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Die Erfindung betrifft ein neues Verfahren zum Färben oder Bedrucken von Mischfasern aus cellulosehaltigen Fasermaterialien und Seide mit Reaktivfarbstoffen, indem man diese Mischfasern mit Reaktivfarbstoffen imprägniert und anschliessend dämpft.
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Reaktivfarbstoffe werden seit langem in grossem Umfang für das Färben und Bedrucken von Textilien aus Fasermaterialien eingesetzt. Angesichts der steigenden Anforderungen an Reaktivfärbungen in bezug auf Wirtschaftlichkeit, Applikationstechnik und Echtheitsniveau ist der erreichte technische Stand aber vielfach nicht voll befriedigend. In den letzten Jahren ist man ferner zunehmend bestrebt, Färbeverfahren zu optimieren, und zwar sowohl was die Auswahl der Farbstoffe anbelangt, als auch hinsichtlich des Färbevorganges. Um hier zu befriedigenden und reproduzierbaren Ergebnissen zu gelangen, ist man auf Färbeverfahren angewiesen, die sich z.B. durch folgende Kriterien auszeichnen: einfachste Verfahrensführung, guter Aufbau der Farbstoffe auf der Faser und vollständige Fixierung. Ein besonders interessantes Problem betrifft das Färben von Fasermischungen, insbesondere von cellulosehaltigen Fasermaterialien mit Seide, wie z.B. ViskoseiSeide-oder Baumwolle/Seide-Fasermischungen. Bei diesen Fasermischungen stellt sich das Problem des Ton-in-Ton-färbens beider Fasermaterialien, was bisher dazu geführt hat, Fasermischungen aus cellulosehaltigen Fasermaterialien und Seide zwei verschiedenen Färbeprozessen zu unterwerfen, d.h. einerseits ein Färbeverfahren mit Farbstoffen für die eine Faserart mit Nachbehandlungen und anschliessend ein Färbeverfahren mit anderen Farbstoffen für die andere Faserart mit Nachbehandlung. Ein derartiger aus zwei Färbevorgängen bestehender Prozess ist kostenintensiv und zeitraubend. Ueberraschenderweise erlaubt das erfindungsgemässe Verfahren das Färben oder Bedrucken von Mischfasern aus cellulosehaltigen Fasermaterialien und Seide mit Reaktivfarbstoffen zur Erzielung einer guten Ton-in-Ton-Färbung beider Fasertypen auf einfachste Art und Weise, ohne die genannten Nachteile aufzuweisen.
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Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zum Färben oder Bedrucken von Mischfasern aus cellulosehaltigen Fasermaterialien und Seide mit Reaktivfarbstoffen, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass man diese Mischfasern mit Reaktivfarbstoffen der Formel
worin D der Rest eines sulfogruppenhaltigen Farbstoffes der Monoazo-, Polyazo-, Metallkomplexazo-, Anthrachinon-, Phthalocyanin-, Formazan-, Azomethin-, Dioxazin-, Phenazin-, Stilben-, Triphenylmethan-, Xanthen-, Thioxanthon-, Nitroaryl-, Naphthochinon-, Pyrenchinon- oder Perylentetracarbimid-Reihe, R Wasserstoff oder gegebenenfalls substituiertes C
l-C
4-Alkyl, Y ein Rest
m = 1 oder 2 und X Chlor oder Brom ist, imprägniert, die imprägnierte Ware gegebenenfalls nachbehandelt und zur Fixierung der Farbstoffe auf der Fasermischung die Ware dämpft.
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Bei diesem Vorgehen erhält man überraschenderweise Ton-in-Ton-Färbungen oder -Drucke dieses Mischfaser-Typs.
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Das erfindungsgemässe Verfahren ist besonders zum Färben der genannten Mischfasern geeignet.
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In dem erfindungsgemässen Verfahren werden als Reaktivfarbstoff bevorzugt verwendet:
- a) Reaktivfarbstoffe der Formel (1), worin D der Rest eines Mono- oder Disazofarbstoffes ist;
- b) Reaktivfarbstoffe der Formel (1), worin D der Rest eines Kupfer-Azofarbstoff-Komplexes ist;
- c) Reaktivfarbstoffe der Formel (1), worin D der Rest eines Kupfer- oder Nickelphthalocyanins, Kupfer-Formazan-Komplexes oder Triphendioxazins ist;
- d) Reaktivfarbstoffe gemäss b), worin D der Rest eines 1:1-Kupfer-Azofarbstoff-Komplexes der Benzol-oder Naphthalinreihe ist, und das Kupferatom an jeweils eine metallisierbare Gruppe in ortho-Position zur Azoverbindung gebunden ist;
- e) Reaktivfarbstoffe der Formel (1) oder gemäss a) bis d), worin R Wasserstoff oder unsubstituiertes C1-C4-Alkyl ist;
f) Reaktivfarbstoffe der Formel
worin D1 der Rest einer Diazokomponente der Benzol- oder Naphthalinreihe, K der Rest einer Kupplungskomponente der Benzol- oder Naphthalinreihe oder der heterocyclischen Reihe, wie z.B. der Pyridon- oder Pyrazolonreihe und R Wasserstoff oder unsubstituiertes C1-C4-Alkyl ist, Y die unter Formel (1) angegebene Bedeutung hat, und der Reaktivrest an die Diazokomponente oder an die Kupplungskomponente gebunden ist, oder je ein Reaktivrest sowohl an die Diazokomponente als auch an die Kupplungskomponente gebunden ist, oder zwei Reaktivfarbstoffe an die Kupplungskomponente oder an die Diazokomponente gebunden sind;
- g) Reaktivfarbstoffe der Formel (1) oder gemäss a) bis f), worin R Wasserstoff oder Methyl ist; h) Reaktivfarbstoffe der Formel (1) oder gemäss a) bis g), welche 2 Reste der Formel
enthalten; oder
- i) Reaktivfarbstoffe der Formel (1) oder gemäss a) bis h), worin Y ein a,ß-Dibromäthyl-oder a-Bromvinylrest ist.
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Der Rest D in Formel (1) kann in der üblichen Art substituiert sein, insbesonders enthält der Rest D eine oder mehrere Sulfonsäuregruppen.
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Als Beispiele für weitere Substituenten am Rest D seien genannt Alkylgruppen mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, wie Methyl, Aethyl, Propyl, Isopropyl und Butyl, Alkoxy gruppen mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, wie Methoxy, Aethoxy, Propoxy, Isopropoxy und Butoxy, Alkanoylaminogruppen mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen, wie Acetylamino und Propionylamino, Benzoylamino, Amino, Alkylamino mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, Phenylamino, Alkoxycarbonyl mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen im Alkoxyrest, Nitro, Cyano, Trifluormethyl, Halogen, wie Fluor, Chlor und Brom, Sulfamoyl, Carbamoyl. Ureido, Hydroxy, Carboxy, Sulfomethyl und Sulfo.
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Diejenigen Reaktivfarbstoffe, worin D der Rest eines Azofarbstoffes ist, enthalten als Substituenten insbesondere Methyl, Aethyl, Methoxy, Benzoylamino, Amino, Acetylamino, Ureido, Sulfomethyl, Hydroxy, Carboxy, Halogen oder Sulfo.
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Der Rest eines gegebenenfalls substituierten C1-C4-Alkylrestes R ist z.B. ein geradkettiger oder verzweigter Rest, der weitersubstituiert sein kann, z.B. durch Halogen, Hydroxy, Aminosulfonyl, Cyan, Alkoxy, Alkoxycarbonyl, Carboxy, Sulfato oder Sulfo, oder ein unsubstituierter Alkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen.
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Als Beispiele für R seien genannt: Methyl, Aethyl, Propyl, Isopropyl, Butyl, Isobutyl, sek.-Butyl, tert.-Butyl, Carboxymethyl, ß-Carboxyäthyl, β-Carboxypropyl, Methoxycarbonylmethyl, Aethoxycarbonylmethyl, β-Methoxyäthyl, β-Aethoxyäthyl, β-Methoxypropyl, β-Chloräthyl, y-Chlorpropyl, y-Brompropyl, ß-Hydroxyäthyl, β-Hydroxybutyl, ß-Cyanäthyl, Sulfomethyl, ß-Sulfoäthyl, Aminosulfonylmethyl, ß-Sulfatoäthyl. Bevorzugt ist ein unsubstituierter Alkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, insbesondere Methyl.
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Als Rest Y kommt z.B. in Betracht: a,ß-Dichloräthyl, a,ß-Dibromäthyl, a-Chlorvinyl und a-Bromvinyl.
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Die Farbstoffe der Formel (1) enthalten mindestens einen faserreaktiven Rest der Formel (3).
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Unter faserreaktiven Verbindungen sind solche zu verstehen, die mit den Hydroxygruppen der Cellulose oder mit den Aminogruppen von natürlichen oder synthetischen Polyamiden unter Bildung kovalenter chemischer Bindungen zu reagieren vermögen.
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Die erfindungsgemäss einsetzbaren Reaktivfarbstoffe der Formel (1) sind bekannt. Sie können hergestellt werden, indem man einen Farbstoff der Formel
oder ein Farbstoffvorprodukt mit mindestens einem Aequivalent eines Acylhalogenids der Formel
worin Hal ein Halogenatom ist, acyliert, wobei D, R und Y in den Formeln (4) und (5) die unter Formel (1) angegebenen Bedeutungen haben, und dass man im Falle der Verwendung von Farbstoffvorprodukten, diese in die gewünschten Endfarbstoffe umwandelt.
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Die Verfahrensvariante, bei welcher man von Farbstoffvorprodukten ausgeht, ist geeignet zur Herstellung von Reaktivfarbstoffen der Formel (1), worin D der Rest eines aus zwei oder mehr als zwei Komponenten zusammengesetzten Farbstoffes ist.
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Beispiele für derartige, aus zwei oder mehr als zwei Komponenten zusammengesetzte Farbstoffe sind: Monoazo-, Disazo-, Trisazo-, Tetrazo-, Metallkomplexazo-, Formazan-und Azomethinfarbstoffe.
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Handelt es sich z.B. um einen Azofarbstoff, kann man eine Diazokomponente, die ausser der zu diazotierenden Aminogruppe eine Gruppe -N(R)H enthält, oder eine Kupplungskomponente, die eine Gruppe -N(R)H enthält mit einem Acylhalogenid der Formel (5) umsetzen, und das erhaltene Produkt anschliessend durch Kupplung mit der anderen Komponente in den gewünschten Azofarbstoff überführen, und gegebenenfalls eine weitere Umwandlungsreaktion anschliessen.
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Nach dieser Verfahrensvariante können Reaktivfarbstoffe der Formel (1), die zwei Reaktivfarbstoffe enthalten, hergestellt werden, in dem man eine Diazokomponente und eine Kupplungskomponente verwendet, die je eine Gruppe -N(R)H enthalten, und vor oder nach der Kupplung acyliert.
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Farbstoffe der Formel (1), die zwei Reaktivreste enthalten, sind auch in der Weise herstellbar, dass man Farbstoffe der Formel (4) verwendet, die im Rest D bereits eine Gruppe der Formel (3) enthalten, oder die zwei Gruppen -N(R)H enthalten, und diese zusammen acyliert. Liegen in den hergestellten Reaktivfarbstoffen zur Metallkomplexbildung befähigte Gruppen vor, können die Reaktivfarbstoffe auch nachträglich metallisiert werden.
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Vorzugsweise verwendet man als Ausgangsstoffe Farbstoffe der Formel (4), worin D der Rest eines Mono- oder Disazofarbstoffes ist.
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Grundsätzlich lassen sich die Reaktivfarbstoffe der Formel (1) sämtlicher Farbstoffklassen in an sich bekannter Weise oder analog zu bekannten Verfahrensweisen herstellen, indem man von Vorprodukten oder Zwischenprodukten für Farbstoffe, die faserreaktive Reste der Formel (3) enthalten, ausgeht, oder diese faserreaktiven Reste in hierfür geeignete Zwischenprodukte mit Farbstoffcharakter einführt.
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Die Acylierung der Farbstoffe der Formel (4) oder der Farbstoffvorprodukte mit den Acylhalogeniden der Formel (5) erfolgt nach an sich bekannten Methoden, vorzugsweise in wässriger Lösung oder Suspension und in Gegenwart von alkalischen, säurebindenden Mitteln, z.B. wässriger Alkalihydroxide, -carbonate oder -bicarbonate.
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Eine weitere Umwandlungsreaktion, die an die Synthese angeschlossen werden kann, ist beispielsweise, dass man einen Reaktivfarbstoff der Formel (1), worin der Rest der Formel (3) ein a,ß-Dibrompropionyl amino-Rest ist, mit halogenwasserstoffabspaltenden Mitteln, wie Natriumhydroxid, behandelt, so dass die a,ß-Dibrompropionylgruppe in die a-Bromacryloylgruppe umgewandelt wird.
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Im folgenden sollen mögliche Ausgangsstoffe, die zur Herstellung der Reaktivfarbstoffe der Formel (1) verwendet werden können, einzeln genannt werden.
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Als Aminofarbstoffe kommen besonders Farbstoffe der folgenden Strukturtypen in Betracht:
worin Acyl z.B. Acetyl oder gegebenenfalls substituiertes Benzoyl ist und B -SO
3H oder
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Metallkomplexe von Farbstoffen der Formeln:
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Als Metallatom sind Cu (1:1-Komplex) oder Cr und Co (1:2-Komplex) bevorzugt, Cr- und Co-Komplex können die Azoverbindung der oben angegebenen Formel einmal oder zweimal enthalten, d.h. sie können symmetrisch oder mit beliebigen anderen Ligandengruppen unsymmetrisch aufgebaut sein.
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Die durch Strichelungen angedeuteten kondensierten Ringe stehen für alternativ mögliche Naphthalinsysteme.
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In der Formel steht Pc für den Cu- oder Ni-Phthalocyaninrest. Die Gesamtzahl der Substituenten am Pc-Gerüst ist dabei 4.
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Die Farbstoffe der oben angegebenen Formeln können in den Alkyl- oder Arylresten weitersubstituiert sein, insbesondere durch die bei der Erläuterung von D in Formel (1) genannten Substituenten.
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Besonders wichtige Azofarbstoffe der Formel (2) sind die folgenden:
und
worin K der Rest einer Kupplungskomponente der Benzol-, Naphthalin- oder der heterocyclischen Reihe, acyl ein niedrigmolekularer, höchstens 3 Kohlenstoffatome enthaltender aliphatischer Acylrest oder ein höchstens 8 Kohlenstoffatome enthaltender aromatischer Rest ist, und R die bei der Erläuterung der Formel (2) angegebenen Bedeutungen hat, sowie die Metallkomplex-Azofarbstoffe der Formeln
worin R und acyl die oben angegebenen Bedeutungen haben und Me für Cu, Cr oder Co steht.
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asymmetrischer 1:2-Chrom- oder 1:2-Kobaltkomplex.
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Geht man zur Herstellung der bevorzugten Reaktivfarbstoffe der Fermel (1), worin D der Rest eines Azofarbstoffes ist, nicht von den fertigen Aminofarbstoffen, z.B. solchen die weiter vorn beschrieben sind, sondern von Farbstoffvorprodukten, d.h. den Diazo- und Kupplungskomponenten aus, kommen beispielsweise die folgenden in Betracht:
- Diazokomponenten:
- Aminobenzol, 1-Amino-2-, -3- oder -4-methylbenzol, 1-Amino-2-, -3- oder -4-methoxybenzol, 1-Amino-2- , -3- oder -4-chlorbenzol, 1-Amino-2,5-dichlorbenzol, 1-Amino-2,5-dimethylbenzol, 1-Amino-3-methyl-6-methoxybenzol, 1-Amino-2-methoxy-4-nitrobenzol, 1-Aminobiphenyl, 1-Aminobenzol-2-, -3- oder -4-carbonsäure, 2-Aminodiphenyläther, 1-Aminobenzol-2-, -3- oder -4-sulfonsäureamid, -N-methylamid, -N-äthylamid, -N,N-dimethylamid oder -N,N-diäthylamid, Dehydrothio-p-toluidin-sulfonsäure, 1-Amino-3-trifluormethyl-6-sulfonsäure, 1-Amino-3- oder -4-nitrobenzol, 1-Amino-3- oder -4-acetylaminobenzol, 1-Aminobenzol-2-, -3-oder -4-sulfonsäure, 1-Aminobenzol-2,4- und -2,5-disulfonsäure, 1-Amino-4-methylbenzol-2-sulfonsäure, 1-Amino-3-methylbenzol-6-sulfonsäure, 1-Amino-6-methylbenzol-3- oder -4-sulfonsäure, 1-Amino-2-carboxybenzol-4-sulfonsäure, 1-Amino-4-carboxybenzol-2-sulfonsäure, 1-Amino-4- oder -5-chlorbenzol-2-sulfonsäure, 1-Amino-6-chlorbenzol-3- oder -4-sulfonsäure, 1-Amino-3,4-dichlorbenzol-6-sulfonsäure, 1-Amino-2,5-dichlorbenzol-6-sulfonsäure, 1-Amino-2.5-dichlorbenzol-4-sulfonsäure, 1-Amino-4-methyl-5-chlorbenzol-2-sulfonsäure, 1-Amino-5-methyl-4-chlorbenzol-2-sulfonsäure, 1-Amino-4- oder -5-methoxybenzol-2-sulfonsäure, 1-Amino-6-methoxybenzol-3- oder -4-sulfonsäure, 1-Amino-6-äthoxybenzol-3-oder -4-sulfonsäure, 1-Amino-2,4-dimethoxybenzol-6-sulfonsäure, 1-Amino-2,5-dimethoxybenzol-4-sulfonsäure, 1-Amino-3-acetylaminobenzol-6-sulfonsäure, 1-Amino-4-acetylaminobenzol-2-sulfonsäure, 1-Amino-3- acetylamino-4-methylbenzol-6-sulfonsäure, 2-Amino-1-methylbenzol-3,5-disulfonsäure, 1-Amino-4-methoxybenzol-2,5-disulfonsäure, 1,3-Diaminobenzol-4-sulfonsäure, 1,4-Diaminobenzol-3-sulfonsäure, 1,4-Diaminobenzol-2,5-disulfonsäure, 1-Amino-3- oder -4-nitrobenzol-6-sulfonsäure, 1-Aminonaphthalin, 2-Aminonaphthalin, 1-Aminonaphthalin-2-, -4-, -5-, -6-, -7- oder -8-sulfonsäure, 2-Aminonaphthalin-1-, -3-, -4-, -5-, -6-, -7- oder -8-sulfonsäure, 2-Amino-naphthaiin-3,6-oder -5,7-disulfonsäure, 1-Aminonaphthalin-3,6- oder -5,7-disulfonsäure, 2-Aminonaphthalin-1,5-, -1,7-, -3,6-, -5,7-, -4,8- oder -6,8-disulfonsäure, 1-Aminonaphthalin-2,5,7-trisulfonsäure, 2-Aminonaphthalin-1,5,7-, -3,6,8- oder -4,6,8-trisulfonsäure, 1-Hydroxy-2-aminobenzol-4-sulfonsäure, 1-Hydroxy-2-aminobenzol-5-sulfonsäure, 1-Hydroxy-2-aminobenzol-4,6-disulfonsäure, 1-Hydroxy-2-amino-4-acetylaminobenzol-6-sulfonsäure, 1-Hydroxy-2-amino-6-acetylaminobenzol-4-sulfonsäure, 1-Hydroxy-2-amino-4-chlorbenzol-5-sulfonsäure, 1-Hydroxy-2-amino-4-methylsulfonylbenzol, 1-Amino-2-hydroxy-6-nitronaphthalin-6-sulfonsäure, 2-Amino-1-hydroxy-naphthalin-4,8-disulfonsäure, 4-Aminoazobenzoi-3,4 -disuifonsäure, 3-Methoxy-4-amino-6-methylazobenzol-2,4-disulfonsäure, 3-Methoxy-4-amino-6-methylazobenzol-2',5'-disulfonsäure.
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Kupplungskomponenten:
- Phenol, 1-Hydroxy-3- oder -4-methylbenzol, 1-Hydroxybenzol-4-sulfonsäure, 1-Hydroxynaphthalin, 2-Hydroxynaphthalin, 2-Hydroxynaphthalin-6- oder -7-sulfonsäure, 2-Hydroxynaphthalin-3,6- oder -6,8-disulfonsäure, 1-Hydroxynaphthalin-4-sulfonsäure, 1-Hydroxynaphthalin-4,6- oder -4,7-disulfonsäure, 1-Amino-3-methylbenzol, 1-Amino-2-methoxy-5-methylbenzol, 1-Amino-2,5-dimethylbenzol, 3-Aminophenylharnstoff, 1-Amino-3-acetylaminobenzol. 1-Amino-3-hydroxyacetylaminobenzol, 1,3-Diaminobenzol-4-sulfonsäure, 1-Aminonaphthalin-6- oder -8-sulfonsäure, 1-Amino-2-methoxynaphthalin-6-sulfonsäure, 2-Aminonaphthalin-5,7-disulfonsäure, 1-Amino-8-hydroxynaphthalin-6-sulfonsäure, 1-Amino-8-hydroxynaphthalin-2,4-disulfonsäure, 2-Hydroxy-3-aminonaphthalin-5,7-disulfonsäure, 1-Amino-8-hydroxynaphthalin-2,4,6-trisulfonsäure, 1-Hydroxy-8-acetylaminonaphthalin-3-sulfonsäure, 1-Benzoylamino-8-hydroxynaphthalin-3,6- oder -4,6-disulfonsäure, 2-Benzoylamino-5-hydroxynaphthalin-7-sulfonsäure, 2-Amino-5-hydroxynaphthalin-7-sulfonsäure, 2-Methyl- bzw. 2-Aethylamino-5-hydroxynaphthalin-7-sulfonsäure, 2-(N-Acetyl-N-methylamino)-5-hydroxynaphthalin-7-sulfonsäure, 2-Acetylamino-5-hydroxynaphthalin-7-sulfonsäure, 2-Amino-5-hydroxynaph thalin-1,7-disulfonsäure, 2-Amino-8-hydroxynaphthalin-6-sulfonsäure, 2-Methyl- bzw. -Aethylamino-8-hydroxynaphthalin-6-sulfonsäure, 2-(N-Acetyl-N-methylamino)-8-hydroxynaphthalin-6-sulfonsäure, 2-Acetylamino-8-hydroxynaphthalin-6-sulfonsäure, 2-Amino-8-hydroxynaphthalin-3,6-disulfonsäure, 2-Acetylamino-8-hydroxynaphthalin-3,6-disulfonsäure, 1-Amino-5-hydroxynaphthalin-7-sulfonsäure, 1-Amino-8-hydroxynaphthalin-3,6- bzw. -4,6-disulfonsäure, 1-Acetylamino-8-hydroxynaphthalin-3,6- bzw. -4,6-disulfonsäure, 1-(4'-Aminobenzoylamino)-8-hydroxynaphthalin-3,6- bzw. -4,6-disulfonsäure, 1-(4'-Nitrobenzoylami- no)-8-hydroxynaphthalin-3,6- bzw. -4,6-disulfonsäure, 1-(3'-Aminobenzoylamino)-8-hydroxynaphthalin-3,6- bzw. -4,6-disulfonsäure, 1-(3'-Nitrobenzoylamino)-8-hydroxynaphthalin-3,6- bzw. -4,6-disulfonsäure, 2-(4-Amino-3'-sulfophenylamino)-5-hydroxynaphthalin-7-sulfonsäure, 3-Methylpyrazolon-(5), 1-phenyl-3-methyl-5-pyrazolon, 1-(4-Sulfophenyl)-3-methyl-5-pyrazolon, 1-(4-Sulfophenyl)-pyrazolon-(5)-3-carbonsäure, 1-(3-Aminophenyl)-3-methyl-5-pyrazolon, 1-(2',5'-Disulfophenyl)-3-methyl-5-pyrazolon, 1-(2'-Methyl-4'-sulfophenyl)-5-pyrazolon-3-carbonsäure, 1-(4,8'-Disulfonaphthyl-[2'])-3-methyl-5-pyrazolon, 1-(5',7'-Disulfonaphthyl-[2'])-3-methyl-5-pyrazolon, 1-(2',5'-Dichlor-4 -sulfophenyl)-3-methyl-5-pyrazolon, 3-Aminocarbonyl-4-methyl-6-hydroxypyridon-(2), 1-Aethyl-3-cyan-oder -3-chlor-4-methyl-6-hydroxypyridon.(2), 1-Aethyl-3-sulfomethyl-4-methyl-6-hydroxypyridon-(2), 2,4,6-Triamino-3-cyanpyridin, 2-(3'-Sulfophenylami- no)-4,6-diamino-3-cyanpyridin, 2-(2'-Hydroxyäthylamino)-3-cyan-4-methyl-6-aminopyridin, 2,6-Bis-(2'-hy- droxyäthylamino)-3-cyan-4-methylpyridin, 1-Aethyl-3-carbamoyl-4-methyl-6-hydroxypyridon-(2), 1-Aethyl-3-sulfomethyl-4-methyl-5-carbamoyl-6-hydroxypyridon-(2), N-Acetoacetylaminobenzol, 1-(N-Acetoacetylami- no)-2-methoxybenzol-5-sulfonsäure, 4-Hydroxychinolon-(2), 1-Amino-8-hydroxy-2-(phenylazo)-naphthalin-3,6-disulfonsäure, 1-Amino-8-hydroxy-2-(4'-sulfophenylazo)-naphthalin-3,6-disulfonsäure, 1-Amino-8-hydroxy-2-(2',5'-disulfophenylazo)-naphthalin-3,6-disulfonsäure.
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Geht man von Farbstoffvorprodukten aus, muss mindestens eine der beiden Komponenten, die Diazokomponente oder die Kupplungskomponente eine acylierbare Aminogruppe aufweisen. Die Diazotierung der eine diazotierbare Aminogruppe enthaltenden Zwischenprodukte erfolgt in der Regel durch Einwirkung salpetriger Säure in wässrig-mineralsaurer Lösung bei tiefer Temperatur, die Kupplung bei schwach sauren, neutralen bis schwach alkalischen pH-Werten.
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Als Acylierungsmittel, die ausser der acylierenden Stelle noch einen Reaktivrest enthalten, kommen insbesondere die Halogenide oder Anhydride organischer Säuren in Betracht, die leicht austauschbare Atome oder Atomgruppen enthalten.
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Erwähnt seien ferner auch über entsprechende Methylole nach Einhorn erhältliche reaktive Verbindungen, wie z.B. die 1-Amino-3-chlor-acetylaminomethyl-benzol-6-sulfonsäure.
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Die Acylierungen mit den faserreaktiven Acylierungsmitteln führt man zweckmässig unter Verwendung säurebindender Mittel, wie Natriumcarbonat oder Natriumhydroxyd, und unter solchen Bedingungen aus, dass im fertigen Produkt noch austauschbare Halogenatome, ungesättigte Bindungen oder dergleichen im Reaktivrest übrigbleiben, d.h. z.B. in organischen Lösungsmitteln oder bei relativ niedrigen Temperaturen in wässrigem Mittel.
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Ganz besonders bevorzugt werden in dem erfindungsgemässen Verfahren die folgenden Farbstoffe allein oder in jeder möglichen Kombination verwendet:
1:2-Chrommischkomplex der Farbstoffe der Formeln
sowie
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Als Acylhalogenide der Formel (5) kommen z.B. in Betracht:
- a,ß-Dibrompropionylchlorid,
- «,ß-Dichlorpropionylchlorid,
- a-Bromacryloylchlorid,
- a-Chloracryloylchlorid,
- und gegebenenfalls auch gleichartig reagierende Halogensäureanhyride, wie a,ß-Dichlorpropionsäure-anhydrid.
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Nach dem erfindungsgemässen Verfahren wird das Färben oder Bedrucken in wässrigem Medium vorgenommen. Die Ausführung gestaltet sich so, dass die Reaktivfarbstoffe der Formel (1) bei einer Temperatur zwischen 15 und 100° C, insbesondere zwischen 20 und 80° C, aufgetragen worden und in Gegenwart alkalisch wirkender Mittel auf dem Fasermaterial mittels Dämpfen fixiert werden.
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Das erfindungsgemässe Verfahren dient zur Herstellung von Färbungen und Drucken von Mischfasern aus cellulosehaltigen Fasermaterialien und Seide. Als cellulosehaltige Fasermaterialien kommen beispielsweise natürliche Cellulosefaser, wie Baumwolle, Leinen und Hanf, sowie Zellstoff und regenerierte Cellulose in Betracht. Ferner kommen auch Mischungen verschiedener Cellulosefasern in Betracht, wie z.B. Baumwolle und Leinen oder Baumwolle und Viscose.
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Als Seide kommt nicht nur die Natur- oder Zuchtseide (Maulbeerseide, Bombyx mori) sondern auch die verschiedenen Wildseiden, vor allem Tussahseide, ferner Eri- und Fagaraseiden, Nester-Seide, Senegal-Seide, Muga-Seide, sowie Muschel- und Spinnenseide in Betracht. Das genannte Textilmaterial kann dabei in den verschiedensten Verarbeitungsformen vorliegen, z.B. als Faser, Garn, Gewebe oder Gewirke.
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Gemäss dem erfindungsgemässen Verfahren können sämtliche Verhältnisse der Mischfaser, d.h. sämtliche Verhältnisse des Anteils der cellulosehaltigen Faser, inbesondere Viscose, und des Anteils der Seide gefärbt oder bedruckt werden, wie z.B. ein Seidenanteil von 5 bis 95 Gewichtsprozent. Bevorzugt sind Mischfasern mit einem Seidenanteil von 5 bis 70 Gewichtsprozent, insbesondere von 5 bis 40 Gewichtsprozent, Seide. Interessant sind ferner Mischfasern mit einem Anteil von 5 bis 15 Gewichtsprozent Seide. Als Mischfasern kommen neben Baumwolle/Seide-Mischungen und Viscose/Seide-Mischungen auch LeineniBaumwolle/Seide-Mischungen und Baumwolle/Viscose/Seide-Mischungen in Betracht, wobei der Seidenanteil den genannten Gewichtsprozenten entspricht.
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Das erfindungsgemässe Verfahren zeichnet sich dadurch aus, dass die Mischfaser mit einer Farbstofflösung oder -suspension imprägniert oder foulardiert wird, wobei die Flottenaufnahme zwischen 50 und 120 Gewichtsprozent, insbesondere zwischen 50 und 80 Gewichtsprozent liegt. Die Foulardflotte kann ausser der Farbstoffkomponente bereits die nötige Menge Fixieralkali enthalten. Vorzugsweise enthält die Foulardflotte kein Fixieralkali. Im Anschluss an das Auftragen der farbgebenden Komponente kann das Material als Nachbehandlung z.B. getrocknet werden bis zu einer Restfeuchte von ca. 5 bis 20, insbesondere 5 bis 15 Gewichtsprozent und anschliessend kann mit einer Flotte die das Fixieralkali enthält erneut imprägniert werden und daran schliesst sich die Fixierung durch Dämpfen der Ware an.
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Nach dem erfindungsgemässen Verfahren wird das Bedrucken mit einer wässrigen Druckpaste vorgenommen. Die Ausführung gestaltet sich beispielsweise so, dass man eine Druckpaste enthaltend ausser einem oder mehreren der genannten Reaktivfarbstoffe mindestens ein alkalisch wirkendes Mittel, wie z.B. Na2C03, NaHCO3, CH3COONa, gegebenenfalls einen Lösungsvermittler, wie z.B. Harnstoff, E-Caprolactam, Dicyan diamid, ein Verdickungsmittel, insbesondere Alginate, wie z.B. Natriumalginat, und Emulsionen bzw. Halbemulsionen und gegebenenfalls ein Oxydationsmittel wie z.B. das Natriumsalz der m-Nitrobenzolsulfonsäure auf das Fasermaterial aufträgt. Die Menge Fixiersalz richtet sich z.B. nach Art und Anzahl der faserreaktiven Reste. Eine Menge von 30 bis 90 g, insbesondere 50-70 g Fixieralkali pro kg Druckpaste hat sich als günstig erwiesen. Als Lösungvermittler wird z.B. eine Menge von 0 bis 200 g z.B. Harnstoff pro kg Druckpaste verwendet. Als Verdickungsmittel hat sich eine z.B. 5%-ige Alginatverdickung mit ca. 500 g pro kg Druckpaste als günstig erwiesen. Die Menge des Oxidationsmittels liegt im Bereich zwischen 10 und 20 g pro kg Druckpaste. Nach dem Bedrucken wird die Ware gegebenenfalls nach Trocknung zur Fixierung der Farbstoffe auf der Faser gedämpft.
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Bevorzugte Auführungsformen des erfindungsgemässen Verfahrens sind dadurch gekennzeichnet, dass man
- - die Mischfaser mit einer Flotte, welche die Farbstofflösung oder -suspension und das Fixieralkali enthält, imprägniert und dann die Ware dämpft; oder
- - die Mischfaser mit einer Farbstofflösung oder -suspension imprägniert, trocknet, mit einer Lösung, welche das Fixieralkali enthält, imprägniert und anschliessend dämpft.
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Eine besonders bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemässen Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet, dass man die Mischfaser mit einer Flotte, welche die Farbstofflösung oder -suspension enthält, imprägniert, so dass die Flottenaufnahme 50 bis 80 Gewichtsprozent beträgt, dann die Ware bis zu einer Restfeuchte von 5 bis 15 Gewichtsprozent trocknet z.B. zwischen 70 und 150°C. anschliessend die Ware mit einer Flotte, welche das Fixieralkali enthält, imprägniert, so dass die Flottenaufnahme 50 bis 80 Gewichtsprozent beträgt, und dann die Ware dämpft.
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Das Flottenverhältnis der Foulardflotte mit welcher die Reaktivfarbstoffe der Formel (1) auf das Fasermaterial aufgetragen werden, beträgt vorzugsweise 1:0,5 bis 1:1,2, insbesondere 1:0,5 bis 1:0,8. Der Auftrag der Flotte erfolgt bei einer Temperatur zwischen 15 und 100°C, insbesondere zwischen 20 und 800 C und besonders bevorzugt zwischen 20 und 30° C.
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Als Fixieralkali, welches in dem erfindungsgemässen Verfahren verwendet werden kann, haben sich Alkalihydroxide, wie z.B. NaOH, KOH und LiOH, Alkalicarbonate, wie z.B. Natriumcarbonat und Kaliumcarbonat und Alkalihydrogencarbonate, wie z.B. Natrium hydrogencarbonat und Kaliumhydrogencarbonat, sowie Trinatriumphosphat und Dinatriumphosphat, gegebenenfalls zusammen mit neutralen Salzen, wie z.B. Natriumchlorid, als geeignet erwiesen.
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Als Mischfaser hat sich insbesondere eine Mischung aus Viscose Seide als besonders geeignet erwiesen.
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Falls das Fixieralkali zusammen mit der farbgebenden Komponente auf die Ware aufgetragen wird, liegt der pH-Wert der Flotte zwischen 8,5 und 14.
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Falls das Fixieralkali mit separater Flotte auf die Ware aufgetragen wird, liegt der pH-Wert dieser Flotte zwischen 8,5 und 14.
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In dem erfindungsgemässen Verfahren hat sich für die Fixierung in einer Heiss-Wasserdampfatmosphäre eine Temperatur zwischen 100 und 220 C, insbesondere 100' bis 105 C im Sattdampf oder 150° bis 1900 C in einer Heiss-Wasserdampfatmosphäre, bezogen auf einen Druck von 1 bar, als besonders vorteilhaft erwiesen.
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Ganz besonders bevorzugt erfolgt die Fixierung mit Sattdampf bei 100 bis 105' C.
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Die Dämpfzeit beträgt 30 Sekunden bis 20 Minuten, insbesondere 60 Sekunden bis 3 Minuten.
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Die Farbstoffe werden, je nach der gewünschten Farbtiefe der Färbung in Mengen von etwa 0,1 bis 10 % angewandt.
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Die in dem erfindungsgemässen Verfahren verwendeten Farbstoffe liegen entweder in der Form ihrer freien Säure oder vorzugsweise als deren Salze vor.
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Als Salze kommen beispielsweise die Alkali-, Erdalkali- oder Ammoniumsalze oder die Salze eines organischen Amins in Betracht. Als Beispiele seien die Natrium-, Lithium-, Kalium- oder Ammoniumsalze oder das Salz des Triäthanolamins genannt.
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Nach dem Fixieren werden die Färbungen und Drucke mit kaltem und heissem Wasser gespült, gegebenenfalls unter Zusatz eines dispergierend wirkenden und die Diffusion der nicht fixierten Anteile fördernden Mittels.
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Eine bevorzugte Ausführungsform ist dadurch gekennzeichnet, dass man die gefärbte oder bedruckte Ware in einer wässrigen Waschflotte bei einem pH von 8,5 bis 9 und erhöhter Temperatur, vorzugsweise 70 bis 850 C, gegebenenfalls in Gegenwart eines nichtionischen Waschmittels, auswäscht.
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Die mit den erfindungsgemäss zur Anwendung' gelangenden Reaktivfarbstoffen hergestellten Färbungen und Drucke zeichnen sich durch sehr gute Ton-in-Ton-Nuancen auf der Ware aus. Es werden hohe Fixierraten und ein sehr guter Aufbau erzielt, und die Färbungen und Drucke besitzen gute Allgemeinechtheiten, insbesondere gute Lichtechtheiten und sehr gute Nassechtheiten.
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Die Färbeflotten und Druckpasten können die allgemein üblichen Zusätze enthalten, beispielsweise die wässrigen Lösungen anorganischer Salze, wie z.B. von Alkalichloriden oder Alkalisulfaten, Harnstoff, Verdickungsmittel, wie z.B. Alginatverdickungen, wasserlösliche Cellulosealkyläther sowie Dispergierhilfsmittel, Egalisierhilfsmittel und Migrationsinhibitoren, ferner Natrium-m-nitrobenzolsulfonat und als weitere Verdickungsmittel, z.B. Methylcellulose, Stärkeäther oder Emulsionsverdickungen, vorzugsweise ein Alginat, z.B. Natriumalginat, sowie Netzmittel.
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Die nachfolgenden Beispiele dienen der Veranschaulichung der Erfindung. Darin sind die Teile Gewichtsteile und die Prozente Gewichtsprozente. Die Temperaturen sind in Celsiusgraden angegeben. Die Beziehung zwischen Gewichtsteilen und Volumenteilen ist dieselbe wie diejenige zwischen Gramm und Kubikzentimeter. Die angegebenen Farbstoffmengen beziehen sich auf handelsüblichen Farbstoff.
Beispiel 1:
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Ein Mischgewebe aus 94 Gewichtsprozent Viscose und 6 Gewichtsprozent Seide (Bombyx mori) wird auf dem Foulard mit einem Abquetscheffekt von 75 % imprägniert mit einer Flotte der nachfolgenden Zusammenetzung:
- 60 g/1 des Farbstoffes der in Form der freien Säure der Formel
10 g/l eines Migrationsinhibitors auf der Basis eines Polyacrylsäurederivates
- 2 g/l des Natriumsalzes der m-Nitrobenzolsulfonsäure
- 2 g/l eines Netzmittels.
- Der Flottenauftrag erfolgt bei einer Temperatur von 25°.
- Anschliessend wird das Mischgewebe 40 Sekunden bei 120° getrocknet bis eine Restfeuchte von ca. 5 bis 15 Gewichtsprozent auf der Ware bleibt. Dann wird das Mischgewebe auf dem Foulard mit einem Abquetscheffekt von 75 % bei 25° mit einer Flotte der nachfolgenden Zusammensetzung imprägniert: 200 g/l Natriumchlorid
- 15 ml/l einer wässrigen Natriumhydroxidlösung mit einer Dichte von 1,331 bei 15
- Anschliessend wird das Mischgewebe 60 Sekunden im Sattdampf bei 102° gedämpft. Dann wird kalt und heiss gespült, während 5 Minuten mit einem nichtionogenen Waschmittel kochend geseift, nochmals gespült und getrocknet. Man erhält eine rote Färbung des Mischgewebes, welche ausgezeichnet Ton-in-Ton gefärbt ist.
Beispiele 2-6:
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Wenn man wie in Beispiel 1 angegeben verfährt, jedoch anstelle von 60 g/I des Farbstoffes der Formel (100) die folgenden Farbstoffe in den angegebenen Mengen verwendet, so erhält man egale Färbungen in dem angegebenen Farbton. wobei beide Faserarten, Viscose und Seide, Ton-in-Ton gefärbt sind.
Beispiel 2:
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Man erhält eine egale bordeauxrote Färbung.
Beispiel 3:
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1,5 g/l des Farbstoffes der Formel (101)
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1 g/l des Farbstoffes der Formel
40 g/l des Farbstoffes der Formel (102)
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Man erhält eine egale blaue Färbung.
Beispiel 4:
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38 g/l des Farbstoffes der Formel (101) 2 g/l des Farbstoffes der Formel (104) 23 g/l des Farbstoffes der Formel (102)
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Man erhält eine egale grüne Färbung.
Beispiel 5:
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28 g/l des Farbstoffes der Formel (101) 18 g/l des Farbstoffes der Formel (104) 6 g/l des Farbstoffes der Formel (102) 6 g/I des Farbstoffes der Formel
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Man erhält eine egale braune Färbung.
Beispiel 6:
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7,5 g/l des Farbstoffes der Formel (101) 11 g/l des Farbstoffes der Formel (104) 10 g/l des Farbstoffes der Formel (102) 10 g/l des Farbstoffes der Formel (105)
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Man erhält eine egale graue Färbung.
Beispiel 7:
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Ein Mischgewebe aus 50 Gewichtsprozent Viscose und 50 Gewichtsprozent Seide (Bombyx mori) wird auf dem Foulard mit einem Abquetscheffekt von 75 % imprägniert mit einer Flotte der nachfolgenden Zusammenetzung:
- 1 g/l des Farbstoffes der in Form der freien Säure der Formel
entspricht,
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1 g/l des Farbstoffes der in Form der freien Säure der Formel
entspricht,
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40 g/l des Farbstoffes der in Form der freien Säure der Formel
entspricht, 10 g/l eines Migrationsinhibitors auf der Basis eines Polyacrylsäurederivates, 2 g/I des Natriumsalzes der m-Nitrobenzolsulfonsäure und 2 g/l eines Netzmittels. Der Flottenauftrag erfolgt bei einer Temperatur von 25°. Anschliessend wird das Mischgewebe 40 Sekunden bei 120° getrocknet bis eine Restfeuchte von ca. 5 bis 15 Gewichtsprozent auf der Ware bleibt. Dann wird das Mischgewebe auf dem Foulard mit einem Abquetscheffekt von 75 % bei 25° mit einer Flotte der nachfolgenden Zusammensetzung imprägniert: 200 g/l Natriumchlorid 15 ml/l einer wässrigen Natriumhydroxidlösung mit einer Dichte von 1,331 bei 15°.
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Anschliessend wird das Mischgewebe 60 Sekunden im Sattdampf bei 102° gedämpft. Dann wird kalt und heiss gespült, während 5 Minuten mit einem nichtionogenen Waschmittel kochend geseift, nochmals gespült und getrocknet. Man erhält eine rote Färbung des Mischgewebes, welche ausgezeichnet Ton-in-Ton gefärbt ist.
Beispiele 8-10:
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Wenn man wie in Beispiel 7 angegeben verfährt, jedoch anstelle der Farbstoffe der Formeln (100), (101) und (102) die folgenden Farbstoffe in den angegebenen Mengen verwendet, so erhält man Färbungen in dem angegebenen Farbton, wobei beide Faserarten, Viscose und Seide, Ton-in-Ton gefärbt sind.
Beispiel 8:
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1,5 g/l des Farbstoffes der Formel (101) 1,2 g/l des Farbstoffes der Formel (104) 40 gil des Farbstoffes der Formel (102)
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Man erhält eine egale blaue Färbung.
Beispiel 9:
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38 g/l des Farbstoffes der Formel (101) 2 g/l des Farbstoffes der Formel (104) 23 g/l des Farbstoffes der Formel (102)
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Man erhält eine egale grüne Färbung.
Beispiel 10:
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7,5 g/l des Farbstoffes der Formel (101) 11 g/l des Farbstoffes der Formel (104) 10 gil des Farbstoffes der Formel (102) 10 g/l des Farbstoffes der Formel (105)
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Man erhält eine egale graue Färbung.
Beispiel 11:
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Ein Mischgewebe auch 53 Gewichtsprozent Viscose, 12 Gewichtsprozent Seide und 35 Gewichtsprozent Baumwolle wird auf dem Foulard mit einem Abquetscheffekt von 75 % imprägniert mit einer Flotte der nachfolgenden Zusammensetzung:
- 60 g/1 des Farbstoffes der Formel (100)
- 10 gil eines Migrationsinhibitors auf der Basis eines Polyacrylsäurederivates und
- 0,5 g/l eines Netzmittels.
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Der Flottenauftrag erfolgt bei einer Temperatur von 25°. Anschliessend wird das Mischgewebe 40 Sekunden bei 120° getrocknet; Restfeuchte ca. 15 %. Dann wird das Mischgewebe auf dem Foulard mit einem Abquetscheffekt von 75 % bei 25° mit einer Flotte der nachfolgenden Zusammensetzung imprägniert:
- 200 g/l Natriumchlorid
- 15 ml,1 einer wässrigen Natriumhydroxidlösung mit einer Dichte von 1.331 bis 15°
- Anschliessend wird das Mischgewebe 60 Sekunden im Sattdampf bei 100-102° gedämpft. Dann wird kalt und heiss gespült und kochend geseift mit einem nichtionischen Waschmittel, nochmals gespült und getrocknet. Man erhält eine rote Färbung des Mischgewebes, welche gut Ton-in-Ton gefärbt ist.
Beispiele 12 und 13:
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Wenn man wie in Beispiel 11 angegeben verfährt, jedoch anstelle des Farbstoffes der Formel (100) die folgenden Farbstoffe in den angegebenen Mengen verwendet, und als Mischgewebe ein Gewebe aus 53 Gewichtsprozent Viscose, 12 Gewichtsprozent Seide, 30 Gewichtsprozent Baumwolle und 5 Gewichtsprozent Leinen verwendet, so erhält man Färbungen in dem angegebenen Farbton, wobei alle genannten Faserarten (Baumwolle, Leinen, Viscose und Seide) Ton-in-Ton gefärbt sind.
Beispiel 12:
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40 g/l des Farbstoffes der Formel (101)
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Man erhält eine egale gelbe Färbung.
Beispiel 13:
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50 g/l des Farbstoffes der Formel
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Man erhält eine egale rote Färbung.
Beispiel 14:
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Ein Mischgewebe aus 88 Gewichtsprozent Viscose und 12 Gewichtsprozent Seide wird auf dem Foulard mit einem Abquetscheffekt von 75 % imprägniert mit einer Flotte nachfolgender Zusammensetzung:
- 50 g des Farbstoffes der Formel (103)
- 10 g/l eines Migrationsinhibitors auf der Basis eines Polyacrylsäurederivates
- 0,5 g/l eines Netzmittels
- 12 ml/l einer wässrigen Natriumhydroxidlösung mit einer Dichte von 1,331 bis 15' und
- 20 g/l kalziniertes Na2C03.
- Der Flottenauftrag erfolgt bei einer Temperatur von 25°.
- Anschliessend wird das Mischgewebe 60 Sekunden im Sattdampf bei 100-102' gedämpft, dann kalt und heiss gespült und kochend geseift mit einem nichtionischen Waschmittel, anschliessend gespült und getrocknet. Man erhält eine rote Färbung des Mischgewebes, welche gut Ton-in-Ton gefärbt ist.
Beispiele 15 und 16:
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Wenn man wie in Beispiel 14 angegeben verfährt, jedoch anstelle des Farbstoffes der Formel (103) die folgenden Farbstoffe in den angegebenen Mengen verwendet, und als Mischgewebe ein Gewebe aus 53 Gewichtsprozent Viscose, 12 Gewichtsprozent Seide und 35 Gewichtsprozent Baumwolle verwendet, so erhält man Färbungen in dem angegebenen Farbton, wobei alle Faserarten, Baumwolle, Viscose und Seide, Ton-in-Ton gefärbt sind.
Beispiel 15:
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50 g/1 des Farbstoffes der Formel (105)
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Man erhält eine egale blaue Färbung.
Beispiel 16:
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50 g/I des Farbstoffes der Formel (104)
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Man erhält eine egale rote Färbung.
Beispiel 17:
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Ein Mischgewebe aus 88 Gewichtsprozent Viscose und 12 Gewichtsprozent Seide wird bedruckt mit einer Auftragsmenge von 100 gim
2 mit einer Druckpaste folgender Zusammensetzung:
Aufgedruckt werden mit einer Flachschablone auf dem Mischgewebe Streifen von ca. 4 cm Breite. Anschliessend werden die Drucke 5 Minuten bei 100° getrocknet und 20 Minuten im Sattdampf bei 100-102° gedämpft, gut kalt gespült und anschliessend 5 Minuten bei 50° mit einem farbstoffaffinen Hilfsmittel auf der Basis eines Polyglykoläthers und eines aliphatischen Amins behandelt um ein Anbluten der nicht bedruckten Stellen durch nicht-fixierten Farbstoff zu verhindern. Diese Behandlung wird auf frischem Bad wiederholt, jedoch unter Zusatz von 1 ml/l einer 25%igen wässrigen Ammoniak-Lösung während 5 Minuten bei 80°. Anschliessend wird warm und kalt gespült und dann getrocknet. Man erhält auf dem Mischgewebe einen Druck von gelber Nuance, welcher gut Ton-in-Ton bedruckt ist.
Beispiele 18-21:
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Wenn man wie in Beispiel 17 angegeben verfährt, jedoch anstelle des Farbstoffes der Formel (100) die folgenden Farbstoffe in den angegebenen Mengen verwendet, so erhält man Drucke in dem angegebenen Farbton, wobei beide Faserarten, Viscose und Seide, Ton-in-Ton bedruckt sind.
Beispiel 18:
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40 g des Farbstoffes der Formel
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Man erhält einen blauen Druck.
Beispiel 19:
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50 g des Farbstoffes der Formel
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Man erhält einen roten Druck.
Beispiel 20:
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40 g des Farbstoffes der Formel
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Man erhält einen orangefarbenen Druck.
Beispiel 21:
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60 g des 1:2-Chrommischkomplexes der Azofarbstoffe der Formeln
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Man erhält einen schwarzen Druck.