ÜBERGABESYSTEM ZUR ZEITLICH ENTKOPPELTEN ÜBERGABE VON GEGENSTÄNDEN
Die Erfindung betrifft ein Übergabesystem zur zeitlich entkoppelten Übergabe von Gegenständen, insbesondere von Waren oder Paketen, zwischen Benutzern, insbesondere zwischen Zustellern bzw. Übergebenden von Gegenständen und Abholern bzw. Übernehmern von diesen Gegenständen.
Übergabesysteme, insbesondere Fachanlagen bzw. Paketautomaten, mit einer Mehrzahl von Fächern für die zeitlich entkoppelte Übergabe von Gegenständen oder Sendungen zwischen Personen bzw. zwischen Zustellern und Abholern sind bekannt. Diese Paketautomaten weisen eine elektronische Zugriffs Steuerung und eine Benutzerschnittstelle auf, mittels welcher ein Benutzer eine Anforderung für das Öffnen eines Faches an die Zugriffs Steuerung übermitteln kann. Eine solche Anforderung umfasst typischerweise die Eingabe von Identifikations- oder Berechtigungsinformationen, welche von der Zugriffs Steuerung hinsichtlich der Zulässigkeit des Zugriffes geprüft werden und bei positivem Abschluss der Überprüfung zur Entriegelung der Fachtüre eines der Anforderung entsprechenden und zugeordneten Faches führen. In der Regel werden eine Mehrzahl solcher Paketautomaten an einer Mehrzahl von öffentlich zugänglichen und gut frequentierten Standorten betrieben und über ein gemeinsames, mit allen Paketautomaten datentechnisch zumindest zeitweilig gekoppeltes Backend-Steuerungssystem verwaltet. Insbesondere werden dabei Übergabetransaktionen geplant, vorbereitet und erfasst, die beteiligten Akteure benachrichtigt und geleitet und Reservierungen vorgenommen.
Solche Übergabesysteme sind aus den Druckschriften WÖ2005111954A1, WÖ2006032067A1, WÖ2012034153A1, WÖ2015039155A1 und WÖ2018204962A1, welche jeweils auf die Anmelderin zurückgehen, bekannt. Bei diesen Übergabesystemen bzw. Paketautomaten gemäß dem Stand der Technik ist einer Gruppe von Fächern immer genau ein Benutzerinterface zugeordnet, d.h. es kann für diese Gruppe von Fächern immer nur genau eine Transaktion von genau einem Benutzer durchgeführt werden.
In der US20050179349A1 ist eine weitläufig verteilte Schließfachanlage beschrieben, beispielsweise für Schulen, Universitäten oder Sportstätten, welche aus mehreren örtlich verteil-
ten Fachanlagen mit jeweils mehreren Fächern besteht. Jede Fachanlage weist eine Benutzerschnittstelle auf, welche jeweils mit einer gemeinsamen zentralen Steuereinrichtung datentechnisch gekoppelt sind. Diese zentrale Steuereinrichtung ist für die Verwaltung von Benutzerkonten und für die Kontrolle der Zugriffsrechte der Benutzer auf die jeweiligen Fächer vorgesehen. Dabei wird die Möglichkeit beschrieben, über die Benutzerschnittstelle einer Fachanlage die Öffnung eines Faches einer anderen Fachanlage zu veranlassen. Diese Möglichkeit wird mit dem Ziel der Erhöhung der Ausfallssicherheit der Anlage im Falle eines Defektes einer Benutzer Schnittstelle geschaffen.
Aufgrund des zunehmenden Online-Handels und des damit zunehmenden Paketaufkommens besteht der Wunsch nach größeren Paketautomaten bzw. Fachanlagen mit mehr Fachkapazitäten für die Übergabe dieser Paketsendungen an die Empfänger. Dies insbesondere an Standorten mit guter Erreichbarkeit und damit verbundener hoher Benutzerfrequenz. Üblicherweise werden für die Erhöhung der Anzahl der pro Zeiteinheit durchführbaren Transaktionen einfach mehrere Paketautomaten mit jeweils mehreren Fächern und einer jeweils zugeordneten Benutzerschnittstelle unmittelbar benachbart an einem Standort aufgestellt und betrieben.
Eine solche Vergrößerung oder Vervielfachung von Paketautomaten an den jeweiligen Standorten ist jedoch nur bedingt zufriedenstellend.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Nachteile des Standes der Technik zu überwinden und ein verbessertes Übergabesystem zur zeitlich entkoppelten Übergabe von Gegenständen, insbesondere von Waren oder Paketen, zwischen mehreren Benutzern zu schaffen.
Die Aufgabe der Erfindung wird durch ein Übergabesystem mit folgenden Merkmalen gelöst:
- eine Fachanlage mit einer Anzahl von Fächern an einem vorbestimmten Standort, welche Fächer innerhalb eines visuellen oder akustischen Wahmehmungsbereiches eines sich am Standort befindenden Benutzers gruppiert oder angeordnet sind, und welche Fächer jeweils eine Fachtüre und eine gesteuert entriegelbare Verriegelungseinrichtung aufweisen, welche Verriegelungseinrichtungen durch eine elektronische Zugriffssteuerung unabhängig voneinander, insbesondere selektiv bzw. gezielt, entriegelbar sind und die Fächer somit unabhängig voneinander zugreifbar gemacht werden können,
- eine an diesem Standort betreibbare oder ausgebildete erste Benutzer Schnittstelle mit ersten Eingabemitteln in die Zugriffssteuerung, welche ersten Eingabemittel für die Eingabe bzw.
für die Absetzung einer ersten Zugriffsanforderung auf wenigstens eines der Fächer durch einen ersten Benutzer vorgesehen sind,
- zumindest eine zweite an diesem Standort betreibbare oder ausgebildete Benutzerschnittstelle mit zweiten Eingabemitteln in die Zugriffssteuerung, welche zweiten Eingabemittel für die Eingabe bzw. für die Absetzung einer zweiten Zugriffsanforderung auf wenigstens ein zweites Fach durch einen zweiten Benutzer vorgesehen sind,
- welche ersten und zweiten Eingabemittel baulich getrennt ausgeführt sind und von dem ersten und zweiten Benutzer an dem Standort der Fachanlage gleichzeitig und unabhängig voneinander nutzbar sind,
- welche erste und zweite Benutzerschnittstelle mit der elektronischen Zugriffs Steuerung datentechnisch gekoppelt sind oder gleichzeitig in datentechnische Kopplung versetzbar sind,
- welche Zugriffs Steuerung dazu eingerichtet ist, die Zugriffsanforderungen des ersten und zweiten Benutzers für einen beabsichtigten Zugriff auf wenigstens eines der Fächer aus der Anzahl von Fächern auf Gewährbarkeit zu überprüfen,
- welche Zugriffs Steuerung dazu eingerichtet ist, für den Fall eines positiven Abschlusses der Überprüfung der ersten Zugriffsanforderung die Entriegelung der Fachtüre von dem wenigstens einen ersten, der ersten Zugriffsanforderung entsprechenden Fach zu veranlassen,
- und welche Zugriffssteuerung weiters dazu eingerichtet ist, für den Fall eines positiven Abschlusses der Überprüfung der zweiten Zugriffs anforderung und in Verbindung mit einer Verarbeitung bzw. Verwertung von ersten Parametern die Entriegelung oder Öffnung der Fachtüre von dem wenigstens einen zweiten, der zweiten Zugriffsanforderung entsprechenden Fach zu veranlassen,
- welche ersten Parameter eine Information ist oder mehrere Informationen sind, ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus
- Zeitpunkt des Auslösens der ersten Zugriffsanforderung oder des Einlangens der ersten Zugriffsanforderung bei der Zugriffs Steuerung zum Entriegeln oder Öffnen des wenigstens einen ersten Faches, insbesondere in Bezug auf eine zeitliche Reihung von an dem ersten und/oder zweiten Eingabemittel abgesetzten und/oder bei der Zugriffssteuerung einlangenden Zugriffsanforderungen;
- Zeitpunkt der Entriegelung oder Öffnung des wenigstens einen ersten Faches, insbesondere in Bezug auf einen zeitlichen Mindestabstand zwischen der Entriegelung oder Öffnung des wenigstens einen ersten und des wenigstens einen zweiten Faches;
— Ereignis und Zeitpunkt des Schließvorganges des wenigstens einen ersten Faches, insbesondere in Bezug auf eine klare zeitliche Trennung der Zugriffe auf das wenigstens eine erste und auf das wenigstens eine zweite Fach;
— Position des wenigstens einen ersten Faches in Bezug zur Anordnung der Fächer der Fachanlage, insbesondere mit dem Fokus auf eine Vermeidung von Zugriffskonflikten oder engen Platzverhältnissen;
— Position der ersten Benutzerschnittstelle in Bezug zu dem wenigstens einen ersten Fach, insbesondere derart priorisiert, dass vergleichsweise weit entfernte Fächer erst geöffnet werden, wenn Zugriffe auf andere Fächer der Fachanlage beendet sind;
— Rolle des ersten Benutzers, insbesondere in Bezug auf Einzelkunde, Einzelzusteller, Mengenzusteller, nutzerindividuell vergebener Prioritäten, oder unterschiedlicher Skill-Eevel;
— Art der ersten Benutzerschnittstelle, insbesondere in Bezug auf ein fix in die Fachanlage integriertes Userinterface oder in Bezug auf ein persönliches Smartphone eines Benutzers;
— persönliche Bedürfnisse des ersten Benutzers, insbesondere in Bezug auf Platzbedarf, Zeitbedarf, Hör- oder Sehbeeinträchtigung, oder Erreichbarkeit vorhandener Fächer aufgrund einer körperlichen Beeinträchtigung;
— wobei eine oder mehrere dieser Informationen von der Zugriffs Steuerung derart verarbeitet bzw. verwertet werden, dass die Fachzugriffe des ersten und des zweiten Benutzers zeitlich wenigstens teilweise parallel und irrtumsfrei ausführbar sind. Insbesondere ist die Zugriffssteuerung dazu eingerichtet, durch eine datentechnische Verarbeitung bzw. Priorisierung eines oder mehrerer der vorstehend gelisteten Information bzw. Daten die Fachzugriffe des ersten und des zweiten Benutzers derart zu steuern, dass diese zeitlich wenigstens teilweise parallel und irrtumsfrei bzw. möglichst fehlerfrei ausführbar sind.
Die Maßnahme der Entriegelung von Fachtüren durch die Zugriffs Steuerung kann direkt erfolgen, erfolgt typischerweise aber indirekt über einen der Fachanlage zugewiesenen elektronischen Automaten- bzw. Schlosscontroller, welcher als von der Zugriffssteuerung umfasst anzusehen ist. Die Maßnahme betreffend die Entriegelung bzw. Öffnung von Fachtüren durch die Zugriffssteuerung kann auch die Auswahl von Fächern und die Zuordnung von Fächern umfassen und/oder den Zeitpunkt der Entriegelung bzw. Öffnung der jeweiligen Fächer betreffen.
Durch die erfindungsgemäßen Maßnahmen kann mit einer bestimmten Anzahl an Fächern der Fachanlage eine höhere Anzahl von Transaktionen bzw. Fachzugriffen pro Zeiteinheit erzielt
werden, wobei zudem durch die Zugriffssteuerung sichergestellt ist, dass diese Transaktionen bzw. Fachzugriffe möglichst fehler- bzw. irrtumsfrei ausgeführt werden. Insbesondere wird durch die Zugriffs Steuerung in vorteilhafter Art und Weise gewährleistet, dass bei zwei oder mehr quasi gleichzeitig oder kurz hintereinander beantragten Zugriffen via zwei oder mehr Benutzerschnittstellen bzw. bei gleichzeitig auszuführenden Zugriffen von zwei oder mehr Benutzern auf jeweils eines der Fächer der Anlage, insbesondere bei Verwendung persönlich zugeordneter mobiler Geräte bzw. Terminals wie beispielsweise Smartphones, diese Zugriffe so weit wie möglich parallel erfolgen können und derart ausgeführt werden, dass die Verzögerungen und Wartezeiten für die Benutzer insgesamt minimiert und die Zugriffe auf die Fächer konflikt- und irrtumsfrei sind. Dadurch kann auch ohne aufwändige Veränderungen an den strukturellen bzw. baulichen Eigenschaften der Fachanlage, insbesondere ohne einer deutlichen Vermehrung der Fächeranzahl, die Anzahl der möglichen Transaktionen pro Zeiteinheit am jeweiligen Standort maximiert werden, sowie gleichzeitig die Gefahr von fehlerhaften Zugriffen möglichst gering gehalten werden.
Insbesondere werden eine oder mehrere der zuvor gelisteten Informationen über einen bereits stattfindenden oder zumindest bereits initiierten ersten Fachzugriff am selben Standort von der elektronischen Zugriffssteuerung für die Steuerung eines nahezu gleichzeitig oder zeitnah angeforderten zweiten Fachzugriffes berücksichtigt. Diese Verarbeitung der Informationen durch die Zugriffs Steuerung erfolgt dabei derart, dass der zweite Fachzugriff in Bezug auf den Zeitpunkt und/oder in Bezug auf die steuerungstechnische Fachauswahl derart reguliert wird, dass beide Fachzugriffe irrtumsfrei, möglichst ohne gegenseitige Behinderung für die jeweiligen Benutzer, und möglichst zeitnah ausgeführt werden können.
Die gegenständliche Erfindung ermöglicht also einen effizienteren und trotzdem fehlervermeidenden Betrieb von großen, aber auch von kleineren Fachanlagen für die zeitlich entkoppelte Übergabe von Sendungen oder Waren zwischen Personen, insbesondere Zustellern und Abholern, Sendern und Empfängern, Verkäufern und Käufern, mit einem hohen Aufkommen an Transaktionen. Hierfür ist eine gleichzeitige Bearbeitung von mehreren Zugriffsanforderung von mehreren Benutzern über mehrere Benutzerschnittstellen für den Zugriff auf ein jeweils zugeordnetes Fach vorgesehen, wobei Informationen aus den gleichzeitigen Zugriffsanforderungen oder den jeweils zugeordneten Fächern von der Zugriffs Steuerung hinsichtlich möglicher Erschwernisse oder Verwechslungsgefahren bei zeitlich überlappenden Zugriffen geprüft werden und die jeweilige Benutzerführung und die Zugriffe so gesteuert werden, dass
eine möglichst weitgehende Parallelisierung bei gleichzeitig minimierter Verwechslungsgefahr und minimierter gegenseitiger Behinderung erzielt wird.
Es sei angemerkt, dass Anforderungen für mehrere sequenzielle Zugriffe auf mehrere unterschiedliche Fächer durch denselben Benutzer auch als Block eingegeben werden können und erst dann nach Abgleich mit allen anderen aktuell jeweils vorliegenden Zugriffsanfragen die Zugriffe in einer optimierten Reihenfolge oder in einem hinsichtlich der freien Fächer optimierten Bereich der Fachanlage begonnen werden. Ebenso kann der Ausdruck „zweiter Benutzer“ bzw. „zweite Benutzerschnittstelle“ als „zumindest ein zweiter Benutzer“ bzw. als „zumindest eine zweite Benutzerschnittstelle“ verstanden werden. Demnach können am Übergabesystem mehrere zweite Benutzer teilnehmen bzw. mehrere zweite Benutzerschnittstellen bzw. Eingabemittel vorgesehen sein, von welchen mehrere zweite Zugriffs anforderungen ausgehen und an die Zugriffs Steuerung übermittelt werden. Insbesondere ist das Übergabesystem dazu eingerichtet, zwei oder auch mehr sich zeitlich überlappende Zugriffe von Benutzern auf die an einem gemeinsamen Standort angeordneten Fächer unter Vermeidung von Missverständnissen bzw. Fehlzugriffen abzuwickeln.
Entsprechend einer vorteilhaften Weiterbildung des Übergabesystems kann vorgesehen sein, dass die Zugriffs Steuerung dazu eingerichtet ist, die Entriegelung des wenigstens einen zweiten Faches unter Verarbeitung bzw. Auswertung von zweiten Parametern zu veranlassen, welche zweiten Parameter eine Information ist oder mehrere Informationen sind, ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus a) Zeitpunkt des Auslösens der zweiten Zugriffs anforderung oder des Einlangens der zweiten Zugriffsanforderung bei der Zugriffssteuerung zum Entriegeln oder Öffnen des wenigstens einen zweiten Faches; b) Zeitpunkt der Entriegelung oder Öffnung des wenigstens einen ersten Faches; c) Ereignis und Zeitpunkt des Schließvorganges des wenigstens einen ersten Faches; d) Position des wenigstens einen zweiten Faches in Bezug zur Anordnung der Fächer der Fachanlage; e) Gesamtanzahl der Zugriffe auf das jeweilige Fach der Fachanordnung, insbesondere in Bezug auf eine gleichmäßige Nutzung oder Abnutzung der Fächer der Fachanordnung; f) Position der zweiten Benutzerschnittstelle in Bezug zu dem wenigstens einen zweiten Fach; g) Rolle des zweiten Benutzers; h) Art der zweiten Benutzerschnittstelle;
i) persönliche Bedürfnisse des zweiten Benutzers; j) avisierte Gesamtzahl und/oder Anzahl noch verbleibender Einstellvorgänge des zweiten Benutzers und/oder avisierte Daten der dafür erforderlichen zweiten Fächer; k) avisierte Abholvorgänge und die damit verknüpften Fächer und deren Daten; l) benötigte Fachgröße für einen Einstellvorgang.
Durch eine steuerungstechnische Verarbeitung bzw. Auswertung der Information j) durch die Zugriffs Steuerung kann eine Mehrzahl aufeinanderfolgender Einstellvorgänge für einen Zusteller optimiert werden, indem ihm Fächer in einem Bereich der Anlage zugewiesen werden, in welchem viele freie Fächer vorhanden sind, oder indem die benötigten Fächer möglichst nahe zueinander positioniert werden, sodass der Zusteller möglichst alle Sendungen mit nur kurzen Wegen einlagem kann.
Durch eine steuerungstechnische Verarbeitung bzw. Auswertung der Information k) durch die Zugriffs Steuerung kann beim Abholen mehrerer Sendungen die Ausgabereihenfolge so optimiert werden, dass die Wege für den Abholer kurz gehalten werden, oder die gewährten Fachzugriffe können so gereiht werden, dass die Wege mit einem anderen, gleichzeitig stattfindenden Zugriffsvorgang nicht kollidieren.
Durch die Berücksichtigung der Parameter sowohl zur ersten Zugriffsanforderung als auch zur zweiten Zugriffsanforderung kann vor allem eine Priorisierung bei der Ablaufsteuerung der Zugriffe erfolgen. Zudem werden die Anforderungen und Optionen aus zwei gleichzeitig beantragten Zugriffen dahingehend automatisiert bewertet, inwieweit sie sich zeitlich parallel oder verschachtelt ausführen lassen und ob beispielsweise durch eine intelligente automatisierte Auswahl eines bestimmten, bislang nicht zugewiesenen Faches der Grad der Parallelisierung oder Verschachtelung erhöht und auch die Gefahr einer fehlerhaften Zuordnung oder einer Irritation eines Benutzers verringert werden kann. Dementsprechend ist dadurch eine fehlerfreie Ablaufsteuerung und eine geordnete Parallelisierung von Zugriffen geschaffen, wobei auch die Zugriffsfrequenzen bzw. die Anzahl der Transaktionen pro Zeiteinheit erhöht werden.
Entsprechend einer zweckmäßigen Ausführungsform kann auch vorgesehen sein, dass die Zugriffssteuerung dazu eingerichtet ist, in Zusammenhang mit einer beabsichtigen Einlagerung von wenigstens einem Gegenstand die Auswahl des wenigstens einen zweiten Faches aus der
Anzahl der Fächer unter Berücksichtigung der ersten und/oder zweiten Parameter zu veranlassen. Dadurch kann ein Zustellvorgang in ein zuvor leeres zweites Fach so erfolgen, dass das zweite Fach hinreichend weit von dem ersten Fach entfernt liegt und sich die beiden Bedienpersonen nicht gegenseitig behindern oder es zu einer Verwirrung oder gar einem Irrtum der Bedienpersonen kommen kann. Die Wahl eines Faches in räumlicher Nähe zur ersten respektive zweiten, stationären oder mobil ausgeführten Benutzerschnittstelle kann den Zustellvorgang zusätzlich beschleunigen.
Zudem kann die Zugriffs Steuerung dazu eingerichtet sein, die Auswahl des zweiten Faches aus der Anzahl der Fächer in Abhängigkeit von dritten Parametern zu veranlassen, welche dritten Parameter einer dritten Zugriffsanforderung oder einem gemäß der dritten Zugriffsanforderung entriegelten dritten Fach zugeordnet sind, welche dritte Zugriffsanforderung der zweite Benutzer zeitlich vor der zweiten Zugriffsanforderung via die zweite Benutzerschnittstelle gestellt hat. Dadurch kann die Abfolge einer Mehrzahl von Einstellvorgängen durch denselben Benutzer beschleunigt werden, indem ihm automatisch Fächer zugewiesen werden, die sich in räumlicher Nähe zueinander befinden. Dies ist insbesondere bei Verwendung mobiler Bediengeräte, wie einem Handheld-Computer oder einem Smartphone, eines Zustellers oder Kunden vorteilhaft, weil dadurch Wege eingespart werden können und die Beladung der jeweiligen Fächer schneller erfolgen kann.
Entsprechend einer Weiterbildung kann die Zugriffs Steuerung dazu eingerichtet sein, den Zeitpunkt der Entriegelung oder den Zeitpunkt der frühest möglichen Entriegelung der Fachtüre des zweiten Faches in Abhängigkeit von den ersten und/oder zweiten Parametern festzulegen. Damit ist sichergestellt, dass für den Fall, dass bei gleichzeitigen Zugriffen ein Irrtum oder eine gegenseitige Behinderung der Bedienpersonen nicht ausgeschlossen werden kann, die Zugriffe geordnet nacheinander erfolgen. Es ist weiters sichergestellt, dass zwei Fachtüren nicht gleichzeitig entriegeln bzw. aufspringen, sondern mit einem gewissen zeitlichen Mindestabstand, so dass das Entriegeln bzw. Aufspringen einer Fachtüre für einen Benutzer zeitlich klar mit einer korrespondierenden Ausgabe oder Eingabe an der jeweiligen Benutzerschnittstelle in Verbindung gebracht werden kann.
Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform des Übergabesystems kann vorgesehen sein, dass die Zugriffs Steuerung dazu eingerichtet ist, die Entriegelung des zumindest einen zweiten Faches erst dann zu veranlassen, wenn das Fach des zuvor ausgeführten Fachzugriffes wieder
geschlossen und vorzugweise wieder verriegelt ist. Insbesondere zur völligen Vermeidung von Irritationen des zweiten Benutzers ist es zweckmäßig, wenn die Entriegelung des jeweiligen Faches erst dann erfolgt, oder eine Fachöffnung erst dann ermöglicht wird, wenn ein Fach eines zuvor ausgeführten Zugriffes wieder geschlossen ist und vorzugsweise wieder verriegelt ist.
Ferner kann die Zugriffs Steuerung dazu eingerichtet sein, die Bedingung des Wieder-Verschließens des zuvor entriegelten Faches zeitlich zu begrenzen. Nachteilige Verzögerungen oder Blockaden bei den Transaktionen bzw. Fachzugriffen können dadurch effektiv vermieden werden.
Entsprechend einer vorteilhaften Ausgestaltung kann die zweite Benutzerschnittstelle ein Display für die Ausgabe textueller Informationen und/oder grafischer Darstellungen, vorzugsweise in Farbe, aufweisen. Der Begriff Display ist hier als jede vergleichbare Anzeige für die Ausgabe von Texten oder Grafiken zu verstehen. Damit kann der Zugriff des Benutzers auf das seiner Anfrage zugeordnete Fach verbessert werden. Insbesondere kann der Benutzer via das Display verständlich angeleitet und unterstützt werden und so die Gefahr eines Irrtums oder der Verwirrung weiter verringert und der Zugriffsvorgang insgesamt beschleunigt werden.
Ferner kann es zweckmäßig sein, wenn dem zweiten Benutzer mittels dem Display signalisiert wird, sobald die zweite Zugriffsanforderung an die Zugriffssteuerung übermittelt wurde, und/oder die zweite Zugriffsanforderung positiv geprüft ist und die Entriegelung der Fachtüre des zumindest einen zweiten Faches erfolgen wird und/oder dass die Entriegelung durch eine Bedienhandlung des zweiten Benutzers ermöglicht ist und/oder dass die Entriegelung bereits erfolgt ist. Diese Signalisierungen an der zweiten Benutzerschnittstelle erfolgen unter Einbindung der Zugriffs Steuerung bzw. durch Verwertung von dessen Daten. Damit wird für den Benutzer beispielsweise erkennbar, dass seine Anfrage zwar positiv geprüft wurde, er jedoch noch einen Augenblick warten muss, bis das der Anfrage zugeordnete Fach tatsächlich entriegelt wird, beispielsweise weil ein anderer Zugriffsvorgang mit diesem Zugriff in Konflikt steht.
Des Weiteren kann die Zugriffssteuerung dazu eingerichtet sein, dass dem zweiten Benutzer mittels dem Display nach positiver Überprüfung der zweiten Zugriffs anforderung fortlaufend
die verbleibende Zeit bis zur steuerungstechnisch veranlassten Entriegelung und/oder die verbleibende Zeit bis zu einer durch eine Bedienhandlung des zweiten Benutzers ermöglichten Entriegelung des zweiten Faches signalisiert wird.
Gemäß einer vorteilhaften Ausprägung ist es möglich, dass die zweite Benutzerschnittstelle ein akustisches Ausgabemittel oder einen Vibrationsgenerator umfasst und dass dem zweiten Benutzer die bevorstehende Entriegelung des zweiten Faches akustisch oder taktil signalisiert wird. Damit kann einem Benutzer das Entriegeln des für ihn bestimmten Faches akustisch und/oder taktil derart vorangekündigt werden, dass er den genauen Zeitpunkt abschätzen kann und beispielsweise eine zeitgleich aufspringende Fachtüre klar als ihm zugewiesen erfassen kann und von anderen, zeitversetzt erfolgenden Entriegelungs- und Öffnungsvorgängen unterscheiden kann. Das akustische Ausgabemittel oder der Vibrationsgenerator sind vorzugsweise integrierte Bestandteile eines Smartphones des zweiten Benutzers.
Entsprechend einer vorteilhaften Weiterbildung des Übergabesystems kann vorgesehen sein, dass dem zweiten Benutzer mittels dem Display nach positiver Überprüfung der zweiten Zugriffsanforderung durch die Zugriffs Steuerung die Lage des zweiten Faches anhand einer schematischen Übersichtsdarstellung oder einer fotografischen Abbildung der räumlichen Anordnung der Anzahl von Fächern am Standort durch eine Markierung oder Hervorhebung signalisiert wird. Damit wird dem Benutzer eine Hilfestellung gegeben, um ein seiner Zugriffsanforderung zugeordnetes Fach rasch und verwechslungsfrei auffinden zu können.
Insbesondere kann es vorteilhaft sein, wenn die zweite Benutzerschnittstelle als mobiles Gerät, insbesondere in der Art eines Smartphones mit einer integrierten Kamera ausgebildet ist, und dass dem zweiten Benutzer die Lage des zweiten Faches in einer fotografischen Abbildung der räumlichen Anordnung der Anzahl von Fächern durch eine Markierung oder Hervorhebung signalisiert wird, welche Abbildung mittels der Kamera aufgenommen und gegebenenfalls fortlaufend aktualisiert wird. Dies ist eine vorteilhafte Nutzung von Augmented Reality. Dadurch können die von den Benutzern durchschnittlich benötigten Zeitdauern der Transaktionen weiter verkürzt und Irritationen bei den Fachzugriffen noch stärker unterbunden werden.
Ferner kann mittels der Zugriffssteuerung vorgesehen sein, dass die Entriegelung des zweiten Faches erst nach Ausgabe einer Information, mittels welcher der zweite Benutzer die Lage des zweiten Faches vor dessen Öffnung bestimmen kann, und einer anschließenden Eingabe
des zweiten Benutzers via der zweiten Benutzer Schnittstelle zur Bestätigung des Auffindens des zweiten Faches durch den zweiten Benutzer erfolgt. Damit wird dem Benutzer vor dem Öffnen eine Information gegeben, welche ihm das Auffinden seines Faches noch vor der eigentlichen Entriegelung bzw. Öffnung ermöglicht. Die tatsächliche Entriegelung bzw. Öffnung erfolgt dann erst nach der Bestätigung des Benutzers, dass er sein Fach aufgefunden bzw. lokalisiert hat. Damit kann die Gefahr fehlerhafter oder unberechtigter Zugriffe verringert werden.
Darüber hinaus kann vorgesehen sein, dass die erste und/oder zweite Benutzerschnittstelle als mobiles Gerät, insbesondere in der Form eines Smartphone oder eines Handheld-Device ausgebildet ist, und dass die räumliche Nähe der ersten und/oder zweiten Benutzerschnittstelle zum Standort der Fachanlage steuerungstechnisch geprüft wird und die Zugriffsanforderung für eine Fachöffnung mittels der ersten und/oder zweiten Benutzerschnittstelle erst nach einer positiven Überprüfung ermöglicht wird. Damit wird steuerungstechnisch unterbunden, dass über eine Benutzerschnittstelle in der Art eines Smartphones die Öffnung eines Faches irrtümlich oder absichtlich bewirkt werden kann, obwohl der jeweilige Benutzer sich gar nicht am jeweiligen Standort befindet. Dies ist vor allem dann zweckmäßig, wenn die Benutzerschnittstelle zumindest bei der Anfrage für einen Fachzugriff nicht direkt - beispielsweise via Bluetooth - mit der Automaten- bzw. Fachanlage am Standort kommuniziert, sondern via eine mobile Datenverbindung mit einer vom Standort weit entfernten zentralen Verwaltungssteuerung, insbesondere einer sogenannten Backend-Steuerung, kommuniziert. Die steuerungstechnische Überprüfung der räumlichen Nähe der ersten und/oder zweiten Benutzerschnittstelle zum Standort der Fachanlage kann vorzugsweise durch Einbindung eines in dem Smartphone implementierten Positionsermittlungssystems ausgeführt sein.
Gemäß einer praktikablen Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass die erste und/oder zweite Benutzerschnittstelle als mobiles Gerät, insbesondere in der Form eines Smartphone oder eines Handheld-Device ausgebildet ist, und dass die Position der ersten und/oder zweiten Benutzerschnittstelle in Bezug auf die Fachanlage an dem Standort zumindest näherungsweise steuerungstechnisch bestimmt wird und als Teil der ersten beziehungsweise zweiten Parameter verwendet wird. Die Positionsbestimmung der ersten und/oder zweiten Benutzerschnittstelle zum Standort der Fachanlage kann vorzugsweise durch Einbindung eines in dem Smartphone implementierten Positionsermittlungssystems ausgeführt sein. Damit kann bei der Zuteilung eines Faches zu einer Zugriffs anforderung der jeweilige Standort einer mobilen
Benutzerschnittstelle beziehungsweise damit auch des Benutzers mitberücksichtigt werden und ein Fach zugeteilt werden, welches sich in der Nähe des Benutzers befindet, womit ein rascher und zugleich verwechslungssicherer Zugriff ermöglicht wird.
Ferner kann es zweckmäßig sein, wenn die Zugriffs Steuerung dazu eingerichtet ist, in Abhängigkeit der Rolle des Benutzers, insbesondere beim Vorliegen einer Zusteller-Rolle, eine Zuweisung freier bzw. unbelegter Fächer der Fachanordnung vorzunehmen, welche Fächer innerhalb eines Nahbereiches zueinander positioniert sind. Dadurch wird eine Betriebsweise des Übergabesystems erzielt, bei der Benutzer mit unterschiedlichen Rollen ihre Transaktionen möglichst ungestört und parallel durchführen können. Insbesondere sind dabei die Wege des Zustellers beim Einlagern mehrerer Sendungen kurz gehalten und gleichzeitig ist die Wahrscheinlichkeit geringer, dass die Sendung für einen Kunden, der nur ein einzelnes Paket abholt, aus diesem vom Zusteller beanspruchten Bereich zu entnehmen ist. Damit lassen sich diese Transaktionen mit größerer Wahrscheinlichkeit irrtumsfrei parallel ausführen und Wartezeiten insgesamt verringern. Dies kann insbesondere bei großen Fach- bzw. Automatenanlagen besonders effektiv sein.
Zum besseren Verständnis der Erfindung wird diese anhand der nachfolgenden Figuren näher erläutert.
Es zeigen jeweils in stark vereinfachter, beispielhafter Darstellung:
Fig. 1 ein Übergabesystem für die zeitlich entkoppelte Übergabe von Gegenständen zwischen mehreren Benutzern;
Fig. 2 eine Ausführungsform eines Übergabesystems, welches parallele Zugriffe durch mehrere Benutzer ermöglicht.
Einführend sei festgehalten, dass in den unterschiedlich beschriebenen Ausführungsformen gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen bzw. gleichen Bauteilbezeichnungen versehen werden, wobei die in der gesamten Beschreibung enthaltenen Offenbarungen sinngemäß auf gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen bzw. gleichen Bauteilbezeichnungen übertragen werden können. Auch sind die in der Beschreibung gewählten Lageangaben, wie z.B. oben, unten, seitlich usw. auf die unmittelbar beschriebene sowie dargestellte Figur bezogen und sind diese Lageangaben bei einer Lageänderung sinngemäß auf die neue Lage zu übertragen.
Fig. 1 zeigt ein Ausführungsbeispiel eines Übergabesystems 1 für die gesicherte und zeitlich entkoppelte Übergabe von Gegenständen, insbesondere von Waren bzw. Paketsendungen oder postalischen Sendungen, zwischen mehreren Personen. Diese Personen bzw. Benutzer können das Übergabesystem 1 für eine Übergabe von Gegenständen nutzen, ohne dass persönlicher bzw. direkter Kontakt zwischen dem Überbringer und dem Empfänger bzw. Abholer des jeweiligen Gegenstandes erforderlich ist. Die jeweiligen Benutzer können im Übergabesystem 1 datentechnisch registriert sein, aber auch unregistrierte Benutzer können das Übergabesystem 1 in Zusammenhang mit entsprechenden Freischaltmitteln, beispielsweise einem einmal geltenden Code, nutzen. Dies vor allem in Zusammenhang mit einer Abholung eines zuvor von einem Zusteller in einer Fachanlage 2 deponierten Gegenstand.
Das Übergabesystem 1 umfasst wenigstens eine Fachanlage 2, welche vorzugsweise in Art einer matrixartig organisierten Schließfachanordnung ausgeführt ist. Solche Fachanlagen 2 sind an vorbestimmten Standorten mit guter Erreichbarkeit für potentielle Benutzer positioniert. Eine Fachanlage 2 weist eine Anzahl von Fächern 3 auf, in welche jeweils Gegenstände einstellbar sind, vor unberechtigtem Zugriff gesichert deponiert werden, und sodann wieder abhol- bzw. entnehmbar sind.
Eine an einem vorbestimmten Standort aufgebaute Fachanlage 2 weist in der Regel mehr als fünf Fächer auf. An manchen Standorten kann eine solche Fachanlage 2 mehr als 10 Fächer, insbesondere 20 bis 100 einzelne Fächer 3 unterschiedlicher Größen umfassen. Die einzelnen Fächer 3 können dabei wie in Fig. 1 dargestellt, unmittelbar aneinandergereiht sein und einen gemeinsamen Fachkörper ausbilden, oder als baulich eigenständige Fachgruppen-Blöcke bzw. als Fachmodule organsiert sein und in einem Abstand von wenigen Metern zueinander distanziert sein (nicht dargestellt).
Die Fächer 3 der Fachanlage 2 liegen innerhalb eines visuellen oder akustischen Wahmeh- mungsbereiches eines potentiellen Benutzers der Fachanlage 2, wenn der potentielle Benutzer am Standort der Fachanlage 2 anwesend ist. Ein typischer Wahrnehmungsbereich beträgt bis zu etwa 20m, insbesondere bis zu etwa 10m um den Benutzer. Dieser Wahrnehmung sbereich eines Benutzers der Fachanlage 2 kann von der Größe der Fächer 3 bzw. Fachtüren 4, von der durchschnittlichen Umgebungslautstärke, von der durchschnittlichen Anzahl von Personen an dem Standort und von sonstigen Faktoren abhängig sein. Der Standort der Fachanlage 2 kann
durch einen Umkreis von 10 bis 30m definiert sein. Insbesondere kann der Standort der Fachanlage 2 eine Fläche von 10 bis 200m2 umfassen, wobei der Umfangsverlauf bzw. die Umrisskontur der Standortfläche von den örtlichen Gegebenheiten abhängig sein kann. Im Wahrnehmung sbereich kann ein Benutzer, der den Standort der Fachanlage 2 aufsucht, die einzelnen Fächer 3 als dem Standort zugehörige Fächer erkennen und die einzelnen Fächer 3 mit wenigen Schritten und in wenigen Sekunden erreichen.
Es könnten auch mehrere Modulreihen, L- oder U-förmig aufgebaute Fachanlagen 2, oder mit ihren Rückseiten aneinandergestellte Modulreihen vorgesehen sein, sodass sich nicht alle Fächer 3 in einem gemeinsamen Einsehbereich eines Benutzers befinden.
Ein Standort ist eine gemeinsame Bezeichnung für eine Anordnung mehrerer Fächer 3, welche Anordnung mit einer für einen Benutzer verständlichen geografischen Ortsinformation verknüpf ist, sodass für den Benutzer nach Aufsuchen des jeweiligen Ortes sämtliche Fächer 3 der betreffenden Fachanlage 2 wahrnehmbar bzw. erkennbar sind und ohne einem weiteren weitläufigen Ortswechsel unverzüglich zugreifbar sind, d.h. mit wenigen Schritten und in wenigen Sekunden erreichbar sind.
Die einzelnen Fächer 3 weisen jeweils eine Fachtüre 4 auf, durch welche ein Innenraum 5 der jeweiligen Fächer 3 gegenüber Zugriff blockiert oder freigegeben werden kann. Gesteuert entriegelbare, elektromechanische Verriegelungseinrichtungen 6 ermöglichen dabei eine bedarfsgerechte Ver- und Entriegelung der jeweiligen Fachtüren 4. Die Verriegelungseinrichtungen 6 sind durch eine elektronische Zugriffssteuerung 7, 7‘ unabhängig voneinander zumindest entriegelbar, sodass die Fächer 3 unabhängig voneinander zugreifbar gemacht werden können. Die Entriegelung kann dabei eine zumindest teilweise Öffnung der jeweiligen Fachtüre 3 inkludieren. Der Schließ- und Verrieglungsvorgang der Fachtüren 3 erfolgt bevorzugt manuell durch einfaches Zudrücken einer entriegelten bzw. geöffneten Fachtüre 4 durch einen Benutzer. Der Schließ- und/oder Verriegelungsvorgang kann jedoch auch teil- oder vollautomatisiert umgesetzt sein.
Die elektronische Zugriffs Steuerung 7, 7‘ ist vorzugsweise durch ein verteilt organsiertes bzw. dezentrales Steuerungssystem gebildet. Die Zugriffs Steuerung 7, 7‘ umfasst zumindest eine lokale Betriebssteuerung 8 in der Fachanlage 2 oder nahe bei der Fachanlage 2 und eine von der Betriebs Steuerung 8 bzw. Fachanlage 2 weitläufig entfernte, zentrale Verwaltungssteuerung 9, welche auch als Backend-Steuerung oder als Backend-Server bezeichnet werden kann.
Die lokale Betriebssteuerung 8, welche auch als Schloss-Controller oder als Automatensteuerung bezeichnet werden kann, und die zentrale Verwaltungssteuerung 9 sind zumindest zeitweise datentechnisch miteinander gekoppelt, sodass sie in Zusammenwirken die plangemäßen Betrieb sabläufe des Übergabesystems 1 umsetzen bzw. kontrollieren können. Somit definieren sie zumindest die Zu griffs Steuerung 7, 7‘ gegenüber den Fächern 3 der zumindest einen Fachanordnung 2. Die datentechnische Kopplung zwischen der Betriebs Steuerung 8 und der Verwaltungssteuerung 9 umfasst Fembereichs-Kommunikationsmittel 10, insbesondere eine Internet- Verbindung 11.
Das Übergabesystem 1 bzw. die Fachanlage 2 umfasst wenigstens eine ortsfest und/oder mobil ausgebildete, erste Benutzerschnittstelle 12. Diese zumindest eine erste Benutzerschnittstelle 12 kann als stationäres Bedienfeld 13 und/oder als mobiles Gerät 14 ausgeführt sein. Das mobile Gerät 14 kann durch ein Smartphone oder durch ein sonstiges Handheld-Device gebildet sein. Ein stationäres Bedienfeld 13 ist vorzugsweise ein baulich integrierter Bestandteil der Fachanlage 2.
Mittels dieser zumindest einen ersten Benutzerschnittstelle 12 kann ein Benutzer mit dem Übergabesystem 1 in Interaktion treten, insbesondere Abhol- und Zustellvorgänge gegenüber der Fachanlage 2 einleiten und ausführen. Hierzu umfasst die erste Benutzerschnittstelle 12 wenigstens ein datentechnisches, erstes Eingabemittel 15 in die Zugriffssteuerung 7, 7‘. Das wenigstens eine erste Eingabemittel 15 kann einen Touch-Screen 16 mit wenigstens einem Eingabefeld, einen optoelektronischen Scanner 17, eine Nahbereichs-Funkschnittstelle 18, beispielsweise ein Bluetooth- oder WLAN-Schnittstelle, ein Tastenfeld 19, ein Bezahlterminal 20, oder sonstige daten- bzw. steuerungstechnische Eingabemittel umfassen. Das wenigstens eine erste Eingabemittel 15 kann auch an einem mobilen Gerät 14 ausgeführt sein, insbesondere mittels einem Smartphone und mittels einem von diesem Smartphone ausführbaren Softwareprogramm implementiert sein.
Das wenigstens eine erste Eingabemittel 15 in die Zugriffsteuerung 7, 7‘ ist zumindest dazu vorgesehen, dass ein einzelner Benutzer eine Zugriffsanforderung an die Zugriffssteuerung 7, 7‘ absetzen kann, um Zugriff auf wenigstens eines der Fächer 3 am Standort der Fachanlage 2 zu bekunden bzw. zu erlangen. Dabei kann zu einem bestimmten Zeitpunkt immer nur ein einziger Benutzer mit der am Standort ausgebildeten Fachanlage 2 bzw. mit dessen Betriebssteuerung 8 in Interaktion treten und Fachzugriffe anfordern bzw. ausführen.
In Fig.2 ist eine weitere Ausführungsform des Übergabesystems 1 beispielhaft gezeigt, wobei für gleiche Teile gleiche Bezugszeichen bzw. Bauteilbezeichnungen wie in der Fig. 1 verwendet werden. Um Wiederholungen zu vermeiden, sind vorhergehende Beschreibungsteile sinngemäß auf gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen übertragbar.
Dieses Übergabesystem 1 ist dazu eingerichtet, dass zumindest zwei Benutzer gleichzeitig bzw. zeitlich zumindest teilweise parallel mit der an einem Standort ausgebildeten Fachanlage 2 bzw. mit der Zugriffs Steuerung 7, 7‘, beispielsweise mit der Betriebssteuerung 8 der Fachanlage 2, interagieren und die jeweiligen Fachzugriffe anfordern und gegebenenfalls ausführen können. Insbesondere ermöglicht dieses Übergabesystem 1, dass zumindest zwei Benutzer zeitlich überlappende und dennoch irrtumsfreie Zugriffe auf die jeweiligen Fächer 3 in einer an einem gemeinsamen Standort angeordneten Fachanlage 2 ausführen können.
Die Fachanlage 2, insbesondere in Art eines sogenannten Paketautomaten, umfasst eine erste Benutzerschnittstelle 12 und wenigstens eine zweite Benutzerschnittstelle 21, 21 ‘. Die erste Benutzerschnittstelle 12 und die wenigstens eine zweite Benutzerschnittstelle 21, 21 ‘ können dauerhaft am Standort der Fachanlage 2 ausgebildet sein, beispielsweise gebildet durch wenigstens ein Bedienfeld an der Fachanlage 2. Alternativ oder in Kombination dazu kann die erste Benutzerschnittstelle 12 und/oder die wenigstens eine zweite Benutzerschnittstelle 21, 21 ‘ mobil ausgeführt sein und am Standort der Fachanlage 2 betreibbar sein, wie beispielsweise bei einer Benutzerschnittstelle 21 ‘ in Art eines Smartphone mit softwaretechnischer Zugriffsapplikation auf das Übergabesystem 1 bzw. auf die Fachanlage 2.
Die wenigstens eine zweite Benutzerschnittstelle 21, 21 ‘ weist zweite Eingabemittel 22, 22 ‘ auf, welche für die Eingabe bzw. Absetzung wenigstens einer zweiten Zugriffsanforderung auf wenigstens ein zweites Fach durch einen zweiten Benutzer vorgesehen sind. Die ersten und zweiten Eingabemittel 22, 22 ‘ sind baulich getrennt ausgeführt und von einem ersten und zweiten Benutzer an dem Standort der Fachanlage 2 gleichzeitig und unabhängig voneinander nutzbar.
Die erste und zweite Benutzerschnittstelle 15, 21, 21 ‘ sind zur gleichen Zeit mit der elektronischen Zugriffs Steuerung 7, 7‘ in datentechnische Kopplung versetzbar bzw. gleichzeitig mit der elektronischen Zugriffssteuerung 7, 7‘ datentechnisch gekoppelt. Eine kontinuierliche Signalverbindung zwischen der Zugriffs Steuerung 7, 7‘ und der zumindest einen Benutzerschnittstelle 15, 21, 21 ‘ bzw. dem zumindest einen Eingabemittel 22, 22‘ ist dabei nicht zwingend
erforderlich. Der Austausch von Daten bzw. Steuerinformationen zwischen den Benutzerschnittstellen 15, 21, 21 ‘ und der Zugriffssteuerung 7, 7‘ - und umgekehrt - kann nachrichtenorientiert erfolgen. Insbesondere kann die datentechnische Kopplung von zumindest zwei Benutzerschnittstellen 15, 21, 21 ‘ mit der Zugriffs Steuerung 7, 7‘ auch wechselweise und immer nur kurz zum Zweck der Übertragung einer Nachricht bzw. von Daten bestehen. Eine datentechnische Kopplung bedeutet die Erfüllung der Anforderungen für eine Übertragung von Informationen bzw. Datentelegrammen - insbesondere zu einer bestimmten Transaktion - innerhalb der für ein zufriedenstellendes Funktionieren des Übergabesystems 1 maximal zulässigen Verzögerungszeiten. Gleichzeitigkeit bedeutet, dass diese Anforderung in Bezug auf eine datentechnische Kommunikation zu zwei oder mehr, sich zeitlich überlappenden Transaktionsvorgängen jeweils erfüllt wird. Ein zeitliche Überlappung von zumindest zwei Zugriffsanforderungen unterschiedlicher Dauer kann dabei als gleichzeitig verstanden werden.
Die Zugriffssteuerung 7, 7‘ ist dazu eingerichtet, die Zugriffsanforderungen des ersten und zweiten Benutzers für einen beabsichtigten Zugriff auf wenigstens eines der Fächer 3 aus der Anzahl von Fächern der Fachanlage 2 auf Gewährbarkeit zu überprüfen. Für den Fall eines positiven Abschlusses der Überprüfung der ersten Zugriffsanforderung wird von der Zugriffssteuerung 7, 7‘ die Entriegelung und/oder Öffnung der Fachtüre 4 von dem wenigstens einen ersten, der ersten Zugriffs anforderung entsprechenden Fach 3 veranlasst.
Die Zugriffssteuerung 7, 7‘ ist weiters dazu eingerichtet, für den Fall eines positiven Abschlusses der Überprüfung der zweiten Zugriffs anforderung und in Verbindung mit einer Verarbeitung bzw. Berücksichtigung von ersten Parametern die Entriegelung der Fachtüre 4 von dem wenigstens einen zweiten, der zweiten Zugriffsanforderung entsprechenden Fach 3 zu veranlassen.
Diese ersten Parameter sind eine Information oder mehrere betriebsrelevante Informationen, welche von der Zugriffs Steuerung 7, 7‘ verwaltet werden, insbesondere von dieser sensorisch erfasst oder anderweitig in diese eingegeben werden.
Diese betrieblichen Parameter umfassen Informationen wie
(i) Zeitpunkt des Auslösens der ersten Zugriffsanforderung oder des Einlangens der ersten Zugriffsanforderung bei der Zugriffs Steuerung 7, 7‘ zum Entriegeln oder Öffnen des wenigstens einen ersten Faches 3;
(ii) Zeitpunkt der Entriegelung oder Öffnung des wenigstens einen ersten Faches 3;
(iii) Ereignis und Zeitpunkt des Schließvorganges des wenigstens einen ersten Faches 3;
(iv) Position des wenigstens einen ersten Faches 3 in Bezug zur Anordnung der Fächer der Fachanlage 2;
(v) Position der ersten Benutzerschnittstelle 12 in Bezug zu dem wenigstens einen ersten Fach 3;
(vi) Rolle des ersten Benutzers;
(vii) Art der ersten Benutzerschnittstelle 12;
(viii) persönliche Bedürfnisse des ersten Benutzers.
Eine oder mehrere dieser Informationen werden von der Zugriffs Steuerung 7, 7‘ derart verarbeitet, dass die Fachzugriffe des ersten und des zweiten Benutzers zeitlich wenigstens teilweise parallel und irrtumsfrei ausführbar sind. Dieses Übergabesystem 1 umfasst somit eine elektronische Zugriffs Steuerung 7, 7‘, welche dazu eingerichtet ist, Zugriffe mehrerer Benutzer auf verschiedene Fächer 3 einer an einem Standort errichteten Fachanlage 2 soweit wie möglich zu parallelisieren, ohne Fehler zu verursachen bzw. Verwirrung bei zumindest phasenweise zeitgleich agierenden Benutzern zu vermeiden.
Die elektronische Zugriffs Steuerung ist 7, 7‘ ist weiters dazu eingerichtet, die in den Ansprüchen definierten technischen Maßnahmen umzusetzen oder diese Umsetzungen zu unterstützen. Hierfür umfasst die Zugriffssteuerung 7, 7‘ - wie an sich bekannt - softwaretechnische Mittel bzw. darin umgesetzte Programmabläufe, welche während dem Betrieb der Zugriffssteuerung 7, 7‘ ausgeführt werden und zusätzlich zu den hardwaretechnischen Merkmalen zur Realisierung der jeweils beschriebenen Funktionsmerkmale beitragen.
Zumindest eine der zweiten Benutzerschnittstellen 21, 21 ‘ kann ein Display 23 aufweisen, das für die Ausgabe textueller Informationen und/oder grafischer Darstellungen vorgesehen ist, wie anspruchsgemäß definiert. Das Display 23 kann vorteilhafterweise Bestandteil des mobilen Geräts 14, insbesondere eines Smartphone oder Handheld-Device (Handheld-Computer) sein. Ein akustisches Ausgabemittel und/oder ein Vibrationsgenerator dieses mobilen Geräts 14 können für die wechselseitige Interaktion zwischen der Zugriffs Steuerung 7, 7‘ und dem Benutzer ebenso vorteilhaft eingesetzt werden.
Die Zugriffssteuerung 7, 7‘ ist mit allen an einem Standort betriebenen oder ausgebildeten Benutzerschnittstellen 12, 21, 21 ‘ direkt oder indirekt, kontinuierlich oder intermittierend datengekoppelt. Die Zugriffs Steuerung 7, 7‘ erhält mittels den Benutzer Schnittstellen 12, 21, 21 ‘
die Zugriffsanforderungen der Benutzer und bewertet bzw. optimiert diese für einen reibungslosen und möglichst parallelen Fachzugriff der Benutzer.
Zumindest einzelne der Benutzerschnittstellen 12, 21, 21‘, insbesondere das mobile Gerät 14 in Art eines Smartphone oder Handheld-Device, können ein Bestandteil der elektronischen Zugriffs Steuerung 7, 7‘ sein. Insbesondere kann das mobile Gerät 14 bzw. dessen Recheneinheit mit dem darauf ausführbaren Softwareprogramm zumindest temporär in die Zugriffssteuerung 7, 7‘ eingebunden sein, sodass Abläufe im Übergabesystem 1 durch das mobile Gerät 14 mitbestimmt sind. Solche mobilen Geräte 14, insbesondere in der Art eines einem Benutzer zugeordneten Smartphones, ermöglichen auch eine Eingabe von Identifikations- und Zugriffsberechtigungsinformationen und die Übertragung der Zugriffsanforderung an die Zugriffssteuerung 7, 7‘ der Fachanlage 2.
Die datentechnische Kopplung des mobilen Gerätes 14 mit der Fachanlage 2 bzw. mit dessen Betriebs Steuerung 8 kann drahtlos via eine Nahbereichs-Funkschnittstelle 18, beispielsweise über eine Bluetooth-Verbindung, direkt mit der Betriebssteuerung 8 der Fachanlage 2 erfolgen. Alternativ oder in Kombination dazu kann das mobile Gerät 14 über ein Fembereichs- Kommunikationsmittel 10, beispielsweise über ein WiFi-Netz oder ein Mobilfunknetz, indirekt über die zentrale Verwaltungssteuerung 9 bzw. über die Backend- Steuerung, mit der Fachanlage 2 bzw. mit deren Betriebssteuerung 8 datentechnisch gekoppelt sein. Es sind auch Konstellationen möglich, bei denen das mobile Gerät 14 gleichzeitig sowohl eine Datenverbindung mit der lokalen Betriebssteuerung 8 der Fachanlage 2, als auch eine weitere Datenverbindung mit der zentralen Verwaltungssteuerung 9 bzw. dem Backend- Server herstellt, wobei das mobile Gerät 14 ein Kommando für eine Fachentriegelung bzw. Fachöffnung, oder aber auch Statusinformationen über den Belegungszustand, Reservierungsanforderungen, oder Zugriffsschlüssel quasi tunnelt. Ein solches Mobilgerät 14 kann auch die alleinige Art von Benutzerschnittstelle 21 ‘ der Fachanlage 2 sein, oder eine alternative Schnittstelle beispielsweise zu einer herkömmlichen, permanent bei der Fachanlage 2 angeordneten Benutzerschnittstelle 12, 21 mit Eingabe- und Ausgabemitteln, wie Touch-Screen, Tastatur, Scanner, Display oder Drucker, sein.
Das beschriebene Übergabesysteml ermöglicht gleichzeitige oder sich zeitlich überlappende Zugriffe durch mehrere Benutzer, ohne nennenswerte Gefahr einer Verwechslung oder Irritation der Benutzer. Diese Problemlösung ist vor allem bei Übergabesystemen 1 mit wahlfreier
bzw. wechselnder Fachzuordnung von erhöhter Bedeutung, weil ein Benutzer beim Abholen eines Gegenstandes die Lage des ihm zugeordneten Faches, in das zuvor ein Gegenstand deponiert wurde, nicht kennt, weil es ihm nicht permanent zugewiesen ist.
Das beschriebene Übergabesystem 1 ermöglicht mit einer vorgegebenen Fachkapazität eine Erhöhung der Anzahl der durchführbaren Transaktionen pro Zeiteinheit. Insbesondere zu Stoßzeiten kann dadurch eine Bildung von Warteschlangen und inakzeptablen Verzögerungen vermieden werden. Auch Prozesse wie das Einstellen einer Mehrzahl von Sendungen durch einen postalischen Zusteller blockieren die Fachanlage 2 nicht zwingend für alle anderen Benutzer. Insbesondere muss der Zustellprozess beim angegebenen Übergabesystem 1 nicht unterbrochen werden, was insbesondere für die auf Zeitoptimierung bedachten postalischen Zusteller von erhöhter Bedeutung ist. Zudem wird durch das angegebene Übergabesystem 1 eine Verwirrung der Benutzer steuerungstechnisch vermieden. Auch bei mehreren Benutzern, welche Smartphones als Benutzerschnittstelle verwenden, können Missverständnisse und die Gefahr fehlerhafter Fachzugriffe hintan gehalten werden. Vor allem bei relativ großen Fachanlagen 2 mit hohen Benutzerfrequenzen können die Wartezeiten für die Benutzer relativ gering gehalten werden.
Ein praktikables Übergabesystem 1 kann eine an einem Standort betriebene baulich zusammenhängende Fachanlage 2 mit mehreren Benutzer Schnittstellen 12, 21 umfassen, oder baulich eigeständige und bloß benachbart angeordnete Fachmodule umfassen. Eines, mehrere oder alle der Fachmodule können mit einer oder auch mehreren Benutzerschnittstellen 12, 21 ausgestattet sein. Die Fachanlage 2 oder die Fachmodule können auch ohne eigentliche Benutzerschnittstelle ausgestaltet sein und statt dessen nur eine datentechnische Ankopplung an die vom Standort entfernt angeordnete zentrale Verwaltungs Steuerung 9 aufweisen, wobei dann die Benutzerschnittstellen 21 ‘ ausschließlich durch mobile Geräte 14, wie beispielsweise Smartphones, gebildet sind. Über diese mobilen Geräte 14 werden die Zugriffsanforderungen der Benutzer direkt an die zentrale Verwaltungssteuerung 9 gesendet und die zentrale Verwaltungs Steuerung 9 sendet gegebenenfalls ein Kommando zum Entriegeln bzw. Öffnen eines Faches 3 an die Betriebs Steuerung 8 der Fachanlage 2 bzw. des jeweiligen Fachmoduls.
Die Ausführungsbeispiele zeigen mögliche Ausführungsvarianten, wobei an dieser Stelle bemerkt sei, dass die Erfindung nicht auf die speziell dargestellten Ausführungsvarianten derselben eingeschränkt ist, sondern vielmehr auch diverse Kombinationen der einzelnen Ausführungsvarianten untereinander möglich sind.
Der Schutzbereich ist durch die Ansprüche bestimmt. Die Beschreibung und die Zeichnungen sind jedoch zur Auslegung der Ansprüche heranzuziehen. Einzelmerkmale oder Merkmalskombinationen aus den gezeigten und beschriebenen unterschiedlichen Ausführungsbeispielen können für sich eigenständige erfinderische Lösungen darstellen. Die den eigenständigen erfinderischen Lösungen zugrundeliegende Aufgabe kann der Beschreibung entnommen werden.
Der Ordnung halber sei abschließend darauf hingewiesen, dass zum besseren Verständnis des Aufbaus Elemente teilweise unmaßstäblich und/oder vergrößert und/oder verkleinert dargestellt wurden.
Bezugszeichenaufstellung
1 Übergabesystem
2 Fachanlage
3 Fächer
4 Fachtüre
5 Innenraum
6 Verriegelungseinrichtung , 7‘ elektronische Zugriffssteuerung
8 lokale Betriebs Steuerung
9 zentrale Verwaltungssteuerung
10 Fernbereichs-Kommunikationsmittel
11 Internet- Verbindung
12 erste Benutzerschnittstelle
13 stationäres Bedienfeld
14 mobiles Gerät
15 erste Eingabemittel
16 Touch- Screen
17 Scanner
18 Nahbereichs-Funkschnittstelle
19 Tastenfeld
20 Bezahlterminal , 21‘ zweite B enutzerschnittstelle , 22 ‘ zweite Eingabemittel
23 Display