WO2008151348A1

WO2008151348A1 - Platine aus verbundmaterial

Info

Publication number: WO2008151348A1
Application number: PCT/AT2008/000212
Authority: WO
Inventors: Wilhelm Zuser; Martin Kornfeld; Stefan Schmid; Lambert Nekula; Adolf Schedl
Original assignee: Teich Aktiengesellschaft
Priority date: 2007-06-12
Filing date: 2008-06-12
Publication date: 2008-12-18
Also published as: DE212008000017U1; AT505343A1

Abstract

Die Erfindung betrifft eine Platine, die aus zumindest zwei unterschiedlichen, miteinander nur in Teilbereichen ihrer Kontaktfläche, somit partiell, verbundenen, Materialbahnen, einer inneren und einer äußeren, besteht. Die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindung der beiden Materialbahnen dauerhaft ausgebildet ist und dass die innere Materialbahn entweder selbst siegelfähig ist oder mit einer Siegelschicht versehen ist.

Description

Platine aus Verbundmaterial

Die Erfindung betrifft eine Platine, die aus zumindest zwei unterschiedlichen, miteinander nur in Teilbereichen ihrer Kontaktfläche, somit partiell, verbundenen, Materialbahnen, einer inneren und einer äußeren, besteht.

Aus dem Stand der Technik ist die AT 500 536 B der Anmelderin bekannt, bei der zwei unterschiedliche Materialbahnen miteinander partiell, aber nicht dauerhaft verbunden werden. Der Grund dafür ist, dass diese Platine ein Gefäß abschließen soll, das samt Inhalt im Mikrowellenherd erwärmt wird. Dazu wird die äußere, aus Aluminium oder Kunststoff bestehende Folie (die tatsächlich die Abdeckung darstellt) und mit einer aus Kunststoff bestehenden, Schnitte bzw. Durchbrechungen aufweisenden Innenfblie, partiell verbunden ist, vom Benutzer abgezogen. Zusätzlich zur partiellen Verbindung zwischen den beiden Materialbahnen ist die äußere Bahn auf der der inneren Bahn zugewandten Seite vollflächig mit siegelfähigem Material versehen, sodass beim Aufsiegeln des Verbundes auf den Behälterrand die innere Folie mit diesem und die äußere Folie mit der inneren entlang des Behälterrandes dicht versiegelt wird. Durch passende Materialwahl wird es dem Benutzer ermöglicht, die beiden Folien voneinander zu trennen, ohne die innere vom Behälterrand abzupeelen. Das geschieht erst nach dem Erwärmen im Mikrowellenherd, währenddessen die innere Folie das Ausspritzen des Gutes verhindert, den Dampfaustritt aber erlaubt.

Aus der AT 007 937 U der Anmelderin ist eine Platine bekannt, bei der die innere Materialbahn nur aus einem Gitter besteht, das fest mit dem zugehörigen Behälter versiegelt ist und bleibt, während die äußere Materialbahn abgepeelt wird. Dadurch wird beim Öffnen eine geometrisch vorbestimmte Öffnung zum Behälter frei. Zufolge der Geometrie der inneren Materialbahn besteht zwangsläufig für die äußere Materialbahn eine nur partielle Verklebung mit der inneren Materialbahn, aber keine partielle Verklebung bezüglich der Kontaktfläche!

Unter „verbinden" werden im Sinne der Erfindung in der Beschreibung und den Ansprüchen alle Techniken des Kaschierens, Klebens, Siegeins, Schweißens (speziell Ultraschallschweißen), etc., jeweils kalt und warm, ohne Unterschied verstanden. Obwohl für partielles Verbinden im Stand der Technik nur einige dieser Techniken verwendet werden, wird doch allgemein davon als teilweise fiktiver Stand der Technik ausgegangen.

Unter „partiell" werden im Sinne der Erfindung in der Beschreibung und den Ansprüchen alle Arten der Verbindung verstanden, die nur einen Teilbereich der Kontaktfläche der beiden Materialbahnen miteinander verbinden.

Partiell miteinander verbunden, insbesondere kaschiert, aber nicht in Form von Platinen, sind auch Wickelverpackungen oder Käsereifungsverpackungen, die in der Praxis zumeist auch eine größere Anzahl von "Schichten (Druckvorlack, Druckschicht, etc.) aufweisen als nur die beiden genannten. Die partielle Verbindung, zumeist eine Kaschierung, wird fur Wickelverpackungen verwendet, teilweise um wegen der Kosten Klebstoff zu sparen, teilweise aus technologischen oder funktionalen Gründen. Da beim partiellen Kaschieren nur ein Teilbereich der zwischen den beiden zu kaschierenden Materialbahnen bestehenden (Kontakt-) Fläche mit Klebstoff versehen ist, können die von Klebstoff freien Bereiche für Wasserdampf durchlässig ausgebildet sein und Ähnliches. Im Stand der Technik wird dabei der Klebstoff in Form von diskreten Punkten bzw. diskreter Linien, die parallel zueinander, aber in Einzelfällen auch im Abstand von einigen Zentimetern gekreuzt verlaufen, aufgebracht. Die Punkte bzw. Linien weisen dabei Durchmesser bzw. Breiten von einigen Millimetern bis zu wenigen Zentimetern auf.

Typische Beispiele für die unterschiedlichen Materialbahnen sind Papier und Kunststoff, insbesondere Polyester- und Polyäthylenfolie, zwei Kunststofffolien mit unterschiedlichen physikalischen Eigenschaften, gegebenenfalls eine oder beide davon metallisiert, um Licht und insbesondere ultraviolette Strahlen vollständig und zuverlässig abzuschirmen, Aluminiumfolie und Papier, Aluminiumfolie und Kunststofffolie. Denkbar, aber im Stand der Technik nicht bekannt, wäre Papier und Papier (z.B. mit unterschiedlichen physikalischen Eigenschaften), Cellophan und Papier, und dergleichen mehr. Es versteht sich von selbst, dass Kunststofffolien wiederum in sich mehrlagig/mehrschichtig ausgebildet sein können, dass weitere Schichten zur Aufbringung einer Druckschichte vorgesehen sein können, dass zwischen den Materialbahnen zumindest eine Beschichtung/Lackierung od.dergl. zur Erniedrigung/Erhöhung der Haftfestigkeit vorgesehen sein kann und Ähnliches mehr. AIs weiter ab liegender bzw. anderer Stand der Technik sei die Versiegelung von Joghurt- und Rahmbechern und anderen Lebensmittelbehältern mittels Platinen aus Verbundmaterial unterschiedlichster Zusammensetzung und das Verschließen von Behältern, in denen sich medizinische Geräte, beispielsweise Spritzen oder Injektionsgeräte, oder Medikamente befinden, genannt. Darüber hinaus gibt es noch zahlreiche andere Anwendungen, insbesondere auf solchen technischen Gebieten, wo durch das flächige, dichte Versiegeln einer Platine entlang eines Siegelrandes eines Behälters ein zuverlässiger Schutz des verpackten Gutes angestrebt wird. Dabei sind allerdings nur vollflächig und nicht partiell miteinander verbundene Lagen/Schichten bekannt.

Bei den genannten Anwendungsgebieten ist es nun von Bedeutung, dass die Platinen, die den Verbund enthalten, verschiedene Eigenschaften zuverlässig erfüllen. Neben einer ganzen Reihe von Eigenschaften, die mit den zu verpackenden Waren zusammenhängen (Lebensmittelechtheit, Barriere gegenüber Wasserdampf, etc., etc.) gibt es einige technologische Forderungen, wie beispielsweise die nach leichter und zuverlässiger Vereinzelung derartiger Platinen beim Befüller. Dazu ist zu sagen, dass die fertigen Platinen in Stößen zur Füllanlage gebracht werden und dort mit hohen Taktraten vom Verschlussautomaten einzeln ergriffen, passend über den Becher gesetzt und entlang des Becherrandes mit dem Becher versiegelt werden.

Dies war zu der Zeit, als geprägte Materialien (in Erster Linie Aluminium) verwendet wurden, kein Problem. Als man aus verschiedenen Gründen zu glatten Ausfuhrungen von Platinen überging, hafteten benachbarte Platinen so stark aneinander, dass das Vereinzeln mit den notwendigen Taktraten unmöglich wurde. Um dem zu entgehen, werden seit einiger Zeit auf der Innenseite (der dem verpackten Gut zugewandte Seite) Punkte aus passendem Material, aus Kostengründen und technologischen Gründen zumeist aus siegelfahigem Klebstoff, aufgebracht. Durch diese auf der Innenseite der Platine künstlich erzeugte Rauheit wird das flächige Aufeinanderliegen benachbarter Platinen zuverlässig verhindert und durch den dadurch stets gegebenen Luftspalt zwischen den benachbarten Platinen das Vereinzeln erleichtert. Da diese Siegelpunkte entweder eines eigenen Aufbringungsschrittes, zumindest aber einer eigenen Druckstation bedürfen, die oft limitierend für die Herstellungsgeschwindigkeit ist und ausschließlich für den Moment des Erfassens der Platine vom Stapel weg benötigt werden, ist leicht einzusehen, dass die Verpackungsindustrie großes Interesse daran hat, auf diese Siegelpunkte und den bei der Herstellung der Platine dadurch notwendigen Extraschritt verzichten zu können.

Ein anderes Problem, das weniger technologischer als sicherheitstechnischer Natur ist, liegt darin, dass insbesondere bei teuren Gütern der Anreiz für kriminelle Vereinigungen hoch ist, gebrauchte Packungen erneut, aber dann mit minderwertigen Gütern, zu befüllen und wenn irgend möglich den Originalverschluss erneut zu verwenden, da die Verschlussfolie in vielen Fällen, insbesondere auf dem Gebiete der Pharmazie, mit Sicherheitsmerk- malen versehen ist, die für die Fälscher nur schwer nachzumachen sind. Es besteht aber auch bei Lebensmitteln und anderen Gütern ein Bedarf, es für den Benutzer deutlich kenntlich zu machen, ob eine bestimmte Packung noch original verschlossen ist oder bereits einmal geöffnet war. Wegen der immer raffinierteren Methoden der Fälscher ist die Art der Fixierung der Platine am Behälter kein zuverlässiges Merkmal, es sollte die Platine selbst im Zuge ihres Abziehens vom Behälter eine irreversible und am Besten optisch leicht erkennbare Änderung erfahren.

Es ist das Ziel der Erfindung, eine Lösung für zumindest diese beiden Probleme (getrennt) anzugeben, ohne die Kosten für die Platine bzw. das ihr zugrunde liegende Verbund- material merklich zu erhöhen oder neue oder zusätzliche Vorrichtungen, Geräte oder Apparate für die Herstellung des Verbundes und auch sein Aufbringen auf den Behälter zu benötigen.

Erfindungsgemäß erreicht man diese Ziele dadurch, dass die Verbindung der beiden Materialbahnen dauerhaft ausgebildet ist und dass die innere Materialbahn entweder selbst siegelfähig ist oder mit einer Siegelschicht (jeweils für den ins Auge gefassten Behälter tauglich) versehen ist.

Überraschenderweise wird ein solches Verbundmaterial beim Abpeelen, bei dem das Material ja mit einem relativ kleinen Radius um nahezu 180° gebogen und vom Siegelrand des Behälters abgezogen wird, plastisch so deformiert, dass eine sichtbare und sogar fühlbare Struktur durch plastische Deformation einer der beiden Materialbahnen, üblicher- weise der beim Abpeelen außen liegenden (das ist die dem Gut zugewandte, somit vor dem Abpeelen Innen liegende), die dabei gereckt wird, erfolgt.

Durch die dauerhafte Verbindung, darunter wird jede Verbindung verstanden, die beim Abpeelen der Platine bestehen bleibt, wird beim Abpeelen der Platine insbesondere die innere, dem Gut zugewandte, Materialbahn an den Stellen, an denen sie nicht mit der äußeren Materialbahn verbunden ist, überdehnt und plastisch deformiert, was optisch erkennbar ist durch Ausbildung von Erhebungen/Vertiefungen bei Aluminium, durch Ausbildung von Erhebungen/Vertiefungen und gegebenenfalls eine Art „Weißbruch" bei Kunststoff. Diese lokale Überlastung ist so groß, dass die Deformation selbst dann, wenn die innere Materialbahn deutlich fester ausgebildet ist (Materialwahl und Dicke) als die äußere Materialbahn, auftritt. Es konnte noch nicht endgültig geklärt werden, ob auch die starke Stauchung und Biegung der äußeren Materialbahn zum Endresultat beiträgt.

Die Wahl der Größe und der Form der verbundenen Flächen (entspricht mutatis mutandis der Wahl der Größe und der Form der nicht verbundenen Flächen) hängt vom Verwendungszweck und dem Detailaufbau der Materialbahnen ab. Wenn nur das Vereinzeln der Platinen beim Abfüller erleichtert werden soll, so können relativ große (und damit relativ wenige) unverbundene Flächen vorgesehen werden, an deren Rändern beim Verformen eine Art Welligkeit ausgebildet wird, die ein auf der Außenseite bestehendes Druckbild nicht beeinträchtigt, das ungewünschte aneinander Haften aber zuverlässig verhindert. Wenn sichergestellt werden soll, dass beim Abpeelen, selbst beim vorsichtigen Abpeelen, eine irreversible optisch gut erkennbare Änderung der Platine erfolgt, dann ist es vorteilhaft, dass viele und relativ schmale unverbundene Flächen, gegebenenfalls mit unterschiedlicher Orientierung ihrer Längsrichtung, wie weiter unten näher erläutert wird, vorgesehen werden.

Bevorzugt sind zumindest einige der klebstofffreien Flächen wie Inseln inmitten des Klebstoffes ausgebildet, man könnte dabei umgekehrt auch den Klebstoff als ein (gegebe- nenfalls stellenweise unterbrochenes) Netz ansehen, das eine Vielzahl von klebstofffreien Flächen (die gegebenenfalls durch schmale Stege verbunden sind) ausbildet. Dies lässt sich dadurch erklären, dass (beim Verbinden durch Verkleben) an den verklebten Stellen der partiell miteinander verbundenen Materialbahnen beide die mechanischen Beanspruchungen aufnehmen und eine plastische Deformation einer der beiden Materialbahnen durch deren Verklebung verhindert wird, während in den dazwischen liegenden, klebstofffreien Bereichen, die eine Materialbahn, die mechanisch schwächere bzw. die stärker belastete, ringsum oder quasi ringsum durch den Klebstoff mit der anderen verbunden und daher an einer Deformation gehindert ist, im dazwischen liegenden klebstofffreien Bereich aber ihre Beanspruchung so groß ist, dass es zur plastischen Deformation kommt.

Hervorragend geeignete Materialienpaarungen sind beispielsweise Papier (außen) - Aluminium (innen), Aluminium - Aluminium, wobei das stärkere oder mechanisch festere Aluminium außen zu platzieren ist, Kunststoff (außen) - Aluminium (innen), wobei der Kunststoff durch sein Material oder seine Stärke mechanisch stabiler sein sollte als das Aluminium. Es sind auch Kunststoff- Kunststoff Paarungen bzw. die eingangs genannten Papier - Papier und Papier - Cellophan Paarungen möglich, doch weist Aluminium für viele Verpackungen so geeignete Eigenschaften auf, dass es schon aus anderen Gründen gewünscht ist, zumindest eine Aluminiumschichte vorzusehen, die dann vorteilhafter Weise auch gleich für den erfindungsgemäßen Zweck verwendet werden kann. Die Anga- be „außen" „innen" bezieht sich hier auf die Lage zum Behälterinneren im verschlossenen Zustand. Es muss besonders darauf hingewiesen werden, dass während des Peelvorganges die Lage bezüglich der Achse des Peelens genau umgekehrt ist!

Für die Lösung der oben an erster Stelle genannte Aufgabe, das Herstellen von Platinen, die trotz der Verwendung von glattem Aluminium oder glatten metallisierten Folien von den Handhabungsautomaten zuverlässig und einfach ergriffen werden können, ist es nur notwendig, nach der Herstellung des Verbundes bzw. der Bahn, aus der die Platinen gestanzt werden, diesen bzw. diese um eine Walze mit geringem Durchmesser (über eine

Kante) zu ziehen und so die plastische Verformung der Aluminiumfolie bzw. der Materialbahn zu bewirken, die ausreichend ist, um das Aneinanderkleben benachbarter

Platinen zuverlässig zu verhindern. Beim Verbinden durch Kaschieren kam der Klebstoff jeder für die flächige Kaschierung gängige Klebstoff sein und kann auch auf die übliche Weise mittels Walzen oder dergleichen aufgebracht werden. Die Formen, die die Klebstoffbereiche aufweisen, können ganz unterschiedlich sein, bewährt haben sich verschlungene Kreislinien, doch sind auch Rechtecke, Quadrate, Rauten, Rhomben, etc. (genauer gesagt, deren Umfang bzw. deren Begrenzungslinien) möglich. Die nicht mit Klebstoff bedeckten Flächen sollen klein sein, da dadurch die mechanische Belastung beim Abpeelen der Platine bzw. beim Umschlagen der Platinenbahn groß wird und die plastische Deformation zuverlässig erfolgt.

Wesentlich ist dabei der maximale Abstand zwischen den Rändern der klebstofffreien Gebiete in Peelrichtung, da ja in Richtung quer zur Peelrichtung keine nennenswerte Belastung erfolgt. Es empfiehlt sich daher, ein Muster zu verwenden, bei dem unterschiedlich orientierte mandelförmige, schmalrechteckige oder schmalovale klebstofffreie Gebiete vorhanden sind, um unabhängig von der Peelrichtung immer eine ausreichende Anzahl solcher klebstofffreier Flächen zur Verfügung zu haben, die in Peelrichtung gesehen nur eine kleine Abmessung aufweisen. Selbstverständlich sind auch freigelassene Kreise mit kleinem Durchmesser möglich. Sollte die Peelrichtung vorbestimmt sein, beispielsweise durch die Form des Behälters oder eine Handhabe der Platine, kann dies natürlich passend berücksichtigt werden.

Die Erfindung wird im Folgenden anhand der Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigt die Fig. 1 die Klebstoffgeometrie einer ersten Ausführungsform, die Fig. 2 eine Variante der Fig. 1, die Fig. 3 eine rein schematische perspektivische Darstellung während des Peelvorganges und die Fig. 4 einen rein schematischen Schnitt durch einen Verbund.

Die Fig. 1 zeigt ein für die Verwendung für die Erfindung gut geeignetes Muster 1 des Klebstoffaufitrages, das aus einer Vielzahl einander überlappender Kreislinien 2 besteht. Beim gewählten Ausmaß der Überlappung, die Mittelpunkte der Kreise sind um jeweils etwas mehr als die Stärke der Kreislinien versetzt, kommt es zur Ausbildung etwa quadratischer freier Flächen 3, flachgedrückter Karos 5, die bei der Orientierung der Darstellung gemäß der Fig. 1 ihre Längserstreckung von links nach rechts aufweisen, analoger flachgedrückter Karos 6, die bei der Orientierung der Fig. 1 ihre Längserstreckung von oben nach unten aufweisen und zur Ausbildung relativ starker bzw. großer klebstoffbedeckter Bereiche 7 im Zentrum eines jeden Kreises durch die vier einander dort treffenden Kreislinien.

Die Fig. 2 zeigt ein analoges Muster 1 ' bei dem mit gleicher Stärke der Kreislinien wie in Fig. 1 Kreise mit deutlich kleinerem Durchmesser gebildet wurden. Entsprechend kleiner sind die klebstofffreien Bereiche 8, die aus den oben erläuterten Bereichen 3, 5, 6 und 7 gebildet werden. Die klebstoffbedeckten Bereich 2 nehmen eine relativ größere Fläche ein, da ja die Stärke der Kreislinien die gleiche ist wie in Fig. 1.

Fig. 3 zeigt, ganz schematisch, den Zustand beim Abpeelen einer erfindungsgemäßen Verbundplatine 9 mit einer Klebstoffverteilung gemäß Fig. 1 vom Siegelrand 11 eines Behälters 10. Dabei wird vom Benutzer eine Kraft F auf den bereits abgepeelten Teil der Platine 9 ausgeübt, durch die die Platine 9 mit relativ kleinem Radius R, dieser ist in der Figur nicht maßstäblich sondern stark vergrößert dargestellt, vom Siegelrand 11 abgezogen wird.

Da die Kraft F üblicherweise im mittleren Bereich einer Kante des Behälters 10 oder auf einem Griffstück im Umfangsbereich im Falle eines runden Behälters ausgeübt wird, die Gegenkraft am Behälterrand 11 beidseits angreift und die Resultierende, die zum Abpeelen führt, im allgemeinen nicht genau in der Peelebene, angedeutet durch das Koordinatensystem, bei dem die Peelebene die X-Z-Ebene wäre, liegt, kommt es darüber hinaus beim realen Abpeelen auch zu Beulungen und entsprechend mehrdimensionalen Beanspruchun- gen der Platine, die aber im Vergleich zu den Kräften, die innerhalb der Peelebene und hier wiederum speziell zu denen, die im Bereich der Umlenkung 12 auftreten, gering sind.

In der Fig. 3 sind nun im bereits abgepeelten Bereich der Verbundplatine 9 parallel zur Y-Achse, entsprechend der Achse, um die das Peelen erfolgt, längliche Deformationen 13 und punktförmige Deformationen 14 angedeutet. Die länglichen Deformationen 13 rühren von den klebstofffreien Bereichen 5, wenn man in Fig. 1 die dort mit dem Pfeil Y angegebene Peelachse annimmt. Wenn ein solcher Bereich 5 in den Bereich des Abpeel- vorganges kommt und sich dort das Verbundmaterial mit kleinem Radius R um nahezu 180° um die Y-Achse deformiert, so wird die zum Behälterinneren gewandte Aluminium- schichte in ihrem klebstofffreien Bereich in Richtung tangential zur Krümmung starken Zugkräften und damit einem Reckvorgang unterworfen, während in den eng benachbarten Bereichen durch die Verklebung mit der (im Peelvorgang innen liegenden) zweiten Schicht, beispielsweise einer Papierschicht, eine Überbelastung verhindert wird und gleichzeitig die Verklebung eine Übertragung der starken Zugkräfte auf den dazwischen liegenden, klebstofffreien Bereich bewirkt.

^• Die pünktchenförmigen Deformationen 14, die in der Praxis stets versetzt (bezüglich der X-Z-Ebene) zu den strichformigen Deformationen 13 auftreten, stammen von den normal zu den klebstofffreien Rauten 5 liegenden klebstofffreien Rauten 6, bei denen es wegen deren Orientierung nur zu einer geringen Deformation kommt.

Es ist nach dem Gesagten klar ersichtlich, dass beim Verarbeiten der Platine in eine andere Richtung als der aus den Fig. 1 und 3 im Zusammenhang hervorgehenden, andere Muster beim Abpeelen entstehen, da dann andere klebstofffreie Bereiche 8 die gravierendste Überlastung erleiden und die Ausbildung anderer plastisch verformter Gebiete bewirkt wird. Dieses Wissen ermöglicht es auch, die entstehenden Muster so vorzusehen, dass zusätzliche Informationen für den Benutzer beim Öffnen sichtbar werden.

Die Fig. 4 zeigt, im Schnitt, rein schematisch und keineswegs maßstäblich, die unverzichtbaren Lagen eines geklebten/kaschierten Verbunds 15, aufweisend eine Außenschicht 16, eine partielle Klebeschicht 17 und eine selbst siegelfähige Innenschicht 18. Zur Vervollständigung sind ein Behälter 19 mit seinem Siegelrand 20 und die Ausbildung einer Handhabe bzw. Grifflasche 21 angedeutet. Die Klebeschicht 17 ist gewollt mit ungleich großen Bereichen und Zwischenräumen dargestellt, um die Möglichkeit der Ausbildung unterschiedlicher Bereiche anzudeuten. Beim Verschweißen der beiden Bahnen entfällt die Klebschicht 17, doch wird dann meist eine Siegelschicht auf der der Außenschicht 16 abgewandten Seite der Innenschicht 18 benötigt.

Die Erfindung kann vielfach abgewandelt werden. So ist es beispielsweise möglich, einem sich immer wieder wiederholenden Klebstoffmuster (Rapport) Bereiche zu überlagern, die beim Deformieren eine Botschaft für den Benutzer sichtbar machen. So kann beispiels- weise das Wort „offen" oder „bereits geöffnet" oder ähnliches erscheinen, es kann der Name des Medikamentes oder Packungsinhaltes erscheinen oder es kann der Name und/oder die Marke des Herstellers des verpackten Gutes erscheinen.

Bei einer Anwendung wie den oben genannten glatten Platinen, bei denen auf die Pünktchen oder Streifen aus siegelfähigem Klebstoff zum leichteren Vereinzeln verzichtet werden soll, ist es möglich, sich eine Eigenschaft des erfindungsgemäßen Materials zunutze zu machen, die sehr überraschend ist. Wenn nämlich die erste plastische Deformation nur gering ist, beispielsweise gerade ausreichend, um ein Zusammenkleben benachbarter Platinen zu verhindern, so können die Platinen diese plastische Deformation in einem Winkel eingeprägt bekommen, der vom späteren Peelwinkel, der ja durch die Lage der Lasche bzw. Handhabe in relativ engen Grenzen definiert ist, unterschiedlich ist. Beim Abpeelen durch den Benutzer kommt es dann zu einer plastischen Deformation in einer anderen Richtung (um eine anders verlaufende Y-Achse) und dies ermöglicht es bei geeigneter Kombination mit der ersten Deformation, zu sehr befriedigenden optischen Erscheinungen der Platine zu kommen.

Bei der Verwendung erfindungsgemäßer Verbundmaterialien zur Sicherstellung der Unversehrtheit eines Verschlusses erreicht man es bei starker Ansiegelung der inneren Schichte 18 an den Siegerrand 20 des Behälters 19, dass es, trotz der dauerhaften Verbindung der beiden Schichten, durch deren Überlastung im Bereich des Siegelrandes beim Öffnen zu einer Zerstörung des Verbundes kommt, was ein erneutes Verwenden für Fälscher weiter erschwert.

Als Beispiel für die Form des Klebstoffauftrags kann auf die Zeichnung verweisen werden, dabei haben sich Kreise mit einem Außendurchmesser von 10 bis 25 mm und einer Dicke des Klebstoffstreifens (nicht Schichtdicke, diese ist zumeist gleich der beim vollständigen Kaschieren) von 0,5 bis 2,0 mm bewährt. Die Kreismittelpunkte sind dabei im Quadrat so angeordnet, dass die Klebstoffstreifen einander im Bereich der Kreismittelpunkte gerade berühren.

Als Klebstoffe (im weitesten Sinn, inklusive der beim Kaschieren verwendeten Mittel), können beim Trockenkleben LIOFOL UK 3640 mit dem Härter UK 688 auf Polyurethanbasis; beim Nasskleben TECSEAL AL 3642 auf der Basis von SBR-Latex oder AQA-LAM VP 1000 A + C von Morton, ein aliphatisches Isocyanat; beim Wachskaschieren PARAFLEX L 5842 auf Kohlenwasserstoffbasis der Fa. Paramelt; beim Heißkleben Lacke auf der Basis von Acrylaten, Vinylacvetaten, Polyesterharzen, etc. vorteilhaft verwendet werden, ohne dass andere Klebstoffe auszuschließen wären.

Beispiele für im Testbetrieb bewährte Materialbahnen sind folgende, wobei insbesondere Beispiel 1 zeigt, dass selbst bei deutlich stärkerer innerer Materialbahn der erfindungs- gemäße Effekt erzielt wird. Zur Vervollständigung sind auch die an der Erfindung nicht direkt beteiligten Schichten angeführt, die ansonsten in der Beschreibung, weil sie eben gegenüber dem Stand der Technik nicht geändert werden müssen, nicht weiter erläutert sind. Die Aufbringung des Klebstoffes erfolgte gemäß den Mustern der Zeichnung.

Beispiel 1: Beispiel 2: Außen Außen

Druck: UV-Tiefdruck Druck: UV-Tiefdruck Aluminiumfolie, Dicke 6,8 μm Aluminiumfolie, Dicke 6,8 μm Vollflächiger Kleber, 3,0 - 6,0 g/m² Vollflächiger Kleber, 3,0 - 6,0 g/m² Polyester 9,0 - 30,0 μm Papier 20 - 90 g/m² Partieller Kleber, 3,0 - 6,0 g/m² Partieller Kleber, 3,0 - 6,0 g/m² Aluminiumfolie, Dicke 15,0 - 20,0 μm Aluminiumfolie, Dicke 15,0 - 20,0 μm Heißsiegellack, 3,0 - 6,0 g/m² Heißsiegellack, 3,0 - 6,0 g/m²

Innen Innen

Beispiel 3: Außen

Druck: UV-Tiefdruck Papier 20 - 120 g/m² Partieller Kleber, 2,0 - 6,0 g/m² Aluminiumfolie, Dicke - 20,0 μm Heißsiegellack, 3,0 - 6,0 g/m²

Innen Die Erfindung ist nicht auf die dargestellten bzw. beschriebenen Ausfuhrungsformen beschränkt, sondern kann verschiedentlich abgewandelt werden. So kann insbesondere das Muster, mit dem die Verbindung der beiden Materialbahnen erfolgt, in weiten Grenzen variiert werden. Die Verbindung kann auf jede für den Fachmann auf dem Gebiete der Platinenherstellung übliche Weise erfolgen, in Kenntnis der Erfindung ist es für den Fachmann auf dem Gebiete der Platinenherstellung ein Leichtes, anhand einiger weniger Versuche die für das jeweils ins Auge gefasste Anwendungsgebiet optimal geeigneten Parameter zu finden. So können bei Verwendung von Aluminium - worunter natürlich auch die für Platinen üblichen Legierungen fallen - sowohl die sogenannten weichen als auch die sogenannten harten Sorten eingesetzt werden und dergleichen mehr.

Da der erzielte optische Effekt nach derzeitigem Wissensstand mehr mit dem Radius r beim Peelen als mit der Stärke der Materialbahnen zusammenhängt, und da dieser Radius im Bereich von unter einem bis zu einigen wenigen Millimetern maximal beträgt, kann gesagt werden, dass eine Erstreckung der klebstofffreien Flächen normal zur Peehϊchtung, die nicht oder kaum größer ist als der Radius, die markantesten Ausprägungen hervorruft. In diesem Sinn wird auch bevorzugt, dass diese Erstreckung unter drei, bevorzugt unter einem Millimeter liegt.

Claims

Patentansprüche :

1. Platine, die aus zumindest zwei unterschiedlichen, miteinander nur in Teilbereichen ihrer Kontaktfläche, somit partiell, verbundenen, Materialbahnen, einer inneren (18) und einer äußeren (16), besteht, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindung der beiden Materialbahnen dauerhaft ausgebildet ist und dass die innere Materialbahn entweder selbst siegelfähig ist oder mit einer Siegelschicht versehen ist.

2. Platine nach Anspruch- 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindung der zwei Materialbahnen durch Kaschieren erfolgt. ^■ .

3. Platine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Klebstoff in Form eines, gegebenenfalls unterbrochenen, Netzes aufgebracht ist.

4. Platine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass klebstofffreie Flächen längliche, insbesonders längsrechteckige oder Rautenform aufweisen und dass die Längsrichtung unterschiedlicher klebstofffreier Flächen unterschiedlich orientiert ist.

5. Platine nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die größte Länge der klebstofffreien Flächen zumindest das Dreifache, bevorzugt das fünffache der größten Erstreckung rechtwinkelig auf die größte Länge ist.

6. Platine nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die innere Materialbahn (18) mittels Schweißen, insbesondere Ultraschallschweißen mit der äußeren Materialbahn (16) verbunden ist.

7. Platine nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die innere Materialbahn (18) mechanisch weniger widerstandsfähig ist als die äußere Materialbahn (16).

8. Platine nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine der beiden Materialbahnen aus Aluminium oder einer Aluminiumlegierung besteht.

9. Platine nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die andere der beiden Materialbahnen aus Papier oder Kunststoff, insbesondere aus Polyester oder Polyäthylen besteht.

10. Platine nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die größte Erstreckung der klebstofffreien Flächen rechtwinkelig auf ihre größte Länge unter drei, bevorzugt unter einem Millimeter liegt.