 (books.google.de).
Bearbeiten
Commons: Bellange – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Passé-Présent : La Moselle dévoilée n°1 (Mai-Juin 2011).
  2. a b c d Franz Xaver Kraus: Kunst und Alterthum in Elsass-Lothringen. Beschreibende Statistik. Band III, Friedrich Bull, Straßburg 1886, S. 46 (books.google.de).
  3. Henri Lepage: Dictionnaire topographique du département de la Meurthe. In: Société d'archéologie lorraine et du Musée historique lorrain (Hrsg.): Dictionnaire topographique de la France. 6. Auflage. Band 18, Nr. 14+63. Imprimerie impériale, Paris 1862, S. 14 (französisch, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  4. Eugen H. Th. Huhn: Deutsch-Lothringen. Landes-, Volks- und Ortskunde, Stuttgart 1875, S. 479 (books.google.de).
  5. Histoire auf bellange.fr (Memento vom 23. September 2015 im Internet Archive) in Französisch.
  6. Gerhard Köbler: Historisches Lexikon der Deutschen Länder: die deutschen Territorien vom Mittelalter bis zur Gegenwart. In: Beck Historische Bibliothek. 7. Auflage. C.H.Beck, München 2007, ISBN 978-3-406-54986-1, S. 391 f. (französisch, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  7. Union des Cercles Génealogiques Lorrains (Memento vom 14. Juli 2016 im Internet Archive) (französisch) Abgerufen am 3. März 2010.