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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Sonntag, 19. Januar 2025

Am Hafen

Das hier wurde sicher 80, 100 Jahre lang nicht mehr gepflegt - wenn überhaupt. Aber so ist das eben, wenn sich der Geschmack ändert und Erben etwas durch die Zeit schleppen, weil es einfach da ist. Dann setzt sich das Gelb des Rauchs auf der Firnis fest. Was ich daran mag, ist Ruhe und die Zeit, die Menschen auf solchen Bildern offensichtlich noch haben. Man kommt an, wenn der Wind entsprechend weht.



Ich mag das, weil auch mein Dasein noch ein wenig so ist - ich muss zwar ab und zu liefern, aber wenn ich das schaffe, kann ich mir davor alles relativ frei einteilen. Und ich brauche genau das, denn nur mit der Zeit fallen mir Geschichten und Formulierungen ein. Gelernt habe ich das beim Radio natürlich anders, aber jetzt gönne ich mir die Ruhe und schaue mir, wenn es passt, lieber Gemälde als Zeug im Internet an, und freue mich an den Details. Man beachte den zerfallenen Turm der Adelsherrschaft hinter dem gepflegten Bürgerhaus, zum Beispiel.

Zugeschrieben wird es dem Belgier Jacques Francois Carabain (1834-1933), der für solche Stadtansichten bekannt war.

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Mittwoch, 8. Januar 2025

Wieder mal in München.

Zuerst mal: Ein schönes, neues Jahr.

Ich denke, wenn man später einmal München ausgräbt, dann wird man als Leitfunde meiner Zeit Herrenlederschuhe nehmen, ohne die man nicht in Clubs kam. Dazu geborstene Getriebe von 3er und 5er-BMWs wegen der Runterschalterei zum Vollgasbetrieb auf dem Mittleren Ring. Und Parfumflakons von Opium.



Klar zu unterscheiden von dr Zeit der Turnschuhe, der Lastenradwracks und als Zeichen der Weiblichkeit in der Politik: Der Tempo-30-Schilder, die es überall gibt, auf der Leopold wie auf der Impler. München ist voll, laut und teuer geworden, aber auch zäh wie erstarrende Lava. Man kommt nicht voran. Es ist nichts wirklich leicht. Was natürlich nichts daran ändert, dass trotzdem mehr Menschen hier unbedingt wohnen wollen, aller Nachteile zum Trotz.



München ist ziemlich erfolgreich darin, eine Stadt für die Münchner zu sein, und im Bestreben, das Umland draussen zu halten. Oder es dem Umland so ungemütlich wie möglich zu machen. Man kommt schwer rein. Man kann kaum anhalten. Wenn man drin ist, erwarten einen zu oft Schlangen wie bei der Pinakothek. Folglich bleibe ich meistens im Aussenraum, Nymphenburg oder Schleissheim.Dort ist dann auch noch die Pornographie in Marmor und auf Leinwand, die München sich ansonsten als Werbung verbittet. Dafür haben sie jetzt mal wieder Personenkult ihrer stärksten Partei auf dem Siegestor. Man bekommt, was man verdient.

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Sonntag, 29. Dezember 2024

Dunkelflaute

Momentan ist ziemlich viel beängstigend und man fragt sich, wie das alles noch gut ausgehen soll. Sogar bei uns, in einer sehr reichen Region, die an und für sich leistungsfähig wäre. Mit Strom.


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Montag, 23. Dezember 2024

Versuch gelungen

So, ich war also kurz hintereinander in Berlin und Lucca und habe dabei meine übliche Routine wegen der Nieren völlig durcheinander gebracht. Entsprechend gross war die Spannung biem Warten auf den ersten Bluttest direkt nach 14 Stunden Heimfahrt und Schleppen von Präsenten in den 3. Stock:

Was soll ich sagen, die Werte waren trotz allem prima. Gut, ich habe beim Essen aufgepasst und brav alle Medikamente genommen, aber trotzdem würde man so etwas nornalerweise merken. Irgendwas geht ja immer schief, aber diesmal lief alles glatt.



Darauf erst mal ein Zitronenröllchen mit Marzipankern und andere, wichtige Arbeiten. Danach habe ich erst mal etwas Ruhe und Privatleben.

Falls wir nicht mehr in den nächsten 24 Stunden von uns hören: Frohe Feiertage!

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Dienstag, 17. Dezember 2024

Lucca

Schon witzig, dass audgerechnet Medien aus dem verfilzten Drecksloch Berlin versuchen, uns Italien als finsteren, faschistisch regierten Moloch zu verkaufen. Der Audihändler hier hat umgebaut und vergrössert, gewisse Spezialitäten sind nicht mehr zu bekommen weil ausverkauft, und überall der typisch italienisch-leichte Weihnachtskitsch.



Sauber und wohlhabend, so präsentiert sich das Land. Ich habe nun den direkten Vergleich kurz nacheinader. Es ist hier so anders. Und so schön.

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Sonntag, 15. Dezember 2024

Görlitzer Bahnhof.

Nicht jeder ist mit der Ampel unzufrieden. Hier etwa findet sich ein bestimmtes Publikum, das nach der Cannabis-Legalisierung noch weniger als früher zu befürchten hat. Insofern ist die Aussage, die Grünen würden der Wirtschatt schaden, nicht allgemein richtig. Es gibt schon Bereiche, die florieren. Chinesische Solaranlagen und regionale Anbauprodukte zum Beispiel.



Man merkt es, wenn man am Abend durch die Oranienstrasse geht. Es riecht sehr penetrant nach Haschisch. Aber dafür will die EU ja bald das normale Rauchen weiter einschränken, und Verbrenner verbieten.

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Mittwoch, 27. November 2024

Die Redaktion hat entschieden

den neuen Beitrag über den Kulturkampf frei zu schalten, ohne Paywall. Denn den Kulturkampf kann man nicht vermeiden - wenn man davonläuft, wird er einen verfolgen. Also muss man stehen bleiben und schauen, wo er schwach ist, der Kampf der anderen. Und wo die anderen selbst schwach sind. Weil sie ja sonst wohl kaum die Nähe zu Paliaktivisten suchen würden. Ausgerechnet. Als ob die später für sie etwas anderes als Unterdrückung übrig hätten.



Inzwischen rege ich mich übrigens gar nicht mehr auf, wenn ich sehe, wer nach dem 7.10. erst mal geschwiegen hat und jetzt mit den Wölfen heult. Antisemitismus der linken Kulturszene ist leider das neue Normal - wichtig wird es vor allem sein, diese Leute zu entgelden und von den Fördertöpfen zu verscheuchen. Ja, es betrifft auch Leute, die ich früher kannte. Vielleicht war meine Menschenkenntnis auch etwas schlecht oder ich war zu blauäugig- Aber man lernt dazu, und wenn sie den Weg gehen wollen, ist es ihre Privatsache. Einem bestimmten Hern jedoch habe ich früher schon mal aus anderen Gründen die Karriere abgekürzt, und jedes mal, wenn ich von ihm lese, denke ich mir: Das war damals eine gute und richtige Sache.

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Samstag, 23. November 2024

Überfluss

Vor einem Jahr lag ich im Krankenhaus, und musste mit der dortigen Küche vorlieb nehmen. Dazu kam noch Corona auf der Station, so dass nicht einmal Besuch etwas von aussen mitbringen konnte. Kulinarische Höhepunkte waren die abgepackte Marmelade wegen süss und das Ei wegen da kann man nichts falsch machen. Will sagen: Man gewöhnt sich spielend leicht an Qualität. Aber dann wieder runtergezogen werden auf den Minimalbedarf, gekocht ohne jede Liebe...



Daran denke ich jetzt immer, wenn ich auf dem Wochenmarkt bin, und aus der enormen Fülle kaufen kann, was immer ich will. Es ist absolut beglückend. Ein Fest. Ein Rausch. So wie Fahrradfahren nach der Klinik. Einfach nur selbstbestimmt leben und am Mittag selbst kochen. Mit Liebe und Hingabe. Das ist so herrlich. Ich schwebe danach den halben Tag durchs Leben. Und werfe meist noch ein Stück Gorgonzola mehr nach.

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