Formkörper
Gegenstand der Erfindung:
In die Scheide einzuführender Formkörper mit Stützfunktion für die Gebärmutter und davon abgeleitete Formänderungen des Stützkörpers rar integrierte Tamponfunktion oder mit Urinaufhahmefunktion bei Inkontinenz.
Gebiet der Erfindung:
Die Erfindung betrifft einen Gebärmutterhalter in Art eines mit einem Tampon vergleichbaren in den vorderen Teil der Scheide einzuführenden, zum längeren Verbleib in der Scheide bestimmten und entsprechend anatomisch angepasst geformten Stützkörpers, der die Fähigkeit hat, die Gebärmutter so wirkungsvoll zu stützen, dass es selbst bei erheblicher Gebärmuttersenkung nicht zu einem Absenken oder Heraustreten der Gebärmutter kommt. Der Stützkörper selbst wird durch einen normalen Slip in Position gehalten. Durch unterschiedliche Bauart kann die Funktion des Stützkörpers erheblich erweitert werden. Der Innenraura von besonderen Bauarten des Stützkörpers soll zur Aufnahme von Körperflüssigkeiten, besonders für Urinabsorbierung, genutzt werden.
Hintergrund der Erfindung:
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die besondere Form eines aus körperfreundlichen Kunststoffen hergestellten Stützkörpers aufzuzeigen, der überraschenderweise nach einfachem Einführen in die Scheide die gesenkte Gebärmutter (Uterus-prolaps) zurück schiebt, wobei ein normaler Slip zum Positionieren und Halten des erfindungsgemäßen Stützkörpers genügt. Dieser Stabilisierungseffekt wird durch die erfindungsgemäße anatomisch angepasste Formgebung bewirkt, die unten näher beschrieben wird. Die bisher für diesen Zweck bekannt gewordenen Stützkörper weisen erhebliche Unzulänglichkeiten auf, insbesondere was den Komfort bei der Anwendung betrifft. So beschreiben die DE PS
38 00 744, die DE-OS 42 25 520, das EP 0663 197 Bl sowie das Deutsche Gebrauchsmuster G 92 09 403.1 sowie die US PS 4 307 716 jeweils aufblasbare bzw. flüssig befüllbare Formkörper die nach Einfuhren in die Scheide anschließend expandiert werden müssen. Diese Methode soll ein besonders schmerzfreies Einführen ermöglichen, ist aber sehr wenig praktikabel, insbesondere wenn beim Urinieren zunächst der Füllkörper zum Entnehmen durch Entleerung verkleinert werden muss und anschließend nach Wiedereinführung wieder befüllt werden muss. Die US PS 1 750 188 beschreibt eine Vorrichtung, die nach Einfuhren in die Scheide durch eine Drehbewegung an einem außen liegenden abnehmbaren „Dreh- Knopf „Flügel" ausbreitet, die eine Stabilisierung in der Scheide bewirken sollen. Alle bisher bekannten Vorrichtungen sind gekennzeichnet durch den Nachteil, dass ihre Form zwecks Stabilisierung in der Scheide nach der Einführung verändert werden muss. Dies bedingt immer eine relativ komplizierte Gestaltung, die nicht als kostengünstige und hygienische ,3inweg"- Ausfuhrung realisiert werden kann. Zudem ist eine schmerzfreie Handhabbarkeit von Ausführungsformen mit beweglichen Teilen (z. B. ausdrehbaren Flügeln) nicht gesichert.
Die erfindungsgemäße Stützvorrichtung kann aufgrund ihrer besonderen Form ohne vorherige „Verkleinerung" schmerzfrei eingeführt werden und dennoch genügend Halt bieten. Sie nutzt zu ihrer Stabilisierung zeitgemäße eng anliegende Unterwäsche (Slips) und kann aufgrund ihrer Formgebung auf weitere Stabilisierungshilfen verzichten. Die Gestaltung ohne bewegliche Teile erlaubt eine Massenproduktion zu minimalen Kosten, die eine Verwendung als „Einweg"- Produkt wirtschaftlich sinnvoll macht.
Beschreibung:
Die erfindungsgemäße Stützvorrichtung ist in den Abbildungen 1 bis 4e gezeigt und erläutert, wobei Abb. la-c übersichtsartig die Positionierung der erfindungsgemäßen Stützvorrichtung in unterschiedlicher Bauartvariante im Körper zeigt. Zur Erläuterung der Wirkungsweise des Stützkörpers werden drei wesentliche funktionelle Zonen des Stützkörpers gedanklich separiert und getrennt von innen (= körperseitig) nach außen erläutert.
Die Zone A (Abb. 2, 3a, 4a) in der Form eines gebogenen langgestreckten Tropfens hat zwei wesentliche Funktionen und zwar i) das Zurückdrängen der Gebärmutter mittels des Tropfen- Endes (= dicker Teil des Tropfens) und ii) der Vertikalstabilisierung und Positionierung durch den dünn auslaufenden und etwas abgeflachten Teil des gebogenen Tropfens der am Beginn der Schamlippen positioniert ist. Das Tropfenende kann als Bauartvariante in Form eines Tampons ausgeformt sein. Die körpernahe Seite des Tropfens kann ebenfalls als Bauartvariante mit einer Öffnung als Tropfkörper zur Aufnahme des Urins versehen sein.
Die Zone B (Abb. 2, 3a, 3b, 4a, 4b) in der Form eines flachen, gebogenen langgestreckten Herzens. Der obere (= breite) Teil des Herzens ist auf den Nabel, der untere (= schmale) Teil auf den Anus gerichtet. Er hat die Funktion der horizontalen Stabilisierung und Positionierung, bewirkt aber auch noch eine weitere vertikale Stabilisierung und Positionierung.
Die Zone C (Abb. 2, 3 a, 4a, 4d) hat durch ihre halbeiförmig hervorgewölbte Gestalt die Funktion einen ausreichenden Anpressdruck, z. B. durch einen Slip zu gewährleisten und dient bei den Bauartvarianten auch als Flüssigkeitsabsorber.
Die Außenseite des Stützkörpers besteht aus körperfreundlichem Kunststoff, dessen Oberfläche zur Erleichterung der Einführung in die Scheide „mikroskopisch glatt" ist, wobei das typische Rauhigkeitsprofil maximal +/- 5 μm betragen sollte. Dessen ungeachtet kann der Stützkörper gemäß Abb. 2, 3 a, 4a mit makroskopischen Profilen (z.B. Längs- und Quer- Riffelungen zur Erleichterung der Einführung oder zur besseren Positionierung) versehen werden, wobei solche Profile durch Höhenunterschiede im Bereich +/- 0.1 - 3 mm gekennzeichnet sind. Geeignet sind hier z. B. weiche Olefϊne wie z.B. LD-Polyethylen, sowie Latex- oder Silicongummi-Materialien. Optional können auf die Außenseite des Stützkörpers auch funktionelle Beschichtungen aufgebracht werden, die z.B. die Gleitfähigkeit verbessern oder bakterizid wirken.
Der Innenraum des Stützkörpers in Abb. 3a, 3b ist mit einem Material gefüllt, das bei minimalem Gewicht maximale Festigkeit gewährt. Aus Kostengninden bieten sich hier beispielsweise, aber nicht einschränkend, Schäume aus Polyurethan oder Polystyrol an.
Bei der Bauartvariante des Stützkörpers mit Tamponaufsatz gemäß Abb. 3c ist eine flüssigkeitsdurchlässige Gestaltung der scheidenseitigen Oberfläche des Stützkörpers erforderlich, die in bekannter Weise durchgeführt werden kann. Der Innenraum muss dann teilweise mit saugfähigen Materialien (z. B. auf der Basis von Zellulose oder den in Hygieneartikeln wie Windeln oder Damenbinden gebräuchlichen „Superabsorbern") ausgefüllt sein.
Bei der Bauartvariante des Stützkörpers als Urinabsorber gemäß Abb. 3d, 3e ist der Tropfkörper als flüssigkeitsaufhehmender Bereich, in runder, ovaler oder bootförmiger Ausführung, in der Oberfläche des Stützkörpers vorzusehen. Ein wulstförmiger Abschluss soll dabei eine abdichtende Funktion übernehmen. Auf eine Kapillarwirkung des flüssigkeitsübernehmenden Materials in Richtung Stützkörperinneres ist zu achten. Der Kern des Stützkörpers muss dann komplett mit saugfähigen Materialien, sogenannten Superabsorbern, ausgefüllt sein.
Abbildungen:
Abb. la-c Übersichtsbild, Positionierung des erfindungsgemäßen Stützkörpers im Körper
Abb. 2 Stützkörperbereiche
Abb. 3a Skizze des Stützbehelfs mit Messpunkte (Seitenansicht), Erläuterungen siehe Beschreibung und Patentansprüche
Abb. 3b Skizze des Stützbehelfs mit Messpunkte (Draufsicht), Erläuterungen siehe Beschreibung und Patentansprüche
Abb. 3c Skizze des Stützkörpers in Bauartvariante Tamponaufsatz (Seitenansicht), Erläuterungen siehe Beschreibung und Patentansprüche
Abb. 3d Sldzze des Stützkörpers in Bauartvariante Tropfkörper (Seitenansicht), Erläuterungen siehe Beschreibung und Patentansprüche
Abb. 4a Seitenansicht des Stützkörpers, Erläuterungen siehe Beschreibung und Patentansprüche
Abb. 4b Draufsicht von vorne auf den Stützkörper, Erläuterungen siehe Beschreibung und P atentansprüche
Abb. 4c Draufsicht von hinten auf den Stützkörper, Erläuterungen siehe Beschreibung und Patentansprüche
Abb. 4d Ansicht des Stützkörpers von unten, Erläuterungen siehe Beschreibung und Patentansprüche
Abb. 4e Seitliche Draufsicht des Stützkörpers, Erläuterungen siehe Beschreibung und Patentansprüche