EP0221190B1 - Skibindung - Google Patents

Description

• Die Erfindung bezieht sich auf eine Anordnung aus Ski und Skischuh der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 beschriebenen, aus der DE-A-31 15 618 bekannten Art.
• Aus der DE-A-3 115 618 ist eine Anordnung aus Ski und Skischuh bekannt, bei der der Schuh über einen nach vorn vorspringenden Teil der Sohle am Ski befestigt ist. Wenn die Sohle auf der Skioberfläche aufliegt, greifen auf der Skioberfläche hintereinander angeordnete Haltestifte in zugehörige Gegenbohrungen in der Schuhsohle. Dieser Aufbau ergibt eine verhältnismäßig feste Verbindung zwischen Skischuh und Ski, wenn die Schuhsohle auf dem Ski aufliegt. Ist dagegen beim Abstoßen die Schuhsohle vom Ski abgehoben, ist die Verbindung über den nach vorn vorspringenden Teil der Schuhsohle verhältnismäßig labil, wobei gerade dann große Drehmomente übertragen werden müssen. Diese Drehmomente sind dann besonders hoch und führen zu einer großen Beanspruchung der Schuhsohle, wenn der Skiläufer den sog. Schlittschuhschritt anwendet.
• Bei den aus der DE-A-3 240 750 bekannten Anordnung wird diese Belastung dadurch vermieden, daß der Skischuh innerhalb des Umrisses des Schuhes am Ski befestigt ist, so daß Befestigungsstelle und der Bereich, in dem sich der Skiläufer abstößt, übereinstimmen oder sehr nahe beieinanderliegen.
• Den bekannten Anordnungen aus Ski und Skischuh ist aber der Nachteil gemeinsam, daß sie sich nicht an die Art des Laufschrittes und an die Witterungsbedingungen anpassen lassen. So gleiten Langlaufski am besten, wenn sich die Schuhspitze im Bereich des Schwerpunkts des Skis befindet. Verschiebt man den Schuh längs der Skilängsachse nach vorn oder hinten, so nimmt das Gleitvermögen ab. Andere Eigenschaften, beispielsweise die Lenkbarkeit, sind jedoch besser, wenn der Schuh weiter vorn oder weiter hinten befestigt ist.
• Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Anordnung aus Ski une Skischuh, zu schaffen, die eine Anpassung an die Art des Laufschrittes und an die Witterungsbedingungen ermöglicht.
• Diese Aufgabe wird ausgehend von der gattungsgemäßen Anordnung aus Ski und Skischuh, erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
• Allgemein gilt, daß der Ski am besten gleitet, wenn sich die Schuhspitze im Bereich des Schwerpunktes des Skis befindet. Das Gleitvermögen nimmt ab, wenn der Schuh längs der Skilängsachse nach vorn oder hinten verschoben wird. Bei Anwendung des Schlittschuhschrittes ist es aber zweckmäßig, den Schuh näher an der Skispitze anzuordnen, weil dabei der Ski besser lenkbar wird. Eine ähnliche Situation entsteht beim Laufen auf Glatteis, Hart- und Naßschnee, wenn eine wesentliche Verbesserung der Skilenkung wichtiger ist als eine gewisse Abnahme der Gleitfähigkeit des Ski. Die Möglichkeit der Verschiebung des Feststellbereiches des Schuhs längs der Skilängsachse erlaubt es dem Skiläufer, den Schuh je nach den Witterungsverhältnissen, dem Profil der Strecke und der gewünschten Schrittart an der optimalen Stelle am Ski zu befestigen.
• Bevorzugte Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Anordnung sind Gegenstand der Patentansprüche 2 bis 4. Sie ermöglichen eine einfachere Fertigung, sicherere Verbindung zwischen Schuh und Ski und eine gleichmäßigere Belastung der Schuhsohle.
• Im folgenden werden Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen Anordnung aus Ski und Skischuh erläutert. Es zeigen:

Fig. 1

einen Teil-Längsschnitt einer ersten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Anordnung,

Fig 2

die Draufsicht auf einen zugehörigen Ski,

Fig. 3

eine zweite Ausführungsform der Anordnung, bei der die Stifte auf einer Platte angeordnet sind,

Fig. 4

eine Seitenansicht der Anordnung der Fig. 3,

Fig. 5

eine Draufsicht auf eine Schuhsohle von unten,

Fig. 6

den Schnitt VI-VI der Fig. 5,

Fig. 7

den Schnitt VII-VII der Fig. 5,

Fig. 8

eine Draufsicht auf eine Schuhsohle von unten,

Fig. 9

eine Draufsicht auf eine weitere Schuhsohlenkonstruktion von unten,

Fig. 10

die Draufsicht auf einen Ski mit einer weiteren Ausführungsform der Anordnung und

Fig. 11

einen Längsschnitt der Anordnung von Fig. 10

• Die erfindungsgemäße Anordnung aus Ski und Skischuh enthält Haltestifte 1 (Fig. 1 - 4), die an einem Ski 2 entlang dessen Längsachse angebracht und zum Einführen in Gegenbohrungen 3 der Sohle 4 eines Schuhs 5 bestimmt sind, welche entlang der Längsachse des Schuhes 5 liegen. Ein bügelförmiger Feststeller 6 ist zur Begrenzung der Verschiebung des Schuhes 5 in der vertikalen Ebene bestimmt. Zur bequemeren Montage bzw. Demontage ist der Haltestift 1 aus zwei Teilen ausgeführt. Der untere Teil des Stiftes 1 ist zum Befestigen im Körper des Skis 2, der obere Teil desselben zum Eintritt in die Gegenhohrung 3 der Sohle 4 des Schuhes 5 bestimmt. Der obere und der untere Teil des Stiftes 1 können durch eine Stützfläche 7 voneinander getrennt sein, die zur Befestigung des Feststellers 6 am Ski 2 (Fig. 1) dient. Zur Vereinfachung der Fertigung der Skibindung können die Haltestifte 1 auf einer Platte 8 (Fig. 3 - 4 ) angeordnet sein, in der zur Fixierung derselben am Ski 2 Bohrungen 9 zum Hindurchstecken von nicht abgebildeten Befestigungselementen ausgeführt sind.
• Bei der in Fig. 5 6 bis 7 gezeigten Ausführungsform der Anordnung sind in der Sohle 4 des Schuhes 5 zwei Bohrungen 3 ausgeführt, von denen die eine zum Einführen eines der Stifte 1 bestimmt ist, während die andere in Gestalt einer Längsnut 10 ausgeführt ist, in die die übrigen Stifte 1 eingeführt werden. In dieser Aufrührungsform ist der Feststeller 6 (Fig.5) in Form eines Stabes ausgebildet, der zum Verbinden mit einem entsprechenden Stift 1 durch die Sohle 4 in die Bohrung 3 hindurchragt.
• Um die Sohle 4 in der vertikalen, zur Längsachse des Skis 2 parallelen Ebene biegsamer zu machen, sind in der Sohle 4 Nuten 11 ausgeführt. Zur Erhöhung der Verdrehungssteifigkeit der Sohle 4 sind in der letzteren Versteifungsrippen 12 (Fig. 5 - 9) ausgeführt.
• In Fig. 10 - 11 ist eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Anordnung dargestellt, bei der ein Teil der Stifte 1 zwischen den Randstiften 1 miteinander starr verbunden ist, wodurch ein Längsvorsprung 13 gebildet ist. Die beiden Randstifte 1 und der Vorsprung 13 sind zum Einführen in zugehörige Gegenbohrungen 3 und die Nut 10 in der Sohle 4 des Schuhes 5 (nicht abgebildet) bestimmt. Die Stifte 1 sind bei dieser Ausführungsform zur Begrenzung der Verschiebung des Schuhes 5 relativ zur Längsachse des Skis 2 bestimmt, während der Vorsprung 13 zur Begrenzung von seitlichen Verschiebungen des Schuhs 5 dient.
• Die Anordnung der Stifte 1 entlang der Längsachse des Skis 2 ermöglicht es, den Schuh 5 entlang der Achse des Skis 2 zu verschieben und ihn zu fixieren. Beim Fixieren des Schuhes 5 an dem der Spitze des Skis 2 am nächsten liegenden Stift 1 werden die Voraussetzungen für die Anwendung von Schlittschuhschritt durch den Skiläufer dank sicherer Lenkung der Spitze des Skis 2 verbessert. Die übrigen Stifte 1 treten in die Bohrungen 3 der Sohle 4 des Schuhes 5 ein und wirken der Verdrehung der Sohle 4 des Schuhes 5 beim Abstoßen des Skiläufers entgegen, wodurch der erste Stift, an dem der Schuh 5 fixiert ist, entlastet wird.
• Die Anordnung der Stifte 1 entlang der Achse des Skis 2 erfolgt vorzugsweise in einem solchen Abstand voneinander, daß bei einer beliebigen, beim Skilauf entstehenden Verbiegung der Sohle 4 des Schuhes 5 mindestens zwei entlang der Längsachse des Skis 2 liegende Stifte nicht aus der Bohrung 3 bzw. der Nut 10 heraustreten.
• Der Feststeller 6 (Fig.5) wird in der Sohle 4 des Schuhes 5 mit dem Ziel angeordnet, daß man den Schuh 5 mittels nur eines Feststellers 6 an einem beliebigen Stift 1 befestigen Der Feststeller 6 ist derart in der Sohle 4 angeordnet, daß die Nachbarstifte 1 das Fixieren und Freisetzen des Schuhes 5 nicht behindern.
• Zum Fixieren des Schuhes 5 (Fig.1) müssen ein Haltestift 1 und eine Gegenbohrung 3 der Sohle 4 in Übereinstimmung gebracht werden. Danach muß eine Kraft so angelegt werden, dass der Stift 1 in die Bohrung 3 eintritt. Beim Einführen des Stiftes 1 in die Bohrung 3 drückt die Spitzenpartie der Sohle 4 des Schuhes 5 den Feststeller 6 weg. Nach dem Einführen des Stiftes 1 in die Bohrung 3 umfaßt der Feststeller 6 die Sohle 4 des Schuhes 5 von oben. Bei der in Fig.5 darstellten Ausführungsform der Anordnung drückt der Stift 1, indem er in die Bohrung 3 eintritt, den Feststeller 6 weg. Nachdem man die Achsen des Feststellers 6 und der nicht abgebildeten Gegenbohrung im Stift 1 in Übereinstimmung gebracht hat, tritt der Feststeller 6 unter der Wirkung der vom Skiläufer ausgeübten Kraft in die im Stift 1 ausgeführte Bohrung ein und fixiert die Sohle 4 des Schuhes 5 am Ski 2. Zum Lösen des Schuhes 5 muß eine Kraft in Richtung vom Stift 1 weg entlang der Achse des Feststellers 6 angelegt werden. Sobald der Feststeller 6 aus der Bohrung des Stiftes 1 herausgetreten ist, wird der Schuh 5 freigegeben.

Claims (4)

1. Anordnung aus Ski (2) und Skischuh (5), mit wenigstens einem Haltestift (1) und Gegenbohrungen (3) zur Aufnahme des Haltestifts, wobei die Gegenbohrungen (3) und die Haltestifte (1) am Schuh bzw. Ski entlang der Längsachse des Skis in gleichen Abständen zueinander angeordnet sind, und mit einem Feststeller (6), dadurch gekennzeichnet, daß im Schuh (5) eine oder mehrere Ausnehmungen (3, 10) vorgesehen sind, derart, daß nicht in eine Gegenbohrung eingeführte Haltestifte (1) in der Ausnehmung aufgenommen werden, und daß der Skischuh (5) längs der Achse des Ski (2) an wenigstens zwei Stellen befestigbar ist.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die von vorn nach hinten gesehen zweite Gegenbohrung mit den weiteren Gegenbohrungen zu einer Längsnut (10) erweitert ist.
3. Anordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die in die Längsnut (10) einführbaren Haltestifte (1) starr miteinander verbunden sind, so daß sie einen Längsvorsprung (13) bilden.
4. Anordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Gegenbohrungen zu einer Längsnut miteinander verbunden sind, wobei das Verhältnis der Länge zur Breite des Vorsprungs wenigstens gleich drei ist.

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