Beschreibung
LINEARANTRIEB MIT KRAFTUEBERSETZER
Die Erfindung betrifft einen Linearantrieb gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Derartige Linearantriebe werden beispielsweise bei Bördelmaschinen eingesetzt, bei denen Bördelbacken mittels eines Arbeitszylinders verfahren werden. Diese werden dabei zunächst in bestimmte Hubpositionen mit einer relativ hohen Geschwindigkeit und geringer Kraft verfahren, beim eigentlichen Bördelvorgang muss dann der Arbeitszylinder über eine vergleichsweise geringen Hub eine große Zugkraft aufbringen. Diese kann beispielsweise über einen hydraulischen Kraftübersetzer aufgebracht werden. Derartige mit hydraulischen Kraftübersetzern ausgeführte Linearantriebe werden auch zur Betätigung einer Schließeinheit, einer Einspritzeinheit oder eines Auswerfers von Kunststoffspritzgießmaschinen oder zum Spannen von Werkzeugen an Werkzeugmaschinen verwendet .
In der DE 101 21 024 Al ist ein gattungsgemäßer Linearantrieb offenbart , bei dem ein Kraftübersetzerkolben über einen Spindelantrieb axial verschiebbar ist . Der Kraftübersetzerkolben und ein Arbeitskolben eines Arbeitszylinders begrenzen gemeinsam abschnittsweise einen Druckraum, wobei die an den Druckraum angrenzenden Wirkflächen des Arbeitskolbens größer als die entsprechenden Flächen des Druckübersetzerkolbens sind, so dass sich ein entsprechendes Druckübersetzungsverhältnis einstellt . Während eines Eilvorschubes (beispielsweise Ξinspritzvor- gang während des Spritzgießens) wird die Axialbewegung des Druckübersetzerkolbens direkt, ohne Kraftübersetzung auf den Arbeitskolben übertragen. Zum Aufbauen des hohen
Druckes wird bei der bekannten Lösung ein den Druckraum ebenfalls begrenzendes Zwischenteil arretiert und der Arbeitskolben entsprechend des Wirkflächenverhältnises mit einer großen Kraft beaufschlagt .
Die Druckmittelströmungspfade zwischen den von den Wirkflächen begrenzten Teilräumen des Kraftübersetzers sind so ausgelegt, dass die Kraftübersetzung in beiden Bewegungsrichtungen dieses bekannten Linearantriebs wirkt . Dabei ist jedoch beim Umsteuern von der einen Bewegungsrichtung in die andere Bewegungsrichtung eine Drehrichtungsänderung des Spindelantriebs erforderlich. Des Weiteren kann das Klemmen des oben genannten Zwischenteils zum Einleiten der Kraftübersetzung nur in vorbestimmten Positionen erfolgen.
In der DE 39 37 448 Al ist ein Linearantrieb für eine Spanneinrichtung einer Werkzeugmaschine offenbart, bei der zwischen den arbeitskolbenseitigen Druckraumabschnitten und den Kraftübersetzer-kolbenseitigen Druckraumabschnitten ein Wegeventil angeordnet ist , über das die Verbindung zwischen den Druckräumen abgesperrt werden kann. Diese bekannte Lösung ermöglicht j edoch keine Kraftübersetzung in beiden Wirkrichtungen des Arbeitskolbens des Arbeitszylinders - dies ist beim Werkzeugspannen auch nicht erforderlich.
Dem gegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Linearantrieb zu schaffen, der es ermöglicht die Kraft- und Geschwindigkeitsverläufe vergleichsweise einfach an unterschiedliche Anforderungen anzupassen.
Diese Aufgabe wird durch einen Linearantrieb mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst .
Erfindungsgemäß hat der Kraftübersetzer einen Kraft- Übersetzerkolben mit vergleichsweise kleiner Wirkfläche, der zwei Kraftübersetzerräume trennt , von denen sich einer bei einer Axialverschiebung des Kraftübersetzerkolbens verkleinert und der andere entsprechend vergrößert . Jeder dieser Kraftübersetzerräume sind hydraulisch mit einem von zwei von einem Antriebskolben des Linearantriebs begrenzten Druckräumen verbindbar, wobei der Antriebskolben eine größere Wirkfläche als der Kraftübersetzerkolben aufweist . Zwischen den Kraftübersetzerräumen und den vom Antriebskolben begrenzten Druckräumen ist ein Wegeventil angeordnet , über das in beiden Bewegungsrich- tungen des Arbeitskolbens , der sich verkleinernde Kraftübersetzerraum in einer Position des Wegeventils mit dem ersten und in einer anderen Position des Wegeventils mit dem zweiten der vom Arbeitskolben begrenzten Druckräume verbindbar ist. D. h. , durch Umsteuern dieses Wegeventils kann die Bewegungsrichtung des Arbeitskolbens umgedreht werden, ohne dass der Antrieb des Kraftübersetzers umgesteuert wird. Auf diese Weise können relativ komplexe Geschwindigkeits- und Druckverläufe nachgefahren werden - eine derartige VerfahrensSteuerung ist bei den eingangs beschriebenen Lösungen nicht möglich.
Bei einem besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel sind in Verbindungsleitungen zwischen den beiden Kraftübersetzerräumen und/oder den beiden Druckräumen jeweils Sperrventile vorgesehen, die aus einer Sperrstellung, in der die beiden Druckräume/Kraftübersetzerräume voneinander getrennt sind in eine Durchgangsstellung bringbar sind, so dass das Druckmittel von einem Druck- raum/Kraftübersetzerraum in den anderen Druck- raum/Kraftübersetzerraum strömt .
Das erfindungsgemäße Wegeventil hat vorzugsweise eine Sperrstellung, in die die Verbindung zwischen den Druck-
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räumen des ArbeitsZylinders und den Druckräumen des Kraftübersetzers gesperrt sind, so dass keine Kraftübersetzung erfolgt .
Bei einer besonders kompakten Lösung ist der Kraftübersetzerkolben im Arbeitskolben des ArbeitsZylinders geführt .
Der Vorschub während des Eilvorgangs ohne Kraftübersetzung ist besonders einfach, wenn der Arbeitskolben eine Anschlagsschulter hat, auf die der Kraftübersetzerkolben aufläuft, um den Arbeitskolben mitzunehmen.
Der Antrieb des Kraftübersetzers erfolgt vorzugsweise über eine Spindelanordnung mit axialverschiebbarer Spindelmutter und angetriebener Spindel . Diese Variante zeichnet sich durch eine kurze Bauform aus , da die Spindel in Axialrichtung nicht ausfährt .
In dem Fall, in dem die Spindel angetrieben wird, müssen der Arbeitskolben und der Kraftübersetzerkolben j eweils mit einer Verdrehsicherung ausgeführt sein.
Zum Ausgleich von Leckagen und Temperaturschwankungen können die sich j eweils vergrößernden Druckräu- me/Kraftübersetzerräume über eine Ventilanordnung mit einem Niederdruckspeicher verbunden werden. Die Ventile dieser Ventilanordnung werden vorzugsweise durch den Druck im j eweils sich verkleinernden Druck- raum/Kraftübersetzerraum geschaltet .
Der Linearantrieb läßt sich ohne bewegliche Leitungen ausführen, wenn das Wegeventil , zumindest das den Druckübersetzerkolben zugeordnete Schaltventil sowie ggf . der Niederdruckspeicher in den Arbeitskolben integriert sind.
Sonstige vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sind Gegenstand weiterer Unteransprüche .
Im folgenden wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand schematischer Zeichnungen näher erläutert . Es zeigen:
Figur 1 eine schematische Schnittansicht eines erfindungsgemäßen Linearantriebs in einer Grundposition.
Figur 2 den Linearantrieb aus Figur 1 in einem EiI- gang;
Figur 3 den Linearantrieb aus Figur 1 zum Ende des Eilgangs und
Figur 4 den Linearantrieb aus Figur 1 wobei der Arbeitskolben nach dem Ausfahren mit hoher Zugkraft wieder eingefahren wird.
Figur 1 zeigt einen Linearantrieb 1 , der beispielsweise zur Betätigung der Bördelbacken einer Bördelmaschine verwendbar sit . Diese Bördelbacken sind linear in der Bördelmaschine geführt und werden mittels des Linearantriebs verfahren. An bestimmten Positionen wird das Blech gebördelt, wozu dann die Bördelbacken über den Linearantrieb mit einer großen Zugkraft entlang eines vergleichsweise geringen Hubbereichs beaufschlagt sind.
Der für eine derartige Kinematik geeignete Linearantrieb 1 hat einen elektrisch angetriebenen Spindeltrieb 2 , über den ein Kraftübersetzerkolben 4 eines Kraftübersetzers 6 in Axialrichtung verschiebbar ist . Der Kraftübersetzerkolben 6 ist in einem Arbeitskolben 8 eines ArbeitsZylinders 10 der Bördelmaschine gelagert . Der innerhalb des ArbeitsZylinders 10 axial verfahrbare
Arbeitskolben 8 betätigt die vorgenannten Bördelbacken der Bördelmaschine.
Beim dargestellten Ausführungsbeispiel hat der Spindeltrieb eine von einem Elektromotor (nicht dargestellt) angetriebene Spindel 12 , die über eine Lagerung 14 an einem Maschinengestell 16 gelagert ist . Die Spindel 12 steht in Eingriff mit einer in Axialrichtung verfahrbaren Spindelmutter 18, die drehfest auf der Spindel 12 gelagert ist . Diese Spindelmutter 18 ist mit dem Kraftübersetzerkolben 4 verbunden, so dass die AxialVerschiebung der Spindelmutter 18 auf den Kraftübersetzerkolben 4 übertragen wird. Dieser ist axial verschiebbar in einer Axialbohrung 20 geführt , die in Radialrichtung zu einem Ringraum erweitert ist, der durch einen Radialbund 22 des Kraftübersetzerkolbens 4 in einen vorderen und einen hinteren Kraftübersetzerraum 24 , 26 unterteilt ist . Diese sind mittels einer Kraftübersetzerverbindungsleitung 28 miteinander verbunden, in der ein elektrisch betätigtes Kraftübersetzersperrventil 30 angeordnet ist, das mittels eines Schaltmagneten aus einer federvorgespannten Sperrposition in eine Durchgangsstellung (b) bringbar ist .
Wie Figur 1 des Weiteren entnehmbar ist, ist eine Zylinderbohrung 32 des Arbeitszylinders 10 ebenfalls radial zurückgesetzt und der entstehende Ringraum durch einen Kolbenbund 34 des Arbeitskolbens 8 in einen vorderen Druckraum 36 und einen hinteren Druckraum 38 unterteilt . Diese beiden ringförmigen Druckräume 36, 38 sind - ähnlich wie die Kraftübersetzerräume 24 , 26 - über eine Verbindung 40 mit einem Sperrventil 42 miteinander verbunden, das mittels eines Schaltmagneten aus einer Sperrstellung in eine Durchgangsstellung (b) umschaltbar ist, in der die beiden Druckräume 36, 38 miteinander verbunden sind. Den vier Druckräumen 36 , 38 ; 24 , 26 ist ein Wegeventil 44 zugeordnet, das beim dargestellen Ausführungs-
beispiel als 4/3-Wegeventil ausgeführt ist . Dessen Anschlüsse sind über einen vorderen Kraftübersetzerkanal 46 , einen hinteren Kraftübersetzerkanal 48 mit dem vorderen Kratübersetzerraum 24 bzw. dem hinteren Kraftübersetzerraum 26 und über einen vorderen Kanal 50 sowie einem hinteren Kanal 52 mit dem vorderen bzw. hinteren Druckraum 36 , 38 verbunden. In der dargestellten Sperrposition ist die Verbindung zwischen den Kanälen 46, 48 ; 50, 52 gesperrt . In der mit (a) gekennzeichneten Schaltposition sind die hinteren Kanäle 48 , 52 und die vorderen Kanäle 46 , 50 miteinander verbunden. In der Schaltstellung (b) verbindet das Wegeventil 44 den vorderen Druckübersetzerkanal 46 mit dem hinteren Kanal 52 und den vorderen Kanal 50 mit dem hinteren Druckübersetzerkanal 48 , so dass die entsprechenden Druckräume sozusagen über Kreuz miteinander verbunden sind. Die Ansteuerung der Schaltmagnete des Wegeventils 44 erfolgt in Abhängigkeit von Signalen, die von der Maschinensteuerung abgegeben werden.
Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind das Wegeventil 44 und die vorbeschriebenen Kanäle 46, 48 , 50 , 52 in den Mantel des Arbeitskolben 8 integriert, so dass für die Verbindung dieser Druckräume keine externen flexiblen Leitungen erforderlich sind.
Der vordere Druckraum 36 und der hintere Druckraum 38 sind über Niederdruckleitungen 54 , 56 und ein Speicherventil 58 mit einem Niederdruckspeicher 60 verbindbar. Dieses Speicherventil 58 wird über den höheren Druck in den Niederdruckleitungen 54 , 56 umgeschaltet, so dass durch den höheren Druck in der Niederdruckleitung 56 der Niederdruckspeicher 60 mit der Niederdruckleitung 54 (SchaltStellung (b) ) und umgekehrt bei einem höheren Druck in der Niederdruckleitung 54 der Niederdruckspeicher 60 mit der Niederdruckleitung 56 verbunden ist (Schaltstellung a) .
Der vordere Kraftübersetzerkanal 46 und der hintere Kraftübersetzerkanal 48 sind durch Leitungen 62 , 64 mit einem Schaltventil 66 verbunden, das durch den jeweils höheren Druck in den Leitungen 62 , 64 entweder in eine Position (a) oder in eine Position (b) umschaltbar ist . Dadurch wird die jeweils den niedrigeren Druck führende Leitung 62 , 64 über eine Verbindungsleitung mit einem weiteren Schaltventil 70 verbunden, dessen Eingänge über Leitungsabschnitte 72 , 74 mit den Niederdruckleitungen 54 bzw. 56 verbunden sind. Dieses weitere Schaltventil 70 kann durch den höheren der Drücke in den Leitungsabschnitten 72 , 74 umgeschaltet werden, so dass die Verbindungsleitung 68 dann mit der den niedrigeren Druck führenden Leitung verbunden ist . D. h. , die Schaltventile 58 , 66, 70 stellen sich durch den jeweils wirksamen höheren Druck so ein, dass der Niederdruckspeicher 60 mit demj enigen Kraftübersetzerraum 24 , 26 und Druckraum 36, 38 verbunden ist, der bei der Betätigung des Linearantriebs den niedrigeren Druck aufweist . Die Kaskadenschaltung dieser Schaltventile 66, 70 , 58 ist so ausgelegt , dass die Anzahl der flexiblen, beweglichen Leitungen gering ist, so dass der Verrohrungsaufwand für diesen Linearantrieb 1 minimal ist und eine Beschädigung durch einen Bruch flexibler Leitungen praktisch nicht auftreten kann. Durch die Verbindung des druckniedrigeren Raums (sich vergrößernder Druckraum) mit dem Druckspeicher 60 können Leckagen und Volumenänderungen durch Temperaturschwankungen ausgeglichen werden.
Die Schaltung läßt sich noch weiter vereinfachen, wenn der Niederdruckspeicher 60 mit den dazugehörigen Schaltventilen ebenfalls in den Arbeitskolben 8 integriert wird.
Zum besseren Verständnis wird die Funktion des Linearantriebs 1 anhand der folgenden Zeichnungen erläutert .
In den in Figur 1 dargestellten Positionen des Wegeventils 44 und der beiden Sperrventile 30 und 42 sind die Druckmittelsäulen in den jeweiligen Druckräumen 24 , 26 ; 36, 38 eingespannt, eine Axialverschiebung über den Spindelantrieb 2 ist praktisch nicht möglich. Soll nun der Arbeitszylinder 8 ausgefahren werden, um die Bördelbacken mit vergleichsweise hoher Geschwindigkeit und geringer Kraft auszufahren, so wird üblicherweise zunächst der Kraftübersetzerkolben 4 gegen eine den Ringraum des Kraftübersetzers begrenzende Schulter nach rechts verfahren. Bei einer Bewegung in Gegenrichtung wird der Kraftübersetzerkolben 4 in Anlage an eine Schulter 78 gebracht . Diese Relativbewegung des Kraftübersetzerkolbens 4 mit Bezug zum Arbeitskolben 8 aus der in Figur 1 dargestellten Position in die in Figur 2 dargestellte Position (Anlage an Schulter 76) kann beispielsweise dadurch bewirkt werden, dass das Kraftübersetzersperrventil 30 in seine DurchgangsStellung (a) gebracht wird und der Spindeltrieb 2 so angesteuert wird, dass der Kraftübersetzerkolben 4 in Pfeilrichtung nach rechts bewegt wird. Das aus dem vorderen Kraftübersetzerraum 24 verdrängte Druckmittel strömt dann über die Kraftüberset- zerverbindungsleitung 28 in den sich vergrößernden Kraftübersetzerraum 26 , der Arbeitskolben 8 bleibt dabei stehen, bis der Kraftübersetzerkolben 4 auf die Schulter 76 aufläuft . Das Sperrventil 42 wird in seine Durchgangsstellung (b) geschaltet, so dass auch die Druckräume 36 , 38 des Arbeitszylinders 10 miteinander verbunden sind. Der Arbeitskolben 8 wird dann vom Kraftübersetzerkolben 4 mit vergleichsweise hoher Geschwindigkeit mitgenommen, wobei die vom Spindeltrieb 2 übertragene Kraft nur gering sein muss . Während dieses Hubs verbleibt das Wegeventil 44 in seiner dargestellten Sperrposition.
Wenn der Arbeitskolben 8 und damit der Bördelbacken seine vorbestimmte Relativposition erreicht hat, wird beim dargestellten Ausführungsbeispiel der Spindeltrieb 2 angehalten und das Sperrventil 42 in seine Sperrposition (a) umgeschaltet, so dass die Verbindung zwischen den beiden Druckräumen 36, 38 des ArbeitsZylinders 10 abgesperrt ist - der Arbeitszylinder 10 ist dann gesperrt . Entsprechend wird dann auch das Kraftübersetzersperrventil 30 in seine Sperrposition (a) umgeschaltet, so dass auch die Verbindung zwischen den beiden Kraftübersetzerräumen 24 , 26 abgesperrt ist.
Für den eigentlichen Bördelvorgang muss der Arbeits- kolben 8 dann mit großer Kraft in Gegenrichtung (nach links in Figur 4) bewegt werden, wobei nur ein geringer Hub durchzuführen ist . Dazu wird die Drehrichtung des Spindeltriebs 2 reversiert und das Wegeventil 44 in seine mit (b) gekennzeichnete Position umgeschaltet, in der der vordere Kraftübersetzerkanal 46 mit dem hinteren Kanal 52 und der vordere Kanal 50 mit dem hinteren Kraftübersetzerkanal 48 verbunden ist . Durch die Umstellung des Spindeltriebs 2 bewegt sich der Kraftübersetzerkolben 4 nach links , so dass sich der hintere Kraftübersetzerraum 26 verkleinert und entsprechend der vordere Kraftübersetzerraum 24 vergrößert wird. Das aus dem hinteren Kraftübersetzerraum 26 verdrängte Druckmittel strömt über das Wegeventil 44 in den vorderen Druckraum 36 , so dass der Arbeitskolben 10 mit großer Kraft und vergleichsweise geringer Geschwindigkeit nach links bewegt wird. Das dabei aus dem hinteren Druckraum 38 verdrängte Druckmittel strömt über das Wegeventil 44 in den sich vergrößernden vorderen Kraftübersetzerraum 24. Entsprechend dem Flächenverhältnis der Stirnflächen des Kolbenbundes 34 und des Radialbunds 22 wird dabei die vom Spindeltrieb 2
auf den Übersetzerkolben 4 aufgebrachte Kraft um ein Vielfaches übersetzt und auf die Bördelbacken übertragen.
Nach erfolgtem Bördelarbeitsgang wird der Linearantrieb dann wieder in seine Ausgangsposition gefahren.
Prinzipiell könnte auf das Umsteuern des Spindel- triebs 2 verzichtet werden, da eine Bewegungsrichtungsum- kehr auch alleine durch Umschalten des Wegeventils 44 in seine mit (a) gekennzeichnete Position bewirkt werden könnte .
Es ist auch nicht unbedingt erforderlich, den Übersetzerkolben 4 auf Anschlag gegen die Radialschulter 76 zu fahren, da ein Mitnehmen auch durch Schließen des Sperrventils 42 möglich ist . Der Kraftaufbau ist durch entsprechende Umschaltung des Wegeventils 44 in beiden Richtungen möglich. Es kann beispielsweise ein Nachgeben des Arbeitskolbens 10 bei einer Lastübernahme verhindert werden, in dem der Kraftübersetzerkolben 4 bei geschlossenem Wegeventil 44 solange verfahren wird, bis sich in dem entsprechend der vorgesehenen Arbeitsrichtung druckbeaufschlagten vorderen oder hinteren Druckraum 36, 38 ein Druck einstellt, bei dem die Last ohne Nachgeben des Arbeitszylinders 8 und somit ohne Rucken abgestützt werden kann.
Wie vorstehend erläutert kann über den vorbeschriebenen Spindelantrieb eine Kraftübertragung praktisch in j eder beliebigen Relativposition zwischen Druckübersetzerkolben 4 und Arbeitskolben 10 erfolgen, so dass der Linearantrieb sehr einfach und flexibel an unterschiedliche Anforderungen angepasst und unterschiedliche Kraft/Geschwindigkeitsverläufe - sogar mit Bewegungsumkehr - gefahren werden können.
Beim vorbeschriebenen. Ausführungsbeispiel ist ein Spindeltrieb mit elektrischem Antrieb verwendet . Selbstverständlich können auch andere Antriebe, beispielsweise, pneumatische oder hydraulische Antriebe eingesetzt werden.
Offenbart ist ein Linearantrieb mit einem hydraulischen Kraftübersetzer, dessen Kraftübersetzerkolben zwei Kraftübersetzerräume trennt, von denen sich einer bei einer Axialverschiebung des Kraftübersetzers verkleinert und der andere entsprechend vergrößert . Diese Kraftübersetzerräume sind hydraulisch mit zwei vom Arbeitskolben begrenzten Druckräumen verbindbar, wobei diese Druckmittelverbindung erfindungsgemäß über ein Wegeventil erfolgt, über das sich die Kraftübersetzerräume wahlweise mit dem einen oder dem anderen Druckraum des Arbeitskolbens verbinden lässt .
Bezugszeichenliste:
1 Linearantrieb
2 Spindeltrieb
4 Kraftübersetzerkolben
6 Kraftübersetzer
8 Arbeitskolben
10 ArbeitsZylinder
12 Spindel
14 Lagerung
16 Maschinengestell
18 Spindelmutter
20 Axialbohrung
22 Radialbund
24 vorderer Kraftübersetzerraum
26 hinterer Kraftübersetzerraum
28 Kraftübersetzerverbindungsleitung
30 Kraftübersetzersperrventil 32 ZyIinderbohrung
34 Kolbenbund
36 vorderer Druckraum
38 hinterer Druckraum
40 Verbindung 42 Sperrventil 44 Wegeventil
46 vorderer Kraftübersetzerkanal
48 hinterer Kraftübersetzerkanal
50 vorderer Kanal
52 hinterer Kanal
54 Niederdruckleitung
56 Niederdruckleitung
58 Speicherventil
60 Niederdruckspeicher
62 Leitung
64 Leitung
Schaltventil Verbindungsleitung weiteres Schaltventil Leitungsabschnitt Leitungsabschnitt Schulter Schulter