EP3909648A1

EP3909648A1 - Halbmaske für mund und nase, grundkörper einer halbmaske sowie verfahren zur herstellung eines grundkörpers

Info

Publication number: EP3909648A1
Application number: EP20173874.7A
Authority: EP
Inventors: Sören Hohlbein
Original assignee: Millhouse GmbH
Current assignee: Millhouse GmbH
Priority date: 2020-05-11
Filing date: 2020-05-11
Publication date: 2021-11-17

Abstract

Die Erfindung schlägt vor, einen Grundkörper (2) einer Halbmaske (1) für Mund (8) und Nase (9) einer die Halbmaske (1) tragenden Person, wobei der Grundkörper (2) einteilig und als Flächengebilde ausgebildet ist sowie aus thermoplastisch verformbarem Kunststoff besteht, wobei der Grundkörper (2) in einem umlaufenden Bereich (5) der Gesichtskontur (6) der Person, in einem den Mund (8) und die Nase (9) umschließenden Bereich der Gesichtskontur (6), angepasst ist, wobei der Grundkörper (2) auf abgewandten Seiten angeordnete Anschlüsse (10) für mit dem Grundkörper (2) verbindbare Befestigungsmittel (3) zum Lagern des Grundkörpers (2) am Kopf (7) der Person aufweist, wobei der Grundkörper innerhalb dessen umlaufenden Bereich (5) mindestens eine Öffnung (12) zur Aufnahme eines Luftfilters (4) in der jeweiligen Öffnung (12) aufweist.Die Erfindung schlägt ferner eine Halbmaske (1) vor, bei der ein Grundkörper verwendet wird, schließlich ein Verfahren zur Herstellung eines Grundkörpers.

Description

Die Erfindung betrifft eine Halbmaske für Mund und Nase einer die Halbschale tragenden Person, ferner einen Grundkörper einer Halbmaske für Mund und Nase, schließlich ein Verfahren zur Herstellung eines Grundkörpers einer Halbmaske.
Halbmasken dienen dem Umschließen von Mund und Nase einer die Halbmaske tragenden Person. Der Augenbereich der Person bleibt hierbei ausgespart, im Gegensatz zu einer Vollmaske.
Partikelfiltrierende Halbmasken, sogenannte FFP-Halbmasken, schützen je nach Ausführung vor dem Einatmen von Partikeln und wässrigen oder öligen Aerosolen.
Gemäß europäischer Normen werden FFP-Halbmasken in drei Klassen klassifiziert. Zur Beurteilung dient hierbei die Gesamtleckage einer Halbmaske, die sich aus Undichtigkeitsstellen am Gesicht, der Leckage an einem Ausatemventil, sofern dies vorhanden ist, sowie aus dem eigentlichen Filterdurchlass zusammensetzt. Hierbei werden die Klassen FFP-1, FFP-2 und FFP-3 unterschieden. Bei Halbmasken der Klasse FFP-3 ist die Gesamtleckage höchstens 5%. Diese Halbmasken ermöglichen eine Schutzwirkung vor Partikelgrößen (max. 0,6 µm) von mindestens 99%. Die Halbmasken gewährleisten einen Schutz auch vor Tröpfchenaerosolen und Mikroorganismen (Viren, Bakterien, Pilzen und deren Sporen). Solche Halbmasken sind beispielsweise auch mit einem Ausatemventil versehen, um den Atemwiderstand zu verringern.
Vor dem Hintergrund des Mangels derartiger partikelfiltrierender Halbmasken bei Ausbreitung der COVID-19-Pandemie ist die Produktion von medizinischem Mund-Nasen-Schutz und selbstgemachten Behelfsmasken verstärkt worden. Hierbei stellt ein Mund-Nasen-Schutz, auch in der Literatur als Mundschutz, chirurgische Maske, OP-Gesichtsmaske oder Hygienemaske bezeichnet, eine Halbmaske dar, die ein Hilfsmittel in der Medizin bildet, um die Übertragung von Krankheitserregern durch Sekrettröpfchen des Maskenbenutzers zu reduzieren. Es handelt sich um Halbmasken aus einer oder mehreren Papier- bzw. Vliesschichten, die mit Binde- oder Gummibändern am Hinterkopf oder hinter den Ohren fixiert werden. Mittels eines integrierten flexiblen Metallbügels in der Mitte des oberen Randes der Halbmaske wird diese an den Nasenrücken gedrückt, um das Gesichtsfeld freizuhalten und den Atemluftaustritt nach oben einzuschränken. Von diesem medizinischen Mund-Nasen-Schutz sind einfache Papier- oder Stoffmasken, sogenannte Alltagsmasken, zu unterscheiden, die selbstgemachte Behelfsmasken darstellen.
Im Verlauf der COVID-19-Pandemie hat es sich gezeigt, dass ein wesentliches Problem der Versorgung von im Gesundheitswesen tätigen Personen und auch der Bevölkerung mit je nach erforderlichem Einsatz ausreichend sicheren Halbmasken vom Ort der Herstellung und den Distributionswegen abhängt. Grundsätzlich besteht somit ein Bedürfnis, Masken an Orten herzustellen, die relativ nah zu den Orten gelegen sind, an denen deren Bedarf besteht. Im günstigsten Fall würde somit die Herstellung der Masken an einer Vielzahl von Orten erfolgen, sodass die Masken äußerst dezentral zur Verteilung gelangen könnten.
In Deutschland gibt es ca. 45.000 Zahntechniker, die verteilt auf ca. 7.500 gewerbliche Dentallabore und ca. 5.000 zahnärztliche Labore arbeiten. Diese Labore sind alle mit der Anfertigung von individuellen medizinischen Produkten vertraut, ausgebildet und medizinisch zertifiziert.
Aus der DE 10 2017 209 403 A1 ist ein Herstellungsverfahren für ein dentales Hilfsmittels aus einer thermoplastisch verformbaren Kunststoffplatte bekannt. Die Kunststoffplatte wird innerhalb einer Tiefziehvorrichtung auf einem physischen Arbeitsmodell tiefgezogen und das dentale Hilfsmittel durch Trennen entlang einer Schnittlinie aus der tiefgezogenen Kunststoffplatte erzeugt. Bei dem dentalen Hilfsmittel handelt es sich zum Beispiel um eine Dentalschiene, die durch einen Umformprozess, das sogenannte Tiefziehen, aus thermoplastisch verformbaren Kunststoffen hergestellt wird. Das Tiefziehen, auch als Thermoformen, Warmformen oder Vakuumtiefziehen bezeichnet, ist ein Verfahren zur Umformung thermoplastischer Kunststoffe. Als Formvorlage für den Umformprozess dient ein zahntechnisches Modell, das sogenannte Arbeitsmodell, das beispielsweise nach einem digitalen Arbeitsmodell erzeugt wird, zum Beispiel mittels rechnergestützter Fertigung (CAM).
Bei dem dentalen Hilfsmittel handelt es sich beispielsweise um Knirscherschienen, Korrekturschienen, Mundschutzschienen.
Ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Tiefziehen von Platten, wobei hierunter auch Platten geringerer Wandstärke im Sinne von Folien verstanden wird, auf Einzelstümpfe in der Zahntechnik ist aus der DE 198 01 532 A1 bekannt. Hierbei erfolgt das Tiefziehen der Platte durch Anlegen von Vakuum.
Eine Tiefziehvorrichtung, insbesondere für zahntechnische Zwecke, ist ferner aus der DE 295 08 269 U1 bekannt.
Auch Sanitätshäuser und Orthopädiehandwerker bedienen sich der Tiefziehtechnik unter Verwendung von thermoplastisch verformbaren Kunststoffen bei der Herstellung von Prothesen und Orthesen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Halbmaske für Mund und Nase zu schaffen, die besonders einfach gestaltet ist und schnell und kostengünstig hergestellt werden kann. Aufgabe der Erfindung ist es ferner, einen besonders einfach gestalteten Grundträger für eine Halbmaske für Mund und Nase zu schaffen. Schließlich ist es Aufgabe der Erfindung, ein besonders einfaches Verfahren zur Herstellung eines solchen Grundträgers anzugeben.
Gelöst werden die Aufgaben durch einen Grundträger gemäß dem Patentanspruch 1, eine Halbmaske gemäß dem Patentanspruch 6 und ein Verfahren gemäß dem Patentanspruch 13. Weiterbildungen hierzu sind Gegenstand der Unteransprüche.
Die Erfindung schlägt einen Grundkörper einer Halbmaske für Mund und Nase einer die Halbmaske tragenden Person vor. Der Grundkörper ist einteilig ausgebildet und als Flächengebilde ausgebildet. Er besteht aus thermoplastisch verformbarem Kunststoff. Der Grundkörper ist in einem umlaufenden Bereich der Gesichtskontur der Person, in einem Mund und Nase umschließenden Bereich des Grundkörpers, angepasst. Der Grundkörper weist auf abgewandten Seiten angeordnete Anschlüsse für mit dem Grundkörper verbindbare Befestigungsmittel zum Lagern des Grundkörpers am Kopf der Person auf. Ferner weist der Grundkörper innerhalb dessen umlaufenden Bereich mindestens eine Öffnung zur Aufnahme eines Luftfilters in der jeweiligen Öffnung auf.
Aufgrund dieser Gestaltung des Grundkörpers bildet dieser im Bereich von Mund und Nase der Person einen Hohlraum zwischen Grundkörper und Gesichtskontur. In dem umlaufenden Bereich des Grundkörpers, in dem dieser der Gesichtskontur der Person angepasst ist, liegt der Grundkörper vorzugsweise entlang des umlaufenden Bereichs an dem Kopf der Person an. Demnach ist insbesondere vorgesehen, dass der Grundkörper dort zum Kopf der Person abgedichtet ist, womit sowohl die Einatemluft als auch die Ausatemluft der Person durch jeweilige Öffnung im Grundkörper geführt wird, somit, bei in diese Öffnung eingesetztem Luftfilter, durch den Luftfilter.
Dadurch dass der Grundkörper aus thermoplastisch verformbarem Kunststoff besteht, lässt sich dieser in erwärmtem Zustand entsprechend der Gesichtskontur der Person formen. Hierbei ist nicht notwendigerweise vorgesehen, dass der Grundkörper individuell der Gesichtskontur der jeweiligen die Halbmaske tragenden Person angepasst ist. Es wird als ausreichend angesehen, standardisierte Grundkörper in wenigen unterschiedlichen Größen vorzuhalten, die dann für unterschiedliche Personen geeignet sind.
Aufgrund der einteiligen Ausbildung des Grundkörpers und der Ausbildung des Grundkörpers als Flächengebilde lässt sich dieser auf einfachste Art und Weise aus einer Platte aus thermoplastisch verformbarem Kunststoff herstellen. Es ist nur notwendig, eine ebene Platte in die gewünschte Form des Grundkörpers zu verformen.
Insbesondere ist der Grundkörper derart gestaltet, dass dieser einen Nasenabschnitt zum Abdecken der Nase der Person, zwei Wangenabschnitte zum Abdecken von Wangen der Person, einen Kinnabschnitt zum Abdecken eines Kinns der Person aufweist, ferner der Grundkörper einen Mundabschnitt zwischen dem Nasenabschnitt, den Wangenabschnitten und dem Kinnabschnitt aufweist. Insbesondere besteht der Grundkörper ausschließlich aus diesen Abschnitten.
Insbesondere weisen die Wangenabschnitte die Anschlüsse für die mit dem Grundkörper verbindbaren Befestigungsmittel zum Lagern des Grundkörpers am Kopf der Person auf. Die mindestens eine Öffnung zur Aufnahme des Luftfilters ist vorzugsweise im Mundabschnitt oder im Wangenabschnitt angeordnet.
Es wird als besonders vorteilhaft angesehen, wenn der Grundkörper durchsichtig ist. Somit ist die gesamte vom Grundkörper abgedeckte Gesichtskontur der Person für Dritte einsehbar, abgesehen von einer Abdeckung, die durch die Befestigungsmittel und den Luftfilter erfolgen kann. Insbesondere ist vorgesehen, dass zumindest der Mundabschnitt des Grundkörpers durchsichtig ist.
Dadurch, dass zumindest der Mundabschnitt des Grundkörpers durchsichtig ist, insbesondere der Grundkörper insgesamt durchsichtig ist, ist der Grundkörper bzw. die Halbmaske insbesondere dort besonders vorteilhaft einsetzbar, wo es darauf ankommt, die Mundbewegung bzw. Mimik der die Halbmaske tragenden Person verfolgen zu können. Dies ist beispielsweise im Unterrichtsbetrieb, bei Sprachschulung, Stimmbildung und dgl. von besonderem Vorteil. Abgesehen hiervon ist es grundsätzlich vorteilhaft, wenn Dritte die Mimik und/oder das Sprechverhalten der die Halbmaske tragenden Person weitgehend uneingeschränkt verfolgen können.
Es wird als vorteilhaft angesehen, wenn die jeweilige Öffnung im Grundkörper zur Aufnahme des Luftfilters außerhalb des Mundabschnitts angeordnet ist. Somit ist insbesondere bei einem im Bereich des Mundabschnitts durchsichtig ausgebildeten Grundkörper der Mundabschnitt nicht vom Luftfilter abgedeckt und demnach der Mundabschnitt von Dritten frei einsehbar.
Vorzugsweise sind zwei Öffnungen im Bereich der Wangenabschnitte oder der Kinnabschnitte vorgesehen, zur Aufnahme von zwei Luftfiltern außerhalb des Mundabschnitts.
Vorzugsweise beträgt die Stärke des Flächengebildes, insbesondere die Stärke des jeweiligen Nasenabschnitts, Wangenabschnitts, Kinnabschnitts, Mundabschnitts nur einen Bruchteil eines Millimeters bis zu wenigen Millimetern, beispielsweise 0,5 bis 1,5 mm. Je dünnwandiger das Flächengebilde ist, desto biegsamer bzw. flexibler ist es in nicht erwärmten Zustand, somit beim Tragen der Halbmaske, womit sich der Grundkörper in seinem umlaufenden Bereich besonders gut an die Gesichtskontur der Person anlegen kann und dort abdichtet.
Grundsätzlich kann der Grundkörper in dessen umlaufenden Bereich mit einem umlaufend angeordneten Dichtelement, insbesondere einem Dichtband, versehen sein. Es handelt sich bei dem Dichtelement insbesondere um ein solches aus Silikon.
Die erfindungsgemäße Halbmaske für Mund und Nase einer die Halbmaske tragenden Person weist einen einteilig und als Flächengebilde ausgebildeten Grundträger aus einem thermoplastisch verformbaren Kunststoff auf, insbesondere einen Grundträger gemäß vorstehender Beschreibung. Der Grundträger ist in einem umlaufenden Bereich der Gesichtskontur der Person, in einem Mund und Nase umschließenden Bereich, angepasst. Die Halbmaske weist auf abgewandten Seiten des Grundkörpers angeordnete, mit dem Grundkörper verbundene Befestigungsmittel zum Lagern des Grundkörpers am Kopf der Person auf. Ferner weist die Halbmaske mindestens einen Luftfilter zum Filtern von Aus- und/oder Einatemluft der Person auf, wobei der Grundkörper innerhalb dessen umlaufenden Bereich mindestens eine Öffnung zur Aufnahme des mindestens einen Luftfilters aufweist.
Insbesondere ist vorgesehen, dass der jeweilige Luftfilter zum Grundkörper hin abgedichtet ist. Insbesondere bei Abdichtung des Grundkörpers in dessen umlaufenden Bereich zum Kopf hin ist somit sichergestellt, dass Ein- und Ausatemluft der Person nahezu vollständig durch den jeweiligen Luftfilter geführt wird.
Vorzugsweise ist die Halbmaske derart gestaltet, dass der jeweilige Luftfilter einen in die jeweilige Öffnung eingesteckten Ansatz aufweist.
Insbesondere ist vorgesehen, dass der jeweilige Luftfilter über eine Rastverbindung und/oder eine Steck-/Drehverbindung in dem Grundkörper gehalten ist.
Diese vorgenannten Gestaltungen ermöglichen ein einfaches und darüber hinaus sicheres Verbinden von jeweiligem Luftfilter und Grundkörper, bei Abdichtung zwischen Luftfilter und Grundkörper.
Bei der Halbmaske handelt es sich insbesondere um eine FFP-Maske, insbesondere eine FFP-Maske der Klasse FFP-3. Somit kann diese Halbmaske durchaus als Atemschutzmaske im medizinischen Bereich eingesetzt werden.
Grundsätzlich kann die Halbmaske aber auch als Mund-Nase-Schutz Verwendung finden, insbesondere dann, wenn der jeweilige Luftfilter einfacher gestaltet ist. Beispielsweise können Filterelemente des Luftfilters als Wattepads, Vliesstoff, insbesondere bestehend aus Polypropylen, oder als Baumwollstoff ausgebildet sein.
Die Befestigungsmittel der Halbmaske sind insbesondere als Bänder ausgebildet. Diese werden, bei an die Gesichtskontur der Person angelegtem Grundkörper, hinter dem Kopf gebunden oder aber hinter die Ohren der Person gelegt. Die Bänder können durchaus aus elastischem Material bestehen.
Die Erfindung schlägt ferner ein Verfahren zur Herstellung eines Grundkörpers, wie er vorbeschrieben grundsätzlich erörtert ist, vor. Hierbei wird zunächst ein Arbeitsmodell mit einer Kontur entsprechend der Innenflächenkontur oder der Außenflächenkontur des Grundkörpers erzeugt. Anschließend wird in einem Tiefziehvorgang aus einer ebenen, erwärmten Platte aus thermoplastisch verformbarem Kunststoff zumindest eine Teilfläche der Platte in die Form des Grundkörpers umgeformt.
Insbesondere ist vorgesehen, dass beim Umformen der ebenen, erwärmten Platte die mindestens eine Öffnung zur Aufnahme des mindestens einen Luftfilters und/oder Anschlüsse für die Befestigungsmittel durch das Arbeitsmodell mit ausgebildet werden.
Insbesondere ist vorgesehen, dass das Arbeitsmodell digital erzeugt wird.
Wesentlich ist bei dem thermoplastisch verformbaren Kunststoff, dass dieser bei Erreichen einer materialspezifischen Erwärmungstemperatur verformt werden kann, zum Überführen von der Ausgangsform der vorzugsweise ebenen Platte in die Form des Grundkörpers. Bei einer Temperatur unterhalb eines Erweichungstemperaturbereichs des Kunststoffs, insbesondere bei Körpertemperatur der Person, ist der Kunststoff hart (kristallin) oder zäh-hart (teilkristallin). Bevorzugt ist eine Biegsamkeit des Grundkörpers, die es aufgrund der Kunststoffeigenschaft und/oder der Wandstärke des Grundkörpers erlaubt, diesen optimal an die Gesichtskontur der Person in dem den Mund und die Nase umschließenden Bereich der Gesichtskontur anzupassen.
Als besonders vorteilhaft wird es angesehen, wenn ein Erweichungsbereich des thermoplastisch verformbaren Kunststoffs über der Temperatur liegt, bei der Mikroorganismen (Viren, Bakterien, Pilze und deren Sporen) wirksam abgetötet werden. Dies ermöglicht es, den Grundkörper, vorzugsweise den Grundkörper und die Befestigungsmittel, insbesondere den Grundkörper, die Befestigungsmittel und den bzw. die Luftfilter zu desinfizieren.
Liegt die Temperatur, bei der die Mikroorganismen abgetötet werden, oberhalb des Erweichungstemperaturbereichs, liegt somit der Erweichungstemperaturbereich relativ niedrig, hat dies zwar den Vorteil, dass unter Wärmeeinwirkung der Grundkörper unkomplizierter an die Gesichtskontur der Person individuell angepasst werden kann, indem insbesondere die Halbmaske mit dem standardisiert geformten Grundkörper nachverformt wird. Eine Abtötung der Mikroorganismen würde in diesem Fall insbesondere mittels eines Desinfektionsmittels erfolgen.
Bei dem thermoplastisch verformbaren Kunststoff handelt es sich vorzugsweise um Polyethylen (PE), insbesondere um Polyethylenterephthalat (PETG).
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung des Grundkörpers ermöglicht es unkompliziert, in besonders hohen Stückzahlen der Bevölkerung bei einer Epidemie oder eine Pandemie, wie im Fall der COVID-19-Pandemie, kurzfristig Halbmasken für Mund und Nase, die ortsnah zu den Benutzern hergestellt werden können, zur Verfügung zu stellen. Eine Vielzahl von standardisierten Arbeitsmodellen mit einer Kontur entsprechend der Innenflächenkontur oder der Außenflächenkontur des Grundkörpers könnten beispielsweise Gesundheitsämtern zur Verfügung gestellt und dort eingelagert werden. Im Fall einer Epidemie/Pandemie würden diese Arbeitsmodelle den gewerblichen Dentallaboren/zahnärztlichen Laboren, gegebenenfalls zusätzlich den orthopädischen Betrieben, zur Verfügung gestellt, wobei die jeweiligen Arbeitsmodelle bei den dort vorhandenen Tiefziehvorrichtungen bzw. -geräten, beispielsweise gemäß dem eingangs beschriebenen Stand der Technik, verwendet würden, sodass innerhalb kürzester Zeit eine große Anzahl von Grundkörpern hergestellt werden könnten. An diesen müssten dann nur noch die Befestigungsmittel zum Lagern des Grundkörpers am Kopf der Person angebracht werden, ferner der bzw. die Luftfilter in die Öffnung bzw. Öffnungen des Grundkörpers eingeschraubt werden. Die fertigen Halbmasken könnten kurzfristig über die Gesundheitsämter oder aber sogar über die Labore an den Nutzer abgegeben werden.
Eine digitale Erzeugung der Arbeitsmodelle ermöglicht eine kostengünstige, präzise, zeitsparende Schaffung des jeweiligen Arbeitsmodells.
Das Tiefziehen kann unterschiedlich erfolgen, beispielsweise durch Anlegen eines Vakuums oder aber durch Aufbringen eines Überdrucks.
Weitere Merkmale der Erfindung sind in den Unteransprüchen, der Beschreibung der Figuren sowie in den Figuren selbst dargestellt, wobei bemerkt wird, dass alle Einzelmerkmale und alle Kombinationen von Einzelmerkmalen erfindungswesentlich sind.
In den Figuren ist die Erfindung anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels veranschaulicht, ohne auf die beschriebene Ausführungsform beschränkt zu sein.
Es zeigen:

Figuren 1 bis 5: die Halbmaske für Mund und Nase der die Halbmaske tragenden Person, veranschaulicht in unterschiedlichen räumlichen Ansichten,
Figuren 6 bis 9: den bei der Halbmaske Verwendung findenden Grundkörper, veranschaulicht in unterschiedlichen räumlichen Darstellungen,
Figuren 10 und 11: einen Kopf einer Person mit auf dessen Gesichtskontur aufgelegtem Grundkörper einer Halbmaske, wobei dieser Grundkörper gegenüber demjenigen nach den Figuren 1 bis 9 modifiziert ist.

Figurenbeschreibung

Die Figuren 1 bis 5 zeigen eine Halbmaske 1 für Mund und Nase einer die Halbmaske 1 tragenden Person. Die Halbmaske 1 ist durch einen einteiligen Grundkörper 2, zwei mit dem Grundkörper 2 verbundene Befestigungsmittel 3 und zwei vom Grundkörper 2 dichtend aufgenommene Luftfilter 4 gebildet.
Wie zusätzlich der Darstellung der Figuren 6 bis 9 zu entnehmen ist, ist der einteilige Grundkörper 2 als Flächengebilde ausgebildet. Der Grundkörper 2 besteht aus thermoplastisch verformbarem Kunststoff. Der Grundkörper 2 ist in einem umlaufenden Bereich 5 der Gesichtskontur 6 des Kopfes 7 der Person, in einem dem Mund 8 und die Nase 9 umschließenden Bereich der Gesichtskontur 6 (siehe Figuren 10 und 11) angepasst.
Der Grundkörper 2 weist auf abgewandten Seiten angeordnete Anschlüsse 10 für die mit dem Grundkörper 2 verbundenen Befestigungsmittel 3 auf, bei denen es sich um elastische Bänder handelt, die im Bereich deren Enden 11 in Öffnungen der Anschlüsse 10 eingesteckt und dort gehalten sind. Diese Öffnungen sind in der Darstellung des Grundkörpers 2 gemäß der Figuren 6 bis 9 nicht veranschaulicht. Das jeweilige Befestigungsmittel 3 wird hinter dem Kopf 7 herumgeführt. Das eine Befestigungsmittel 3 greift an den, bezogen auf die Trageposition der Halbmaske 1, weiter oben befindlichen beiden Anschlüssen 10 an, während das andere Befestigungsmittel 3 an den weiter unten befindlichen Anschlüssen 10 angreift.
Der Grundkörper 2 weist ferner innerhalb des umlaufenden Bereichs 5 zwei Öffnungen 12 auf, wobei die jeweilige Öffnung 12 der dichtenden Aufnahme eines der beiden Luftfilter 4 dient, die von, bezogen auf die Tragesituation der Halbmaske 1, außen in den Grundkörper 2 eingesteckt sind. Insofern weist der jeweilige Luftfilter 4 einen in die jeweilige Öffnung 12 eingesteckten Ansatz auf. Der jeweilige Luftfilter 4 kann durchaus über eine Rastverbindung und/oder eine Steck-/Drehverbindung in dem Grundkörper 2 gehalten sein.
Da der jeweilige Luftfilter 4 lösbar mit dem Grundkörper 2 verbunden ist, kann durch geeignete Wahl des Luftfilters 4 die Halbmaske 1 entsprechend dem gewünschten Filtrierschutz ausgestattet werden. Da die Halbmaske 1 im umlaufenden Bereich 5 des Grundkörpers 2 dichtend bzw. weitgehend dichtend an der Gesichtskontur 6 unter Einwirkung der Befestigungsmittel 3 anliegt, dienen die Luftfilter 4 dem Luftdurchlass beim Atmen. Entsprechend der Ausbildung des jeweiligen Luftfilters 4 erfüllt die Halbmaske 1 die Funktion einer partikelfiltrierenden Halbmaske, insbesondere einer solchen der Klasse FFP-3. Es können bei dem jeweiligen Luftfilter 4 aber auch Filterelemente Verwendung finden, die als Wattepads, Baumwollstoff oder Vliesstoff, insbesondere bestehend aus Polyprophylen, ausgebildet sind. Demzufolge kann die Halbmaske 1 als Mund-Nase-Schutz Verwendung finden.
Der Grundkörper 2 weist einen Nasenabschnitt 13 zum Abdecken der Nase 9 der Person, zwei Wangenabschnitte 14 zum Abdecken von Wangen 15 (siehe Figur 10) der Person, einen Kinnabschnitt 16 zum Abdecken eines Kinns 17 (siehe Figur 10) der Person auf. Ferner weist der Grundkörper 2 einen Mundabschnitt 18 (siehe Figur 10 zwischen dem Nasenabschnitt 13, den Wangenabschnitten 14 und dem Kinnabschnitt 16 auf.
Der Grundkörper 2 ist insgesamt durchsichtig, sodass die vom Grundkörper 2 abgedeckte Gesichtskontur 6 vollständig einsehbar ist. Die jeweilige Öffnung 12 ist au-ßerhalb des Mundabschnitts 18 angeordnet, sodass in die Öffnungen 12 eingesetzte Luftfilter 4 den Mund 8 nicht abdecken und dieser beim Sprechen sichtbar ist.
Der Grundkörper 2 kann, zur Erhöhung der Dichtigkeit, zum Kopf 7 hin zusätzlich in dessen umlaufendem Bereich 5 ein umlaufend angeordnetes Dichtelement, insbesondere ein Dichtband, vorzugsweise eine Silikondichtung aufweisen.
Bei der Halbmaske 1 ist somit der Grundkörper 2 im umlaufenden Bereich 5 der Gesichtskontur 6 der Person, in einem Mund 8 und Nase 9 umschließenden Bereich, angepasst. Die auf abgewandten Seiten des Grundkörpers 2 angeordneten, mit dem Grundkörper 2 verbundenen Befestigungsmittel 3 dienen dem Lagern des Grundkörpers 2 am Kopf 7 der Person. Die Luftfilter 4 dienen dem Filtern von Aus- und/oder Einatemluft der Person, wobei der Grundkörper 2 innerhalb dessen umlaufenden Bereichs 5 die Öffnungen 12 zur Aufnahme der Luftfilter 4 aufweist. Der eine Luftfilter 4 könnte so konzipiert sein, dass er nur Einatemluft durchlässt, während der andere Luftfilter 4 nur Ausatemluft durchlässt.
Zwischen einem vorderen Bereich des Kinns 17 und einem unteren Bereich des Nasenrückens der Nase 9 ist somit ein Freiraum zwischen dem Grundkörper 2 und dem Kopf 7 gewährleistet, in dem Atemluft der Person geführt werden kann.
Der Grundkörper 2 wird derart hergestellt, dass ein Arbeitsmodell mit einer Kontur entsprechend der Innenflächenkontur, somit der der Person zugewandten Kontur des Grundkörpers 2 erzeugt wird. In einem Tiefziehvorgang wird aus einer ebenen, erwärmten Platte aus thermoplastisch verformbarem Kunststoff zumindest eine Teilfläche der Platte in die Form des Grundkörpers 2 umgeformt. Die Herstellung des Grundkörpers erfolgt dabei entsprechend der Herstellung einer Knirscherschiene, Korrekturschiene oder Mundschutzschiene. Insbesondere wird die ebene Platte aus thermoplastisch verformbarem Kunststoff in einem Halterahmen gehalten und die Platte dann erwärmt, beispielsweise mittels Fön, Gasbrenner usw. bis zum Erreichen des Erweichungstemperaturbereichs des Kunststoffs. Dieser Halterahmen ist gegenüber einem Grundrahmen abgedichtet, der das Arbeitsmodell trägt. Dieses ragt zentral gegen die erwärmte Platte, sodass beim aufeinander zu Bewegen von erwärmter Platte und Arbeitsmodell unter Einwirkung von Vakuum sich die erwärmte Platte entsprechend der Kontur des Arbeitsmodells an dieses anlegt und hierbei die Form des Grundkörpers durch die verformte Platte erzeugt wird. Nach dem Erkalten der verformten Platte/des Grundkörpers 2 wird dieser von dem Arbeitsmodell abgezogen und gegebenenfalls geringfügig nachbearbeitet, insbesondere im Bereich der umlaufenden Außenkante des Grundkörpers..
Insbesondere werden beim Umformen der ebenen, erwärmten Platte die Öffnungen 12 zur Aufnahme der Luftfilter 4 und die Anschlüsse 10 für die Befestigungsmittel 3 mit ausgebildet. Das Arbeitsmodell wird insbesondere digital erzeugt.

Bezugszeichenliste

1: Halbmaske
2.: Grundkörper
3: Befestigungsmittel
4: Luftfilter
5: umlaufender Bereich
6: Gesichtskontur
7: Kopf
8: Mund
9: Nase
10: Anschluss
11: Haken
12: Öffnung
13: Nasenabschnitt
14: Wangenabschnitt
15: Wange
16: Kinnabschnitt
17: Kinn
18: Mundabschnitt

Claims

Grundkörper (2) einer Halbmaske (1) für Mund (8) und Nase (9) einer die Halbmaske (1) tragenden Person, wobei der Grundkörper (2) einteilig und als Flächengebilde ausgebildet ist sowie aus thermoplastisch verformbarem Kunststoff besteht, wobei der Grundkörper (2) in einem umlaufenden Bereich (5) der Gesichtskontur (6) der Person, in einem den Mund (8) und die Nase (9) umschließenden Bereich der Gesichtskontur (6), angepasst ist, wobei der Grundkörper (2) auf abgewandten Seiten angeordnete Anschlüsse (10) für mit dem Grundkörper (2) verbindbare Befestigungsmittel (3) zum Lagern des Grundkörpers (2) am Kopf (7) der Person aufweist, wobei der Grundkörper innerhalb dessen umlaufenden Bereich (5) mindestens eine Öffnung (12) zur Aufnahme eines Luftfilters (4) in der jeweiligen Öffnung (12) aufweist.
Grundkörper nach Anspruch 1, wobei der Grundkörper (2) einen Nasenabschnitt (13) zum Abdecken der Nase (9) der Person, zwei Wangenabschnitte (14) zum Abdecken von Wangen (15) der Person, einen Kinnabschnitt (16) zum Abdecken des Kinns (17) der Person aufweist, ferner der Grundkörper (2) einen Mundabschnitt (18) zwischen dem Nasenabschnitt (13), den Wangenabschnitten (14) und dem Kinnabschnitt (16) aufweist.
Grundkörper nach Anspruch 1 oder 2, wobei der Grundkörper (2) durchsichtig ist, insbesondere vollständig durchsichtig ist oder insbesondere der Mundabschnitt (18) durchsichtig ist.
Grundkörper nach Anspruch 2 oder 3, wobei die jeweilige Öffnung (12) zur Aufnahme des Luftfilters (4) außerhalb des Mundabschnitts (18) angeordnet ist.
Grundkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei der Grundkörper (2) in dessen umlaufenden Bereich (5) ein umlaufend angeordnetes Dichtelement, insbesondere ein Dichtband aufweist.
Halbmaske (1) für Mund (8) und Nase (9) einer die Halbmaske (1) tragenden Person, mit einem einteilig und als Flächengebilde ausgebildeten Grundkörper (2) aus einem thermoplastisch verformbaren Kunststoff, insbesondere einem Grundkörper (2) gemäß einem der Patentansprüche 1 bis 5, wobei der Grundkörper (2) in einem umlaufenden Bereich (5) der Gesichtskontur (6) der Person, in einem Mund (8) und Nase (9) umschließenden Bereich, angepasst ist, sowie mit auf abgewandten Seiten des Grundkörpers (2) angeordneten, mit dem Grundkörper verbundenen Befestigungsmitteln (3) zum Lagern des Grundkörpers (2) am Kopf (7) der Person, sowie mit mindestens einem Luftfilter (4) zum Filtern von Aus- und/oder Einatemluft der Person, wobei der Grundkörper (2) innerhalb dessen umlaufenden Bereichs (5) mindestens eine Öffnung (12) zur Aufnahme des mindestens einen Luftfilters (4) aufweist.
Halbmaske nach Anspruch 6, wobei der jeweilige Luftfilter (4) zum Grundkörper (2) hin abgedichtet ist.
Halbmaske nach Anspruch 6 oder 7, wobei der jeweilige Luftfilter (4) einen in die jeweilige Öffnung (12) eingesteckten Ansatz aufweist.
Halbmaske nach einem der Ansprüche 6 bis 8, wobei der jeweilige Luftfilter (4) über eine Rastverbindung und/oder eine Steck-/Drehverbindung in dem Grundkörper (2) gehalten ist.
Halbmaske nach einem der Ansprüche 6 bis 9, wobei die Halbmaske (1) eine FFP-Maske, insbesondere eine Maske der Klasse FFP-3 ist.
Halbmaske nach einem der Ansprüche 6 bis 9, wobei Filterelemente der Luftfilter (4) als Wattepads ausgebildet sind oder aus Baumwollstoff oder aus Vliesstoff, bestehend aus Polypropylen, bestehen.
Halbmaske nach einem der Ansprüche 6 bis 11, wobei die Befestigungsmittel (3) Bänder, insbesondere aus elastischem Material bestehende Bänder sind.
Verfahren zur Herstellung eines Grundkörpers (2), der die Merkmale eines der Patentansprüche 1 bis 5 aufweist, derart, dass ein Arbeitsmodell mit einer Kontur entsprechend der Innenflächenkontur oder der Außenflächenkontur des Grundkörpers erzeugt wird, und in einem Tiefziehvorgang aus einer ebenen, erwärmten Platte aus thermoplastisch verformbarem Kunststoff zumindest eine Teilfläche der Platte in die Form des Grundkörpers (2) umgeformt wird.
Verfahren nach Anspruch 13, wobei beim Umformen der ebenen, erwärmten Platte die mindestens eine Öffnung (12) zur Aufnahme des mindestens einen Luftfilters (4) und/oder Anschlüsse (10) für die Befestigungsmittel (3) mit ausgebildet werden.
Verfahren nach Anspruch 13 oder 14, wobei das Arbeitsmodell digital erzeugt wird.