EP1487292B1

EP1487292B1 - Sohlenaufbau für skistiefel

Info

Publication number: EP1487292B1
Application number: EP03714521A
Authority: EP
Inventors: Johann Leitner
Original assignee: Aulei Leitner and Auer Oeg
Current assignee: Aulei Leitner and Auer Oeg
Priority date: 2002-03-26
Filing date: 2003-03-25
Publication date: 2007-02-28
Anticipated expiration: 2023-03-25
Also published as: AU2003218881A1; AT413625B; WO2003079837A8; WO2003079837A1; EP1487292A1; ATA4712002A; ATE354981T1

Description

Die Erfindung betrifft einen Skischuh, nach dem Oberbegriff des Anspruches 1, und hat zum ziel, den Schuh für verschiedene Zwecke verwenden zu können.
Üblicherweise wird bei einem Skischuh eine Unterschale gemeinsam mit der Sohlenplatte im Spritzgussverfahren hergestellt und mit einem Innenschuh versehen. Außerdem ist in der Regel ein innerer Sohlenkeil vorhanden, der unter dem Innenschuh zu liegen kommt und normalerweise eingelegt wird, wodurch eine relativ lose verbindung zwischen Sohlenteil, der Schale und dem Sohlenkeil vorhanden ist.
Beim derzeitigen Skilauf, insbesondere im Spitzensport, ist es erforderlich, vor allem im Bindungsbereich, in Skischuhe möglichst drucksteife Elemente einzubringen, um die Bindungskräfte möglichst ohne Verformung des Skis aufnehmen zu können und dabei die verformung des Sohlenteiles des Skischuhes tunlichst zu vermeiden, da durch die verformungskräfte des Materials die Reaktionsfähigkeit beim Skilauf verlorengeht. Nachteil der bekannten Konstruktion war auch, dass für unterschiedliche Zwecke z.B. für den Slalom, den Riesenslalom und für den Abfahrtslauf verschiedene Schuhe erforderlich waren.
Die DE 201 02 878 U offenbart einen Rollschuh mit einer Schuhschale, welche mit einer Schalensohle ausgestattet ist, die mit einer äußeren und einer inneren Sohlenplatte lösbar verbunden ist, wobei die innere Sohlenplatte im Inneren der Schuhschale vorgesehen ist, und beide Sohlenplatten mit Durchgangslöchern und diese durchsetzenden Verbindungs elementen versehen sind. Wenn auch eine konstruktive Ähnlichkeit zwischen dem bekannten Rollschuh und dem erfindungsgemäßen Skischuh besteht, sind beide Sportschuhe durch den unterschiedlichen Verwendungszweck so weit voneinander unabhängig, dass ein Fachmann auf dem Rollschuhgebiet bei der Entwicklung eines Skischuhes keine Parallelen beim Rollschuh suchen wird. Umsoweniger als Skischuhe für eine andere Lauftechnik, z.B, Alpinlauf, Anwendung finden.
Die US 5 992 861 A offenbart wohl einen Skischuh mit einer Schalensohle, einer äußeren Sohlenplatte und einer inneren Sohlenplatte. Zum Unterschied von der Sohlenplatte 3 gemäß der vorliegenden Patentanmeldung erstreckt sich diese nicht über die gesamte Länge der Schalensohle 1', sondern als dünne Plättchen nur über einen geringen Teil der Länge der Schalensohle 1'.
Durch die WO 01/47387 A ist ein Schuh mit einer Sohle bekannt geworden, auf welche eine äußere Sohle über schräge Verbindungselemente aufgesetzt werden kann. Mit dieser Anordnung ist der der vorliegenden Erfindung zugrunde liegende Zweck nicht erreichbar.
Durch die US 5 918 386 A ist ein Snowboardschuh mit einer Schuhsohle bekannt geworden, welche im Mittelbereich eine Aussparung für Sohleneinsätze aufweist. Auch diese Ausbildung eines Skischuhes verfolgt andere Zwecke als die vorliegende Erfindung.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, unter vermeidung der Nachteile der erwähnten bekannten Schuhe einen Skischuh zu schaffen, welcher im Sohlenbereich aus mehreren Bestandteilen besteht, die einen verbindungssteifen Verbund zur Aufnahme der Bindungskräfte schaffen.
Die Maßnahme nach dem kennzeichnenden Teil des Anspruches 1 ermöglicht die Lösung der gestellten Aufgabe. Hierbei sind die Begriffe innere und äußere Sohlenplatte in ihrer weitesten Bedeutung zu verstehen. So kann die innere Sohlenplatte als Sohlenkeil angesprochen werden, welcher sich über die gesamte Schuhlänge von der Spitze bis zur Ferse der äußeren Schuhschale bzw. der Außenfläche der Sohle des Innenschuhes erstreckt. Die innere Sohlenplatte ist auswechselbar, und die äußere Sohlenplatte kann mit der Schuhschale im Spritzgussverfahren gemeinsam hergestellt werden. Die Sohlenplatte kann form- und bzw. oder kraftschlüssig, z.B. durch Schraubung, Vernietung oder Verklebung, mit der Schale bodenseitig verbunden sein. Auf diese Weise kann durch entsprechende Auswahl der Sohlenplatten unter verschiedenen Materialien die Charakteristik des Skischuhes geändert werden, so dass es möglich ist, eine einheitliche Skischuhschale herzustellen, welche verschiedene Laufeigenschaften und Geheigenschaften durch einfaches Befestigen der inneren oder äußeren Schuhschale vermittelt. Als Sohlenplatten können verschiedene Materialien, wie z.B. thermoplastische und allenfalls faserverstärkte Werkstoffe, wie glasfaser- oder kohlenfaserverstärkte Werkstoffe sowie klassische Kompositwerkstoffe und allenfalls auch Metalle zum Einsatz gelangen.
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist die innere Sohlenplatte mit Vorsprüngen versehen, die in korrespondierende Öffnungen der Sohle der Schuhschale eingreifen.
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung sind beide Sohlenplatten mit Öffnungen und diese durchsetzenden kongruenten Verbindungselemente versehen.
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist die innere und die äußere Sohlenplatte mit ineinandergreifenden Verbindungselementen versehen.
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist die eine der beiden Sohlenplatten mit Öffnungen versehen, in welche Vorsprünge der anderen Sohlenplatte eingreifen.
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung sind im Fersen- und im Spitzenbereich je vier in den Ecken eines Rechtecks angeordnete Öffnungen bzw. Vorsprünge vorgesehen, welche ineinander eingreifen.
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist im Spitzenbereich in der Längsmitte des Skischuhes eine weitere Öffnung bzw. ein weiterer Vorsprung vorgesehen.
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist die auswechselbare Sohle im Spitzen- und im Fersenbereich mit Aussparungen und Vorsprüngen versehen, welche in korrespondierende Vorsprünge und Aussparungen der Sohle der Schale eingebettet sind.
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung besitzt die Unterschale im Fersenbereich Aussparungen, in welche die Vorsprünge der äußeren Sohlenplatte eingreifen.
Weitere Merkmale der Erfindung werden anhand der Zeichnunge näher erläutert, in welchen ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Skischuhes dargestellt ist.
Es zeigen:

Fig. 1: eine Seitenansicht;
Fig. 2: eine Druntersicht; und
Fig. 3: einen mittigen Längsschnitt des Skischuhes.

In der Zeichnung ist mit 1 die Schuhschale bezeichnet, welche aus Kunststoff bestehen kann und mit einer Schalensohle 1' ausgestattet ist, auf welcher innen und außenseitig je eine Sohlenplatte 3 bzw. 2 aufliegt. Die innere Sohlenplatte 3 ist mit der äußeren Sohlenplatte 2 durch Verbindungselemente 4 verbunden, welche als Schrauben, Nieten od. dgl. ausgebildet sein können und fluchtende Durchbrechungen 5 der äußeren und inneren Sohlenplatte 2 bzw. 3 sowie der Schalensohle 1' durchsetzen. Die Durchbrechungen 5' der inneren Sohlenplatte 3 sind Schuhsohlen-seitig mit einem runden Fortsatz 3' versehen, welcher formschlüssig mit der Außenseite der Schalensohle 1' abschließt und auf der Innenseite der äußeren Schuhsohlenplatte 2 aufliegt.
Die innere Sohlenplatte 3 erstreckt sich über die gesamte Länge der Schalensohle 1' im Wesentlichen übereinstimmend mit der äußeren Sohlenplatte 2, deren Enden randseitig ausragende Profilteile 6 aufweisen, welche in kongruente Aussparungen der Schalensohle 1' eingreifen. Die äußere Sohlenplatte 2 schließt bündig mit der Schalensohle 1' ab und kann allenfalls laufseitige Aussparungen aufweisen, die allenfalls an den Seitenrändern vorhanden sein können.

Claims

Skischuh mit einer Schuhschale, welche mit einer Schalensohle ausgestattet ist, die mit einer auswechselbaren äußeren und einer inneren Sohlenplatte lösbar verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, dass die innere Sohlenplatte (3) im Inneren der Schuhschale auswechselbar vorgesehen ist, sich über die gesamte Länge der Schalensohle (1') erstreckt, und dass beide Sohlenplatten (2 und 3) mit Durchgangslöchern (5) und diese durchsetzenden Verbindungselementen (4) versehen sind.
Skischuh nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Öffnungen (5) der inneren Sohlenplatte (3) randseitig mit vorsprüngen (3') versehen sind, welche in Durchbrechungen der Schalensohle (1') eingreifen.
Skischuh nach mindestens einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die äußere Sohlenplatte (2) endseitig ausragende Profile (6) aufweist, welche in korrespondierende Aussparungen der Schalensohle (1') eingreifen.
Skischuh nach mindestens einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die äußere Sohlenplatte (2) sich vom Spitzen- bis zum Fersenbereich der Schale (1) erstreckt.
Skischuh nach mindestens einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Sohlenplatte (2) zu beiden Längsseiten im Mittelbereich verdünnt ist und einen längsmittigen Steg bildet.