Energieführungskette
Die Erfindung betrifft eine Energieführungskette zur Führung von Schläuchen, Kabeln oder dergleichen mit einer Vielzahl von jeweils mittels Gelenkverbindungen gelenkig miteinander verbundenen Gliedern, die jeweils zwei gegenüberliegende Seitenteile mit inneren und äußeren Seitenflächen aufweisen, wobei mindestens einige der Glieder mindestens einen die Seitenteile eines Gliedes miteinander verbindenden Quersteg aufweisen, so dass durch die Seitenteile und die Querstege der Kette ein Ketteninneres mit einem Kabelführungskanal bereitgestellt wird, wobei die Glieder ferner paarweise miteinander zur Anlage bringbare Anschlagflächen zur Begrenzung des Verschwenkwinkels benachbarter Glieder gegeneinander aufweisen.
Derartige Energieführungsketten werden verwendet um Schläuche, Kabel oder dergleichen zwischen zwei Verbrauchern zu führen, von denen wenigstens einer beweglich ist. Bei bestimmten Anwendungsfällen sind besonders flache Kettenglieder erwünscht, beispielsweise wenn eine Vielzahl von nebeneinander angeordneten Kabel, Schläuche oder Leitungen einem Verbraucher in einer einlagigen Anordnung zuzuführen sind, oder wenn die räumlichen Verhältnisse dies erfordern. Gleichzeitig können die Glieder jedoch teilweise eine sehr große Breite aufweisen und/oder es sind hohe Verfahrgeschwindigkeiten der Energieführungskette erwünscht, so dass die Kette insgesamt durchaus großen Kräften ausgesetzt ist. Aufgrund der flachen Glieder, die bei einer Umlenkung der Kette aneinander anschlagen und Kräfte aufnehmen müssen, sind die Einsatzmöglichkeiten der Kette begrenzt.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine
Energieführungskette zu schaffen, welche auch bei sehr flachen Gliedern hohen Kräften und Verfahrgeschwindigkeiten ausgesetzt werden kann und sicher und zuverlässig betreibbar ist.
Die Aufgabe wird durch eine Energieführungskette gelöst, bei welcher das Verhältnis der Breite zur Höhe der Seitenteile der Glieder größer/gleich 1:4 ist und die Gelenkverbindungen benachbarter Glieder als benachbarte Glieder überbrückende, bei einer Umlenkung der Kette deformierbare Gelenkelemente ausgeführt sind, und wobei die Glieder jeweils den benachbarten Gliedern zugewandte Stirnseiten aufweisen, die sich ohne stufenversatzartige Strukturierungen durchgehend über die gesamte Breite der Seitenteile erstrecken und- • als Anschlagflächen fungieren.
Dadurch, dass die Gelenkverbindungen als deformierbare Gelenkelemente ausgeführt sind, die die benachbarten Glieder überbrücken und sich vorzugsweise in Kettenlängsrichtung erstrecken, können die Gelenkelemente auch bei sehr geringer Höhe hohe Belastungen aufnehmen, wobei zugleich ansonsten bekannte Loch-Zapfen-Gelenkverbindungen, die bei sehr flachen Gliedern und hohen Kräften sich als nicht mehr zweckmässig erwiesen haben, vermieden. Des Weiteren können durch die breiten Glieder ober- und/oder unterhalb der Gelenkverbindungen große Anschlagflächen der Glieder bereitgestellt werden, so dass die Glieder insbesondere bei Überführung der Kette in ihre Strecklage trotz ihrer Höhe hohe Kräfte aufnehmen können. Der Begriff „oben" sei hier und im nachfolgenden bezogen auf die Glieder des Obertrums verstanden, so dass die „obere Schmalfläche" der Glieder jeweils dem gegenüberliegenden Trum abgewandt und die „untere Schmalfläche" der Glieder dem jeweils gegenüberliegenden Trum zugewandt ist. Ferner sind gleichzeitig die den jeweils benachbarten Gliedern zugewandten Stirnseiten der Seitenteile über ihre gesamte Breite durchgehend ausgebildet, so dass die Seitenteile jeweils über ihre gesamte Breite miteinander zum Anschlag kommen. Vorzugsweise weisen die
Anschlagflächen keinen Versatz, insbesondere Stufenversatz auf und sind vorzugsweise eben, gegebenenfalls auch bogenförmig gewölbt ausgeführt. Insbesondere können die gegenüberliegenden Seitenteile überlappende Bereiche entbehrlich sein, deren Erstreckung in Kettenlängsrichtung größer/gleich H ist oder der halben Breite der Seitenteile entspricht. Durch die Kombination der oben genannten Merkmale wird somit eine Energieführungskette bereitgestellt, die auch bei sehr flachen Gliedern hohe Kräfte aufnehmen kann, wodurch sowohl vergleichsweise breite Kettenglieder als auch hohe Verfahrgeschwindigkeiten der Kette ermöglicht werden. Die Glieder können hierbei ohne Weiteres eine Höhe von weniger als 2 bis 3 cm, beispielsweise eine Höhe von kleiner/gleich 1,5 cm oder ca. 1 cm oder weniger aufweisen.
Insbesondere können an den Gliedern seitlich miteinander überlappende Bereiche fehlen, die über den gesamten oder über mehr als den halben oder mehr als ein Viertel des Verschwenkwinkels der Glieder miteinander überlappen, so dass die Glieder sozusagen allein durch die Gelenkverbindung geführt werden, wobei sich die erfindungsgemäße Ausbildung der Kette insbesondere bezüglich ihrer Laufruhe bewährt hat.
Insbesondere kann das Verhältnis der Breite zur Höhe der Seitenteile kleiner/gleich 1:3, beispielsweise ca. 1:2 oder weniger betragen.
Das Verhältnis von Breite zu Höhe der Glieder kann größer/gleich 2:1, insbesondere größer/gleich 3:1 oder größer/gleich 4:1 bis 5:1 betragen kann.
Das Verhältnis von Breite zu Höhe der Anschlagflächen (insbesondere der in Strecklage wirkenden Anschlagflächen) kann größer/gleich 1:2, insbesondere größer/gleich 3/8, besonders bevorzugt größer/gleich 3/4 sein.
Aufgrund der großen Breite der Seitenteile ist es vorteilhaft, wenn diese innerhalb ihrer Querschnittskontur Ausnehmungen aufweisen, die zur inneren und/oder äusseren, vorzugsweise nur zur äusseren Seitenfläche der Seitenteile hin geöffnet sind und deren Tiefe größer/gleich 50% oder größer/gleich 75% der Seitenteilbreite entspricht. Das Ausmaß der Ausnehmungen ist im Wesentlichen lediglich durch die dann resultierende Stabilität der Glieder begrenzt.
Vorzugsweise werden die Ausnehmungen durch einen geschlossenen, umlaufenden Rand begrenzt. Unabhängig hiervon oder zugleich können die Ausnehmungen gegenüber den Gelenkelementen durch einen Randbereich - zumindest teilweise oder vollständig abgegrenzt sein, wobei sich der Rand vorzugsweise über die gesamte Längserstreckung und vorzugsweise auch die gesamte Breite der Seitenteile erstreckt.
Insbesondere können sich die Ausnehmungen jeweils nur oberhalb und/oder unterhalb der jeweiligen Gelenkverbindungen der Glieder erstrecken. Die Gelenkelemente können hierbei entlang deren Erstreckungsbereich über die Seitenteile in Kettenlängsrichtung ober- und/oder unterseitig an entsprechenden Führungsbereichen der Seitenteile geführt und gehaltert werden. Vorzugsweise liegen hierbei die Führungsbereiche der Seitenteile, die insbesondere als Randbereich der Ausnehmungen ausgebildet sein können, eng und spielfrei an den Gelenkelementen an, insbesondere im Presssitz. Der die ober- und/oder unterhalb der Gelenkelemente angeordnete, die Ausnehmungen begrenzende Rand kann derart dünn ausgebildet sein, dass er sich bis auf einen zur Festlegung des Gelenkelementes notwendigen Haltebereich bis zu dem Gelenkelement erstreckt. Die Stärke dieses Haltebereichs kann weniger oder gleich der dreifachen, zweifachen oder einfachen Stärke bzw. Durchmessers des Gelenkelementes, beispielsweise der Höhe eines plattigen Gelenkelementes oder Gelenkbandes, entsprechen. Die Ausnehmungen können hierdurch eine
größtmögliche Ausdehnung einnehmen, wobei gleichzeitig stets eine exakte und sichere Halterung der Gelenkelemente sichergestellt wird, wenn sich diese an den Seitenteilen vorbei erstrecken. Die Stärke des ansonsten die Ausnehmung umgebenden Randes kann ebenfalls kleiner/gleich der dreifachen, zweifachen oder einfachen Stärke des Gelenkelementes entsprechen.
Die Gelenkelemente können allgemein jeweils in Kettenlängsrichtung zwei oder mehr Glieder miteinander verbinden, wobei die Gelenkelemente vorzugsweise jeweils an dem jeweiligen Glied zugkraftaufnehmend befestigt sind. Die Gelenkelemente erstrecken sich hierbei vorzugsweise zwischen den Stirnseiten der jeweils benachbarten Glieder. Die zugkraftaufnehmende Verbindung der Gelenkelemente mit den Gliedern kann durch hinterschnittene Bereiche erzielt werden, die vorzugsweise an den Gliedern, insbesondere an den Seitenteilen, vorgesehen und von Haltebereichen der Gelenkelemente hintergriffen werden. Vorzugsweise sind die Gelenkelemente in Kettenlängsrichtung und/oder in Kettenquer- richtung verschiebungssicher an den Gliedern, insbesondere an den Seitenteilen festgelegt und hierzu insbesondere im Presssitz gehalten. Die bei einer Umlenkung der Kette deformierten Bereiche der Gelenkelemente erstrecken sich vorzugsweise über mehr als die halbe, insbesondere zumindest ungefähr die gesamte Breite der Seitenteile, wobei die Gelenkelemente vorzugsweise von den Seitenteilen nicht seitlich vorstehen und vollständig im Querschnitt der Seitenteile angeordnet sind. Die Gelenkelemente sind hierbei vorzugsweise als plattige oder bandförmige Elemente ausgebildet. Die Gelenkbereiche zwischen jeweils benachbarten Gliedern können durch Übergangsbereiche miteinander verbunden sein, die eine geringere Breite als die formierbaren Gelenkbereiche aufweisen. Die Übergangsbereiche erstrecken sich vorzugsweise in Führungen entlang der Seitenteile und können hierbei ober- und unterseitig lageunveränderlich festgelegt sein. Ferner können die Gelenkelemente, wenn sich diese über mehrere Glieder
erstrecken, an jedem dem benachbarten Glied zugewandten Bereich einen Haltebereich, beispielsweise in Form einer Querschnittserweiterung, aufweisen, wodurch ein sicherer Sitz der Gelenkelemente gewährleistet wird. Insbesondere in Kombination mit einer vergleichsweise großen Breite der Seitenteile ist eine breite Ausgestaltung der Gelenkelemente zweckdienlich, da die Seiten- und/oder Torsionsstabilität der Kette maßgeblich oder ausschließlich durch die Gelenkelemente bestimmt wird. Dies gilt insbesondere dann, wenn die Glieder keine über den gesamten oder über einen größeren Teil, beispielsweise mehr als 75%, des Verschwenkwinkels miteinander seitlich überlappenden Bereiche aufweisen. Gegebenenfalls können die Gelenkelemente auch als an den Querstegen und/oder Unterseiten der Seitenteile angeordnetes Gelenkband ausgeführt sein, welches mehrere Glieder verbindet und sich durchgehend über die Kettenlänge erstrecken kann. Das Band kann an der dem Ketteninneren zugewandten oder abgewandten Seite der Querstege angeordnet oder durch Durchgangsöffnungen der Querstege, welche schlitzartig ausgeführt sein können, durchgeführt sein.
Die Gelenkelemente können somit jeweils die Glieder paarweise oder gruppenweise miteinander verbinden oder sich oder die gesamte Länge der Kette erstrecken.
Vorzugsweise sind die Gelenkelemente bezogen auf die halbe Höhe der Glieder in Richtung auf die dem gegenüberliegenden Trum zugewandte Schmalseite der Glieder versetzt und zugleich in der Höhe von den Querstegen beabstandet, d.h. in Richtung auf das Ketteninnere versetzt angeordnet. Vorzugsweise sind die Gelenkelemente in etwa auf ca. 1/5 bis ca. 1/3 der Höhe der Glieder angeordnet.
Vorzugsweise sind die Gelenkelemente als elastisch deformierbare Glieder ausgeführt, die bei einer Umlenkung der Kette unter Ausübung einer Rückstellkraft deformierbar sind.
Ferner sind die Gelenkelemente vorzugsweise als separate Bauteile ausgeführt, welche unlösbar oder vorzugsweise lösbar an den Gliedern bzw. Seitenteilen befestigt sind, beispielsweise durch eine form- und/oder kraftschlüssige und/oder stoffschlüssige Verbindung. Die Gelenkelemente einerseits und Seitenteile bzw. Glieder andererseits können somit aus unterschiedlichen Materialien bestehen, insbesondere jeweils Kunststoffmaterialien sein.
Vorzugsweise weisen die Seitenteile stirnseitige Ausnehmungen auf, die oberhalb und/oder unterhalb der Gelenkverbindungen vorgesehen sind und sich bis zu den Gelenkverbindungen hin erstrecken, wobei sich die Ausnehmungen jeweils in Richtung auf die Gelenkverbindungen hin erweitern können. Die Ausnehmungen können sich jeweils über die gesamte Breite der Seitenteile erstrecken, gegebenenfalls auch nur über die Breite der jeweiligen Gelenkverbindungen. Durch die Ausnehmungen ist insbesondere eine Lageveränderung von bei der Umlenkung der Kette deformierten Bereichen der Gelenkelemente möglich.
Die bei einer Umlenkung der Kette miteinander zur Anlage kommenden Anschlagflächen, die somit den Krümmungsradius der Kette definieren, können bezogen auf die Strecklage der Kette schräg zur Kettenlängsrichtung verlaufen. Vorzugsweise gilt dies für die beiden Anschlagflächen eines Gliedes bzw. eines Seitenteils, die jeweils dem in Kettenrichtung davor bzw. dahinter liegenden Glied zugewandt sind. Die Anschlagflächen können hierbei bezogen auf die Höhe der Glieder von der Gelenkverbindung beabstandet sein und in einen zurückspringenden Bereich übergehen, wobei auch hier die Anschlagflächen vorzugsweise keinen Stufenversatz aufweisen und/oder sich über die gesamte Breite der Glieder erstrecken. Trotz der Deformation der Gelenkelemente bei einer Umlenkung der Kette, wobei der deformierte Bereich eine gewisse Erstreckung in Kettenlängsrichtung aufweist, können die korrespondierenden Anschlagflächen benachbarter Glieder stets
exakt zueinander ausgerichtet aneinander anschlagen. Der zurückspringende Bereich kann hierbei um das ein- oder mehrfache der Stärke oder des Durchmessers der Gelenkbereiche der Gelenkelemente zurückspringen.
Vorzugsweise sind die aufeinander zuweisenden Endbereiche der Anschlagflächen, welche bei einer Umlenkung der Kette miteinander zur Anlage kommen, in Strecklage der Kette voneinander beabstandet. Vorzugsweise sind ferner alternativ oder gleichzeitig die stirnseitigen Anschlagflächen, die in Strecklage der Kette miteinander zur Anlage kommen, jeweils zumindest in etwa senkrecht zur Kettenlängsrichtung angeordnet. Die Anschlagflächen können hierbei insbesondere in der Höhe von den Gelenkelementen beabstandet enden. Die genannten Abstände können jeweils unabhängig voneinander das 1-, 2- oder mehrfache der Stärke oder des Durchmessers der Gelenkelemente betragen oder beispielsweise größer/gleich 2%, größer/gleich 5% oder größer/gleich 10% des Durchmessers des durch die Gelenkelemente im Umlenkbereich bestimmten Kreisabschnittes sein.
Ferner sind die Glieder vorzugsweise in Bezug auf die Beanspruchungen der Kette bei bestimmungsgemäßem Betrieb starr ausgeführt. Ferner ist vorzugsweise der jeweils mindestens eine, die gegenüberliegenden Seitenteile eines Gliedes verbindende Quersteg einstückig mit den Seitenteilen verbunden. Der Quersteg ist ferner - gegebenenfalls unabhängig hiervon - an dem unteren Bereich der Seitenteile angeordnet und schließt im Wesentlichen oder exakt bündig mit der benachbarten Schmalseite der Seitenteile ab. Ein weiterer Quersteg der Glieder kann jeweils lösbar an den Gliedern bzw. Seitenteilen derselben befestigbar sein, insbesondere durch Formschluss- und/oder Kraftschlussverbindungen, insbesondere durch Rastverbindungen. Vorzugsweise sind die Glieder bezüglich der bei der Befestigung der Querstege notwendigen Handhabungen im Wesentlichen starr ausgeführt, so dass etwaige elastisch deformierbare Rastmittel an den Querstegen vorgesehen sind.
Vorzugsweise sind zumindest einige oder sämtliche der Querstege der Kette an zumindest einer Schmalseite der Glieder, beispielsweise der dem gegenüberliegenden Trum abgewandten Oberseite der Glieder, durch jeweils mindestens ein längenveränderliches Element miteinander verbunden, welches kraftaufnehmend an den Querstegen festgelegt ist. Vorzugsweise sind derartige längenveränderliche Elemente jeweils an den beiden Enden der Querstege angeordnet. Die längenveränderlichen Elemente können beispielsweise durch bogenförmige oder schlaufenförmige Bereiche vorgesehen sein, die die jeweiligen Querstege miteinander verbinden. Vorzugsweise sind die Elemente oder Bereiche an den Querstegen einstückig angeformt. Hierdurch ist zunächst eine einfachere Handhabung der Querstege bei deren Befestigung an den Glieder ermöglicht, da mehrere oder sämtliche Querstege der Kette zu einem strangförmigen Bauteil zusammengefasst sind und die Querstege jeweils bereits bezüglich ihrer Sollposition an den Gliedern vororientiert sind. Gegebenenfalls können die Elemente auch eine intrinsische Dehnbarkeit in Art gummielastischer Elemente aufweisen, vorzugsweise erfolgt eine Längenveränderung jedoch aufgrund einer Formveränderung der Elemente.
Die längenveränderlichen Elemente können bei einer Umlenkung der Kette unter Ausübung einer Rückstellkraft deformiert werden. Sind beispielsweise die dem gegenüberliegenden Trum abgewandten Querstege der Glieder durch längenveränderliche Elemente miteinander verbunden, so erfolgt im Umlenkbereich der Kette eine Elongation der längenveränderlichen Elemente. Durch die Ausübung einer Rückstellkraft könne somit - zusätzlich oder alternativ zu einer durch die Gelenkelemente ausgeübten Rückstellkraft - die Eigenschaften der Kette bei deren Umlenkung verändert werden, was insbesondere im Fall sehr flacher Glieder von Bedeutung sein' kann.
Ferner können die längenveränderlichen Elemente bei einer
Umlenkung der Kette aus dem Kettenquerschnitt in Richtung auf die Ablagefläche der Kette vortreten, so dass hierdurch eine Dämpfung der Kette bei deren Ablage auf einen Untergrund erfolgt.
Ferner kann die erfindungsgemäße Kette einen vergleichsweise kleinen Umlenkradius aufweisen, wobei das Gelenkelement beabstandet von dem jeweils unteren Quersteg angeordnet sein kann. Die unteren Querstege der Glieder können benachbart den unteren Schmalseiten angeordnet sind, so dass unterhalb der Querstege bzw. zwischen Quersteg und unterer Schmalseite der Seitenteile keine signifikanten Anschlagbereiche bereitgestellt werden -und somit der Kettenquerschnitt optimal ausgenutzt werden kann. Das Verhältnis der oberen Seitenteile der Glieder, die dem gegenüberliegenden Trum abgewandt sind, zu dem durch die Gelenkelemente definierten Umlenkradius kann hierbei kleiner/gleich 5, vorzugsweise kleiner/gleich 4, insbesondere ca. 3 betragen.
Vorzugsweise ist der Innenradius der Kette im Umlenkbereich kleiner/gleich der 1,75-fachen, vorzugsweise kleiner/gleich dem 1,5-fachen Höhe der Glieder oder etwa der Höhe der Glieder entspricht .
Die Erfindung sei nachfolgend beispielhaft beschrieben und anhand der Figuren beispielhaft erläutert. Es zeigen:
Figur 1 eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Kette,
Figur 2 eine stirnseitige Ansicht eines Gliedes der Kette nach Figur 1,
Figur 3 eine Draufsicht auf eine Kette nach Figur 1.
Die erfindungsgemäße Energieführungskette 1 gemäß den Figuren 1 bis 3 weist eine Vielzahl von gelenkig miteinander verbundenen
Gliedern 2 auf, die jeweils aus zwei gegenüberliegenden Seitenteilen 3 und zwei diese miteinander verbindenden Querstegen 4 bestehen, wobei nicht notwendigerweise jedes der Glieder mit zwei Querstegen versehen sein muss. Durch die Kette wird somit ein Kanal 5 zur Führung von Leitungen oder dergleichen bereitgestellt. Gemäß Figur 1 ist die Kette unter Ausbildung eines Obertrums 6, eines Umlenkbereichs 7 und eines Untertrums 8 abgelegt. Die Seitenteile 3 der Glieder weisen jeweils innere und äußere Seitenflächen 9, 10 und dazu im Wesentlichen senkrechte obere und untere Schmalseiten 11, 12 auf, die die Höhe der Glieder definieren. Zwischen den Schmalseiten 11, 12 und in der Höhe von den Querstegen beabstandet, nach dem Ausführungsbeispiel in etwa auf ein Drittel der Höhe der Glieder angeordnet, sind Gelenkelemente 13 angeordnet, welche die jeweils benachbarten Glieder gelenkig miteinander verbinden. Der Verschwenkwinkel der Glieder in Strecklage der Kette wird durch an den Stirnseiten 2a angeordnete Anschlagflächen 14 der Seitenteile begrenzt, der Verschwenkwinkel im Umlenkbereich der Kette durch stirnseitige Anschlagflächen 15. Die Anschlagflächen 14, 15 erstrecken sich hierbei ohne Stufenversatz durchgehend über die gesamte Breite der Seitenteile und sind ferner jeweils als ebene Flächen ausgebildet. Die Gelenkelemente sind nach dem Ausführungsbeispiel in etwa auf ein Drittel der Höhe der Glieder angeordnet und somit von den Querstegen beabstandet, so dass auch die im Umlenkbereich wirkenden Anschlagflächen 15 eine ausreichend große Fläche einnehmen können. Die unteren Querstege 4a sind hierbei an den Seitenteilen einstückig angeformt und schließen im Wesentlichen oder exakt bündig mit der unteren Schmalseite 11 der Glieder ab.
Gemäß dem Ausführungsbeispiel beträgt das Verhältnis von Breite zu Höhe der Glieder ca. 5, 6, das Verhältnis der Breite zur Höhe der Seitenteile der Glieder ca. 1:2. Das Verhältnis der Breite zur Höhe der in Strecklage der Kette zusammenwirkenden Anschlagflächen 14 beträgt ca. 3:4. Das Verhältnis der
Gliederhöhe zu dem äußeren Durchmesser der Kette im Umlenkbereich beträgt ca. 1:3, das Verhältnis der Höhe der Glieder zu dem Durchmesser des durch die Gelenkelemente gebildeten Umlenkbereichs bzw. des vertikalen Abstandes der Gelenkelemente von Obertrum und Untertrum beträgt ca. 1:2. Der Innenradius der Kette im Umlenkbereich entspricht der 1,5- fachen Gliederhöhe.
Hierdurch wird insgesamt eine Kette mit vergleichsweise flachen Gliedern bereitgestellt, die eine hohe Stabilität und Laufruhe aufweist, wobei die Glieder eine große Breite einnehmen können.
Aufgrund der zur sehr breiten Seitenteile weisen diese zur Gewichtsersparnis Ausnehmungen 16, 17 auf, die hier nur einseitig zur Außenseite der Glieder hin geöffnet sind und sich bis auf eine für die Stabilität der Glieder notwendige Wandstärke der Seitenteilinnenseiten erstrecken, so dass die innere Seitenfläche der Seitenteile nicht durchbrochen ist. Die Tiefe der Ausnehmungen entspricht nach dem Ausführungsbeispiel somit ca. 80% der Breite der Seitenteile. Die Ausnehmungen sind jeweils durch einen umlaufenden geschlossenen Rand 18, 19 begrenzt, wobei der Rand gegebenenfalls auch Durchbrüche aufweisen kann. Die Ränder 18, 19 weisen eine gleichbleibende Wandstärke auf, ohne dass dies immer notwendig ist. Die Wandstärke der Ränder 18, 19 kann in etwa der Stärke der Gelenkelemente 13, d. h. deren Erstreckung entlang der Höhe der Glieder, entsprechen. Die Stärke des Randes entspricht ferner weniger als der halben Breite der Seitenteile, beispielsweise ca. ein Viertel oder weniger derselben.
Nach dem Ausführungsbeispiel ist den beiden Strängen von Seitenteilen, welche die Kette bilden, jeweils ein Gelenkelement 13 zugeordnet, welches sich über die gesamte Länge der Kette erstreckt. Das Gelenkelement weist elastisch deformierbare Bereiche 20 auf, die sich zwischen den Stirnseiten benachbarter Glieder erstrecken und bei Umlenkung
der Kette eine Rückstellkraft auf die Glieder ausüben. Diese „Gelenkabschnitte" sind durch Haltebereiche 21 unter Ausbildung eines durchgehenden Stranges miteinander verbunden, wobei die Haltebereiche 21 eine geringere Breite als die der deformierbaren Bereiche 20 aufweisen, beispielsweise die halbe Breite oder weniger. Die Haltebereiche weisen ferner mindestens eine, nach dem Ausführungsbeispiel zwei voneinander beabstandete Befestigungsbereiche 21a auf, die hier als Verdickungen ausgebildet sind und jeweils eine zugkraftaufnehmende Befestigung der Gelenkelemente gestatten. Ferner sind die Haltebereiche 21 der Gelenkelemente sowohl in Kettenlängsrichtung als auch Kettenquerrichtung lageunveränderlich festgelegt, wozu diese an den Seitenteilen im Presssitz gehaltert werden. Die Haltebereiche der Seitenteile werden hierbei durch die Ränder der Ausnehmungen 16, 17 auf Höhe der Haltebereiche bereitgestellt. Es versteht sich, dass alternativ oder zusätzlich auch geeignete Formschlussmittel wie Rastverbindungen zwischen den Gelenkelementen und den Seitenteilen vorliegen können. Nach dem Ausführungsbeispiel weisen die Gelenkbereiche und die Haltebereiche der Gelenkelemente unterschiedliche Stärken auf.
Ferner sind die Seitenteile mit einer sich ober- und unterhalb der Gelenkelemente 13 erstreckenden Ausnehmung in Form einer Einbuchtung 22 versehen, welche auf Höhe der Gelenkelemente ihre größte Erstreckung in Kettenlängsrichtung aufweist und sich ferner über die gesamte Breite der Seitenteile erstreckt. In Kombination mit den Anschlagflächen 15 werden hierdurch an den Stirnseiten der Seitenteile zurückspringende Bereiche 23 ausgebildet. Die einander nächst benachbarten Endbereiche der Anschlagflächen 15 einander benachbarter Glieder sind hierdurch voneinander beabstandet, beispielsweise um mehr als ein Viertel oder in etwa die halbe Breite der Seitenteile. Ferner sind die Endbereiche 15a der Anschlagflächen sowie auch die Anschlagflächen 14 der Glieder bezogen auf die Höhe der Seitenteile von den Gelenkelementen 13 beabstandet. Die
Anschlagflächen 15 verlaufen hierbei schräg zur Kettenlängsrichtung, wobei der Winkel von 90° verschieden ist, und nach dem Ausführungsbeispiel ca. 60° beträgt.
Die weiteren Anschlagflächen 14, welche in Strecklage der Kette zusammenwirken, verlaufen hierbei im Wesentlichen senkrecht zur Kettenlängsrichtung. Das Verhältnis der im Umlenkbereich der Kette wirkenden Anschlagflächen zu der in Strecklage wirkenden Anschlagfläche beträgt kleiner 1:1, beispielsweise kleiner/gleich 0,8:1, nach dem Ausführungsbeispiel ca. 1:2.
Ferner sind die dem gegenüberliegenden Trum abgewandten Querstege 25 der Glieder, d. h. die „oberen" Querstege des Ober-trums, lösbar, im Speziellen durch Rastverbindungen 27, an den Gliedern befestigt und jeweils durch lageveränderliche Elemente 26 verbunden. Diese Elemente 26 sind einstückig an den Querstegen angeformt. Die Elemente sind bogen- bzw. schlaufenförmig ausgebildet, wodurch die Querstege der Kette dauerhaft miteinander verbunden sind aber dennoch einen veränderlichen Abstand zueinander einnehmen können, wie dies bei der Überführung der Kette in ihren Umlenkbereich erforderlich ist, da die Querstege nicht in der neutralen Phase der Kette angeordnet sind. Es versteht sich, dass die Form der längenveränderlichen Bereiche nicht auf die dargestellte Form beschränkt ist und diese auch winkelig, zickzackförmig oder auf andere Weise ausgebildet sein können. Ferner sind die längenveränderlichen Elemente 26 derart ausgebildet, dass sie bei Umlenkung der Kette über den Gliederquerschnitt nach außen vorstehen, um so eine Ablage der Kette dämpfen können. Ferner können die längenveränderlichen Elemente 26 bei Umlenkung der Kette, in welcher diese gegenüber der Anordnung in Strecklage der Kette gedehnt bzw. auseinandergezogen werden, eine Rückstellkraft auf die Kette ausüben, so dass gleichzeitig die Verfahreigenschaften der Kette vorteilhaft beeinflusst werden.
Energieführungskette
Bezugszeichenliste Kette Glieda Stirnseite Seitenteil Quersteg Kanal Obertrum Umlenkbereich Untertrum, 10 Seitenfläche1, 12 Schmalseite3 Gelenkelement4, 15 Anschlagfläche5a Anschlagflächenbereich6, 17 Ausnehmung8, 19 Rand0 deformierbarer Gelenkbereich1 Haltebereich1a Befestigungsbereich2 Einbuchtung5 Quersteg6 längenveränderliches Element7 Rastverbindungen