Vorrichtung zum Habhaftwerden und Abgeben eines Gegenstandes
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Habhaftwerden und Abge ben eines Gegenstandes, der unter Umständen auch lageinstabil und/oder von einer nicht oberflächensteifen Verpackung umgeben sein kann .
Grosse Logistikzentren mit Gepäck-, Post- und/oder Paketsortieran- lagen, in welchen Gepäckstücke, Briefe und/oder große Briefe und/o der Pakete verarbeitet werden, werden beispielsweise von der Firma Siemens Logistics GmbH vertrieben.
In derartigen Logistikzentren werden Gepäckstücke, Briefe, Pakete bzw. Sendungen (im Folgenden als Sortierstücke bezeichnet) an einer Vereinzelungsvorrichtung (Stoffeingabe) aus einem Vorrat, z.B. ei nem Stapel, vereinzelt, von einem Fördersystem entlang eines Förder weges transportiert und an mehreren Sortierausgängen, realisiert zum Beispiel durch Sortierweichen oder Querbandsorter oder Kippvor richtungen, den jeweiligen Zielstellen, wie z.B. Zielstellen einer Gepäcksortieranlage in einem Flughafen, zugeführt. Während des Transport- oder Sortierprozesses werden die Sortierstücke in die Zielstellen sortiert. Jeder Zielstelle wird für den Sortierprozess mittels einer Sortier-/Transportsteuerung jeweils ein variabler Ziel-Code entsprechend der Sortierlogik bzw. entsprechend dem Sor tierprozess zugeordnet. Auch den Sortierstücken wird ein variabler Ziel-Code zugeordnet, welchem entsprechend sie dann in eine Ziel stelle sortiert werden. Mehrere Zielstellen können auch den glei chen Ziel-Code haben, beispielsweise bei Zieladressen mit bekannt hohem Sendungsaufkommen. Das bietet sich z. B. an, wenn die Kapazi tät einer Zielstelle nicht ausreicht, um alle Sortierstücke für diesen Ziel-Code aufzunehmen.
Mit dem starken Aufkommen von Kleingutsendungen, für die in den nächsten Jahren jährliche Zuwachsraten von mehr als 20% prognosti ziert werden, steigt zum einen die Anzahl der zu verarbeitenden Sortierstücke massiv an, während zum anderen die sehr häufig nicht homogene Verpackung dieser Kleingutsendungen die Sortierung dieser allgemein als lageinstabil bezeichneten Sortierstücke im Vergleich
zu einem herkömmlichen quaderförmigen Paket oder Päckchen wesent lich anspruchsvoller macht. Für diese Kleingutsendungen, die im We sentlichen aus dem B2C-E-Commerce stammen und extrem heterogene und lageinstabile Verpackungen aufweisen, wird der zukünftige Anteil am gesamten Stückgutaufkommen auf mehr als 50% geschätzt.
Weiter wird im Zuge der Automatisierung der Sortierprozesse eine Vollautomatisierung des Prozesses gemäss dem Schlagwort «One Touch» auf möglichst viele Endstellen angestrebt. Hierzu ist es besonders zentral, dass besonders lageinstabile Sortierstücke an einer Stelle im Sortiervorgang gut ergriffen und an einer anderen Stelle im Sor tiervorgang auch wieder abgegeben werden können.
Diese vorstehend genannten Anforderungen zum Handling von Sortier stücken können allgemein aber auch für jede Art von Gegenständen gelten, die von einer Stelle zu einer anderen Stelle bewegt werden müssen, so wie dies beispielsweise auch in industriellen Ferti- gungs- und Automatisierungssystemen auftreten kann. Der vorstehend näher erläuterte Fall der Sortierstücke stellt damit eigentlich nur eine speziellen Anwendungsfall eines industriellen Automatisie rungssystems dar.
Zum Aufgreifen eines Gegenstandes, besonders eines Sortierstücks, existieren derzeit bereits einige Lösungen, die jedoch besonders im Bezug auf lageinstabile Sortierstücke und Sortierstücke mit inhomo gener Struktur und/oder verformbarer Verpackung nicht zufrieden stellend sind.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Habhaftwerden und Abgeben eines Gegenstandes, der unter Umständen auch lageinstabil und/oder von einer nicht oberflä chensteifen Verpackung umgeben sein kann, anzugeben, die sich durch einen einfachen Aufbau und eine schnelle Prozessgeschwindigkeit auszeichnet und dabei den Gegenstand zuverlässig von einem Ort zu einem anderen Ort bewegen lässt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss durch eine Vorrichtung zum Hab haftwerden und Abgeben eines Gegenstandes, der unter Umständen auch
lageinstabil und/oder von einer nicht oberflächensteifen Verpackung umgeben sein kann, gelöst, umfassend: a) ein händisch und/oder maschinell gesteuerter Arm, der aktiv auf den Gegenstand zuführbar ist, b) eine an dem frei beweglichen Ende des Arms angeordnete Ansaug öffnung zum Ansaugen des Gegenstandes; c) eine Saugvorrichtung zur Bereitstellung eines an der Ansaugöff nung zum Habhaftwerden des Gegenstandes erforderlichen Unterdrucks; und d) ein an der Ansaugöffnung angeordnetes steuerbares Unterdruck schaltventil zur Einstellung des von der Saugvorrichtung auf den Gegenstand einwirkenden Unterdrucks.
Auf diese Weise ist es mit dieser Vorrichtung möglich auch von der Oberflächenbeschaffenheit her schwierige Gegenstände, wie zum Bei spiel Sortierstücke mit einer inhomogenen Gestalt und/oder einer porösen Oberfläche und/oder in Kunststoffbeutel eingepackte Sor tierstücke usw., sicher durch das Ansaugen «ergreifen» zu können.
Im Anspruchswortlaut wurde hier ganz allgemein das Wort «Habhaft werden» verwendet, weil das Ansaugen im reinen Wortsinn eigentlich kein Greifen oder Ergreifen des Gegenstandes ist, grundsätzlich aber natürlich so verstanden werden kann. Es sei zudem angemerkt, dass die englische Sprache mit dem Begriff «get hold of something» eine ebenso gelungene Version für das Habhaftwerden eines Gegen standes kennt. Durch die Anordnung des Unterdruckventils an der An saugöffnung besteht zudem bei ausreichender Annäherung des Arms und damit der Auslassöffnung an den Gegenstand eine so starke räumliche Nähe des Unterdruckventils zu dem anzusaugenden Gegenstand, dass nur ein vergleichsweise geringes Volumen zu evakuieren ist, bevor der Gegenstand an der Ansaugöffnung angedockt ist. Damit kann der Gegenstand sehr schnell an der Ansaugöffnung durch den auf den Ge genstand bzw. dessen Verpackung einwirkenden Unterdrück festgehal ten werden, wodurch sich für die Bewegung des Gegenstandes von ei ner ersten Position zu einer zweiten Position hin sehr kurze Zyk luszeiten ergeben können und somit auch vergleichsweise hohe Be schleunigungen des Gegenstandes durchgeführt werden dürfen. Ent sprechend kann dann auch die Position des Unterdruckventil adaptiv so verstellt werden, dass nur noch der zum Festhalten des einmal
angesaugten Gegenstandes erforderliche Unterdrück auf den Gegen stand einwirkt, sodass auch diese Weise auch druckempfindliche Ge genstände und/oder Umverpackungen sicher und ohne Beschädigung festgehalten werden können. Mit dem Abbau des Unterdrucks bei spielsweise durch die entsprechende Einstellung des Unterdruckven tils und/oder die Verringerung der Saugleistung kann der an der An saugöffnung festgehaltene Gegenstand dann auch wieder frei gegeben und beispielsweise auf einem Sortierförderer oder einer Aufgabevor richtung oder einem einfachen Förderband oder ähnlichem abgelegt werden.
Um das Ansaugen von Gegenständen mit einer beispielsweise unförmi gen beutelartigen Verpackung vorteilhaft erleichtern zu können, kann die Ansaugöffnung gegenstandsseitig als lamellenartig gestal teter Saugnapf ausgestaltet sein. Dieser Saugnapf kann sich somit auch an die Gestalt und/oder die Beschaffenheit der Oberfläche an passen, was sich positiv auf den mechanischen Formschluss zwischen den sich zusammenziehenden Lamellen und dem Gegenstand auswirkt.
Bei tütenartiger Verpackung kann so ein Teil der Verpackung in den einen Faltenbalg bildenden Saugnapf eingesogen werden, wodurch die Lamellen des Faltenbalges auch oberflächenflexible Verpackungen be sonders gut «umschlingen» können. Somit können derartig gehaltene Gegenstände auch bei beutelartiger Verpackung relativ grossen Be schleunigungen ausgesetzt werden, was sich somit wieder positiv auf die Prozessdauer auswirkt.
Dabei ist es zweckmässig, wenn in einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung die Lamellen des Saugnapfs hinsichtlich ihrer Verformbar keit auf eine Bandbreite von erwarteten Oberflächeninhomogenitäten des Gegenstandes und/oder auf eine Bandbreite von erwarteten Ge wichten des Gegenstands ausgelegt sind.
Damit bei dem Ansaugen des Gegenstandes auch vergleichsweise hohe Leckageluftströme toleriert werden können, kann es in vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung vorgesehen sein, dass die Saugvorrich tung hinsichtlich ihrer Saugleistung auf eine Bandbreite von erwar teten Oberflächeninhomogenitäten des Gegenstandes und/oder auf eine Bandbreite des erwarteten Gewichts des Gegenstands ausgelegt ist.
Dabei kann beispielsweise berücksichtigt werden, dass bei verknit terten, faltigen, rissigen, verbogenen und/oder porösen Gegenstän den derartige Leckageluftströme auftreten können, die durch eine entsprechende Saugleistung überkompensiert werden müssen. Neben der Bereitstellung der erforderlichen Saugleistung durch die Saugvor richtung muss auch das Unterdruckventil konstruktiv so gestaltet sein, dass ausreichend hohe Unterdruckluftströme mit einer hohen Dynamik an- und auch wieder zurückgeschaltet werden können.
Weiter kann es Vorgehen sein, dass auch die Saugvorrichtung die Saugvorrichtung unmittelbar an der Säugöffnung angeordnet ist und vorzugsweise von dem Arm getragen wird. Damit ergibt sich auch ein nur geringes, zu evakuierendes Volumen zwischen der eigentlichen Saugvorrichtung und dem Unterdruckventil.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann der Arm als Roboterarm ausgestaltet sein, dessen Steuerung vorzugs weise mit optischen Erfassungsmitteln zur Steuerung der Bewegung der Säugöffnung auf den Gegenstand zu assoziierbar ist. So kann beispielsweise an der Ansaugöffnung eine Kamera angeordnet sein, die mit einer entsprechenden Bildverarbeitungssoftware den anzusau genden Gegenstand erkennt und hierdurch in der Lage ist, den Robo terarm automatisch so nah an den Gegenstand zu steuern, dass er in den Einflussbereich des Ansaugluftstrom gerät und so an der Säu göffnung angesaugt und dann auch zwecks seiner Verlagerung gehalten wird.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der vorliegenden Erfindung werden nachfolgend detailliert mit Bezug auf die Zeichnung näher erläu tert. Dabei zeigt:
Figur 1 in schematischer Ansicht eine Ansicht eines Roboterarms mit integrierter Ansaugvorrichtung;
Figur 2 in schematischer Ansicht einen vergrösserten Ausschnitt aus dem Roboterarm gemäss Figur 1; und
Figur 3 in schematischer Ansicht den vergrösserten Ausschnitt ge mäss Figur 2 ohne das Hüllrohr.
Die vorliegende Erfindung betrifft - wie in Figur 1 gezeigt - eine Vorrichtung 2 zum Habhaftwerden (hier ein Festhalten durch Ansau gen) und Abgeben eines Gegenstandes, hier speziell eines postali schen Sortierstücks 4, das von einer inhomogenen (d.h. nicht-form stabilen) Verpackung umgeben sein kann. Derartige Sortierstücke kommen als sogenannte Kleingutsendungen besonders durch den zuneh menden e-commerce stark auf. Für diese Sendungstypen werden für die nächsten Jahren jährliche Zuwachsraten von mehr als 20% prognosti ziert, wodurch zum einen die Anzahl der zu verarbeitenden Sortier stücke massiv anwachsen, während zum anderen die sehr häufig nicht homogene Verpackung dieser Kleingutsendungen die Sortierung dieser allgemein als lageinstabil bezeichneten Sortierstücke im Vergleich zu einem herkömmlichen quaderförmigen Paket oder Päckchen wesent lich anspruchsvoller macht. Dabei besteht im Sortierprozess in der Regel die Anforderung, das Sortierstück an einer ersten Position, wie z.B. auch von einem laufenden Förderband herunterzunehmen, und an einer anderen Stelle, z.B. auch wieder auf ein laufendes Förder band oder einen laufenden Sortierwagen, abzulegen.
Die vorliegende Vorrichtung 2 ist nun genau für die Bearbeitung derartiger hier nachfolgend als schwierig bezeichnete Sortierstü cke, die unter Umständen auch lageinstabil und/oder von einer nicht oberflächensteifen Verpackung umgeben sein kann, geeignet. Sie zeichnet sich durch einen einfachen Aufbau und eine schnelle Pro zessgeschwindigkeit aus und ermöglicht es dabei die Sortierstücke 4 zuverlässig von einem Ort zu einem anderen Ort zu bewegen.
Hierzu weist die Vorrichtung 2 zum Habhaftwerden und Abgeben des Sortierstücks 4 einen hündisch, aber auch maschinell steuerbaren Roboterarm 6 auf, der aktiv auf ein Sortierstück geführt werden kann. Bei einer manuellen Bedienung (freie Verfahrbarkeit des Robo terarm 6 im Raum innerhalb seiner Bewegungsgrenzen) mittels Hand griff 10 kann somit ein hier nicht weiter dargestellter Bediener eine an dem frei beweglichen Ende des Roboterarms 6 angeordnete An saugöffnung 8 zum Ansaugen des Sortierstücks 4 auf dieses zubewegen
und soweit annähern, dass das Sortierstück 4 in die Ansaugsphäre der Ansaugöffnung 8 gerät und dann an der Säugöffnung 8 angesaugt wird. Dabei kann der Handgriff 10 auch noch Drucksensoren umfassen, die die Steuerung des Roboterarms 6 erkennen lassen, in welche Richtung der Bediener den Roboterarm 6 bewegen möchte. Somit kann der Roboterarm 6 dann so gesteuert werden, dass er diese gewünschte Bewegung ausführt. Dabei wird das gesamte Gewicht des Roboterarms 6 sowie des an der Ansaugöffnung 8 angedockten Sortierstück 4 von ei nem verfahrbaren Roboterfuss 20 getragen. Für die nachfolgenden Be trachtungen wird aber nun das Ausführungsbeispiels eines automa tisch steuerbaren Roboterarms 6 bei automatisch verfahrbarem Robo terfuss 20 mit in jede Richtung antreibbaren Rollen 26 gewählt.
Weiter ist eine an dem Roboterarm 6 angeordnete Saugvorrichtung 12 vorgesehen, die den an der Ansaugöffnung 8 zum Habhaftwerden des Sortierstück 4 erforderlichen Unterdrucks über einen ersten Schlauch 14 bereitstellt. Ausserdem ist direkt an der Ansaugöffnung 8 ein steuerbares Unterdruckschaltventil 16 angeordnet, das zur Einstellung des von der Saugvorrichtung 12 auf das Sortierstück einwirkenden Unterdrucks vorgesehen ist. Zur Steuerung des Unter- druckschaltventils 16 ist ein Druckluftschlauch 18 vorgesehen, mit dem ein hier nicht weiter dargestelltes Pilotventil hinsichtlich seiner Position so gesteuert wird, dass sich der Luftpfad vom ers ten Schlauch 14 zum Sortierstück 4 in der Ansaugöffnung 8 hinsicht lich des Luftquerschnitts einstellbar öffnen (beispielsweise durch Abheben einer Ventilkugel von einem Dichtring) und auch wieder ver- schliessen lässt (beispielsweise durch Absenken der Ventilkugel auf den Dichtring). Dieser Druckluftschlauch 18 wird ebenfalls aus der Saugvorrichtung 12 heraus versorgt und hinsichtlich des Druckes ge steuert .
Um besonders gut unförmige, beutelartige oder sonst wie inhomogene Sortierstücke nach dem Ansaugen sicher an der Ansaugöffnung 8 hal ten zu können, ist die Ansaugöffnung 8 auf der zu dem Sortierstück 4 gerichteten Seite als lamellenartig gestalteter Saugnapf 22 aus gestaltet. Dabei sind die Lamellen des Saugnapfs 22 hinsichtlich ihrer Verformbarkeit auf eine Bandbreite von erwarteten Oberflä cheninhomogenitäten der Sortierstücke und natürlich auch auf die
Bandbreite von erwarteten Gewichten der Sortierstücke 4 ausgelegt. Das Ziel dieser Auslegung besteht beispielsweise bei dem Vorsehen von grossen Lamellenbreiten darin, bespielsweise auch für beutelar tige Verpackungen beim Zusammenziehen der Lamellen einen Form schluss erzielen zu können, sodass diese Sortierstücke ebenfalls vergleichsweise grossen Beschleunigungen ausgesetzt werden können und somit schnell und effizient zu der gewünschten Ablagestelle be wegt werden können.
Da die Sortierstücke des e-commerce, aber grundsätzlich natürlich auch andere Sortierstücke auch verknitterte, faltige, verbogene o- der poröse Oberfläche aufweisen können, werden an die Saugvorrich tung 12 hinsichtlich ihrer Saugleistung gewisse Anforderungen ge stellt. Diese muss auf eine Bandbreite von erwarteten Oberflächen inhomogenitäten der Sortierstücke 4 und auf die Bandbreite des er warteten Gewichts der Sortierstücke ausgelegt ist. Damit muss die Saugvorrichtung 12 in der Lage, auch vergleichsweise grosse Lecka geluftströme kompensieren zu können, damit unter dem Strich ein ausreichender Unterdrück erzeugt werden kann um ein derartiges Sor tierstück 4 an der Säugöffnung 8 festhalten zu können. Entsprechend sollte dann auch das Unterdruckschaltventil 16 derartige Leckage luftströme zulassen und ebenfalls auch entsprechend schnell ge schaltet bzw. eingestellt werden können.
Weiter umfasst das Unterdruckschaltventil 16 auch Sensoren zur Mes sung des Luftdurchsatzes und meldet diese Signale an die Steuerung der Saugvorrichtung 12. Auf diese Weise kann eine adaptive Steue rung der Saugleistung und/oder der Einstellung des Unterdruck- schaltventils 16 vorgenommen werden, sodass auch druckempfindliche Sortierstücke 4 bzw. beutelartige Verpackungen nicht zu stark mit dem Unterdrück beaufschlagt werden.
Zur Steuerung des Roboterarms 6 und damit auch der Säugöffnung 8 auf das nächste anzusaugende und dann festzuhaltende Sortierstück 4 ist im Bereich der Säugöffnung 8 eine kleine Kamera 24 vorgesehen (für einen Stereo-Blick könnte auf der anderen Seite eine zweite Kamera vorgesehen sein, oder auch sonst noch weitere Kameras). Da mit kann die Steuerung des Roboterarms 6 die Bewegung der
Säugöffnung 8 auf das anzusaugende Sortierstück 4 richten. Nachdem das Sortierstück 4 an der Säugöffnung 8 angedockt ist, kann das Sortierstück an den vorgesehenen Zielort bewegt und dort wieder ab gelegt, fallen gelassen, abgeworfen oder sonst wie in den weiteren Sortierprozess übergeben werden. Hierzu kann beispielsweise das vergleichsweise kleine Volumen zwischen Unterdruckschaltventil 16 und dem angesaugten Sortierstück 4, das zum Ansaugen und Festhalten des Sortierstück evakuiert worden ist, wieder mit Luft geflutet werden, sodass nach dem Wegfall des Unterdrucks das Sortierstück 4 wieder der Schwerkraft überlassen wird.
Die Figuren 2 und 3 zeigen den Roboterarm 6 in einem vergrösserten Ausschnitt mit einem daran befestigten Hüllrohr 26 (Fig. 2), in dem das Unterdruckschaltventil 16 angeordnet ist und die beiden Schläu che 14, 18 geführt sind. Figur 3 zeigt diesen Ausschnitt entspre chend vergrössert, aber ohne das Hüllrohr 26.
Die hier vorstehend ausgeführten Ausführungsbeispiele sind natür lich auch auf jede Art von Gegenständen übertragbar, die in der au tomatischen Fertigung (allgemein in industriellen Prozessen) von einem Ort (z.B. ein Entnahmestapel oder aus einer Entnahmebox) an einen anderen Ort (z.B. Ablage auf einem Fliessband oder Bereit stellung an einem Assembling-Ort) transportiert werden müssen. Der hier offenbarten Vorrichtung wohnt der besondere Vorteil inne, dass schwierige zu ergreifende Gegenstände an der Ansaugöffnung 8 schnell angedockt und sicher gehalten werden und am Zielort wieder schnell abgegeben werden können.