Automatische Verarbeitung eines Nahrungsmittels
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur automatischen Verarbeitung wenigstens eines Nahrungsmittels nach wenigstens einem vorbestimmten Rezeptparameter mittels eines elektrischen Küchengeräts zur Herstellung einer Speise.
Elektrische Küchengeräte zur automatischen Verarbeitung eines Nahrungsmittels nach vorbestimmten Rezeptparametern zur Herstellung einer Speise sind z.B. in Form von universellen Küchenmaschinen aus der Praxis gut bekannt. Derartige elektrische Kü- chengeräte ermöglichen neben einem mechanischen Verarbeiten von Nahrungsmitteln, z.B. mittels eines Rührwerks und/oder Schneidmessers, häufig auch ein Garen der Nahrungsmittel.
Zur Herstellung verschiedener Speisen sind dabei vorbestimmte Rezepte vorgesehen, ty- pischerweise in Form von in einem mit dem Küchengerät verbundenen Speicher abgelegten Rezeptdaten. Diese Rezeptdaten umfassen im Allgemeinen Rezeptparameter, die z.B. angeben, wie lange das zu verarbeitende Nahrungsmittel bei einer vorbestimmten Rührstufe gerührt werden muss oder bei welcher Temperatur das Nahrungsmittel gegart werden soll.
Anbieter derartiger elektrischer Küchengerät sowie dafür vorgesehener Rezepte, bestehend aus entsprechenden Rezeptdaten, sind im Allgemeinen darum bemüht, möglichst derartige Kochrezepte anzubieten, die eine hohe Gelingwahrscheinlichkeit aufweisen. Gleichwohl können unterschiedliche Beschaffenheiten der zu verarbeitenden Nahrungs- mittel sowie bestimmte Umgebungsparameter, wie eine besonders hohe Luftfeuchtigkeit oder eine hohe Umgebungstemperatur, einen Einfluss auf die Abarbeitung des Rezeptes haben, und zwar derart, dass ein Gelingen des Rezeptes nicht mehr sichergestellt ist.
Dieser Problematik konnten Verwender derartiger elektrischer Küchengeräte, die mit vorbestimmten Rezepten arbeiten, bisher nur dadurch begegnen, dass sie ihre eigene Erfahrung walten lassen und von den Rezeptparametern selbst aktiv abweichen. So können z.B. die Mengen der Zutaten, Temperaturen oder auch Verarbeitungsdauern variiert werden, um gleichwohl auch bei Bedingungen der zu verarbeitenden Nahrungsmittel bzw.
bei Umgebungsbedingungen, die nicht im Standardbereich liegen, noch zu zufriedenstellenden Resultaten zu kommen. Dies ist für ungeübte Verwender jedoch schwierig, so dass die Gefahr besteht, dass in derartigen Fällen die Rezepte nicht gut gelingen. Ausgehend von dieser Problematik ist es die Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zum automatischen Verarbeiten eines Nahrungsmittels mittels eines elektrischen Küchengeräts mit einer hohen Gelingwahrscheinlichkeit anzugeben.
Diese Aufgabe wird durch den Gegenstand des Patentanspruchs 1 gelöst. Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben.
Erfindungsgemäß vorgesehen ist also ein Verfahren zur automatischen Verarbeitung wenigstens eines Nahrungsmittels nach wenigstens einem vorbestimmten Rezeptparameter mittels eines elektrischen Küchengeräts zur Herstellung einer Speise, mit folgenden Schritten:
Erfassen eines Ist-Parameters des zu verarbeitenden Nahrungsmittels,
Vergleichen des Ist-Parameters des zu verarbeitenden Nahrungsmittels mit einem Soll-Parameter des zu verarbeitenden Nahrungsmittels, und
Korrektur des Rezeptparameters in Abhängigkeit der Abweichung des Ist- Parameters des zu verarbeitenden Nahrungsmittels von dem Soll-Parameter des zu verarbeitenden Nahrungsmittels.
Es ist somit ein wesentlicher Punkt der Erfindung, dass zu einem definierten Zeitpunkt ein Ist-Parameter des Nahrungsmittels erfasst wird, das gegenwärtig tatsächlich verarbei- tet wird. Dieser Ist-Parameter wird mit einem Soll-Parameter verglichen, der angibt, wie das Nahrungsmittel bei der Verarbeitung mittels des vorbestimmten Rezeptparameters zu dem definierten Zeitpunkt tatsächlich sein soll. Zeigt sich, dass Ist-Parameter und Soll- Parameter über einen vorbestimmten Toleranzbereich hinaus voneinander abweichen, so wird der Rezeptparameter in Abhängigkeit von dieser Abweichung korrigiert, um den Ist-Parameter im weiteren Verlauf der Verarbeitung des Nahrungsmittels näher zum
Soll-Parameter zu bringen.
Dabei kann das Erfassen des Ist-Parameters in vorbestimmten Zeitabständen erfolgen, um in diesen Zeitabständen den Ist-Parameter mit dem Soll-Parameter zu vergleichen und dann gegebenenfalls eine Korrektur des Rezeptparameters durchzuführen. Dazu sind zu vorbestimmten Zeiten der automatischen Verarbeitung des Nahrungsmittels jeweilige Soll-Parameter des zu verarbeitenden Nahrungsmittels hinterlegt, mit denen ein Abgleich mittels des jeweils aktuell erfassten Ist-Parameters erfolgt. Mit einem derartigen wiederholten Erfassen des Ist-Parameters und nachfolgendem Vergleich mit dem jeweiligen Soll-Parameter zur Ermittlung einer gegebenenfalls erforderlichen Korrektur des Rezeptparameter sind bereits gute Ergebnisse bei der Herstellung der Speise erzielbar, was die Gelingwahrscheinlichkeit erheblich verbessern kann.
Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist jedoch vorgesehen, dass die Schritte Erfassen des Ist-Parameters des zu verarbeitenden Nahrungsmittels, Vergleichen des Ist-Parameters des zu verarbeitenden Nahrungsmittels mit dem Soll-Parameter des zu verarbeitenden Nahrungsmittels und Korrektur des Rezeptparameters in Abhängigkeit der Abweichung des Ist-Parameters des zu verarbeitenden Nahrungsmittels von dem Soll-Parameter des zu verarbeitenden Nahrungsmittels regelmäßig, also in immer gleichen Zeitabständen, ganz besonders bevorzugt kontinuierlich bzw. quasi-kontinuierlich, erfolgen.
Mit anderen Worten bedeutet dies, dass der Ist-Parameter des zu verarbeitenden Nahrungsmittels bei dieser bevorzugten Weiterbildung der Erfindung wiederholt und regelmäßig in vorbestimmten Zeitabständen immer wieder erfasst wird. Weiter bevorzugt ist es jedoch, dass der Ist-Parameter annähernd fortlaufend (quasi-kontinulierlich), also wie- derholt in sehr kurzen Zeitabständen, bzw. fortlaufend (kontinulierlich) erfasst wird, um praktisch jederzeit mittels des Vergleichs mit dem Soll-Parameter eine Korrektur des Rezeptparameters durchführen zu können. Diese Vorgehensweise ist insofern vorteilhaft, als dass damit im Allgemeinen nur relativ geringe Korrekturen des Rezeptparameters nötig sind, da ein kontinuierliches bzw. quasi-kontinuierliches Nachführen des Rezeptpa- rameters derart, dass die Abweichung des Ist-Parameters vom Soll-Parameter gering gehalten wird, insgesamt keine großen Abweichungen zulässt.
Der Ist-Parameter und der Soll-Parameter können von einer Vielzahl der Parameter des zu verarbeitenden Nahrungsmittels gebildet sein. Besonders bevorzugt sind derartige Parameter, die eine Auswirkung auf den Geschmack, das Aussehen oder/und die Konsistenz der herzustellenden Speise haben. Ganz besonders bevorzugt umfassen Ist- Parameter und Soll-Parameter wenigstens einen der folgenden Parameter des zu verarbeitenden Nahrungsmittels zu einem vorbestimmten Zeitpunkt bei der automatischen Verarbeitung des Nahrungsmittels: Temperatur des zu verarbeitenden Nahrungsmittels, Farbe des zu verarbeitenden Nahrungsmittels, Konsistenz des zu verarbeitenden Nahrungsmittels und Härte des zu verarbeitenden Nahrungsmittels.
Für den zu korrigierenden Rezeptparameter gibt es ebenfalls eine Vielzahl von Möglichkeiten. Bevorzugt ist vorgesehen, dass der Rezeptparameter wenigstens einen der folgenden Parameter des elektrischen Küchengeräts umfasst: Garzeit, Aufheizkurve, Rührzeit, Rührgeschwindigkeit, Schneidzeit, Schneidgeschwindigkeit, Knetzeit und Knetge- schwindigkeit.
Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist ferner vorgesehen, dass das Verfahren zusätzlich den Schritt aufweist:
Korrektur des Rezeptparameters durch Ausgabe einer Aufforderung an einen Verwender des elektrischen Küchengeräts, eine definierte Menge wenigstens eines definierten Nahrungsmittels zuzugeben.
Diese Weiterbildung der Erfindung ermöglicht es, in solchen Fällen, in denen mit dem im elektrischen Küchengerät befindlichen Nahrungsmittel voraussichtlich kein Gelingen des Rezeptes mehr erzielt werden kann, das Rezept noch dadurch zu„retten", dass ein weiteres Nahrungsmittel in einer vorbestimmten Menge hinzugegeben wird. Bei der Herstellung eines Teiges kann dies z.B. bedeuten, dass der Verwender des elektrischen Küchengeräts zur Zugabe einer vorbestimmten Menge von Wasser bzw. Mehl aufgefordert wird, und zwar je nachdem, ob der Teig zu fest oder zu weich ist.
Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist ferner vorgesehen, dass das Verfahren zusätzlich den Schritt aufweist:
Ausgabe einer Mitteilung an einen Verwender des elektrischen Küchengeräts, dass die automatische Verarbeitung des Nahrungsmittels voraussichtlich nicht zum gewünschten Erfolg bzw. voraussichtlich gar nicht mehr zum Erfolg führen kann. Eine derartige Ausgabe an den Verwender ist vorzugsweise dann vorgesehen, wenn das Rezept auch nicht mehr durch die Zugabe einer definierten Menge wenigstens eines definierten Nahrungsmittels„gerettet" werden kann. In einem derartigen Fall, in dem der Verwender also nicht mehr damit rechnen kann, dass die gewünschte Speise herstellbar ist, erhält der Verwender gemäß dieser bevorzugten Weiterbildung der Erfindung eine entsprechende Warnung.
Auf diese Warnung hin ist es gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung vorgesehen, dass das elektrische Küchengerät die Verarbeitung des Nahrungsmittels automatisch beendet. Alternativ wird an den Verwender eine Abfrage ausgegeben, ob die Verarbeitung des Nahrungsmittels gleichwohl weitergeführt werden soll oder ob ein Abbruch erfolgen soll.
Vorzugsweise ist im Übrigen vorgesehen, dass der Rezeptparameter zusammen mit dem Soll-Parameter, vorzugsweise eine Mehrzahl von Rezeptparameter mit jeweils zugehöri- gern Soll-Parameter, in einem mit dem elektrischen Küchengerät verbundenen Speicher abgespeichert ist/sind. Ein derartiger Speicher, in dem Rezeptparameter mit jeweils zugehörigem Soll-Parameter abgespeichert sind, kann integraler Bestandteil des elektrischen Küchengeräts sein. Vorzugsweise ist jedoch vorgesehen, dass der Speicher mit dem elektrischen Küchengerät lösbar verbindbar ist. Dazu kann eine unmittelbare Ver- bindung des Speichers mit dem elektrischen Küchengerät vorgesehen sein, z.B. in der
Form, wie ein USB-Stick mit einem Computer verbunden wird. Alternativ oder zusätzlich dazu ist gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung eine Verbindung des elektrischen Küchengeräts mit einem entfernten Speicher vorgesehen, z.B. mit einem Server des Anbieters des elektrischen Küchengeräts, auf dem von dem elektrischen Kü- chengerät z.B. über das Internet abrufbare Daten abgelegt sind.
Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist außerdem vorgesehen, dass einer der Rezeptparameter, vorzugsweise eine Mehrzahl der Rezeptparameter, vom Ver-
wender des elektrischen Küchengeräts vor der automatischen Verarbeitung des Nahrungsmittels mittelbar durch Eingabe einer Rezeptbezeichnung für die herzustellende Speise in das elektrische Küchengerät ausgewählt wird/werden. Dies bedeutet, dass mit der Auswahl einer Speise durch den Benutzer, wie„Spaghetti al dente" mittelbar dafür erforderliche Rezeptparameter ausgewählt werden, wie eine vorbestimmte Kochdauer, z.B. 8 Minuten, bei einer vorbestimmten Temperatur, wie 95 °C.
Der Verwender des elektrischen Küchengeräts muss auf diese Weise also nicht direkt die Rezeptparameter, wie Kochdauer bzw. Gartemperatur angeben, die erforderlich sind, um das von ihm gewünschte Ergebnis zu erzielen. Vielmehr gibt er nur das von ihm gewünschte Endergebnis ("Spaghetti al dente") ein bzw. wählt dieses aus, und das elektrische Küchengerät erhält dazu automatisch die erforderlichen Rezeptparameter aus dem Speicher, wo die entsprechenden Rezeptparameter abgelegt sind. Durch den erfindungsgemäß vorgesehenen Abgleich von Soll-Parametern mit dem Ist-Parameter des zu verar- beitenden Nahrungsmittels wird sichergestellt, dass auch tatsächlich das gewünschte Ergebnis (al dente) erreicht wird.
In diesem Zusammenhang ist es besonders bevorzugt, dass die Rezeptbezeichnung für die Speise einen Parameter der fertig hergestellten Speise umfasst, vorzugsweise die her- zustellende Menge der Speise oder/und die Konsistenz der Speise. Im Übrigen ist vorzugsweise auch eingebbar, ob das Rezept möglichst schnell abgearbeitet werden soll oder eher schonend, was gegebenenfalls eine niedrigere Gartemperatur bedeutet und damit länger dauert, jedoch zu einem gesünderen Ergebnis führen kann. Zur Eingabe der Rezeptbezeichnung gibt es unterschiedliche Möglichkeiten. Es kann z.B. vorgesehen sein, dass ein Rezept aus einer Rezeptdatenbank ausgewählt wird oder dass eine alphanumerische Eingabe des Namens des Rezeptes erfolgt. Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist jedoch vorgesehen, dass das elektrische Küchengerät zur Eingabe der Rezeptbezeichnung einen Abfragedialog bereitstellt. Dies be- deutet, dass der Verwender nach der Grundauswahl einer Speise, wie„Spaghetti" wenigstens eine weitere Frage durch das elektrische Küchengerät gestellt bekommt, wie zur Konsistenz, auf die hin er dann z.B.„al dente" auswählen kann.
Nachfolgend wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die Zeichnung anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels näher erläutert.
In der Zeichnung zeigt die einzige Figur schematisch ein elektrisches Küchengerät zur Durchführung eines Verfahrens gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung.
Bevor auf zwei bevorzugte Ausführungsbeispiele für Verfahren zur automatischen Verarbeitung wenigstens eines Nahrungsmittels nach wenigstens einem vorbestimmten Re- zeptparameter mittels eines elektrischen Küchengeräts zur Herstellung einer Speise eingegangen wird, soll zunächst ein derartiges elektrischen Küchengerät beschrieben werden, das zur Durchführung dieses Verfahrens geeignet ist.
Ein derartiges elektrisches Küchengerät 1 ist aus Fig. 1 ersichtlich. Dieses umfasst einen Verarbeitungsraum 2, in dem ein Rühr- und Schneidwerk 3 angeordnet ist. Mit diesem Rühr- und Schneidwerk 3 können in dem Verarbeitungsraum 2 zu verarbeitende Nahrungsmittel gerührt und geknetet werden, z.B. zur Herstellung eines Teiges. Darüber hinaus kann das Nahrungsmittel aufgrund der Schneidfunktion des Rühr- und Schneidwerks 3 zerkleinert werden, z.B. zur Herstellung von Rohkostsalaten aus Gemüse oder aber auch zur Herstellung einer Suppe durch Pürieren eines Nahrungsmittels. Angetrieben wird das Rühr- und Schneidwerk 3 mittels eines Antriebs 4. Gemäß dem vorliegend beschriebenen elektrischen Küchengerät 1 handelt es sich bei dem Antrieb 4 um einen Elektromotor. Die Steuerung der Funktionen des elektrischen Küchengeräts 1 wird von einer zentralen
Steuereinheit 5 übernommen, die mit einem Speicher 10 versehen ist. In diesem Speicher 10 sind vorbestimmte Rezeptparameter abgespeichert, die zur automatischen Verarbeitung eines im Verarbeitungsraum 2 vorgesehenen Nahrungsmittels zur Herstellung einer Speise dienen. Darüber hinaus weist der Speicher 10, und zwar jeweils abgespeichert zu einem entsprechenden Rezeptparameter, Soll-Parameter der zu verarbeitenden Nahrungsmittel auf, die, wie weiter unten im Detail beschrieben, mit jeweils aktuell erfassten Ist-Daten des zu verarbeitenden Nahrungsmittels verglichen werden können.
Das elektrische Küchengerät 1 und damit insbesondere der Speicher 10 der zentralen Steuereinheit 5 ist über das Internet 9 mit einem entfernten Server 8 verbunden. Auf diese Weise können von dem Server 8 über das Internet 9 Daten an das elektrische Küchengerät 1 übertragen werden, die dann im Speicher 10 der zentralen Steuereinheit 5 abge- 5 legt werden können. Auf diese Weise können Rezeptdaten mit Rezeptparametern und damit verbundenen Soll-Parametern auf das elektrische Küchengerät 1 gebracht werden, und es ist auf einfache Weise möglich, diese Rezeptdaten jederzeit aktuell zu halten bzw. diese einem Update zu unterwerfen. o Das elektrische Küchengerät 1 weist ferner eine Anzeigeeinrichtung 6 auf, über die dem
Verwender des elektrischen Küchengeräts 1 die in dem Speicher 10 hinterlegten Rezepte angezeigt werden, sowie eine Eingabeeinrichtung 7, mittels derer der Verwender das von ihm gewünschte Rezept auswählen kann 5 In dem nachfolgend beschriebenen Verfahren gemäß einem ersten bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung wird die Herstellung eines Hefeteigs für eine Pizza beschrieben. In einem ersten Schritt wird aus in dem Speicher 10 abgelegten Rezepten das Rezept „Pizzateig" ausgewählt. Dies erfolgt über die Anzeigeeinrichtung 6 bzw. über die Eingabeeinrichtung 7. Mit der Auswahl des Rezeptes„Pizzateig" wird der Verwender in dem o nächsten Schritt gefragt, für wie viele Personen der Teig hergestellt werden soll. Nachdem der Verwender darauf hin die Anzahl der Personen eingegeben hat, für die der herzustellende Pizzateig reichen soll, ermittelt die zentrale Steuereinheit 5 auf der Grundlage von im Speicher 10 hinterlegten Rezeptdaten für das Rezept„Pizzateig" die erforderliche Mengen der Zutaten, wie Wasser, Weizenmehl, Salz, Öl und Hefe, die dem Verwender 5 mittels der Anzeigeeinrichtung 6 angezeigt werden. Diese Zutaten sind vom Verwender in den angegebenen Mengen in den Verarbeitungsraum 2 des elektrischen Küchengeräts 1 einzufüllen.
Darüber hinaus wird ein Soll-Parameter ermittelt, der nach einer Knetzeit von drei Minu- 0 ten erzielt werden soll. Bei diesem Soll-Parameter handelt es sich um einen Parameter, der die Konsistenz des Teiges beschreibt. Die Konsistenz des Teiges wird gemäß dem vorliegend beschriebenen bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung mittelbar dadurch ermittelt, dass der Widerstand bestimmt wird, den der Teig dem Rühr- und
Schneidwerk 3 beim Kneten entgegensetzt. Dies kann über den Antrieb 4 für das Rühr- und Schneidwerk 3 ermittelt werden, so dass über einen elektrischen Messwert der Soll- Parameter für die Konsistenz des Pizzateigs ermittelbar ist. Nach Starten der automatischen Verarbeitung durch entsprechende Eingabe durch den Verwender an der Eingabeeinrichtung 7 werden die in dem Verarbeitungsraum 7 hinzugefügten Zutaten für drei Minuten geknetet, bis die zuvor angesprochene Ermittlung des Ist-Parameters für die Konsistenz des Teiges über den Widerstand erfolgt, den der Teig dem Rühr- und Schneidwerk 3 entgegensetzt. Dieser Ist-Parameter wird mit dem zuvor ermittelten Soll-Parameter verglichen. Stimmen die beiden Parameter innerhalb eines vorgegebenen Toleranzbereichs überein, wird die Verarbeitung der Nahrungsmittel beendet; der Teig ist fertig.
Weichen Ist-Parameter und Soll-Parameter jedoch über vorgegebenen Toleranzbereich hinaus voneinander ab, so geht die Verarbeitung der Nahrungsmittel weiter. Je nachdem, ob der über den Antrieb 4 für das Rühr- und Schneidwerk 3 ermittelte elektrische Wert auf eine weichere oder eine festere Konsistenz des Teiges als vorgesehen schließen lässt, wird der Verwender des elektrischen Küchengeräts 1 gemäß dem vorliegend beschriebenen bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung über die Anzeigeeinrichtung 6 auf- gefordert, weiteres Wasser zuzugeben, um eine weichere Konsistenz zu erzielen, oder zusätzliches Mehl, wenn die Konsistenz des Teiges noch nicht fest genug ist.
Während bei Übereinstimmung von Ist-Parameter und Soll-Parameter nach Ablauf der drei Minuten das Kneten des Teiges hätte beendet werden können, muss bei einem Ab- weichen von Ist-Parameter und Soll-Parameter über den Toleranzbereich hinaus der Rezeptparameter„Knetdauer" geändert werden, gemäß dem vorliegenden bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung nämlich um eine Minute verlängert werden, um das zugegebene Wasser bzw. das zugegebene Mehl in den schon bestehenden Teig einzukne- ten.
Danach erfolgt eine weitere Erfassung des Ist-Parameters der Konsistenz des Teiges. Entspricht diese, ebenfalls innerhalb des vorgegebenen Toleranzbereichs, dem Soll- Parameter ist die Herstellung des Pizzateigs beendet, ansonsten wird wieder so vorge-
gangen, wie zuvor beschrieben: Der Verwender wird dazu aufgefordert, eine vorbestimmte Menge Wasser oder Mehl zuzugeben, und das Kneten wird um eine weitere Minute verlängert. Dieser Vorgang wird solange wiederholt, bis innerhalb des vorgegebenen Toleranzbereichs der ermittelte Ist-Wert der Konsistenz des Teiges mit dem Soll-Wert übereinstimmt. Allerdings hat der Verarbeitungsraum 2 natürlich nur eine vorbestimmte maximale Aufnahmekapazität, so dass der zuvor beschriebene Vorgang nicht beliebig lange weitergeführt werden kann. Daher ist gemäß dem vorliegend beschriebenen bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung vorgesehen, dass nur drei Mal Wasser bzw. Mehl nachgefüllt werden lönnen. Ist dann immer noch kein zufriedenstellendes Ergebnis erzielt worden, weichen also Ist-Parameter und Soll-Parameter immer noch über den vorbestimmten Toleranzbereich hinaus voneinander ab, so wird an den Verwender über die Anzeigeeinrichtung 6 eine Mitteilung ausgegeben, dass ein Gelingen des Teiges nicht mehr erwartet werden kann, und die Verarbeitung der Lebensmittel wird automatisch abgebrochen.
Das zweite bevorzugte Ausführungsbeispiel der Erfindung betrifft die Herstellung von Schlagsahne. Nach Auswahl des Rezeptes„Schlagsahne" mittels der Eingabeeinrichtung 7 erfolgt über die Anzeigeeinrichtung 6 in einem weiteren Dialog mit dem Verwender des elektrischen Küchengeräts 1 eine Abfrage dahin, ob weiche Schlagsahne oder steife Schlagsahne gewünscht ist. In Abhängigkeit der Parameter„weich" oder„steif wird dann als Rezeptparameter eine Kombination aus Drehgeschwindigkeit des Rühr- und Schneidwerks 3 sowie aus Dauer des Rührens mittels des Rühr- und Schneidwerks 3 ein- gestellt. Entsprechende Voreinstellungen werden den Rezeptdaten entnommen, die im
Speicher 10 der zentralen Steuereinheit 5 abgelegt sind.
Im Gegensatz zur vorbeschriebenen Herstellung eines Pizzateigs, bei der erst nach drei Minuten erstmals ein Ist-Parameter des zu verarbeitenden Nahrungsmittels erfasst wor- den ist, erfolgt bei der vorliegend beschriebenen Herstellung von Schlagsahne eine quasikontinuierliche Erfassung der Konsistenz der Sahne, also fortfolgend in sehr kurzen Zeitabständen. Dazu ist im Speicher 10 der zentralen Steuereinheit 5 eine erwartete Verlaufskurve hinsichtlich der Festigkeit der Schlagsahne angegeben, die, wie in dem zuvor be-
schriebenen Ausführungsbeispiel erläutert, anhand des Widerstands ermittelt wird, die das in dem Verarbeitungsraum 2 verarbeitete Nahrungsmittel dem Rühr- und Schneidwerk 3 entgegensetzt.
Darüber hinaus sieht die automatische Verarbeitung der Sahne zur Herstellung von Schlagsahne auch nicht vor, zusätzliche Mengen eines anderen Nahrungsmittels zuzufügen, wenn die Sahne nicht zu gelingen scheint, also insbesondere nicht steif wird. Vielmehr ist hierzu im Speicher 10 der zentralen Steuereinheit 5 hinterlegt, dass bei Unterschreiten des Widerstandswertes, der dem Rühr- und Schneidwerk 3 entgegengesetzt wird, kontinuierlich eine Erhöhung der Rührgeschwindigkeit erfolgt sowie über eine vorbestimmte Zeitdauer hinaus gerührt wird, jedoch nur bis zu einer maximalen Rührdauer.
Wird diese maximale Rührdauer überschritten, ohne dass die gewünschte Festigkeit der Schlagsahne hat erfasst werden können, wird über die Anzeigeeinrichtung 6 dem Verwender des elektrischen Küchengeräts 1 angezeigt, dass das gewünschte Ergebnis, nämlich steif geschlagene Schlagsahne, voraussichtlich nicht mehr erzielt werden kann. Über die Eingabeeinrichtung 7 kann der Verwender dann eingeben, ob er gleichwohl mit der Verarbeitung der Sahne fortfahren will oder ob die Verarbeitung der Sahne abgebrochen werden soll.
Bezugszeichenliste
1 elektrisches Küchengerät
5 2 Verarbeitung sraum
3 Rühr- und Schneidwerk
4 Antrieb für das Rühr- und Schneidwerk
5 zentrale Steuereinheit
6 Anzeigeeinrichtung
i o 7 Eingabeeinrichtung
8 Server
9 Internet
10 Speicher
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