Phoropter
Beschreibung
Die Erfindung betrifft einen Phoropter gemäß der Gattung der Patentansprüche zur Untersuchung der menschlichen Augen bzw. zur Bestimmung von Sehhilfen.
Zur subjektiven Re-fraktionsbestimmung am menschlichen Auge werden bekanntlich Phoropter m den verschiedensten Ausführungen verwendet. Ihnen ist grundsätzlich gemeinsam, daß für jedes Auge eines Probanden eine Anzahl von Scheiben als Träger von optischen Elementen vorgesehen ist, mit denen diverse Elementekombinationen zur Bestimmung der Fehlsichtigkeit des menschlichen Auges herstellbar sind. Es ist bereits ein Phoropter mit zwei Linsenscheiben bekannt, die in einem Gehäuse um mindestens eine Achse (gemeinsame Achse) drehbar angeordnet sind, siehe DE 35 24 498 AI, von denen die eine Scheibe eine große Anzahl und die andere Scheibe eine kleinere Anzahl von Linsen an bestimmten Elementenplätzen besitzt. Da die Scheibe mit der großen Anzahl von Linsen aufgrund der geometrischen und optischen Bedingungen einen großen Durchmesser haben muß und die Linsen beider Scheiben im gemeinsamen Beobachtungstrahlengang zusammenwirken, ist auch der Durchmesser der Scheibe mit der geringen Anzahl von Linsen festgelegt. Insgesamt ergibt sich also ein Phoropter mit erheblichen Abmessungen und großem Materialaufwand. Das ist von besonderem Nachteil, wenn ein derartiger Phoropter mechanisiert oder automatisiert werden soll, weil dann für die Antriebs- und Abtastmittel weiterer Raum um die Scheiben herum benötigt wird, siehe EP 0 070 333 A2 und DE 30 37 466 AI . Zur Vermeidung störender Effekte für den Probanden besteht bei Phoroptern allgemein die Forderung, daß die Gehäusedicke an den Durchblicken, die Länge der Beobachtungskanäle, möglichst gering sein soll. Beispielsweise beträgt diese Länge bei einem führenden Phoropter 27 mm bei einer sonstigen Gehäusedicke von 100 mm. Diese Forderung bedingt eine möglichst kleine Anzahl von Linsen- und Prismenscheiben und eine Vergrößerung von deren Durchmessern. Andererseits soll aber
eine möglichst große Partie der Gesichtzüge des Probanden zur Erkennung von dessen Mimik bei der Durchführung der Messungen sichtbar sein. Auch besteht die allgemeine Forderung bei mechanisierten und automatisierten Phoroptern, daß diese möglichst kompendiös und wenig materialaufwendig gebaut sein sollen. Dieser Forderung kommt ein optisches Instrument zur manuellen Bestimmung der Augenfehler von Probanden gemäß US-PS 1,666,406 entgegen, in dem drei linsentragende Scheiben mit je sechs Elementenplätzen vorgesehen sind. Mit Hilfe eines addierenden Antriebs werden die Scheiben so gegeneinander verstellt, daß die Fehlsichtigkeit eines Probanden in einem weiten Bereich von 0,25 zu 0,25 Dioptrien bestimmt werden kann. Dieses Instrument kann jedoch nicht automatisiert betrieben werden und ist wegen der geringen Anzahl der zur Verfügung stehenden Elementenplätze nicht umfassend anwendbar.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, die teilweise einander widersprechenden Forderungen hinsichtlich Kleinheit, Gehäusedicke am Durchblick, Anwendungsbereich, Leistungsumfang und Genauigkeit eines Phoropters unter Beachtung der darüberhinaus bestehenden kinematischen Forderungen bei der Drehung der Linsen- und Prismenscheiben sowie der übrigen Scheiben miteinander in Einklang zu bringen.
Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe durch die kennzeichnenden Merkmale des ersten Patentanspruchs gelöst. Der Durchmesser der Scheiben, die sphärische und zylindrische Linsen, Zylinder und optisch wirksame Zusatzelemente tragen, ist im wesentlichen die Summe aus dem Durchmesser des zweiten Antriebsrades und dem doppelten Durchmesser der ersten Antriebsräder. Sind die Durchmesser der ersten und zweiten Antriebsräder gleich, so sind die Scheibendurchmesser gleich dem dreifachen Durchmesser der Antriebsräder. Dieser Durchmesser ist wiederum durch die freie Öffnung des Durchblicks und diese durch die zu untersuchenden Augen bedingt. Auf diese Weise ist es ohne Beeinträchtigung des Leistungsumfanges eines Phoropters möglich, den Durchmesser der Linsenscheiben auf etwa die Hälfte des üblichen Betrags zu reduzieren, was sich einerseits in einem geringeren Bedeckungsgrad des Gesichts des Probanden und andererseits in besseren kinematischen
Verhältnissen beim Schwenken der Linsen- und Prismenscheiben aus¬ wirkt. Die Drehmomente werden erheblich verringert und die Einflüsse von Schlag- und Taumelfehlern sowie von Unebenheiten der Scheiben deutlich herabgesetzt. Letzteres schafft wiederum die Voraussetzung dafür, daß die Scheiben in axialer Richtung näher aneinander gerückt werden können, wodurch trotz Anordnung einer dritten Scheibe für die sphärischen Linsen die Gehäusedicke des Phoropters an den Durchblicken nicht vergrößert zu werden braucht. Die Antriebsräder sind vorteilhaft als Zahnräder oder als Zahnkränze gestaltet. Der Antrieb der beiden Zylinderlinsen tragenden Scheiben kann auch mit Hilfe nur eines Antriebsrades erfolgen.
Es hat sich als geometrisch günstig und optisch wirkungsvoll herausgestellt, wenn der Phoropter neben den drei Scheiben für die sphärischen Linsen zwei Scheiben für Zylinderlinsen, eine Scheibe für Sonderelemente und mindestens eine Scheibe für zwei Kreuzylinder und zwei Prismen aufweist. Auf den Scheiben für die sphärischen Linsen können auch unabhängige Zusatzelemente (Hell- und Dunkeloccluder, Zentriermittel) angeordnet sein. Die Scheiben sind grundsätzlich als Kreise mit gleichem Durchmesser ausgebildet. Da nicht alle Elementenplätze der Scheibe für die Kreuzzylinder und Prismen benötigt werden, kann diese auch als Sektor oder als Kreis mit einem sektorförmigen Ausschnitt gestaltet sein. Jede Scheibe hat fünf bis acht, vorteilhaft sechs Elementenplätze, von denen jeweils einer zur Gewährleistung eines optisch freien Durchblicks frei von optischen Elementen ist. Die Anordnung der Scheiben ist vorzugsweise so getroffen, daß auf einer Achse, vom Probanden her gesehen, zunächst die drei Scheiben für die sphärischen Linsen, danach die beiden Scheiben für die Zylinderlinsen, die Scheiben für die Sonderelemente und zuletzt mindestens eine Scheibe für die Kreu-zzylinder und Drehprismen vorgesehen sind. Dabei verhalten sich die durch die einzelnen Scheiben zu realisierenden Dioptrienzahlen bevorzugt für die sphärischen Linsen wie 36:6: 1 und für die Zylinderlinsen wie 5:1.
Auf jeder Linsenscheibe wird neben dem elementefreien Platz mit einer Linse begonnen, deren Dioptrienwert auf der Scheibe der kleinste ist und der von Platz zu Platz zu dem Wert des vorangehenden Platzes addiert wird. Unter der Voraussetzung, daß der kleinste Dioptrienwert der
sphärischen Linsen 0,25 ist und die die sphärischen Linsen tragenden Scheiben frei gegeneinander verdrehbar sind, lassen sich mit 216 möglichen Kombinationen zwischen +23,25 dpt (Dioptrien) und -30,5 dpt alle Dioptrienwerte in 0,25 Dioptrienstufen, einschließlich des Wertes Null einstellen. Ebenso lassen sich mit 25 möglichen Kombinationen der Zylinderlinsen die Werte zwischen 0 und -6 dpt in 0,25 Dioptrienstufen einschließlich des Null-Wertes einstellen. Durch eine übliche Kombination mit sphärischen Linsen ist es auch möglich, mit Zylinderlinsen auf gleiche Weise die Dioptrienwerte zwischen 0 und +6 dpt zu erfassen.
Da auf den Zylinderlinsenscheiben nicht alle Elementenplätze zur Realisierung der erforderlichen Dioptrienwerte benötigt werden, kann vorteilhafterweise auf der dem Probanden am nächsten befindlichen Zylinderlinsenscheibe das Zentrierkreuz und auf der dem Probanden entfernt liegenden Zylinderlinsenscheibe der Occluder (Verschluß) vorgesehen. Auf der Zusatzscheibe sind eine sphärische Linse mit -0,125 dpt, Polarisationsfilter, ein Maddoxzylinder, Farbfilter und eine Blende in Form eines kleinen Lochs, insgesamt also sieben Elemente ohne Vergrößerung des Scheibendurchmessers vorgesehen, was durch die Art der Anbringung dieser einzelnen Elemente möglich ist.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der schematischen Zeichnung und einer Tabelle näher erläutert. Es zeigen bzw. beinhalten:
Fig. la bis ld eine Gegenüberstellung der maßstäblich richtigen
Scheibengrößen von verschiedenen bekannten Phoroptern und des erfindungsgemäßen Phoropters, Fig. 2 eine Ansicht eines erfindungsgemäßen Phoropters im
Verhältnis zu bekannten Phoroptern, Fig. 3 eine Explosivdarstellung der dem rechten Probandenauge zugeordneten Scheibenanordnung in einem Scheibengehäuse und Fig. 4 die Bestückung und Funktion der einzelnen Scheiben in
Matrix- bzw. Tabellenform.
In Figur la sind sechs Scheiben 100 bis 105 für einen Phoropter dargestellt, der hinsichtlich des Werteumfanges dem internationalen Standard entspricht. Die Scheiben 100, 101 haben einen Durchmesser von 155 mm, besitzen je fünfzehn Elementenplätze für sprhärische optische Glieder und sind, jede für sich, um eine Achse XJ-XJ drehbar. Der Durchmesser der Scheiben ist bestimmt durch die freie Öffnung des Durchblickkanals (allgemein üblich 19 mm) und die Anzahl der notwendigen Linsenkombinationen, um den erforderlichen Wertebereich von -30 bis +26 Dioptrien in Stufen von 0,25 Dioptrien zu erfassen. Die Scheiben 102, 103 haben einen Durchmesser von 75 mm, sind ebenso wie, die gleich große weitere Scheibe 104 um eine zweite Achse X2-X2 drehbar und besitzen grundsätzlich fünf Elementenplätze. Auf den Scheiben 102, 103 befinden sich acht Zylinderlinsen, die zu Kombinationen zusammengefaßt werden können. Auf der Scheibe 104 sind zwei Kreuzzylinder und zwei Drehprismen angeordnet, es werden also nicht alle vorhandenen Elementenplätze ausgenutzt. Die Scheibe 105 hat einen Durchmesser von 115 mm, weist zehn Elementenplätze für diverse Zusatzelemente auf und ist um eine dritte Achse X3-X3 drehbar. Es ist deutlich, daß dieser Phoropter einen erhebhchen Platz- und Lagerungsbedarf hat.
In Figur lb sind bei einem bekannten manuell arbeitenden Phoropter wieder die sechs Scheiben 100 bis 105 vorgesehen, von denen die Scheiben 100, 101 dadurch einen geringeren Durchmesser von 130 mm haben, daß sie nur zwölf Elementenplätze für sphärische Linsen aufweisen und auf der Scheibe 105 mit den Zusatzelementen zwei sphärische Linsen angeordnet sind, die mit den sphärischen Linsen der Scheiben 100, 101 zum Erreichen des erforderlichen Wertebereichs beliebig kombiniert werden können. Mit diesen Kombinationen können allerdings die übrigen Elemente der Zusatzscheibe 105 nicht zusammenwirken. Die Größe und Belegung der Scheiben 102, 103, 104 ist zu Figur la im wesentlichen unverändert. In hedem Fall der Figuren la bis ld hat jede Scheibe einen Elementenplatz zur Schaffung eines freien Durchblicks. Die Scheiben 104 und 105 sind in Figur ld gegenüber la vertauscht, und die Scheibe 104 ist als Sektor mit zwei belegten Elementenplätzen ausgebildet. Obwohl der Durchmesser der größeren
Scheiben 100, 101 gegenüber Figur la etwas verringert worden ist, sind die Lagerungsprobleme nicht geringer geworden, wodurch die Ausdehnung des Phoropters in Achsrichtung nicht unter eine durch die Mechanik vorgegebene Grenze kommt.
In Figur lc sind sechs gleich große Scheiben 100 bis 105 von 130 mm Durchmesser mit je zwölf Elementenplätzen vorgesehen, die sich um eine gemeinsame Achse X-X drehen. Diese Anordnung ist günstig für fernbedienbare oder automatische Phoropter und hat wenig Antriebsprobleme. Die für diese Art von Phoroptern notwendige Vereinheitlichung der Scheibengrößen bedingt unbenutzte Elementenplätze auf den Scheiben 102, 103. Es kommt zu einem erhöhten Materialaufwand. Noch immer werden zu große Teile des Probanden¬ gesichtes verdeckt. Schließlich erfordern die Lagerungstoleranzen bei den größeren Scheiben 100 bis 105 größere Scheibenabstände, damit sich die Scheiben nicht gegenseitig behindern.
Figur ld zeigt den erfindungsgemäßen Phoropter mit sieben, um eine Achse X-X drehbaren Scheiben 100 bis 106, von denen jede einen Durchmesser von 75 mm und fünf bis acht Elementenplätz aufweist. Obwohl sieben Scheiben vorgesehen sind, ist die Ausdehnung des Phoropters in Achsrichtung keinesfalls größer als bei den bekannten Phoroptern, weil Lagerungstoleranzen sich bei Scheiben mit geringerem Durchmesser mit einem weniger großen linearen Schlag auswirken. Hinsichthch des Materialaufwandes ist die erfindungsgemäße Lösung erheblich günstiger als die bekannten Lösungen, ohne daß der Anwendungs- oder Arbeitsbereich des Phoropters eine Einschränkung erfahrt.
In Fig. 2 ist mit starken Umrißlinien ein Phoropter 1 mit zwei Scheibengehäusen 2 und 3 (rechts und links) dargestellt, die an einem Traggestell 4 befestigt sind. Am Traggestell 4 sind zwei parallel zur Zeichenebene wirkende Stelltriebe 5, 6 vorgesehen, mit deren Hilfe der Abstand der Scheibengehäuse 2, 3 voneinander und damit die Pupillendistanz verändert werden kann. Außerdem ist ein Stelltrieb 7 mit einem federnden Anschlag 8 vorgesehen, mit denen die Scheibengehäuse
2, 3 über einen Arm 9 und eine Brücke 10 um eine zur Zeichenebene rechtwinklige Achse X-X geschwenkt werden können. Auf diese Weise werden unterschiedliche Augenhöhen eines Probanden berücksichtigt, dessen Kopf durch eine Umrißlinie 1 1 dargestellt ist. Jedes Scheibengehäuse 2, 3 besitzt einen rechtwinkig zur Zeichenebene gerichteten Beobachtungskanal 12, 13 und auf der dem Probanden abgewandten Seite eine Vertiefung 14, 15 in der Umgebung des Beobachtungskanals 12, 13 sowie eine über den übrigen Teil des Gehäuses 2, 3 sich erstreckende Erhöhung 16, 17. Außerdem ist ein Einblick 18, 19 zur Hornhaut-Scheitel- Abstandsablesung vorgesehen. Mit dünnen Umrißlinien 20, 21 sind maßstäblich zwei im Handel befindliche, vergleichbare Geräte dargestellt, und zwar auf der linken Zeichnungsseite ein motorisch angetriebenes und fernbedienbares, größeres Gerät und auf der rechten Zeichnungsseite ein ausschließlich manuell bedienbares kleineres Gerät. Diese Gegenüberstellung verdeutlicht, daß durch die Erfindung erhebliche Raum- und Materialeinsparungen sowie ein günstiger Durchblick zur Mimik des Probanden erreicht werden.
In Fig. 3 sind auf einer gemeinsamen Welle 22, vom Probanden her gesehen, sieben gleich große Scheiben 23 bis 29 frei drehbar so gelagert, daß jede Scheibe einen freien Elementenplatz 30 bzw. einen sektorförmigen Ausschnitt 31 enthält, den ein durch eine optische Achse O-O festgelegter Beobachtungsstrahlengang ohne Beeinflussung, im freien Durchblick passieren kann. Der Durchmesser des freien Durchblicks ist international genormt und beträgt 19 mm. Grundsätzlich weist jede der Scheiben 23 bis 29 sechs Elementenplätze auf, deren Belegung definiert aus der beigefügten Tabelle hervorgeht. Die Scheiben 23, 24, 25 besitzen neben dem dem freien Durchblick dienenden unbelegten Elementenplatz 30 Elementenplätze 32 für jeweils fünf fest angeordnete sphärische Linsen.
Die Scheiben 26, 27 tragen neben den freien Elementenplätzen 30 Elementenplätze 33, 34 für je vier Zylinderlinsen, die ihrerseits mit Zahnkränzen 35, 36 versehen und auf den Scheiben 26, 27 drehbar gelagert sind, sowie jeweils für ein Zentriermittel 37 und einen Occluder 38. Der Durchmesser der Zahnkränze (ersten Antriebsräder) 35, 36 ist
durch den Durchmesser des freien Durchblicks festgelegt und beträgt bspw. 24 mm. Die Sonderscheibe 28 hat sieben Elementenplätze, und zwar für den freien Durchblick 30, für eine sphärische Linse 39 mit 0,125 Dioptrien, ein A- förmiges Polarisationsfilter 40, ein V-förmiges Polarisationsfilter 41, einen Maddoxzylinder 42, ein Farbfilter 43 und eine Blende 44. Wegen der Kleinheit dieser Elemente lassen sie sich auf einer Scheibe unterbringen. Schließlich weist die Sektorscheibe 29 je nach der Größe des Sektors 31 mindestens drei Elementenplätze auf, von denen zwei in der Nähe des Sektors 31 der Anordnung von Kreuzzylindern 45, 46 und einer der Anordnung zweier übereinander angeordneter Drehprismen 47 dienen, von denen nur ein Drehprisma in der Zeichnung sichtbar ist. Die Kreuzzylinder 45, 46 und Drehprismen 47 sind in der Scheibenebene drehbar und hierzu mit Zahnkränzen 48 versehen. Jede Scheibe 23 bis 29 ist mit einem Zahnkranz 49 versehen, in den jeweils ein von einem Motor 50 angetriebenes Ritzel 51 eingreift.
Außerdem sind auf der Welle 22 Zahnräder 52, 53, 54 verkeilt, die von einem Motor 55 über ein Ritzel 56 in Drehungen versetzt werden und von denen die Zahnräder 53 und 54 mit den Zahnkränzen 35, 36 kämmen. Durch Drehen des Zahnrads 52 werden also in jedem Fall die Zylinderlinsen 33, 34 um ihre optischen Achsen, parallel zu den Scheibenebenen, verdreht. Unter der Voraussetzung, daß die Durchmesser der Zahnkränze 35, 36 und der Zahnräder (zweiten Antriebsräder) 53, 54 gleich sind und ein Übersetzungsverhältnis von 1 :1 vorhegt, ergibt sich für die Scheiben 26, 27 und damit für alle Scheiben 23 bis 29 ein Durchmesser von 3 -24 +3 =75 mm, wobei berücksichtigt ist, daß zur Vermeidung eines Eingriffs der Ritzel 51 in die Zahnkränze 35, 36 sowie für eine ausreichende Festigkeit der Scheiben diese die Zahnkränze 35, 36 um 2 mm im Durchmesser überragen. Am unteren Ende ist die Welle 22 von einer Hohlwelle 65 umgeben, die einerseits mit einem Zahnrad 64 versehen ist, das mit den Zahnkränzen 48 kämmt, und die andererseits mit einem Zahnrad 57 versehen ist, mit dem ein von einem Motor 58 angetriebenes Ritzel 59 im Eingriff steht. Das unterhalb der Scheibe 29 angeordnete und deshalb nicht darstellbare Prisma der beiden Drehprismen 47 wird von einem Motor 60 über ein Ritzel 61, ein Zahnrad 62, eine auf der ersten gelagerte zweite Hohlwelle 63 und nicht dargestellte Zahnräder bzw. Zahnkränze angetrieben.
Durch Einschalten des entsprechenden Motors 50 ist es möglich, jeden erforderlichen Elementenplatz jeder der Scheiben 23 bis 29 an die Stelle der optischen Achse O-O zu drehen. Dadurch lassen sich mit den drei Scheiben 23, 24, 25 zweihundertfünfzehn sphärische Werte in 0,25 Dioptrienstufen einstellen. Mit den beiden Scheiben 26, 27 lassen sich vierundzwanzig zylindrische Werte in gleicher Abstufung einstellen. Der Occluder 38 dient dem Verschluß des Beobachtungsstrahlengangs O-O und das Zentriermittel 37 der Ausrichtung des Phoropters auf die nicht dargestellte, gedachte Verbindungslinie Auge-Sehzeichentafel. A-Polarisationsfilter 40 und V-Polarisationsfilter 41 werden zur Trennung der Testflächen für das linke und rechte Auge und zur Feststellung des stereoskopischen Sehvermögens des Probanden verwendet. Der Maddoxzylinder 42 ermöglicht die Phoriefeststellung bzw. -messung. Die Farbfilter 43 (rot und grün) sind den speziellen Probandenbedingungen angepaßte Mittel zum Feststellen des Schielens. Die Blende 44 stellt eine Art künstliche Iris dar, um im Bedarfsfall die Korrektur des zentralen Augenlinsenbereichs optimal feststellen bzw. vornehmen zu können. Mit den Kreuzzylindern 45, 46 wird der Wirk- und Achsabgleich zur feinfühhgen Bestimmung des Astigmatismus vorgenommen, und die Drehprismen 47 dienen zur Ermittlung des Schielbetrags in horizontaler und vertikaler Richtung.
In Fig. 3 wurden motorische Antriebe 50, 55 58, 60 für die Scheiben 23 bis 29 sowie die auf ihnen vorgesehenen zylindrischen Elemente 33, 34, 45, 46 und die Drehprismen 47 vorgesehen. In gleicher Weise können diese Bauteile auch von Hand gedreht werden. Ebenso ist es möglich Kombinationen von motorischen und manuellen Antrieben vorzusehen. Die zu Fig. 2 für das Scheibengehäuse 2 gemachten Ausführungen gelten in gleicher Weise für das Scheibengehäuse 3 der Fig. 2.
Die Fig. 4 zeigt an einem tabellarisch festgehaltenen Ausführungsbeispiel in übersichtlicher Weise die Belegung der einzelnen Elementenplätze 1 bis 6 auf den aufeinanderfolgenden Scheiben 23 bis 29. Alle einge¬ tragenen Zahlenwerte sind in Dioptrien zu lesen. Befindet sich an einem Elementenplatz kein optisch wirksames Element, so ist die Eintragung "0" vorgenommen. Die Scheiben 23 bis 25 enthalten sphärische Linsen, die
Scheiben 26 und 27 zylindrische Linsen. Durch den Wegfall von Bewegungsbauteilen ist es möglich, über den gleichen Umfang auf der Scheibe 28 als siebentes Element die als kleines Loch gestaltete Blende 44 anzubringen. Auch wird deutlich, daß die Scheibe 29 nicht vollständig genutzt wird und deshalb als Sektor ausgebildet sein kann, so daß für einen Probanden der störende "Kanalblick-Effekt" verringert wird. Die auf der Scheibe 29 angeordneten beiden Drehprismen 47 sind gegeneinander verdrehbar, so daß die durch sie bewirkte Ablenkung eines Sehstrahlenbündels von Null bis zu einem Maximalwert reicht, und sie sind gemeinsam verdrehbar, so daß der Ablenkung jede beliebige Richtung gegeben werden kann.
Bezugszeichenliste
1 - Phoropter
2, 3 - Scheibengehäuse
4 - Traggestell
5, 6, 7 - Stelltriebe
8 - Anschlag
9 - Arm
10 - Brücke
11, 20, 21 - Umrißlinien
12, 13 - Beobachtungskanäle (Durchblicke)
14, 15 - Vertiefungen
16, 17 - Erhöhungen (dickere Teile)
18, 19 - Einblicke
22 - Welle
23 bis 29,
100 bis 106 Scheiben
30, 32, 33, 34 Elementenplätze
31 - sektorförmiger Ausschnitt
35, 36, 48, 49 Zahnkränze
37 - Zentriermittel
38 - Occluder
39 - sphärische Linse
40 - A-förmiges Polarisationsfilter
41 - V-förmiges Polarisationsfilter
42 - Maddoxzylinder
43 - Farbfilter
44 - Blende
45, 46 - Kreuzzylinder
47 - Drehprismen
50, 55, 58, 60 Motoren
51, 56, 59, 61 Ritzel
52, 53, 54, 57,
62, 64 - Zahnräder
63, 65 - Hohlwellen