Beschreibung
Abstimmbares, kapazitives Bauteil und LC-Oszillator mit dem Bauteil
Die vorliegende Erfindung betrifft ein abstimmbares, kapazitives Bauteil und einen LC-Oszillator mit dem abstimmbaren, kapazitiven Bauteil.
Abstimmbare, kapazitive Bauteile werden üblicherweise durch Varaktordioden realisiert. Bei Varaktordioden hängt die Sperrschichtkapazität von einer angelegten Steuerspannung ab.
Varaktordioden oder abstimmbare, kapazitive Bauteile werden beispielsweise großtechnisch in spannungsgesteuerten Oszillatoren, sogenannten Voltage Controlled Oscillators (VCO) eingesetzt. Diese umfassen in einem Resonanzkreis neben einer abstimmbaren Kapazität üblicherweise eine Festwert-Induktivität und werden daher als LC-Oszillatoren bezeichnet. Durch Variieren des Kapazitätswerts der abstimmbaren Kapazität wird die Schwingfrequenz des Oszillators eingestellt. Derartige, spannungsgesteuerte Oszillatoren werden beispielsweise in Sende- und Empfangsgeräten im Mobilfunk benötigt.
Figur 1 zeigt eine Grundschaltungsanordnung für einen spannungsgesteuerten LC-Oszillator mit zwei Induktivitäten 1, zwei abstimmbaren Kapazitäten 2 sowie zwei kreuzgekoppelten MOS-Transistoren 3 gemäß Stand der Technik mit symmetrischem Aufbau. Die Schwingfrequenz Fosz des LC-VCOs nach Figur 1 ist in guter Näherung bestimmt durch die Resonanzfrequenz des LC-
Kreises, die von dem Produkt aus wirksamer Induktivität und wirksamer Kapazität abhängt. In seiner Frequenz Fosz steuerbar ist der LC-VCO daher durch die über die Spannung Vtune einstellbaren spannungsgesteuerten Kapazitäten 2. Der LC- Oszillator umfassend den eigentlichen LC-Schwingkreis 1, 2 sowie den Entdämpfungsverstärker 3, der daran angekoppelt ist, wird von einer Referenzstromquelle 4 gespeist.
In Figur 1 liegt die steuernde Spannung Vfune an den gesteuerten Kapazitäten 2 an deren Verbindungsknoten, der den Schaltungseingang 5 bildet, an. Ein Paar von Schaltungsknoten 6, 7 bildet den Ausgang der Schaltung, so daß die von außen gegen Bezugspotentialanschluß 8 angelegte steuernde Spannung Vtune jeweils nicht direkt die steuernde Spannung an den (Ka- pazitäts-) Steuereingängen der Varaktoren 2 eingeprägt. Die Spannungen der Knoten 6, 7 oszillieren um 180 Grad phasenver- schoben mit der Frequenz Fosz und der Amplitude Uosz um einen Spannungsmittelwert, der, gegen Masse gemessen, abhängig ist von dem Strom Iref und der Auslegung der Transistoren 3. Der Strom Iref in der in Figur 1 eingezeichneten Referenzstromquelle 4 ist in der Praxis nie völlig unabhängig von der Ver- sorgungsspannung, so daß Störungen der Versorgungsspannung sich in den Referenzstrom Iref projizieren. Weiterhin ist auch eine Referenzstromquelle selbst nie völlig rausch- und störungsfrei .
Störungen im Referenzstrom Iref bewirken gleichsinnige Potentialschwankungen an den Ausgängen A und B des LC-VCOs und projizieren sich somit in den Spannungsmittelwert. Da der mittlere Kapazitätswert der Varaktoren 2 direkt von der Abstimmspannung, die über den Varaktoren 2 anliegt, bestimmt ist, verändern Störungen im Referenzstrom Iref gleichzeitig auch die Frequenz Fosz bzw. die Phasenlage des LC-VCOs. Statistisch zufällige Störungen in der Frequenz bzw. Phase einer Oszillatorschwingung werden meßtechnisch in der Regel in der Form von Phasenrauschen beobachtet.
Für ein geringes LC-VCO-Phasenrauschen ist es daher unter anderem wichtig, daß die Änderung der Kapazität 2 mit der steuernden Spannung nicht unnötig hoch ist. Wünschenswert ist es daher, wenn der Spannungsbereich, über den die Kapazität 2 steuerbar ist, möglichst groß ist, und gleichzeitig die Spannungsabhängigkeit der Kapazität 2 über den gesamten Steuerspannungsbereich linear ist.
Damit sich Amplitudenrauschen nicht in Phasenrauschen transformiert, ist es weiter vorteilhaft, wenn der gesteuerte Kapazitätswert keine Funktion von der an der Kapazität 2 anste- henden Spannungsamplitude ist.
Um den Einstellbereich der Kapazität 2 unter allen Betriebs- bedingungungen vollständig zur Verfügung zu haben, ist es außerdem wichtig, daß die Spannungsabhängigkeit der Kapazität 2 über den gesamten Steuerspannungsbereich temperaturunabhängig ist .
Figur 2a zeigt eine spannungsgesteuerte Kapazität 2 gemäß Stand der Technik mit zwei selbstsperrenden NMOS-Transistoren 9, deren vier Source- /Drain-Anschlüsse mit dem Abstimmeingang 5 verbunden sind. Das Ausgangsknotenpaar 6, 7 ist mit je einem Gate-Anschluß der Transistoren 9 verbunden.
Die gezeigte Schaltungsanordnung gemäß Figur 2a kann unverän- dert für den LC-VCO nach Figur 1 verwendet werden. Gleichsinnige Potentialschwankungen an den Anschlüssen 6, 7 gegenüber dem Anschluß 5 bewirken jeweils - innerhalb des Steuerbereiches der Kapazitätbeläge zwischen Gate und Transistorkanal - eine gleichsinnige Änderung der Kapazitätsbeläge der NMOS- Transistoren 9 zwischen den Gates und den miteinander verbundenen Anschlüssen Drain und Source.
Für die Anordnung gemäß Figur 2a ist die Änderung der Kapazität bzw. der Kapazitätbeläge mit der Steuerspannung, die über die als Varaktor arbeitenden Transistoren 9 wirksam abfällt, vergleichsweise sehr groß und nur in einem sehr kleinen Bereich, der geringer als 50mV ist, linear. Ist die Amplitude Uosz an den Ausgängen 6, 7 des LC-VCOs sehr groß, verbessert sich die Situation etwas .
Figur 2b zeigt das elektrische Ersatzschaltbild der abstimmbaren Kapazität von Figur 2a.
In dem Dokument P. Andreani et al . "A 2.2 GHz CMOS VCO with Inductive Degeneration Noise Suppression" , IEEE 2001 Custom Integrated Circuit Conference, pp . 197-200, IEEE/CICC 2001, ISBN 0-7803-6591-7 ist eine steuerbare Kapazität in einem VCO angegeben, welche mittels MOS-Transistoren aufgebaut ist.
In dem Dokument C. Samori et al . "A -94dBc/Hz@100kHz fully integrated 5-GHz CMOS VCO with 18% tuning ränge for Bluetooth Applications", IEEE 2001 Custom Integrated Circuit Conference, pp. 201-204, IEEE/CICC 2001, ISBN 0-7803-6591-7 ist ein LC-VCO angegeben, bei dem als abstimmbare Bauelemente PMOS-Varaktoren verwendet werden.
Den bekannten, für den Einsatz in VCO geeigneten abstimmbaren kapazitiven Bauteilen ist der Nachteil gemeinsam, daß sie nicht über einen großen linearen Abstimmbereich verfügen und/oder verhältnismäßig hohe Serienwiderstände haben. Hohe Serienwiderstände führen zu einer schlechten Güte, während ein zu geringer Abstimmbereich eines Varaktors oder einer abstimmbaren Kapazität im allgemeinen bei Einsatz in einem VCO den Nachteil eines nur schmalen Frequenzbandes, in dem der VCO abstimmbar ist, mit sich bringt. Eine geringe Linearität schließlich führt dazu, daß Schaltungseigenschaften vom aktu- eilen Arbeitspunkt des kapazitiven Bauteils abhängig sind, was sich wiederum nachteilhaft auf die Implementierung von Regelschleifen etc. auswirkt.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein abstimm- bares, kapazitives Bauteil anzugeben, welches mit verbesserten Eigenschaften zum Einsatz in spannungsgesteuerten Oszillatoren geeignet ist. Es ist eine weitere Aufgabe der Erfindung, einen Oszillator mit dem verbesserten Bauteil anzugeben.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe bezüglich des abstimmbaren, kapazitiven Bauteils gelöst durch ein abstimtnbares, kapazitives Bauteil, umfassend:
- einen Abstimmeingang zum Zuführen einer Abstimmspannung, - ein Paar von Schaltungsknoten, zwischen denen eine mittels der Abstimmspannung abstimmbare Kapazität bereitgestellt ist,
- ein Paar von MOS-Transistoren, die mit dem Abstimmeingang gekoppelt sind und deren vier Source-/Drain-Anschlüsse it- einander verbunden sind,
- zwei Koppelkapazitäten, die mit je einem Anschluß mit je einem Gate-Anschluß der MOS-Transistoren und mit je einem weiteren Anschluß mit je einem der Schaltungsknoten verbunden sind, - zwei Koppelwiderstände, die mit je einem Anschluß mit je einem der Gate-Anschlüsse der MOS-Transistoren und mit je einem weiteren Anschluß an einen Verbindungsknoten angeschlossen sind, und
- einen Bezugssignaleingang ausgebildet zum Zuführen eines Bezugssignals zur Arbeitspunkteinstellung der MOS- Transistoren, wobei der Bezugssignaleingang mit den Widerständen an ihrem Verbindungsknoten oder mit den vier Sour- ce-/Drain-Anschlüssen verbunden ist.
Die MOS-Transistoren, welche als Transistorpaar miteinander verschaltet sind, bilden steuerbare Kapazitäten. Diese steuerbaren Kapazitäten sind jedoch nicht unmittelbar mit dem Paar von Schaltungsknoten verbunden, sondern die dynamische Verbindung zu den Schaltungsknoten ist mittels der beiden Koppelkapazitäten hergestellt. Hierdurch gehen mit Vorteil niederfrequente und DC-Spannungsschwankungen im Spannungsmittelwert der Spannung zwischen den Schaltknoten nicht mehr in die Abstimmspannung ein.
Die Kopplung des Paars von MOS-Transistoren mit dem Abstimmeingang kann mittelbar oder unmittelbar ausgeführt sein.
Die beiden Koppelkapazitäten weisen bevorzugt Kapazitätswerte auf, welche groß sind gegenüber den maximal einstellbaren Kapazitätswerten der MOS-Transistoren.
Die Koppelwiderstände weisen bevorzugt Widerstandswerte auf, welche groß sind gegenüber dem Kehrwert aus dem Produkt von 2π, der Oszillatorfrequenz und dem Kapazitätswert der MOS- Transistoren.
Dem vorliegenden Prinzip liegt die Erkenntnis zugrunde, daß durch Ausführen des kapazitiven Bauteils als Paar von MOS- Transistoren in Kombination mit dem Vorsehen eines Bezugs- Signaleingangs, der ausgebildet ist zur Arbeitspunkteinstellung der MOS-Transistoren mittels eines Bezugssignals, ein abstimmbares, kapazitives Bauteil realisiert ist, welches einen einstellbaren Abstimmbereich aufweist.
Der Abstimmeingang ist bevorzugt mit den Source- /Drain- Anschlüssen des Transistorpaares, alternativ mit den Gate- Anschlüssen der Transistoren über Koppelwiderstände verbunden. Der Bezugssignaleingang ist jeweils an entgegengesetztem Eingang angekoppelt.
Insofern die MOS-Transistoren einen Bulk-Anschluß haben, ist dieser bevorzugt mit einem Bezugspotentialanschluß, das heißt mit einem Masseanschluß, verbunden.
Zur noch weiteren Verbesserung der Linearitätseigenschaften des abstimmbaren, kapazitiven Bauteils gemäß vorliegendem Prinzip können ein weiteres Paar von MOS-Transistoren oder auch eine beliebige Anzahl weiterer Paare von MOS- Transistoren vorgesehen sein. Das oder die weiteren Paare von MOS-Transistoren sind mit dem erstgenannten Paar von MOS- Transistoren derart parallel geschaltet, daß die Gate- Anschlüsse über weitere Paare von Koppelkapazitäten ebenfalls mit dem Paar von Schaltungsknoten, die den Ausgang des kapazitiven Bauteils bilden, verbunden sind. Abstimmeingang und
Bezugssignaleingang sind entsprechend der Verschaltung bei dem erstgenannten Paar von MOS-Transistoren ausgebildet. Ist der Abstimmeingang mit den vier Source-/Drain-Anschlüssen des Paars vom MOS-Transistoren verbunden, so sind auch alle wei- teren Paare von MOS-Transistoren mit ihren jeweils vier Source-/Drain-Anschlüssen unmittelbar miteinander und mit dem Abstimmeingang verbunden. In diesem Fall sind die weiteren Bezugssignaleingänge, von denen je einer je einem Transistorpaar zugeordnet ist, über weitere Koppelwiderstände paarweise mit den Gate-Anschlüssen der Transistorpaare verbunden.
Alternativ ist der Bezugssignaleingang und der oder die weiteren Bezugssignaleingänge mit jeweils den vier Source- /Drain-Anschlüssen des zugeordneten Transistorspaars verbun- den. In diesem Fall sind mit je einem weiteren Widerstandspaar die weiteren MOS-Transistorpaare mit dem gemeinsamen Abstimmeingang jeweils paarweise gekoppelt. Der Abstimmeingang kann auch als Tuning-Eingang bezeichnet werden.
Zu beachten ist, daß sowohl bei der ersten, wie auch bei der zweiten Alternative der Ansteuerung der MOS-Transistorpaare mit Abstimm- und Bezugssignal die Bezugssignaleingänge zu- und abschaltbar mit den Transistorpaaren gekoppelt sein können zum Zu- und Abschalten jeweiliger Bezugssignale.
Die den einzelnen Transistorpaaren zuführbaren, jeweils zugeordneten Bezugssignale können verschieden sein.
Da mit dem vorgestellten, weitergebildeten Prinzip die Ar- beitspunkte der als abstimmbare Kapazitäten arbeitenden MOS- Transistorpaare unabhängig voneinander eingestellt werden können, ist eine Abstimmkennlinie des gesamten, abstimmbaren, kapazitiven Bauteils erzielbar, welche eine praktisch beliebig gute Linearität zeigt.
Die Bereitstellung der zur Arbeitspunkteinstellung vorgesehenen Bezugssignale kann in einfacher Weise beispielsweise mit-
tels einer Widerstandskette erfolgen, welche an eine Bezugssignalquelle angeschlossen ist und Abgriffspunkte zum Abgreifen von jeweiligen Bezugssignalen aufweist, wobei die Abgriffspunkte mit zugeordneten Bezugssignaleingängen unmittel- bar oder schaltbar gekoppelt sind.
Bevorzugt sind jeweils Schalter vorgesehen, die die Bezugssignaleingänge mit den zugeordneten MOS-Transistorpaaren zum Zu- und Abschalten der jeweiligen Bezugssignale koppeln. Hierdurch ist es möglich, eine Voraufladung von beispielsweise transistorseitig gegen Masse geschalteten Stabilisierungskapazitäten zu erzielen, welche wiederum sicherstellen, daß bei geöffneten Schaltern auch bei Störungen beispielsweise auf der VersorgungsSpannung der lineare Zusammenhang zwischen der wirksamen Kapazität zwischen den Schaltungsknoten und der AbStimmspannung, das heißt die mit vorliegendem Prinzip erzielte hohe Linearität der Abstimmkennlinie, erhalten bleibt.
Mit Vorteil sind die Stabilisierungskapazitäten mit ihren Ka- pazitätswerten groß gegenüber den Transistorkapazitäten.
Um gegebenenfalls auftretende Nichtidealitäten der bezugs- signalschaltenden Schalter, beispielsweise Leckströme, auszugleichen, ist es vorteilhaft, in die der Bezugssignalzufüh- rung dienenden Signalpfade zusätzlich Transistoren oder
Dioden einzufügen, die eine sogenannte nichtlineare Poten- tialanbindung bewirken. Hierdurch können in einfacher Weise Leckstromverluste der Schalter ausgeglichen werden.
Bezüglich des LC-Oszillators wird die Aufgabe gelöst durch einen LC-Oszillator mit einem abstimmbaren, kapazitiven Bauteil wie vorstehend beschrieben, umfassend
- ein Resonatorkern mit einer Induktivität und mit dem abstimmbaren kapazitiven Bauteil als Schwingkreisfrequenz be- stimmende Bauteile und
- einen Entdämpfungsverstärker, der eine negative Impedanz bereitstellt und mit dem Resonatorkern gekoppelt ist,
- wobei mit der dem Abstimmeingang zuführbaren Abstimmspannung die Schwingkreisfrequenz verstimmbar ist.
Die Vorteile des erfindungsgemäßen abstimmbaren, kapazitiven Bauteils, nämlich großes Variationsverhältnis, hochlineare und bevorzugt temperaturstabile Abstimmkennlinie sowie geringer Serienwiderstand treten bei Anwendung des Bauteils in einem LC-Oszillator besonders vorteilhaft auf. So ermöglicht ein großes Variationsverhältnis der abstimmbaren Kapazität, also ein großer Quotient aus größter und kleinster einstellbarer Kapazität, daß die Oszillatorfrequenz des LC-Schwing- kreises über einen großen Frequenzbereich abgestimmt werden kann. Dieses Merkmal ist insbesondere bei Anwendung in Lokaloszillatoren von Hochfrequenz-Sende- und -Empfangsgeräten vorteilhaft, da somit eine Vielzahl weit auseinanderliegender Übertragungskanäle angesprochen werden kann. Die hochlineare Abstimmkennlinie des abstimmbaren, kapazitiven Bauteils ermöglicht eine arbeitspunktunabhängige Dimensionierung von Schaltungseigenschaften, insbesondere bei Implementierung von Regelschleifen. Der geringe Serienwiderstand der Kapazität schließlich führt zu einer hohen Güte der Oszillatorschaltung.
Insgesamt zeigt der LC-Oszillator mit dem abstimmbaren, kapa- zitiven Bauteil gemäß vorliegendem Prinzip besonders geringes Phasenrauschen .
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des vorliegenden Prinzips ergeben sich aus den Unteransprüchen. Die Erfindung wird anhand von mehreren Ausführungsbeispielen, welche in den Zeichnungen dargestellt sind, näher erläutert.
Es zeigen:
Figur 1 ein Prinzipschaltbild eines LC-VCO mit NMOS-
Transistoren gemäß Stand der Technik,
Figur 2a eine steuerbaren Kapazität gebildet mit NMOS- Transistoren gemäß Stand der Technik,
Figur 2b das elektrische Ersatzschaltbild der Figur 2a,
Figur 3a ein erstes Ausführungsbeispiel einer steuerbaren Kapazität mit NMOS-Transistoren gemäß vorliegendem Prinzip,
Figur 3b das elektrische Ersatzschaltbild der Figur 3a,
Figur 4a eine zweites Ausführungsbeispiel einer steuerbaren Kapazität mit NMOS-Transistoren gemäß vorliegendem Prinzip;
Figur 4b das elektrische Ersatzschaltbild der Figur 4a,
Figur 5 einen LC-VCO mit einer abstimmbaren Kapazität gemäß Figur 3a,
Figur 6 die Abstimmkenlinie einer steuerbaren Kapazität mit NMOS-Transistoren,
Figur 7 eine Weiterbildung der abstimmbaren Kapazität von Figur 3a,
Figur 8 die Abstimmkennlinie der steuerbaren Kapazität von Figur 7 ,
Figur 9 eine Weiterbildung der abstimmbaren Kapazität von
Figur 7 mit abschaltbarer Voraufladung,
Figur 10a ein Ausführungsbeispiel eines Schalters von Figur 9,
Figur 10b die Ersatzschaltung des Schalters von Figur 10a,
Figur 11 eine Weiterbildung der abstimmbaren Kapazität von Figur 9 mit zusätzlicher Temperaturkompensation der Arbeitspunkte,
Figur 12 den Gegenstand von Figur 11, jedoch mit der
Grundschaltung gemäß Figur 4a anstelle von Figur 3a,
Figur 13 die Abstimmkennlinie der steuerbaren Kapazität von Figur 11,
Figur 14 ein Schaubild zur Veranschaulichung der Superpo- sition der Abstimmkennlinien bei Parallelschalten mehrerer Kapazitäten mit unterschiedlichen Ar- beitspunkten gemäß vorliegendem Prinzip und
Figur 15 die Steuerkennlinie eines VCO gemäß Figur 5 mit
Verwendung einer abstimmbaren Kapazität gemäß Figur 11.
Figur 3a zeigt ein Ausführungsbeispiel für eine spannungsgesteuerte Kapazität gemäß dem vorliegenden Prinzip in einer Weiterbildung des Gegenstands von Figur 2a mit zwei selbstsperrenden NMOS-Transistoren 9, die mit ihren Gatean- Schlüssen über Koppelkapazitäten 10 dynamisch an die Knoten
6, 7 angekoppelt sind. Die Transistoren 9 sind mit ihren vier Lastanschlüssen Source-/Drain miteinander und mit dem Abstimmeingang 5 verbunden. Weiterhin ist ein Bezugssignaleingang 11 zur Arbeitspunkteinstellung der Transistoren 9 vorge- sehen, der über je einen Koppelwiderstand 12 mit je einem Gate-Anschluß derselben verbunden ist.
Ein Vorteil der Koppelkapazitäten ist, daß DC- und niederfrequente Spannungsschwankungen in dem Spannungsmittelwert nicht mehr in die Steuerspannung der Transistoren 9 eingehen. Mit Vorteil ermöglicht die vorgesehene Möglichkeit zur Arbeitspunkteinstellung der Transistoren 9 eine beliebig gute
Linearisierung der Abstimmkennlinie, wie später näher erläutert .
Bevorzugt sollte hier die Ungleichung erfüllt sein, daß die Koppelkapazitäten groß sind gegenüber den abstimmbaren Kapazitäten 9.
Damit der ohmsche Wert R der bevorzugt gleichartigen Widerstände 12, über die das DC-Potential Vref am Bezugssignalein- gang 11 auf die Gates der NMOS-Transistoren 9 übertragen wird, nicht in die LC-VCO-Schwingtrequenz Fosz eingeht, sollte dieser möglichst hoch gewählt werden, so daß gilt:
Ä » . '
2π ■ Fn os„z ■ Ct
wobei Ct den steuerbaren Kapazitätswert der als Varaktor arbeitenden Transistoren 9 repräsentiert.
Figur 3b zeigt das elektrische Ersatzschaltbild des Gegen- Stands von Figur 3a.
Figur 4a zeigt eine alternative Ausführungsform des Gegenstand von Figur 3a. Dieser entspricht in Bauteilen, Aufbau und vorteilhafter Funktion weitgehend dem von Figur 3a, es sind jedoch die Anschlüsse für Abstimmspannung und Bezugssignal 5, 11 vertauscht. Demnach ist der Abstimmeingang 5 hier über Widerstände 12 mit den Gates der Transistoren 9 verbunden, während der Bezugssignaleingang 11 mit deren Sour- ce-/Drain-Anschlüssen verbunden ist.
Figur 4b zeigt das elektrische Ersatzschaltbild des Gegenstands von Figur 4a.
Figur 5 zeigt eine gegenüber Figur 1 verbesserte Schaltungs- anordnung für einen spannungsgesteuerten LC-Oszillator mit
NMOS-Transistoren 9 gemäß vorliegendem Prinzip, wie in Figu-
ren 3a und 4a gezeigt. Im Gegensatz zu Figur 1 sind die steuerbaren Kapazitäten 2 nicht mehr direkt mit den Knoten 6, 7 verbunden, sondern über Koppelkapazitäten 10, mit den bereits erläuterten Vorteilen und Dimensionierungsregeln.
Dieser technische Vorteil tritt natürlich insbesondere dann besonders deutlich hervor, wenn gleichzeitig auch das Referenzpotential Vref am Bezugssignaleingang 11 als störungsfrei angesehen werden kann. Das ist zum Beispiel gegeben, wenn das Potential Vref mit dem GND-Potential am Bezugspotentialanschluß 8 identisch ist.
Figur 6 zeigt beispielhaft den simulierten Kleinsignal- Zusammenhang zwischen der Steuerspannung V^-
Une
unc^ der wirk- samen Kapazität C zwischen den Knoten 6, 7 für eine gemäß Figur 3a aufgebaute spannungsgesteuerte Kapazität 2 mit selbstsperrenden NMOS-Transistoren 9, die über die Koppelkapazitäten 10 dynamisch an die Knoten 6, 7 angekoppelt sind. In der Simulation beträgt die Nullfeld-Einsatzspannung der NMOS- Transistoren
°-5 Volt und die am Anschluß 11 anliegende Referenzspannung V
ref = 1 Volt. Es gilt allgemein für die Gate-Source- und Gate-Drain-Spannungen Ü
QQ , U
QQ, daß
UGS = UGD = vref - vtune
Aus dem Vergleich des in Figur 6 gezeigten Simulationsergebnisses mit der Gleichung folgt, daß der Steuerbereich einer MOS-Kapazität zentriert um ihre MOS-Einsatzspannung V^-ho ist und maximal ca. 250mV beträgt. Da der Steuerbereich einer MOS-Kapazität prinzipbedingt immer um die MOS-Einsatzspannung vthO zentriert ist, verschiebt sich auch der Steuerbereich einer MOS-Kapazität gemäß dem Temperaturgang der MOS- Einsatzspannung V^g .
Für Vref = 0 Volt verschiebt sich der Steuerspannungsbereich von V^ ne vollständig in den negativen Bereich. Da aber in der monolithischen Integration in der Regel nur positive Wer-
te für V^une realisiert werden können, muß der Wert für Vref für die Schaltungsanordnung nach Figur 3a in der Regel immer größer oder gleich V^ O gewählt werden. Wie bereits zuvor erwähnt, wäre aber gerade das GND-Potential ein ideal störungs- freies Referenzpotential für Vref.
Durch die Vertauschung der Anschlüsse Vtune und Vref von Figur 4a gegenüber Figur 3a liegt für Vref = 0 Volt der Steuerspannungsbereich von V£Urιe im positiven Bereich. Außerdem ist bei Figur 4a der SteuerZusammenhang zwischen der Steuerspannung Vtune und der wirksamen Kapazität zwischen den Knoten 6, 7 gegenüber dem in Figur 6 gezeigten Kleinsignal -Zusammenhang invertiert .
Bemerkung: Sieht man von der Steuerwirkung der Potentialdifferenz zwischen dem Bulk- und dem Source- Anschluß auf den Inversionsgrad des MOS-Transistorkanals ab (Substratsteuereffekt) , dann können die Anschlüsse 5, 11 für Vtune und Vref auch als differentieller SpannungsSteuereingang für die zwi- sehen den Knoten 6, 7 wirksame Kapazität aufgefaßt werden, so daß die Gegenstände gemäß Figur 3a und Figur 4a bei dieser Betrachtungsweise im technischen Sinne eigentlich identisch sind.
Figur 7 zeigt eine Schaltungsanordnung, die bezüglich der Anschlüsse Abstimmeingang 5, und Ausgangspaarknotenpaar 6, 7 aus N parallel geschalteten, technisch vorteilhaft gleichartigen Schaltungsanordnungen gemäß Figur 3a besteht. Die Bezugssignalanschlüsse zur Zuführung der Bezugssignale Vref]_ bis Vref sind jedoch nicht miteinander verbunden.
Die Bezugssignalanschlüsse 11, 13, 14 liegen an Potentialen, die gegenüber dem GND-Potential, technisch vorteilhaft in der gleichen Größenordnung, systematisch zunehmen oder systema- tisch abnehmen. Damit die Schaltungsanordnung von Figur 7 bezüglich des Stellbereichs der Kapazität zwischen den Knoten 6, 7 in etwa dem Stellbereich einer Schaltungsanordnung nach
Figur 3a entspricht, kann beispielsweise folgende Umrechnungsbedingung verwendet werden:
Die Koppelkapazitäten werden um Faktor N gegenüber dem Gegen- stand von Figur 3a verkleinert. Die Koppelwiderstände hingegen werden um Faktor N größer gemacht. Kanallängen der Transistoren 9 bleiben erhalten. Kanalweiten der Transistoren 9 werden um Faktor N verkleinert. Aus Gründen der Symmetrie ist technisch vorteilhaft, daß die geometrische Auslegung der Transistoren 9 identisch ist.
Grundsätzlich kann die Schaltungsanordnung nach Figur 7 in der beschriebenen Art auch alternativ mit technisch vorteilhaft gleichartigen Schaltungsanordnungen gemäß Figur 4a aus- gebildet sein.
Dadurch, daß die Anschlüsse Vref]_ bis Vrefj^ auf unterschiedlichen Potentialen liegen, überlagern sich bei geeigneter Wahl der Potentiale und bei hinreichend großem Aufteilungs- faktor N die jeweiligen einzelnen Steuerkennlinien der N parallel geschalteten Schaltungsanordnungen gemäß Figur 3a bzw. Figur 4a zu einem insgesamt linearen Zusammenhang zwischen vtune un< der wirksamen Kapazität zwischen den Knoten 6, 7.
Figur 8 zeigt beispielhaft den simulierten Zusammenhang zwischen der Steuerspannung Vt-une und der wirksamen Kapazität zwischen den Knoten 6, 7 für eine spannungsgesteuerte Kapazität gemäß Figur 7 mit selbstsperrenden NMOS-Transistoren. Der Aufteilungsfaktor N beträgt 10. Das in Figur 8 dargestellte Simulationsergebnis zeigt, daß jetzt über einen vergleichsweise großen Bereich von ca. l.ΞVolt ein näherungsweise linearer Zusammenhang zwischen der wirksamen Kapazität und der Steuerspannung Vtune besteht. Der Vergleich mit dem in Figur 6 gezeigten Simulationsergebnis zeigt auch, daß der Ein- fluß der Temperatur auf die Spannungsabhängigkeit der Kapazität über den gesamten Steuerspannungsbereich deutlich zurückgegangen ist .
Das in Figur 8 beispielhaft dargestellte technisch vorteilhafte Verhalten der Schaltungsanordnung nach Figur 7 kann in der Praxis insbesondere dann vorteilhaft genutzt werden, wenn die Referenzpotentiale Vrefl bis VrefN aus der Versorgungs- Spannung +VQQ in der Art abgeleitet werden können, daß sich gegebenenfalls vorhandene Störungen der VersorgungsSpannung +Vcc nicht in die Referenzpotentiale Vref]_ bis Vrefu projizieren.
Figur 9 zeigt eine Weiterbildung der Schaltungsanordnung nach Figur 8. Die Potentiale Vref_ bis Vrefj werden durch Stromspeisung mit Hilfe einer Widerstandskette erzeugt. Hierfür ist eine Serienschaltung von Widerständen 15 vorgesehen mit Abgriffspunkten zwischen den Widerständen 15, die mit je einem zugeordneten Bezugssignaleingang einer abstimmbaren Teil- kapazität gemäß Figur 3a gekoppelt sind. Zu dieser Kopplung ist je ein Schalter 16 vorgesehen. Varaktorseitig ist jeder Schalter mit einer Kapazität 17 gegen Bezugspotential ver- schaltet. Die Widerstandskette, die einen Spannungsteiler bildet, ist mit einer daran angeschlossenen Bezugssignalquelle 18, die als Stromquelle ausgeführt ist, verbunden. Die Widerstandskette ist weiterhin mit Bezugspotentialanschluß 8 verbunden.
Über die elektronischen Schalter 16 werden sowohl die Gates der paarweise zugeordneten NMOS-Transistoren 9 als auch die Speicherkondensatoren 17 auf die so generierten jeweiligen Potentiale aufgeladen. Nach dem Ende der Aufladephase werden die Schalter 16 geöffnet. Die auf die Gates der NMOS- Transistoren 9 und auf die Speicherkondensatoren 17 aufgebrachten Ladungen sorgen nun dafür, daß der lineare Zusammenhang zwischen der wirksamen Kapazität zwischen den Knoten 6, 7 und der Steuerspannung Vtune bestehen bleibt .
Dafür gilt bevorzugt, daß die Speicherkondensatoren 17 als Kapazitätswert jeweils ein Vielfaches (>10) der maximalen
MOS-Kapazität der NMOS-Transistoren 9 besitzen, da vom Steuereingang 5 aus gesehen jeweils die Speicherkondensatoren 17 mit den NMOS-Transistoren 9 einen kapazitiven Spannungsteiler bilden. Nach dem Öffnen der Schalter 16 kann sich die aufge- brachte Ladungsmenge auf den Gates der NMOS-Transistoren 9 und den Speicherkondensatoren 17 z.B. bedingt durch Störungen auf +Vcc praktisch nicht mehr verändern.
Obige Aussage trifft insbesondere dann exakt zu, wenn es sich bei den Schaltern 16 um ideale Schalter handelt. Die in der monolithischen Integration eingesetzten elektronischen Schalter bestehen bevorzugt aus realen Transistoren mit endlich guten Eigenschaften. An elektronischen MOS-Schaltern treten z.B. Leckströme auf, der ' Off ' -Widerstand ist nicht unendlich groß und der ' On' -Widerstand ist nicht Null.
Grundsätzlich ist die Schaltungsanordnung nach Figur 9 in der beschriebenen Art alternativ auch mit technisch vorteilhaft gleichartigen Schaltungsanordnungen gemäß Figur 4a denkbar.
Besitzt die an den Knoten 6, 7 angeschlossene Schaltung einen niederohmigen Pfad nach Masse, dann wirken die Koppelkondensatoren 17 zusätzlich auch als Speicherkondensatoren.
Figur 10a zeigt einen elektronischen Schalter 16, wie er beispielsweise in dem Gegenstand von Figur 9 eingesetzt sein kann. Der Schalter 16 umfaßt die komplementären Schalttransistoren 19, 20, deren gesteuerte Strecken parallelgeschaltet sind und die Laststrecke des Schalters 16 bilden. Zur An- Steuerung der Gates des Transistors 19 ist ein Inverter 21 mit seinem Ausgang an diesen Steuereingang angeschlossen. Weiterhin parallel zu den gesteuerten Strecken der Transistoren 19, 20 ist ein weiteres komplementäres Transistorpaar 22, 23 mit seinen gesteuerten Strecken geschaltet. Diese Transi- stören 22, 23 sind als Dioden geschaltet.
Aus dem Zustandspegel am Steuereingang 24 des Inverters 21 und damit des Schalters 16 wird mit Hilfe des Inverters 21 ein invertiertes Steuersignal für den Transistor 19 erzeugt. Bei einem H-Pegel am Steuereingang 24 sind sowohl der Transi- tor 19 als auch der Transistor 20 leitend. Bei einem L-Pegel am Steuereingang 24 sind die Transitoren 19 und 20 gesperrt. Der Anschluß 25 bildet den Eingang des Schalters und der Anschluß 26 den Ausgang. Die Speicherkapazität 17, die am Ausgang 26 angeschlossen ist, bildet mit dem Durchlaßwiderstand zwischen den Knoten 25, 26 eine Zeitkonstante.
Wie bereits erwähnt, können an einem elektronischen Schalter Leckströme auftreten, die bei einer entsprechenden Verwendung eines solchen Schalters bei einem Gegenstand gemäß Figur 9 ggf. zu einer langsamen Änderung der Ladungen auf den Gates der NMOS-Transistoren 9 führen können. Daher ist die in Figur 10a gezeigte Schaltungsanordnung für einen elektronischen Schalter 16 erweitert um die NMOS-Transistoren 22, 23, die eine sogenannte nichtlineare Potential-Anbindung bewirken. Solange die Schalteranschlüsse 25, 26 gleiches Potential besitzen, sind die Transistoren 22, 23 gesperrt, d.h. maximal hochohmig . Besitzen die Schalteranschlüsse 25, 26 unterschiedliches Potential wird, je nach Vorzeichen des Potentialunterschieds, entweder Diode 22 oder Diode 23 gemäß der Höhe des Potentialunterschieds geringfügig leitfähig. Befinden sich die Transistoren 19, 20 im ausgeschalteten Zustand, verhindern die Dioden 22, 23, daß, bedingt durch Leckströme, sich die Ladungen auf den Gates der NMOS-Transistoren 9 und den Kapazitäten 17 in Figur 9 allzu stark verändern können. Die Leckstromverluste werden über die leckstromabhängige
Leitfähigkeit in den Schaltern ausgeglichen. Da Leckströme in elektronischen Schaltern mit minimalen Abmessungen in der Regel sehr klein sind, das heißt kleiner 1 pA, bleibt sowohl der Spannungsabfall zwischen Drain und Source über Dioden 22, 23 und die differentielle Leitfähigkeit derselben immer sehr gering. Folglich ist im ausgeschalteten Zustand der Transistoren 19, 20, gesehen vom Anschluß 25 in Richtung 26, die
Zeitkonstante des Tiefpasses zwischen den Anschlüssen 25, 26, die im Leckstromfall im Wesentlichen durch die differentielle Leitfähigkeit von der Dioden 22, 23 und der Kapazität 17 gebildet wird, sehr groß.
Figur 10b zeigt das elektrische Ersatzschaltbild des Schalters 16 gemäß Figur 10a.
Figur 11 zeigt eine Erweiterung der Schaltungsanordnung nach Figur 9. Diese entspricht in Aufbau und vorteilhafter Wirkungsweise weitgehend dem Gegenstand von Figur 9. Demgegenüber sind jedoch zwischen den Abgriffspunkten der Widerstandskette 15 und den Schaltern 16 jeweils Hilfstransistoren 27 mit ihren gesteuerten Strecken geschaltet.
Die Source-Anschlüsse der Transistoren 27 sind jeweils mit den Abgriffspunkten verbunden, die die Bezugssignale Vref]_ bis Vref bereitstellen. Die Drain-Anschlüsse sind mit den Eingängen 25 der jeweiligen elektronischen Schalter 16 ver- bunden. Ein jeweils an den Drain-Anschlüssen der Transistoren 27 eingespeister Referenzstrom Ic wird jeweils mit Hilfe von Stromspiegelanordnungen 28, die an den Source-Anschlüssen der Transistoren 27 angeschlossen sind, in der Art wieder abgeführt, daß in die Referenzspannungs-Abgriffspunkte Vrefi bis Vref (N-1) jeweils kein Strom eingespeist wird. Der Source- Anschluß des N-ten Hilfstransistors 27 ist mit VrefN = GND verbunden, daher entfällt hier die N-te Stromspiegelanordnung 28. An den Eingängen 25 der in Figur 10 gezeigten jeweiligen elektronischen Schalter 16 liegen die Referenzspannungen Vrefi ' bis Vrefj ' an, die jeweils in der nachfolgend beschriebenen Weise gegenüber den Spannungen Vref]_ bis Vref^ um die Spannungsanteile Vtl, ...VtN verschoben sind.
Die gegen Masse erzeugten Spannungen Vref]_ bis Vrefjj werden nun nicht mehr direkt über die elektronischen Schalter 16 auf die Gates der NMOS-Transistoren 9 übertragen. Sie werden
jetzt hier zunächst um die Spannungsanteile Vtl . ...VtN auf Vref]_ ' bis Vrefjj' verschoben gemäß:
Vrefl' = vrefl + Vtl ref2' = Vref2 + Vt2
VrefN' = VrefN + VtN
Die Generierung der Spannungsanteile Vtl, ...VtN geschieht mit Hilfe der Hilfstransistoren 27, die jeweils von einem Referenzstrom Ic durchflössen sind. Der Referenzstrom Ic ist in seiner Höhe so gewählt, daß der Spannungsabfall von Drain nach Source über die Hilfstransistoren 27 in guter Näherung den Einsatzspannungen Vtl, ...VtN entspricht.
Die generierten Spannungsanteile Vtl, ...VtN entsprechen im Idealfall den jeweiligen Einsatzspannungen der aufgeteilten MOS-Kapazitäten 9. Gelingt die Generierung und Überlagerung der Spannungsanteile Vtl, ...VtN auf V
ref
]_ bis
exakt, dann eliminiert sich der Einfluß der Einsatzspannungen der aufgeteilten MOS-Kapazitäten 9 auf das Kennverhalten zwischen der wirksamen Kapazität zwischen den Knoten 6, 7 und der Steuerspannung V£
une vollständig. Ursache dafür ist, daß der Steuerbereich einer MOS-Kapazität immer um die MOS-Einsatz- Spannung Vt zentriert ist.
Durch die hier beschriebene Verschiebung der gegen Masse erzeugten Spannungen V
refi bis V
ref^ um die jeweiligen Einsatzspannungen Vtl, ...VtN der aufgeteilten MOS-Kapazitäten 9 werden die jeweiligen Steuerbereiche der MOS-Kapazitäten 9 exakt auf die gegen GND erzeugten Spannungen V
ref;L bis
zentriert . Der Einfluß der von der Temperatur und der von den Substratvorspannungen abhängigen MOS-Einsatzspannungen ist eliminiert .
Figur 12 zeigt eine Variante der Schaltungsanordnung gemäß Figur 11 unter sinngemäßer Verwendung der Schaltungsanordnung
nach Figur 4a anstelle derer gemäß Figur 3a. Die Ausführungen für Figur 11 gelten hier sinngemäß. Allerdings gilt hier für die Verschiebung der Spannungen Vrefj_ um die Spannungsanteile Vti auf Vrefi' mit i = 1..N:
Vrefi1 = Vrefi - Vti
Im Vergleich zur Anordnung in Figur 11 ist dementsprechend der Steuerzusammenhang zwischen der Steuerspannung V^une und der wirksamen Kapazität zwischen den Knoten 6, 7 gegenüber dem in Figur 13 nachfolgend gezeigten Zusammenhang invertiert .
Figur 13 zeigt beispielhaft den simulierten Zusammenhang zwi- sehen der Steuerspannung Vtune und der wirksamen Kapazität zwischen den Knoten 6, 7 für eine spannungsgesteuerte Kapazität gemäß Figur 11 mit selbstsperrenden NMOS-Transistoren. Der Aufteilungsfaktor N beträgt 10.
Das in Figur 13 dargestellte Simulationsergebnis zeigt, daß über einen vergleichsweise großen Bereich von ca. 1.6 Volt ein hochlinearer Zusammenhang zwischen der wirksamen Kapazität und der Steuerspannung besteht. Der Vergleich mit dem in Figur 8 gezeigten Simulationsergebnis zeigt weiterhin, daß der Einfluß der Temperatur auf die Spannungsabhängigkeit der Kapazität über den gesamten Steuerspannungsbereich noch weiter zurückgegangen ist. Bei genauer ' Betrachtung des Simulationsergebnisses in Figur 13 und Figur 8 fällt jedoch auf, daß der lineare Zusammenhang zwischen der wirksamen Kapazität und der SteuerSpannung von einer gewissen Welligkeit überlagert ist, die insbesondere bei niedrigen Temperaturen zunimmt. Diese sogenannte Welligkeit ist zum einen bestimmt vom Aufteilungsfaktor N und zum anderen von der Temperatur, da die Größe des Umsteuerbereichs der jeweiligen MOS-Kapazitäten ei- ne Funktion von der Temperatur ist. Die Größe des Umsteuerbereichs nimmt mit der Temperatur zu.
Figur 14 zeigt für das gegebene Fallbeispiel N = 10, wie sich die einzelnen gesteuerten Kapazitätskennlinien der MOS- Transistorpaare 9, jeweils zentriert um die Referenzspannungswerte Vref]_ bis Vrefj überlagern. Im Fallbeispiel sind folgende Kenngrößen gegeben:
- Linearer Steuerbereich der abstimmbaren Kapazität insgesamt: ca. 1.6 Volt,
- Aufteilung in Teilsteuerbereiche von je ca. 160mV, - jeweiliger maximaler kapazitiver Steuerbereich der MOS- Transistorpaare: ca. 250mV bei 27 Grad,
- jeweilige Überlappung der kapazitiven Steuerbereiche der MOS-Transistorpaare: ca. 180mV bei 27 Grad,
- kapazitive Steuerbereiche jeweils ohne Überlappung: ca. 90mV bei 27 Grad und
- jeweiliger linearer kapazitiver Steuerbereich der MOS- Transistorpaare: ca. 50mV bei 27 Grad.
Da der jeweilige kapazitive Steuerbereich der MOS- Transistorpaare ohne jeweilige Überlappung bei 27 Grad um ca. 40mV größer ist als der jeweilige lineare kapazitive Steuerbereich der MOS-Transistorpaare, kommt es zwangsläufig bei 27 Grad zu der in Figur 13 erkennbaren Welligkeit. Unter Beibehaltung eines linearen Bereichs von insgesamt ca. 1.6 Volt verschwindet die Welligkeit für N >> 10 vollständig. Zu große Werte für N ziehen allerdings einen Verdrahtungs-Aufwand nach sich, der einhergeht mit zunehmenden parasitären Effekten.
Bei Verwendung der hochlinearen Kapazität gemäß vorgestelltem Prinzip in einem LC-VCO gemäß Figur 5 verschwindet jedoch die Welligkeit in ihrer Auswirkung auf die VCO-Steuerkennlinie vollständig, auch bei N kleiner oder gleich 10. Durch die in der Regel für geringes Phasenrauschen notwendigen großen VCO- Amplituden Uosz mittelt sich nämlich die kleinsignal äßige Welligkeit großsignalmäßig über die Oszillationsamplitude Uosz während des Durchlaufs einer Oszillationsperiode vollständig aus .
Weiterhin gilt, daß der über Vtune definierte kapazitive Kleinsignalwert der wirksamen Kapazität zwischen den Anschlüssen 6, 7 weitgehend dem wirksamen Großsignalwert ent- spricht, soweit die Großsignalauslenkung zwischen den Anschlüssen 6, 7 nicht die Größenordnung des Linearbereichs von vtune überschreitet. Grund dafür ist, daß mit zunehmender dynamischer Amplitude zum Zeitpunkt t immer anteilig genau so - viele MOS-Kapazitäten 9 ihren Minimalwert annehmen, wie MOS- Kapazitäten 9 ihren Maximalwert, so daß die wirksame Nettokapazität zwischen den Anschlüssen 6, 7 immer weitgehend konstant bleibt.
Figur 15 zeigt eine bei 27 Grad gemessene Steuerkennlinie ei- nes LC-VCOs gemäß Figur 5, der eine steuerbare Kapazität gemäß der in Figur 11 gezeigten Anordnung besitzt. Der Auftei- lungsfaktor N beträgt 10.
Sehr gut erkennbar ist, daß die VCO-Steuerkennlinie im Line- arbereich keine Welligkeit aufweist. Der Linearbereich der
VCO-Steuerkennlinie beträgt gemäß dem Linearbereich der steuerbaren Kapazität ca. 1.5 Volt.
Allgemein gilt, daß die vorstehend beschriebenen Schaltbilder auch im komplementärer Schaltungstechnik ausgeführt werden können. So sind zum Beispiel MOS-Kapazitäten sowohl mit N- Kanal -MOS-Transistoren als auch mit P-Kanal -MOS-Transistoren realisierbar. Auch die Höhe der Nullfeld-Einsatzspannung Vt^0 der MOS-Transistoren 9 spielt keine grundsätzliche Rolle. Weiterhin kann zum Beispiel die Funktion einer Stromspiegelschaltung in einfacher oder in aufwendiger Schaltungstechnik, zum Beispiel mit Kaskoden ausgeführt werden. Alternative Ausführungen hier angegebener Schaltungsstrukturen sind also als äquivalente Mittel zum Erreichen des vorgestellten Prinzips anzusehen, die im Rahmen der Erfindung liegen.