Schlüsselhalter
Technisches Gebiet
Die Erfindung betrifft einen Schlüsselhalter gemäss Ober- begriff des Patentanspruchs 1.
Stand der Technik
Üblicherweise weist ein Schlüsselhalter einen Schlüsselring auf, an welchem einerseits über einen Verbindungsring ein Schlüsselanhänger und am Schlüsselring selber diverse Schlüssel befestigt sind. Die Schlüssel weisen hierfür in ihrem Schlüsselkopf jeweils ein Befestigungsloch auf, durch welches der Schlüsselring hindurchgeführt wird. Des weiteren sind beliebig komplizierte Schlüsselhalter bekannt.
US-A-3 ' 886 ' 773 offenbart einen Schlüsselhalter gemäss Oberbegriff des Patentanspruchs 1. Anstelle eines Schlüssel - rings weist er eine Schlinge für die Schlüssel auf. Die Schlinge hat an einem ersten Ende eine erste Schlaufe, welche über ein weiteres Schlaufengebilde an einem Schlüsselanhänger befestigt ist. Ein zweites Ende der Schlinge bildet eine zweite Schlaufe, welche durch die Befestigungslö- eher der Schlüssel hindurchgeführt werden kann. Zur Befestigung der Schlüssel lässt sich die zweite Schlaufe über die erste Schlaufe stülpen. Nachteilig ist, dass, um neue Schlüssel hinzuzufügen oder alte zu entfernen, zuerst die
Schlinge vom zweiten Schlaufengebilde entfernt werden muss, bevor anschliessend die zweite Schlaufe wieder über die erste Schlaufe gezogen werden kann. Die ganze Montage und Demontage benötigt zudem Kraft in den Fingern, da die Schlinge aus einem federnden Draht gefertigt ist.
Aus EP-A-0 ' 343 ' 637 ist ferner ein Schlüsselhalter bekannt, welcher anstelle eines Schlüsselrings einen in sich geschlossenen Reissverschluss auf eist. Durch Öffnen und Schliessen des Reissverschlusses lässt sich die Schiingenöffnung der Anzahl Schlüssel anpassen. Dieser Schlüsselhalter ist in seiner Herstellung relativ teuer.
US-A-3 '657 • 909 offenbart einen Schlüsselhalter, welcher ei- ne Doppelschlaufe aus einem deformierbaren Draht aufweist. Die Enden des Drahts sind in einer ersten Schlaufe überlappend geführt. An dieser Stelle lassen sich neue Schlüssel hinzufügen oder entfernen. In der zweiten Schlaufe ist ein Behälter für Gegenstände angeordnet. Auch hier benötigt der Benutzer Kraft, um die Schlüssel zu befestigen. Oft werden dabei die Fingernägel abgebrochen.
Da die Schlüsselträger meistens in Hosentaschen mitgeführt werden, weisen die oben vorgeschlagenen Lösungen mit ihren Draht- oder Metallteilen den Nachteil auf, dass vorstehende Enden des Schlüsselträgers an den Textilien reiben und somit die Hosentasche früher oder später ein Loch aufweisen werden. Zudem erzeugt der Schlüsselring eine Druckstelle, so dass der Schlüsselhalter unbequem zu tragen ist.
Ferner zeigt WO 01/96781 eine kleine Taschenlampe, welche wie ein Schlüsselhalter getragen werden kann. Die Taschenlampe weist ein schmales, langgezogenes Gehäuse auf, in
welchem eine Printplatte und eine plattenfδrmige Batterie angeordnet sind. Als Leuchtkörper wird eine Leuchtdiode verwendet. An der Taschenlampe ist eine Schlinge aus einem elastischen Band befestigt, welches um einen Tragkörper gewickelt werden kann. Zur Fixierung des Tragkδrpers weist die Taschenlampe in ihrem vorderen Bereich eine Nut auf, in welche die Schlinge eingespannt werden kann.
Darstellung der Erfindung
Es ist deshalb Aufgabe der Erfindung, einen Schlüsselhalter zu schaffen, welcher eine einfache Montage/Demontage von Schlüsseln ermöglicht und welcher sich in der Hosentasche tragen lässt.
Diese Aufgabe löst ein Schlüsselhalter mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1.
Der erfindungsgemässe Schlüsselhalter verwendet zur Befestigung der Schlüssel einen flexiblen Bändel mit zwei Schlaufen, wobei die Länge der zweiten Schlaufe und des Bändels so bemessen sind, dass diese Schlaufe über die erste Schlaufe und einem an dieser ersten Schlaufe befes- tigten Schlüsselanhänger stülpbar ist.
In einer bevorzugten Ausführungsform ist der Bändel als Endlosschlaufe ausgebildet, welche durch eine Befestigung in zwei Schlaufen unterteilt ist. Dies erleichtert die Her- Stellung und reduziert die Kosten. Vorzugsweise ist die zweite Schlaufe dabei nicht viel länger als der restliche Schlüsselträger. Dies verhindert, dass sich die zweite Schlaufe, insbesondere in der Hosentasche, ungewollt über
den Schlüsselanhänger bewegt und so die Schlüssel freigibt .
Da sich für den Bändel weiche Materialien, beispielsweise ein Schuhbändel, einsetzen lassen, sind ausser den Schlüs- sein und gegebenenfalls dem Schlüsselanhänger keine harten Teile mehr vorhanden, welche die Hosentaschen durchlöchern könnten .
Da lediglich die Schlaufe über den Schlüsselanhänger gezo- gen werden muss, lassen sich die Schlüssel auf einfache Weise am Schlüsselhalter befestigen und davon wieder entfernen. Kein mühsames Öffnen und Schliessen von Metallringen sind mehr notwendig.
Ist am erfindungsgemässen Schlüsselträger eine Taschenlampe angeordnet, so ermöglicht der Bändel zudem, dass die Taschenlampe in einer Hand gehalten werden kann, um das Schlüsselloch zu beleuchten, und dass mit der anderen Hand bereits der Schlüssel in das Schlüsselloch gesteckt werden kann, ohne dass hierfür die Taschenlampe oder der Schlüssel vom Schlüsselträger entfernt werden muss.
Weitere vorteilhafte Ausführungsformen gehen aus den abhängigen Patentansprüchen hervor.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
Im folgenden wird der Erfindungsgegenstand anhand eines be- vorzugten Ausführungsbeispiels, welches in den beiliegenden
Zeichnungen dargestellt ist, erläutert. Es zeigen:
Figur 1 eine Ansicht des erfindungsgemässen Schlüssel-
halters von vorne ohne befestigte Schlüssel;
Figur 2 eine Seitenansicht des Schlüsselhalters mit befestigten Schlüsseln und
Figur 3 eine Ansicht eines Schlüsselanhängers von hinten.
Wege zur Ausführung der Erfindung
In den Figuren 1 bis 3 ist ein erfindungsgemässer Schlüsselhalter dargestellt. Er besteht aus einem Schlüsselanhänger 1 mit einer Durchführungsδffnung 14, einem an der Durchführöffnung 14 befestigten Verbindungsring 2 und einer daran befestigten Schlinge in Form eines Bändels 3. Der Bändel 3 kann auch direkt am Schlüsselanhänger 1 befestigt sein.
Der Bändel 3 ist aus einem flexiblen, weichen Material gefertigt, vorzugsweise einem Garn aus Natur- oder Kunstfasern. Der Bändel 3 kann gewoben oder gestrickt sein. Insbesondere geeignet sind Schuhbändel oder ähnliche Bändel . Vorzugsweise ist er nicht oder nur unbedeutend elastisch ausgebildet.
Die zwei Enden des Bändels 3 sind zusammengefasst , so dass er als Endlosschlaufe ausgebildet ist. Ferner ist der Bändel 3 in eine erste und eine zweite Schlaufe 30, 31 unter- teilt. Beides wird durch eine Befestigung 4 erreicht, welche einerseits die zwei Enden zusammenhält und andererseits diese Enden mit einem Teil des Bändels 3 verbindet. Die hier dargestellte Befestigung ist eine Klammer 4. Es ist
jedoch auch möglich, eine Verbindung durch thermische Prägung herzustellen oder den Bändel 3 zu verknüpfen. Es ist auch möglich, die erste und zweite Schlaufe 30, 31 lediglich an den Enden des Bändels 3 anzubringen, so dass ein mittleres, einbahniges Verbindungsstück vorhanden ist.
Vorzugsweise ist die erste Schlaufe 30 um ein Vielfaches kürzer als die zweite Schlaufe 31. Im hier dargestellten Beispiel ist die erste Schlaufe 30 gerade lang genug, um ein freies Bewegen entlang des Verbindungsrings 2 zu ermöglichen. Die Länge der zweiten Schlaufe 31 und die Länge der gesamten Schlinge sind so bemessen, dass die zweite Schlaufe 31 über den Schlüsselanhänger 1 und die erste Schlaufe 30 gestülpt werden kann. Vorzugsweise sind diese Längen je- doch nicht übermässig grδsser als benötigt. Vorzugsweise ist die zweite Schlaufe 31 typischerweise 10 % - 20 % länger als der restliche Teil des Schlüsselhalters.
Ferner weist der Bändel 3 eine doppelte Materialdicke auf, welche mindestens im Bereich der zweiten Schlaufe 31 dünn genug ist, damit die zweite Schlaufe 31 durch Befestigungs- lδcher 50 von Schlüsseln 5 durchgeführt werden kann.
Zur Befestigung eines Schlüssels 5 wird die zweite Schlaufe 31 durch ein Befestigungsloch 50 des Schlüssels 5 hindurchgezogen. Dies wird so oft wiederholt, wie Schlüssel 5 befestigt werden sollen. Sind alle Schlüssel 5 aufgereiht, so wird die Schlaufe 31 über den Schlüsselanhänger 1 und die erste Schlaufe 30 gestülpt. Durch entgegengesetztes Ziehen des Schlüsselanhängers 1 und der Schlüssel 5 bildet die zweite Schlaufe 31 eine dritte Schlaufe 32 um die Schlüssel 5, so dass diese sicher gehalten sind. Da die zweite Schlaufe 31 genügend kurz ausgebildet ist, wird sie nicht
von sich aus über den Schlüsselanhänger 1 zurückgleiten. Für die Entfernung der Schlüssel 5 wird einfach in umkehr- ter Reihenfolge vorgegangen.
Der Schlüsselanhänger 1 kann eine beliebige Form aufweisen. Vorzugsweise ist er jedoch quaderfδrmig ausgebildet und an einer seiner kürzeren Seiten am Bändel 3 befestigt. Vorzugweise weist der Anhänger 1 eine Dicke auf, welche um ein Vielfaches kleiner ist als seine Länge und seine Breite.
In einer bevorzugten Ausführungsform ist der Anhänger 1 eine Taschenlampe. Im hier dargestellten Ausführungsbeispiel weist die Taschenlampe ein Gehäuse 10 auf. In diesem Gehäuse 10 ist eine kleine Printplatte mit einer Steuerelektro- nik und ein wieder aufladbarer Energiespeicher, insbesondere ein Akkumulator, zur Energieversorgung angeordnet. In einer Oberfläche des Gehäuses 10 ist ein Lichtkollektor 12, insbesondere ein Solarpanel, eingefügt. Unter Lichtkollektor wird hier auch ein Array von Photodioden verstanden. Dieser Lichtkollektor 12 ist insbesondere im sichtbaren Bereich aktiv. Er weist vorzugsweise auch bei Kunstlicht einen guten Wirkungsgrad auf . Der Lichtkollektor 12 dient zur Aufladung des Akkumulators. Damit der Akkumulator genügend schnell aufgeladen wird, erstreckt sich der Lichtkollektor 12 fast über die gesamte Oberfläche einer Seite des Gehäuses 10. Vorzugsweise weist der Lichtkollektor 12 eine Fläche von mindestens 3 cm mal 1.5 cm auf, beziehungsweise er erstreckt sich über 50 % oder mehr der Grundfläche des Schlüsselanhängers 1.
Mit der Leiterplatte ist eine Lampe, vorzugsweise eine Leuchtdiode 11, elektrisch verbunden. Diese ragt aus dem Gehäuse 10 heraus. Vorzugsweise ist sie an derjenigen
schmalen Seite des Gehäuses 10 angeordnet, welche der Befestigungsstelle des Gehäuses 10 am Bändel 3 entgegengesetzt ist. Auf der Rückseite des Gehäuses 10 ist ferner eine Einschalttaste 13 angeordnet, mittels welcher sich die Lampe 11 einschalten lässt . Entweder muss die Taste 13 gedrückt bleiben, damit die Lampe leuchtet, oder es kann eine Ausschalttaste vorhanden sein. Die Ausschalttaste kann eine andere oder dieselbe Taste wie die Einschalttaste sein. Ferner ist es möglich, in der elektronischen Schaltung eine Zeitschaltuhr vorzusehen, welche die Lampe nach einer vorbestimmten Zeitspanne abschaltet.
Vorzugsweise ist das Gehäuse 10 als Monoblock aus Kunstharz oder einem anderen geeigneten Kunststoff ausgebildet, wobei die obengenannten elektrischen Bauteile der Taschenlampe im Monoblock vergossen sind.
Der erfindungsgemässe Schlüsselhalter ermöglicht eine einfache Befestigung und ein einfaches Entfernen von Schlüs- sein und erlaubt eine gleichzeitige Verwendung von Taschenlampe und Schlüssel .
Bezugszeichenliste
Schlüsselanhänger Gehäuse Leuchtdiode Lichtkollektor Einschalttaste Durchführungsδffnung Verbindungsring Bändel erste Schlaufe zweite Schlaufe dritte Schlaufe Befestigung Schlüssel Befestigungsloch