Die Druckfarbenfabrik Dr. Carl Milchsack war ein nach ihrem Gründer Carl Milchsack benanntes Fabrikunternehmen, das zwischen 1928 und 1999 im Frankfurter Gutleutviertel Druckfarben herstellte.
Das Gelände befindet sich in der Gutleutstrasse 294 und ist Teil der aus ausgewiesenen Orten von lokaler und überregionaler Bedeutung bestehenden Route der Industriekultur Rhein-Main[1] des Regionalverbands KulturRegion FrankfurtRheinMain (KRFRM)[2].
Jüngere Geschichte
BearbeitenIm Jahre 1999 beschloß die Erbengemeinschaft unter Führung des Journalisten Peter Peters, das Gelände aufwendig zu sanieren und zur Kulturfabrik umzubauen.
Erste Mieter waren die Bildhauerwerkstatt Gallus und ein Resozialisierungsprojekt der Stadt Frankfurt für straffällig gewordene Jugendliche, die im ehemaligen Labor- und Verwaltungsbereich den handwerklich-künstlerischen Umgang mit Holz, Stein und Eisen erlernten. Ihre Werke prägen noch heute den Eingangsbereich des Geländes, so z.B. der eingefräste Schriftzug „Bikdhauer aller Länder vereinigt Euch“.
In die ehemalige Lagerhalle, in der heute das Theater Landungsbrücken Frankfurt residiert, befand sich zuvor ein Outlet des Second Hand-Kleiderverkaufs Endless Summer. Peter Peters selbst veranstaltete am jeweils ersten Sonntag im Monat eine offene Bühne für Kleinknst und Literatur unter dem Tutel Salon Babylon.
Die ehemaligen direkt an der Gutleutstrasse gelegenen Bürohäuser dienen heute als Wohnhäuser.
Seit Ende der 1990er Jahre dient der hintere Teil des Geländes als Kulturfabrik und beherbergt derzeit mehrere stadtbekannte Institutionen:
- Tanzhaus West (Club für Elektronische Musik, vormals SpacePlace), ehemalige Lagerhalle
- Dora Billant (Club für Elektronische Musik), ehemaliges Blechkannenlager
- Landungsbrücken Frankfurt (freies Theater), ehemalige Lagerhalle
- Café (Café und Kleinkunstbühne), ehemaliges Zwischenlager
- Lichthof (Sommergarten mit Zen-Brunnen, Graffitis und Außenbar)
- Cantina (Second Hand Kleidung)
- ehemaliger Farbraum (mietbarer Veranstaltungsraum)
Sonstiges
BearbeitenDie Kulturfabrik bietet Künstlern gleich mehrere Darstellungsräume, so wurde im September 2016 erstmalig das Archiv des Frankfurter Künstlers Peter Roehr dort der Öffentlichkeit zur Ansicht vorgestellt.
Literatur
BearbeitenAnilin-Druckfarben / Karl Milchsack Druckfarbenfabrik, Frankfurt, M. Carl Milchsack, Frankfurt, M. [um 1930]
Weblinks
Bearbeiten- Website der Farbenfabrik
- Webinformation der Stadt Frankfurt zum Milchsackgelände
- Kultur von unten, Frankfurter Rundschau, 6. April 2014
- Milchsackgelände. Ein Biotop der Kultur, Frankfurter Rundschau, 14. August 2014
Einzelnachweise
BearbeitenKategorie:Frankfurt-Gutleutviertel Kategorie:Frankfurt am Main im 20. Jahrhundert Kategorie:Chemieunternehmen (Deutschland) Frankfurt am Main Kategorie:Ehemaliges Unternehmen (Frankfurt am Main) Kategorie:Kulturfabrik