EP3698097B1

EP3698097B1 - Decoy

Info

Publication number: EP3698097B1
Application number: EP18772791.2A
Authority: EP
Inventors: Vikorn KARAVANICH; Florian Huber
Original assignee: Rheinmetall Waffe Munition GmbH
Current assignee: Rheinmetall Waffe Munition GmbH
Priority date: 2017-10-18
Filing date: 2018-09-17
Publication date: 2023-01-18
Anticipated expiration: 2038-09-17
Also published as: EP3698097A1; US20200309489A1; IL273792B; AU2018353290B2; IL273792A; KR20200049860A; AU2018353290A1; DE102017124351A1; WO2019076555A1; KR102327515B1; US11098985B2

Description

Die Erfindung beschäftigt sich mit einem Täuschkörper zur Bildung eines Scheinziels zum Schutz eines Objektes, beispielsweise eines Flugzeugs. Die Erfindung betrifft insbesondere ein kinematisches Scheinziel für schnellfliegende Luftfahrzeuge zum Schutz vor IR- Bedrohungen.The invention relates to a decoy for forming a decoy to protect an object, such as an aircraft. The invention particularly relates to a kinematic decoy for high-speed aircraft to protect against IR threats.

Aus der WO 2008/050343 A2 sind ein HF-Täuschziel sowie ein Verfahren zum Täuschen von auf radarbasierenden Flugkörpern bekannt. Die eigenständig luftgestützten HF-Täuschziele sind zum Schutz gegen mehrere feindliche radargestützte Bedrohungen eingerichtet. Das HF- Täuschziel umfasst Mittel zum Empfangen von mehreren Radarsignalen aus einer oder mehreren Richtungen, Mittel zum Speichern der Radarsignale sowie Mittel zum Analysieren der Radarsignale, um Bedrohungsparameter zu ermitteln etc. Je nach Art der Bedrohung wird das HF-Täuschziel nach hinten, nach unten oder nach vorne ausgestoßen.From the WO 2008/050343 A2 a HF decoy target and a method for deceiving radar-based missiles are known. The self-contained airborne HF decoys are designed to protect against multiple enemy radar-based threats. The HF decoy target includes means for receiving multiple radar signals from one or more directions, means for storing the radar signals and means for analyzing the radar signals in order to determine threat parameters, etc. Depending on the type of threat, the HF decoy target moves backwards, downwards or ejected forward.

Für Bedrohungen, die sich auf Wärmequellen aufschalten, werden in der Regel den Suchköpfen IR-Scheinziele entgegengebracht. Sinn und Zweck dieser Maßnahme ist es, dass der Suchkopf in dem Scheinziel ein lukrativeres Ziel sieht und sich dieses Scheinziel aussucht, und dann dieses angreift. Einen pyrotechnischen Wirkkörper dieser Art beschreibt u.a. die US 6,427,599 B1 .For threats that lock onto heat sources, IR decoys are usually brought towards the seekers. The purpose of this measure is that the search head sees a more lucrative target in the decoy and selects this decoy and then attacks it. A pyrotechnic active body of this type describes, inter alia, the US 6,427,599 B1 .

Aus der DE 10 2008 017 722 A1 ist ein Wirkmassenbehälter für einen Wirkmassenblock bekannt. Dieser weist einen Anströmschutz in Form einer Kappe mit integrierter Schutz-, Stütz-, Führungs- bzw. Positionierungsfunktion auf.From the DE 10 2008 017 722 A1 an active mass container for an active mass block is known. This has flow protection in the form of a cap with an integrated protection, support, guidance and positioning function.

Die DE 10 2008 017 725 A1 zeigt eine Sicherheitseinrichtung für einen, ein Scheinziel bildenden Wirkmassenblock, der in einem Wirkmassenbehälter mit einem Treibspiegel sowie einer Anzündübertragungsladung eingebracht ist. Die Sicherheitseinrichtung zeichnet sich durch einen vorgespannten Rohrfühler aus, welcher zwischen dem Treibspiegel, der Anzündübertragungsladung sowie dem Wirkmassenbehälter eingebunden ist. Der Rohrfühler verschließt einen Anzündkanal zwischen der Anzündübertragungsladung und der Wirkmasse und gibt nach Verlassen eines Abschussrohres diesen Kanal frei. Nach einer Freigabe kann durch den Rohrfühler auch eine erneute Anzündkettenunterbrechung erfolgen. Moderne Suchköpfe sind in der Lage, ein Scheinziel von einem wirklichen Ziel (Target) unterscheiden zu können. Dabei machen sich diese Suchköpfe zu eigen, erkennen zu können, ob es sich um eine Abwehrmaßnahme, also um ein Scheinziel handelt oder um das Ziel selbst. Dabei werten diese Suchköpfe den Abgang des Scheinziels vom Ziel weg aus. So können derartige Suchköpfe lernen, dass es sich bei Wärmequellen, die sich vom Ziel weg, d.h., entgegen der Flugrichtung des Targets bzw. Ziels nach hinten ausgestoßen werden, um ein Scheinziel handelt. Diese Suchköpfe können über die sogenannte"Sichtlinien-Drehrate" ein Falschziel erkennen und ausblenden.the DE 10 2008 017 725 A1 shows a safety device for an effective mass block forming a decoy target, which is placed in an active mass container with a sabot and an ignition transfer charge. The safety device is characterized by a prestressed tube sensor, which is integrated between the sabot, the ignition transfer charge and the active mass container. The tube sensor closes an ignition channel between the ignition transfer charge and the effective mass and releases this channel after leaving a launch tube. After a release, the pipe sensor can also interrupt the ignition chain again. Modern search heads are able to distinguish between a pseudo target and a real target. These search heads make it their own to be able to recognize whether it is a defensive measure, i.e. a decoy target or the target itself. These search heads evaluate the departure of the decoy target from the target. In this way, such seekers can learn that heat sources moving away from the target, ie ejected backwards against the flight direction of the target or target is a decoy target. These seekers can detect and hide a false target via the so-called "line of sight rotation rate".

Zur erfolgreichen Abwehr derartiger Bedrohungen ist es daher notwendig, den Wirkkörper bzw. das Scheinziel so auszustoßen, dass der Suchkopf das Scheinziel nicht als Scheinziel detektieren kann. Es muss vermieden werden, dass sich der Suchkopf auf das eigentliche Ziel wieder aufschaltet. In solchen Fällen muss das Scheinziel in Flugrichtung und vor dem Ziel ausgebracht bzw. ausgestoßen werden. Dabei muss ein schnelles Separieren von Scheinziel und Ziel erfolgen.In order to successfully defend against such threats, it is therefore necessary to eject the submunition or the decoy in such a way that the seeker head cannot detect the decoy as a decoy. It must be avoided that the seeker head locks onto the actual target again. In such cases, the decoy must be deployed or ejected in the direction of flight and in front of the target. In doing so, the apparent target and the target must be separated quickly.

Nicht angetriebene Scheinziele werden insbesondere für langsam fliegende Flugzeuge, wie Hubschrauber und Transportmaschinen, verwendet. Langsam fliegende Flugzeuge haben in der Regel eine Fluggeschwindigkeit von unter 300 kts (Knoten).Unpowered decoys are used particularly for slow-flying aircraft such as helicopters and transport aircraft. Slow-flying aircraft typically have an airspeed of less than 300 kts (knots).

Bei schneller fliegenden Flugzeugen, wie Jets mit Geschwindigkeiten ab 300 bis 600 kts (Knoten), werden aktuell angetriebene Scheinziele eingesetzt, um das notwendige Separationsverhalten von Flugzeug und Scheinziel zu erreichen. Dabei muss das angetriebene Scheinziel den Schnellflieger so überholen, dass der Suchkopf dieses Scheinziel als das eigentliche Ziel definiert. Als Antrieb dienen in der Regel Raketenantriebe. Der Nachteil dieses Antriebskonzepts ist, dass sie komplex sind, teuer und einen eigenen Bauraum benötigen. Das geht u.a. auch auf Kosten der Menge der Wirkmasse des Scheinziels. Eine Nutzung von nicht angetriebenen Scheinzielen als Scheinziel für einen Schnellflieger ist derzeit nicht vorgesehen. Dabei wird von der Annahme ausgegangen, dass nicht angetriebene Scheinziele keine Geschwindigkeit aufbringen können, um die Eigengeschwindigkeit des Schnellfliegers zu übertrumpfen. Diese Annahme resultiert auch daraus, dass die Anströmgeschwindigkeit an das Scheinziel dieses zu schnell nach hinten separiert, d.h. in die Richtung, die der Suchkopf des Scheinziels auch als Scheinziel erkennt.In the case of faster-flying aircraft, such as jets with speeds from 300 to 600 kts (knots), currently powered decoys are used in order to achieve the necessary separation behavior of aircraft and decoy. The powered decoy must overtake the high-speed aircraft in such a way that the seeker defines this decoy as the actual target. Rocket propulsion systems are usually used as propulsion systems. The disadvantage of this drive concept is that they are complex, expensive and require their own installation space. This is also at the expense of the amount of effective mass of the decoy target. The use of non-powered decoys as decoys for a high-speed aircraft is currently not planned. This is based on the assumption that non-powered decoys cannot muster any speed to trump the speed of the high-speed aircraft. This assumption also results from the fact that the flow velocity at the decoy separates it backwards too quickly, i.e. in the direction that the seeker of the decoy also recognizes as a decoy.

US 2004/0011235 A1 offenbart einen Täuschkörper mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1. U.S. 2004/0011235 A1 discloses a decoy having the features of the preamble of claim 1.

Hier setzt die Aufgabe der Erfindung an, ein Scheinziel bzw. einen Wirk- oder Täuschkörper für schnell fliegende Luftfahrzeuge aufzuzeigen, das/der mit nicht angetriebenen Scheinzielen auskommt, sodass auf teure Raketenantriebe verzichtet werden kann. Gelöst wird die Aufgabe durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 . Vorteilhafte Ausführungen werden in den Unteransprüchen abgebildet.This is where the object of the invention comes in, to show a decoy or an active or decoy body for fast-flying aircraft that makes do with non-powered decoys, so that expensive rocket propulsion systems can be dispensed with. The object is solved by the features of patent claim 1 . Advantageous versions are presented in the dependent claims.

Die Einstellung der Vo-Geschwindigkeit ist beschränkt und unterliegt technischen Vorgaben, aufgrund der maximal zulässigen RückStoßkräfte für die Werferanlage. Daher sind in diesem Bereich Grenzen gesetzt.The setting of the Vo speed is limited and subject to technical specifications, due to the maximum allowable recoil forces for the launcher system. Therefore, there are limits in this area.

Der Erfindung liegt daher die Idee zugrunde, den das Scheinziel bildenden Täuschkörper so auszubilden, dass dieser die Rückstoßspitzen limitiert, wenn der Täuschkörper aus einem Werfer oder dergleichen ausgestoßen wird. Vielmehr erfährt der Täuschkörper und damit das Scheinziel einen Impulseintrag, um sich so schnell vor das zu schützende Objekt in Position zu stellen und sich von diesem separieren zu können.The invention is therefore based on the idea of designing the decoy forming the decoy target in such a way that it limits the recoil peaks when the decoy is ejected from a launcher or the like. Rather, the decoy and thus the decoy target experiences an impulse entry in order to quickly position itself in front of the object to be protected and to be able to separate itself from it.

Diese Idee wird dadurch umgesetzt, dass ein zusätzlicher Formkörper am in Flugrichtung gesehen vorderen Ende des Täuschkörpers angebracht wird. Anzündstück und Formkörper sind dabei aufeinander abzustimmen, um einen Rückstoß exakt einzustellen und genügend Vo zu erreichen. Das Gewicht des Formkörpers verhindert ein vorzeitiges Separieren des Täuschkörpers und des Flugzeugs nach hinten. Der Täuschkörper stellt sich mit diesem Gewicht der Anströmgeschwindigkeit entgegen.This idea is implemented by attaching an additional shaped body to the front end of the decoy, viewed in the direction of flight. Ignition piece and shaped body must be matched to one another in order to precisely set a recoil and achieve sufficient Vo. The weight of the shaped body prevents the decoy and the aircraft from separating backwards prematurely. The decoy opposes the flow velocity with this weight.

Ziel dieses konstruktiv einfachen Aufbaus ist es, dass sich durch diesen Formkörper der Täuschkörper ausreichend schnell und sicher vom Luftfahrzeug separieren kann. Durch die Wahl des Formkörpers in Abstimmung mit dem Anzündstück wird erreicht, dass der Täuschkörper das Luftfahrzeug überholt, um so ein besseres Ziel für die ankommende Bedrohung ohne ein Erkennen als Scheinziel zu bilden. Dem Täuschkörper und damit dem Scheinziel wird beim Ausstoß ein Impulsüberschuss mitgegeben, der sich dann über den notwendigen Zeitraum abbaut. Das Prinzip beruht auf einer Vorwärtsseparation und vorauseilend eines an- triebs-losen Täuschkörpers gegenüber dem zu schützenden Flugzeug unmittelbar nach Ausstoß.The aim of this constructively simple construction is that the decoy can be separated sufficiently quickly and safely from the aircraft by means of this shaped body. The choice of the shaped body in coordination with the ignition piece ensures that the decoy overtakes the aircraft in order to form a better target for the incoming threat without being recognized as a decoy target. The decoy and thus the decoy target is given an excess momentum when it is ejected, which then dissipates over the necessary period of time. The principle is based on a forward separation and ahead of a powerless decoy compared to the aircraft to be protected immediately after ejection.

Durch den Wegfall der Raketenantriebe kann im Scheinziel wesentlich mehr Wirkmasse eingebracht werden, sodass das Scheinziel ausreichend lange wirken kann. Das Separieren des Täuschkörpers vom Ziel bzw. Flugzeug erfolgt unter einem Winkel zum Ziel, um sich so besser zur Bedrohung positionieren zu können und zu verhindern, dass der Suchkopf auf das eigentliche Ziel zurückzugeht. Der so aufgebaute Täuschkörper bzw. das derart aufgebaute Scheinziel erfüllt damit alle Voraussetzungen, um ein Zurückspringen des Suchkörpers auf das eigentliche Ziel zu verhindern. Im Anzündstück wird Treibladungspulver vorgeschlagen, ein Brennstoff, dessen chemische Energie durch Verbrennung in eine Art Antriebskraft umgewandelt wird. Von Schwarzpulver sollte hingegen Abstand genommen werden. Die damit verbundenen Rückstoßspitzen in den Werferanlagen zu limitieren und den Täuschkörper ausreichend zu beschleunigen.Due to the omission of the rocket drives, significantly more effective mass can be introduced into the decoy, so that the decoy can have a sufficiently long effect. The decoy is separated from the target or aircraft at an angle to the target in order to be able to position itself better for the threat and to prevent the seeker head from going back to the actual target. The decoy constructed in this way or the decoy constructed in this way thus fulfills all the requirements for preventing the seeker from jumping back onto the actual target. In the ignition piece, propellant powder is proposed, a fuel whose chemical energy is converted into a kind of driving force through combustion. Black powder, on the other hand, should be avoided. To limit the associated recoil peaks in the launcher systems and to sufficiently accelerate the decoy.

Das Material für den Formkörper sollte, wie bereits ausgeführt, schwer sein, ein hohes Gewicht bzw. eine hohe Masse besitzen. Er ist nach der Erfindung schwerer als der Täuschkörper selbst, d.h. ohne Formkörper. Hier bietet sich u. a. ein Formkörper aus Wolfram an. Wenngleich auch Gold und weitere Materialien diese Bedingung erfüllen würden, ist der damit verbundene Kostenaufwand zu bedenken. Als Scheinzielwirkmasse kann in bekannter Art und Weise MTV (Magnesium/T eflon/Viton) verwendet werden.As already stated, the material for the shaped body should be heavy, have a high weight or a high mass. According to the invention, it is heavier than the decoy itself, ie without a shaped body. Here, inter alia, a molded body made of tungsten is suitable. Although gold and other materials would also meet this condition, the associated costs must be considered. MTV (Magnesium/Teflon/Viton) can be used in a known manner as the decoy active mass.

Vorgeschlagen wird ein Täuschkörper zum Schutz eines sogenannten Schnellfliegers gegen eine ankommende Bedrohung, der antriebslos ist. Der Täuschkörper weist endseitig ein Anzündstück und mündungsseitig einen Formkörper auf. Verfügt der Täuschkörper über einen Wirkmassenbehälter können das Anzündstück endseitig und der Formkörper mündungsseitig an diesem befestigt sein. Das Anzündstück enthält eine Treibladung, die in eine Antriebsenergie umgewandelt wird und dem Täuschkörper die notwendige Leistung (Energie) mitgibt, um sich vom Schnellflieger nach vorne abzusetzen, zu separieren. Der Formkörper ist schwerer als der Täuschkörper selbst (ohne Formkörper) und hat die Aufgabe, das Separieren des Täuschkörpers nach hinten zu verlangsamen. Dazu sollte der Formkörper zumindest 1 ,0-1 ,5- fach schwerer sein als der Täuschkörper. Vorteilhaft ist der Formkörper zumindest doppelt so schwer.A decoy is proposed to protect a so-called high-speed aircraft against an incoming threat, which has no drive. The decoy has an ignition piece at the end and a shaped body at the muzzle. If the decoy has an active mass container, the ignition piece can be attached at the end and the shaped body can be attached to it at the muzzle. The ignition piece contains a propellant charge, which is converted into drive energy and gives the decoy the necessary power (energy) to separate itself from the high-speed aircraft. The shaped body is heavier than the decoy itself (without shaped body) and has the task of slowing down the separation of the decoy to the rear. For this purpose, the shaped body should be at least 1.0-1.5 times heavier than the decoy. Advantageously, the shaped body is at least twice as heavy.

Anhand eines Ausführungsbeispiels mit Zeichnung soll die Erfindung näher erläutert werden. Es zeigt:

Fig. 1 eine schematische Darstellung eines typischen Einsatzszenarios eines Flugzeugs mit ausgebrachtem Scheinziel,
Fig. 2 eine leicht transparente Darstellung des Scheinziels vor dem Abschuss mit den wesentlichen Bauteilen,
Fig. 3 eine Darstellung des Scheinziels aus Fig. 2 nach Abschuss.

The invention will be explained in more detail using an exemplary embodiment with a drawing. It shows:

1 a schematic representation of a typical deployment scenario of an aircraft with deployed decoy,
2 a slightly transparent representation of the decoy before firing with the essential components,
3 a representation of the decoy 2 after launch.

In Fig. 1 ist ein schnellfliegendes Flugzeug (Schnellflieger) 1 dargestellt. Diese Darstellung in Fig. 1 erfolgt aus Sicht einer Bedrohung 2, hier aus Sicht eines Suchkopfes. Zur Abwehr dieser Bedrohung wird ein Täuschkörper 3 gegen die Bedrohung nach Detektion ausgebracht, um ein Scheinziel 3' nachzubilden. Dazu weist der Schnellflieger 1 wenigstens einen Werfer 4 auf, der dazu ausgelegt ist, den Täuschkörper 3 nach vorne in Flugrichtung des Schnellfliegers 1 ausstoßen zu können. Als Detektionssensor ist zumindest ein Warnsensor 5 angedacht, der die ankommende Bedrohung 2 erfasst und den Werfer 4 bzw. das Schutzsystem aktiviert, das den Täuschkörper 3 der Bedrohung 2 entgegenstellt. Aufgrund der Eigenschaft dieses Täuschkörpers 3 und der Wirkungsweise der Bedrohung 2 nimmt die Bedrohung 2 diesen Täuschkörper 3 als attraktiveres Ziel war und schaltet sich auf dieses Scheinziel 3' auf. Der Täuschkörper 3 wird im Winkel, bevorzugt in einem Raumwinkel, zum Schnellflieger 1 nach vorne relativ zum Flugzeug ausgebracht (Fig. 1 ).In 1 a fast-flying aircraft (high-speed flyer) 1 is shown. This representation in 1 takes place from the point of view of a threat 2, here from the point of view of a seeker. To ward off this threat, a decoy 3 is deployed against the threat after detection in order to simulate a decoy 3'. For this purpose, the high-speed aircraft 1 has at least one launcher 4 which is designed to be able to eject the decoy 3 forward in the direction of flight of the high-speed aircraft 1 . At least one warning sensor 5 is envisaged as a detection sensor, which detects the incoming threat 2 and activates the launcher 4 or the protection system, which opposes the decoy 3 to the threat 2 . Due to the properties of this decoy 3 and the mode of action of the threat 2, the threat 2 perceives this decoy 3 as a more attractive target and locks onto this decoy target 3'. The decoy 3 is deployed at an angle, preferably at a solid angle, to the high-speed aircraft 1 forward relative to the aircraft ( 1 ).

Den Aufbau des Täuschkörpers 3 zeigen Fig. 2 und 3.Show the structure of the decoy 3 Figures 2 and 3 .

Der Täuschkörper 3 umfasst ein Anzündstück 6, das endseitig an einem Wirkmassenbehälter 8 des Täuschkörpers 3 angebracht ist. Zwischen einem Treibspiegel 10 und dem Anzündstück 6 ist aus Sicherheitsgründen ein Rohrfühler 7 vorgesehen. Der Wirkmassenbehälter 8 dient seinerseits zur Aufnahme einer Wirkmasse 9.The decoy 3 comprises an ignition piece 6 which is attached at the end to an active mass container 8 of the decoy 3 . For safety reasons, there is a tube sensor 7 between a sabot 10 and the ignition piece 6 intended. The active mass container 8 in turn serves to accommodate an active mass 9.

Vorderseitig bzw. mündungsseitig ist am Wirkmassenbehälter 8 ein Formkörper 11 eingebunden. Der mündungsseitig am Wirkmassenbehälter 8 befestigte Formkörper 11 ist massiv ausgeführt. Das Gewicht des Formkörpers 11 ist dabei größer als das Gewicht des Täuschkörpers 3 ohne Formkörper 11 . In der Regel sollte der Formkörper 11 für schnellfliegende Flugzeuge mindestens das 1 ,0-1 ,5-fache dessen sein, was der Täuschkörper 3 ohne Formkörper 11 wiegen würde. In der Praxis hat sich als ausreichend gezeigt, wenn der Formkörper 11 doppelt so schwer ist, wie der Täuschkörper 3 selbst ohne Formkörper 11 . Der Formkörper 11 kann bevorzugt aus Wolfram bestehen.A shaped body 11 is integrated into the active mass container 8 at the front or mouth side. The shaped body 11 fastened to the active mass container 8 on the mouth side is solid. The weight of the shaped body 11 is greater than the weight of the decoy 3 without the shaped body 11 . As a rule, the shaped body 11 for fast-flying aircraft should be at least 1.0-1.5 times what the decoy 3 would weigh without the shaped body 11 . In practice it has been shown to be sufficient if the shaped body 11 is twice as heavy as the decoy 3 itself without the shaped body 11 . The shaped body 11 can preferably consist of tungsten.

Formkörper 11 und Anzündstück 6 bzw. die darin enthaltene Treibladung sind so aufeinander abzustimmen, dass der zu erwartende Rückstoß exakt eingestellt wird.Shaped body 11 and ignition piece 6 or the propellant charge contained therein must be matched to one another in such a way that the recoil to be expected is set exactly.

Die Fig. 3 gibt den Treibkörper 3 kurz nach Ausstoß aus einem nicht näher dargestellten Abschussrohr des Werfers 4 wieder. Mit Zündung einer Anzündladung (Treibladung) im Anzündstück 6 erfährt der Treibkörper 3 einen Leistungseintrag, d.h., eine Antriebskraft, die diesen nicht nur aus dem Abschussrohr des Werfers 4 heraus treibt, sondern einem in der Regel beim Abschuss auftretenden Rückstoßimpuls entgegen wirkt und somit diesen nicht entstehen lässt. Der mit diesem Impulsüberschuss beaufschlagte Treibkörper 3 setzt sich aufgrund dessen vor den Schnellflieger 1 , wobei in dieser Phase der Treibkörper 3 als Scheinziel 3' umgesetzt wird. Dazu gibt der Rohrfühler 7 den nicht näher dargestellten Anzündkanal frei, wobei die Wirkmasse 9 entzündet wird und sich das Scheinziel 3' bildet. Das Aufblühen des Scheinziels 3' wird von der Bedrohung 2 als Ziel wahrgenommen, da es in Flugrichtung des Schnellfliegers 1 aufgebaut wird. Die zur Verfügung stehende Wirkmasse 9 leuchtet ihrerseits so lange, dass die Bedrohung 2 sich nicht mehr auf den Schnellflieger 1 aufschalten kann, wenn dieser hinter dem Scheinziel 3' vorbeifliegt.the 3 shows the propellant body 3 shortly after being ejected from a launch tube of the launcher 4, which is not shown in detail. When an ignition charge (propellant charge) is ignited in the ignition piece 6, the propellant body 3 experiences a power input, i.e. a driving force that not only drives it out of the launch tube of the launcher 4, but also counteracts a recoil pulse that usually occurs during launch and thus does not counteract it allows to arise. As a result, the propellant body 3 charged with this excess momentum sits in front of the high-speed flyer 1, with the propellant body 3 being converted into a decoy target 3' in this phase. For this purpose, the tube sensor 7 releases the ignition channel, which is not shown in detail, whereby the active mass 9 is ignited and the decoy 3' is formed. The blossoming of the decoy 3' is perceived by the threat 2 as a target, since it is built up in the direction of flight of the fast flyer 1. For its part, the available effective mass 9 lights up for so long that the threat 2 can no longer lock onto the high-speed aircraft 1 when it flies behind the decoy 3'.

Claims

Decoy (3) for protecting a fast-flying aircraft (1) against an incoming threat (2) and forming a phantom target (3'), comprising an active mass container (8) and an active mass (9) which is accommodated therein and can be converted to form the phantom target (3'), an ignition piece (6) being attached to the end of the decoy (3), the ignition piece (6) containing a propellant charge which is converted into drive energy, the decoy (3) being powerless after the propellant charge has been converted into drive energy, characterized in that a molded body (11) is attached to the front of the decoy (3) and in that the molded body (11) is heavier than the decoy (3) without the molded body (11).
Decoy (3) according to claim 1, characterized in that the molded body (11) is at least 1.0-1.5 times heavier than the decoy (3) without the molded body (11).
Decoy (3) according to claim 1, characterized in that the molded body (11) is twice as heavy as the decoy (3) without the molded body (11).
Decoy (3) according to any of claims 1 to 3, characterized in that the molded body (11) consists of tungsten or gold.
Decoy (3) according to any of the preceding claims, characterized in that the decoy (3) comprises MTV (Magnesium/Teflon/Viton) as a phantom target active mass.
Fast-flying aircraft (1) comprising a decoy (3) according to any of the preceding claims and comprising a forwardly directed launcher (4) for ejecting the decoy (3) forward at a solid angle to the fast-flying aircraft (1), which launcher has a launching tube, and comprising at least one warning sensor for detecting an incoming threat and activating the launcher (4) by igniting the propellant charge.